Mobbing

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    • Hallo^^
      Ich wollte einfach einmal ganz Allgemein fragen, was ihr zu Mobbing denkt - Wann es beginnt oder bis wann es nur "Ärgern" ist, wie schlimm ihr es tatsächlich findet usw. Wenn ihr wirklich damit zu tun hattet, vielleicht auch einen Fall beschreiben, den ihr(aus welcher Perspektive auch immer) miterlebt habt.
      Darauf gekommen bin ich durch einen Post im Forum, in dem so etwas stand wie "sondern nur Mobbing". Das "nur" darin hat mich dann doch irgendwie... geschockt, natürlich wird das Wort Mobben für mehr als echtes Mobbing benutzt (Wer hat nicht schonmal Kinder/Teeager "Haaalt stop, ich fühle mich gemobbt" sagen hören...?), aber ich reagiere trotzdem noch ein wenig empfindlich darauf.

      Um mal meine eigenen Fragen weiter oben zu beantworten: Ich finde, der Unterschied zwischen Ärgern und Mobbing ist evtl. für Außenstehende schwer zu erkennen. Mit guten Freunden gehe ich manchmal auch etwas... ruppiger um, aber wir wissen alle, dass es nicht böse gemeint ist. Meiner Meinung nach beginnt Mobbing an dem Punkt, an dem das Opfer wirklich verletzt wird, egal ob körperlich oder seelisch, und sobald das mehr als nur ein Mal passiert. Wie schlimm ich es finde... Naja, je nach "Stärke" kann es tatsächlich eines der schlimmsten Dinge sein, die man einem Menschen antun kann, finde ich.
      So denke ich wahrscheinlich deswegen, da es in meiner Schulklasse vor ein paar Jahren einen Fall von Mobbing gab - Und drei Mal dürft ihr raten wer das Opfer war ._." Es war zwar nicht so schlimm wie das, wovon man teilweise hört, also keine körperlichen Angriffe, keine geklauten Sachen oder soetwas, aber naja. Es war hauptsächlich, dass die anderen aus dem Weg gesprungen sind und "ihh" gesagt haben, wenn ich in die Nähe gekommen bin, oder dass sie nicht wollten, dass ich im Klassenraum an ihnen vorbeigehe. Sie meinten dann immer "Ja, nimm doch den anderen Weg", da ich eben hinten rechts saß und deshalb an ihnen vorbeimusste. Auch wenn sich das jetzt nicht besonders schlimm anhört, glaubt mir, soetwas wünsche ich niemandem. Das liegt wohl auch daran, dass man den Fehler sofort teilweise bei sich selbst sucht - Was mache ich falsch? Was haben die anderen gegen mich?
      Das ganze zog sich, glaube ich, über ca. ein halbes Jahr hin; dann wurden wir gefragt, ob wir alle die "Klassenregeln" die wir selbst aufgestellt hatten, einhielten, und ich habe eben von der ganzen Sache erzählt, wobei auch rauskam, dass es auch ein paar andere aus meiner Klasse getroffen hatte. Danach mussten sich alle, die mitgemacht hatten, bei mir entschuldigen, wir hatten "Erlebnispädagogen" und seitdem ist zum Glück alles in Ordnung. Wie gesagt, der Vorfall sit schon eine Weile her, das war in der 6. Klasse, aber mein Selbstvertrauen hat darunter doch ziemlich gelitten :/
      Hin und wieder ein paar Nervkiddies im Bus, aber Fünftklässler, die mit Papierkugeln werfen, sind recht leicht zu ignorieren.

      Naja, alles in allem, ich finde das Thema eben ziemlich interessant, gerade zu hören, wie andere darüber denken. Falls hier jemand ist, der sich mal als Mobber an Mobbing beteiligt hat, würde mich ja doch interessieren, wieso. Was bringt jemanden dazu, soetwas zu tun, zumal Mobbing ja auch sehr viele zum Selbstmord treibt?
      (ich hab kein vergleichbares Thema gefunden, wenn es sowas trotzdem schon gibt, tut mir das Leid^^")
    • Ich hasse sowas. Argh! D:<
      Man folgt halt immer dem Stärkeren, weil man auf der bösen Seite der Macht mehr in Sicherheit ist. Meistens jedenfalls.
      Hmm man kann zu dem Thema so viel sagen.
      Meine Schulzeit war schön, denn ich wurde nie wirklich geärgert und hatte auch nur mit gut erzogenen Menschen zu tun.
      Also war Mobbing für mich nie ein Thema. Aber es gab natürlich auch Leute im Jahrgang, für die es nicht so rosig lief..
      Heute denk ich mir, ich hätte die Mistkerle verprügeln sollen damit sie aufhören. Ja ich finde bei sowas ist Gewalt eine Lösung. D:<
      Man braucht nur genug Unterstützung, woran es leider immer harpert.
      Sich die Mühe zu machen, gegen die Mobber vorzugehen und sich damit selber zum Angriffsziel zu machen, traut sich keiner.
      Hab ich mich damals leider auch nicht, aber kann mittlerweile von mir behaupten eine gesteigerte Courage zu haben wenn es um sowas geht,
      da mich Themen wie dieses hier sehr bös machen und ich generell was mutiger geworden bin. ~_~

      Im TV kam letztens was zum Thema.. kA mehr wie das hieß.. jedenfalls haben dort Mobber erzählt, dass sie das damals getan haben, um ihren Frust abzubauen.
      Das Mobben war sozusagen was befreiendes, beruhigendes. Gleichzeitig fühlten sie sich stark, überlegen, dominant und beliebt, da Mobber ja meistens ne Menge Anhänger haben.
    • @Nuk schnuk: das war Stern TV. Eine verdammt interessante sendung!

      Mobbing... Ja ich hatte eine "tolle" Schulzeit.

      Meine ersten 10 1/2 Schuljahre waren im großen und ganzen eine reine Tortur.
      Ich hatte leider keine Eltern gehabt die mich monatlich mit 50Mark versorgen konnten und daher hatte ich auch kein Handy, keinen PC und nicht jede neue Spielekonsole.
      Da ich diese Güter nicht vorweisen konnte war es eigentlich Alltag prügeldrohungen zu bekommen die dann zu gut 3/4 auch umgesetzt wurden.
      Ich entwickelte in dieser zeit eine sehr schweigsame Natur, welche ich durch die Hilfe eines Wellensittichs, meines ersten Haustieres brechen konnte.

