Len Rorikssohn [Hylianer]
Geheimnisvolle Höhle unter der Hylianischen Steppe - Goronias Heim
Nacht
"Moment, moment, moment...", warf Len leicht verdattert ein. "Ihr wollt damit sagen... Ihr habt einen Tunnel hier, der uns...vorbei an allen Landesgrenzen nach Labrynna bringen könnte?"
Das war eine Überraschung, um es milde auszudrücken. Und es warf einige Fragen auf - ganz abegesehen von dem Rätsel, wie diese beiden komischen Gestalten ganz allein einen Gang - mehrere Gänge! - von zig Kilometern Länge gegraben haben wollten. Die Frage, die sich Len stellte, war jedoch eher, ob dieses Angebot zu nutzen war.
Auf den ersten Blick sprach natürlich alles dafür. Schwieriges Gelände ließ sich umgehen, die Reise würde kürzer sein, sie würden auf niemanden mehr treffen... Aber... Die Reise würde immer noch Tage dauern. Tage, eingeschlossen in der ewigen Dunkelheit unter der Erde, in einem steinernen Pfad zweifelhafter Stabilität...
Schon bei dem Gedanken wurde ihm mulmig.
Wenn etwas passierte... Würde keiner sie jemals finden.
Goronias Ausführungen zum "Seelenwald" waren jedoch genug, um ihn vorerst auf andere Gedanken zu bringen. Seelen, die alle in diesem Wald mit merkwürdigen Erscheinungen geliebter Personen quälten... Es klang fast wie einer dieser Geistermythen, die in êtwas abgelegen regionen so verbreitet waren. Nicht dass es
unmöglich war - die Existenz von Geistern als physische Manifestation war schon lange hinreichend belegt.
Dennoch - was bedeutet das für die Vorkommnisse in diesem Wald? Lasen die..."Wesen", wenn es denn tatsächlich welche gab, die Gedanken aller in diesem Wald? Oder sammelten sich hier am Ende tatsächlich die Toten, um zu den Lebenden zu sprechen?
Nein, nein, verwarf Len den Gedanken wieder. Das konnte nicht sein, schließlich hatte er deutlich die Stimme seiner Schwester vernommen und Lynja war wohlauf daheim, in ihrem alten, nicht einmal weit entfernten Zuhause...
Oder...etwa...nicht?
Ein eisiger Klumpen schien sich in seinen Eingeweiden zu bilden. Es ging ihr doch gut...nicht? Es musste ihr gutgehen - als er sie zuletzt gesehen hatte, war sie... Da war es wieder. Seine Erinerung trübte sich. Er erinnerte sich an ihren Abschied. Er wusste was sie gesagt hatte, was er gesagt hatte.
Aber es kam ihm vor, als würde er alles durch einen Schleier betrachten...Als ahnte er, dass sich dort noch mehr befand. Als würden die Bilder in seinem Geist nicht mit den Worten zusammenpassen, an die er sich erinnerte, zu erinnern glaubte.
Und war da überhaupt nicht...noch jemand gewesen? Dort, direkt vor seiner Schwester? Für einen winzgen Moment dachte er, klar zu sehen...
Zugleich schien sich das Stechen in seinem Kopf zu intensivieren.
Plötzlich hatte er das innige Bedürfnis, sich zu vergewissern. Heimzurennen, seine Eltern und Geschwister zu sehen, zu wissen, dass es ihnen allen gut ging... Aber zugleich schien ihn eine schon fast physische Kraft davon abzuhalten. Eine unsichtbare Blockade, nicht um ihn, sondern in ihm.
Er würde darüber nachdenken müssen. Aber nicht hier. Plötzlich war er sehr froh, dass ihre Sachen ohnehin noch im Gasthof lagen.
"Gut... Lasst uns das nicht sofort entscheiden", sagte er mit abwesender Miene an Mio und Torai gerichtet.
"Wir sollten für den Moment zum Gasthaus zurükkehren, das müssen wir ohnehin um unseren Kram abzuholen. Dann sollten wir uns etwas Erholung gönnen und uns gegebenenfalls morgens zurück in die Höhle begeben. Einverstanden?"
Ein übereilter Aufbruch würde niemandem etwas bringen. Und bis dahin würde er sich hoffentlich ein paar Gedanken machen können. Etwas behäbig und ermüdet von den Ereignissen der Nach ließ er sich, Torais Angebot folgend, auf dessen Rücken nieder. Ein wenig lächerlich kam er sich ja vor, aber er fühlte sich wirklich nicht danach, sich jetzt über seinen Stolz Gedanken zu machen.
"Goronia, ich danke Euch vielmals für alles, was Ihr für uns getan habt. Wenn ich mich jemals bei Euch revangieren kann, bitte, zögert nicht es mich wissen zu lassen."
Diese Worte waren das Mindeste. Vom gestohlenen Buch erwähnte er nichts.
