The Legend of Zelda – Majora's Mask ist ein Spiel, dem viele Gamer nach dem revolutionären Ocarina of Time damals sehr kritisch gegenübergestanden haben. Dabei kann man Nintendo in Hinblick auf den Nachfolger des Überspieles eigentlich nichts vorwerfen, denn er war nicht einfach eine bloße Abkupferung von Ocarina of Time, sondern beinhaltete vielmehr ein sehr eigenständiges Spielkonzept und einige sinnvolle Weiterentwicklungen der aus Ocarina of Time bekannten Elemente. Vielleicht war das daraus hervorgegangene andere Spielgefühl mitsamt seiner skurril anmutenden Welt aber auch genau das, was die Fans in zwei Lager gespalten hat und Majora's Mask letztlich nicht aus dem Schatten von Ocarina of Time hat hervortreten lassen. Viele haben sich wohl einfach nie wirklich auf Majora's Mask eingelassen oder hatten so kurz nach Ocarina of Time kein wirklich großes Interesse an einem neuen Konsolen-Zelda. Sehr bedauerlich, wie ich finde, denn in meinen Augen stellt Majora's Mask ein Ausnahme-Zelda dar, das mit einer sehr durchdachten sowie lebendigen Spielwelt auftrumpft und in weiten Teilen mit mehr Charakter aufwartet als Ocarina of Time. Das Spiel hat eben seinen Fokus nur auf völlig andere Aspekte, wie beispielsweise die vielen Sidequests oder die nahezu perfekt in die Spielwelt eingebundenen Charaktere mitsamt ihrer Einzelschicksale oder auch die bedrohliche Endzeitstimmungs-Atmosphäre gelegt. Daher war es anders als Ocarina of Time sowie alle Zelda-Spiele, welche man zuvor gesehen hatte und weil sich die Nachfolgeteile für den Gamecube dann schließlich wieder weitaus mehr in Richtung Ocarina of Time bewegt haben, hat Majora’s Mask auch heute noch einen Ausnahmestatus innerhalb der Zelda-Geschichte inne.
Da ich persönlich Majora’s Mask um ein ganzes Stück besser als die beiden Gamecubeteile finde und mir für die Zukunft wieder ein ähnlich alternatives Zelda für eine Nintendokonsole wünschen würde, habe ich mir letztens die Frage gestellt, ob der experimentelle Ocarina of Time-Nachfolger wirklich das einzige Zelda dieser Art bleiben wird oder ob Nintendo sich eventuell in der Zukunft noch einmal zutrauen könnte, ein Zelda zu entwickeln, das ein ähnliches Konzept aufgreift.
Eines dürfte klar sein: Majora's Mask war ein Wagnis und es erschien zu einer Zeit, in der Nintendo sich noch wesentlich mehr auf die Core-Spieler konzentriert hat und unbedingt einen Blockbuster-Titel brauchte, um das schwächelnde Nintendo 64 überhaupt noch weiter am Markt halten zu können. Ein einfacher Aufguss von Ocarina of Time hätte wohl den Meisten nur zwei Jahre nach dem Release nicht zugesagt, daher musste etwas Neues her. Da die technischen Möglichkeiten des N64 sehr begrenzt waren und Ocarina of Time ohnehin schon fast alles aus dem System herausgeholt hat, musste man sich beim Entwickeln des Nachfolgers vorrangig auf eine veränderte Spielmechanik konzentrieren, um überhaupt eine großen Unterschied zum Vorgänger herstellen zu können. Wichtig war auch eine völlig andere Story, denn die Geschichte rund um Ganon, Zelda und Hyrule konnte man den Käufern zwei Jahre später nicht schon wieder auftischen. Davon ab war man aufgrund der kurzen Zeit, die man zur Entwicklung des Spiels hatte, wohl darauf angewiesen, viele der aus Ocarina of Time bekannten Charaktermodelle wiederzuverwenden, weshalb das Muss einer völlig anderen Spielwelt und Handlung noch weiter erhöht wurde. So kamen dann womöglich während der Entwicklung nach und nach immer mehr neue Elemente zustande, die in einem Zelda resultieren sollten, das trotz der kurzen Entwicklungszeit und der begrenzten technischen Möglichkeiten der Originalität eines Ocarina of Time in nichts nachsteht und erneut zu dem Aushängeschild schlechthin für das N64 wird.
Das waren wohl die wesentlichen Triebwerke bei der Entwicklung von Majora's Mask, die das Spiel dann letztlich so anders haben werden lassen als alle Zelda-Teile zuvor.