      Ich fing in der zehnten klasse an zu zeichnen weil mir die ewige maltretierung durch den klassenlehrer zu viel wurde. Sich auf Baltrum gegen eine lehrkraft zu stellen wenn man nicht wohlhabend ist, kann fatale folgen haben. In der schule verweigerte ich so nach und nach jede form der verbalen kommunikation... nur sicherheitshalber. Es war mir völlig egal dass mein Zeugnis darunter zu leiden hatte. Irgendwie habe ich mich stets besser gefühlt wenn ich anderen mobbingopfern auf meiner schule ne kleine aufmunternde zeichnung zuschmuggeln konnte. Ihr lächeln beim anblick der zeichnungen ist schon herrlich gewesen...
      Nach dem abschluss auf Baltrum bemerkte ich erst was so alles In mir zerstört wurde.

      Ich hasste alles und jeden... mittlerweile konnte ich dies so weit "kurieren" dass ich nur noch leicht sadistische züge entwickel, sollte meinen "peinigern" etwas zustoßen... ansonsten presse ich sie gerne bei zufälligen treffen hier und da darüber aus WARUM sie diese Jahre andauernde psychisch wie physische Folter für angebracht hielten.
      Ich krieg immer noch ne mordswut im bauch wenn dann diese ach so "aufrichtigen Entschuldigungen" kommen.

      Ich begann mich selber zu hassen und wünschte mir den Tod sehnlicher als alles andere... eine bedauerliche eigenschaft die bei hin und wieder mal durchbrechen kann.

      Vertrauen aufbauen war schwer bis unschaffbar... Ich konnte glücklicherweise zwei jahre nach meinem schulabschluss meinen ersten Freund verzeichnen. Er hatte es auch nie leicht, wurde auch regelmäßig gemobbt. Bis heute ist er mein bester freund und ihm verdanke ich, dass ich zwar skeptisch bleibe aber auch schnell vertrauen aufbauen kann.

      Als ich der schule in Leer unterrichtet wurde, habe ich richtig contra gegeben... und ich hatte meine lehrer alle auf meiner seite. Mein klassenlehrer - resolut, extremst streng aber auch sehr fair und ein richtig netter kerl wenn man ihn genauer kennt, hat mir auch regelmäßig gesagt, dass ich bei problemen auch zu ihm kommen kann.
      Mobbingopfer habe ich selber immer angesprochen und- meist erfolgreich -versucht ihnen zu helfen.
      In zukunft werde ich auch weiterhin versuchen anderen aus derartigen problemen herauszuhelfen.

      Bevor ich es vergesse... Ich habe meinen klassenleher von der baltrumer schule - welcher meinte mich auch schikanieren zu müssen- wiedergetroffen...
      Er sagte ich schaffe nie im leben mehr als den hauptschulabschluss...
      Als ich ihm eine kopie meiner Fachhochschulreife in seine blöde fresse drücken konnte schaute er nur dumm aus der wäsche und ich hatte einen kleinen triumph den ich in vollen zügen auskosten durfte.
      "I believe in a universe that doesn't care and people who do."
    • @ Dragynn: Wenn sich die Lehrer auch noch am Mobben beteiligen fehlen mir die Worte. Das ist ja mal sowas von unprofessionell. :/

      @ Topic: Ich gehörte tendenziell auch eher zu den Opfern, weil ich immer ein paar kg mehr auf den Rippen hatte, Lehrerkind war und es dann noch wagte, gute Noten zu haben (die haben "natürlich" meine Eltern eingefädelt). Es gab auch bei mir an der Schule Lehrer die mich nur hassten, weil meine Eltern an derselben Anstalt waren, aber die waren in der Minderheit. Im Gedächtnis bleibt da vor allem mein Erdkundelehrer in der 5. Klasse (in der man ja so psychisch stabil ist. Nicht.), der sich vor allen über meine Höhenangst lustig machte und mich vor versammelter Klasse indirekt als fette Sau bzeichnete, was natürlich alle furchtbar lustig fanden. Sogar meine damals beste Freundin. Trotz eines 1er Abiturs und jetzt auch eines 1er Studienabschlusses hab ich die Tritte, die mein Selbstwertgefühl dadurch erlitt auch noch nicht ganz verwunden, manchmal kommt es hoch, obwohl ich gegen Ende der Schulzeit einfach arrogant wurde, mit dem Wissen besser zu sein als sie alle.
      Ich hatte dabei das Glück, immer Freunde zu haben. Zunächst in der eigenen Klasse, dann in der Stufe und Stufe drunter und war darum nie alleine.

      @ Täter: Ein einziges Mal war ich der Täter. Ich war damals vielleicht 7-8 Jahre alt und schäme mich heute furchtbar dafür. Ich will jetzt nicht genau erzählen was passierte, weil es mir zu peinlich ist, aber es gab 2 Dinge die mich dazu trieben: Gruppenzwang (ich war nicht alleine sondern mit einer Freundin) und das Gefühl von Macht und auch Sadismus. Es fühlt sich leider, leider gut an andere zu erniedrigen und in dem Moment in dem man das tut, hat man ein Hochgefühl. Auch fühlte ich mich stark, mich zu zweit mit einer Freundin an einer Jüngeren, Schwächeren zu vergreifen. Ich hab das Mädchen danach nie wieder gesehen und es war auch nur der eine Vorfall, aber selbst 19 Jahre später liegt er mir noch auf dem Gewissen. Ich habe zumindest die Lehre draus gezogen, wie widerlich das ist und es niemals wieder gemacht und stattdessen auch anderen Mobbingopfern geholfen. Ich will damit die Täter nicht entschuldigen, weil das unentschuldbar ist, aber Kinder sind schon kleine Erwachsene und können verdammt grausam sein. Vielleicht sogar grausamer als Erwachsene, weil sie die Konsequenzen noch nicht kennen und sie ihnen vielleicht auch ein stückweit egal sind. :/
    • Original von Dragynn999
      Bevor ich es vergesse... Ich habe meinen klassenleher von der baltrumer schule - welcher meinte mich auch schikanieren zu müssen- wiedergetroffen...
      Als ich ihm eine kopie meiner Fachhochschulreife in seine blöde fresse drücken konnte schaute er nur dumm aus der wäsche und ich hatte einen kleinen triumph den ich in vollen zügen auskosten durfte.


