Liebe Freunde,
ich freue mich sehr (!), hier nun die heiß ersehnten BUTTFUCKING STORYS dem ZFB präsentieren zu können! Alle Teilnehmer habens durchgestanden und abgegeben, es gibt also schon mal ausschließlich supercoole Supertypen und keine Verlierer, die diskreditiert werden müssten! :D Darüber hinaus haben es alle Teilnehmer sogar innerhalb der Abgabefrist geschafft - was bei fünfzehn Teilnehmern ein beachtliches Ergebnis ist und schon allein einen Applaus verdient hat!
Wenn ihr im Folgenden nun auf die Spoilertags klickt, werden die Storys von den jeweiligen Usern erscheinen. Lest die Storys und erfreut euch daran. :)
Hinterher könnt ihr dann die eures Erachtens ehrwürdigsten drei Storys in der oben noch zeitig erscheinenden Umfrage auswählen (-> jeder hat drei Stimmen) und auf diese Weise noch mal extra Anerkennung zollen, wenn sie es eurer Meinung nach verdient haben - kein Zwang, aber wünschenswert wäre es natürlich nicht nur schnöde abzustimmen, sondern auch entsprechende Kommentare abzugeben! Das gilt nun freilich auch für die gesamte Userschaft - sagt, was euch gefiel, was euch nicht so gefiel, wie ihr die Asso-Verwendungen fandet und so weiter und so fort.
Umfrage:
- läuft zwei Wochen
- jeder hat drei Stimmen
Und in diesem Zuge möchte ich noch mal erwähnen, dass die Umfrage keineswegs auf "besser"/"schlechter"-Relationen zu reduzieren ist; sie dient dazu, diejenigen zu ehren, die mit ihrer Story den Nerv der Zeit getroffen haben und es schafften, am meisten zu begeistern. Darüber hinaus soll die Umfrage dem Ganzen noch einen runden Abschluss zu bieten. Das ist also hier kein Wettkampf gegeneinander, sondern ein freundschaftliches Miteinander um das gegenseitige Erheitern und Amüsement, für Ellenbogenwettstreitfotzen ist hier kein Platz(, dahingegen aber natürlich für gegenseitige Kritik, Tipps, Ratschläge, Kommentare etc). Es soll sich also auch niemand grämen, wenn seine Story vermeintlich schlechter abschneidet als die des zukünftigen King/Queen aller Bananenhändler und Kokainschlampen. Dieser Titel darf dann übrigens so lange behalten werden, bis sie oder er in einer etwaigen weiteren Runde eventuell abgelöst wird!
Also stimmt in der Umfrage für die Geschichten, die euch am besten gefallen haben. :)
Ich habe die Formatierung und alles weitere selbstverständlich so gelassen, wie es eingesandt wurde. Falls doch eine Kursivierung oder ähnliches fehlt, bitte schreien. o/
Des Weiteren sind die Assoziationen im Text nicht hervorgehoben, um den Lesefluss nicht zu stören. Für diejenigen, die es aber gerne mit Hervorhebungen lesen möchten -- ich füge gleich nachträglich noch druckbare Dokumente zum Download ein, falls sich jemand den ganzen Kladderadatsch ausdrucken und offline lesen will.
download-edit:
Also gibt es also die Storys nun auch gebunden zum Ausdrucken, in diesen Dokumenten sind darüber hinaus die verwendeten Assoziationen im Text kenntlich gemacht.
55 Seiten buttfucking in: .pdf, .doc und .odt (rechtsklick -> ziel speichern unter).
Aber genug gelabert - los geht's und viel Spaß!
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edit der Transparenz halber:
Ich denke, es sind alle damit einverstanden, dass ich Hylia ihre Geschichte (gestern schon) wegen eines blöden Missverständnisses bzgl der Regeln noch einmal editieren ließ (sie dachte, ihr Oberbegriff zählte auch zu den verwendbaren Assos, und hatte dadurch offiziell eine zu wenig verwendet). Habe ich auch gestern Nacht schon gemacht, falls ihr also erst heute Morgen (-> Fr. 11.2.) oder später Düsterkuss gelesen habt, habt ihr bereits die aktuelle Version gelesen.
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FoWos "More like pain in the ass."
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der Oberbegriff war: Frühstück
Kefka sagt dazu: Kälte
HeyDay sagt dazu: Hühner
Senfsamen sagt dazu: Audrey Hepburn
Xellas sagt dazu: Eier
Clemo sagt dazu: Cellulite
Vas-y sagt dazu: Erbrochenes
pondo sagt dazu: Veganismus
Kandis sagt dazu: Brunch
CAMIR sagt dazu: Spiegelei
Maybe sagt dazu: Totalausfall
Sirius sagt dazu: Erinnerung
Hylia sagt dazu: Dünnschiss
Crowbar sagt dazu: Müsli
bereth sagt dazu: Sex
More like pain in the ass.
Da man ein Weckerklingeln in unserer Zeit als ein solches kaum mehr nennen kann, begann der Tag für Helene, genannt Lenny (wie Kravitz, nur eben ohne) und Monika mit „Rette mich“ von Tokio Hotel. Abgesehen von der unbändigen Aggression, die Lenny daraufhin verspürte, machte sich ihr Unwille, aufzustehen, nur noch großer.
„Verdammter Drecksdünnschiss am gottverfluchten frühen Morgen, verdammte Scheiße noch eine, ich könnt’ sowas von ausflippen!“, grunzte sie in ihr Kissen und hämmerte mit der rechten Faust auf ihrem Radiowecker herum, bis Bills Gejaule aufhörte. Die Stille danach war rosa, watteweich und umarmend. Lenny sank zurück in den Schlaf.
Monika konnte nach diesem Totalausfall ihrer Freundin unmöglich weiterschlafen. Wach lag sie in den weichen Kissen und starrte an die Decke. Drehte sich um und schmuste sich an Lennys warmen Körper, genoss, dass ein Arm um sie gelegt wurde, lauschte Lennys regelmäßigem Herzschlag unter ihren weichen Brüsten. Irgendwann wurde es ihr trotzdem zu langweilig, und sie schlängelte sich vorsichtig über ihre Freundin hinweg aus dem großen Bett. „Ich mach Frühstück“, sagte sie liebevoll, küsste Lenny auf die auf Millimeterlänge gestutzten Haare auf ihrem schönen Kopf. Lenny grunzte nur.
Lenny und Monika war gesucht und gefunden, Arsch auf Eimer und Faust aufs Auge. Lenny war klein, drahtig und kräftig, hatte momentan einen blonden Undercut, färbte sich ein Leopardenmuster in die Haarstoppel, trug gerne Militärhosen, Tanktops und Hosenträger, oder Anzug und Krawatte mit Hut. Sie war tätowiert und gepierct und hörte Krawallmusik mit Stromgitarren.
Monika war weiß und schön und wies eine verblüffende Ähnlichkeit mit Audrey Hepburn auf, beginnend beim langen, schwarzem Haar, den charakteristischen Augenbrauen und den quasi nicht vorhandenen Brüsten. Sie mochte lange Röcke und Pastellfarben, sah umwerfend in Abendgarderobe aus und hatte den verführerischsten Augenaufschlag der Welt.
In der Küche angekommen schaltete Monika Musik an, wohlweislich nicht das Radio, während sie Kaffee aufsetzte und sich Müsli in ihre Lieblingsschale schüttete. Für Lenny warf sie ein paar Scheiben Bacon in eine Pfanne und haute ein Ei dazu – wie Lenny so etwas am frühen Morgen herunterbrachte, war Monika ein Rätsel. Sie wäre lieber dem Veganismus beigetreten als morgens so deftig zu essen. Da musste einfach irgendwas hängen geblieben sein von Lennys Jahren in England...
Während sie noch so am Herd stand, ihr Müsli löffelte und im Rauch nach Antworten suchte, tapste Lenny in die Küche. „Alter, wenn ich den erwische, der mir dieses Mörderteil von blauem Fleck zugefügt hat, ey, Alter, was wird ich dem in die Eier treten, ich schwör“, begrüßte sie Monika und rieb sich den linken Oberarm, der tatsächlich ein bemerkenswert großes und buntes Exemplar eines Blutergusses aufwies.
„Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, hast du ihn angerempelt und nicht umgekehrt“, sagte Monika trocken und hielt Lenny einen Teller mit Bacon und Spiegelei hin. Das versöhnte sie sofort, und die nächsten paar Minuten waren mit stiller Nahrungsaufnahme gefüllt, bis Lenny mit vollem Mund fragte: „Musstest du nicht wohin?“
Monika leerte genüsslich ihre Müslischale und stellte sie in die Spüle. „Brunch mit Stephanie“, antwortete sie dann. „Bis dahin hab ich noch genug Zeit.“ Sie streckte sich und gähnte, wuschelte sich durch das lange, schwarze Haar. Lenny beobachtete sie aus dem Augenwinkel und puhlte sich an einem Ohrring herum. Sie waren jetzt schon lange zusammen, fast zehn Jahre, kannten sich seit der Schule, hatten das Studium zusammen durchgemacht, viel Scheiße zusammen überstanden, darunter das typische Beziehungsdrama, als Lenny tatsächlich mal im Vollsuff mit einem Kerl Sex gehabt hatte, woraufhin ein nahezu RTL-würdiger Bitchfight zwischen ihnen ausgebrochen war. Monika hatte Lenny aus der gemeinsamen Wohnung hinaus in die Kälte geschmissen, Lenny hatte derweil bei ihrem Macker geschlafen. Sie hatten sich benommen wie blöde Hühner, nicht miteinander geredet, übereinander gelästert und waren generell unmöglich gewesen. Nach vier Wochen Funkstille kam Lenny dann reumütig wie ein geprügelter Hund zurück, redete viel mit Monika durch die geschlossene Wohnungstüre, und erst, als sie bis in die frühen Morgenstunde nicht von der Tür gewichen war, hatte Monika sie wieder hinein und in ihr Herz gelassen. Seitdem hatten weder Monikas Gemeckere über ihre (natürlich nicht wirklich vorhandene) Cellulite, noch Lennys Gossensprache sie auseinander gebracht. Irgendwie passte es einfach, Butch und Femme hin oder her, mit allen Klischees und allem Kitsch, jedem gemeinsamen Frauenfilm und Küssen üben in rosa Unterwäsche.
Offenbar konnte nicht mal der Geruch von Erbrochenem im Badezimmer, wenn Lenny frühmorgens nach einer langen Party nach Hause kam und neben dem Klo ohnmächtig wurde, Monika davon abhalten, in ihrer Freundin einen schlechten Menschen zu sehen, obwohl ihre eigene Mutter sie dafür enterben würde.
Und das, fand Lenny, war eigentlich der größte Liebesbeweis. Was konnte dieses Gefühl schon mehr ausdrücken als jemanden für seine größten Fehler nicht zu verurteilen?
„Ich geh duschen“, sagte Monika in dem Moment und unterbrach damit Lennys Gedankenschwall. „Willst du mit?“
Lenny brauchte keine Sekunde zu überlegen. „Aber klar!“, sagte sie, sprang auf und auf dem Weg ins Badezimmer puhlte sie Monika schon liebevoll aus ihrem Nachthemd, wobei sie auf nicht mehr als provisorischen Widerstand stieß.
Und das Leben geht weiter.
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Kefkas "Virus"
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der Oberbegriff war: Virus
FoWo sagt dazu: Abney Park
HeyDay sagt dazu: Ex
Senfsamen sagt dazu: Datencrash
Xellas sagt dazu: Hatschi
Clemo sagt dazu: Frühjahrsaussaat
Vas-y sagt dazu: kopflos
pondo sagt dazu: Schweinegrippe
Kandis sagt dazu: Digimon
CAMIR sagt dazu: Atemschutzmaske
Maybe sagt dazu: tumblr
Sirius sagt dazu: Heilmittel
Hylia sagt dazu: Zombieapokalypse
Crowbar sagt dazu: DNA
bereth sagt dazu: Schwefel
Virus
Am Anfang war die DNA, und die DNA war gut.
Sie legte den entscheidenden Grundpfeiler für das vielfältige Leben, welches uns gewährt ist zu leben. Fast unbeachtet wuchs dieser kleine Baustein Millionen von Jahren heran, ohne wie gesagt überhaupt entdeckt zu werden. Doch man entwickelte sich selbst und die eigenen Methoden weiter und konnte schließlich der Lösung des Rätsels einen großen Schritt näher kommen. Dass diese DNA im gesamten Körper in jeder einzelnen Pore zigmal vorhanden ist, das ist heutzutage kein Geheimnis mehr.
So lebte man also fröhlich dahin und vollbrachte sein Lebenswerk, tagein, tagaus.
Doch plötzlich fiel eine Seuche über das Land herein, welche den Namen Schweinegrippe tragen sollte. Die Menschen waren in Panik, der Weltuntergang schien nah. Ohne sich überhaupt zu informieren, was dieses besagte Virus anrichten könne, schaltete die Bevölkerung den Alarm auf tiefstes rot und hatte Angst. Zu Unrecht?
Dies ist die Geschichte des kleinen Jungen Tumblr, der mit seiner Familie für die Vernichtung des Virus kämpfte.
„Mami?“, meinte der Bube, „Ist es wahr, dass die Schweinegrippe Hatschi machen wird?“.
Seine Mutter, eine junge Frau von 25 Jahren wusste keine genaue Antwort auf die Frage ihres 4-jährigen Sohnes. In Wahrheit hatte sie nicht die leiseste Ahnung, was die Schweinegrippe mit sich bringen wird. Sie kannte weder das Heilmittel noch überhaupt eine Person, die mit dem Virus zu kämpfen hatte. Doch sie fühlte sich dadurch nur in ihrer Ansicht bestätigt, dass die Krankheit gnadenlos jedes Leben auslöscht, und keine Gnade gewährt.
„Hoffen wir, dass wir es nie erfahren werden, mein Kleiner.“
Sie hatte im Internet zuvor gelesen, dass das Virus auf Basis eines Schwefelatoms eines Sulfatrests basiert, aber wie sooft, war dies lediglich eine der tausenden Erklärungen, dieses augenscheinlich außerirdische Phänomen zu erklären. In Wahrheit wusste die Mutter auch nicht, was Schwefel überhaupt sein sollte. Sie kannte ebenso ihren derzeitigen Aufenthaltsort nicht.
Aber egal wo sie zu dem Zeitpunkt waren, dort konnten sie nicht bleiben, denn wer wusste, wie schnell sich das Virus verbreitet?
Tumblrs Mutter überlegte, welcher Ort wohl noch nicht infiziert sein könnte und kam nach einer Minute des ratlosen Grübelns schließlich auf den einzig sicheren Ort der Welt: Der Abney Park!
Dass sie nicht schon früher darauf gekommen war. Der Abney Park war ein historisch wichtiger Platz. Dort wurde einst die Zombieapokalypse des großen Ebers niedergeschlagen. Und somit hatte dieser Ort auf eine magische Art und Weise eine besondere Aura. Aber so wenig, wie die Menschen die Schweinegrippe interessierte, so wenig interessierte sie auch eine logische Erklärung des Abney Parks.
Als sie zu zweit, man sollte erwähnen, dass Tumblrs Familie lediglich seine Mutter, und ihr Ehemann lediglich ein Ex war, durch die U-Bahnschächte hetzten fielen ihnen die kopflosen Leichen um ihnen herum gar nicht auf. Wie auf Droge schaltete Tumblrs Mutter auf Autopilot und vertraute scheinbar nur auf ihre Füße, die sie hoffentlich in die bergenden Arme des Abney Park führen sollten. Vergebens. Stattdessen fanden sich die beiden in einer Version ihrer Stadt wieder, die schier nicht von dieser Welt zu sein schien. Dass die beiden die scheinbar einzige lebende Bevölkerung weit und breit waren, ist wohl selbsterklärend. So stapften sie also durch Berge von zermarterten Körpern und vergilbten Transparenten, auf denen lediglich so etwas wie „Keine Macht den Digimon, wir plädieren für DATENCRASH!!“ zu lesen war.
Tumblr hatte ebenso wie seine Mutter keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hatte, und so rannten sie weiter um ihr Leben. Wären die toten Körper und die allgegenwärtige bedrohliche Atmosphäre nicht vorhanden gewesen, so hätte man wohl auch sagen können, sie schlendern durch die Stadt. Denn angesichts eines gebrochenen Beins konnte die Frau sich nur mit Mühe auf den Füßen halten und der Zweimanntrupp kam demzufolge nur gemächlich vorwärts.
„Wenn die Frühjahrsaussaat ansteht, wird all dies Geschichte sein, mein Sohn.“, versuchte die Mutter ihr traumatisiertes Kind zu beruhigen. „Dann werden wir zusammen mit Daddy zuhause essen können, und deine Lieblingsfernsehsendung sehen können. Na, was hältst du davon?“.
Sie erwartete keine Antwort. Natürlich nicht. Sie wusste ebenso, dass dies nicht die Wahrheit war. Die Wahrheit war, dass sich alles unausweichlich dem Ende neigte. Ihr Leben, die gesamte Erde, vielleicht sogar die Schweinegrippe selbst?
Doch die DNA musste überleben.
Sie nahm die Atemschutzmaske, die am Boden vor ihr lag und mit rot-braunem Schleim bedeckt war. Seitlich war die Aufschrift „SEK“ eingraviert.
Sie setzte die Maske auf und stieß sich erneut in Richtung Westen vom Boden fort.
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HeyDays "Die farbige Enzyklopädie der Nerze – Band 3"
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der Oberbegriff war: Einhorn
Kefka sagt dazu: John Marston
FoWo sagt dazu: Erasure
Senfsamen sagt dazu: Regenbogen
Xellas sagt dazu: letzte
Clemo sagt dazu: Unschuld
Vas-y sagt dazu: Charlie
pondo sagt dazu: Geisternebel
Kandis sagt dazu: mein kleines Pony
CAMIR sagt dazu: Jungfrau
Maybe sagt dazu: Puzzle
Sirius sagt dazu: schlechter Liebhaber
Hylia sagt dazu: Roboter
Crowbar sagt dazu: Reinheit
bereth sagt dazu: pink
Die farbige Enzyklopädie der Nerze – Band 3
Liebe Leser, ich, Dr. Professor H. Wirsing begrüße Sie herzlich zum dritten Band der „Farbigen Enzyklopädie der Nerze“. In den vorherigen Bänden haben wir viel über die Lebensweise und die Geschichte der Nerze lesen können. In dieser Ausgabe möchte ich ihnen nun eine äußerst seltene Rasse vorstellen. Es handelt sich hierbei um Wichtnerze. Diese possierlichen Tierchen leben weit entfernt jeglicher Zivilisation und waren sehr schwer zu entdecken. Ich werde Ihnen im Folgenden also schildern, wie es zu der bahnbrechenden Entdeckung der Wichtnerze kam. Hier ein kurzer Selbstbericht von der Entdeckung des Jahrhunderts:
„Wirsing alter Freund! Ich hab was Besonderes für dich! Komm mich in zwei Stunden in meinem Labor abholen. Pack alles ein, was du für eine Expedition im Norden brauchst. Ich hab Flugtickets für uns!“ verkündete mein alter Kollege John Marston am Telefon. Ich wusste was das zu bedeuten hatte: John hatte endlich die Hieroglyphen entziffert die wir bei einer Nerzausgrabung in Ägypten gefunden hatten. Dass es uns aber in nördliche Gegenden verschlagen würde, hatte ich nicht gedacht. Exakt zwei Stunden später stand ich also mit meinem alten Wagen vor Johns Fabrikhalle, die wirklich nur widerwillig als Labor zu bezeichnen war. Ungeduldig hupte ich ein weiteres Mal. Der alte Johnny musste sich aber auch immer verspäten. Endlich ging die Türe quietschend auf und ein Indiana Jones Verschnitt vom feinsten kam zum Wagen stolziert. Indi öffnete die Kofferraumklappe und warf sein Gepäck ins Wageninnere. „Beeil dich gefälligst! Ich kann’s kaum erwarten!“ rief ich ihm ungeduldig entgegen. „Ja ja…“ war die gelassene Antwort. Im nächsten Moment war die Klappe zu und die Beifahrertüre ging auf. Es folgte ein schwungvoller aber uneleganter Einstieg. „Au! Kopf gestoßen! Nix passiert! Wo ist mein Hut?“ John fischte seinen Cowboyhut vom Bordstein auf. Auch wenn er es nicht lassen konnte, den Macker zu spielen, so war er darin grottenschlecht. Leider fielen die Frauen immer wieder auf ihn herein. Oft endeten seine Liebeleien in regelrechten Dramen weil er einfach ein viel zu schlechter Liebhaber war. „Lass uns fahren! Um die Zeit lauert hier immer die alte Hexe auf und verteilt Strafzettel!“
„Von Grönland zieht ein Tief nach Europa, welches seit kurzem von dem Hoch „Peter“ angenehme Tage bekommen hat. Es sieht also so aus, als wäre der Sommer vorbei liebe Hörer! Genießen sie die letzten schönen Tage! Ich gebe zurück zu Mathilde ins Studio!“ – „Danke Thomas! Und damit das gute Feeling auch weiterhin bleibt, hat DeeJay ein besonderes Lied für uns herausgesucht! Viel spaß bei Always von Erasure!“ John drehte das Radio ab. „Immer so ein neumodischer Kram im Radio.“ Ich brummte zustimmend. Ein Weilchen fuhren wir noch männlich-schweigend vor uns hin, dann aber hielt ich die Anspannung nicht mehr aus. „Jetzt sag schon John. Wohin geht die Reise? Und was hast du herausgefunden?“ Er zog triumphierend einen Zettel hervor, räusperte sich, brach dann aber noch einmal ab um die Spannung zu erhöhen. „Sag schon! Ich hab lang genug gewartet! Und jünger werde ich auch nicht mehr!“ Ich wurde ungeduldig und spielte mit dem Gas. „Ja, schon gut. Also es verschlägt uns nach Höfs…jü… äh und Lang… jü.. irgendwas. Also auf Deutsch gesagt: Zwischen zwei Berge, oder äh…. Naturschutzgebiete… Keine Ahnung. Aufjedenfall fliegen wir nach Island!“ „Island? Wir haben diese Hinweise doch in Afrika ausgegraben, wieso zum Teufel fliegen wir dann nach Island?“ „Wirsing du alte Jungfrau! Das erklär ich dir im Flugzeug! Viel wichtiger ist: Ich hab uns ne junge Dame besorgt die Ortskundig und Übersetzerin zu gleich ist! Wenn das mal nichts ist!“ (Anmerkung des Verfassers: Ich bin KEINE alte Jungfer!)
„Guten Tag die Herren! Wie war der Flug? Mirca Werwolf ist mein Name! Es freut mich Sie bei ihren Arbeiten unterstützen zu dürfen“ stellte sich unsere Reisebegleiterin vor. „Und? Hab ich zuviel versprochen?“ Der Ellenbogen in meinen Rippen verriet mir, dass John wieder Großes vorhatte. „Sehr erfreut Frau Werwolf. Ich bin Dr. Professor…“ „Meine Liebe! John Marston ist mein Name. Nenn mich aber bitte John und das ist Wirsing! Ich hoffe das Beste für uns!“ Ja, bevor ich mich standesgemäß vorstellen konnte, schaffte John es mal wieder alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ich wusste schon wie das enden würde. Mirca stellte sich als kompetente Nerzkennerin heraus. Sie hatte die mittlerweile ausgestorbenen Peniswichtnerze gesehen und erforscht. Sie passte einfach perfekt in unser Team. Am Abend wurde der Plan für unsere Expedition besprochen und am nächsten morgen ging es dann endlich los.
„Ich hab uns unsere Fortbewegungsmittel besorgt!“ verkündete Mirca stolz. „Womit fahren wir?“ Ich war gespannt wie wir an unseren Zielort gelangen würden. „Fahren? Nein nein, Sie haben etwas falsch verstanden Wirsing. Wir fahren nicht, wir reiten!“ „Was zum…?“ Ich war geschockt. Meine alten Knochen würden das niemals aushalten, geschweige denn von meinem… „Wie damals im Wilden Westen! Weißt du noch Wirsing? Niemand ist so schnell geritten wie ich!“ John prahlte wieder und mir wurde bei dem Gedanken ans Reiten schlecht.
Etliche Stunden später, mein Schmerz war schon nicht mehr spürbar, veränderte sich die Landschaft. Wo einst kahle Hügel lagen, erstreckte sich jetzt ein dichter Wald. Es dämmerte bereits als plötzlich mein kleines Pony losstürmte. Im nächsten Moment landete ich auf dem weichen, aber dennoch extrem feuchten Boden. Ehe ich mich versah fiel ich jedoch ein weiteres mal und befand mich in einer Art Höhlendurchgang.
