Hylianische Steppe

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Hylianische Steppe; Haus Jufton
      Später Nachmittag


      Gedankenverloren wiegte Len den Kopf. Ja, Eltern hatte er, nur würde er sie selbst für den Rest seines Lebens wohl immer als Fremde betrachten... Zu groß waren die Unterschiede.

      "Das ist eine etwas längere Geschichte...", begann er zu sprechen. "Aber ich erzähle sie dir wenn du möchtest. Ich werde versuchen mich ein wenig kurz zu fassen, aber zunächst muss ich etwas ausholen... Ich muss gewissermaßen von ganz vorne beginnen."

      Beim Versuch sich in eine bequemere Position zu bringen, setzte er sich halb gegen die Wand gelehnt auf dem Bett auf. Es war verrückt nach all der Zeit mal jemandem von seiner eigenen Vergangenheit zu erzählen - irgendwie hatte er immer instinktiv angenommen, die Details mit sich ins Grab zu nehmen. Aber es machte ihm nichts aus - schließlich war es Mio die ihm zuhörte.

      "Geboren wurde ich als das letzte von vier Kindern auf einem einfachen und etwas heruntergekommenen Hof in der Nähe des Kakariko-Tals. Ich war der erste Sohn meines Vaters, was gelinde gesagt erhebliche Erwartungen in mich weckte. Meine älteste Schwester ist heute bereits verheiratet und wohnte ab meinem neunten Lebensjahr bei ihrem Gatten, einem weiteren Kleinbauern aus der Umgebung. Bis dahin lebten wir allerdings alle auf dem Grund und Boden, der sich bereits seit mehreren Generationen in der Hand der Familie befindet, ich mit meinen Eltern, meinen beiden vor mir geborenen Geschwistern und mit meiner Zwillingsschwester - Lynja, obwohl ich sie immer Lyn nannte. In gewisser Weise ist sie einer der Faktoren, die die Ereignisse in diese Richtung getrieben haben...
      Aber von Anfang an. Du musst dazu wissen, dass ich als Kind eine äußerst schwache Konstitution hatte - ich war oft krank und eigentlich war ich in unserer Familie derjenige, dem die Feldarbeit immer am schwersten fiel und davon gab es, wie du dir vorstellen kannst, reichlich. Dies bewog meinen, sagen wir mal "traditionell" denkenden Vater sehr schnell mich als faul und nutzlos abzustempeln, was ihm von da an eine willkommene Gelegenheit war mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit als eine Enttäuschung zu bezeichnen. Du musst dir vorstellen, der Mann stellt in den meisten auf dem Land lebenden Familien das uneingeschränkte Oberhaupt dar - und entsprechende Erwartungen werden mit dem Erben verknüpft. Meine Mutter war was das anging leider kaum besser, da sie ebenso wie er in diesem klassischen System festgeschriebener Rollen aufging. Sie betrachtete es quasi als ihre Pflicht ihm in diesem Punkt zuzustimmen.
      Das ist der Punkt an dem Lynja ihre besondere Rolle einnimmt. Denn während mich meine älteren Schwestern eher wenig beachtet haben war sie mir - in Ermangelung eines besseren Wortes - mehr eine Mutterfigur als meine eigene Erzeugerin. Das klingt bizarr, wenn man unser identisches Alter bedenkt, ergibt aber Sinn, wenn man berücksichtigt, dass sie sich, obwohl sie meine schwache Physis teilte, immer als meine Aufpasserin und Beschützerin aufspielte. Du kannst dir... die Dankbarkeit nicht vorstellen, die ich ihr dafür Zeit meines Lebens entgegenbrachte."

      Mit traurigem Blick streichelte Len seine Halskette.

      "Nun, jedenfalls kam irgendwann der Tag - ich muss so etwa acht Jahre alt gewesen sein - an dem ich auf unserem Dachboden durch Zufall über ein verstaubtes Buch stolperte. Da meine ganze Familie weder lesen noch schreiben konnte, wusste ich nicht so recht, um was es sich dabei handelte. Als ich meinen Vater fragte, erklärte er mir zwar, was ein Buch ist, aber er bläute mir im gleichen Atemzug ein, dass so etwas nur Zeitverschwendung ist und ich mich lieber anständiger Arbeit widmen soll. Tja - das hätte er glaube ich besser nicht getan, denn meine Abneigung ihm gegenüber war zu diesem Zeitpunkt bereits so groß, dass dies mein Interesse erst recht weckte. Natürlich hatte ich keine Möglichkeit, mir den Inhalt allein zu erschließen, weshalb ich zunächst machtlos war. Bis es ein halbes Jahr später zu einer weiteren schicksalhaften Begengnung kam. Bei der Vermählung meiner ältesten Schwester kam es durch Zufall dazu, dass ich das Haus des Dorfältesten des nächstgelegenen Ortes betrat, in dem die Zeremonie stattfand.
      Er sammelte Bücher, Mio. Ich habe keine Ahnung wie und woher er all diese Schriftstücke hatte - er wich meinen Fragen dazu stehts aus - aber er war der erste, der sich entschloss mein Interesse zu fördern. Die kommenden Jahre war ich bei ihm ein häufiger Gast. Die Situation mit meiner Familie verschlechterte sich zusehends aufgrund meiner ständigen Abwesenheit, aber ich habe meinem Vater nie verraten, dass ich heimlich erst das Lesen und später Dinge wie Mathematik und Sprachen lernte.
      Die einzige Person, der ich von meinen meist nächtlichen Unternehmungen erzählte war Lynja, denn sie besaß mein uneingeschränktes Vertrauen. Und sie ermutigte mich in dem was ich tat - eine weitere Tat, die ich ihr nie werde vergelten können. Einiges von dem was ich beim Ältesten lernte, brachte ich auch ihr bei - und sie erwies sich als ähnlich wissbegierig wie ich. Dennoch entschloss sie sich nie, mich zu begleiten - das sei meine Aufgabe sagte sie. Es war eine merkwürdige aber glückliche Zeit. Tagsüber plagte ich mich mehr schlecht als recht durch die Feldarbeit und abends lief ich müde aber voller Vorfreude zum Ältesten. Oft genug lieh er mir einige Bücher aus, damit ich zuhause weiterlesen konnte und meistens las ich Lynja daraus vor, wenn ich zurückkam. Viel Schlaf fand ich nie, aber das machte mir nichts. Ich glaube... Ich glaube es war sogar der Älteste, der mir zum ersten mal von der geheimen Bibliothek der Meerzora erzählte. Er schien viel darüber zu wissen, aber.... das spielt wohl nun auch keine Rolle mehr..."