      Solche Arschlöcher haben den einst guten Ruf einer Lehrkraft nicht verdient, wenn sie so offensichtlich ihren Beruf verfehlt haben. Da denke ich manchmal, bei solchen Typen sollte man dem ersten Impuls mal nachgeben und ihnen richtig eine reinhauen. So war das freilich besser, dass du da entsprechend gut was erwidern konntest. Aber ey.
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!
    • Original von CAMIR
      @ Dragynn: Wenn sich die Lehrer auch noch am Mobben beteiligen fehlen mir die Worte. Das ist ja mal sowas von unprofessionell. :/


      Ich halte das für gar nicht mal so selten/unwahrscheinlich. Mir sagte mal ein Lehrer, ich sollte mich lieber umbringen, dann wäre mehr Platz im Klassenraum und bessere Stimmung obendrein. Und selbst, wenn man so was nicht ernst meinen würde, fände ich es immer noch etwas... ja, unprofessionell, solche Äußerungen von sich zu geben.

      @Thema: Gab's im Prinzip schon immer und wird es wohl leider auch immer geben, sofern die Gesellschaft sich nicht grundlegend ändert. Diese selektive Intoleranz geht mir schon seit Langem auf den Keks. Ich hatte lang mit dem Thema zu tun, jetzt an der Universität glücklicherweise nicht mehr. Mag sein, dass Leute, die so was anzetteln oder mitmachen irgendwelche Probleme haben, aber ich kann mich leider nicht in sie hineinversetzen~
    • ich könnte hier x seiten schreiben.. aber das wird mir eh wieder hinterhergeworfen..

      Mobbing findet allerdings hier auch im ZFB statt.. da könnt ihr mir jetzt an den Kragen gehn.. egal.. Es gibt User die meinen hier hintenrum zulästern, die kennen sich auch persönlich-mich nicht.. und so is man automatisch Aussenseiter..und wenn man mal was postet, wird man sofort angegriffen und Wörter umgedreht, habt Spaß.. mir wirds zu dumm < das ist ein Post zum Thema, ich mache keine schlechte Stimmung-Meinung schreiben ist erlaubt!

      PS: erstmal wirklich letzter Post, es macht einfach kein Sinn.. sollte ich jedoch irgendwelche Drohungen bekommen die das RL betreffen, gibts ne Anzeige.. von wg Leute zusammenschlagen und so!

      und Mods greifen hier selber mit an oder meinen das wär net so.. das ist Mobbing im Internet

      hier kann man sich zum Glück einfach ausklingen
    • Es gibt keine freundlichere Community als das ZFB.
      Riba hat dich weder gemobbt noch angegriffen, sondern dich lediglich auf die Forenregeln hingewiesen.
      Und ja, es gibt auch Leute, die sich sozusagen "selbst mobben" und in jeden Post was rein interpretieren und sich bewusst aus der Gemeinschaft ausschließen, warum auch immer.
      Mehr will ich dazu auch gar nicht sagen, denn allzu viel bekomm ich davon glücklicherweise nicht mit.~
    • Original von Sera Masumi
      ich könnte hier x seiten schreiben.. aber das wird mir eh wieder hinterhergeworfen..

      Mobbing findet allerdings hier auch im ZFB statt.. da könnt ihr mir jetzt an den Kragen gehn.. egal.. Es gibt User die meinen hier hintenrum zulästern, die kennen sich auch persönlich-mich nicht.. und so is man automatisch Aussenseiter..und wenn man mal was postet, wird man sofort angegriffen und Wörter umgedreht, habt Spaß.. mir wirds zu dumm < das ist ein Post zum Thema, ich mache keine schlechte Stimmung-Meinung schreiben ist erlaubt!

      PS: erstmal wirklich letzter Post, es macht einfach kein Sinn.. sollte ich jedoch irgendwelche Drohungen bekommen die das RL betreffen, gibts ne Anzeige.. von wg Leute zusammenschlagen und so!

      und Mods greifen hier selber mit an oder meinen das wär net so.. das ist Mobbing im Internet

      hier kann man sich zum Glück einfach ausklingen


      Hab ich irgendwas verpasst??? O__o

      Naja...

      Zum Thema,
      da ich ja noch zur Schule gehe, bin ich natürlich auf dem neusten Stand was das Mobbing angeht :3 Ich sehe es eigentlich... so gut wie gar nie :'D

      Was ich erzählen möchte, ist, wie komisch ich die Versuche von Experten finde, die meinen an Schulen kommen zu müssen und dann Vorträge zu halten. Ist ja schön und gut, dass die ihre Arbeit machen. Aber irgendwo ist das voll der Krampf, den die da erzählen.
      Auch, die Reportage von Sternen TV, die ich ebenfalls gesehen habe, fand ich nicht richtig erfasst. Das was die beiden Täter gesagt haben war schon richtig, wobei ich das auch schon sehr hochgestochen fand, aber der Rest war irgendwie nich so :/

      Auch ich wurde mal in der 5. Klasse gemobbt; ironischerweise sind das jetzt meine besten Freunde :'D Was mir irgendwie auch klar werden lässt, dass Mobbing in sooooo vielen unterschiedlichen Stufen anzutreffen ist... puuuhh^^ Das von denen war "nur" so ein Gelegenheitsmobbing. Richtig hartes Mobbing hab ich selbst noch nie erlebt, also auch nicht bei anderen.
      Bis vor ein paar Monaten hatte ich auch noch lange Haare, bis dahin hat mir jeder immer "da ist Jesus" hinterher geschrien, wenn ich an jemandem vorbeigelaufen bin. Ich fand das aber eher lustig als nervig, weswegen des mich auch ned allzu sehr gestört hat, auch wenn das die ganze Schule gemacht hat ^^ Heute nennen mich immernoch alle so o__o

      Trotzdem ist es nicht so, als würde ich nicht auch ab und an mal nen blöden Spruch ablassen, wenn die Gelegenheit einfach "passt".