„Wirsing! Geht es ihnen gut? Sollen wir runterkommen?“ rief Mirca besorgt. Es folgte keine Reaktion. „Wirsing! Antworte wenn dich eine Dame was fragt!“ Ich ignorierte beide, denn ich hatte etwas gefunden. Es kam mir seltsam bekannt vor aber im Prinzip war es völlig anders als alles, was ich je gesehen hatte. „Es ist ein Puzzle…“ flüsterte ich vor mich hin. „Wirsing!“ Verschiedene Einbuchtungen waren in der Wand vor mit eingelassen in ihnen runenartige Schriftzeichen. Alles erinnerte an eine alte Kultur. Doch da war noch mehr. Es hatte irgendwas mit Nerzen zutun. Das wusste ich genau! Die Hand die meine Schulter packte und mich rau herumriss bemerkte ich kaum. Ich sah Johns wütendes Gesicht „Warum antwortest du nicht?“ Mein strahlender Blick verwirrte ihn. „Schaut nur! Seht her! Das ist es! Es wird uns weiterbringen!“ John starrte an die Wand hinter mir. „Was heißt es?“ fragte er gespannt. „Ich… Es bedeutet… Ich… ich weiß es nicht.“
Wütend schüttelte John an meinem geschundenen Körper „Du alter Sack! Wieso nennst du dich Forscher wenn du so was nicht lesen kannst? Wofür sind wir eigentlich hier?“ „Aua! Du kannst das doch selbst nicht lesen! Las mich los!“ „Hey Jungs! Ich weiß, was das heißt!“ „Ich bezahle dir seit Jahren alle Forschungsprojekte und du kannst das nicht mal lösen?“ „Das machst du nur, weil du keine Freunde hast und dich alleine nicht wegtraust!“ „Hey! Schaut doch mal!“ „Du bist doch nur neidisch weil ich reich und schön bin!“ „Dumm bist du! Mehr nicht!“ „HEEEEEEEEY“
Und dann sahen wir etwas: Mirca hielt sie in ihren Händen. Zwei schöne, wohlgeformt runde Bälle mit einer spitzen Nase vornweg. Der seidige Körper war der einer Göttin. „Oh mein Gott! Sie ist wunderschön!“ staunte John. Meine Augen hatten ebenfalls nie etwas dergleichen gesehen. Ich spürte wie mein Speichelfluss sich beschleunigte. „Ich habe noch nie ein schöneres Wichtnerzweibchen gesehen als dieses!“ brachte ich schließlich hervor. Mirca streichelte sie vorsichtig und flüsterte dann: „Sie kam aus einen der Löcher und war ganz zutraulich.“ „Ist euch aufgefallen, dass sie pink ist?“ John hatte sich wieder gefasst. „Ja! Es ist unglaublich.“ Raunte uns Mirca entgegen. „Wir nennen sie Charlie.“ war ihr Beschluss. „Charlie?!“ riefen wir und waren wieder ein Herz und eine Seele. „Das ist ein Weibchen!“ „Charlie ist doch ein männlicher Name!“ Charlie zuckte nervös mit den Ohren „Psst, ihr vertreibt sie noch! Ich hab sie entdeckt und sie heißt Charlie!“ Damit war die Sache gegessen.
„Und was machen wir jetzt?“ Ja, das war eine sehr gute Frage. Ich grübelte immer noch über das seltsame Rätsel und Mirca beschäftigte sich mit Charlie und John versuchte sich mir Mirca zu beschäftigen. Und dann war mir klar wo ich diese sonderbaren Zeichen schon einmal gesehen hatte. „HA! Des Rätsels Lösung ist folge: Wir müssen diesen Höhlengang entlang gehen, dann kommen wir zu einer verborgenen Stadt die von einem alten Kult erbaut wurde, der Nerze anbetete!“ Unsere Forscherdame staunte: „Wirsing, haben sie das jetzt von den Zeichen ablesen können?“ Alle waren vollauf begeistert! „Nein, ich kann sie nach wie vor nicht entziffern. Das war nur geraten… aber was anderes fiele mir jetzt auch nicht ein.“ John presste seine Hand gegen die Stirn und unterdrückte böse Worte. Mirca schaute besorgt von einem zum anderen. Bevor ein weiterer Streit ausbrechen konnte warf sie ein: „Er hat ja irgendwie recht. Wir können nicht einfach hier sitzen bleiben. Vielleicht führt uns der Gang doch irgendwo hin?“ „Gut, dann brechen wir auf.“
Wir folgten dem tunnelartigen Gang. Mit der Zeit wurde es immer Dunkler und wir holten unsere Lampen aus den Taschen und verwendeten sie als Taschenlampen. Charlie, der pinke Wichtnerz folgte uns vorerst bis John sich erbarmte und das kleine Wesen aufhob und weiter trug. Lange Zeit verging und plötzlich landeten wir in einer Sackgasse. „Toll, das war’s. Der ganze Weg umsonst. Super Idee!“ beschwerte sich John. Charlie wurde diese negative Einstellung wohl zu viel und sie hüpfte von seinem Arm. „Seht doch!“ Mirca deutete auf die Wand der Sackgasse. Dort waren schon wieder die seltsamen Einbuchtungen und Charlie verschwand in einer von ihnen. Ich eilte schnell herbei und leuchtete in das Loch indem Charlie das letzte Mal gesehen worden war. Ich spürte einen Luftzug. Dort musste es wohl weitergehen! Auch die anderen zwei hatten durch die Löcher geschaut und dachten das gleiche wie ich. „Was tun wir nun?“ war die Frage aller Fragen. Ich schmunzelte nur, denn ich hatte diesmal wirklich die Lösung. „Während John die Ägyptischen Schriftzeichen entziffert hat, habe ich mich damit beschäftigt einen Roboter zu bauen.“ Ich kramte in meinem Rucksack und präsentierte Stolz den Robonerz 5000. „Ich kann ihn fernsteuern und durch die Löcher krabbeln lassen, genau wie Charlie grade!“ „Prima Idee!“ endlich bekam ich auch ein wenig Bewunderung von der weiblichen Fraktion. Ich setzte den Robonerz in eines der Löcher und schaltete das Steuerungsgerät mir Bildschirm ein. Augenblicklich konnte ich ihn weiter in das Loch vordringen lassen. Leider war es so dunkel, dass wir auf dem Bildschirm nichts sehen konnten. „Wieso hat der Robonerz 5000 keine Beleuchtung?“ fragte John. „Weil er ein Nerz ist und keine Flutlichtanlage!“ verteidigte ich meine Erfindung.
„Schon gut, wir können jetzt auch nichts machen. Wir sollten ein Lager aufschlagen und auf den nächsten Tag warten.“
Der nächste Morgen kam und die Löcher in der Wand ließen Strahlen des neuen Tages auf uns hinab. Nachdem wir ein kurzes Frühstück eingenommen hatten setzte ich den Robonerz auf ein Neues ein. Diesmal konnte man alles wunderbar sehen. Auf der anderen Seite schien die Höhle zu enden. Ich ging das Risiko ein, meinen Robonerz zu verlieren und ließ in komplett auf die andere Seite gehen. Nach ein wenig herumsuchen entdeckten wir eine Art Schalter. Vielleicht konnte man damit einen Durchgang freilegen. Gesagt getan und es ging tatsächlich eine winzige türähnliche Einbuchtung auf, durch die wir durchklettern konnten.
Auf der anderen Seite erwartete uns kein greller Sonnenschein, wie wir es uns vorgestellt hatten, sondern eine dichte Nebelwand. „Was zum Teufel?“ „Ich kann es kaum glauben…“ Mirca wurde verheißungsvoll. Ich habe davon gelesen. Wenn es wirklich so sein sollte, dann ist das der geheimnisvolle Geisternebel! Wenn wir es schaffen durch ihn hindurch zu kommen, werden wir die verschollene Stadt Nerztopia finden. Es ist nur eine Legende aber ich glaube nun, dass es Wahr sein könnte!“ „Haha, dann hat Wirsing mit seinem Scherz ja voll ins schwarze getroffen!“ machte John sich über mich lustig. „Lach du nur. Das war mein voller ernst!“ Zumindest konnte ich ja versuchen die Situation irgendwie für mich zu gewinnen. Mirca verdrehte die Augen. „Nun geht das schon wieder los.“ „Ja, ich verstehe auch nicht warum Wirsing immer auf streit aus ist“ schüttelte John den Kopf und schlug sich hinterrücks auf Mircas Seite. „Super John, jetzt bin ich wieder der Böse und du kriegst alles was du willst.“ Mir wurde das zuviel, John und seine Maschen um Weiber aufzureißen. Deshalb schritt ich mutig auf den Geisternebel zu. „Stopp! Du kannst doch nicht einfach da reingehen!“ wurde ich zurückgehalten. Aber ich schritt voran und den anderen beiden blieb nichts anderes übrig als mir zu folgen. Hinter mir im dichten Nebel sah ich John Mircas Hand nehmen. Dann war es wohl bald soweit. John bekam immer was er wollte. Nachdem mein Ärger über John verflogen war, kam ein neues Gefühl auf. Verwirrung! Ich wusste nicht wohin und ging Ziellos vor mich her. Die anderen folgten. Mir war zum verzweifeln zumute, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Auf einmal sah ich etwas kleines pinkes vor mir. Es war Charlie! Sie war zurückgekommen um uns zu helfen! Ich war noch nie so froh wie in diesem Moment. Ich brauchte ihr nur folgen. Eine halbe Ewigkeit später lichtete sich der Nebel.
Vor uns tauchte wahrhaftig eine antike Stadt auf. „Nerztopia“ staunten wir alle. Es war unglaublich. Diese Stadt mitten in Island, von einer alten Kultur errichtet um mit Nerzen zu leben und diese zu verehren. „Und hier wohnen nun die Wichtnerze“ murmelte ich. „Wo sind sie überhaupt?“ wunderte sich John. Mirca schlenderte ein wenig umher und sagte schließlich: „Wenn Charlie hier wäre, dann könnte sie uns sicherlich zeigen wo die anderen sind.“ „Moment, sie hat uns doch den Weg hierher durch den Nebel gewiesen. Vielleicht wird sie uns wieder helfen?“ Mirca rief nach Charlie. Nichts geschah. Doch auf einmal lies sich das pinke Tierchen blicken. „Charlie, führe uns doch bitte zu den anderen Nerzen!“ Und als ob Charlie uns verstanden hätte lief sie bis zu einer bestimmten Entfernung davon, blieb aber stehen als sie merkte, dass wir nicht folgten. „Schnell hinterher!“ Wir rannten also dem Wichtnerz hinterher und kamen schließlich hinter die Stadt. Dort herrschte wieder die pure Natur und wir wussten, dass wir uns nun ganz nah an den Wichtnerzen befinden mussten.
Wir blieben leise und bewegten uns kein Stück. Nach und nach kamen immer mehr Wichtnerze aus ihren Bauten gekrochen. Sie strahlten in den Farben des Regenbogens. Jeder Nerz hatte eine andere bunte Farbe. Niemand von uns hatte so etwas je in seinem Leben gesehen.
„Gut, dann können wir ja jetzt loslegen!“ sagte John siegessicher. „Womit denn?“ wundert ich mich. John zog ein Gewehr aus seiner Ausrüstung und machte es schussbereit. „Was soll das? Was hast du vor?“ „Ich habe nicht umsonst so viele Forschungsreisen unternommen und meine Studien über Nerze vertieft! Als ich herausfand, dass die Wichtnerze in diesen herrlichen Farben existieren war mein Entschluss gesetzt. Es gibt viele alte reiche Frauen die für diese Felle Millionen zahlen würden. Endlich hat es sich für mich ausgezahlt!“ Er setzte zum Schuss an. Mirca stürmte auf ihn zu „Stop! Das kannst du nicht tun!“ John nahm noch einmal das Gewehr hinunter. „Oh, Mirca, jetzt verstehe ich dich. Komm nur her, auch du musst irgendwann deine Unschuld verlieren und dich von der Realität einholen lassen. Der erste Schuss gehört dir.“ Er hielt ihr das Gewehr entgegen. „Niemals!“ schrie sie ihn an. „Nun denn…“ Er setzte das Gewehr erneut an und schoss. Er traf einen blauen Wichtnerz. Ich sprang auf ihn zu und riss ihn zu Boden. Mein alter Körper versuchte ihn zu entwaffnen, aber John schaffte es mir das Gewehr gegen die Nase zu rammen. Ein stechender Schmerz durchzog meinen Körper. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, so sehr tat es weh. Der Wilderer sprang auf und versetzte mir noch einen Tritt in die Seite. Abermals schrie ich vor Schmerzen auf. „Gibs auf Opa. Jetzt ist meine Zeit gekommen. Du hattest deinen Spaß bereits!“ John ließ sich nun nicht mehr abhalten. Ein Wichtnerz nach dem anderen fiel tot zu Boden. Mirca kam zu mir gerannt. „Geh es ihnen gut Wirsing? Können sie stehen? Wir müssen ihn aufhalten!“ Ich blickte umher. Fast alle Nerze waren schon erschossen. Doch nirgends konnte ich einen pinken entdecken. „Es ist zu spät. Aber vielleicht können sie Charlie noch retten. Ich habe sie nirgends gesehen…“ „Sie ist in meinem Rucksack! Uns bleibt wohl nichts anderes übrig als zu fliehen.“ Ihr standen die Tränen in den Augen und ich konnte ihr dies nicht verübeln. Dass John plötzlich diese wunderbaren Tiere erschoss war das letzt was ich erwartet hatte. Uns blieb nichts anderes übrig als vor ihm zu fliehen. Kurz bevor wir den Stadteingang erreichten, blickten wir noch einmal zurück. Ein Nerz, groß wie ein Bär und mit allen Farben des Regenbogens in seinem Fell stampfte auf John zu. „Was ist das?“ stammelte Mirca. Der Riesen Wichtnerz begann John zu attackieren. Die Kugeln die er abfeuerte brachten ihm gar nichts. „Wie schrecklich!“ „Kommen sie, wir müssen schnell hier weg. Sonst sieht uns das Biest wohlmöglich noch und stellt mit uns das gleiche an.“
Wir rannten durch den Nebel, irrten vielmehr verzweifelt umher. Wir wussten nicht wie wir wieder zum Höhlendurchgang gelangen sollten und zurück würden wir auch nicht finden. Verwirrt und Müde blieben wir stehen und schnappten nach Luft. Plötzlich raschelte es. „Oh nein! Ist dies das Nerzmonster?“ Nein, es war Charlie, die bis zu diesem Zeitpunkt im Rucksack versteckt war. Mein Herz wurde schwer. „Sie ist der letzte Wichtnerz. Es ist so traurig.“ Weinte Mirca. „Wir hätten uns nie auf die Suche begeben dürfen. Es ist alles meine Schuld“ tröstete ich. Wir folgten nun Charlie hinaus aus dem Nebel. Lange Zeit rannten und stolperten wir durch die Höhle. Irgendwann kamen wir an unserem Ausgangspunkt an. Die Seile hingen noch und die Pferde standen noch dort, wo sie angebunden worden waren. Charlie wendete sich zum gehen. „Können wir sie wirklich hier lassen?“ Mirca war sehr besorgt. „Ich glaube das ist das Beste für sie und die ganze Population der Wichtnerze. Vielleicht haben wir Glück und es befindet sich noch ein Männchen irgendwo dort Unten. Der Fortbestand dieser seltenen Art muss gewährleistet sein. Wir sollten dies alles schnell wieder vergessen, damit nicht noch mehr Leute auf die Idee kommen und den natürlichen Lebensraum der Wichtnerze gefährden.“ „Sie haben Recht Wirsing. Gehen wir…“
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Senfsamens "Mein erster Arbeitstag."
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der Oberbegriff war: Süßes
Kefka sagt dazu: Pikachu
HeyDay sagt dazu: einschmieren
FoWo sagt dazu: Rosanes
Xellas sagt dazu: Schokolade
Clemo sagt dazu: Doppelanaldildo
Vas-y sagt dazu: Schwarzwälder Kirschtorte
pondo sagt dazu: 1000 Biere
Kandis sagt dazu: Zuckerstangen
CAMIR sagt dazu: Tortenschachtel
Maybe sagt dazu: puricute
Sirius sagt dazu: Jugend
Hylia sagt dazu: Saures
Crowbar sagt dazu: Bananen
bereth sagt dazu: Milchreis
Mein erster Arbeitstag. Heute sind wir mal süß und flauschig.
Ich hasse mein Leben. Alles begann damit, dass ich, um mir mein Studium weiterfinanzieren zu können, mir irgendwann einen Nebenjob suchen musste. Da waren erstmal die ganzen Studentenklassiker, auf die keiner wirklich Bock hat: Telefonhorst in der Marktforschung, Flyerfritze im Sandwich-Kostüm, Schraubenzähler bei der Inventur oder Gastronomieaushilfe (wobei bei letzterem in den Anzeigen immer unterschlagen wird, dass man eigentlich ausschließlich Personal mit großen Titten, Solarienbräune, Toupetfrisur und dem Namen Chantall für den Verkauf von heißer Schokolade, Milchkaffee, Schwarzwälder Kirschtorte usw. sucht - da falle ich offensichtlicherweise irgendwie raus) - alles nicht so fetzig, alles nicht so meins. Naja, und Versuchskaninchen für neue Potenzpräparate, Verkoster für genoptimierte Bananen mit drei verschiedenen Geschmacksrichtungen (Apfel, Cola, Kirsch) oder Betreuer für ein christliches Ferienjugendcamp im Vogtland läsen sich zwar lustig im Lebenslauf, letztlich habe ich aber mit dem Statistenjob in einer „Unterhaltungssendung für Kinder und Jugendliche“ vorlieb genommen. Vielleicht lernt man da ja was.
Was ich leider erst beim Vorsprechen erfuhr: Die suchten Leute, die sich in possierliche Tierkostümchen werfen. Zumindest glaube ich, dass die Tiere darstellen soll. Sicher bin ich mir da bis heute nicht.
Glücklicherweise brauchten die für den Komparsenposten jemanden, der - das Kostüm gab es wohl nicht anders her - ziemlich großgewachsen ist. In dieses Kriterium fügten sich die anderen Bewerber - dicke, blasse Kellerkinder und hysterisch kichernde kleine Japanologiestudentinnen mit übermäßig bunt gefärbten Haaren - jedenfalls nicht so richtig ein. So bekam ich die Rolle also ohne weitere Probleme, alles weitere würde ich dann bei meinem ersten Arbeitstag sehen, intensivere Vorbereitungen seien nicht nötig.
Naja. Das grausige Erwachen in der Umkleide könnt ihr euch denken. Also, ich komme da so rein, und so ein ekliger Hugo (scheinbar seit Tagen keinen Spiegel gesehen, dezentes Übergewicht, schwitzige Hände, der Hass!) weist mich an, welches Kostüm ich zu tragen hätte. Und ich seh schon so aus den fünfzehn Metern Luftlinie Entfernung: Irgendwas extrem großes, plüschiges, rundes Rosanes. Mit zwei großen blauen Glitzeraugen, eckigen Öhrchen und ner fetten Schmalzlocke. Extrem demütigend, und NATÜRLICH für mich. Alles klar. Dummerweise brauche ich das Geld, Rückzieher war also nicht. Als dann auch noch ein angepisst aussehender Typ (Mitte zwanzig, hübsches Gesicht mit FIESER Fresse, offensichtlich auch frischgebackener Statist wider Willen, aber dazu komme ich noch!) an uns vorberauschte und nach dem Aufsetzen seines Kostümoberteils als Pikachu (Gesundheit!) entpuppte, hatte ich so eine Leise Ahnung, wo ich gelandet bin. Kackdreck. Mit ein bisschen Internetrecherche nach dem Namen meines Arbeitgebers hätte ich mir den Schock sicher ersparen können, aber sei‘s drum, bin ich halt als, äh, rosa Ding in einer Pokémonsendung gelandet.
Ich hab den Hype um diesen Pokémon-Rotz nie verstanden. Soviel Geschrei um eine grottige Trickserie und ein paar Sammelkarten. Ich meine, ernsthaft. Papierkarten. Wer braucht sowas? Ich weiß, Urinstinkt des Jäger und Sammlers, blabla, aber MEIN innerer Jagdinstinkt wird eher von so Internetseiten wie z.B. tausendbiere.de bedient (wo ich übrigens inzwischen auf eine stolze Sammeung von 387 verkosteten Biersorten komme (Mädchenmixbiere und Becks nicht mitgezählt!), 82 Importe, 16 streng limitierte Sorten, darunter das legendäre Sternburg mit Beef-Geschmack sowie das Charlie und die Schokoladenfabrik-Bier in Form einer Zuckerstange. Damit habe ich mir nach jahrelanger Userschaft mühsam den Rang „Silberner Kronkorken“ erwirtschaftet. Ich bin schon ein bisschen stolz auf mich, ja.) - in meiner Jugend hatten die Leute wenigstens noch richtige Hobbies!
Die ganze Sendung ist unglaublich dumm. Also, im Prinzip sind das immer so fünfminutige Anmoderationen für qualititativ hochwertige Animationsergüsse aus dem Land der Zukunft, NIPPON (aus irgendeinem Grund schickt sich es hier nicht, „Japan“ zusagen), das sind dann so Sammelkartenspielkämpfer auf Motorrädern und Ninjas und Piraten und Piratenninjas und HAWT ANIMU BUTTSECKS PIRATENNINJAS. Und natürlich drölftausendhundert von diesen Pokéviechern. Die man alle kaufen soll, um sich Respekt und Reputation in der peer group zu verschaffen.
Jedenfalls, moderiert wird das Ganze von irgendsoeinem blutjungen Blondchen mit der Intelligenz einer leeren Tortenschachtel, die zwar eigentlich Cindy heißt und aus der meckelnburgischen Provinz kommt, sich aber von allen in der Sendung „Hana-chaaan!“ nennen lässt (nennen lassen muss?) und voll die Möchtegernjapanerin raushängen lässt. Die sagt dann ständig so unverständliches Zeug wie „konnichiwa“, „kawaii desu“, „nani, „Puricute“ usw, das Ganze mit einem starken ostdeutschen Akzent. Sehr traurig.
Auf das Stichwort der Moderatesse hin („...nicht wahr, Pummeluff?“) habe ich dann immer ein bisschen mit den Ärmchen (soweit vorhanden?) zu schlenkern und in einem piepsig-aufgekratzten Ton „Pummel-Pummel!“ zu rufen (Pummeluff ist dann wohl der Name meines Kostüms, das habe ich soweit verstanden), um mich herum stehen dabei noch ein halbes Dutzend andere Statisten (Mister Pikachu von vorhin, ein Pinguin, ein weiteres Pikachu (nur in blau und fett), ein Affe der....brennt? usw usw...), die ähnlich simplen Arbeitsanweisungen wie ich nachgehen. Was mich echt irritiert, ist die Tatsache, dass dieser Unsinn bei den Kids so gut ankommt (nahezu alles, was von der Moderatesse gesagt oder getan wird, so gehaltlos es auch sei, wird von den Quälgeistern - wie einstudiert - mit einem von lautem Trampeln begleiteten „YEEEEEAAAAH!!!“ kommentiert) , ich fühle mich so deplaziert an diesem grausigen Ort.
Die Pausen sind nicht unbedingt besser. Zum einen muss man sich den Weg in die Umkleide wortwörtlich freikämpfen, weil die Kids nach Pauseneinblendung sofort aufspringen und sich einem in riesigen Trauben an die (ebenfalls nur rudimentär vorhandenen?) Beine klammern und „Pummeluff! PUMMÄLUUUFF!“ gackern. In einer Lautstärke, bäh. Ernsthaft, wenn sich noch eins dieser sabbernden Monster an mich ranhängt und „Ich liebe dich“ quäkt, gibt es Saures! Das ist nicht die Art von Liebe, die ICH möchte. Uah. Uäh! Ich will das nicht!
Zum anderen ist das, was mich in der Pause erwartet, auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Das Essen in der Kantine kannst du knicken (kalter Milchreis mit Zimt und zum Nachtisch lecker Früchtekompott aus der Dose, omjomjom), von meinen Mitkomparsen will ich erst garnicht reden. Alles so verpeilte Nerdmädchen, wie ich sie bereits vom Vorsprechen kenne, die die ganze Zeit kreischend und schwärmend um Cindy (bzw. „Hahnna-schaaaahn“) schwirren wie der Mond um die Erde. Mein einziger Lichtblick ist Mister Pikachu, bei dem ich in den Drehpausen immer Kippenschnorren gehe. Scheint der Einzige in dem ganzen Laden zu sein, der nicht als Kind mit dem Kopf voraus vom Roller gefallen ist, und richtig gutaussehend und klug ist er auch! Voll gut und so. Er macht das Zeug hier gerade auch nur übergangsweise, und so kotzen wir uns jede Drehpause gegenseitig über die bekloppten Leute hier aus. Und vor allem über die Kids,
Gott, ich hasse nämlich Kinder von Hause aus, aufgekratzte Biester. Die sind heutzutage alle ziemlich pain in the ass. Und ich rede nicht von kleiner-Finger-pain in the ass. Ich spreche von einem Doppelanaldildo aus ökologischem Eigenanbau, fair traide. Noch mit Stacheln und Blättern dran. Ernsthaft. Kinder nerven. Ich glaube, der einzige Grund, warum man überhaupt noch Kinder in die Welt setzt, ist der, dass man sie, wenn sie größer sind, zu Dumpinglöhnen in Cafés, als Putzfrau und im Aldi an der Kasse jobben lassen kann. Und als Statisten in Plüschkostümen im Nachmittagsunterschichtenfernsehen, wo sie als Belustigung für die nächste Generation Aldikassierer herhalten dürfen.