Heute allerdings, da sieht die Situation vollkommen anders aus. Nintendo ist nicht unbedingt auf jede einzelne seiner Marken angewiesen und kann es sich, wie man sieht, ohne weiteres erlauben, zwischen dem Release von Twilight Princess und Skyward Sword fast 4 1 /2 Jahre vergehen zu lassen. Man wird also nicht gezwungen sein, auf die altbekannte Zelda-Thematik zu verzichten und eine stark alternative Story hervorzubringen. Davon ab hat man mittlerweile neben den Core-Gamern noch ganz andere Zielgruppen im Auge, sprich ein gegenwärtiges Zelda muss zugänglicher sein als Majora's Mask seinerzeit. Das lässt die Wahrscheinlichkeit, dass uns bald wieder ein Zelda-Teil erwartet, der stark in Richtung Majora's Mask geht, ziemlich gering erscheinen. Die Frage ist hier mitunter, ob Nintendo jemals wieder in eine ähnliche Situation gerät, wie zu N64-Zeiten und ob die Firma dann überhaupt dazu in der Lage wäre, eine derart experimentierfreudige Entwicklung an einem Zelda-Spiel aufzunehmen.
Andererseits kann man sich dennoch ein wenig Hoffnung machen, da Nintendo zurzeit, wie oben schon angedeutet, sehr erfolgreich ist und dies gleichzeitig natürlich auch bedeutet, dass man mehr Geldreserven zur Verfügung hat und sich ein Konsolen-Zelda, das im Vergleich zu anderen Konsolenablegern eine eher kleine Zielgruppe anspricht, durchaus erlauben könnte. Nur ist Nintendo eine sehr gewinnorientierte Firma und ich denke, ehe man ein Zelda entwickelt, das nur ca. 3 Millionen potenzielle Käufer haben dürfte, würde man eher eines entwickeln, das voraussichtlich weitaus bessere Verkaufszahlen erreichen wird.
Aus den oben genannten Gründen denke ich, dass ein erneutes Phänomen à la Majora's Mask relativ unwahrscheinlich ist und es wenn, dann wohl höchstens eine Art Remake des alten Spieles für den Nintendo 3DS geben wird. Majora's Mask ist eben ein Spiel, das in einer für die Firma ungewöhnlichen Notsituation entstanden ist und aufgrund der begrenzten Fähigkeiten der N64-Hardware sowie des nur zwei Jahre nach Ocarina of Time angesetzten Release-Datums im Kern vieles anders machen musste, als der Vorgänger, um überhaupt erneut als ein Aushängeschild für die Konsole und nicht bloß ein schnell dahin geklatschter Ocarina of Time-Aufguss durchgehen zu können. Nur deshalb ist Majora‘s Mask wohl so geworden, wie wir es letztlich kennen und – hoffentlich – zu schätzen gelernt haben.
Wie seht ihr das Ganze?
Ist Majora’s Mask wirklich nur als ein einmaliges Phänomen anzusehen, das aus einer Art Notlage heraus entstanden ist und dazu noch in einer Zeit entwickelt wurde, in der es bei Nintendo völlig anders zuging?
Oder könnt ihr euch vorstellen, dass Nintendo in der Zukunft noch einmal ein ähnliches Zelda für eines ihrer Systeme entwickelt?
Edit:
Ich habe noch einen alten Trailer und einen TV-Spot zu Majora's Mask gefunden:
youtube.com/watch?v=M7xnfQ4E-KA
youtube.com/watch?v=p9zvIJyF4M8
Daran sieht man ganz gut, wie das Spiel präsentiert und vermarktet wurde. Für Nintendo sowie vor allem die Zelda-Reihe ungewöhnlich düster und heute wohl fast schon undenkbar.
Da ich persönlich Majora’s Mask um ein ganzes Stück besser als die beiden Gamecubeteile finde und mir für die Zukunft wieder ein ähnlich alternatives Zelda für eine Nintendokonsole wünschen würde, habe ich mir letztens die Frage gestellt, ob der experimentelle Ocarina of Time-Nachfolger wirklich das einzige Zelda dieser Art bleiben wird oder ob Nintendo sich eventuell in der Zukunft noch einmal zutrauen könnte, ein Zelda zu entwickeln, das ein ähnliches Konzept aufgreift.