      Für einen Moment hielt Len inne.
      Es war als würde er die ganze Geschichte noch einmal im Geiste durchleben.

      "Das Verhängnis begann einige Jahre später. Bis dahin hatte ich mich weitgehend mit meiner Situation abgefunden, ja sogar eine kleine Nische der Glücklichkeit gefunden. Ich war so naiv, dass ich dachte es könnte ewig so weitergehen. Eines Tages wurde der Älteste - der seinem Titel mehr als gerecht wurde - sehr krank. Er konnte mich auf keinen Fall weiter unterrichten und ich konnte nur hilflos mitansehen, wie er dahinsiechte. In seiner Krankheit murmelte er viele eigenartige Dinge, wenn ich ihn besuchte... er sprach im Delirium von einer Pforte, die er entdeckt haben wollte, von irgendeiner Macht, die er nun nicht bewachen konnte. Es hat kaum einen Sinn ergeben. Manchmal schien er auch mit irgendeiner imaginären dritten Person zu streiten. Mein Name fiel auch ein paar Mal - ich habe mir da nie einen Reim drauf machen können. Und dann, an meinem sechzehnten Geburtstag... verriet er mich. Ich weiß nicht wie und warum, aber er hat einen Weg gefunden, meinem Vater von meinen nächtlichen Aktionen und meinen Wünschen zu studieren und mich weiterzubilden erzählt. Du kannst dir die Reaktion darauf kaum vorstellen - mein Vater fasste dies als persönlichen Verrat auf, ich glaube es hätte nicht viel gefehlt und er hätte mich umgebracht. Ich weiß bis heute nicht, wieso der einzige echte Freund in meinem Leben mir so etwas antat - es war als wollte er, dass ich mich von meiner Familie löse. Ich konnte ihn nie fragen... denn der Älteste starb kurz darauf."

      Ein Schaudern ergriff Lens Körper. Dieser eine Abend hatte sein Leben so sehr verändert...

      "Doch das war nicht das schlimmste Ereignis an jenem Abend. Direkt danach eröffnete mir mein Vater, dass ich mich schon einmal von Lynja verabschieden sollte - denn er beabsichtigte sie mit dem Sohn und Erben eines Großbauern aus der Umgebung zu verloben, der wohl schon länger ein Auge auf sie geworfen hatte. Kurz gesagt: Dieser Sohn war ein Schwein. Er unterdrückte die Schwächeren - zum Beispiel mich - trank viel und bildete sich furchtbar viel auf sich ein. Lynjas Entsetzen war ihr deutlich anzusehen - doch als sie protestierte schlug unser Vater ihr lediglich brual ins Gesicht anstatt sich zu einer Antwort herabzulassen. Und dann beging ich einen Fehler. Ich stürzte mich blind vor Wut auf diesen Mann, den ich bereits so abgrundtief hasste, um Lynja zu helfen... Seine Reaktion brachte mir... diese Schönheit ein."

      Wie beiläufig zupfte er seinen Ärmel nach oben, was eine hässliche Messernarbe an der Schulter offenbarte.

      "Das nächste Jahr war die Hölle. Ich fühlte mich von der Welt und ihren Bewohnern verraten und verlassen. Lynja war zwar noch da, aber sie war kaum noch die alte. Der Abend hatte sie in sich gekehrter werden lassen, es schien als hätte sie einfach beschlossen sich in ihr Schicksal zu fügen. Und nach allem was sie für mich getan hatte, brach es mir das Herz ihr nicht helfen zu können. Ein Jahr lang staute sich in mir die immer stärker werdende Gewissheit auf, dass dieser Ort nicht mein Platz war. Ein Jahr später war mein Entschluss gefallen - ich wollte diesem Leben den Rücken kehren und vor allem wollte ich Lynja einen Ausweg bieten, auch als Revanche für all die Jahre in denen sie mir zur Seite stand. Ich war es ihr einfach schuldig und mich hielt ohnehin nichts mehr zu Hause. An unserem siebzehnten Geburtstag, einer kalten, nebeligen Herbstnacht gedachte ich meinen Plan in die Tat umzusetzen. Aber Lynja, sie... weigerte sich. Ich hatte Vorräte beiseitegeschafft, etwas Geld angesammelt oder gestohlen und war fest entschlossen zu gehen und mein Glück anderswo zu suchen. Meine Schwester hat mich frühzeitig durchschaut und meine Absichten vorhergesehen. An jenem Abend wartete sie auf mich... um mir zu sagen, dass sie in jedem Fall bleiben würde, egal wie unglücklich sie letzten Endes hier werde würde. Sie glaubte wirklich, es unserer verkommenen Familie von Hinterwäldlern schuldig zu sein, dass sie blieb und diesen Dreckskerl heiratete. Ich habe sie angefleht sich das nicht anzutun, aber sie hat mich nur angelächelt und... gesagt... ich sollte an ihrer Stelle gehen, denn auf mich wartete dort draußen noch all das Wissen der Welt, das ich gerade erst begonnen hatte zu erfassen..."
      Lens Stimme brach ein wenig.

      "Und das tat ich dann auch. Ich habe mich umgedreht und bin in die Dunkelheit gerannt. Wie ein Feigling. Danach...habe ich keinen der Menschen mit denen ich aufgewachsen bin wiedergesehen. Stattdessen bin ich ziellos durch das Land vagabundiert und habe mich hauptsächlich mit fragwürdigen Aktionen - Wetten, Kartenspiele, vereinzelte Zechprellerei - über Wasser gehalten, während ich versuchte, meinen Wissensschatz zu erweitern."

      Mit etwas feuchten Augen blickte er Mio an. Eine erbärmliche Geschichte des Scheiterns war es, die er da zum Besten gab. Und noch viel bedeutender war, dass seine Vergangenheit ein Spaziergang im Vergleich zu ihrer gewesen war. Was dachte er sich nur...?