Mein persönliches Highlight heute war: Mister Pikachu hat heute kurz nach Drehschluss eines der Kinder übelst zusammengestaucht, nachdem es sich an seinem Schweif festgekrallt hat und nicht mehr loslassen wollte. Nachdem selbst das Gutzureden der Mutter der kleinen Pamela-Jaqueline („Komma ennlich raus, die Muddi muss ma rauchen! Schakkeline, geh da wech! Wenn du net kommst gehstu dann gleich ohne Abendessen ins Bett wemma zu Hause sinn, so schnell kannste net kucken!“) nicht helfen wollte, hat er das Kind mit einer schnellen Drehbewegung abgeworfen und noch einige unflätige Begriffe, die ich nicht wiederzugeben in der Lage bin, nachgeschoben.
Cindy/Hanaschaaan und die anderen Pokénerds haben sichtlich schockiert reagiert, aber MIR hat das ziemlich imponiert. Die Leute trauen sich ja heute garnix mehr, weil man Kinder nicht mehr anscreien dürfen soll. Was für ein Weichpiddiepädagogenmist.
Mister Pikachu und ich, wir stehen auf derselben Seite. Ich werde ihn wohl morgen mal auf einen Kaffee einladen müssen oder so. Was für ein furchtbarer Ort, um Typen kennenzulernen, aber scheiß drauf.
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Xellas "Ein zauberhaftes Abenteuer"
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der Oberbegriff war: Trick
Kefka sagt dazu: Geld
HeyDay sagt dazu: Spielkarten
Senfsamen sagt dazu: Tick & Tack
FoWo sagt dazu: Treat
Clemo sagt dazu: illusionieren
Vas-y sagt dazu: Harry Potter
pondo sagt dazu: Vaginalverjüngung
Kandis sagt dazu: Kaninchen
CAMIR sagt dazu: Zauber
Maybe sagt dazu: Heiratsschwindler
Sirius sagt dazu: Schloss
Hylia sagt dazu: Betrug
Crowbar sagt dazu: Narr
bereth sagt dazu: Houdini
Vorwort:
Die verwendeten Charakter: Tick, Trick, Track, Link und Zelda sind Out of Charakter. (ooc)
Tick, Trick und Track Duck sind Original von Disney (hier verwende ich die drei von Duck Tales)
Link und Zelda, Original von Nintendo, verwende ich aus Ocarina of Time.
Ein zauberhaftes Abenteuer
Ein nicht ganz so warmer Sommertag in Entenhausen. Die drei Brüder Tick, Trick und Track stehen hinter einem Bretterzaun und überlegen was sie tun könnten.
Trick mault: „Mir ist langweilig, Jungs lasst euch was einfallen“
Doch bevor seine Brüder antworten konnten schwebten Zettel aus der Luft herab.
Track hob einen davon auf und las vor: „Großes Erntedankfest im Schloss Hyrule, heute bis Sonntag. Alle sind herzlich eingeladen.“
Er klopfte Trick auf die Schultern. „Ich glaube unser Problem ist gelöst“
„Ich habe auch schon eine Idee wie wir dort hinkommen“ rief Tick und rannte in Richtung seines Großonkels Dagobert Duck.
Die zwei zurückgebliebenen Brüder blieben verdutzt zurück, schauten sich kurz an und riefen dann „Warte, wir kommen mit!“
20 Minuten später kamen die drei Jungs völlig außer Atem bei ihrem Onkel an. Hinter dem Geldspeicher war ein kleiner Schuppen, in ihm ein kleines Flugzeug. Tick lief direkt zu den Schuppen und blieb dann stehen.
„Du willst doch nicht etwa mit dem Flugzeug nach Hyrule fliegen“ fragte Trick etwas verschreckt.
„Außerdem wer soll uns denn dorthin fliegen?“ warf Track ein.
„Na ich“ protzte Tick. „Kommt, helft mir, macht den Schuppen auf.“
Die Brüder taten was Tick ihnen befahl. Dieser saß inzwischen im Flugzeug und versuchte es zustarten. Quack, der Bruchpilot hatte öfter mit dem Jungen geübt. Nach einigen Minuten schaffte Tick es sogar und rollte mit dem Flugzeug aus dem Schuppen.
„Kommt steigt ein“ rief er. „Wahnsinn“ kam nur von Trick und Track. Sie stiegen dennoch ein und kurz darauf schwebten drei Jungs in einem Flugzeug Richtung Hyrule.
In der Nähe des Schlosses Hyrule indessen streunte Link durch die Gegend. Er schaute auf denn er hörte ein Flugzeug über sich und ein Geschrei.
„Wahh, kannst du nicht langsamer landen?“ schrie Trick. „Keine Ahnung, ich weiß nicht wie man landet, Quack hat es mir nicht gezeigt“ Tick versuchte alles Mögliche um eine sanfte Landung hinzubekommen. Doch es half alles nichts.
„Ahhh“ hörte Link und dann einen Knall. Er rannte los und sah nur ein brennendes Wrack. Trotzdem suchte er nach Überlebenden. „Hallo, ist hier jemand?“
„Ja hier oben“ Tick, Trick und Track konnten glücklicherweise noch rechtzeitig mit einem Fallschirm abspringen, unglücklicherweise hingen sie jetzt an einem Baum fest.
Link musste unwillkürlich lachen, half dann aber den drei Brüdern sich zu befreien.
„Dankeschön“ kam von den dreien gleichzeitig. Link musterte die drei Entlein. „Hey, ihr seht ja alle gleich aus“ Trick meinte nur „Na logisch, wir sind Drillinge“ Link grübelte „Und wie halte ich euch auseinander?“
Tick nahm seine rote Kappe, Trick seine Blaue und Track seine grüne Kappe. „Na anhand der Kappen und T Shirts“ kam es dreistimmig als Antwort.
Tick fragte Link nach dem Schloss Hyrule und dem Fest. Link deutete nach oben. „Wenn ihr wollt kann ich euch führen“
Die Vier trabten los und waren nach einer halben Stunde mitten im Trubel. „Hat eigentlich einer von euch Geld dabei?“ fragte Trick. Alle verneinten die Frage. „So was Blödes, ich habe nämlich Hunger“ Track hatte eine Idee. „Wir könnten doch als Zauberkünstler auftreten.“
„Quatsch, wir sind doch nicht Houdini oder Harry Potter“ erwiderte Tick. „Ich kann noch nicht mal ein Kaninchen aus dem Hut zaubern“ Link zuckte mit den Schultern. Track aber meinte. „Ich kenne einen Zauber mit Spielkarten“.
Die Jungs suchten sich einen Platz vor dem Schloss aus und führten ihr Tricks vor bis Link eine ihm bekannte Stimme vernahm, er schaute sich um, sie schien aus dem Schloss zukommen. Er verabschiedete sich von Tick, Trick und Track und lief zu dem Zimmer, aus dem er die Stimme gehört hatte.
In seinen Erinnerungen fing es an zu dämmern, der Mann zu dem die Stimme gehörte ist ein Heiratsschwindler. „Das ist doch Betrug“ rief er laut und ahnte gar nicht wie recht er hatte. Dieser Mann hatte Prinzessin Zelda in der Zukunft schon mal einen Heiratsantrag gemacht. Link konnte es nicht wissen, doch er ahnte instinktiv dass er in die Zukunft reißen musste, so begab er sich zur Zitadelle der Zeit.
7 Jahre später..
Link spielte die Ocarina und rief damit sein Pferd Epona. Zusammen ritten sie nach Kakariko. Dort angekommen machte Link sich auf die Suche. Seine Gedanken illusionieren. Doch wirklich vorstellen konnte er sich nicht was dieser Heiratschwindler vorhatte.
Es war inzwischen Nacht geworden, nur ein Haus war noch beleuchtet, Link ging darauf zu. Er hörte jemanden rufen „Treat me, Treat me“ (Behandel mich). Er lief schneller und sah durch das beleuchtete Fenster Prinzessin Zelda. Ihm erstarrte das Blut in den Adern denn er hörte sie etwas von Vaginalverjüngung sagen. Er kletterte durch das geöffnete Fenster und rief ganz ausser Atem „Aber wozu brauchst du das denn? Du bist doch noch nicht mal zwanzig, mir reicht das völlig so, bitte lass dich nicht behandeln“ Zelda zog eine Augenbraue hoch „Wie bitte“ In diesem Moment sah Link sich im Zimmer um und sah eine ältere Frau und einen älteren Mann. Er wurde knallrot.
Zelda schubste Link aus dem Zimmer nach draußen, sie war wütend. „Du Narr! Was fällt dir denn ein so mit mir in aller Öffentlichkeit zureden. Außerdem ist die Behandlung nicht für mich, sondern für dieses Ehepaar, ich war nur als Unterstützung dabei, weil die Frau sich nicht alleine traute mit ihrem Mann darüber zusprechen“ Sie schubste Link noch mal heftig, so dass dieser auf seinen Hintern fiel. „Aua“ Link stand mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder auf.
„Was machst du eigentlich in dieser Zeit?“ fragte Zelda ihn. Link erzählte ihr warum er da war. Zelda war wieder auf 180. „Und deswegen reist du durch die Zeit, das hättest du auch in der Vergangenheit regeln können. Sprach es und verschwand wieder ins Haus.
Link stand ganz bedröppelt und zerknirscht da. Er holte Epona und ritt zurück zur Zitadelle, dort reiste er in die Vergangenheit und vergaß dadurch den Ärger mit Zelda.
Zusammen mit Tick, Trick, Track spielte Link weiterhin Zaubertricks vor. Später kam auch die junge Zelda vorbei und war ganz begeistert von den Tricks der Jungs.
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Clemos "Die Transzendenz des Alltags"
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der Oberbegriff war: Vergebung
Kefka sagt dazu: Gott
HeyDay sagt dazu: Sünde
Senfsamen sagt dazu: Sühne
Xellas sagt dazu: knien
FoWo sagt dazu: Altruismus
Vas-y sagt dazu: Todesstrafe
pondo sagt dazu: Transzendenz
Kandis sagt dazu: Gewissen
CAMIR sagt dazu: Jesus
Maybe sagt dazu: Verdammnis
Sirius sagt dazu: Liebe
Hylia sagt dazu: Buße
Crowbar sagt dazu: Schuld
bereth sagt dazu: Gericht
Die Transzendenz des Alltags
Stress. Wir alle kennen ihn. Viele von uns brauchen ihn. Manche haben zuviel davon in ihrem Leben und andere gehen an ihm schlussendlich kaputt. Auch in Armanda K.s Leben spielt Stress eine große Rolle. Er bestimmt ihren Arbeitsalltag. Er dominiert ihr Berufsleben. Ja, man könnte fast sagen, er ist das unerbittliche Metronom in ihrer Arbeitswelt, welches unaufhörlich den rasanten Arbeitstakt angibt. Genau betrachtet hat Armanda K., oder Frau K. wie sie von ihren Kollegen respektvoll genannt wird, einen der stressreichsten Arbeitsplätze der Welt inne. Sie arbeitet im Internet.
Das Internet ist ein unglaublich großer Ort in einer noch viel größeren Stadt. Armanda K. hat einen sehr verantwortungsvollen Beruf. Ihr unterstehen ganze Abteilungen und obwohl sie nicht zur Chefetage gehört, reicht doch ein Wort aus ihrem Mund und ein ganzer Bereich des Internets ist dem Untergang geweiht. Ihre Arbeit und Aufträge erledigt Armanda K. immer mit höchster Präzision und dem Streben nach Perfektion. Etwas, was ihren ohnehin schon hohen Stresspegel noch weiter in die Höhe treibt. Dass sie heute auch noch einer neuen Angestellten eine Einführung geben soll, diente ebenfalls nicht der Stressreduktion.
An einen Stehtisch lehnend und in Gedanken versunken wartete sie auf ihre neue Kollegin. Sie stützte den Kopf in ihre linke Hand und begann mit den Fingern an ihrem Rosenquarzohrring herumzuspielen. Dabei bedauerte sie erneut, wie unendlich Schade es doch war, dass sie den rechten Ohrring verloren hatte. Sie wusste nicht einmal genau wann, vermutet aber, dass es in jener Liebesnacht gewesen sein musste, als sie zum ersten Mal mit Simon geschlafen hatte.
“Sie müssen Armanda K. sein.“, riss sie die Stimme einer ziemlich aus der Puste klingenden jungen Frau aus ihren Erinnerungen. „Oh Gott, es tut mir so leid, dass ich zu spät bin und das ausgerechnet an meinem ersten Arbeitstag. Bitte schmeißen sie mich nicht raus, ich hatte wirklich ein unglaublich schlechte Verbindung und dann war da noch dieses 64k Modem und wir alle mussten...“.
„Ist schon in Ordnung“, unterbrach sie Frau K. „Niemand wird sie rausschmeißen, nur weil sie einmal zu spät gekommen sind, aber sie sollten es wirklich nur bei diesem einem Mal belassen.“
„Wirklich zu großzügig von ihnen“, seufzte die langsam wieder zu Atem kommende junge Frau. „Aber eines lassen Sie sich bitte noch gesagt sein, für Sie bin ich nicht Armanda K., sondern Frau K.“
„Selbstverständlich Frau Armanda K.“ antwortete die Angesprochene und Frau K. rollte im Geiste die Augen kaum wagend daran zu denken, welche Ausgeburt der Intelligenz man ihr hier wohl zugeteilt haben möge. Um zu sehen, wie tauglich das junge Ding welches da vor ihr stand und nervös ihre Kleidung zurecht zupfte überfolg sie kurz den Bewerbungsbogen der Neuen und seufzte dann.
„Wie ich sehe, habe ich es also mit einer Noob zu tun“, dabei blickte sie aus dem Bewerbungsbogen auf und sah die neue an.
„Einer was?“, gab diese verwirrt zurück. „Neue ohne obligatorische Bildung, Noob.“, erklärte Frau K.
„Neue ohne obligatorischer Bildung? Finden sie das nicht ein wenig diskriminierend mich so zu bezeichnen?“
„Ach behalten sie ihre Entrüstung mal für sich. Jeder der hier anfängt ist ein Noob. Gewöhnen sie sich daran, ihre Mitarbeiter werden sie die nächsten Wochen auch so nennen. Das ist mehr oder weniger ein Aufnahmeritual und je weniger Sie sich darüber aufregen, desto eher wird man dazu übergehen ihren echten Namen zu verwenden. Apropros wie heißen Sie eigentlich?“
„Sandra, Sandra Foggenhuber.“ „Gut Sandra, dann machen wir beide uns jetzt wohl besser auf den Weg, es gibt vieles was Sie sehen müssen.“
Die beiden Damen begannen ihren Rundgang durch das gesamte Unternehmen. Teilweise erklärte Frau K. verschiedene Bereiche oder Abläufe und immer wenn Fräulein Sandra etwas nicht klar war, fragte sie brav nach der Bedeutung. So zum Beispiel auch, als sie einen Lageraum voller undefinierbarer Gegenstände durchquerten. Alle zwischen 30 und 60 Zentimeter lang in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Rund, gebogen, verzogen. „Was das sind? Na sie haben wohl noch nie einen Doppelanaldildo gesehen, oder?“
„Oh mein Gott, nein. Wozu brauchen wir denn solche Dinge hier in der Firma?“, fragte Fräulein Sandra sichtlich besorgt, wo sie denn hier nun gar reingeraten war.
„Oh, Sie kennen doch sicher die willigen Omas und die geilen Faltenluder? Zur Zeit sind sie der totale Renner unserer Cybersexabteilung. Sie haben sogar die schluckfreudigen Schwangeren und die Lolis verdrängt. Vor allem unsere 97jährige Sex-Inge steht bei den Klienten hoch im Kurs. Um sie stöhnen zu hören während sie ihre Cellulite massiert, rufen die Menschen aus der ganzen Welt an. Man nennt sie daher auch schon Firmenintern 'Tante Penis', wenn sie verstehen was ich meine.“
Frau K. Zwinkerte ihr verschwörerisch zu, doch Fräulein Sandra verstand nicht, war sich aber auch ziemlich sicher, dass es so besser sei, dennoch nickte sie mit vielwissender Miene zustimmend.
Um die ihrem lebhaftem Kopfkino entsprungenen Bilder der Sex-Inge wieder zu verdrängen, probierte Fräulein Sandra das Thema auf etwas anderes zu bringen.
„Ein schöner Ohrring, den Sie da tragen.“ „Danke. Die hat mir mein Mann Paul an unserer Hochzeit geschenkt. Ich trug sie den ganzen Tag und die ganze Nacht, obwohl er es hasst, wenn ich mit Schmuck ins Bett gehe, selbst wenn es eine Perlenkette ist, hat er damals ein Auge zugedrückt. Dieser Ohrring erinnert mich stets daran, was für einen wunderbaren Ehemann ich habe. Leider habe ich den zweiten in der wohl schönsten Liebesnacht meines Lebens verloren...“, der Geisternebel vergangener Erinnerungen stieg in Frau K. Hoch und für einen Augenblick wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass ihr Arbeitstag möglichst schnell vorübergehen würde.
„Oh, das ist wirklich sehr schade, ich hoffe, sie finden ihn wieder!“
„Wir sollten hier keine Wurzeln schlagen, wir haben erst ein Drittel der Einrichtung besichtigt.“, drängte Frau K. zum Weitergehen.
So liefen nun die beiden Damen durch das labyrinthartige Gebäude, vorbei an Räumen voller Aktenschränke in denen laut Frau.K. die schrecklichsten Dinge lagerten, die sie hier zu bieten hätten. Fanfiction zum Thema Harry Potter, verfasst von dreizehjährigen, homophilen Mädchen mit Hang zu dramatische Szenen und der Fähigkeit in allen unpassenden Stellen die Charaktere Lieder aus Moulin Rouge zitieren zu lassen. Fräulein Sandra versuchte möglichst wenige Fragen zu stellen, denn je mehr sie fragte, desto schrecklicher, so schien es zumindest, wurden die Antworten. Nur als sie in einem Büro voller kopfloser Hühner auf dem Boden vorbeikamen, siegte doch ihre Neugierde.
„Die liegen da zu Testzwecken. Wir befinden uns gerade im Büro zur Prävention von Zombieapokalypsen. Ich weiß nicht genau, was es mit den Hühnern auf sich hat, aber die gehören zu irgendeinem Projekt. Ich glaube, ihr Blut soll sich grün verfärben, falls sich Untote nähern, oder irgendwie so ähnlich!“
Das war zu viel für das gute Fräulein Sandra. Um nichts in der Welt konnte es sich vorstellen, hier zu arbeiten.
„Entschuldigen Sie, Frau Armanda K., aber ich glaube wir können unseren Rundgang abbrechen, ich denke nicht, dass ich auch nur für irgendeinen ihrer Bereiche fähig wäre. Ich war immer der Meinung, im Internet würde man anderen Menschen helfen, Ratschläge erteilen und für jemanden da sein. Sich irgendwie nützlich machen, aber nie im Leben hätte ich mit Cybersex oder Zombieapokalypsen gerechnet.“
Frau K. Atmete kurz durch ehe sie ihre Brille zurechtrückte und antwortete: „Ich sehe schon, mit Ihrem Hang zum Altruismus wäre es vielleicht eine Überlegung wert, dass Sie beim Internetgericht anfangen würden.“
„Internetgericht?“
„Sagen sie nicht, sie dachten all die Trolle und Sockenpuppen würden ungestraft davon kommen?“
Fräulein Sandras Blick verriet, dass sie sich noch nie Gedanken über Trolle und Sockenpuppen gemacht hatte.
„Wissen sie, viele der Trolle werden sich erst Ihrer Schuld bewusst, wenn sie vor Gericht stehen. Natürlich versuchen sie dann den Richtern ins Gewissen zu reden.“, Frau K.s Stimme wurde kühl als sie weitersprach
„Aber dann ist es längst zu spät die Sünde zu bekennen und Buße zu tun. Noch während sie vor dem Richter knien wissen sie bereits, dass ihnen keine Sühne zu Teil werden wird und auf sie nur die Verdammnis wartet. Und dann...“ ein selbstgefälliges Lächeln legte sich auf Frau K.s Gesicht, „und dann wird die Todesstrafe ausgesprochen. Ein herrlicher Anblick, ihre fassungslosen und entsetzten Gesichter!“
„T-t-todesstrafe?“, stotterte Fräulein Sandra entsetzt. „Ach, eigentlich ist es ja nur ein Permabann, aber im Jargon nennen wir das hier Todesstrafe. Ist auch viel treffender. So etwas wie ein Bann weckt ja die falsche Vorstellung, dass man es wieder rückgängig machen könnte. Dabei kam eine Aufhebung eines Permabanns in unserer ganzen Firmengeschichte eigentlich noch nie vor und da für viele Trolle eine Welt nach dem Ausschluss zusammen bricht, kommt Todesstrafe sehr gut hin, finde ich.“
„Sehr verwirrend wie ich finde, warum nennt man es dann nicht offiziell Todesstrafe, wenn Permabann zu unpräzise ist?“
„Ach was,“ winkte Frau K. ab „Sie hätten hier sein sollen, als Lolspeak oder Lunarisch in war, sie hätten wahrlich kein Wort verstanden!“
Frau K. öffnete eine Tür und führte Fräulein Sandra weiter. „Wie ich gerade bemerkt habe, ist es bereits 13:00 Uhr, Zeit Mittag zu Essen. Ich hoffe doch, sie bringen Hunger mit, denn unsere Köche übertreffen sich wirklich jeden Tag aufs Neue.“
„Oh, ja. Essen kommt mir gerade recht.“, antwortete Fräulein Sandra sichtlich erleichtert, vorerst mit keinen weiteren Sonderbarkeiten rechnen zu müssen. Was könnte denn schon bei einem Mittagessen, abgesehen vom Geschmack, außergewöhnlich sein? Doch noch sollte sie eine weitere Begegnung von der Mittagspause trennen, denn gerade, als sich die beiden Frauen durch die Tür getreten waren, vernahmen sie erhobene Stimmen. Ein heftiger Streit schien in Gange zu sein. Es sollte nicht lange dauern, genauer genommen drei Ecken und zwei Gänge lang, bis sie die Quelle des Lärms erreicht hatten. Ein Mann mit schulterlangem Haar und Sandalen schrie eine Katze an, die irgendwie an der Decke zu hängen schien, welche ihrerseits bedrohlich fauchte und schmerzhaft hohe Miaulaute ausstieß.
„Jesus, Ceiling Cat, nicht schon wieder!“, mit lauter Stimme versuchte Frau K. die Aufmerksamkeit der zankenden zu gewinnen.
„Bitte sagt mir, dass ihr euch nicht schon wieder darum streitet, wer die Leute beim Onanieren beobachten darf?“, fragte sie resigniert.
Die Katze sah sie kurz an, blickte dann zu dem Mann und dann wieder zurück zu Frau K. Anschließend miaute sie ein paar Male und sah dabei sehr verärgert aus. Frau K. wandte sich dem Mann, der geschätzt Mitte dreißig war, zu.
„Stimmt es wirklich, dass du dich nicht an die Vereinbarung betreffend der Vergebung gehalten hast und obwohl heute weder Freitag noch Sonntag ist, Sünden erlassen hast?“
„Es war ein Versehen, aus der Macht der Gewohnheit heraus!“, beteuerte der junge Mann und ergänzte dann in deutlich aggressiverem Ton
„Außerdem braucht sich das Fellknäul gar nicht erst beschweren, es hat heute eindeutig unsere Vereinbarung betreffend der Ernährungswunder gebrochen und für seine Jünger einen Cheeseburgerregen heraufbeschworen!“
Frau K. drehte ihren Kopf und wartete auf eine Antwort der Katze. Diese schien nun äußerst entrüstet zu sein und ließ einen ganzen Stapel an Maunzern auf den jungen Mann los. Auch wenn Fräulein Sandra nichts von dem verstand, was das Tier zu sagen schien, merkte sie bereits am Ton, dass es wohl sehr beleidigend sein musste. Dementsprechend aufgebracht fiel auf die Reaktion des Mannes aus.