Geheimnisvolle Höhle unter der Hylianischen Steppe - Goronias Heim
Nacht
"Moment, moment, moment...", warf Len leicht verdattert ein. "Ihr wollt damit sagen... Ihr habt einen Tunnel hier, der uns...vorbei an allen Landesgrenzen nach Labrynna bringen könnte?"
Das war eine Überraschung, um es milde auszudrücken. Und es warf einige Fragen auf - ganz abegesehen von dem Rätsel, wie diese beiden komischen Gestalten ganz allein einen Gang - mehrere Gänge! - von zig Kilometern Länge gegraben haben wollten. Die Frage, die sich Len stellte, war jedoch eher, ob dieses Angebot zu nutzen war.
Auf den ersten Blick sprach natürlich alles dafür. Schwieriges Gelände ließ sich umgehen, die Reise würde kürzer sein, sie würden auf niemanden mehr treffen... Aber... Die Reise würde immer noch Tage dauern. Tage, eingeschlossen in der ewigen Dunkelheit unter der Erde, in einem steinernen Pfad zweifelhafter Stabilität...
Schon bei dem Gedanken wurde ihm mulmig.
Wenn etwas passierte... Würde keiner sie jemals finden.
Goronias Ausführungen zum "Seelenwald" waren jedoch genug, um ihn vorerst auf andere Gedanken zu bringen. Seelen, die alle in diesem Wald mit merkwürdigen Erscheinungen geliebter Personen quälten... Es klang fast wie einer dieser Geistermythen, die in êtwas abgelegen regionen so verbreitet waren. Nicht dass es
unmöglich war - die Existenz von Geistern als physische Manifestation war schon lange hinreichend belegt.
Dennoch - was bedeutet das für die Vorkommnisse in diesem Wald? Lasen die..."Wesen", wenn es denn tatsächlich welche gab, die Gedanken aller in diesem Wald? Oder sammelten sich hier am Ende tatsächlich die Toten, um zu den Lebenden zu sprechen?
Nein, nein, verwarf Len den Gedanken wieder. Das konnte nicht sein, schließlich hatte er deutlich die Stimme seiner Schwester vernommen und Lynja war wohlauf daheim, in ihrem alten, nicht einmal weit entfernten Zuhause...
Oder...etwa...nicht?
Ein eisiger Klumpen schien sich in seinen Eingeweiden zu bilden. Es ging ihr doch gut...nicht? Es musste ihr gutgehen - als er sie zuletzt gesehen hatte, war sie... Da war es wieder. Seine Erinerung trübte sich. Er erinnerte sich an ihren Abschied. Er wusste was sie gesagt hatte, was er gesagt hatte.
Aber es kam ihm vor, als würde er alles durch einen Schleier betrachten...Als ahnte er, dass sich dort noch mehr befand. Als würden die Bilder in seinem Geist nicht mit den Worten zusammenpassen, an die er sich erinnerte, zu erinnern glaubte.
Und war da überhaupt nicht...noch jemand gewesen? Dort, direkt vor seiner Schwester? Für einen winzgen Moment dachte er, klar zu sehen...
Zugleich schien sich das Stechen in seinem Kopf zu intensivieren.
Plötzlich hatte er das innige Bedürfnis, sich zu vergewissern. Heimzurennen, seine Eltern und Geschwister zu sehen, zu wissen, dass es ihnen allen gut ging... Aber zugleich schien ihn eine schon fast physische Kraft davon abzuhalten. Eine unsichtbare Blockade, nicht um ihn, sondern in ihm.
Er würde darüber nachdenken müssen. Aber nicht hier. Plötzlich war er sehr froh, dass ihre Sachen ohnehin noch im Gasthof lagen.
"Gut... Lasst uns das nicht sofort entscheiden", sagte er mit abwesender Miene an Mio und Torai gerichtet.
"Wir sollten für den Moment zum Gasthaus zurükkehren, das müssen wir ohnehin um unseren Kram abzuholen. Dann sollten wir uns etwas Erholung gönnen und uns gegebenenfalls morgens zurück in die Höhle begeben. Einverstanden?"
Ein übereilter Aufbruch würde niemandem etwas bringen. Und bis dahin würde er sich hoffentlich ein paar Gedanken machen können. Etwas behäbig und ermüdet von den Ereignissen der Nach ließ er sich, Torais Angebot folgend, auf dessen Rücken nieder. Ein wenig lächerlich kam er sich ja vor, aber er fühlte sich wirklich nicht danach, sich jetzt über seinen Stolz Gedanken zu machen.
"Goronia, ich danke Euch vielmals für alles, was Ihr für uns getan habt. Wenn ich mich jemals bei Euch revangieren kann, bitte, zögert nicht es mich wissen zu lassen."
Diese Worte waren das Mindeste. Vom gestohlenen Buch erwähnte er nichts.