      "Tja, nun weißt du auf jeden Fall, wie aus mir ein notorisch misstrauischer Einzelgänger wurde", sagte er mit bitterer Stimme. "Und du weißt, wieso ich so verzweifelt nach der Mugen no Toshokan und nach Wissen und Erkenntnis im Allgemeinen strebe. Damit hat all dies begonnen und es ist mein einzig wahrer verbliebener Lebenssinn. Ansonsten... wäre meine Schwester für nichts zurückgeblieben."
    • Werbesendung ???
      Hylianische Steppe; Haus Jufton Zimmer 08
      Abends


      Auf dem Dach von Haus Jufton waren für einen kurzen Moment so etwas wie Schritte zu vernehmen, dann raschelte es im Kamin von Zimmer 08 und es flatterte ein Pergament mit Werbung in unleserlicher Schrift ins Zimmer.....


      Liebe Kundschaft,
      Freunde der Wanderlust und der Natur,
      achtet auf euren Reisen auf die Richtige Verpflegung und
      auf die Richtige Ausrüstung.
      Verfolger der Träume besucht mich in meinem Laden,
      doch seid gewarnt meine Preise hauen jeden um,
      habt Mut und schaut vorbei ich bin
      keine falsche Schlange die nur eure Rubine will,
      Angst ist wirklich fehl am Platz,
      ein gutes Angebot wartet auf jeden
      Freund der Abenteuer,
      ist der Tag auch Grau,
      in meinem Laden wird er wieder Blau,
      eurer werde ich niemals Müde darum such ich eure
      Nähe.

      In Lynna Stadt findet zusammen was zusammen gehört, als schaut vorbei in T.s Laden.
    • Len Rorikssohn [Hylianer]
      Hylianishe Steppe; Haus Jufton
      Früher Abend


      Etwas fehlte.

      Es war... Wie ein dunkler Fleck in der Erinnerung, die vor Lens innerem Auge vorbeizog. Für einen Moment erschauerte sein Körper. Für eine winzige Sekunde hatte er... etwas gesehen. Ein Bild, das für den Bruchteil eines Atemzuges vor seinem Auge aufgeblitzt war, als er Mio von seiner Flucht erzählte. In einer fast panischen Reaktion fuhr seine Hand zu seiner Halskette, als dieser flüchtige Eindruck erneut sein Bewusstsein streifte. Nein, sie war noch da, dort war der Verschuss und dort war der Knoten an dem er die Enden damals notdürftig zusammengeflickt hatte, als, als... als... Was hatte er da gerade gesehen...?

      Was ihn zurück in die Wirklichkeit holte, war ein knarrendes Geräusch über ihm. Wie... Schritte. Sein Kopf fuhr nach oben. Dort ging jemand über ihnen! Er hatte die Hand halb erhoben, um Richtung Fenster zu deuten, als ein flatterndes Geräusch seine Aufmerksamkeit Richtung Kamin lenkte. Ein Pergament segelte herein und landete unmittelbar am Fußende des Bettes. Für eine Sekunde starrten Len und Mio gemeinsam auf den mysteriösen Zettel. Dann riss Len mit schneller Bewegung die eigenartige Botschaft an sich während er Mio gleichzeitig auf das Fenster deutend zuraunte: "Wenn du meine Beschützerin bist... Hinaus. Sieh nach wer da ist. Schnell!"

      Noch während Mio dazu ansetzte, sich etwas überrascht in Bewegung zu versetzen, hetzte Len durch die Tür und durch den Schankraum hinaus auf den Hof. Geistesgegenwärtig hatte er sich das Buch über die Mugen no Toshokan und seine Geldbörse mit dem Saphir gegriffen - falls jemand das Zimmer betrat. Wie von ihm erwartet war niemand zu sehen. Mio war viel schneller als er. Wenn jemand eine Chance hatte den unbekannten Überbringer der Nachricht einzuholen, dann sie´- obwohl Len selbst das bezweifelte.

      Er ließ sich ins Gras sinken und begann, das seltsame Pergament anzustarren.
      Doch... Die Worte der Botschaft wollten sich Len nicht recht erschließen.
      Was ihm sofort klar wurde, war, dass es sich hierbei ebenso wenig um bloße Werbung handelte, wie bei dem merkwürdigen Angebot der unbekannten Gestalt vor den Toren der Stadt. Zu untypisch und mehrdeutig waren die Worte gewählt, zu sonderbar wirkten die Sätze auf dem Zettel angeordnet. Ein vorrübergehender Betrachter hätte das Pergament vermutlich mit einem Achselzucken fortgeworfen, doch Lens Situation hatte ihn längst jenseits diese Art von Ignoranz gebracht.

      Und doch.
      Und doch war er nicht in der Lage seine Gedanken auf die Lösung dieses neuen Rätsels zu fokussieren. Was er beim Erzählen für den Bruchteil eines Momentes gesehen hatte... Was für ein sonderbarer Streich seines Verstandes war das? Mios Geschwindigkeit war nicht der einzige Grund gewesen, weshalb er in die andere Richtung hinausgeschickt hatte. Er musste sich einen Augenblick Ruhe gönnen und darüber nachdenken, was er da erlebt hatte.
      Er schüttelte heftig den Kopf. Hinter seiner Stirn schmerzte es. Es war, als hätte er... zweimal die selbe Szenerie gesehen, aber doch unterschiedlich... Die Details des Bildes vor seinem Inneren Auge waren längst vergangen und je mehr er versuchte es sich erneut in Erinnerung zu rufen, desto mehr entglitt es ihm. Dennoch blieb ein vager Eindruck davon in seinem Geist zurück, der ihn nach wie vor erschauern ließ, wie ein Eiswürfel, den ihm jemand in den Kopf geschoben hatte. Zitternd und zusammengekauert wartete er darauf, dass Mio wieder auftauchte.

      Was hatte er gesehen? Len wusste nur noch eines zu benennen.

      Da war Blut gewesen.