„Nur dass du's weißt, ich bin auch für undankbare Kreaturen wie dich am Kreuz gehangen und das einzige wo du jemals rumhängst ist ab und zu an deiner vergammelten Decke!“
Das schien sich nun die Katze nicht mehr länger gefallen lassen zu wollen und mit einem schnellen Satz sprang sie in Richtung Gesicht des Mannes. Die Krallen ausgefahren und von einem kampfschreiähnlichen Fauchen begleitet.
„Ganz wie du willst, ich bin zwar Pazifist, aber alles muss ich mir auch nicht gefallen lassen.“, sprach der Mann und stürmte seinerseits mit lauten Gebrüll auf das Fellknäul mit Krallen zu.
„Nicht schon wieder!“, Fräulein Sandra wusste nicht wieso, aber Frau. K.s resignierte Aussage lies sie kurzfristig an einen Petunientopf denken.
„Hier, nehmen sie diesen Kupon“, lenkte Frau K. die Gedanken von Fräulein Sandra wieder auf die Erde zurück. „Damit bekommen sie ein Dessert umsonst, heute stehen Eierkuchen und Schwarzwälder Kirschtorte zur Auswahl. Meine Mittagspause wird sich wohl noch etwas verzögern!“
Frau K. drückte ihr einen Papierschnipsel in die Hand und krempelte dann ihre Ärmel hoch „Ich sollte einschreiten, bevor das hier noch ausartet und die gesamte Abteilung in Mitleidenschaft gezogen wird“ und alleine der Ton ihrer Stimme lies Fräulein Sandra erahnen, dass so etwas hier öfters vor zu kommen schien.
Es war bereits spät, später als üblicherweise, als Frau Armanda K. die Wohnungstür aufschloß. Sie legte ihren Mantel ab, zog ihre Schuhe aus lehnte sich an die Wohnungstür an und schloss kurz die Augen. Dann atmete sie mehrmals durch.
„Du bist endlich da?“, drang eine Stimme aus dem Wohnzimmer an ihr Ohr. „Ich hätte dich eigentlich früher erwartet“, der Stimme folgte ein Mann aus dem Zimmer der auf sie zuging und sie zur Begrüßung küsste. „Du bist schon zurück, sollte deine Geschäftsreise nicht eigentlich noch bis Freitag andauern?“, irritiert wich Armanda einen Schritt zurück. „Ja, ich freu' mich auch, endlich wieder bei dir sein zu können!“, kommentierte der Mann die ausbleibende Wiedersehensfreude „Du weißt doch, dass ich das nicht so meine. Heute war halt ein mordsstressiger Tag für mich. Ein völliger Totalausfall und nur unerträgliches Drama.“
„Umso mehr wird es dich freuen, dass ich dir bereits ein Entspannungsbad eingelassen habe.“ „Ach Simon, wie zuvorkommend von dir, das ist genau das was ich jetzt brauche.“
„Tja, ich kenne deine Bedürfnisse mittlerweile eben schon sehr gut.“, antwortete dieser selbstsicher.
„Na das will ich doch mal testen, welches Badesalz hast du reingetan?“ „Morgenröte natürlich, deine Lieblingsmischung. Und nach dem Bad gibt es Lasagne, dein Lieblingsgericht.“ „Gut ich gebe mich geschlagen, ich scheine echt durchschaubar geworden zu sein.“ „Du bist eine Frau, du wirst stets undurchschaubar bleiben. Du solltest in die Wanne, bevor das Wasser kalt wird.“ „Dass du ein sexistischer Idiot bist, weißt du schon, oder?“, fragte Armanda scherzend und suchte das Badezimmer auf. „Du hast 'liebenswürdig' vergessen. Ich bin ein liebenswürdiger sexistischer Idiot, darum magst du mich ja auch so sehr“, rief er ihr noch hinter her, nicht sicher, ob sie es durch die bereits versperrte Türe hören würde.
„Sind wir heute etwa alleine“, wendete sich Armanda an Simon, als sie sah, dass der Tisch nur für zwei Personen gedeckt war. „Du wirst langsam echt alt und vergesslich, der ist doch wie an jedem Dienstag noch in der Abendschule.“ „Stimmt, der Kleine muss ja jetzt fleißig lernen.“ „Hör auf, du weißt doch, dass er es nicht mag, wenn du ihn so nennst, gerade in diesem Alter.“ „Ach ihr Männer, ihr hört doch nie auf empfindlich zu sein..“ meinte Armanda provozierend. „Ich zeig dir gleich, wie empfindlich ich bin...“, konterte Simon mit lüsterner Stimme. „Nach dem Essen, du weißt doch, kein Sex auf leeren Magen.“ „Du mit deinen Regeln.“, Simon verdrehte den Kopf. „Aber nur dass du's weißt, ich hab in fünf Minuten aufgegessen und dann wirst du meine Nachspeise sein.“, sagte Simon lachend und nahm den ersten Bissen Lasagne.
„Hmn... es kommt mir so vor, als wäre es Jahre her, seitdem wir das letzte Mal miteinander geschlafen haben“, sprach Armanda und drehte sich auf den Rücken. „Da ist man gerade mal drei Wochen auf Geschäftsreise und dir kommt es wie Jahre vor?“ Simon richtete sich ein wenig im Bett auf, um sie besser betrachten zu können. „Es sollte dich doch freuen, dass mein Leben ohne dich keine drei Wochen mehr komplett ist.“, meinte sie nachdenklich. „Wo du recht hast, hat du recht“, er stupste mit seinem Finger gegen ihre Nase und fuhr dann fort „dennoch sollte ich jetzt...“ Weiter kam er nicht. Denn mit einem lauten Knall wurde die Schlafzimmertür aufgestoßen und ein beinahe den kompletten Türrahmen ausfüllender Mann stürmte in das Zimmer. „Armanda wie konntest du nur!“, schrie er seine Frau an. „Ich habe dir vertraut, wie konntest du mich nur dermaßen hintergehen?“, seine Stimme zitterte. „Denkst du, nur weil ich Abendschule habe, brauchst du nicht auf mich zu warten? Immerhin musste ich auch drei Wochen lang ohne Simon auskommen.“, Pauls Gesichtszüge lockerten sich und man sah ihm direkt an, dass es ihm schwer fiel, den eifersüchtigen Ehemann zu mimen. „Beruhig dich, Tiger, du kommst gerade recht zur zweiten Halbzeit.“ meinte Armanda und warf Paul eine Kusshand zu. „Natürlich nur, wenn du noch Lust hast.“ „Und wie ich das habe, macht euch auf etwas gefasst ihr beide“, sprach’s entledigte sich seiner Kleider und sprang zu Armanda und Simon ins Bett.
Ja, Frau K.s Arbeitstag ist stets aufs neue von Stress gekennzeichnet, aber Armanda hat für sich das beste Rezept dagegen gefunden. Liebe.
Und da sie auf Nummer sicher gehen möchte, gönnt sie sich täglich eine doppelte Portion. Immerhin kann man ja nie genug Liebe in seinem Leben haben und zur Not gibt es ja Rosenquarzohrringe. Einer wartet immer noch darauf zwischen Matratze und Lattenrost gefunden zu werden.
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Vas-ys "Genügsamkeit"
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der Oberbegriff war: Genügsamkeit
Kefka sagt dazu: Sonne
HeyDay sagt dazu: Verzicht
Senfsamen sagt dazu: Handbetrieb
Xellas sagt dazu: Disziplin
Clemo sagt dazu: Kamele
FoWo sagt dazu: Einfältigkeit
pondo sagt dazu: Pilsator
Kandis sagt dazu: Zufriedenheit
CAMIR sagt dazu: Haferschleim
Maybe sagt dazu: Selbstfindung
Sirius sagt dazu: Konsum
Hylia sagt dazu: Emeritentum
Crowbar sagt dazu: Pleite
bereth sagt dazu: Völlerei
Genügsamkeit
So sehr die Sonne des Südens jedem noch so kleinen Sandkorn keinen Schatten gönnen wollte, war sie nachts gnädig, schlief tief und fest und träumte mit den Seelen, die jeden Tag für ein besseres Leben den Spaten hoben.
In einem kleinen Dorf, irgendwo verloren am Meer gelegen, labten sich seine Bewohner an der anspruchsvollen Genügsamkeit, an der Dankbarkeit jeden Morgen aufzuwachen und der Sonne Zufriedenheit zuzuwinken. Das Dorf war autark und widersprach den Regeln und Gesetzen des herrschsüchtigen Königs. Keiner besaß viel, keiner besaß wenig und es wurde geteilt. Wenn das rechte Bein des alten Bauerns nahe der schroffen Küstenklippe nicht mehr der Last der Ernte standhalten konnte, legte das Dorf seine helfende Hand über ihn und schickte kräftige Kamele, deren Ausdauer und Stärke dem fragilen Bein Erholung ermöglichten.
Ferro, ein aufgeweckter und spätjuveniler Junge war eine der helfenden Hände. Er unterstützte den gebrechlichen, alten Bauern dabei die Felder zu bewirtschaften und lohnte dafür Anerkennung und Dankbarkeit, die ihm dabei halfen den Tod seiner Eltern zu verdrängen. Vor 9 Jahren ereignete sich ein schwerer Brand, der das Korn und Wohl des ganzen Dorfes bedrohte und die Eltern mit ins Jenseits nahm. Sie starben an den Folgen der Verbrennungen, die ihrem Leib zu stark zusetzten. Der genügsame Bauer nahm ihn und seinen älteren Bruder Pano in Obhut, erzog und versorgte sie. Sie lernten bei ihm früh die Mühseligkeit, Freude und die notwendige Disziplin, um überleben zu können. Bereits im jungen Alter von 17 Jahren, zwei Jahre nach dem verheerenden Brandunglück, entschied sich Pano das Dorf zu verlassen und in die pulsierende Hauptstadt zu ziehen, um der Einfältigkeit der Genügsamkeit zu entfliehen. Er sah die Landflucht als Akt der Selbstfindung. Er wollte ein modernes Leben führen und nach neuen Perspektiven suchen. Ein gelegentlicher Briefwechsel hält die Kommunikation der beiden Brüder aufrecht. Pano lebte in der Hauptstadt wohlhabend, beharrte jedoch darauf zu schweigen, welchen Beruf er dort ausübte.
Ferro fand Gefallen daran im Dorf zu bleiben und am Wohle aller teilzuhaben und mitzuarbeiten. Der alte Bauer vertraute ihm im Laufe der Zeit ein goldgelbes Kamel und einen unbenutzten Stall an, in dem Ferro seither wohnte. Er half dem Bauern bei landwirtschaftlichen Schwerstarbeiten – er grub den Acker um und trieb das Vieh ein.
Eine erneute, bedrohliche Wasserknappheit sorgte aber dafür, dass nichts aufkeimen wollte und die Erde das Dorf nicht mehr mit vielfältigem Gemüse versorgen konnte. In Notzeiten wie dieser griff das Dorf auf das gesparte Gemeingut zurück, das das Sichtbarwerden von Haut und Knochen tunlichst unterbinden sollte. In ihm wurde nahrhafter Hafer gelagert, der das Dorf bereits mehrmals sicher über die Runden brachte. Abseits jeglichen Konsumgedankens begann Ferro ebenso seine tägliche Nahrung aus dem üppigen Dorfspeicher zu beziehen, weil der diesjährige Ertrag seines Bauers ebenfalls ausfiel. Wenn der Landesbriefbote in monatlichen Abständen aus der Hauptstadt in das geplagte Dorf ritt und Ferro einen Brief seines Bruders überreichte, überfiel dem stattlichen und überheblichen Boten bei jeder Anreise derselbe, für ihn fahle Anblick der Aussichtslosigkeit, die sich in den Klumpen des Haferschleimes in den Kochtöpfen widerspiegelte. „Ein Leben des Verzichts, wahrlich keine Perspektive des modernen Stadtmenschen". Arrogant schnippte er in hastiger Bewegung Ferros Brief zu Boden, mit der er den Dorfbewohnern eine gewisse Werthaltung ihnen gegenüber vermittelte. „In einem Monat bereite ich das Dorf wieder, wie gehabt. Auf bald!". So ritt er gen Westen und verschwand nach wenigen Augenblicken am Horizont.
Im darauf folgenden Monat hat sich die überhebliche Manier des Boten auf ein schlimmeres zugespitzt, als die Dürre im Dorf noch immer ihren Atem anhielt. Ein weiterer Monat verging und der anhaltende Ertragsausfall zeigte sich bereits an den hängenden Gesichtern der Dorfbewohner. Die Vorräte waren noch dazu nicht endlos. Die Bewohner verstanden es sparsam damit umzugehen und den inneren Schrei nach Hunger zu unterdrücken.
Es vergingen Monate und die Dankbarkeit und Zufriedenheit der Bewohner verwischte sich mit Aussichtslosigkeit, Angst und Furcht. Es gleichte Ironie, dass sich der wohl genährte Leib des Briefbotens ebenfalls mit jedem Besuch schmälerte. Er gab einen Hinweis darauf, dass das gesamte Land aufgrund Fruchtlosigkeit und Dürre mit Hungersnot geplagt war.
Zwei weitere Monate vergingen seit dem letzten Besuch des Boten, als er plötzlich mit panischer Miene in die Mitte des Dorfes ritt, um mit einem Ruf durch ein großes, bedrohliches Horn die Bewohner zusammenzurufen. Ferro war sofort klar, dass dieses Mal kein Brief von Pano wartete. Das aggressive Erscheinen des Boten erweckte viel mehr den Eindruck, dass etwas Großes, Schlimmes zu verkünden sei.
„So hört, ihr Bewohner, ich zitiere den König! 'Unser Land steht unter Beschuss, Krieg ist eingekehrt! Das Land ist pleite, kein Geld, kein Essen. Hiermit fordere ich euch auf den gesamten Vorrat an Nahrungsmittel an die Hauptstadt zu übermitteln, dass Soldaten gestärkt und guten Mutes in die Schlacht ziehen können.'"
Die Bewohner verstummten und warfen sich inhaltslose Blicke zu. Kurz darauf durchbrach Ferro forsch die Stille, indem er dem Boten empörte Wörter zuwarf. „Nach all der Missgunst, der gelebten Völlerei und der denunzierenden Haltung, die Ihr uns entgegengeschleudert habt, erwartet Ihr allen Ernstes, dass wir ohne Widerstand unsere gesamten Vorräte dem König übergeben? Kein einziges Korn verlässt dieses Dorf und wandert in die Stadt der Selbstsucht!" Ferros Worte entfachten ein Feuer der blinden Wut und ließen die Stimmen der Bewohner lauter werden. „Niemand wird uns ausbeuten!" oder „Hinfort mit dir und komm nie wieder" ertönte es vereinzelt in der tobenden Menge.
Es war beschlossen. Das Dorf spendete kein Korn an den König und an seine Elend bringenden Kriegsvorhaben. Warum sollte auch der König das Dorf mit in die Verantwortung ziehen, obwohl es autark lebte und kein Fünkchen Schuld am Krieg und der Hungersnot im Lande hatte? Eine Woge der Aggression zog sich durch ein jedes Gesicht und ließ die Gemüter in Zustände verfallen, die das Dorf noch nie erlebt hatte. Der Bote ergriff nach seiner Rede die Flucht, als die ersten Bewohner anfingen Werkzeug in die Hand zu nehmen und auf ihn einzuschlagen.
Nach der Verkündung des Briefbotens war die Angst vor einem gewaltvollen Übergriff königlicher Abgesandte groß. Das Dorf begann stets mit einem offenen Auge zu schlafen. Sie schliffen Waffen, um den Gegner in die Flucht zu schlagen, wenn er versuchen sollte ein einziges Korn aus dem Speicher zu entwenden.
Tage vergingen. Aus dem Haferspeicher bröselten die letzten Körner aus den Fugen des bitteren Ernstes. Und ehe die klagenden Bewohner die letzten Vorräte mobiliserten und beteten das Elend bald überstanden zu haben, hörten sie in der Ferne ein bedrohliches Trampeln großer Reittiere. Es waren königliche Soldaten, zehn Stück, die gepanzert und bewaffnet ins Dorf einfielen. Sie schlugen ohne mit der Wimper zu zucken einer Hand voll Dorfbewohnern die Köpfe ab und lösten damit nichts anderes aus als die unstillbare Rache der Gemeinschaft. Sie griff nach den Waffen, um ihre letzen Körner und ihre letzte Ehre zu verteidigen. Ein blutüberströmtes Gefecht zerstörte die ewige Idylle des Dorfes und viele Menschen mussten sterben.
Das Dorf hatte große Verluste zu beklagen, aber es gelang ihm den Feind und die Gefahr der Ausbeutung abzuwehren. Aus den mittlerweile mageren Vorräten schöpften die begabtesten Köche reichlich Hafer, um den Überlebenden einen vollen Magen zu bescheren. Das Dorf war kraftlos und trauerte ihren Geliebten nach, die sie im Kampf verloren haben. Die tapfersten unter ihnen begannen die Leichen der königlichen Soldaten aufzulesen, um sie aus dem Dorf zu tragen.
Ferro, der um seinen im Kampf gefallenen Bauern trauerte, stärkte sich mit einer Schüssel Haferschleim. Er stand auf und half den anderen Männern die Leichen der Soldaten zu bergen. Es war ein furchteinflößender Gedanke gleich zu erfahren, dass sich hinter den Rüstungen normale Männer verbargen, die tapfer für ihre eigene gerechte Welt kämpften. Ferro versuchte den Helm der ersten Soldatenleiche zu entfernen, als es nach etlichen Dürremonaten endlich wieder zu regnen begann. Sein ganzer Körper erstarrte, als er den Helm hob: Der gefallene Soldat war sein Bruder Pano mit tiefen Augenhöhlen und dürrem Gesicht, schreiend nach einer Scheibe Brot, nach Geborgenheit und Anerkennung und all das lag so ungreifbar weit entfernt.
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[spoiler=pondos "schon lustig zu sehen, wie man weinend feiert"]
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der Oberbegriff war: Grauen
Kefka sagt dazu: Das Ding
HeyDay sagt dazu: Clowns
Senfsamen sagt dazu: ohne Ende
Xellas sagt dazu: Morgen
Clemo sagt dazu: irrational
Vas-y sagt dazu: Oliven
FoWo sagt dazu: Das Monster unter'm Bett
Kandis sagt dazu: Kindheit
CAMIR sagt dazu: Gänsehaut
Maybe sagt dazu: Der Schrei
Sirius sagt dazu: Kellertreppe
Hylia sagt dazu: Morgenröte
Crowbar sagt dazu: psychedelische Drogen
bereth sagt dazu: Illuminati
schon lustig zu sehen, wie man weinend feiert
Felix fühlte sich wohl, wie er so in seiner Stammkneipe saß, sich zu entspannen suchte und seine Gedanken an das Morgen Bier um Bier verdrängte. Um halb zehn des heutigen Abends war er doch noch vorbeigekommen, obwohl er urspünglich dem munteren Treiben abgesagt hatte. Zu Hause hatte er es jedoch einfach nicht mehr ausgehalten und jetzt, wo er hier war und seine Freunde gerade dabei beobachtete, wie sie die Tanzfläche stürmten, war er ruhiger. Er krauste die Stirn und strich sich die Haare nervös lächelnd aus dem Gesicht.
Felix war ein schlaksiger Typ, mittelmäßig groß, braunes Haar, prokrastinatorisch veranlagt, an sich optimistisch und übertrieb es ab und zu mit den Drogen - kurz: er war ein durchschnittlicher Student, intelligent, aber faul. Sein ganzes Studium hinweg hatte er es sich gemütlich gemacht; so waren zwar keine hervorragenden Noten entstanden, aber dafür eine annehmbare Lebensqualität, die er zu schätzen wusste. Bis jetzt. Als Felix heute Morgen aber aufgewacht war, hatte ihn das Grauen gepackt, das ihn fortan nicht mehr losließ; weder auf dem Klo beim Urinieren oder Zähneputzen, noch beim Kochen, Joggen, Musikhören, selbst kaum beim Bieretrinken - und er war gut im Bieretrinken! Heute hatte er sich das eine oder andere genehmigt, um sich locker zu machen, aber nur ein paar!, wie er sagte, nur um die Freundschaft gebührend zu würdigen!, wie er immer noch hinzufügte. In Wirklichkeit war er aber schon ganz schön betrunken.
Bierselig besah er sich so seiner Uhr und erschrak, es war bereits viertel vor drei, dabei hatte er eigentlich spätestens um Mitternacht wieder zu Hause sein wollen!
Scheiße.
Es war dieses unbändige Verlangen, etwas erleben und seine Sehnsucht befrieden zu wollen, das ihn so oft antrieb und vergessen ließ, was für den Moment wichtig war. Missmutig starrte er auf die zwei Schnäpse, die noch vor ihm standen, verzog dann sein Gesicht und trank sie beide aus. Das letzte Glas knallte er beim Ausatmen auf den Tisch (das erste Ausatmen nach dem Trinken war stets am schlimmsten), dann rieb er sich die Augen und sah sich um, der von Kerzen erleuchtete und mit Holz ausgekleidete Schankraum drehte sich sachte.
Im Kerzenschein sah er seine besoffenen Freunde auf der Tanzfläche Arm in Arm Lieder gröhlen - just "Nur geträumt" von Nena, einen Klassiker! -, Edu der Barkeeper hockte grinsend hinterm Tresen, seine Liebe (die davon selbstverständlich nichts wusste) unterhielt sich angeregt mit irgendeinem Typen (so 'nem Schwein) und alles andere war eigentlich auch so wie immer. Nur dass er noch etwas zu erledigen hatte.
Felix seufzte, rieb sich noch einmal die Augen, stand auf und ging, ohne sich von den tanzenden Clowns zu verabschieden, weil er genau wusste, dass er sich eh nur dumme Kommentare würde anhören müssen. Also ging er an der Bar vorbei, winkte Edu noch einmal müde zu und verließ mit zermürbenden Gedanken die Kneipe; jetzt, wo er heimgehen musste, holte ihn sein Gewissen wieder ein. Draußen angelangt leuchteten ihm die Straßenlaternen an der großen Straße den Weg. Der Schnee knarzte unter seinen Füßen, doch sonst war nichts zu hören - der Schnee verschluckte sämtliche Geräusche, selbst den Lärm der spärlich vorbeifahrenden Autos. Zu sehen war auch nichts Ungewöhnliches, nur ein paar Druffies lungerten noch in der Nähe vom U-Bahnhof herum und schnorrten. Der Alkohol hatte natürlich auch bei ihm an diesem Abend seine Wirkung hinterlassen, doch nach ein paar Irrungen und Wirrungen fand Felix schließlich trotz des Schneetreibens nach Hause. Als er nach kurzer Fummelei mit dem Schlüssel (ihm war der Bund viermal aus der Hand gefallen) in seine Bude eintrat, verharrte er ruckartig eingangs der stillen Dunkelheit. Ihm stockte der Atem.
Wie er sich umsah, die Jacke in die Ecke schmiss, sich in seinem Sessel niederließ und auf den Schreibtisch blickte, bekam er Panik. Ein Kreischen, ein Poltern! Hier in der Stille bei sich zu Haus, mutterseelenallein, konfrontierten ihn unmittelbar seine herangezüchteten Ungeheuer. Die Dämonen blitzten vom Spiegel her, das Monster unter'm Bett grüßte ihn mit diabolischem Grinsen, der ekelerregend süßliche Duft der Verwesung von seinen Leichen im Keller zog ihm schwach, doch markant in die Nase.
Er hatte es so satt.
Ihm war schwindelig, die Welt war eine Drehscheibe. Wie konnte er sich wider besseres Wissen nur immer wieder so gehen lassen? Er sah hoch zur Decke, auf seine posterverzierten Wände und richtete den Blick dann abermals auf seinen Schreibtisch. In seinem jetzigen Zustand würde er nicht schlafen können und dort lag noch ein fertig gedrehter Joint. Na, dachte er sich, er war eh bereits angesoffen und wollte eigentlich nur gut schlafen, was machte es also aus...? Mit Gedanken der Selbstvorwürfe und scheinheiliger Rechtfertigung, die er doch selbst nicht glaubte, steckte er ihn an und sog den Rauch erleichtert in die Lungenflügel. Langsam atmete er aus und beobachtete den Mond, dessen mystisches Antlitz schwache Streifen bleichen Lichts in sein ansonsten dunkles Zimmer warf. Fasziniert saß er ein paar Minuten da und rauchte, dann auf einmal: Quietschen, Fiepen. Donnern. Krachen. Die Schrankgeister kamen hinter'm Schleier hervor und gingen langsam auf Felix zu, sie umkreisten ihn und lächelten ihn an. Sie rückten näher und sahen ihm mit einer Schwermut in die Augen, die er nicht ertragen konnte. Felix wandte den Blick ab und versuchte das flaue Gefühl in seiner Magengegend zu ignorieren, Panik wallte in ihm auf, er brach in Schweiß aus und riss die Augen auf.
Scheiße.