      Im Endeffekt find ich, ist Mobbing trotz allem Scheiße, besonders wenn man selbst das Opfer ist. Jaaaaa...
      / Captain Rex // is back
    • @Sera Masumi
      Also im ZFB habe ich jetzt schon seit Wochen und Monaten kein Mobbing mehr gesehen, und ich hab' selbst lange Zeit aus 'ner Paranoia heraus verschärft auf derlei geachtet. Meinungsverschiedenheiten kann man nicht mit Mobbing gleichsetzen, Sera, und erst recht nicht, wenn du dich bei Punkten angegriffen fühlst, die ein Ottonormal-User hier gar nicht wissen kann. Mobbing geschieht mit Absicht, mit einem Hintergrund. Ein Gefühl der Angegriffenheit entsteht bei dir selbst; und wenn du dich bei Aussagen angegriffen fühlst, die gar nicht absichtlich gegen deine Person gerichtet sein können, hast du vielleicht eher ein Problem mit deiner Selbstwahrnehmung, bedingt durch schlechte Erfahrungen? Starte doch mal den Versuch, erst durchzuatmen und rational zu überlegen, ob etwas tatsächlich böse gegen dich gerichtet ist, ehe du in einer Art emotionalem Fieber austeilst gegen einen Angreifer, der nicht existiert. Du machst es dir nur selbst schwer und setzt dich einem künstlich erzeugten Stress aus, was ich sehr schade für dich finde. Mach dich doch nicht selbst zur Zielscheibe. *stups*


      @Topic
      Das größte Problem beim Mobbing dürfte wohl sein, wenn die Betroffenen und Täter nicht direkt merken, was da überhaupt gerade passiert, wie es mir in vielen Fällen ergangen ist. Schon in der Schulzeit neigte ich oft dazu, mir die Dinge schön zu reden, während ich von diversen Leuten gezielt getriezt und verlacht wurde – für gute Noten (wtf?), für Einsatz im Unterricht (noch mehr wtf), für die Tatsache, dass ich eines der wenigen Mädchen war, das sich noch nicht schminkte, für die Tatsache, DASS ich mich dann irgendwann schminkte… Gründe fand man immer, und ich nahm mir jeden Kommentar zu Herzen, habe aber viele Jahre argumentiert, dass das doch gar kein Mobbing und nur halb so wild war – dass ich damit die Wirkung, die es auf mich hatte, völlig ignoriert habe, machte es nicht besser, weil ich mich selbst dann noch unter Druck gesetzt und mir die Schuld für meine Schwäche gegeben habe. Ergo war ich nicht nur Opfer von verbaler Ausgrenzung und Anfeindungen, sondern mir dessen auch nicht einmal bewusst. Man kann sich wohl denken, dass Selbstvorwürfe solche Fälle nur noch schlimmer machen, mein Selbstbewusstsein war so ziemlich zerschmettert, auch wenn ich nach außen immer sehr stark und unnahbar wirkte; mir wird heute noch gesagt, dass ich eine Powerfrau bin, auch wenn ich selbst es wegen genannter Fälle und der Schwäche nie so gesehen habe.

      Also ja, es gibt in der Tat sehr viele verschiedene Formen von Mobbing. Körperlich, emotional und verbal, diskret und hinterrücks… Interessant finde ich den Gedanken, dass Täter sich dadurch besser fühlen, was die ganzen bösen Buben direkt ein wenig entmystifiziert. Wenn jemand aus verletztem Stolz heraus, oder weil er sich von allein der Anwesenheit einer Person angegriffen fühlt, zu solchem Unsinn in der Lage ist, stellt ihn das in meinen Augen selbst als sehr schwach und beinahe lächerlich dar. Wer es nötig hat, auf den Zug aufzuspringen, um einer einzigen Person (oder einer Minderheit generell) zu schaden, der landet jedenfalls in meiner Wertung ganz unten. Den eigenen Stolz zu erhalten, indem man anderen schadet, ist einfach unverzeihlich und für mich der beste Grund, mit jemandem zu brechen. Denn so einer Person kann ich kein Vertrauen entgegenbringen.

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      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bereth ()

    • Mobbing ist schlicht und ergreifend scheiße. Ich hab auch kein Mitleid mit Mobbern, von wegen sie haben selbst Stress und Angst, sie suchen sich ihre Opfer nur weil sie selbst zu schwach sind um mit ihren eigenen Problemen umgehen zu können. Nee, zieht nicht.
      Ich selbst wurde nie wirklich gemobbt. Es gab mal ne Zeit in der 6. Klasse wo Leute mir im Unterricht die Federmappe weggenommen oder immer dann gelacht haben wenn ich was gesagt hab. ...nun gut, das würde vielleicht schon als Mobbing zählen, und es ging mir zu der Zeit echt verdammt scheiße.
      Ich glaube, ich kann Si'naru da zustimmen: Oftmals merkt man es gar nicht. Gerade als "Opfer" wurde mir das wohl eher in den letzen Jahren so bewusst. Meine Mutter meinte, ich wäre vor der 5. Klasse unglaublich offen gewesen, konnte direkt auf Leute zugehen und so weiter. Daran erinnere ich mich auch, dunkel. Nach dem "Mobbing" Ende der 5., durch die 6. Klasse wurde ich ziemlich eigenbrötlerisch und war teilweise auf der Grenze zum Antisozialen. Ich bin immer noch introvertiert und kann Menschen von Zeit zu Zeit einfach nicht ausstehen.

      Das hat mich aber auch, denke ich, zum Guten verändert. Ich rede zwar nicht viel und bin oft allein, aber dafür versuche ich, niemandem das Gefühl zu geben, dass er ausgeschlossen ist. Das klingt albern, aber wenn ich mit Freunden irgendwo langgehe versuche ich, dass niemand hinter der Gruppe gehen muss, weil in der Reihe kein Platz mehr ist. Ich bin offener für die Probleme anderer geworden.