      So.
      Viel.
      Blut.
    • (mit Schwanenfeder von der Lon-Lon-Farm kommend)

      Boyd Schimmerwasser [Zora]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags

      „Gongolberg?“
      Da staunte Boyd nicht schlecht, Minish schienen ja wirklich überall zu leben. Dass ihre Stätten aber sogar bis ins Grenzgebiet der Wüste reichten hätte er jedoch nicht für möglich gehalten. Ob es vielleicht sogar Minish in der Wüste gab? Schneeberg- Keaton- ja sogar Tanntopiaminish schienen plötzlich möglich. Er würde Schwanenfeder später danach fragen, jetzt jedoch wäre das wohl fehl am Platz.

      Bereits kurz nach Anbruch der Reise zum Hylia-See erzählte sie (nicht unbedingt aufgefordert, aber das war schon okay) anscheinend ihre ganze Lebensgeschichte, von Anfang bis Ende. Und diese war nun nicht grade von einer Menge von glücklichen Ereignissen geprägt, nein, ganz im Gegenteil. Die Arme wurde einfach von ihren Eltern zum Gongolberg geschickt, weil sie zu Hause angeblich zu nix zu gebrauchen gewesen war. Welch grausamen Eltern taten denn so etwas? Seine eigenen Eltern waren zwar wirklich zu nix zu gebrauchen gewesen, aber immerhin hatten sie den Anstand gehabt ihn nicht einfach von zu Hause zu verbannen. Also wirklich! Das Ganze war nicht fair…

      Tatsächlich merkte er nach den paar Minuten die die beiden nun mittlerweile verbracht hatten eine seltsame Verbundenheit zu ihr, auch wenn er sie noch nicht einmal sehen konnte. Zwar unterschieden sie sich doch recht grundsätzlich vom Charakter, aber sie beide hatten so einiges durchgemacht, das auf irgendeine Art und Weise verband.

      „Keine Angst Schwanenfeder, ich kann dich vielleicht nicht sehen, aber ich schicke dich nicht einfach wieder fort. Versprochen!“

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Aussie ()

    • Schwanenfeder [Minish]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      Das war also die hylianische Steppe. Sie war wirklich ganz anders als der Gongolberg oder der Wald oder die Stadt. So leer irgendwie, aber trotzdem reizvoll; sie wirkte dadurch noch größer, als sie ohnehin schon war, und außerdem wusste Schwanenfeder ja, dass diese Steppe so viele verschiedene Orte miteinander verband, und das war doch schon etwas Besonderes.
      Boyd aus Zoras Reich war auch wirklich ein sehr netter Geselle, genau wie der freundliche Hund oder auch Streichholz, die sie in Stadt Hyrule getroffen hatte. Sie hoffte nur, dass er sein Versprechen nicht brechen würde, denn in dieser Steppe würde sie wirklich ungern alleine herumirren. Von Boyds Schultern aus aber sah die Sache schon ganz anders aus; die Reise war entspannend und aufregend zugleich, denn von hier aus sah Schwanenfeder natürlich alles, und nicht etwa nur ein wildes Meer aus Grashalmen um sie herum.
      Ein wenig plagte sie ja das schlechte Gewissen; sie hatte ihm schließlich einen ziemlich gewaltigen Teil ihrer Lebensgeschichte einfach verschwiegen und sie hatte das ungute Gefühl, dass er sie, wenn er diesen Teil kannte, gar nicht mehr so sympathisch finden würde. Es half alles nichts, sie würde weiter schweigen.
      "Sag mal, Boyd aus Zoras Reich, wohin gehen wir eigentlich?"
    • Boyd Schimmerwasser [Zora]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      „Wohin wir gehen? Zum Hylia-See natürlich! Dem größten und prachtvollsten See in ganz Hyrule, du wirst schon sehen.“
      Das war er in der Tat, doch für Schwanenfeder musste es wohl so eine Art Meer sein, wenn denn schon eine kleine Pfütze einem See für Minish glich. Er überlegte wie er den See schön für sie erklären konnte, doch so richtig wollte ihm nichts einfallen. Manchmal gab es so Momente da hatte er nach eigener Auffassung echt die Kreativität einer toten Qualle. Grund genug vielleicht das Thema zu wechseln. Schwanenfeder würde schon bald genug mit eigenen Augen den See sehen, sie waren schließlich fast da.
      „Ich bin wirklich froh wenn wir da sind. Weißt du, wir Zoras sind für das Leben an Land nicht gemacht und können nicht ewig lang ohne Wasser, speziell wenn man sich dabei noch anstrengt. Aber keine Sorge, es dauert ohnehin nicht mehr lange. Du kannst dich freuen.“
      Zugegebenermaßen konnte er es nun wirklich nicht mehr abwarten und beschleunigte unwillkürlich seinen Gang.
      Des Weiteren wurde er einfach nicht dieses Gefühl los, dass jemand ihn beobachtete. Hmm, es war wohl wirklich das beste langsam aus dieser mehr oder weniger einsamen Steppe zu verschwinden.
    • Schwanenfeder [Minish]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      "Zum Hylia-See", wiederholte sie ehrfürchtig. Wenn schon Boyd aus Zoras Reich diesen See als so groß empfand, wie groß würde er dann erst für Schwanenfeder sein? Abgesehen davon konnte sie nicht schwimmen und mochte Wasser nicht einmal besonders. Selbst im Wald, wo es nur selten zur Pfützenbildung kam, hatte sie sich nie ganz wohl gefühlt; ihre Welt blieben wohl doch die Berge, auch wenn sie unmöglich dorthin zurückkehren konnte nach allem, was geschehen war.
      Unwillkürlich klammerte sie sich an Boyd aus Zoras Reich fest. Er hatte einen Zahn zugelegt und sie fürchtete, sonst herunterzupurzeln. Dann wäre sie wieder allein und das wollte sie auf gar keinen Fall riskieren. Ihr Magen knurrte und sie fühlte sich ziemlich ausgelaugt, aber sie wollte nichts sagen.
      "Kommst du vom Hylia-See?", fragte sie stattdessen, um sich selbst abzulenken.
    • Boyd Schimmerwasser [Zora]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      Boyd legte den Kopf in die Seite angesichts Schwanenfeders Frage. Hatte er ihr seinen Herkunftsort nicht bereits gesagt? Ja, ziemlich sicher sogar, immerhin nannte sie ihn ja ständig „Boyd aus Zoras Reich“, obwohl er doch bereits erwähnt hatte, das ein einfaches „Boyd“ vollkommen ausreichte. Vielleicht… dachte sie das „Zoras Reich“ sein Nachname sei?
      Bei diesem Gedanken lachte er leicht und antwortete mit einem neu gewonnenen Gedankenblitz der wohl leicht verwirrten Schwanenfeder: „Nein, ich komme aus Zoras Reich, hoch in den Bergen des Eldingebirges. Das ist nicht mein Nachname, du Dummerchen.“ Dabei lachte noch einmal herzlich. „Dein Name ist schließlich auch nicht „Schwanenfeder vom Tyloria Wald“, nicht wahr?“ Dabei zwinkerte er ihr (hoffentlich in der richtigen Richtung) zu und fürs Erste herrschte wieder Schweigen zwischen ihnen. Ob Schwanenfeder wohl nun erst einmal etwas zum Grübeln hatte?