Ihm gingen viele Gedanken im Kopf herum, er hatte das Gefühl, die Welt drehte sich und drehte sich immer weiter und immer schneller, indes er einfach nutzlos liegen blieb wie ein benutztes Einweg-Wischtuch, das seinen beschissenen Dienst verrichtet hatte und weggeschmissen worden war. Doch er hatte seinen Dienst noch nicht verrichtet!, er konnte nicht weggeworfen liegen bleiben wie eine Bananenschale, deren Inneres gegessen und verbraucht war! Er stand auf und umkreiste nun selbst seinen Sessel, reihte sich ein, irgendetwas packte ihn bei den Hoden der Tatsachen. Er musste auf der Stelle etwas unternehmen, alles schrie nach Veränderung! Hatte er sich nicht schon oft vorgenommen, seinen Ängsten ins Gesicht zu sehen, sich seinen Problemen stellen? Dieses Mal durfte das keine Phrasendrescherei sein, dieses Mal würde er es ernst meinen!, und das bedeutete: seine Leichen zu bergen. Von diesen Gedanken beseelt, öffnete er die Tür und stieg die Kellertreppe hinab.
Es war feucht hier unten, überall stank es nach verschwitzter Verzweiflung. Dicke, klebrige Spinnennetze spannten sich von einer Wand zur anderen, sodass er sich langsam vortasten musste; sehen konnte er ohnehin nichts, da ihn bloß noch dichte Dunkelheit umgab, seit die Kellertür hinter ihm ins Schloss gefallen war. Das Licht funktionierte nicht und Felix hatte nur sein Feuerzeug. Er blinzelte ein paar Mal, dann begab er sich langsam auf die Suche, seine Schritte hallten vonden modrigen Wänden wider. Er leuchtete in den ersten Raum, der sich rechts von ihm bot und sah - nichts. Im nächsten Raum - nichts. In dem danach? Nichts. Er suchte Raum für Raum ab, doch fand er - nichts. Allerdings war er auch lange noch nicht fertig, zur Erkundung blieben ihm scheinbar Gänge und Verliese ohne Ende. Er ging beklommen weiter, sein flauer Magen bereitete ihm zwar Übelkeit, aber eine irrational wahnwitzige Leichtigkeit ergriff ihn auch. Er merkte, dass er seinen Weg nicht fortsetzte, weil er musste, sondern weil er wollte. Ein mächtiges, erhebendes Gefühl.
Als er die nächste Tür ertastete und diese unter Knarren öffnete, starrte er in undurchdringbare Düsternis, die ihm noch dichter als bisher erschien, da selbst der kläglich flackernde Schein seines Feuerzeuges keine Übersicht mehr zu schaffen vermochte. Vorsichtig versuchte er, sich den Raum zu erschließen, als plötzlich eine leise, heisere Männerstimme erklang. Felix zuckte erschrocken zusammen.
"Na mein Sohn, hast du dich verlaufen?", fragte die alte Stimme heiter.
"Nein, ich.. suche etwas", antwortete Felix mechanisch mit belegter Stimme, "Ich suche.. etwas.", sagte er noch einmal händeringend.
Mittlerweile war er der Stimme so nahe gekommen, dass er deren Besitzer eigentlich im Feuer sehen müsste, doch das tat er nicht.
"Ich bin hier drüben", krächzte sie, "komm' her. Was suchst du. Oliven zum Marinieren deiner Tiefkühlpizza, um dich mal abwechslungsreich zu ernähren? Vielleicht den Sinn des Strebens oder bloß deine dehydrierten Alkoholkadaver? Oder etwa die Liebe wie ein jeder Narr es tut?", sie lachte. "Weißt du Junge, der Himmel weiß nicht, ob das gut geht, mit dir, doch das finden wir noch raus. Das Leben ist wie eine Rolle Mülltüten... Es läuft immer schneller ab und mit dem Großteil unserer Zeit machen wir nur Scheiße."
Es ertönte erneut ein Lachen, ein leises Ploppen, dann ward es wieder ruhig.
"Nein, ich will - hallo?", doch ihm antwortete niemand, die mysteriöse alte Stimme war schon wieder verschwunden.
Was war das hier nur? Felix stand konsterniert da und wusste nicht, was soeben passiert war, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Er durchstreifte dieses alte Kellerverlies, ohne recht zu wissen, wohin es ging, während er nicht einmal geradeaus schauen konnte - er drehte sich schlichtweg im Kreis. Parlez-vous francais (natürlich nicht)? Seit seiner Kindheit war es für ihn selbstverständlich gewesen, wohin er gehen musste. Es ging zum Kindergarten, es ging zur Schule, es ging zur Universität. Nur wohin es dann ging, das hatte ihm noch keiner gesagt. Er hatte in dieser Richtung gedanklich auch noch nicht aus dem Vollen geschöpft; wieso auch, er hatte sich nie anstrengen müssen - alles war ihm irgendwie zugefallen, weil er geschickt und nicht auf den Kopf gefallen war und Kaffee trank (von diesem Teil seines Erfolgsrezepts war er einzig fest überzeugt) -, aber nun hatte er offenbar sein Ziel verloren. Was blieb, war eine Spur Zynismus und eine Prise Idealismus, völlig unzureichend und undefinierbar.
Er rotierte, als er so in dem schaurigen Gemäuer stand und nicht mehr wusste, wo es herein- und wo es herausging. Irgendwo tropfte es, langsam, das Echo des Aufschlagens der Tropfen hallte zu ihm hin. Er schauderte. Angst und Zweifel krochen an ihm wie ein Insektenschwarm hoch, bis er das Gefühl hatte, sich verbrannt zu haben - zu oft hatte er mit dem Feuer gespielt auf seinen Reisen und Feiern und Badegängen in den Seen voller Alkohol, inmitten dessen er jahrelang erneut ertrank. Je länger er wie gelähmt dastand und je mehr er nachdachte, desto größer schien sein Kopf zu werden, desto größer wurde sein Kopf tatsächlich. Er wusste nicht, wie ihm geschah; wie auch sein Körper wuchs und wuchs er, bis Felix nichts anderes mehr sehen konnte als sein gebogenes Selbst mit seiner widerwärtigen Scheißvisage; er drehte sich erneut im Kreis, physisch wie psychisch, sein Magen flatterte, oben und unten ergab keinen Sinn mehr, der Gestank dieser Gruft raubte ihm den Atem, Kotze stieg ihm im Hals empor, er glaubte zu ersticken -- da löste sich seine Lähmung, da stolperte er drauflos und versuchte, von diesem verseuchten Flecken fortzukommen. Blindlings floh er aus dem engen Raum, doch konnte er nicht entscheiden, welcher Weg ihn zum Ausgang führte. Die Panik machte sich in ihm breit, hilflos sah er sich um. Im Hintergrund nahm er neben dem Tropfen ein leises Ticken und Tacken wahr, das, jetzt, wo er darauf achtete, zu einer immer lauteren, donnernden Lautstärke anschwoll, die die Kellerwände erbeben ließ.
Scheißegal!, dachte Felix jetzt und rannte in die nächstbeste Richtung, als das Gemäuer zu rumoren begann. Mörtel und Gestein lösten sich und fielen unter Getöse bereits auf ihn herab, als er tatsächlich den Ausgang erblickte, erreichte, hektisch durchquerte, hinausrannte und dem fragilen Gebäude entfloh; draußen stürzte er dankbar in den eisigen Schnee. Fassungslos blickte er zurück auf das einstürzende Gebäude, das doch sein Zuhause war, die Zuflucht seines Seins, das Exil seiner Existenz.
Doch obwohl er es nach draußen geschafft hatte, war ihm keine Erholung vergönnt. Das Ticken dröhnte noch lauter in seinen Ohren. Zitternd richtete er sich wieder auf, sah sich um und stellte fest, dass er plötzlich nicht mehr wusste, wo er war. Er war zwar betrunken und verwirrt, aber doch trotz allem hier heimisch?! Dennoch konnte er nur mutmaßen, was für eine Winterlandschaft ihn nun umgab. Schnell richtete er sich auf und ging auf die Suche nach einer bekannten Straßenecke, immer noch verfolgt von dem abgehackten Geräusch irrte er umher.
Nach einer kurzen Weile Wahnsinns rieb er sich schlotternd seinen Körper, der anscheinend einzig aus Gänsehaut bestand - hätte er doch seine Jacke angezogen! Die Häuser und das laternene Leuchten der Straße waren längst hinter ihm zurückgeblieben. Rings um ihn herum traten riesige, wilde Bäume hervor, aus deren dickem Geäst ihn leuchtende Augen anstarrten. Tausende Füße trippelten und trappelten um ihn herum, es knispelte und raschelte, ohne, dass er jemanden - oder etwas - ausmachen konnte. Krampfhaft leise atmend horchte er in diesen Wald hinein, bis er wieder dieses mittlerweile markerschütternde Ticken hörte! Felix fuhr heftig zusammen und stolperte zurück, das dröhnende Donnern tönte von weit her und gleichzeitig von verdammt nah, es erfüllte die Luft und raubte ihm fast den Verstand. Gleichmäßig drosch dieser Lärm auf ihn ein, das Ticken und Tacken jagte ihm wie repititive Hammerschläge durchs Trommelfell ins Hirn hinein und wieder hinaus, es zerriss nahezu seine Trommelfelle und auf jeden Fall seine Nerven. Nur langsam und unter größter Anstrengung erlangte er die Kontrolle über seinen Körper zurück, nur allmählich gewöhnte er sich daran und konnte erkennen, dass es tatsächlich ein gleichmäßiges Uhrenticken zu sein schien, das von irgendwoher erklang, auch wenn er es nicht weiter zuordnen konnte.
Felix drehte sich weiter im Kreis und sah sich immer hektischer um, um zu verorten, wo er zum Teufel noch mal war. Doch er konnte außer den langgezogenen Schatten der vom lachenden Mond beschienenen Bäume zum Verrecken nichts erkennen. War das der Volkspark um die Ecke? Nein, der sah anders aus. Im Garten des Nachbarn? Keineswegs, viel zu groß. Narnia? So ein Blödsinn.
Felix hielt seinen Kopf mit beiden Händen fest; er hatte das Gefühl, sein Kopf explodiere (ticktack). Wimmernd stolperte er vorwärts. Wie - zur Fotze Odins verfluchter Oma - war er in diese Situation geraten? Das fragte er sich noch, als er nicht merkte, wie eine kleine Zecke sich neckisch auf seinem Nacken niederließ und ihn biss, er merkte nur, wie er ein wenig schläfrig wurde (ticktackticktack). Aber es war keine angenehme Schläfrigkeit, es war ein müdes Unwohlsein, ein unruhiges Rauschen, das von ihm Besitz ergriff, ihn fahrig werden und seine - wohlwollend ausgedrückt - unmittelbar problematische Situation verdrängen und fast vergessen ließ. Das kam ihm doch bekannt vor.
Schöne Wolke...
Etwas Hartes traf ihn ohne Vorwarnung wuchtig am Kopf (TICKtackTICKtack) - Felix schrie, stürzte zu Boden und stieß sich seinen Kopf krachend an einem tiefhängenden Ast an. Auf allen vieren sah er schleierhaft Blut auf den Schnee tropfen, er fluchte! und presste schmerzverzerrt die Zähen aufeinander. Aber Moment, er traute seinen Augen nicht! Etwas, das vor ihm im Schnee lag, hopste langsam, fast unscheinbar, von ihm fort. Er schüttelte seinen Kopf, sein Blick wurde einigermaßen klar - aber: Das Ding, das da vor ihm floh, war ein großes, plötzlich laut kicherndes Geldstück auf der Flucht! Sowie er der Münze nachsah, schossen weitere harte Metallstücke und zu Pfeilen zusammengerollte Scheine nach ihm, deren andauernde aufprallende Wucht ihn windelweich prügelte (TICKTACKTICKTACK). Mit gekrümmtem Leib, blutigem Gesicht und schlaffen Lidern sah er das jovial giggelnde Geld noch abziehen, doch weil er bräsig dalag und kaum noch bei Besinnung war, bemerkte er den riesigen, drachenähnlichen Kuckuck hingegen nicht mehr... der sich mit halsbrecherischer Geschwindigkeit und funkelnden Augen auf ihn stürzte, ein ohrenbetäubendes Triumphgeheul von sich gab und ---
Felix schreckte auf. Er fand sich keuchend und sabbernd mit schmerzender Stirn und auf dem Bauch liegend auf dem Parkettfußboden seines Zimmers wieder. Im Appartement nebenan klopfte jemand wild an die Wand. Ihm wurde bewusst, dass er geträumt hatte und der Schrei des Vogels trotzdem die Nachbarn geweckt haben musste.. - oder hatte er so laut gekreischt? Er drehte sich zur Seite und murmelte "Jaja.." und blickte verschwommen aus dem Fenster, die Morgenröte über dem Menschenfeind, der in besten Zeiten größte Freiheit und in schlechtesten Zeiten größte Einsamkeit versprach, begann gerade zu verblassen. Es musste noch recht früh sein.
Felix stemmte sich vom Boden hoch und rieb sich den pochenden Schädel. Scheiße, was für ein Traum. Dabei wusste er doch, was psychedelische Drogen in Verbindung mit Alkohol mit ihm anstellten. Er hatte Mühe, sich richtig an den Traum zu erinnern, nur dass er fast von einem Vogel verspeist worden war, das wusste er noch sicher. Und er wusste sicher, dass er sich ganz schön beschissen fühlte, was nicht unbedingt eine gute Voraussetzung für den Tag war. Heute galt es, den letzten Tag vor der Abgabe seiner Bachelorarbeit zu bestreiten. Genau genommen war es eine beschissene Voraussetzung. Wenn er heute nicht abgab, dann wäre es das wohl mit seinem Hochschulstudium.
Aber das würde er nicht zulassen, dachte Felix grimmig, ging zu Kamilla, seiner Kaffeemaschine, und setzte zehn Tassen auf. Diese letzte Chance würde er nicht verstreichen lassen, dieses Mal nicht! Er würde nur flugs Brötchen holen, kurz das Nötigste einkaufen gehen und sich anschließend direkt an die Arbeit machen.
Dann mal los.
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ich freue mich sehr (!), hier nun die heiß ersehnten BUTTFUCKING STORYS dem ZFB präsentieren zu können! Alle Teilnehmer habens durchgestanden und abgegeben, es gibt also schon mal ausschließlich supercoole Supertypen und keine Verlierer, die diskreditiert werden müssten! :D Darüber hinaus haben es alle Teilnehmer sogar innerhalb der Abgabefrist geschafft - was bei fünfzehn Teilnehmern ein beachtliches Ergebnis ist und schon allein einen Applaus verdient hat!
Wenn ihr im Folgenden nun auf die Spoilertags klickt, werden die Storys von den jeweiligen Usern erscheinen. Lest die Storys und erfreut euch daran. :)
Hinterher könnt ihr dann die eures Erachtens ehrwürdigsten drei Storys in der oben noch zeitig erscheinenden Umfrage auswählen (-> jeder hat drei Stimmen) und auf diese Weise noch mal extra Anerkennung zollen, wenn sie es eurer Meinung nach verdient haben - kein Zwang, aber wünschenswert wäre es natürlich nicht nur schnöde abzustimmen, sondern auch entsprechende Kommentare abzugeben! Das gilt nun freilich auch für die gesamte Userschaft - sagt, was euch gefiel, was euch nicht so gefiel, wie ihr die Asso-Verwendungen fandet und so weiter und so fort.
Umfrage:
- läuft zwei Wochen
- jeder hat drei Stimmen
Und in diesem Zuge möchte ich noch mal erwähnen, dass die Umfrage keineswegs auf "besser"/"schlechter"-Relationen zu reduzieren ist; sie dient dazu, diejenigen zu ehren, die mit ihrer Story den Nerv der Zeit getroffen haben und es schafften, am meisten zu begeistern. Darüber hinaus soll die Umfrage dem Ganzen noch einen runden Abschluss zu bieten. Das ist also hier kein Wettkampf gegeneinander, sondern ein freundschaftliches Miteinander um das gegenseitige Erheitern und Amüsement, für Ellenbogenwettstreitfotzen ist hier kein Platz(, dahingegen aber natürlich für gegenseitige Kritik, Tipps, Ratschläge, Kommentare etc). Es soll sich also auch niemand grämen, wenn seine Story vermeintlich schlechter abschneidet als die des zukünftigen King/Queen aller Bananenhändler und Kokainschlampen. Dieser Titel darf dann übrigens so lange behalten werden, bis sie oder er in einer etwaigen weiteren Runde eventuell abgelöst wird!
Also stimmt in der Umfrage für die Geschichten, die euch am besten gefallen haben. :)
Ich habe die Formatierung und alles weitere selbstverständlich so gelassen, wie es eingesandt wurde. Falls doch eine Kursivierung oder ähnliches fehlt, bitte schreien. o/
Des Weiteren sind die Assoziationen im Text nicht hervorgehoben, um den Lesefluss nicht zu stören. Für diejenigen, die es aber gerne mit Hervorhebungen lesen möchten -- ich füge gleich nachträglich noch druckbare Dokumente zum Download ein, falls sich jemand den ganzen Kladderadatsch ausdrucken und offline lesen will.
download-edit:
Also gibt es also die Storys nun auch gebunden zum Ausdrucken, in diesen Dokumenten sind darüber hinaus die verwendeten Assoziationen im Text kenntlich gemacht.
55 Seiten buttfucking in: .pdf, .doc und .odt (rechtsklick -> ziel speichern unter).
Aber genug gelabert - los geht's und viel Spaß!
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edit der Transparenz halber:
Ich denke, es sind alle damit einverstanden, dass ich Hylia ihre Geschichte (gestern schon) wegen eines blöden Missverständnisses bzgl der Regeln noch einmal editieren ließ (sie dachte, ihr Oberbegriff zählte auch zu den verwendbaren Assos, und hatte dadurch offiziell eine zu wenig verwendet). Habe ich auch gestern Nacht schon gemacht, falls ihr also erst heute Morgen (-> Fr. 11.2.) oder später Düsterkuss gelesen habt, habt ihr bereits die aktuelle Version gelesen.
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der Oberbegriff war: Frühstück
Kefka sagt dazu: Kälte
HeyDay sagt dazu: Hühner
Senfsamen sagt dazu: Audrey Hepburn
Xellas sagt dazu: Eier
Clemo sagt dazu: Cellulite
Vas-y sagt dazu: Erbrochenes
pondo sagt dazu: Veganismus
Kandis sagt dazu: Brunch
CAMIR sagt dazu: Spiegelei
Maybe sagt dazu: Totalausfall
Sirius sagt dazu: Erinnerung
Hylia sagt dazu: Dünnschiss
Crowbar sagt dazu: Müsli
bereth sagt dazu: Sex
More like pain in the ass.
Da man ein Weckerklingeln in unserer Zeit als ein solches kaum mehr nennen kann, begann der Tag für Helene, genannt Lenny (wie Kravitz, nur eben ohne) und Monika mit „Rette mich“ von Tokio Hotel. Abgesehen von der unbändigen Aggression, die Lenny daraufhin verspürte, machte sich ihr Unwille, aufzustehen, nur noch großer.
„Verdammter Drecksdünnschiss am gottverfluchten frühen Morgen, verdammte Scheiße noch eine, ich könnt’ sowas von ausflippen!“, grunzte sie in ihr Kissen und hämmerte mit der rechten Faust auf ihrem Radiowecker herum, bis Bills Gejaule aufhörte. Die Stille danach war rosa, watteweich und umarmend. Lenny sank zurück in den Schlaf.
Monika konnte nach diesem Totalausfall ihrer Freundin unmöglich weiterschlafen. Wach lag sie in den weichen Kissen und starrte an die Decke. Drehte sich um und schmuste sich an Lennys warmen Körper, genoss, dass ein Arm um sie gelegt wurde, lauschte Lennys regelmäßigem Herzschlag unter ihren weichen Brüsten. Irgendwann wurde es ihr trotzdem zu langweilig, und sie schlängelte sich vorsichtig über ihre Freundin hinweg aus dem großen Bett. „Ich mach Frühstück“, sagte sie liebevoll, küsste Lenny auf die auf Millimeterlänge gestutzten Haare auf ihrem schönen Kopf. Lenny grunzte nur.
Lenny und Monika war gesucht und gefunden, Arsch auf Eimer und Faust aufs Auge. Lenny war klein, drahtig und kräftig, hatte momentan einen blonden Undercut, färbte sich ein Leopardenmuster in die Haarstoppel, trug gerne Militärhosen, Tanktops und Hosenträger, oder Anzug und Krawatte mit Hut. Sie war tätowiert und gepierct und hörte Krawallmusik mit Stromgitarren.
Monika war weiß und schön und wies eine verblüffende Ähnlichkeit mit Audrey Hepburn auf, beginnend beim langen, schwarzem Haar, den charakteristischen Augenbrauen und den quasi nicht vorhandenen Brüsten. Sie mochte lange Röcke und Pastellfarben, sah umwerfend in Abendgarderobe aus und hatte den verführerischsten Augenaufschlag der Welt.
In der Küche angekommen schaltete Monika Musik an, wohlweislich nicht das Radio, während sie Kaffee aufsetzte und sich Müsli in ihre Lieblingsschale schüttete. Für Lenny warf sie ein paar Scheiben Bacon in eine Pfanne und haute ein Ei dazu – wie Lenny so etwas am frühen Morgen herunterbrachte, war Monika ein Rätsel. Sie wäre lieber dem Veganismus beigetreten als morgens so deftig zu essen. Da musste einfach irgendwas hängen geblieben sein von Lennys Jahren in England...
Während sie noch so am Herd stand, ihr Müsli löffelte und im Rauch nach Antworten suchte, tapste Lenny in die Küche. „Alter, wenn ich den erwische, der mir dieses Mörderteil von blauem Fleck zugefügt hat, ey, Alter, was wird ich dem in die Eier treten, ich schwör“, begrüßte sie Monika und rieb sich den linken Oberarm, der tatsächlich ein bemerkenswert großes und buntes Exemplar eines Blutergusses aufwies.
„Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, hast du ihn angerempelt und nicht umgekehrt“, sagte Monika trocken und hielt Lenny einen Teller mit Bacon und Spiegelei hin. Das versöhnte sie sofort, und die nächsten paar Minuten waren mit stiller Nahrungsaufnahme gefüllt, bis Lenny mit vollem Mund fragte: „Musstest du nicht wohin?“
Monika leerte genüsslich ihre Müslischale und stellte sie in die Spüle. „Brunch mit Stephanie“, antwortete sie dann. „Bis dahin hab ich noch genug Zeit.“ Sie streckte sich und gähnte, wuschelte sich durch das lange, schwarze Haar. Lenny beobachtete sie aus dem Augenwinkel und puhlte sich an einem Ohrring herum. Sie waren jetzt schon lange zusammen, fast zehn Jahre, kannten sich seit der Schule, hatten das Studium zusammen durchgemacht, viel Scheiße zusammen überstanden, darunter das typische Beziehungsdrama, als Lenny tatsächlich mal im Vollsuff mit einem Kerl Sex gehabt hatte, woraufhin ein nahezu RTL-würdiger Bitchfight zwischen ihnen ausgebrochen war. Monika hatte Lenny aus der gemeinsamen Wohnung hinaus in die Kälte geschmissen, Lenny hatte derweil bei ihrem Macker geschlafen. Sie hatten sich benommen wie blöde Hühner, nicht miteinander geredet, übereinander gelästert und waren generell unmöglich gewesen. Nach vier Wochen Funkstille kam Lenny dann reumütig wie ein geprügelter Hund zurück, redete viel mit Monika durch die geschlossene Wohnungstüre, und erst, als sie bis in die frühen Morgenstunde nicht von der Tür gewichen war, hatte Monika sie wieder hinein und in ihr Herz gelassen. Seitdem hatten weder Monikas Gemeckere über ihre (natürlich nicht wirklich vorhandene) Cellulite, noch Lennys Gossensprache sie auseinander gebracht. Irgendwie passte es einfach, Butch und Femme hin oder her, mit allen Klischees und allem Kitsch, jedem gemeinsamen Frauenfilm und Küssen üben in rosa Unterwäsche.
Offenbar konnte nicht mal der Geruch von Erbrochenem im Badezimmer, wenn Lenny frühmorgens nach einer langen Party nach Hause kam und neben dem Klo ohnmächtig wurde, Monika davon abhalten, in ihrer Freundin einen schlechten Menschen zu sehen, obwohl ihre eigene Mutter sie dafür enterben würde.
Und das, fand Lenny, war eigentlich der größte Liebesbeweis. Was konnte dieses Gefühl schon mehr ausdrücken als jemanden für seine größten Fehler nicht zu verurteilen?
„Ich geh duschen“, sagte Monika in dem Moment und unterbrach damit Lennys Gedankenschwall. „Willst du mit?“
Lenny brauchte keine Sekunde zu überlegen. „Aber klar!“, sagte sie, sprang auf und auf dem Weg ins Badezimmer puhlte sie Monika schon liebevoll aus ihrem Nachthemd, wobei sie auf nicht mehr als provisorischen Widerstand stieß.