      Ich glaube letztendlich wollte ich einfach nur nicht zu denjenigen werden, die mich damals gepiesackt haben. Ich habe immer noch kein gutes Verhältnis zu ihnen, sehe die meisten jedoch auch kaum. Ich verabscheue sie, genauso wie ich Mobber an sich verabscheue. Ich bin sicher kein Engel in der Hinsicht, dass ich mir manchmal Leute anschaue und denke "warum?" oder "es ist klar, dass jemand wie der/die gerade gemobbt wird" - doch es tut mir danach Leid.
      Letztendlich stelle ich immer wieder fest, dass die "Opfer" vielleicht auf den ersten Blick oder auch nach den ersten Worten seltsam sind, aber dann viel tiefgründiger als die "Täter". Nicht dass sie unbedingt begabter oder schlauer sind, aber ihre Gedanken faszinieren mich, im Gegensatz zu den oftmals (nicht immer!) oberflächlichen Gedanken der anderen.
      >:3c
    • Joa, ich war auch zwei Jahre lang mal Opfer gewesen in der 5. bis 6. Klasse.
      Alle Jungs meiner Klasse dachten sich, ich wär ein super Opfer. Und die Mädchen haben sich sofort abgekapselt (ich hatte niemanden aus der Grundschule, den ich kannte, insofern keine Freunde).

      Naja, anfangs wars noch "ok", das war auslachen, Namen rufen und sowas.
      Keine Ahnung, warum, aber gegen Ende wurde ich dann immer pünktlich zu Schulschluss verprügelt, meine Sachen wurden gestohlen und zerstört, ich wurde schwerst beleidigt.

      Und - wo alle von den Lehrern sprechen - ich hatte da auch zwei Meisterstücke.
      Der eine meinte zu mir (als ich ihm sagte, dass ich zusammengeschlagen worden bin), dass das normale Neckereien sind, ich solle mich nicht so anstellen.
      Und eine der Lehrerinnen wurde selbst dauernd gemobbt und hatte dann die geniale Idee: "Hey, solange die Schülerin gemobbt wird, werden sie mich nicht mobben." Insofern wurde sie schnell zur beliebtesten Lehrerin meiner Klasse. Denn bei ihr konnten sie auf den Tischen tanzen, mich mitten im Klassenzimmer verprügeln, alles. Sie sah und hörte es nicht nicht. Im Gegenteil, wenn ich dann in Verzweiflung aus dem Klassenraum flüchtete (ich habe nie eine andere Klasse betreten, sondern bin dann auf dem Flur geblieben, wo andere Lehrer Prügel im Ernstfall hören würden), dann hat sie sogar ins Klassenbuch geschrieben, dass ich nicht anwesend war. Es war das einzige Jahr, in dem ich in jenem Fach eine sechs gehabt hatte (und angeblich 116 Fehlstungen).

      Naja, es hat leider auch nur mit extremen Maßnahmen geendet.
      Meine Mutter hatte dieses Geheimnis aus mir rausgeschlagen (eine einzige Ohrfeige, da ich ihr über diese zwei Jahre dauernd erzählt hab, meine Blutergüsse wären vom Sport und sie es satt hatte) und dann mit dem Schulleiter gesprochen. Der hat sich bei einer anderen Schule an einen Sozialpädagogen gewendet (kein Plan, wieso) und der hat dann den Plan gemacht, wie ich raus komme.
      Ich hab ne Liste gemacht, wo ich alles aufgeschrieben habe (Name des Täters, wo, wann was, etc) und das wurde dann immer dem Sozialpädagogen geschickt. Der hat es ans Jugendamt weitergeschickt. Etwa fünf (die Schlimmsten) haben dann eine Anzeige bekommen wegen schwerer Körperverletzung.

      Ich war natürlich die blöde, asoziale Petze, aber ich hatte dann bis zum 9. Jahrgang meine Ruhe (nicht missverstehen, ab dem 9. Jahrgang fing die Klasse dann tatsächlich an, mich eher freundschaftlich anzusehen [auch, weil sie ein neues Opfer hatten]).
      Auch, wenn ich bis heute ne Phobie davor habe, von Männern umzingelt zu werden.


      Ich muss übrigens sagen, ich habe mehr als einmal Gemobbten geholfen.
      EINE Ausnahme habe ich gemacht. EINER Person habe ich nicht geholfen.
      Als ich selbst mitten in meiner schwersten Zeit war, hat sie mir angeboten, mich aus der Schule zu schmuggeln, damit ich nicht wieder verprügelt werde.
      Ergebnis war, dass sie mich absichtlich in eine Falle lockte, weil sie angedroht bekam, dass man sie auch "ärgern" würde. Sie entschuldigte sich sogar dabei mit einem "Du oder ich, du hättest das selbe getan". Witz ist, ich wurde überhaupt erst als Opfer ausgesucht, weil ich sie verteidigt hatte.
      Also war ich am Ende eiskalt und habe ihre Hilfebitten ignoriert. Sogar, als meine Mitschüler meinten, ich sollte ihr doch helfen, hab ich diese ausgelacht und bin gegangen. Als sie mich gefragt hat, wieso ich so grausam bin, habe ich ihr das selbe gesagt.
      Man sagt zwar, dass man nicht besser ist als der Andere wenn man es auch tut, aber ich habe bei ihr - und nur bei ihr - nicht die geringsten Gewissensbisse. Sich an ihr zu rächen war mehr als nur süß.
    • Oh ja, Schlägen bin ich besonders in der fünften und sechsten Klasse nur knapp entkommen, deine Ängste kann ich also wohl halbwegs (!) nachvollziehen, auch wenn das weit entfernt ist vom gezielten Auflauern und dergleichen; was dir da angetan wurde, ist wirklich harter Tobak, MangaEngel – schön, dass du dennoch dein Gleichgewicht gefunden zu haben scheinst, zumindest nach außen hin wirkt es so.