      Er hatte es jedenfalls.
      Heimat…
      Irgendwie hatte Schwanenfeders Frage ihm unwiderruflich einen melancholischen Stups gegeben. Die Zeit in Zoras Reich schien ihn mittlerweile fremd, wie ein Schatten seiner Vergangenheit. Eine andere Zeit, ein anderer Zora.
      Gedankenverloren kickte er einen Stein durch die verlassene Gegend der scheinbar endlosen Grassteppe.
      Würde er so etwas wie eine Heimat überhaupt jemals wieder haben? Ein Ort an dem er einfach nur glücklich war? So etwas schien stets in weiter Ferne, denn dafür gab es einfach immer zu viele Sachen, die nicht in sein Leben passen würden.
      Doch für immer nur durch die Gegend reisen? Auch das schien auf Dauer ein trostloser Gedanke, der wohl innerlich auch einsam machen würde.
      Für den Bruchteil einer Sekunde dachte er sogar darüber nach einfach wieder nach Zoras Reich zu gehen, doch ehe dieses Hirngespinst zu Ende gedacht war, war es glücklicherweise auch schon wieder vorbei. Nein, das kam nicht in Frage! Zu groß waren die Unterschiede zu ihm und seinem Umfeld.
      Doch was sollte er denn tun? Auf Dauer mit einem unsichtbaren Wesen auf dem Rücken durch die Gegend laufen? Ein irgendwie trauriger Gedanke…
    • Schwanenfeder [Minish]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      Oh nein!, schoss es Schwanenfeder durch den Kopf. Das war wieder einmal typisch; sie hatte mal wieder alles falsch verstanden. "aus Zoras Reich" war gar nicht Boyds Nachname. Da hätte sie auch wirklich selbst drauf kommen können; wer hatte denn schon solch einen komischen Nachnamen? Aber sie kannte sich nun einmal mit den Gepflogenheiten der Zora kein bisschen aus. Ein dummes Missverständnis. Der verschrobene alte Waldminish hatte Recht gehabt: Sobald sie den Mund aufmachte, kam nur Unfug heraus. Sie lief knallrot an, was Boyd ja glücklicherweise nicht sehen konnte.
      "Stimmt", nuschelte sie betreten. "So heiße ich natürlich nicht. Ich komme ja auch gar nicht aus dem Tyloria-Wald... eigentlich. Tut mir Leid, Boyd aus Z... äh, Boyd."
    • Boyd Schimmerwasser [Zora]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      Hm? Hatte er etwas Falsches gesagt?
      Schwanenfeder schien ihm jedenfalls etwas daneben und stotterte wirr vor sich her, was ja nun nicht wirklich sein musste, die kulturellen Unterschiede zwischen ihnen beiden waren schließlich nicht grade gering. Wenn sie ihn weiterhin „Boyd aus Zoras Reich“ nennen würde wäre das auch nicht schlimm. Im Gegenteil, eigentlich fand er sogar recht amüsant.
      Er lief noch ein wenig weiter bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel, Schwanenfeder hatte doch gesagt, dass sie ursprünglich von Stadt Hyrule war und nicht wie vom ihm behauptet aus dem Tyloria-Wald. Dummer Fisch! Da war er mal wieder einmal etwas zu lange in Gedanken und dann gleich sowas – peinlich und unhöflich, selbst für ihn. Vielleicht erklärte das ja Schwanenfeders wirsches Verhalten. „Tut mir leid, ich habe für einen Moment vergessen, dass du aus Stadt Hyrule kommst und nicht vom Tyloria-Wald. Kommt nicht wieder vor.“

