Kreativität - was ist sie?

    • Kreativität - was ist sie?

      Moinsen allerseits. In kürze ist es so weit und ich habe meinen einstellungstest an der Kölner Design Akademie. Ich weiß bereits das ich eine 90min. lange arbeit zum thema kreativität schreiben muss. Ich denke mit meinem eigenen wissen und verständniß bin ich gut gewappnet, allerdings will ich noch mal eine "andere" informationsquelle anzapfen.
      EUCH!
      Kreativität sehe ich als etwas das jeder hat und wobei bei jedem die Definition anders ausfällt. Drum ist es für mich interessant was ihr dazu zu sagen habt.

      Was meint ihr? Was ist kreativität?
      Was denkt ihr für euch selbst wie man sie am besten definieren kann?

      Ich danke vielmals für eure antworten :)
      "I believe in a universe that doesn't care and people who do."
    • Ach Gott, so eine Frage zu stellen. Das ist wie: Was ist Gott!
      Kreativität ist für jeden etwas anderes und die Meinungen variieren von: Jeder ist kreativ zu Kreativität ist angeboren. Und ich kann nicht einmal sagen was davon stimmt. Einige sind wohl interessierter daran sich kreativ zu betätigen, ich glaube aber jedem ist etwas davon zu eigen.
      Grundsätzlich ist es die Kraft, die mich befähigt, Neues zu schaffen. Manchmal bin ich schrecklich motiviert, dann wieder tagelang kein bisschen.
      Bekannte nennen mich kreativ, aber ich frage mich, was ich anders mache als Leute, die nicht als kreativ gelten.
    • hmm.. also ich habe jetzt absichtlcih nicht nachgeschaut wie Kreativität definiert wird und was das wörtlich übersetzt hieße..

      dsw nur meine Antwort, wie ichs sehe..
      Kreativität ist für mich was eigenesausgedachtes, oder eigenes gemachtes.. Ausprobieren sowohl in gedanken als auch praktisch.. Für mich wichtig ist, das Kreativiät nicht = praktisches tun bedeutet.. man kann auch in Gedanken kreativ sein.. denn nicht jeder kann/will seine Gedanken in die Tat umsetzen..

      Naja hoffe hilft dir Dragynn^^
    • Ich würde jetzt sagen, Kreativität ist Fantasie bzw. die Fähigkeit, seine Fantasie irgendwie "einzufangen", sei es nun in Bildern, Texten, Skulpturen, Aktionen oder sonst irgendwas. Wenn man also besonders kreativ ist, hat man zum einen eine starke Fantasie, und zum anderen ist man talentiert (oder geübt) darin, diese Fantasie darzustellen. Ich denke, dass Kreativität im Grunde "angeboren" ist, also jeder sie "besitzt", manche aber mehr haben als andere, außerdem denke ich, dass man sich in Kreativität quasi üben kann, wobei die Grenze, wie kreativ man werden kann, dann von der eigenen Fantasie gesetzt wird. Wenn ich unendlich viel Fantasie habe, aber z.B. keine Erfahrung im Zeichnen, kann ich meine Fantasie nicht durch Bilder darstellen - Das Zeichnen kann ich aber üben, bis ich es schaffe. Wenn ich aber wunderschön zeichnen kann, dafür aber keine Ideen(=Fantasie), kann ich auch nicht kreativ sein.
      Hoffentlich war das jetzt halbwegs verständlich^^"
    • Für mich ist Kreativität etwas, das man selbst entwickelt, eventuell auch mal aus der Reihe tanzt. Hauptsache man hat es entwickelt - und dabei mein ich nicht mal die Grundzüge, sondern auch eine Fortsetzung eines bestehenden.

      Kreativ können Lieder sein, Bilder, aber auch Gedankenzüge, Taten.

      Ich muss CAMIR da zustimmen: Eigentlich ist es so, als würde man fragen was oder wer Gott sei. Kreativität ist schwer zu fassen, und sie ist, anders als Kunst, nicht unbedingt eine Sache des Geschmacks. Auch etwas das man für totalen Mumpitz hält kann man selbst kreativ finden.
      >:3c
    • Ich gehe davon aus, dass man unter Inspiration Erinnerungen generell und Eindrücke von anderen Werken versteht und unter Fantasie die Fähigkeit, einzelne Bruchstücke an Informationen zu einer neuen Vorstellung zu kombinieren.

      Kreativität ist die Kunst, durch Fantasie auf Basis von möglichst differenzierter und minimaler Inspiration neue Werke zu schaffen. Demnach ist man sehr unkreativ, wenn man als Inspiration nur ein Werk hernimmt und nichts durch Fantasie hinzufügt oder ändert, also kopiert, und umgekehrt.

      Wie man sich inspiriert und woher Inspiration generell kommt dürfte einfach zu erklären sein (Vergangenheit, Alltag, andere Werke/Medien, Träume, Drogen, etc.). Ohne Inspiration ist keine Kreativität möglich.