      Es bleibt in meinen Augen unverständlich…
      Eine gute Freundin von mir wurde in der Kindheit auch arg gemobbt, und zwar auf die Art und Weise, dass sie vor einer größeren Gruppe von Menschen lächerlich gemacht wurde. Zu Tätigkeiten angehalten, von denen sie eigentlich wusste, dass diese im entsprechenden Zusammenhang verkehrt waren, die ihr aber dennoch als richtig verkauft wurden – zack, der Lacher für die Mobber, als die Umstehenden sich eine Runde wunderten, was sie da machte. Noch heute leidet sie darunter, wie auch ich noch unter diversen Ängsten zu leiden habe, die durch dieses Hin und Her aus Ablehnung und meinem Wunsch nach Annahme entstanden. Noch heute lähmen diese mich, beeinflussen mein Unileben, halten mich davon ab, einem geregelten Alltag nachzugehen, wenn er mir unbekannte Menschen einschließt. Eine Weile hatte das ganz gut funktioniert; ich hatte ganz gut funktioniert. Aber irgendwann bricht man eben ein, wenn man zu lange stark ist, und funktioniert nicht mehr so wie man gerne würde, muss sich mit diesen Ängsten auseinandersetzen.
      Die Verantwortlichen sind sich dessen nicht bewusst. Sie denken, es wäre mit einer knappen Entschuldigung getan, wenn man sie mal darauf anspricht, manche gehen wahrscheinlich auch nach Jahren noch davon aus, dass ihr Verhalten ihr gutes Recht gewesen wäre – ich bezweifle jedenfalls, dass die Prügelweiber von damals, die kurz davor waren, mich (warum auch immer) zusammenzuschlagen, auch nur einen Hauch Reue deswegen empfinden können in ihren beschränkten Köpfen (klingt überheblich, ist aber leider wahr, ich konnte damals keinen Funken Hirn bei ihnen entdecken). Diese Leute wissen nicht, wie stark ihre Opfer noch nach Jahren unter den Folgen des Mobbings leiden, und genau das ist wohl auch die größte Schwäche in der Aufklärung zu diesem Thema. Mich würde mal interessieren, wie es heutzutage in den Schulen gehandhabt wird: Werden die Folgen erörtert, die psychischen Probleme, mit denen Opfer zu kämpfen haben? Wenn nicht, muss sich wohl niemand wundern, dass diese Fälle weiter bestehen können. Ich bin mir sicher, dass eine vernünftige Aufklärung dahingehend zumindest eine Handvoll potentieller Täter erreichen würde. Bei uns gab es sowas erst gar nicht. Bis jemand in Klopapier eingewickelt wurde und das Mobbing daher offensichtlich für jeden war. Tja.

      "Heirs of Miraika"
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    • Original von Sera Masumi
      ich könnte hier x seiten schreiben.. aber das wird mir eh wieder hinterhergeworfen..

      Mobbing findet allerdings hier auch im ZFB statt.. da könnt ihr mir jetzt an den Kragen gehn.. egal.. Es gibt User die meinen hier hintenrum zulästern, die kennen sich auch persönlich-mich nicht.. und so is man automatisch Aussenseiter..und wenn man mal was postet, wird man sofort angegriffen und Wörter umgedreht, habt Spaß.. mir wirds zu dumm < das ist ein Post zum Thema, ich mache keine schlechte Stimmung-Meinung schreiben ist erlaubt!

      PS: erstmal wirklich letzter Post, es macht einfach kein Sinn.. sollte ich jedoch irgendwelche Drohungen bekommen die das RL betreffen, gibts ne Anzeige.. von wg Leute zusammenschlagen und so!

      und Mods greifen hier selber mit an oder meinen das wär net so.. das ist Mobbing im Internet

      hier kann man sich zum Glück einfach ausklingen


      Erzähl mir mehr davon, wie du Drohungen bekommst.
      Irgendwie verstehe ich dich nicht. Vielleicht solltest du dir darüber im Klaren sein, was ein Forum überhaupt ist. Nicht jeder ist der selben Meinung wie du und du solltest Meinungsverschiedenheiten nicht mit persönlichen Beleidigungen gleichsetzen.
      Zeig bitte, wo du hier im Board und wie gemobbt wurdest, anscheined habe ich hier das ganze Internet verpasst. Das soll jetzt nicht böse klingen. Ich bin einfach nur fassungslos, denn die ZFB-Community ist eine sehr nette. Das wüsstest du auch vielleicht, wenn du auf dem Treffen gewesen wärst und viele Leute haben dich auch x-mal gefragt, ob du auch kommen möchtest.
      Wenn du persönliche und private Probleme mit vereinzelten Usern hast, kläre das per PN. Das soll kein Pseudo-Moderieren sein (entschuldigt, wenn es so klingt), aber mich persönlich beschleicht das Gefühl, dass du innerlich schon zusammen zuckst, wenn du meinen Namen liest.
      Wenn du deine ganz persönliche Aufmerksamkeit haben wolltest, bitte, hast du hiermit nun geschafft.
      Ich entschuldige mich schon mal im vorraus, falls ich zu böse klang. Ich wollte niemanden hiermit verletzen oder angreifen - lediglich meine Meinung in einem Forum äußern.

      MangaEngel, das was dir wiederfahren ist - schlimme Sache und meine persönliche Bewunderung und mein Respekt, dass du dich nicht hast kleinkriegen lassen. Solch ein Mobbing finde ich katastrophal, die Lehrerin würde ich suspendieren. Das Schlimme ist ja, dass die Menschen um dich herum (deine damaligen Klassenkameraden und Lehrer) wegschauen und gegebenenfalls sogar mitziehen.
    • Original von YuuDas Schlimme ist ja, dass die Menschen um dich herum (deine damaligen Klassenkameraden und Lehrer) wegschauen und gegebenenfalls sogar mitziehen.

      Och, ich fand das mit den Schülern im Nachhinein fast schon wie Comedy.
      Ich mein, es gab GENAU drei Jungs, die sich wie die Mädchen abgekapselt hatten, statt auf mich einzuschlagen.
      DIE kamen nach der Anzeige zu mir nach Hause.
      DIE entschuldigten sich bei mir (dafür, nicht geholfen zu haben).
      DIE haben sogar schriftlich eine Zeugenaussage verfasst für die Anklage.
      Auch fünf Mädchen haben dies nach zwei Wochen dann gemacht.
      Aber nichtmal ein Einziger von den Tätern hat je überhaupt mal bemerkt, dass ich offenbar ein Opfer gewesen bin. Als ich mal sagte, dass ich ne Zeit lang schreckliche Angst vor der Schule hatte und mit Selbstmordgedanken gespielt hatte, da fragten die mich ernsthaft "Wieso denn das?".
      Täter sein ist insofern offenbar eine sehr bequeme Rolle...