      Er wollte sie grade fragen, wie man als Minish in einer großen Stadt überleben kann, ohne von den tausenden Füßen der Menschen und Goronen zerquetscht zu werden, da sah er die riesige Hylia-Brücke, die die zwei Teile der hylianischen Steppe verband und obendrein den Anfang des Hylia-Sees bedeutete. „Na schau mal einer an. Wir sind schon fast da. Siehst du die Brücke dort? Das ist die Hylia-Brücke hinter dem sich der See befindet. Wir haben es fast geschafft!“
      Er beschleunigte abermals seinen Schritt und lief eilig in Richtung Brücke. Zum einen, weil es ihm fröstelte, zum anderen, weil er es schon gar nicht mehr abwarten konnte den glasklaren See wieder zu sehen. Die war doch jedes Mal aufs Neue ein Erlebnis.
    • Schwanenfeder [Minish]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      Schwanenfeder staunte nicht schlecht, als sie die riesige Brücke sah. Die Minish kannten eigentlich keine Brücken in dem Sinne. Hier und da hatte es am Gongolberg ein paar hohe Steine gegeben, die mit Streichhölzern verbunden gewesen waren; das ersparte es einem, auf jeden Stein einzeln hinaufzuklettern. Aber im Wesentlichen brauchten die Minish so etwas wie Brücken in der Regel nicht. Die Hylia-Brücke war gigantisch - sie musste selbst aus Nicht-Minishsicht gigantisch sein, wenn Boyd so ehrfurchtsvoll von ihr sprach.
      Während sie das riesige Bauwerk anstarrte, vergaß Schwanenfeder völlig, dass Boyd sie ja angesprochen und sich bei ihr entschuldigt hatte. Abgesehen davon war diese kleine Verwechslung ja eh nicht so schlimm und vermutlich war es sowieso ihre Schuld gewesen. Wahrscheinlich hatte sie sich einfach versprochen und fälschlicherweise behauptet, aus dem Tyloria-Wald zu kommen. Das wäre wohl immer noch besser gewesen, als zuzugeben, dass sie aus Stadt Hyrule kam und von ihren Eltern abgeschoben worden war. Den meisten Leuten erzählte sie einfach, sie sei vom Gongolberg (und das entsprach ja eigentlich auch ihrem Wunsch), aber Boyd vertraute sie aus irgendeinem seltsamen Grund.
      "Wenn die Brücke schon so groß ist, muss der See ja wirklich gigantomanisch sein", warf Schwanenfeder ein. "Hoffentlich falle ich nicht hinein."
    • Boyd Schimmerwasser [Zora]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      Hineinfallen?
      Oh je, daran hatte er ja noch gar nicht gedacht. Eigentlich war sein Plan gewesen Schwanenfeder wenigstens einmal auf seinem Rücken durch den Hylia-See zu führen. Aber was wenn er aus Versehen nur einmal kurz untertauchen würde, oder sie bei der Geschwindigkeit einfach wegfliegen würde? Wie sollte er etwas widerfinden, das er nicht sehen konnte und grade am Ertrinken war? Vielleicht konnten Minish ja noch nicht einmal schwimmen und so kleine Lungen waren bestimmt auch schnell gefüllt. Ein scheußlicher Gedanke…

      Er wollte grade etwas erwähnen, da sah er in nicht ganz weiter Ferne einige Soldaten der hylianischen Armee marschieren, in der anderen Richtung meinte er weitere Gestalten zu sehen. Was war denn hier los? Er war recht uninformiert was den derzeitigen Zustand des wackligen Friedens anging und somit konnte er wohl etwas mit den Gerudo zu tun haben. Das konnte er nun wirklich grade gar nicht gebrauchen.
      Er verschwand vorerst hinter den nächst besten Baum und versuchte einen Überblick über die Lage zu bekommen. „Sieht nach Ärger aus. Wir halten uns besser erst einmal hier auf.“, sagte er leise zu Schwanenfeder. In Streit zu kommen war an einen solch einen besinnlichen Tag nicht grade wünschenswert.
    • Schwanenfeder [Minish]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      "In Ordnung", erwiderte Schwanenfeder unsicher und sah zu den großen Gestalten hinüber. Selbst auf die Entfernung sahen sie irgendwie unheimlich aus und Boyd hatte Recht; in Streit geraten wollte sie nun wirklich nicht. Dabei war heute doch Winterwendfest und eigentlich sollten alle glücklich und einträchtig sein.
      "Du, Boyd?" Schwanenfeder zupfte leicht an Boyds Schulter. "Heute ist doch Winterwendfest. Da wollte ich dir das hier geben." Sie nahm ihr Glücksfragment heraus und hielt es ihm hin. "Ich weiß, es ist nichts Besonderes, aber ich habe es selbst gemacht und es ist das einzige Glücksfragment, das ich je... hingekriegt habe."
      Sie hatte lange darüber nachgedacht. Konnte etwas so Unscheinbares wirklich als Winterwendfestgeschenk durchgehen? Aber Schwanenfeder hatte schließlich doch beschlossen, dass sie Boyd ihr Glücksfragment schenken wollte. Hoffentlich würde es ihm mehr Glück bringen als ihr.
    • NPC: Hauptmann Adelbert Stefan [Hylianer]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      Erhobenen Hauptes ging der Anführer der Pluto-Truppe Hauptmann Adelbert Stefan voraus auf das Gerudo-Bataillon zu.
      Hauptmann Stefan war ein loyaler Gefolgsmann der Königin und versuchte alles, was sie befahl, zu ihrer vollsten Zufriedenheit umzusetzen. Heute kam der Befehl, sich auf der Steppe mit einigen Gerudos zu treffen. Aber warum denn mit den Gerudos? Und warum wurde dieser Befehl von der Königin über General Theodor gegeben, dem er so überhaupt nicht trauen konnte? Egal, Stefan reichte es nur aus zu erfahren, dass der Befehl von der Königin kam, mehr musste er nich wissen. Und wieso denn überhaupt die immer schon komischen Beweggründe der Königin in Frage stellen?
      Als Kleidung trug er eine silberne Rüstung und einen silbernen Spitzhut mt Feder, bewaffnet war er mit einem Falchion auf seinem Rücken.

      Stefan stand nun der Anführerin des Gerudo-Bataillons gegenüber. "Guten Tag, Ma'am." begrüßte er die Gerudo und salutierte, "Also, warum hat man uns hier hin bestellen lassen?"
      "Nur geduld und nicht so laut!" schnauzte ihn die Gerudo an. "W-was ist?" fragte Stefan verwundert. Die Gerudo beugte sich nach vorne, gab Zeichen zu Stefan, dass er selbiges tun sollte. Sie fing an zu flüstern: "Also... Bald... Königin... Plan... Hyrule..."
      Stefan sprang auf. "WAS!?" schrie er und hüpfte daraufhin ununterbrochen auf und ab, sodass seine Rüstung laut klapperte, "Dem werden wir uns niemals nachgeben! DAS WÄRE HOCHVERRAT! Ich sollte Euch dafür hier und jetzt den Kopf abschlagen!"
      Es war leicht rauszuhören, dass Stefan vor Wut kochte, aber die Gerudo zögerte nicht lange zu antworten: "STILL JETZT, DU NARR! Was du als Hochverrat ansiehst, ist nicht von Bedeutung! Außerdem versicherte uns die Königin, dass du ein loyaler Anhänger Ihrer Majestät wärst. Anscheinend hat sie sich geirrt... Schade..."
      Stefan hörte auf zu springen und ging verwundert einen Schritt zurück: "W-was? Die Königin... h-hat es... so befohlen...?" "Hast du etwa Spargel in deinen Ohren? Ja, dieser Befehl ist von der Königin abgesegnet worden!"
      Nun war Stefan total verrwirrt und auch leicht niedergeschlagen. Aber wenn es die Königin so möchte, dann muss er doch ihrem Befehl Folge leisten! Das wäre doch nur das Richtige... oder? "Grummel... Grummel..."
    • Boyd Schimmerwasser [Zora]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      „Oh…“ Boyd wusste gar nicht was er darauf antworten sollte, denn damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet und erst recht nicht in dieser eigentlich eher ungünstigen Situation.
      Ein Glücksfragment… Er erinnerte sich grob, dass in den Märchen, die eigentlich Realität waren, die Minish Glücksfragmente verschenkten, welche dem Beschenkten Glück bringen sollten. Und tatsächlich blitzte in seiner Flosse etwas auf und plumpste auf die Innenfläche. Dass ausgerechnet er dieses Glücksfragment bekam berührte ihn. Noch nie hatte er wirkliche Freunde gehabt, oder jemanden, der ihm Geschenke machte und dann bereits nach einigen Stunden das einzige Glücksfragment zu erhalten, welches Schwanenfeder jemals gefertigt hatte war überwältigend. Etwas was er nicht kannte…