      Das Wort kreativ selbst deutet auf erschaffend, kreiernd. Aber ich denke, dass diesbezüglich ein Linguist besser helfen kann.

      Das ist zumindenst meine eigene Definition. Es wäre nicht verkehrt, auch echte Künstler nach deren Definition zu fragen.
    • Interessante Frage, die man sicher auch unabhängig von deiner Arbeit diskutieren könnte, Dragynn. Frage mich auch, wie dir so viele verschiedene Meinungen da helfen könnten, ich glaube, mich würde das eher verwirren. Viele Köche… *g*

      Joker hat es für meine Begriffe sehr passend erklärt. Grenzwertig finde ich nämlich zu sagen, man schaffe etwas völlig neues. Man gewinnt über so viele Wege Inspiration, die man verbraten kann, dass das Endprodukt dann zwar individuell aussieht, aber letztlich baut jeder Funken kreativer Werke über zig Ecken ja aufeinander auf. Kreativität beweist man dann zusätzlich noch, wenn man diverse Inspirationen so nutzen kann, dass sie nicht wie Kopien erscheinen oder zu stark an andere Werke erinnern. Fantasy-Autoren haben da ja einen schweren Stand, irgendwann bekommt man schlichtweg das Gefühl, alles wäre ein Brei; jemand, der es schafft, es eben genau nicht wie aus einem Einheitsbrei wirken zu lassen, indem seine eigenen Ideen alles ergänzen/erweitern, der ist in meinen Augen tatsächlich kreativ.

      Eine Bekannte von mir schreibt derzeit an einem Buch, dass sie absichtlich (!) ähnlich wie Die Tribute von Panem wirken lassen will, weil sie der Meinung ist, dieser Markt wäre gerade angesagt. Das bspw. hat für mich nichts mit Kreativität zu tun, da man sich von den Ideen nicht leiten lässt, sondern sie in ein Korsett zwängt. Ein Werk um des Geldes Willen zu schaffen, ist in meinen Augen sogar verwerflich; aber ich denke, das geht schon zu weit in die Sparte "was ist ein Künstler" als nur in die bloße Definition von Kreativität.

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Oh man ... das ist wirklich schwierig o:

      Kreativität ist für mich Fantasy. Es ist die Fähigkeit ganz alltägliche/ normale/ unspektakuläre Dinge in etwas Besonderes/ Neues zu verwandeln indem man eben solche Dinge, die eigentlich nichts/ wenig miteinander zu tun haben, verbindet. Kreativität ist deshalb so unendlich.

      ... Dieses Wort und die Bedeutung kann man einfach nicht in Worte fassen D:
    • Mh. Obwohl der Begriff ja doch sehr nebulös ist, finde ich einige der Beiträge hier doch relativ zielgerichtet, was eine Annäherung an seine Bedeutung angeht.

      Das sehr alltägliche Beispiel des Kochens finde ich da eigentlich auch immer recht zutreffend (weswegen Kochen ja, gerade auf professionellem Niveau, auch eine recht kreative Tätigkeit ist). Aus scheinbar gewöhnlichen (bzw. gemeinhin bekannten) Zutaten etwas Neues und Interessantes schaffen, indem man ausprobiert, was wie am besten zusammenpasst. Manche haben's da eben voll drauf und erfinden aus dem Nichts, kA, sowas Fantastisches wie Pfannkuchen. Andere kochen halt nur zum x-ten Mal denselben Erbseneintopf. Und stören sich zumeist auch nicht weiter dran. Deswegen gibt es wahrscheinlich nur nur so wenige innovative Künstler. Wie Si'naru das schon andeutete mit ihrer "Sowas verkauft sich grad gut"-Bekannten.

      ...so. Nach diesem unnötig komplizierten Vergleich nun noch ein paar Worte direkt zur Frage: Kreativität hat, wie hier schon angeschnitten wurde, etwas sehr Universelles an sich, ist aber gleichzeitig auch sehr zugänglich. Mit theoretischen Fragen wie der nach einer Existenz Gottes (um mal CAMIRs Beitrag aufzugreifen) finde ich es nur schwer vergleichbar, da das Konzept 'Gott' etwas ist, was wir nicht annäherend begreifen können. Da finde ich 'Kreativität' schon sehr viel zugänglicher, da es sich dabei um etwas handelt, wozu jeder Mensch (in unterschiedlichen Ausmaßen) befähigt ist. Papierflugzeuge falten ist für mich auch irgendwie kreativ, zwar auf einem sehr niedrigen und ggf. fast schon reproduzierenden Niveau, aber halt schon so'n bisschen. Ihr wisst, was ich meine.
      Eine faszinierende Form der Kreativität ist z.B. die Sprache. Und damit meine ich jetze noch nicht mal 'Bücher schreiben'. Ich meine die Sprache an sich. Allein das Bilden eines Satzes, das Zusammenfügen von Worten, das Sprechen und Schreiben, das ist schon ein massiver kreativer Akt für sich. Ich finde es ja klasse, zu so etwas in der Lage zu sein. Aber auch in jedem anderen Bereich vermitteln kreative Tätigkeiten imho ein sehr positives Gefühl (wie das zu dem Umstand passt, dass viele Künstler depressiv und/oder versoffen sind/waren, sei noch zu ermitteln). Kreativ tätig zu sein laugt zwar auch aus, denn schließlich investiert man ja viel Energie darin, aber mich persönlich macht es im Nachhinein doch irgendwie glücklich, etwas Eigenständiges erschaffen zu haben, was es so vorher noch nicht gab.