      Und naja, der Jackpot mit der Lehrerin kam ja genau betrachtet erst später.
      Die Lehrerin kriegte Ärger (in der Liste fiel halt auf, dass es quasi 50:50 war beim ort. Entweder nach der Schule beim Notausgang oder in ihrem Unterricht). 1 und 1 zusammenzuzählen war nicht schwer. Weiß nicht, wie sie bestraft wurde, aber sie wurde es, davon hörte ich nämlich, aber sie blieb Lehrerin an meiner Schule.

      Naja, der große Gag war: Als ich im Abi meine mündliche Prüfung hatte (es war das Fach Englisch), war sie die dritte Person (also mein Lehrer, dann die Lehrerin des Parallelkurses als Protokolantin und sie). Mein Lehrer ist etwas träge und das hat insofern ganz toll funktioniert.
      Wir haben die drei Jahre über Indien, das politische Wahlsystem von Amerika, die Monarchie von England und alles gesprochen. Und diese nette Person von damals sitzt dann plötzlich vor mir, erkennt mich natürlich und fragt mich aus über die Situation in der Karabik als Kolonie der Vereinigten Staaten von Amerikas.
      Von meinen 30 Minuten Prüfung habe ich 20-25 nur da gestanden und mit "Weiß ich nicht" geantwortet. Irgendwann ist der Protokollantin der Kragen geplatzt und sie hat diese nette Lehrerin daran erinnert, dass A) mein Abschluss da auf dem Spiel steht, B) sie "nur" Fachvorsitzende (oder was die war) ist und C) diese Thematik bei meinem Abijahrgang nie behandelt wurde. Es war mein Glück, dass diese Protokolantin in dem Fall die Abteilungsleiterin der Oberstufe war.
      Ich kam dank der letzten 10 Minuten Prüfung (die ich mit Bravour schaffte) mit ner 3 davon, aber ich habe danach erstmal ne Stunde weinend in der Aula gesessen und die Abteilungsleiterin neben mir, denn da meine anderen Prüfungen sehr gut gewesen waren, wäre es dumm, diese Prüfung zu wiederholen (denn ich hätte dann alle wiederholen müssen).
      Diese Note zieht sich mir jedenfalls noch bis heute nach, denn wegen meinem Auslandsjahr waren viele hoch irritiert, dass mein Abizeugnis nur ne 3 in Englisch bescheinigt (die Uni will jenes Zeugnis sehen), aber mein TOEFL-Test attestiert, dass ich A-B (was etwa ner 1- entspräche) bin.

      Späte Rache für jene Lehrerin. Und ganz offesichtlich fehlt es dieser Frau an Selbstreflexion bez. der eigenen Fehler.
      Im Nachhinein hätte ich vielleicht die Prüfung verweigern sollen mit der Begründung, dass diese Frau mir gegenüber Vorbehalten haben könnte, aber sowas weiß man immer erst später.

      Schüler für die eigene Inkompetenz so zu bestrafen (und das auch noch doppelt, einmal durch Ignoranz und dann auch noch durch pure Boshaftigkeit)...
      Da schockieren mich eher nur selten die Fälle in den Medien von Schülern, die sich aus jedweden Gründen wegen Mobbing umbringen. Ich wette, jeder Schüler geht bei sowas wenigstens einmal um Hilfe bittend zum Lehrer. Und diese beweisen schlicht ihren Mangel an Menschlichkeit, Verstand und Hilfsbereitschaft, wenn sie dann nicht wenigstens zu helfen versuchen (denn ich wette, wer es versucht mit so einer Stelle, der hat Erfolg, ich habs ja selbst gemerkt).
    • Von Mobbing kann ich auch wunderbar ein Liedchen singen... Zwar nicht von der Schule, aber von der Arbeit her...
      Vorweg: Mobbing ist extrem scheiße, egal gegen welche Person es sich richtet, und wie hier vorher schon gesagt wurde zieht da auch das Argument "ach, das war doch nur Spaß" oder "Sorry, hab aber selbst grad übelst den Stress, war nicht so gemeint" nicht! Wenn man einem Menschen so etwas antut, gibt es dafür keine Entschuldigung, die einfach so alles wieder gut macht!

