Doom Metal

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    • In den letzten Jahren gewachsen, doch immer noch ein … „untergrundiges“ Phänomen gehen wir hier heute aus Gründen nächtlicher Langeweile mal an – den Doom Metal.

      So alt wie der Metal selbst, wurde der Doom Metal doch ebenfalls mit Black Sabbath erfunden, hat er sich seitdem – wie jede Musikrichtung – in tausende Unterzweige verstrickt. Vom entspannten Stoner Rock bis hin zum fast in den Noise greifenden Drone findet sich alles, was nicht schnell gespielt ist. Gepaart mit Death Metal, Black Metal oder auch orientalischen Klängen, von Dresden über Oackland, California bis nach Tokyo, findet sich überall das, was meiner Meinung nach den Doom Metal auszeichnet. Atmosphäre, Heavyness und Langsaaaaamkeit. Ich mach hier mal keine Unterscheidung in einzelne Stile, weil für mich alles, was diese Faktoren hat, zumindest teilweise unter dem Prädikat „Doom Metal“ läuft. Zur Atmosphäre trägt seit jeher, findet man doch schon auf dem dritten Black Sabbath-Album den Song „Sweet Leaf“, auch Cannabis bei.

      Und wohl auch wegen diesem „Sweet Leaf“ findet alljährlich in Tilburg, Holland, die größte Feier dieser Musik und „Kultur“ statt (meiner Meinung gibt’s hier nicht sowas wie eine Szene, sondern nur Leute, die gemeinsame Interessen haben, aber trotzdem etwas loser als in anderen, „typischeren“ Szenen zusammenhängen, gibt), das Roadburn-Festival. Streng limitiert, schweineteuer, aber… kein Festival, sondern eine Erfahrung. Aber natürlich bleibt’s nicht dabei, inzwsichen treten in fast allen großen Städten Deutschlands ein ums andere mal Doom-Bands auf. Manche füllen ganze Hallen, manche haben 15 Zuschauer.

      Meine Faszination für Dooooom (mit beliebig vielen o’s schreibbar, einfach um die Heavyness der Musik zu unterstreichen) hat sich auch durch Konzerte entwickelt, obwohl der Einstieg eigentlich recht ungewöhnlich war. Mit einer Funeral Doom-Band, die einen Song auf eine Dreiviertel-Stunde gestreckt haben und höchstens mal zur vollen Note in die Saiten und Becken gehauen haben, vor ca. 50 Mann. Und auch wenn ich dieses Jahr auf dem Roadburn war und Esoteric/Ahab/Ophis in einer recht großen Halle vor vielen Leuten gesehen hab, so ist das Publikum doch zumeist… Cool, lässig, entspannt. Ich weiß nicht, warum alle so locker drauf sind. Vielleicht, weil es oberflächlich gesehen so viel interessantere Musikrichtungen gibt, auf die man sich eher stürzen würde und deswegen eher more dedicated people dabei sind. Vielleicht wegen der immensen Kifferei, vielleicht wegen Toleranz oder vielleicht, weil jeder jedem etwas am Arsch vorbeigeht. Das Wort ist so beschissen besetzt, aber Doom Metal ist einfach immer noch ein Untergrund-Phänomen.

      Aber das alles ist ja im Endeffekt nur Nebensache, weil die Musik einfach genial ist. Ich kann nicht mal genau beschreiben, warum. Ich steh einfach drauf. Aber vornehmlich live. Ich bin reingekommen durch Konzerte, und habe ewig kaum eine Doom-Platte daheim angefasst, weil ich mich dort nicht so drauf einlassen konnte wie live. Auch bei Bands, die mich live absolut weggeblasen haben.

      Ich hab eigentlich keine Ahnung, wo ich mit diesem Thread hin will. Erzählt einfach von euren Erfahrungen mit Doom Metal, was ihr davon haltet, Name-Dropping eurer geliebten Bands, auf welchen Konzerten ihr wart, wo ihr demnächst hingeht und alles was euch sonst noch einfällt.
      Top 4™ Agathe
      Oder: Who the fuck is Team Rocket?
    • Doom. Fuck yeah.
      Ist in diversen Formen und Abarten/Abwandlungen seit Jahren ein konstanter Wegbegleiter.
      Egal ob jetzt als rotzig und aggressiv auf den Punkt gespielter Sludge (wahlweise auch mit Grindcore versetzt), krachiges Drone-Gewaber oder Soundscapes epischen Ausmaßes als das, was gerne mit dem Begriff 'Post-Metal' beleidigt wird.