      Immer noch wusste er nicht, was er sagen sollte. Und dann auch noch diese Gestalten..
      Die Gestalten! Die hatte er für einen Moment fast schon wieder vergessen und prompt fingen diese nun auch schon an miteinander zu reden. Um wen es sich da handelte oder über was sie da redeten konnte er jedoch nicht ausmachen. Das einzige was er von seiner derzeitigen Position ausmachen konnte war das Wort „Hochverrat“ und jetzt wo er etwas genauer hinschaute sah er doch tatsächlich, dass es sich bei einer der beiden Truppen um Gerudo handelte. Was dieses aufeinandertreffen nun zu bedeuten hatte war ihm schleierhaft, doch das ein Hauptmann der hylianischen Armee eine Gerudo als Verräterin beschimpfte war ja nun nichts Besonderes. Warum redeten die denn überhaupt miteinander? Das alles verwirrte ihn und wohl fühlte er sich so nah dran an den Gestalten auch nicht wirklich. „Was meinst du? Sollen wir uns lieber hier versteckt halten oder versuchen uns davonzuschleichen?“
    • NPC: Hauptmann Adelbert Stefan [Hylianer]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      "Also? Können wir uns nun auf dich verlassen?" fragte die Gerudo in einem noch strengeren Ton, Stefan antwortete nach einigen Sekunden: "Grummel... Jawohl, Ma'am..." "Was für Schwerverbrecher...!"
      Mit einem "Gut." zum Abschied rückte das Gerudo-Bataillon schließlich ab. "Dass unsere Königin so etwas tun würde..." sagte er zu sich in Gedanken mit gebeugter - also niedergeschlagener - Haltung und überlegte. Für eine Weile war er sich unschlüssig, doch fasste er sich dann wieder und stand wieder kerzengerade mit seinen Händen hinterm Rücken: "Ach was! Als guter Hauptmann muss ich jeden Befehl meiner Königin ausführen! 'Hyrule dienen', das war mein Vorsatz!"

      Plötzlich ertönte eine Stimme aus den hinteren Reihen, ein Soldat der Truppe meldete sich: "Ääh, Hauptmann?"
      Stefan drehte sich um und sprang ein Mal, seine Rüstung klapperte. "Du hast Glück, dass die Frauen gerade abgerückt sind, Kerl! Was ist los!?" "Nun, ich habe gerade einmal insgeheim durchgezählt, und... Nun ja, mit Euch sind wir zu acht - einer fehlt." "WAS!?" rief Stefan und sprang abermals auf. *klapper*
      Eine andere Stimme unterbrach in dieser Sekunde das kleine Gespräch zwischen Stefan und dem Soldaten, namens Hans. "Verzeiht mir!! Verzeiht!" rief die Stimme, welche, wie sich herausstellte, dem Pluto-Soldaten Nr. 5, Günther, gehörte. "Kerl! Wo warst du!?" schnauzte Stefan Günther an, "Ich war... puh... Ich musste kurz austreten... Ich konnte einfach nicht mehr..."
      Stefan war mit seiner Geduld fast am Ende; er schaute streng und deutete mit seinen Händen und Armen an, dass er ihn jetzt am liebsten erwürgen wollte. "W-was ist los!? Ich sagte doch: KEINE PINKELPAUSEN! Ihr solltet deswegen ja vorher gehen!"
      Günther schrak zurück: "J-ja, aber... aber... A-aber ich habe dank der Pikelpause etwas mitbekommen! Ich meine, dort hinter dem Baum jemanden gesehen zu haben."
      Bei seiner letzten Bemerkung zeigte er zum entsprechenden Baum. Als ob der Tag nicht noch schlimmer kommen könnte; Spitzel! Oder doch nur harmlose Wanderer? Egal wie rum. Sollten sie auch nur ein klitzekleines Wort - oder gar Buchstaben - mitbekommen haben, würde das Ansehen der Prinzessin nur noch weiter durch den Schmutz gezogen werden - allein die Tatsache, dass er sich mit diesem Frauenpack getroffen hat, war schlimm genug. Natürlich wollte er nicht, dass das Volk noch schlechter von Ihrer Majestät denkt; wegen seiner Position hat er auch mehr Kontakt zum Volk, als ihm eigentlich lieb ist, und kennt deshalb die derzeitige Situation, dass die Menschen nur noch schlechtes über sie reden. Eines war für Stefan also klar: Er musste handeln!
      "WAS!?" *klapper* "Grrrr... Wir beide, Günther..." fing er an und rannte dann los, seine Rüstung klapperte abermals mehrere Male. "Wir beide sprechen uns noch!!"
      Der Hauptmann war also erstmal verschwunden. "Und? Was sollen wir jetzt machen? So ganz ohne Befehl..." Stille... Keiner wusste Rat, aber ebenso wenig wollte einer dem Hauptmann hinterher. Nun standen sie erstmal da... "..."