      Zum Thema: Ungefähr 4 Monate bevor ich meine Ausbildung beendet habe, wurde meine Ausbilderin rausgeschmissen und ich bekam einen neunen AUsbilder, der dann später mein Chef wurde... Angefangen hat der ganze Mist ganz harmlos... Zuerst fing es damit an, das ich nach der Berufsschule immer wieder zur Arbeit musste zur "Überbrückung", zuerst waren es immer nur 1 - 2 Stunden, dann 4 oder 5, und dann komplette Spätschichten über 8 Stunden, die natürlich nicht bezahlt wurden. Dann ging es soweit, das ich nach der Schulwoche (ich hatte Blockunterricht) auch noch an den Wochenenden in den Betrieb musste zum arbeiten, natürlich auch ohne Ausgleich... Egal was ich machte, dem neuen Chef war einfach nix recht zu machen. Egal wie sehr man sich bemühte war entweder der Umsatz zu niedrig, die Mitarbeiterkosten zu hoch, zu viel Sachen abgelaufen und entsorgt und so weiter... Das Stand ich dann noch irgendwie den Rest der Ausbildung durch und dachte mir nix weiter dabei, jetzt im Nachhinein weis ich es auch besser...
      Aber die Oberknaller kamen ja dann nach der Ausbildung: Da wurde ich dann 14 Tage am Stück ohne einen Tag frei zu bekommen(!) zur Nachtschicht geplant (22:00 - 06:00), hatte dann EINEN Tag frei, um am Nächsten Tag in die Frühschicht zu gehen (06:00 - 14:00), und um nach diesem einen Tag dann wieder 2 Wochen Nachts zu arbeiten. Als ich Mittelohrentzündung hatte und zum Arzt ging wurde mir gesagt, das ich ja eh nur "blau machen" will und faul wäre (das ich vorher aber ne Woche mit 40° Fieber gearbeitet hatte, war ihm wohl entfallen...). Alle meine Urlaubsanträge wurden ohne Grund abgelehnt, dafür wurde mir gesagt "wenn du Urlaub haben möchtest um mit deinem Freund in die Gay-Sauna zu gehen um euch gegenseitig die Eier zu schaukeln schreib' ne Kündigung, dann hast du Urlaub soviel du willst!"...
      Das schlimmste war allerdings, das er mich aus "Personaltechnischen Gründen" dann für einen Monat in einen anderen Laden versetzt hat, wo er vorher die Mitarbeiter schon so aufgehetzt hat, das dann "kleinere Arbeitsunfälle" passierten bis hin dazu, das ein Mitarbeiter (leider hab ich nicht gesehen welcher), Eis in eine Fritteuse warf vor der ich stand, und das heiße Fett auf meinen Arm spritzte und ich Verbrennungen hatte... Danach bin ich dann vollends eingeknickt dieses Jahr...
      Das ich dort nun nicht mehr arbeite werde ich wohl nicht erwähnen müssen, auf meine letzten beiden Monatsgehälter werde ich auch bis zum Sankt Nimmerleinstag warten müssen (angeblich habe ich meine Arbeit vernachlässigt UND auch noch selbst gekündigt --> Vertragsstrafe...).
      Seit dem geht es mir echt beschissen...
      Jährlich sterben Milliarden von Microorganismen, Bakterien, Pilzen, Milben und Würmern aufgrund von HAUSPUTZ!!!
      Das muss nicht sein!!!
      Initiative gegen Hausputz!!!
    • Ich bin leider ein Extremfall was Mobbing angeht.. daher reagiere ich auf dieses Thema möglicherweise relativ sensibel. Ich möchte dennoch meine Erfahrung mit diesem Thema in Kurzform hier niederlegen, um zu verdeutlichen, zu was Mobbing führen kann. Natürlich will ich keineswegs hier jemanden unterstellen er wäre ein fieser Mobber, ich will nur ein Bewusstein dafür schaffen.

      Ich wurde von der 2. Klasse an bis zum Schulende durchgehend gemobbt. Ich wohnte in einer Kleinstadt jeder kannte fast jeden, dadurch gelang es mir auch durch einen Schulwechsel nicht (Orientierungsstufe, weiterführende Schule, Berufschule) den Hänselleien zu entkommen. Wenn ich in eine neue Klasse kam meinten irgendwelche Leute die ich nicht kannte, mich zu kennen, weil sie von irgendwelchen anderen Leuten irgendwelche Sachen über mich gehört hätten. Und mein Vater wäre ja so ein schlimmer Mensch, deswegen wäre ich ja auch so ein schlimmer Mensch.

      Irgendwann in der 3. oder 4. Klasse bin ich zu meiner Klassenlehrerin gegangen. Die meinte nur: "Du musst ja irgendetwas an dir haben, sonst wären nicht alle gegen dich, du bist selber Schuld", das war ein Schlag ins Gesicht für mich. Jedenfalls hatte sich die Sache für die Lehrer damit erledigt. In der Grundschule wars am schlimmsten, weil es da auch Gewalt gab, ich versteckte mich in den Pausen meist auf dem Mädchenklo. In den späteren Schuljahren waren es zum Glück "nurnoch" Ausgrenzung, Beleidigungen oder Brotkrümel die auf mich geworfen wurden.


      So gab ich irgendwann auf und hab das einfach ertragen, bis zum letzten Schultag. Das bereue ich heute wiederum. Denn nun leide ich an einer Angsterrkanung und finde selbst mit 23 keinen Job und mein Arzt rät mir mittlerweileTabletten zu nehmen weil es nicht besser wird.
    • Ich war zwar noch nie Opfer von Mobbing, aber Außenseiter. Und zwar als mich meine Eltern 1995 in den bösen Osten verschleppt haben in der 9. und 10. Klasse. Hatte weniger was zu tun mit nmeinem Musikgeschmack (während die anderen Geschlechtsgenossen Scooter hörten hab ich auch damals Metal gehört), sondern damals gabs 1. dieses verblödete Ossi-Wessi-Getratsche und 2. war ich als Halb-Inselaffe und treuer Anhänger des Liverpool FC gleich ein Hooligan ...zumindest laut der Ansicht meiner Klassenkameraden.

      Später in der Berufsschule aber gab es ein weibliches Mobbingopfer in meiner damaligen Klasse, die von einigen anderen weiblichen Klassenkameraden seelisch gefoltert wurde. Irgendwann ging es sogar mir nervlich auf die Nüsse sodaß ich denen sagte "ich mache hier nicht die Ausbildung um mir sowas anzusehen" (o.ä.) und schon versuchten mich die jeweiligen Mädels zu hänseln.

      Mobbing ist derart fies, sodaß ich der Meinung bin daß Mobber nicht psychisch krank, sondern aufgrund ihrer Birne unter einen gewissen Paragraphen fallen, also nen Amtlichen haben. Ich bin nie im Leben, auch nicht als ich zu so genannten Gruppen zählte, auf die Idee gekommen jemanden derart fertigzumachen.

      Das schlimme daran ist ja, daß Mobbing fast immer grundlos passiert, also wie Spock sagen müßte Mobbing völlig unlogisch ist. Noch schlimmer ist, daß laut Gesetz nicht die Täter, sondern auch gewisse Opfer in Wirklichkeit bestraft werden, denn einige verbringen ihr Leben lang in der Psychiatrie.

      Nebenbei ist mir noch aufgefallen, daß es komischer Weise Mobbing in der Form, wie wir es kennen eigentlich meist nur in D-Land gibt. In England z.B. jedenfalls eher weniger, da haben auch alle Schüler ne Uniform an ;) und mein Vater wurde ist in der ehem. DDR aufgewachsen, und da gab es sowas auch nicht.
      "Tain was head of the Obsidian Order for twenty years. If he can survive that, he can survive anything"

      Elim Garak

      Star Trek: Deep Space Nine: "In Purgatorys Shadow"