      Drone höre ich 'privat' allerdings nurnoch sehr selten. Da muss dann schon mehr dahinterstecken als BZZZZZZZZZZOOOO))))))WWWWMMM um längerfristig mein Interesse halten zu können. Kann passieren in der Form von subtil gespannten Melodiebögen, elektronischen Klängen im Hinter/Vordergrund oder sonstigen 'ungewöhnlichen' Einflüssen. Dass ich mich wirklich hinsetze und mir bewusst die Grimmrobe Demos (oder gar Like Gold and Faceted!) daheim anhöre muss nicht mehr wirklich sein.
      Selbes gilt für Funeral Doom. Während es zweifelsfrei Künstler gibt, die ihr Handwerk verstehen und ich durchaus ein Faible für Minimalismus habe muss ich doch zugeben dass mir da manchmal schon das Gesicht einschläft (auch bei dem von dir erwähnten Gig) wenn man minutenlang im dröhnenden Sumpf herumstapft und darauf wartet, dass etwas passiert. Da fehlt mir einfach die treibende Kraft dahinter und ich flüchte mich in andere Subgenres.

      Speaking of which:
      Sludge. Alter. Das beste Genre. Einfach die Menge an Abwechslung und die Entwicklung vom EHG'schen 'Ziehe Black Sabbath durch 20 Whiskeyfässer und stell nen Psychopathen ans Mic' bis hin zu Atmo-Sludge mit Post-Rock beeinflussten Soundscapes und Songstrukturen mit immensen Build-Ups zu massiven Höhepunkten. Ich fühl mich sowohl an dem einen als auch am anderen Ende des Spektrums sehr zuhause. Und so ziemlich überall dazwischen.

      Wenn man dann noch Stoner-Zeug, Death-Doom, Blackened Doom etc. pp. dazu nimmt ... ich könnt ewig weitermachen.

      tl;dr: Doom? (Mit) Beste, herst.
      Top 4™ Siegfried

      established 2007

      Ich bin wirklich viel, aber nicht euer Freund.
    • Yeah, Baby, Doom. Jetzt wünschte ich nur noch, ich hätte Ahnung von Musik und könnte anständig mitreden.
      Jedenfalls habe ich damit angefangen, mich für das Thema Doom/Sludge/Stoner zu interessieren, als ich vor ein paar Jahren in Kontakt mit Crowbar gekommen bin und hab seitdem vorsichtig meinen Horizont erweitert (Flight of Sleipnir, frühes Baroness, Woods of Ypres und, nach dem Initalschock, Unpersons). Der Stil hat's mir irgendwie angetan. Ist Musik zum loslassen und einfach treiben lassen. Zu Live-Erlebnissen kann ich nichts sagen, hatte bis jetzt nicht das Vergnügen. Hab mir überlegt, zu Ahab in die Rofa zu gehen, es dann aber doch sein lassen. Sollte mich vielleicht mal an den Mitbesitzer des Plattenladens meines Vertrauens wenden, der könnte mir da sicher weiterhelfen.

      Jedenfalls. Doom. Gut. Gefällt mir. Mag ich.
    • Original von Crowbar
      Hab mir überlegt, zu Ahab in die Rofa zu gehen, es dann aber doch sein lassen.


      Huh.

      Kann mir aber durchaus vorstellen, dass die Intensität (besonders bei Esoteric) in größeren Hallen durchaus verloren gehen kann als bei der als 'versifftes Kellerloch' ziemlich treffend beschriebenen Venue hier bei uns. Hatte die ganze Zeit Angst, den Basskopf vom Wandernoth zu fressen.
      War definitiv 'n Pflichttermin, einfach weil die Ahaber auch nicht gerade für ausgiebige Touren bekannt sind. Davon mal abgesehen, dass das Line-Up quasi unschlagbar war.
      Top 4™ Siegfried

      established 2007

      Ich bin wirklich viel, aber nicht euer Freund.
    • Original von Infinite
      Original von Crowbar
      Hab mir überlegt, zu Ahab in die Rofa zu gehen, es dann aber doch sein lassen.


      Huh.

      Indeed.

      Zu Ahab muss ich übrigens noch sagen, dass sie mich dazu motiviert haben, endlich mal Moby Dick zu lesen. Ich muss mir nur noch irgendwo her ne englische Ausgabe besorgen.
    • Anstatt mich darüber zu äußern, wie schrecklich überbewertet Moby Dick ist und dass ich dieses schrecklich öde Buch nie wieder lesen möchte, nutze ich diesen Thread mal als musikalische Erste Hilfe-Stelle.