      *klapper klapper klapper klapper*
      Das Klappern von Stefans Rüstung wurde für Boyd und Schwanenfeder immer lauter, je näher Stefan kam, bis er dann schließlich angekommen war.
      "..." Stefan blieb stehen und war fassungslos; da war ja tatsächlich einer! "Ein Zora!?" schrie Stefan auf. *klapper* "Wie lange stehst du schon hier!?" fragte Stefan den Zora, gefasst auf jede Antwort und Situation...
    • Schwanenfeder [Minish]
      Hylianische Steppe
      Nachmittag


      Schwanenfeder wollte gerade noch sagen, dass sie lieber abhauen würde, da kamen die Hylianer aber auch schon auf sie und Boyd zu. Der eine Hylianer mit der komischen klappernden Rüstung schien ziemlich erstaunt, Boyd zu sehen. Schwanenfeder fand das irgendwie komisch, schließlich hatte Boyd ihr doch erklärt, dass die Zora öfter hier am Hyliasee zu finden waren, warum war der Hylianer also so verwundert?
      Zum Glück konnte er sie nicht sehen. Trotzdem machte allein sein Anblick ihr schon Angst. Und das Klappern seiner Rüstung machte sie auch irgendwie nervös.
      "Boyd?", flüsterte sie ihrem Gefährten ins Ohr. "Was will der denn von uns? Sind Hylianer eigentlich gefährlich?"
    • Boyd Schimmerwasser [Zora]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      Toll. Ganz klasse!
      Da redete man mal eine Sekunde mit Schwanenfeder und passte kurz nicht auf, da kommt der Hauptmann der Truppe auch schon auf ihn zugeklappert. Sich jetzt zu verziehen hatte dann wohl auch keinen Sinn mehr. Dumm gelaufen!
      Prompt wurde er auch schon dreist von der Seite angemacht und erst jetzt sah er wirklich wen er da vor sich hatte. Was für eine Dekufresse! Das war wirklich das größte Riesenbaby, das Boyd jemals untergekommen war. Dazu benahm der da sich auch noch wie ein Gorone im Porzellanladen und seine ganze Erscheinung schien ihm irgendwie doch ein wenig lächerlich. Wie hatte so einer es nur Hauptmann zum Hauptmann gebracht?

      Wie auch immer.
      Von so ein wenig Rumgekreische würde er sich nicht einschüchtern lassen. Da kannte der da ihn wohl noch nicht. „Ganz ruhig, ja? Ihr befindet euch hier neben dem Hylia-See. Ich habe jedes Recht hier zu sein, sofern ich mich recht erinnere.“ Nun machte er sich noch etwas größer und verschränkte mit kritischem Blick seine Arme. „Die Gerudo, die grade ohne Weiteres von Dannen gezogen sind können dies aber eigentlich nicht von sich behaupten, nicht wahr? Ich frage mich, was sie hier im Königreich verloren haben. Vielleicht ´habt ihr ja die Güte uns aufzuklären.“
      Er schluckte einmal kräftig. Dummer Boyd. Er hätte mal besser für einen Moment Schwanenfeder vergessen, die ihn grade fragte, ob Hylianer den gefährlich seien. Uns zu sagen war selbsterklärend nicht grade schlau. Aber egal. Die Dekunuss würde schon nicht nachfragen und selbst wenn hätte er schon eine Ausrede. Nun war er erst einmal neugierig, was die Klapperkiste zu erklären hatte. Schwanenfeder würde noch etwas warten müssen, er wollte schließlich nicht als geisteskrank abgestempelt werden.
    • NPC: Hauptmann Adelbert Stefan [Hylianer]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      "Ach, jetzt ach noch frech werden, was!?" meckerte Stefan und lief rot an. Jetzt ist er entschieden zu weit geganen; dem würde er eine Lektion erteilen! "Kerl, mir ist egal, dass hier Zoras sind, mich stört es nur, dass du ausgerechnet hier stehst! Hinter einem Baum, versteckt, mit dem Blick auf uns gerichtet!"
      Kurzerhand überwältigte er den Zora, indem er mit seiner rechten Hand an seinen Hals packte und diesen runterdrückte, während seine linke Hand den linken Arm des Zoras festhielt. "Sei bloß vorsichtig mit deinen Worten, immerhin befinden wir uns noch auf hylianischem Boden, Kerl! Allen voran geht es dich überhaupt nichts an, was die Gerudos hier machen, geschweigedenn, was wir zu besprechen hatten! Eine Erklärung ist also das Letzte, was ich dir schulde! Allein wegen der Belauschung und Spionage hier könnte ich dich verhaften. Ich weiß auch nicht, wieso du jetzt 'uns' gesagt hast, trotz der Tatsache, dass du alleine bist, aber das ist ja auch eher unwichtig. Jetzt möchte ich nämlich erst einmal erfahren, was du hier zu suchen hattest, Kerl! Ich sehe nämlich keinen Grund, mal eben so zuuufällig hinter dem Baum hier stehenzubleiben, während sich welche in nächster Nähe treffen! Und denke erst gar nicht daran zu sagen, dass du nichts mitbekommen hättest, man hat dich nämlich da schon verdächtig stehen sehen, bevor ich überhaupt zu dir hingegangen bin! Also, was hast du dazu zu sagen!?"
    • Boyd Schimmerwasser [Zora]
      Hylianische Steppe
      Nachmittags


      Er hatte grade noch Zeit die Klapperkiste rot anlaufen zu sehen, da wurde er auch schon zu Boden gestoßen und zu aller Unnötigkeit auch noch gewürgt. Er war so überrascht, dass er nicht mal reagieren konnte und nun da lag und sich nicht wehren konnte, während der Klotz nicht aufhörte zu schreien. Verzweifelt klatschte er mit seiner rechten, freien Flosse auf die hässliche Fratze des Hauptmanns, doch was sollte das schon bringen. Er hatte einen Helm und sowieso eine ganze Rüstung zum Schutz, während er nur hilflos und hustend da liegen konnte. Vielleicht würde er versuchen sich aus der Situation herauszureden, doch wie, wenn der Klotz nicht aufhören wollte zu würgen? Die fleischige Hand des Riesenbabys drückte nun nur noch fester zu und das erste Mal in seinem Leben wusste Boyd wie es sich anfühlen musste zu ersticken.

      Was für eine erbärmliche Art zu sterben.