      ...habe ich damit jetzt was Sinnvolles zum Thread beigetragen? Ich muss gestehen, ich bin mir nicht sicher. Naja, passt schon. Im Zweifelsfall entschuldige ich mich einfach mit der Uhrzeit.

      dead girls dry each others eyes
      and pretend for a while
      that we're still alive.


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      Twitter | DIE BASIS
    • Für mich ist Kreativität eine Fähigkeit, die zum Einen das "gewöhnliche-Dinge-anders-machen" einschließt, das Lösen eines Problems auf andere Art und das Verblüffen oder Erstaunen anderer Personen. Ich würde auch noch das "auf-Dinge-kommen-auf-die-andere-nie-gekommen-wären" einschließen.

      Es gab z.B. in der Kunstgeschichte immer Aha-Erlebnisse. Wer hat vor Picasso denn damals Kubismus gemacht, oder wer hat vor Warhol einfach mal Dosensuppen in verschiedenen Farben drucken lassen? Ich glaube kaum, dass Kreativität irgendetwas mit der Qualität des jeweiligen Produktes hat. Gute Sänger können Lieder covern, ähnlich wie das Original, oder Maler können Bilder nachzeichnen. Das hat aber in meinen Augen nichts mit Kreativität im eigentlichen Sinne zu tun.

      Kurzdefinition meiner Theorie: Die Kreativität ist das Lösen einer Problematik auf verschiedenen oder unkonventionellen Wegen (Problematiken sind dann z.B: "Was zeichne ich für ein Bild?" oder auch "Wie löse Ich die mathematische Gleichung." und meinetwegen "Wie koche Ich den Brei besonders schmackhaft?")


      Gruß Convictio
    • Kreativ zu sein heißt für mich, Probleme (also Aufgaben) nicht linear, sondern sprunghaft zu lösen, glaube ich...also auch: Prinzipien zu erkennen und sie schlagartig umzustülpen, sodass ich sie von einer anderen Seite betrachte, gleichzeitig aber ihre isomorphen Strukturen in meinem Bewusstsein erhalte.

      Oh Gott, wie mystisch!! %D

      Down to earth: Dass ich z.B. wenn ich beweisen will, dass alle geraden Zahlen vielfache von zwei sind, ich anstelle dessen, alle geraden Zahlen aufzuschreiben (umständlich und langatmig), mit Begriffen arbeite. Dabei muss ich aber auch intuitiv (auch wichtig bei Kreativität, findet ihr auch?) wissen, weswegen der Begriff etwas umschleißt. Also die Fähigkeit zur Abstraktion?

      Und die Lust an der Kreation?
      ...
      Und die Produktivität...?
      ...
      Und die Umsetzungsgabe...?


      AAAAAAH. %P Verirrung!
      when in doubt, do it.

      Homepage! / Youtube-Channel
    • Kreativität bedeutet, Dingen einen Mehrwert zu verleihen, der über ihren rein funktionalen Aspekt und den aktuellen Allgemeinplatz (die Trivialität) hinausgeht. Ganz (und vermutlich viel zu) knapp gesagt.
      Nehmen wir das Beispiel Literatur. Ein kreativer Text ist z.B. einer, der nicht nur amüsieren und/oder nützen möchte, beides vielleicht sogar radikal ablehnt, und dabei formale oder ästhetische Maßstäbe anlegt, die der Gattung fremd sind. Die der Autor sozusagen selbst entwickelt hat, "geschöpft" hat. Das kann super sein oder in die Hose gehen. Mutig ist es auf jeden Fall. Ich glaube, Kreativität hat primär auch etwas mit Mut zu tun. Grund: Sie lehnt ab und widerspricht, was bisher Gang und Gebe war.
    • Ich würde sagen es ist underanderem eine Art zu Denken. EIn Zusammenspiel zwischen Wissen- und....Unwissen? Originell ist etwas,wenn es neu ist,wenn es sowas in der Art vorher nicht gab oder in dieser Form nicht. Vielleicht spielt Erfinderreichtum bzw "Erschaffen" eine Rolle?