Und das Leben geht weiter.
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der Oberbegriff war: Virus
FoWo sagt dazu: Abney Park
HeyDay sagt dazu: Ex
Senfsamen sagt dazu: Datencrash
Xellas sagt dazu: Hatschi
Clemo sagt dazu: Frühjahrsaussaat
Vas-y sagt dazu: kopflos
pondo sagt dazu: Schweinegrippe
Kandis sagt dazu: Digimon
CAMIR sagt dazu: Atemschutzmaske
Maybe sagt dazu: tumblr
Sirius sagt dazu: Heilmittel
Hylia sagt dazu: Zombieapokalypse
Crowbar sagt dazu: DNA
bereth sagt dazu: Schwefel
Virus
Am Anfang war die DNA, und die DNA war gut.
Sie legte den entscheidenden Grundpfeiler für das vielfältige Leben, welches uns gewährt ist zu leben. Fast unbeachtet wuchs dieser kleine Baustein Millionen von Jahren heran, ohne wie gesagt überhaupt entdeckt zu werden. Doch man entwickelte sich selbst und die eigenen Methoden weiter und konnte schließlich der Lösung des Rätsels einen großen Schritt näher kommen. Dass diese DNA im gesamten Körper in jeder einzelnen Pore zigmal vorhanden ist, das ist heutzutage kein Geheimnis mehr.
So lebte man also fröhlich dahin und vollbrachte sein Lebenswerk, tagein, tagaus.
Doch plötzlich fiel eine Seuche über das Land herein, welche den Namen Schweinegrippe tragen sollte. Die Menschen waren in Panik, der Weltuntergang schien nah. Ohne sich überhaupt zu informieren, was dieses besagte Virus anrichten könne, schaltete die Bevölkerung den Alarm auf tiefstes rot und hatte Angst. Zu Unrecht?
Dies ist die Geschichte des kleinen Jungen Tumblr, der mit seiner Familie für die Vernichtung des Virus kämpfte.
„Mami?“, meinte der Bube, „Ist es wahr, dass die Schweinegrippe Hatschi machen wird?“.
Seine Mutter, eine junge Frau von 25 Jahren wusste keine genaue Antwort auf die Frage ihres 4-jährigen Sohnes. In Wahrheit hatte sie nicht die leiseste Ahnung, was die Schweinegrippe mit sich bringen wird. Sie kannte weder das Heilmittel noch überhaupt eine Person, die mit dem Virus zu kämpfen hatte. Doch sie fühlte sich dadurch nur in ihrer Ansicht bestätigt, dass die Krankheit gnadenlos jedes Leben auslöscht, und keine Gnade gewährt.
„Hoffen wir, dass wir es nie erfahren werden, mein Kleiner.“
Sie hatte im Internet zuvor gelesen, dass das Virus auf Basis eines Schwefelatoms eines Sulfatrests basiert, aber wie sooft, war dies lediglich eine der tausenden Erklärungen, dieses augenscheinlich außerirdische Phänomen zu erklären. In Wahrheit wusste die Mutter auch nicht, was Schwefel überhaupt sein sollte. Sie kannte ebenso ihren derzeitigen Aufenthaltsort nicht.
Aber egal wo sie zu dem Zeitpunkt waren, dort konnten sie nicht bleiben, denn wer wusste, wie schnell sich das Virus verbreitet?
Tumblrs Mutter überlegte, welcher Ort wohl noch nicht infiziert sein könnte und kam nach einer Minute des ratlosen Grübelns schließlich auf den einzig sicheren Ort der Welt: Der Abney Park!
Dass sie nicht schon früher darauf gekommen war. Der Abney Park war ein historisch wichtiger Platz. Dort wurde einst die Zombieapokalypse des großen Ebers niedergeschlagen. Und somit hatte dieser Ort auf eine magische Art und Weise eine besondere Aura. Aber so wenig, wie die Menschen die Schweinegrippe interessierte, so wenig interessierte sie auch eine logische Erklärung des Abney Parks.
Als sie zu zweit, man sollte erwähnen, dass Tumblrs Familie lediglich seine Mutter, und ihr Ehemann lediglich ein Ex war, durch die U-Bahnschächte hetzten fielen ihnen die kopflosen Leichen um ihnen herum gar nicht auf. Wie auf Droge schaltete Tumblrs Mutter auf Autopilot und vertraute scheinbar nur auf ihre Füße, die sie hoffentlich in die bergenden Arme des Abney Park führen sollten. Vergebens. Stattdessen fanden sich die beiden in einer Version ihrer Stadt wieder, die schier nicht von dieser Welt zu sein schien. Dass die beiden die scheinbar einzige lebende Bevölkerung weit und breit waren, ist wohl selbsterklärend. So stapften sie also durch Berge von zermarterten Körpern und vergilbten Transparenten, auf denen lediglich so etwas wie „Keine Macht den Digimon, wir plädieren für DATENCRASH!!“ zu lesen war.
Tumblr hatte ebenso wie seine Mutter keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hatte, und so rannten sie weiter um ihr Leben. Wären die toten Körper und die allgegenwärtige bedrohliche Atmosphäre nicht vorhanden gewesen, so hätte man wohl auch sagen können, sie schlendern durch die Stadt. Denn angesichts eines gebrochenen Beins konnte die Frau sich nur mit Mühe auf den Füßen halten und der Zweimanntrupp kam demzufolge nur gemächlich vorwärts.
„Wenn die Frühjahrsaussaat ansteht, wird all dies Geschichte sein, mein Sohn.“, versuchte die Mutter ihr traumatisiertes Kind zu beruhigen. „Dann werden wir zusammen mit Daddy zuhause essen können, und deine Lieblingsfernsehsendung sehen können. Na, was hältst du davon?“.
Sie erwartete keine Antwort. Natürlich nicht. Sie wusste ebenso, dass dies nicht die Wahrheit war. Die Wahrheit war, dass sich alles unausweichlich dem Ende neigte. Ihr Leben, die gesamte Erde, vielleicht sogar die Schweinegrippe selbst?
Doch die DNA musste überleben.
Sie nahm die Atemschutzmaske, die am Boden vor ihr lag und mit rot-braunem Schleim bedeckt war. Seitlich war die Aufschrift „SEK“ eingraviert.
Sie setzte die Maske auf und stieß sich erneut in Richtung Westen vom Boden fort.
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der Oberbegriff war: Einhorn
Kefka sagt dazu: John Marston
FoWo sagt dazu: Erasure
Senfsamen sagt dazu: Regenbogen
Xellas sagt dazu: letzte
Clemo sagt dazu: Unschuld
Vas-y sagt dazu: Charlie
pondo sagt dazu: Geisternebel
Kandis sagt dazu: mein kleines Pony
CAMIR sagt dazu: Jungfrau
Maybe sagt dazu: Puzzle
Sirius sagt dazu: schlechter Liebhaber
Hylia sagt dazu: Roboter
Crowbar sagt dazu: Reinheit
bereth sagt dazu: pink
Die farbige Enzyklopädie der Nerze – Band 3
Liebe Leser, ich, Dr. Professor H. Wirsing begrüße Sie herzlich zum dritten Band der „Farbigen Enzyklopädie der Nerze“. In den vorherigen Bänden haben wir viel über die Lebensweise und die Geschichte der Nerze lesen können. In dieser Ausgabe möchte ich ihnen nun eine äußerst seltene Rasse vorstellen. Es handelt sich hierbei um Wichtnerze. Diese possierlichen Tierchen leben weit entfernt jeglicher Zivilisation und waren sehr schwer zu entdecken. Ich werde Ihnen im Folgenden also schildern, wie es zu der bahnbrechenden Entdeckung der Wichtnerze kam. Hier ein kurzer Selbstbericht von der Entdeckung des Jahrhunderts:
„Wirsing alter Freund! Ich hab was Besonderes für dich! Komm mich in zwei Stunden in meinem Labor abholen. Pack alles ein, was du für eine Expedition im Norden brauchst. Ich hab Flugtickets für uns!“ verkündete mein alter Kollege John Marston am Telefon. Ich wusste was das zu bedeuten hatte: John hatte endlich die Hieroglyphen entziffert die wir bei einer Nerzausgrabung in Ägypten gefunden hatten. Dass es uns aber in nördliche Gegenden verschlagen würde, hatte ich nicht gedacht. Exakt zwei Stunden später stand ich also mit meinem alten Wagen vor Johns Fabrikhalle, die wirklich nur widerwillig als Labor zu bezeichnen war. Ungeduldig hupte ich ein weiteres Mal. Der alte Johnny musste sich aber auch immer verspäten. Endlich ging die Türe quietschend auf und ein Indiana Jones Verschnitt vom feinsten kam zum Wagen stolziert. Indi öffnete die Kofferraumklappe und warf sein Gepäck ins Wageninnere. „Beeil dich gefälligst! Ich kann’s kaum erwarten!“ rief ich ihm ungeduldig entgegen. „Ja ja…“ war die gelassene Antwort. Im nächsten Moment war die Klappe zu und die Beifahrertüre ging auf. Es folgte ein schwungvoller aber uneleganter Einstieg. „Au! Kopf gestoßen! Nix passiert! Wo ist mein Hut?“ John fischte seinen Cowboyhut vom Bordstein auf. Auch wenn er es nicht lassen konnte, den Macker zu spielen, so war er darin grottenschlecht. Leider fielen die Frauen immer wieder auf ihn herein. Oft endeten seine Liebeleien in regelrechten Dramen weil er einfach ein viel zu schlechter Liebhaber war. „Lass uns fahren! Um die Zeit lauert hier immer die alte Hexe auf und verteilt Strafzettel!“
„Von Grönland zieht ein Tief nach Europa, welches seit kurzem von dem Hoch „Peter“ angenehme Tage bekommen hat. Es sieht also so aus, als wäre der Sommer vorbei liebe Hörer! Genießen sie die letzten schönen Tage! Ich gebe zurück zu Mathilde ins Studio!“ – „Danke Thomas! Und damit das gute Feeling auch weiterhin bleibt, hat DeeJay ein besonderes Lied für uns herausgesucht! Viel spaß bei Always von Erasure!“ John drehte das Radio ab. „Immer so ein neumodischer Kram im Radio.“ Ich brummte zustimmend. Ein Weilchen fuhren wir noch männlich-schweigend vor uns hin, dann aber hielt ich die Anspannung nicht mehr aus. „Jetzt sag schon John. Wohin geht die Reise? Und was hast du herausgefunden?“ Er zog triumphierend einen Zettel hervor, räusperte sich, brach dann aber noch einmal ab um die Spannung zu erhöhen. „Sag schon! Ich hab lang genug gewartet! Und jünger werde ich auch nicht mehr!“ Ich wurde ungeduldig und spielte mit dem Gas. „Ja, schon gut. Also es verschlägt uns nach Höfs…jü… äh und Lang… jü.. irgendwas. Also auf Deutsch gesagt: Zwischen zwei Berge, oder äh…. Naturschutzgebiete… Keine Ahnung. Aufjedenfall fliegen wir nach Island!“ „Island? Wir haben diese Hinweise doch in Afrika ausgegraben, wieso zum Teufel fliegen wir dann nach Island?“ „Wirsing du alte Jungfrau! Das erklär ich dir im Flugzeug! Viel wichtiger ist: Ich hab uns ne junge Dame besorgt die Ortskundig und Übersetzerin zu gleich ist! Wenn das mal nichts ist!“ (Anmerkung des Verfassers: Ich bin KEINE alte Jungfer!)
„Guten Tag die Herren! Wie war der Flug? Mirca Werwolf ist mein Name! Es freut mich Sie bei ihren Arbeiten unterstützen zu dürfen“ stellte sich unsere Reisebegleiterin vor. „Und? Hab ich zuviel versprochen?“ Der Ellenbogen in meinen Rippen verriet mir, dass John wieder Großes vorhatte. „Sehr erfreut Frau Werwolf. Ich bin Dr. Professor…“ „Meine Liebe! John Marston ist mein Name. Nenn mich aber bitte John und das ist Wirsing! Ich hoffe das Beste für uns!“ Ja, bevor ich mich standesgemäß vorstellen konnte, schaffte John es mal wieder alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ich wusste schon wie das enden würde. Mirca stellte sich als kompetente Nerzkennerin heraus. Sie hatte die mittlerweile ausgestorbenen Peniswichtnerze gesehen und erforscht. Sie passte einfach perfekt in unser Team. Am Abend wurde der Plan für unsere Expedition besprochen und am nächsten morgen ging es dann endlich los.
„Ich hab uns unsere Fortbewegungsmittel besorgt!“ verkündete Mirca stolz. „Womit fahren wir?“ Ich war gespannt wie wir an unseren Zielort gelangen würden. „Fahren? Nein nein, Sie haben etwas falsch verstanden Wirsing. Wir fahren nicht, wir reiten!“ „Was zum…?“ Ich war geschockt. Meine alten Knochen würden das niemals aushalten, geschweige denn von meinem… „Wie damals im Wilden Westen! Weißt du noch Wirsing? Niemand ist so schnell geritten wie ich!“ John prahlte wieder und mir wurde bei dem Gedanken ans Reiten schlecht.
Etliche Stunden später, mein Schmerz war schon nicht mehr spürbar, veränderte sich die Landschaft. Wo einst kahle Hügel lagen, erstreckte sich jetzt ein dichter Wald. Es dämmerte bereits als plötzlich mein kleines Pony losstürmte. Im nächsten Moment landete ich auf dem weichen, aber dennoch extrem feuchten Boden. Ehe ich mich versah fiel ich jedoch ein weiteres mal und befand mich in einer Art Höhlendurchgang.
„Wirsing! Geht es ihnen gut? Sollen wir runterkommen?“ rief Mirca besorgt. Es folgte keine Reaktion. „Wirsing! Antworte wenn dich eine Dame was fragt!“ Ich ignorierte beide, denn ich hatte etwas gefunden. Es kam mir seltsam bekannt vor aber im Prinzip war es völlig anders als alles, was ich je gesehen hatte. „Es ist ein Puzzle…“ flüsterte ich vor mich hin. „Wirsing!“ Verschiedene Einbuchtungen waren in der Wand vor mit eingelassen in ihnen runenartige Schriftzeichen. Alles erinnerte an eine alte Kultur. Doch da war noch mehr. Es hatte irgendwas mit Nerzen zutun. Das wusste ich genau! Die Hand die meine Schulter packte und mich rau herumriss bemerkte ich kaum. Ich sah Johns wütendes Gesicht „Warum antwortest du nicht?“ Mein strahlender Blick verwirrte ihn. „Schaut nur! Seht her! Das ist es! Es wird uns weiterbringen!“ John starrte an die Wand hinter mir. „Was heißt es?“ fragte er gespannt. „Ich… Es bedeutet… Ich… ich weiß es nicht.“
Wütend schüttelte John an meinem geschundenen Körper „Du alter Sack! Wieso nennst du dich Forscher wenn du so was nicht lesen kannst? Wofür sind wir eigentlich hier?“ „Aua! Du kannst das doch selbst nicht lesen! Las mich los!“ „Hey Jungs! Ich weiß, was das heißt!“ „Ich bezahle dir seit Jahren alle Forschungsprojekte und du kannst das nicht mal lösen?“ „Das machst du nur, weil du keine Freunde hast und dich alleine nicht wegtraust!“ „Hey! Schaut doch mal!“ „Du bist doch nur neidisch weil ich reich und schön bin!“ „Dumm bist du! Mehr nicht!“ „HEEEEEEEEY“
Und dann sahen wir etwas: Mirca hielt sie in ihren Händen. Zwei schöne, wohlgeformt runde Bälle mit einer spitzen Nase vornweg. Der seidige Körper war der einer Göttin. „Oh mein Gott! Sie ist wunderschön!“ staunte John. Meine Augen hatten ebenfalls nie etwas dergleichen gesehen. Ich spürte wie mein Speichelfluss sich beschleunigte. „Ich habe noch nie ein schöneres Wichtnerzweibchen gesehen als dieses!“ brachte ich schließlich hervor. Mirca streichelte sie vorsichtig und flüsterte dann: „Sie kam aus einen der Löcher und war ganz zutraulich.“ „Ist euch aufgefallen, dass sie pink ist?“ John hatte sich wieder gefasst. „Ja! Es ist unglaublich.“ Raunte uns Mirca entgegen. „Wir nennen sie Charlie.“ war ihr Beschluss. „Charlie?!“ riefen wir und waren wieder ein Herz und eine Seele. „Das ist ein Weibchen!“ „Charlie ist doch ein männlicher Name!“ Charlie zuckte nervös mit den Ohren „Psst, ihr vertreibt sie noch! Ich hab sie entdeckt und sie heißt Charlie!“ Damit war die Sache gegessen.
„Und was machen wir jetzt?“ Ja, das war eine sehr gute Frage. Ich grübelte immer noch über das seltsame Rätsel und Mirca beschäftigte sich mit Charlie und John versuchte sich mir Mirca zu beschäftigen. Und dann war mir klar wo ich diese sonderbaren Zeichen schon einmal gesehen hatte. „HA! Des Rätsels Lösung ist folge: Wir müssen diesen Höhlengang entlang gehen, dann kommen wir zu einer verborgenen Stadt die von einem alten Kult erbaut wurde, der Nerze anbetete!“ Unsere Forscherdame staunte: „Wirsing, haben sie das jetzt von den Zeichen ablesen können?“ Alle waren vollauf begeistert! „Nein, ich kann sie nach wie vor nicht entziffern. Das war nur geraten… aber was anderes fiele mir jetzt auch nicht ein.“ John presste seine Hand gegen die Stirn und unterdrückte böse Worte. Mirca schaute besorgt von einem zum anderen. Bevor ein weiterer Streit ausbrechen konnte warf sie ein: „Er hat ja irgendwie recht. Wir können nicht einfach hier sitzen bleiben. Vielleicht führt uns der Gang doch irgendwo hin?“ „Gut, dann brechen wir auf.“
Wir folgten dem tunnelartigen Gang. Mit der Zeit wurde es immer Dunkler und wir holten unsere Lampen aus den Taschen und verwendeten sie als Taschenlampen. Charlie, der pinke Wichtnerz folgte uns vorerst bis John sich erbarmte und das kleine Wesen aufhob und weiter trug. Lange Zeit verging und plötzlich landeten wir in einer Sackgasse. „Toll, das war’s. Der ganze Weg umsonst. Super Idee!“ beschwerte sich John. Charlie wurde diese negative Einstellung wohl zu viel und sie hüpfte von seinem Arm. „Seht doch!“ Mirca deutete auf die Wand der Sackgasse. Dort waren schon wieder die seltsamen Einbuchtungen und Charlie verschwand in einer von ihnen. Ich eilte schnell herbei und leuchtete in das Loch indem Charlie das letzte Mal gesehen worden war. Ich spürte einen Luftzug. Dort musste es wohl weitergehen! Auch die anderen zwei hatten durch die Löcher geschaut und dachten das gleiche wie ich. „Was tun wir nun?“ war die Frage aller Fragen. Ich schmunzelte nur, denn ich hatte diesmal wirklich die Lösung. „Während John die Ägyptischen Schriftzeichen entziffert hat, habe ich mich damit beschäftigt einen Roboter zu bauen.“ Ich kramte in meinem Rucksack und präsentierte Stolz den Robonerz 5000. „Ich kann ihn fernsteuern und durch die Löcher krabbeln lassen, genau wie Charlie grade!“ „Prima Idee!“ endlich bekam ich auch ein wenig Bewunderung von der weiblichen Fraktion. Ich setzte den Robonerz in eines der Löcher und schaltete das Steuerungsgerät mir Bildschirm ein. Augenblicklich konnte ich ihn weiter in das Loch vordringen lassen. Leider war es so dunkel, dass wir auf dem Bildschirm nichts sehen konnten. „Wieso hat der Robonerz 5000 keine Beleuchtung?“ fragte John. „Weil er ein Nerz ist und keine Flutlichtanlage!“ verteidigte ich meine Erfindung.
„Schon gut, wir können jetzt auch nichts machen. Wir sollten ein Lager aufschlagen und auf den nächsten Tag warten.“
Der nächste Morgen kam und die Löcher in der Wand ließen Strahlen des neuen Tages auf uns hinab. Nachdem wir ein kurzes Frühstück eingenommen hatten setzte ich den Robonerz auf ein Neues ein. Diesmal konnte man alles wunderbar sehen. Auf der anderen Seite schien die Höhle zu enden. Ich ging das Risiko ein, meinen Robonerz zu verlieren und ließ in komplett auf die andere Seite gehen. Nach ein wenig herumsuchen entdeckten wir eine Art Schalter. Vielleicht konnte man damit einen Durchgang freilegen. Gesagt getan und es ging tatsächlich eine winzige türähnliche Einbuchtung auf, durch die wir durchklettern konnten.
Auf der anderen Seite erwartete uns kein greller Sonnenschein, wie wir es uns vorgestellt hatten, sondern eine dichte Nebelwand. „Was zum Teufel?“ „Ich kann es kaum glauben…“ Mirca wurde verheißungsvoll. Ich habe davon gelesen. Wenn es wirklich so sein sollte, dann ist das der geheimnisvolle Geisternebel! Wenn wir es schaffen durch ihn hindurch zu kommen, werden wir die verschollene Stadt Nerztopia finden. Es ist nur eine Legende aber ich glaube nun, dass es Wahr sein könnte!“ „Haha, dann hat Wirsing mit seinem Scherz ja voll ins schwarze getroffen!“ machte John sich über mich lustig. „Lach du nur. Das war mein voller ernst!“ Zumindest konnte ich ja versuchen die Situation irgendwie für mich zu gewinnen. Mirca verdrehte die Augen. „Nun geht das schon wieder los.“ „Ja, ich verstehe auch nicht warum Wirsing immer auf streit aus ist“ schüttelte John den Kopf und schlug sich hinterrücks auf Mircas Seite. „Super John, jetzt bin ich wieder der Böse und du kriegst alles was du willst.“ Mir wurde das zuviel, John und seine Maschen um Weiber aufzureißen. Deshalb schritt ich mutig auf den Geisternebel zu. „Stopp! Du kannst doch nicht einfach da reingehen!“ wurde ich zurückgehalten. Aber ich schritt voran und den anderen beiden blieb nichts anderes übrig als mir zu folgen. Hinter mir im dichten Nebel sah ich John Mircas Hand nehmen. Dann war es wohl bald soweit. John bekam immer was er wollte. Nachdem mein Ärger über John verflogen war, kam ein neues Gefühl auf. Verwirrung! Ich wusste nicht wohin und ging Ziellos vor mich her. Die anderen folgten. Mir war zum verzweifeln zumute, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Auf einmal sah ich etwas kleines pinkes vor mir. Es war Charlie! Sie war zurückgekommen um uns zu helfen! Ich war noch nie so froh wie in diesem Moment. Ich brauchte ihr nur folgen. Eine halbe Ewigkeit später lichtete sich der Nebel.
Vor uns tauchte wahrhaftig eine antike Stadt auf. „Nerztopia“ staunten wir alle. Es war unglaublich. Diese Stadt mitten in Island, von einer alten Kultur errichtet um mit Nerzen zu leben und diese zu verehren. „Und hier wohnen nun die Wichtnerze“ murmelte ich. „Wo sind sie überhaupt?“ wunderte sich John. Mirca schlenderte ein wenig umher und sagte schließlich: „Wenn Charlie hier wäre, dann könnte sie uns sicherlich zeigen wo die anderen sind.“ „Moment, sie hat uns doch den Weg hierher durch den Nebel gewiesen. Vielleicht wird sie uns wieder helfen?“ Mirca rief nach Charlie. Nichts geschah. Doch auf einmal lies sich das pinke Tierchen blicken. „Charlie, führe uns doch bitte zu den anderen Nerzen!“ Und als ob Charlie uns verstanden hätte lief sie bis zu einer bestimmten Entfernung davon, blieb aber stehen als sie merkte, dass wir nicht folgten. „Schnell hinterher!“ Wir rannten also dem Wichtnerz hinterher und kamen schließlich hinter die Stadt. Dort herrschte wieder die pure Natur und wir wussten, dass wir uns nun ganz nah an den Wichtnerzen befinden mussten.
Wir blieben leise und bewegten uns kein Stück. Nach und nach kamen immer mehr Wichtnerze aus ihren Bauten gekrochen. Sie strahlten in den Farben des Regenbogens. Jeder Nerz hatte eine andere bunte Farbe. Niemand von uns hatte so etwas je in seinem Leben gesehen.