      Folgendes:
      Ich bin letztens mal über das aktuelle Ahab-Album 'The Giant' gestolpert, welches trotz der Doom-Versatzstücke ja doch von einer herrlichen Leichtigkeit ist. Die Vorgänger kenne ich nicht, aber die Platte hat mich im Endeffekt ziemlich beeindruckt, weswegen ich mich mal ein wenig in dieser Richtung orientieren wollte und, surprise, bei den bekanntesten Acts angefangen habe. Einzelne Stücke von Down ('Nothing in Return', 'Eyes of the South') und Crowbar ('Plantes Collide', 'Odd Fellows Rest') haben mir durchaus zugesagt, wenn auch nicht in mindblow-Ausmaßen. Mit der ganzen Drone-Ecke kann ich leider nicht besonders viel anfangen. Ich fahre zwar wahnsinnig ab auf diese Monotonie, wie Urfaust sie zelebriert (um mal etwas genrefremd zu werden), aber ansonsten konnte mich noch nichts in der Richtung überzeugen. Weiterhin wurden mir noch (die angeblich "stark sludge-beeinflussten"?) Baroness ans Herz gelegt, von denen ich mal das 'Red Album' angehört habe, welches auch echt nicht übel war, obwohl mir da auch wieder das gewisse Etwas in Sachen HOLY RUSTED METAL BATMAN! fehlte, vielleicht kam's mir etwas zu verspielt bzw. progressive vor, weiß der Teufel was.

      Jedenfalls, das isses. Basierend auf meinen geringen bisherigen Genre-Erfahrungen möchte ich daher die hiesigen Doomster mal um ein paar brandheiße Tipps bitten. o/

      dead girls dry each others eyes
      and pretend for a while
      that we're still alive.


      ________

      Twitter | DIE BASIS
    • Was du hierbei beachten solltest ist dass sowohl Down als auch Crowbar kein Doom sind sondern Sludge - also mit Ahab nicht viel gemein haben ausser... sloooow. Baroness aufm Red Album ist noch ansatzweise sludge-ish, da hört man die progressiven Anleihen aber schon deutlich raus. First, Second und A Grey Sigh In A Flower Husk sind für gewöhnlich die Sachen die man meint wenn man von Baroness' Sludge Zeit spricht.
      Ist überhaupt nicht das, was gefragt war aber wann war ich denn jemals produktiv? Eben.

      Zur Frage selbst... The Giants Leichtigkeit ist mir auch von Further South an direkt aufgefallen - es ist auf jeden Fall trotz der massiven Riffs sehr zugänglich und luftig gehalten (was, wie ich bestätigen kann, aber auch nur auf die Albumversionen zutrifft - live ist auch neues Zeug einfach nur fett). Ist auch - wenn ich nicht grad was übersehe - das einzige Album aus dem Genre das einen nicht direkt mit seinem Sound erdrückt sondern viel Platz zum atmen lässt. Recht einzigartig halt, nicht mal der direkte Vorgänger The Divinity Of Oceans fährt wirklich dieselbe Schiene sondern ist deutlich mehr Druck und Funeral und so. Wenn's nur der Sound sein soll, check eventuell mal (die deutlich finnischeren) Swallow The Sun ab - der großflächige Einsatz von Cleangesang und ruhigeren Parts ist so ziemlich die markanteste Parallele die mir grad einfällt, auch wenn die Bands darüber hinaus nicht 100%ig vergleichbar sind.

      tl;dr: fuck if I know.
      Top 4™ Siegfried

      established 2007

      Ich bin wirklich viel, aber nicht euer Freund.
    • SLOW. DEEP. HARD.

      Das Omen hatte mich aufm Party.San überredet hier mal zu posten. Also: der geilste Doomsong ist immer noch Samarithan von Candlemass, ihr Pappnasen.

      Apropos Candlemass. jemand von euch ins neue Album reingehört? Ich weiß nicht, ich finds geil, aber irgendwie hab ich vor allem bei Waterwitch das Gefühl, es hätte auch auf My Dying Brides A line of deathless kings sein können. Aber wie auch immer, das Album mag ich ja eh auch sehr - insbesondere Deeper Down, super Song.

      Solstafir könnt man ja auch son bisschen in die Ecke packen, finde ich - aber eben nicht komplett. Aber Solstafir sind die Offenbarung, sag ich euch. Vor allem Live, absoluter Gänsehautgarant

      Weiterhin mag ich auch das doomige an den Black Metallern von Gallhammer.
      Don't smell the flowers
      They're an evil drug to make you lose your mind

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