Eines dürfte klar sein: Majora's Mask war ein Wagnis und es erschien zu einer Zeit, in der Nintendo sich noch wesentlich mehr auf die Core-Spieler konzentriert hat und unbedingt einen Blockbuster-Titel brauchte, um das schwächelnde Nintendo 64 überhaupt noch weiter am Markt halten zu können. Ein einfacher Aufguss von Ocarina of Time hätte wohl den Meisten nur zwei Jahre nach dem Release nicht zugesagt, daher musste etwas Neues her. Da die technischen Möglichkeiten des N64 sehr begrenzt waren und Ocarina of Time ohnehin schon fast alles aus dem System herausgeholt hat, musste man sich beim Entwickeln des Nachfolgers vorrangig auf eine veränderte Spielmechanik konzentrieren, um überhaupt eine großen Unterschied zum Vorgänger herstellen zu können. Wichtig war auch eine völlig andere Story, denn die Geschichte rund um Ganon, Zelda und Hyrule konnte man den Käufern zwei Jahre später nicht schon wieder auftischen. Davon ab war man aufgrund der kurzen Zeit, die man zur Entwicklung des Spiels hatte, wohl darauf angewiesen, viele der aus Ocarina of Time bekannten Charaktermodelle wiederzuverwenden, weshalb das Muss einer völlig anderen Spielwelt und Handlung noch weiter erhöht wurde. So kamen dann womöglich während der Entwicklung nach und nach immer mehr neue Elemente zustande, die in einem Zelda resultieren sollten, das trotz der kurzen Entwicklungszeit und der begrenzten technischen Möglichkeiten der Originalität eines Ocarina of Time in nichts nachsteht und erneut zu dem Aushängeschild schlechthin für das N64 wird.
Das waren wohl die wesentlichen Triebwerke bei der Entwicklung von Majora's Mask, die das Spiel dann letztlich so anders haben werden lassen als alle Zelda-Teile zuvor.
Heute allerdings, da sieht die Situation vollkommen anders aus. Nintendo ist nicht unbedingt auf jede einzelne seiner Marken angewiesen und kann es sich, wie man sieht, ohne weiteres erlauben, zwischen dem Release von Twilight Princess und Skyward Sword fast 4 1 /2 Jahre vergehen zu lassen. Man wird also nicht gezwungen sein, auf die altbekannte Zelda-Thematik zu verzichten und eine stark alternative Story hervorzubringen. Davon ab hat man mittlerweile neben den Core-Gamern noch ganz andere Zielgruppen im Auge, sprich ein gegenwärtiges Zelda muss zugänglicher sein als Majora's Mask seinerzeit. Das lässt die Wahrscheinlichkeit, dass uns bald wieder ein Zelda-Teil erwartet, der stark in Richtung Majora's Mask geht, ziemlich gering erscheinen. Die Frage ist hier mitunter, ob Nintendo jemals wieder in eine ähnliche Situation gerät, wie zu N64-Zeiten und ob die Firma dann überhaupt dazu in der Lage wäre, eine derart experimentierfreudige Entwicklung an einem Zelda-Spiel aufzunehmen.
Andererseits kann man sich dennoch ein wenig Hoffnung machen, da Nintendo zurzeit, wie oben schon angedeutet, sehr erfolgreich ist und dies gleichzeitig natürlich auch bedeutet, dass man mehr Geldreserven zur Verfügung hat und sich ein Konsolen-Zelda, das im Vergleich zu anderen Konsolenablegern eine eher kleine Zielgruppe anspricht, durchaus erlauben könnte. Nur ist Nintendo eine sehr gewinnorientierte Firma und ich denke, ehe man ein Zelda entwickelt, das nur ca. 3 Millionen potenzielle Käufer haben dürfte, würde man eher eines entwickeln, das voraussichtlich weitaus bessere Verkaufszahlen erreichen wird.
Aus den oben genannten Gründen denke ich, dass ein erneutes Phänomen à la Majora's Mask relativ unwahrscheinlich ist und es wenn, dann wohl höchstens eine Art Remake des alten Spieles für den Nintendo 3DS geben wird. Majora's Mask ist eben ein Spiel, das in einer für die Firma ungewöhnlichen Notsituation entstanden ist und aufgrund der begrenzten Fähigkeiten der N64-Hardware sowie des nur zwei Jahre nach Ocarina of Time angesetzten Release-Datums im Kern vieles anders machen musste, als der Vorgänger, um überhaupt erneut als ein Aushängeschild für die Konsole und nicht bloß ein schnell dahin geklatschter Ocarina of Time-Aufguss durchgehen zu können. Nur deshalb ist Majora‘s Mask wohl so geworden, wie wir es letztlich kennen und – hoffentlich – zu schätzen gelernt haben.
Wie seht ihr das Ganze?
Ist Majora’s Mask wirklich nur als ein einmaliges Phänomen anzusehen, das aus einer Art Notlage heraus entstanden ist und dazu noch in einer Zeit entwickelt wurde, in der es bei Nintendo völlig anders zuging?
Oder könnt ihr euch vorstellen, dass Nintendo in der Zukunft noch einmal ein ähnliches Zelda für eines ihrer Systeme entwickelt?
Edit:
Ich habe noch einen alten Trailer und einen TV-Spot zu Majora's Mask gefunden:
youtube.com/watch?v=M7xnfQ4E-KA
youtube.com/watch?v=p9zvIJyF4M8
Daran sieht man ganz gut, wie das Spiel präsentiert und vermarktet wurde. Für Nintendo sowie vor allem die Zelda-Reihe ungewöhnlich düster und heute wohl fast schon undenkbar.
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