„Gut, dann können wir ja jetzt loslegen!“ sagte John siegessicher. „Womit denn?“ wundert ich mich. John zog ein Gewehr aus seiner Ausrüstung und machte es schussbereit. „Was soll das? Was hast du vor?“ „Ich habe nicht umsonst so viele Forschungsreisen unternommen und meine Studien über Nerze vertieft! Als ich herausfand, dass die Wichtnerze in diesen herrlichen Farben existieren war mein Entschluss gesetzt. Es gibt viele alte reiche Frauen die für diese Felle Millionen zahlen würden. Endlich hat es sich für mich ausgezahlt!“ Er setzte zum Schuss an. Mirca stürmte auf ihn zu „Stop! Das kannst du nicht tun!“ John nahm noch einmal das Gewehr hinunter. „Oh, Mirca, jetzt verstehe ich dich. Komm nur her, auch du musst irgendwann deine Unschuld verlieren und dich von der Realität einholen lassen. Der erste Schuss gehört dir.“ Er hielt ihr das Gewehr entgegen. „Niemals!“ schrie sie ihn an. „Nun denn…“ Er setzte das Gewehr erneut an und schoss. Er traf einen blauen Wichtnerz. Ich sprang auf ihn zu und riss ihn zu Boden. Mein alter Körper versuchte ihn zu entwaffnen, aber John schaffte es mir das Gewehr gegen die Nase zu rammen. Ein stechender Schmerz durchzog meinen Körper. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, so sehr tat es weh. Der Wilderer sprang auf und versetzte mir noch einen Tritt in die Seite. Abermals schrie ich vor Schmerzen auf. „Gibs auf Opa. Jetzt ist meine Zeit gekommen. Du hattest deinen Spaß bereits!“ John ließ sich nun nicht mehr abhalten. Ein Wichtnerz nach dem anderen fiel tot zu Boden. Mirca kam zu mir gerannt. „Geh es ihnen gut Wirsing? Können sie stehen? Wir müssen ihn aufhalten!“ Ich blickte umher. Fast alle Nerze waren schon erschossen. Doch nirgends konnte ich einen pinken entdecken. „Es ist zu spät. Aber vielleicht können sie Charlie noch retten. Ich habe sie nirgends gesehen…“ „Sie ist in meinem Rucksack! Uns bleibt wohl nichts anderes übrig als zu fliehen.“ Ihr standen die Tränen in den Augen und ich konnte ihr dies nicht verübeln. Dass John plötzlich diese wunderbaren Tiere erschoss war das letzt was ich erwartet hatte. Uns blieb nichts anderes übrig als vor ihm zu fliehen. Kurz bevor wir den Stadteingang erreichten, blickten wir noch einmal zurück. Ein Nerz, groß wie ein Bär und mit allen Farben des Regenbogens in seinem Fell stampfte auf John zu. „Was ist das?“ stammelte Mirca. Der Riesen Wichtnerz begann John zu attackieren. Die Kugeln die er abfeuerte brachten ihm gar nichts. „Wie schrecklich!“ „Kommen sie, wir müssen schnell hier weg. Sonst sieht uns das Biest wohlmöglich noch und stellt mit uns das gleiche an.“
Wir rannten durch den Nebel, irrten vielmehr verzweifelt umher. Wir wussten nicht wie wir wieder zum Höhlendurchgang gelangen sollten und zurück würden wir auch nicht finden. Verwirrt und Müde blieben wir stehen und schnappten nach Luft. Plötzlich raschelte es. „Oh nein! Ist dies das Nerzmonster?“ Nein, es war Charlie, die bis zu diesem Zeitpunkt im Rucksack versteckt war. Mein Herz wurde schwer. „Sie ist der letzte Wichtnerz. Es ist so traurig.“ Weinte Mirca. „Wir hätten uns nie auf die Suche begeben dürfen. Es ist alles meine Schuld“ tröstete ich. Wir folgten nun Charlie hinaus aus dem Nebel. Lange Zeit rannten und stolperten wir durch die Höhle. Irgendwann kamen wir an unserem Ausgangspunkt an. Die Seile hingen noch und die Pferde standen noch dort, wo sie angebunden worden waren. Charlie wendete sich zum gehen. „Können wir sie wirklich hier lassen?“ Mirca war sehr besorgt. „Ich glaube das ist das Beste für sie und die ganze Population der Wichtnerze. Vielleicht haben wir Glück und es befindet sich noch ein Männchen irgendwo dort Unten. Der Fortbestand dieser seltenen Art muss gewährleistet sein. Wir sollten dies alles schnell wieder vergessen, damit nicht noch mehr Leute auf die Idee kommen und den natürlichen Lebensraum der Wichtnerze gefährden.“ „Sie haben Recht Wirsing. Gehen wir…“
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der Oberbegriff war: Süßes
Kefka sagt dazu: Pikachu
HeyDay sagt dazu: einschmieren
FoWo sagt dazu: Rosanes
Xellas sagt dazu: Schokolade
Clemo sagt dazu: Doppelanaldildo
Vas-y sagt dazu: Schwarzwälder Kirschtorte
pondo sagt dazu: 1000 Biere
Kandis sagt dazu: Zuckerstangen
CAMIR sagt dazu: Tortenschachtel
Maybe sagt dazu: puricute
Sirius sagt dazu: Jugend
Hylia sagt dazu: Saures
Crowbar sagt dazu: Bananen
bereth sagt dazu: Milchreis
Mein erster Arbeitstag. Heute sind wir mal süß und flauschig.
Ich hasse mein Leben. Alles begann damit, dass ich, um mir mein Studium weiterfinanzieren zu können, mir irgendwann einen Nebenjob suchen musste. Da waren erstmal die ganzen Studentenklassiker, auf die keiner wirklich Bock hat: Telefonhorst in der Marktforschung, Flyerfritze im Sandwich-Kostüm, Schraubenzähler bei der Inventur oder Gastronomieaushilfe (wobei bei letzterem in den Anzeigen immer unterschlagen wird, dass man eigentlich ausschließlich Personal mit großen Titten, Solarienbräune, Toupetfrisur und dem Namen Chantall für den Verkauf von heißer Schokolade, Milchkaffee, Schwarzwälder Kirschtorte usw. sucht - da falle ich offensichtlicherweise irgendwie raus) - alles nicht so fetzig, alles nicht so meins. Naja, und Versuchskaninchen für neue Potenzpräparate, Verkoster für genoptimierte Bananen mit drei verschiedenen Geschmacksrichtungen (Apfel, Cola, Kirsch) oder Betreuer für ein christliches Ferienjugendcamp im Vogtland läsen sich zwar lustig im Lebenslauf, letztlich habe ich aber mit dem Statistenjob in einer „Unterhaltungssendung für Kinder und Jugendliche“ vorlieb genommen. Vielleicht lernt man da ja was.
Was ich leider erst beim Vorsprechen erfuhr: Die suchten Leute, die sich in possierliche Tierkostümchen werfen. Zumindest glaube ich, dass die Tiere darstellen soll. Sicher bin ich mir da bis heute nicht.
Glücklicherweise brauchten die für den Komparsenposten jemanden, der - das Kostüm gab es wohl nicht anders her - ziemlich großgewachsen ist. In dieses Kriterium fügten sich die anderen Bewerber - dicke, blasse Kellerkinder und hysterisch kichernde kleine Japanologiestudentinnen mit übermäßig bunt gefärbten Haaren - jedenfalls nicht so richtig ein. So bekam ich die Rolle also ohne weitere Probleme, alles weitere würde ich dann bei meinem ersten Arbeitstag sehen, intensivere Vorbereitungen seien nicht nötig.
Naja. Das grausige Erwachen in der Umkleide könnt ihr euch denken. Also, ich komme da so rein, und so ein ekliger Hugo (scheinbar seit Tagen keinen Spiegel gesehen, dezentes Übergewicht, schwitzige Hände, der Hass!) weist mich an, welches Kostüm ich zu tragen hätte. Und ich seh schon so aus den fünfzehn Metern Luftlinie Entfernung: Irgendwas extrem großes, plüschiges, rundes Rosanes. Mit zwei großen blauen Glitzeraugen, eckigen Öhrchen und ner fetten Schmalzlocke. Extrem demütigend, und NATÜRLICH für mich. Alles klar. Dummerweise brauche ich das Geld, Rückzieher war also nicht. Als dann auch noch ein angepisst aussehender Typ (Mitte zwanzig, hübsches Gesicht mit FIESER Fresse, offensichtlich auch frischgebackener Statist wider Willen, aber dazu komme ich noch!) an uns vorberauschte und nach dem Aufsetzen seines Kostümoberteils als Pikachu (Gesundheit!) entpuppte, hatte ich so eine Leise Ahnung, wo ich gelandet bin. Kackdreck. Mit ein bisschen Internetrecherche nach dem Namen meines Arbeitgebers hätte ich mir den Schock sicher ersparen können, aber sei‘s drum, bin ich halt als, äh, rosa Ding in einer Pokémonsendung gelandet.
Ich hab den Hype um diesen Pokémon-Rotz nie verstanden. Soviel Geschrei um eine grottige Trickserie und ein paar Sammelkarten. Ich meine, ernsthaft. Papierkarten. Wer braucht sowas? Ich weiß, Urinstinkt des Jäger und Sammlers, blabla, aber MEIN innerer Jagdinstinkt wird eher von so Internetseiten wie z.B. tausendbiere.de bedient (wo ich übrigens inzwischen auf eine stolze Sammeung von 387 verkosteten Biersorten komme (Mädchenmixbiere und Becks nicht mitgezählt!), 82 Importe, 16 streng limitierte Sorten, darunter das legendäre Sternburg mit Beef-Geschmack sowie das Charlie und die Schokoladenfabrik-Bier in Form einer Zuckerstange. Damit habe ich mir nach jahrelanger Userschaft mühsam den Rang „Silberner Kronkorken“ erwirtschaftet. Ich bin schon ein bisschen stolz auf mich, ja.) - in meiner Jugend hatten die Leute wenigstens noch richtige Hobbies!
Die ganze Sendung ist unglaublich dumm. Also, im Prinzip sind das immer so fünfminutige Anmoderationen für qualititativ hochwertige Animationsergüsse aus dem Land der Zukunft, NIPPON (aus irgendeinem Grund schickt sich es hier nicht, „Japan“ zusagen), das sind dann so Sammelkartenspielkämpfer auf Motorrädern und Ninjas und Piraten und Piratenninjas und HAWT ANIMU BUTTSECKS PIRATENNINJAS. Und natürlich drölftausendhundert von diesen Pokéviechern. Die man alle kaufen soll, um sich Respekt und Reputation in der peer group zu verschaffen.
Jedenfalls, moderiert wird das Ganze von irgendsoeinem blutjungen Blondchen mit der Intelligenz einer leeren Tortenschachtel, die zwar eigentlich Cindy heißt und aus der meckelnburgischen Provinz kommt, sich aber von allen in der Sendung „Hana-chaaan!“ nennen lässt (nennen lassen muss?) und voll die Möchtegernjapanerin raushängen lässt. Die sagt dann ständig so unverständliches Zeug wie „konnichiwa“, „kawaii desu“, „nani, „Puricute“ usw, das Ganze mit einem starken ostdeutschen Akzent. Sehr traurig.
Auf das Stichwort der Moderatesse hin („...nicht wahr, Pummeluff?“) habe ich dann immer ein bisschen mit den Ärmchen (soweit vorhanden?) zu schlenkern und in einem piepsig-aufgekratzten Ton „Pummel-Pummel!“ zu rufen (Pummeluff ist dann wohl der Name meines Kostüms, das habe ich soweit verstanden), um mich herum stehen dabei noch ein halbes Dutzend andere Statisten (Mister Pikachu von vorhin, ein Pinguin, ein weiteres Pikachu (nur in blau und fett), ein Affe der....brennt? usw usw...), die ähnlich simplen Arbeitsanweisungen wie ich nachgehen. Was mich echt irritiert, ist die Tatsache, dass dieser Unsinn bei den Kids so gut ankommt (nahezu alles, was von der Moderatesse gesagt oder getan wird, so gehaltlos es auch sei, wird von den Quälgeistern - wie einstudiert - mit einem von lautem Trampeln begleiteten „YEEEEEAAAAH!!!“ kommentiert) , ich fühle mich so deplaziert an diesem grausigen Ort.
Die Pausen sind nicht unbedingt besser. Zum einen muss man sich den Weg in die Umkleide wortwörtlich freikämpfen, weil die Kids nach Pauseneinblendung sofort aufspringen und sich einem in riesigen Trauben an die (ebenfalls nur rudimentär vorhandenen?) Beine klammern und „Pummeluff! PUMMÄLUUUFF!“ gackern. In einer Lautstärke, bäh. Ernsthaft, wenn sich noch eins dieser sabbernden Monster an mich ranhängt und „Ich liebe dich“ quäkt, gibt es Saures! Das ist nicht die Art von Liebe, die ICH möchte. Uah. Uäh! Ich will das nicht!
Zum anderen ist das, was mich in der Pause erwartet, auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Das Essen in der Kantine kannst du knicken (kalter Milchreis mit Zimt und zum Nachtisch lecker Früchtekompott aus der Dose, omjomjom), von meinen Mitkomparsen will ich erst garnicht reden. Alles so verpeilte Nerdmädchen, wie ich sie bereits vom Vorsprechen kenne, die die ganze Zeit kreischend und schwärmend um Cindy (bzw. „Hahnna-schaaaahn“) schwirren wie der Mond um die Erde. Mein einziger Lichtblick ist Mister Pikachu, bei dem ich in den Drehpausen immer Kippenschnorren gehe. Scheint der Einzige in dem ganzen Laden zu sein, der nicht als Kind mit dem Kopf voraus vom Roller gefallen ist, und richtig gutaussehend und klug ist er auch! Voll gut und so. Er macht das Zeug hier gerade auch nur übergangsweise, und so kotzen wir uns jede Drehpause gegenseitig über die bekloppten Leute hier aus. Und vor allem über die Kids,
Gott, ich hasse nämlich Kinder von Hause aus, aufgekratzte Biester. Die sind heutzutage alle ziemlich pain in the ass. Und ich rede nicht von kleiner-Finger-pain in the ass. Ich spreche von einem Doppelanaldildo aus ökologischem Eigenanbau, fair traide. Noch mit Stacheln und Blättern dran. Ernsthaft. Kinder nerven. Ich glaube, der einzige Grund, warum man überhaupt noch Kinder in die Welt setzt, ist der, dass man sie, wenn sie größer sind, zu Dumpinglöhnen in Cafés, als Putzfrau und im Aldi an der Kasse jobben lassen kann. Und als Statisten in Plüschkostümen im Nachmittagsunterschichtenfernsehen, wo sie als Belustigung für die nächste Generation Aldikassierer herhalten dürfen.
Mein persönliches Highlight heute war: Mister Pikachu hat heute kurz nach Drehschluss eines der Kinder übelst zusammengestaucht, nachdem es sich an seinem Schweif festgekrallt hat und nicht mehr loslassen wollte. Nachdem selbst das Gutzureden der Mutter der kleinen Pamela-Jaqueline („Komma ennlich raus, die Muddi muss ma rauchen! Schakkeline, geh da wech! Wenn du net kommst gehstu dann gleich ohne Abendessen ins Bett wemma zu Hause sinn, so schnell kannste net kucken!“) nicht helfen wollte, hat er das Kind mit einer schnellen Drehbewegung abgeworfen und noch einige unflätige Begriffe, die ich nicht wiederzugeben in der Lage bin, nachgeschoben.
Cindy/Hanaschaaan und die anderen Pokénerds haben sichtlich schockiert reagiert, aber MIR hat das ziemlich imponiert. Die Leute trauen sich ja heute garnix mehr, weil man Kinder nicht mehr anscreien dürfen soll. Was für ein Weichpiddiepädagogenmist.
Mister Pikachu und ich, wir stehen auf derselben Seite. Ich werde ihn wohl morgen mal auf einen Kaffee einladen müssen oder so. Was für ein furchtbarer Ort, um Typen kennenzulernen, aber scheiß drauf.
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der Oberbegriff war: Trick
Kefka sagt dazu: Geld
HeyDay sagt dazu: Spielkarten
Senfsamen sagt dazu: Tick & Tack
FoWo sagt dazu: Treat
Clemo sagt dazu: illusionieren
Vas-y sagt dazu: Harry Potter
pondo sagt dazu: Vaginalverjüngung
Kandis sagt dazu: Kaninchen
CAMIR sagt dazu: Zauber
Maybe sagt dazu: Heiratsschwindler
Sirius sagt dazu: Schloss
Hylia sagt dazu: Betrug
Crowbar sagt dazu: Narr
bereth sagt dazu: Houdini
Vorwort:
Die verwendeten Charakter: Tick, Trick, Track, Link und Zelda sind Out of Charakter. (ooc)
Tick, Trick und Track Duck sind Original von Disney (hier verwende ich die drei von Duck Tales)
Link und Zelda, Original von Nintendo, verwende ich aus Ocarina of Time.
Ein zauberhaftes Abenteuer
Ein nicht ganz so warmer Sommertag in Entenhausen. Die drei Brüder Tick, Trick und Track stehen hinter einem Bretterzaun und überlegen was sie tun könnten.
Trick mault: „Mir ist langweilig, Jungs lasst euch was einfallen“
Doch bevor seine Brüder antworten konnten schwebten Zettel aus der Luft herab.
Track hob einen davon auf und las vor: „Großes Erntedankfest im Schloss Hyrule, heute bis Sonntag. Alle sind herzlich eingeladen.“
Er klopfte Trick auf die Schultern. „Ich glaube unser Problem ist gelöst“
„Ich habe auch schon eine Idee wie wir dort hinkommen“ rief Tick und rannte in Richtung seines Großonkels Dagobert Duck.
Die zwei zurückgebliebenen Brüder blieben verdutzt zurück, schauten sich kurz an und riefen dann „Warte, wir kommen mit!“
20 Minuten später kamen die drei Jungs völlig außer Atem bei ihrem Onkel an. Hinter dem Geldspeicher war ein kleiner Schuppen, in ihm ein kleines Flugzeug. Tick lief direkt zu den Schuppen und blieb dann stehen.
„Du willst doch nicht etwa mit dem Flugzeug nach Hyrule fliegen“ fragte Trick etwas verschreckt.
„Außerdem wer soll uns denn dorthin fliegen?“ warf Track ein.
„Na ich“ protzte Tick. „Kommt, helft mir, macht den Schuppen auf.“
Die Brüder taten was Tick ihnen befahl. Dieser saß inzwischen im Flugzeug und versuchte es zustarten. Quack, der Bruchpilot hatte öfter mit dem Jungen geübt. Nach einigen Minuten schaffte Tick es sogar und rollte mit dem Flugzeug aus dem Schuppen.
„Kommt steigt ein“ rief er. „Wahnsinn“ kam nur von Trick und Track. Sie stiegen dennoch ein und kurz darauf schwebten drei Jungs in einem Flugzeug Richtung Hyrule.
In der Nähe des Schlosses Hyrule indessen streunte Link durch die Gegend. Er schaute auf denn er hörte ein Flugzeug über sich und ein Geschrei.
„Wahh, kannst du nicht langsamer landen?“ schrie Trick. „Keine Ahnung, ich weiß nicht wie man landet, Quack hat es mir nicht gezeigt“ Tick versuchte alles Mögliche um eine sanfte Landung hinzubekommen. Doch es half alles nichts.
„Ahhh“ hörte Link und dann einen Knall. Er rannte los und sah nur ein brennendes Wrack. Trotzdem suchte er nach Überlebenden. „Hallo, ist hier jemand?“
„Ja hier oben“ Tick, Trick und Track konnten glücklicherweise noch rechtzeitig mit einem Fallschirm abspringen, unglücklicherweise hingen sie jetzt an einem Baum fest.
Link musste unwillkürlich lachen, half dann aber den drei Brüdern sich zu befreien.
„Dankeschön“ kam von den dreien gleichzeitig. Link musterte die drei Entlein. „Hey, ihr seht ja alle gleich aus“ Trick meinte nur „Na logisch, wir sind Drillinge“ Link grübelte „Und wie halte ich euch auseinander?“
Tick nahm seine rote Kappe, Trick seine Blaue und Track seine grüne Kappe. „Na anhand der Kappen und T Shirts“ kam es dreistimmig als Antwort.
Tick fragte Link nach dem Schloss Hyrule und dem Fest. Link deutete nach oben. „Wenn ihr wollt kann ich euch führen“
Die Vier trabten los und waren nach einer halben Stunde mitten im Trubel. „Hat eigentlich einer von euch Geld dabei?“ fragte Trick. Alle verneinten die Frage. „So was Blödes, ich habe nämlich Hunger“ Track hatte eine Idee. „Wir könnten doch als Zauberkünstler auftreten.“
„Quatsch, wir sind doch nicht Houdini oder Harry Potter“ erwiderte Tick. „Ich kann noch nicht mal ein Kaninchen aus dem Hut zaubern“ Link zuckte mit den Schultern. Track aber meinte. „Ich kenne einen Zauber mit Spielkarten“.
Die Jungs suchten sich einen Platz vor dem Schloss aus und führten ihr Tricks vor bis Link eine ihm bekannte Stimme vernahm, er schaute sich um, sie schien aus dem Schloss zukommen. Er verabschiedete sich von Tick, Trick und Track und lief zu dem Zimmer, aus dem er die Stimme gehört hatte.
In seinen Erinnerungen fing es an zu dämmern, der Mann zu dem die Stimme gehörte ist ein Heiratsschwindler. „Das ist doch Betrug“ rief er laut und ahnte gar nicht wie recht er hatte. Dieser Mann hatte Prinzessin Zelda in der Zukunft schon mal einen Heiratsantrag gemacht. Link konnte es nicht wissen, doch er ahnte instinktiv dass er in die Zukunft reißen musste, so begab er sich zur Zitadelle der Zeit.
7 Jahre später..
Link spielte die Ocarina und rief damit sein Pferd Epona. Zusammen ritten sie nach Kakariko. Dort angekommen machte Link sich auf die Suche. Seine Gedanken illusionieren. Doch wirklich vorstellen konnte er sich nicht was dieser Heiratschwindler vorhatte.
Es war inzwischen Nacht geworden, nur ein Haus war noch beleuchtet, Link ging darauf zu. Er hörte jemanden rufen „Treat me, Treat me“ (Behandel mich). Er lief schneller und sah durch das beleuchtete Fenster Prinzessin Zelda. Ihm erstarrte das Blut in den Adern denn er hörte sie etwas von Vaginalverjüngung sagen. Er kletterte durch das geöffnete Fenster und rief ganz ausser Atem „Aber wozu brauchst du das denn? Du bist doch noch nicht mal zwanzig, mir reicht das völlig so, bitte lass dich nicht behandeln“ Zelda zog eine Augenbraue hoch „Wie bitte“ In diesem Moment sah Link sich im Zimmer um und sah eine ältere Frau und einen älteren Mann. Er wurde knallrot.
Zelda schubste Link aus dem Zimmer nach draußen, sie war wütend. „Du Narr! Was fällt dir denn ein so mit mir in aller Öffentlichkeit zureden. Außerdem ist die Behandlung nicht für mich, sondern für dieses Ehepaar, ich war nur als Unterstützung dabei, weil die Frau sich nicht alleine traute mit ihrem Mann darüber zusprechen“ Sie schubste Link noch mal heftig, so dass dieser auf seinen Hintern fiel. „Aua“ Link stand mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder auf.
„Was machst du eigentlich in dieser Zeit?“ fragte Zelda ihn. Link erzählte ihr warum er da war. Zelda war wieder auf 180. „Und deswegen reist du durch die Zeit, das hättest du auch in der Vergangenheit regeln können. Sprach es und verschwand wieder ins Haus.
Link stand ganz bedröppelt und zerknirscht da. Er holte Epona und ritt zurück zur Zitadelle, dort reiste er in die Vergangenheit und vergaß dadurch den Ärger mit Zelda.
Zusammen mit Tick, Trick, Track spielte Link weiterhin Zaubertricks vor. Später kam auch die junge Zelda vorbei und war ganz begeistert von den Tricks der Jungs.
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der Oberbegriff war: Vergebung
Kefka sagt dazu: Gott
HeyDay sagt dazu: Sünde
Senfsamen sagt dazu: Sühne
Xellas sagt dazu: knien
FoWo sagt dazu: Altruismus
Vas-y sagt dazu: Todesstrafe
pondo sagt dazu: Transzendenz
Kandis sagt dazu: Gewissen
CAMIR sagt dazu: Jesus
Maybe sagt dazu: Verdammnis
Sirius sagt dazu: Liebe
Hylia sagt dazu: Buße
Crowbar sagt dazu: Schuld
bereth sagt dazu: Gericht
Die Transzendenz des Alltags
Stress. Wir alle kennen ihn. Viele von uns brauchen ihn. Manche haben zuviel davon in ihrem Leben und andere gehen an ihm schlussendlich kaputt. Auch in Armanda K.s Leben spielt Stress eine große Rolle. Er bestimmt ihren Arbeitsalltag. Er dominiert ihr Berufsleben. Ja, man könnte fast sagen, er ist das unerbittliche Metronom in ihrer Arbeitswelt, welches unaufhörlich den rasanten Arbeitstakt angibt. Genau betrachtet hat Armanda K., oder Frau K. wie sie von ihren Kollegen respektvoll genannt wird, einen der stressreichsten Arbeitsplätze der Welt inne. Sie arbeitet im Internet.
Das Internet ist ein unglaublich großer Ort in einer noch viel größeren Stadt. Armanda K. hat einen sehr verantwortungsvollen Beruf. Ihr unterstehen ganze Abteilungen und obwohl sie nicht zur Chefetage gehört, reicht doch ein Wort aus ihrem Mund und ein ganzer Bereich des Internets ist dem Untergang geweiht. Ihre Arbeit und Aufträge erledigt Armanda K. immer mit höchster Präzision und dem Streben nach Perfektion. Etwas, was ihren ohnehin schon hohen Stresspegel noch weiter in die Höhe treibt. Dass sie heute auch noch einer neuen Angestellten eine Einführung geben soll, diente ebenfalls nicht der Stressreduktion.
An einen Stehtisch lehnend und in Gedanken versunken wartete sie auf ihre neue Kollegin. Sie stützte den Kopf in ihre linke Hand und begann mit den Fingern an ihrem Rosenquarzohrring herumzuspielen. Dabei bedauerte sie erneut, wie unendlich Schade es doch war, dass sie den rechten Ohrring verloren hatte. Sie wusste nicht einmal genau wann, vermutet aber, dass es in jener Liebesnacht gewesen sein musste, als sie zum ersten Mal mit Simon geschlafen hatte.
“Sie müssen Armanda K. sein.“, riss sie die Stimme einer ziemlich aus der Puste klingenden jungen Frau aus ihren Erinnerungen. „Oh Gott, es tut mir so leid, dass ich zu spät bin und das ausgerechnet an meinem ersten Arbeitstag. Bitte schmeißen sie mich nicht raus, ich hatte wirklich ein unglaublich schlechte Verbindung und dann war da noch dieses 64k Modem und wir alle mussten...“.
„Ist schon in Ordnung“, unterbrach sie Frau K. „Niemand wird sie rausschmeißen, nur weil sie einmal zu spät gekommen sind, aber sie sollten es wirklich nur bei diesem einem Mal belassen.“
„Wirklich zu großzügig von ihnen“, seufzte die langsam wieder zu Atem kommende junge Frau. „Aber eines lassen Sie sich bitte noch gesagt sein, für Sie bin ich nicht Armanda K., sondern Frau K.“
„Selbstverständlich Frau Armanda K.“ antwortete die Angesprochene und Frau K. rollte im Geiste die Augen kaum wagend daran zu denken, welche Ausgeburt der Intelligenz man ihr hier wohl zugeteilt haben möge. Um zu sehen, wie tauglich das junge Ding welches da vor ihr stand und nervös ihre Kleidung zurecht zupfte überfolg sie kurz den Bewerbungsbogen der Neuen und seufzte dann.
„Wie ich sehe, habe ich es also mit einer Noob zu tun“, dabei blickte sie aus dem Bewerbungsbogen auf und sah die neue an.
„Einer was?“, gab diese verwirrt zurück. „Neue ohne obligatorische Bildung, Noob.“, erklärte Frau K.
„Neue ohne obligatorischer Bildung? Finden sie das nicht ein wenig diskriminierend mich so zu bezeichnen?“
„Ach behalten sie ihre Entrüstung mal für sich. Jeder der hier anfängt ist ein Noob. Gewöhnen sie sich daran, ihre Mitarbeiter werden sie die nächsten Wochen auch so nennen. Das ist mehr oder weniger ein Aufnahmeritual und je weniger Sie sich darüber aufregen, desto eher wird man dazu übergehen ihren echten Namen zu verwenden. Apropros wie heißen Sie eigentlich?“
„Sandra, Sandra Foggenhuber.“ „Gut Sandra, dann machen wir beide uns jetzt wohl besser auf den Weg, es gibt vieles was Sie sehen müssen.“
Die beiden Damen begannen ihren Rundgang durch das gesamte Unternehmen. Teilweise erklärte Frau K. verschiedene Bereiche oder Abläufe und immer wenn Fräulein Sandra etwas nicht klar war, fragte sie brav nach der Bedeutung. So zum Beispiel auch, als sie einen Lageraum voller undefinierbarer Gegenstände durchquerten. Alle zwischen 30 und 60 Zentimeter lang in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Rund, gebogen, verzogen. „Was das sind? Na sie haben wohl noch nie einen Doppelanaldildo gesehen, oder?“
„Oh mein Gott, nein. Wozu brauchen wir denn solche Dinge hier in der Firma?“, fragte Fräulein Sandra sichtlich besorgt, wo sie denn hier nun gar reingeraten war.
„Oh, Sie kennen doch sicher die willigen Omas und die geilen Faltenluder? Zur Zeit sind sie der totale Renner unserer Cybersexabteilung. Sie haben sogar die schluckfreudigen Schwangeren und die Lolis verdrängt. Vor allem unsere 97jährige Sex-Inge steht bei den Klienten hoch im Kurs. Um sie stöhnen zu hören während sie ihre Cellulite massiert, rufen die Menschen aus der ganzen Welt an. Man nennt sie daher auch schon Firmenintern 'Tante Penis', wenn sie verstehen was ich meine.“
Frau K. Zwinkerte ihr verschwörerisch zu, doch Fräulein Sandra verstand nicht, war sich aber auch ziemlich sicher, dass es so besser sei, dennoch nickte sie mit vielwissender Miene zustimmend.
Um die ihrem lebhaftem Kopfkino entsprungenen Bilder der Sex-Inge wieder zu verdrängen, probierte Fräulein Sandra das Thema auf etwas anderes zu bringen.
„Ein schöner Ohrring, den Sie da tragen.“ „Danke. Die hat mir mein Mann Paul an unserer Hochzeit geschenkt. Ich trug sie den ganzen Tag und die ganze Nacht, obwohl er es hasst, wenn ich mit Schmuck ins Bett gehe, selbst wenn es eine Perlenkette ist, hat er damals ein Auge zugedrückt. Dieser Ohrring erinnert mich stets daran, was für einen wunderbaren Ehemann ich habe. Leider habe ich den zweiten in der wohl schönsten Liebesnacht meines Lebens verloren...“, der Geisternebel vergangener Erinnerungen stieg in Frau K. Hoch und für einen Augenblick wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass ihr Arbeitstag möglichst schnell vorübergehen würde.
„Oh, das ist wirklich sehr schade, ich hoffe, sie finden ihn wieder!“
„Wir sollten hier keine Wurzeln schlagen, wir haben erst ein Drittel der Einrichtung besichtigt.“, drängte Frau K. zum Weitergehen.
So liefen nun die beiden Damen durch das labyrinthartige Gebäude, vorbei an Räumen voller Aktenschränke in denen laut Frau.K. die schrecklichsten Dinge lagerten, die sie hier zu bieten hätten. Fanfiction zum Thema Harry Potter, verfasst von dreizehjährigen, homophilen Mädchen mit Hang zu dramatische Szenen und der Fähigkeit in allen unpassenden Stellen die Charaktere Lieder aus Moulin Rouge zitieren zu lassen. Fräulein Sandra versuchte möglichst wenige Fragen zu stellen, denn je mehr sie fragte, desto schrecklicher, so schien es zumindest, wurden die Antworten. Nur als sie in einem Büro voller kopfloser Hühner auf dem Boden vorbeikamen, siegte doch ihre Neugierde.
„Die liegen da zu Testzwecken. Wir befinden uns gerade im Büro zur Prävention von Zombieapokalypsen. Ich weiß nicht genau, was es mit den Hühnern auf sich hat, aber die gehören zu irgendeinem Projekt. Ich glaube, ihr Blut soll sich grün verfärben, falls sich Untote nähern, oder irgendwie so ähnlich!“
Das war zu viel für das gute Fräulein Sandra. Um nichts in der Welt konnte es sich vorstellen, hier zu arbeiten.
„Entschuldigen Sie, Frau Armanda K., aber ich glaube wir können unseren Rundgang abbrechen, ich denke nicht, dass ich auch nur für irgendeinen ihrer Bereiche fähig wäre. Ich war immer der Meinung, im Internet würde man anderen Menschen helfen, Ratschläge erteilen und für jemanden da sein. Sich irgendwie nützlich machen, aber nie im Leben hätte ich mit Cybersex oder Zombieapokalypsen gerechnet.“
Frau K. Atmete kurz durch ehe sie ihre Brille zurechtrückte und antwortete: „Ich sehe schon, mit Ihrem Hang zum Altruismus wäre es vielleicht eine Überlegung wert, dass Sie beim Internetgericht anfangen würden.“
„Internetgericht?“
„Sagen sie nicht, sie dachten all die Trolle und Sockenpuppen würden ungestraft davon kommen?“
Fräulein Sandras Blick verriet, dass sie sich noch nie Gedanken über Trolle und Sockenpuppen gemacht hatte.
„Wissen sie, viele der Trolle werden sich erst Ihrer Schuld bewusst, wenn sie vor Gericht stehen. Natürlich versuchen sie dann den Richtern ins Gewissen zu reden.“, Frau K.s Stimme wurde kühl als sie weitersprach
„Aber dann ist es längst zu spät die Sünde zu bekennen und Buße zu tun. Noch während sie vor dem Richter knien wissen sie bereits, dass ihnen keine Sühne zu Teil werden wird und auf sie nur die Verdammnis wartet. Und dann...“ ein selbstgefälliges Lächeln legte sich auf Frau K.s Gesicht, „und dann wird die Todesstrafe ausgesprochen. Ein herrlicher Anblick, ihre fassungslosen und entsetzten Gesichter!“
„T-t-todesstrafe?“, stotterte Fräulein Sandra entsetzt. „Ach, eigentlich ist es ja nur ein Permabann, aber im Jargon nennen wir das hier Todesstrafe. Ist auch viel treffender. So etwas wie ein Bann weckt ja die falsche Vorstellung, dass man es wieder rückgängig machen könnte. Dabei kam eine Aufhebung eines Permabanns in unserer ganzen Firmengeschichte eigentlich noch nie vor und da für viele Trolle eine Welt nach dem Ausschluss zusammen bricht, kommt Todesstrafe sehr gut hin, finde ich.“
„Sehr verwirrend wie ich finde, warum nennt man es dann nicht offiziell Todesstrafe, wenn Permabann zu unpräzise ist?“
„Ach was,“ winkte Frau K. ab „Sie hätten hier sein sollen, als Lolspeak oder Lunarisch in war, sie hätten wahrlich kein Wort verstanden!“
Frau K. öffnete eine Tür und führte Fräulein Sandra weiter. „Wie ich gerade bemerkt habe, ist es bereits 13:00 Uhr, Zeit Mittag zu Essen. Ich hoffe doch, sie bringen Hunger mit, denn unsere Köche übertreffen sich wirklich jeden Tag aufs Neue.“
„Oh, ja. Essen kommt mir gerade recht.“, antwortete Fräulein Sandra sichtlich erleichtert, vorerst mit keinen weiteren Sonderbarkeiten rechnen zu müssen. Was könnte denn schon bei einem Mittagessen, abgesehen vom Geschmack, außergewöhnlich sein? Doch noch sollte sie eine weitere Begegnung von der Mittagspause trennen, denn gerade, als sich die beiden Frauen durch die Tür getreten waren, vernahmen sie erhobene Stimmen. Ein heftiger Streit schien in Gange zu sein. Es sollte nicht lange dauern, genauer genommen drei Ecken und zwei Gänge lang, bis sie die Quelle des Lärms erreicht hatten. Ein Mann mit schulterlangem Haar und Sandalen schrie eine Katze an, die irgendwie an der Decke zu hängen schien, welche ihrerseits bedrohlich fauchte und schmerzhaft hohe Miaulaute ausstieß.
„Jesus, Ceiling Cat, nicht schon wieder!“, mit lauter Stimme versuchte Frau K. die Aufmerksamkeit der zankenden zu gewinnen.
„Bitte sagt mir, dass ihr euch nicht schon wieder darum streitet, wer die Leute beim Onanieren beobachten darf?“, fragte sie resigniert.
Die Katze sah sie kurz an, blickte dann zu dem Mann und dann wieder zurück zu Frau K. Anschließend miaute sie ein paar Male und sah dabei sehr verärgert aus. Frau K. wandte sich dem Mann, der geschätzt Mitte dreißig war, zu.
„Stimmt es wirklich, dass du dich nicht an die Vereinbarung betreffend der Vergebung gehalten hast und obwohl heute weder Freitag noch Sonntag ist, Sünden erlassen hast?“
„Es war ein Versehen, aus der Macht der Gewohnheit heraus!“, beteuerte der junge Mann und ergänzte dann in deutlich aggressiverem Ton
„Außerdem braucht sich das Fellknäul gar nicht erst beschweren, es hat heute eindeutig unsere Vereinbarung betreffend der Ernährungswunder gebrochen und für seine Jünger einen Cheeseburgerregen heraufbeschworen!“
Frau K. drehte ihren Kopf und wartete auf eine Antwort der Katze. Diese schien nun äußerst entrüstet zu sein und ließ einen ganzen Stapel an Maunzern auf den jungen Mann los. Auch wenn Fräulein Sandra nichts von dem verstand, was das Tier zu sagen schien, merkte sie bereits am Ton, dass es wohl sehr beleidigend sein musste. Dementsprechend aufgebracht fiel auf die Reaktion des Mannes aus.
„Nur dass du's weißt, ich bin auch für undankbare Kreaturen wie dich am Kreuz gehangen und das einzige wo du jemals rumhängst ist ab und zu an deiner vergammelten Decke!“
Das schien sich nun die Katze nicht mehr länger gefallen lassen zu wollen und mit einem schnellen Satz sprang sie in Richtung Gesicht des Mannes. Die Krallen ausgefahren und von einem kampfschreiähnlichen Fauchen begleitet.
„Ganz wie du willst, ich bin zwar Pazifist, aber alles muss ich mir auch nicht gefallen lassen.“, sprach der Mann und stürmte seinerseits mit lauten Gebrüll auf das Fellknäul mit Krallen zu.
„Nicht schon wieder!“, Fräulein Sandra wusste nicht wieso, aber Frau. K.s resignierte Aussage lies sie kurzfristig an einen Petunientopf denken.
„Hier, nehmen sie diesen Kupon“, lenkte Frau K. die Gedanken von Fräulein Sandra wieder auf die Erde zurück. „Damit bekommen sie ein Dessert umsonst, heute stehen Eierkuchen und Schwarzwälder Kirschtorte zur Auswahl. Meine Mittagspause wird sich wohl noch etwas verzögern!“
Frau K. drückte ihr einen Papierschnipsel in die Hand und krempelte dann ihre Ärmel hoch „Ich sollte einschreiten, bevor das hier noch ausartet und die gesamte Abteilung in Mitleidenschaft gezogen wird“ und alleine der Ton ihrer Stimme lies Fräulein Sandra erahnen, dass so etwas hier öfters vor zu kommen schien.
Es war bereits spät, später als üblicherweise, als Frau Armanda K. die Wohnungstür aufschloß. Sie legte ihren Mantel ab, zog ihre Schuhe aus lehnte sich an die Wohnungstür an und schloss kurz die Augen. Dann atmete sie mehrmals durch.
„Du bist endlich da?“, drang eine Stimme aus dem Wohnzimmer an ihr Ohr. „Ich hätte dich eigentlich früher erwartet“, der Stimme folgte ein Mann aus dem Zimmer der auf sie zuging und sie zur Begrüßung küsste. „Du bist schon zurück, sollte deine Geschäftsreise nicht eigentlich noch bis Freitag andauern?“, irritiert wich Armanda einen Schritt zurück. „Ja, ich freu' mich auch, endlich wieder bei dir sein zu können!“, kommentierte der Mann die ausbleibende Wiedersehensfreude „Du weißt doch, dass ich das nicht so meine. Heute war halt ein mordsstressiger Tag für mich. Ein völliger Totalausfall und nur unerträgliches Drama.“
„Umso mehr wird es dich freuen, dass ich dir bereits ein Entspannungsbad eingelassen habe.“ „Ach Simon, wie zuvorkommend von dir, das ist genau das was ich jetzt brauche.“
„Tja, ich kenne deine Bedürfnisse mittlerweile eben schon sehr gut.“, antwortete dieser selbstsicher.
„Na das will ich doch mal testen, welches Badesalz hast du reingetan?“ „Morgenröte natürlich, deine Lieblingsmischung. Und nach dem Bad gibt es Lasagne, dein Lieblingsgericht.“ „Gut ich gebe mich geschlagen, ich scheine echt durchschaubar geworden zu sein.“ „Du bist eine Frau, du wirst stets undurchschaubar bleiben. Du solltest in die Wanne, bevor das Wasser kalt wird.“ „Dass du ein sexistischer Idiot bist, weißt du schon, oder?“, fragte Armanda scherzend und suchte das Badezimmer auf. „Du hast 'liebenswürdig' vergessen. Ich bin ein liebenswürdiger sexistischer Idiot, darum magst du mich ja auch so sehr“, rief er ihr noch hinter her, nicht sicher, ob sie es durch die bereits versperrte Türe hören würde.
„Sind wir heute etwa alleine“, wendete sich Armanda an Simon, als sie sah, dass der Tisch nur für zwei Personen gedeckt war. „Du wirst langsam echt alt und vergesslich, der ist doch wie an jedem Dienstag noch in der Abendschule.“ „Stimmt, der Kleine muss ja jetzt fleißig lernen.“ „Hör auf, du weißt doch, dass er es nicht mag, wenn du ihn so nennst, gerade in diesem Alter.“ „Ach ihr Männer, ihr hört doch nie auf empfindlich zu sein..“ meinte Armanda provozierend. „Ich zeig dir gleich, wie empfindlich ich bin...“, konterte Simon mit lüsterner Stimme. „Nach dem Essen, du weißt doch, kein Sex auf leeren Magen.“ „Du mit deinen Regeln.“, Simon verdrehte den Kopf. „Aber nur dass du's weißt, ich hab in fünf Minuten aufgegessen und dann wirst du meine Nachspeise sein.“, sagte Simon lachend und nahm den ersten Bissen Lasagne.
„Hmn... es kommt mir so vor, als wäre es Jahre her, seitdem wir das letzte Mal miteinander geschlafen haben“, sprach Armanda und drehte sich auf den Rücken. „Da ist man gerade mal drei Wochen auf Geschäftsreise und dir kommt es wie Jahre vor?“ Simon richtete sich ein wenig im Bett auf, um sie besser betrachten zu können. „Es sollte dich doch freuen, dass mein Leben ohne dich keine drei Wochen mehr komplett ist.“, meinte sie nachdenklich. „Wo du recht hast, hat du recht“, er stupste mit seinem Finger gegen ihre Nase und fuhr dann fort „dennoch sollte ich jetzt...“ Weiter kam er nicht. Denn mit einem lauten Knall wurde die Schlafzimmertür aufgestoßen und ein beinahe den kompletten Türrahmen ausfüllender Mann stürmte in das Zimmer. „Armanda wie konntest du nur!“, schrie er seine Frau an. „Ich habe dir vertraut, wie konntest du mich nur dermaßen hintergehen?“, seine Stimme zitterte. „Denkst du, nur weil ich Abendschule habe, brauchst du nicht auf mich zu warten? Immerhin musste ich auch drei Wochen lang ohne Simon auskommen.“, Pauls Gesichtszüge lockerten sich und man sah ihm direkt an, dass es ihm schwer fiel, den eifersüchtigen Ehemann zu mimen. „Beruhig dich, Tiger, du kommst gerade recht zur zweiten Halbzeit.“ meinte Armanda und warf Paul eine Kusshand zu. „Natürlich nur, wenn du noch Lust hast.“ „Und wie ich das habe, macht euch auf etwas gefasst ihr beide“, sprach’s entledigte sich seiner Kleider und sprang zu Armanda und Simon ins Bett.
Ja, Frau K.s Arbeitstag ist stets aufs neue von Stress gekennzeichnet, aber Armanda hat für sich das beste Rezept dagegen gefunden. Liebe.
Und da sie auf Nummer sicher gehen möchte, gönnt sie sich täglich eine doppelte Portion. Immerhin kann man ja nie genug Liebe in seinem Leben haben und zur Not gibt es ja Rosenquarzohrringe. Einer wartet immer noch darauf zwischen Matratze und Lattenrost gefunden zu werden.
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der Oberbegriff war: Genügsamkeit
Kefka sagt dazu: Sonne
HeyDay sagt dazu: Verzicht
Senfsamen sagt dazu: Handbetrieb
Xellas sagt dazu: Disziplin
Clemo sagt dazu: Kamele
FoWo sagt dazu: Einfältigkeit
pondo sagt dazu: Pilsator
Kandis sagt dazu: Zufriedenheit
CAMIR sagt dazu: Haferschleim
Maybe sagt dazu: Selbstfindung
Sirius sagt dazu: Konsum
Hylia sagt dazu: Emeritentum
Crowbar sagt dazu: Pleite
bereth sagt dazu: Völlerei
Genügsamkeit
So sehr die Sonne des Südens jedem noch so kleinen Sandkorn keinen Schatten gönnen wollte, war sie nachts gnädig, schlief tief und fest und träumte mit den Seelen, die jeden Tag für ein besseres Leben den Spaten hoben.
In einem kleinen Dorf, irgendwo verloren am Meer gelegen, labten sich seine Bewohner an der anspruchsvollen Genügsamkeit, an der Dankbarkeit jeden Morgen aufzuwachen und der Sonne Zufriedenheit zuzuwinken. Das Dorf war autark und widersprach den Regeln und Gesetzen des herrschsüchtigen Königs. Keiner besaß viel, keiner besaß wenig und es wurde geteilt. Wenn das rechte Bein des alten Bauerns nahe der schroffen Küstenklippe nicht mehr der Last der Ernte standhalten konnte, legte das Dorf seine helfende Hand über ihn und schickte kräftige Kamele, deren Ausdauer und Stärke dem fragilen Bein Erholung ermöglichten.
Ferro, ein aufgeweckter und spätjuveniler Junge war eine der helfenden Hände. Er unterstützte den gebrechlichen, alten Bauern dabei die Felder zu bewirtschaften und lohnte dafür Anerkennung und Dankbarkeit, die ihm dabei halfen den Tod seiner Eltern zu verdrängen. Vor 9 Jahren ereignete sich ein schwerer Brand, der das Korn und Wohl des ganzen Dorfes bedrohte und die Eltern mit ins Jenseits nahm. Sie starben an den Folgen der Verbrennungen, die ihrem Leib zu stark zusetzten. Der genügsame Bauer nahm ihn und seinen älteren Bruder Pano in Obhut, erzog und versorgte sie. Sie lernten bei ihm früh die Mühseligkeit, Freude und die notwendige Disziplin, um überleben zu können. Bereits im jungen Alter von 17 Jahren, zwei Jahre nach dem verheerenden Brandunglück, entschied sich Pano das Dorf zu verlassen und in die pulsierende Hauptstadt zu ziehen, um der Einfältigkeit der Genügsamkeit zu entfliehen. Er sah die Landflucht als Akt der Selbstfindung. Er wollte ein modernes Leben führen und nach neuen Perspektiven suchen. Ein gelegentlicher Briefwechsel hält die Kommunikation der beiden Brüder aufrecht. Pano lebte in der Hauptstadt wohlhabend, beharrte jedoch darauf zu schweigen, welchen Beruf er dort ausübte.
Ferro fand Gefallen daran im Dorf zu bleiben und am Wohle aller teilzuhaben und mitzuarbeiten. Der alte Bauer vertraute ihm im Laufe der Zeit ein goldgelbes Kamel und einen unbenutzten Stall an, in dem Ferro seither wohnte. Er half dem Bauern bei landwirtschaftlichen Schwerstarbeiten – er grub den Acker um und trieb das Vieh ein.
Eine erneute, bedrohliche Wasserknappheit sorgte aber dafür, dass nichts aufkeimen wollte und die Erde das Dorf nicht mehr mit vielfältigem Gemüse versorgen konnte. In Notzeiten wie dieser griff das Dorf auf das gesparte Gemeingut zurück, das das Sichtbarwerden von Haut und Knochen tunlichst unterbinden sollte. In ihm wurde nahrhafter Hafer gelagert, der das Dorf bereits mehrmals sicher über die Runden brachte. Abseits jeglichen Konsumgedankens begann Ferro ebenso seine tägliche Nahrung aus dem üppigen Dorfspeicher zu beziehen, weil der diesjährige Ertrag seines Bauers ebenfalls ausfiel. Wenn der Landesbriefbote in monatlichen Abständen aus der Hauptstadt in das geplagte Dorf ritt und Ferro einen Brief seines Bruders überreichte, überfiel dem stattlichen und überheblichen Boten bei jeder Anreise derselbe, für ihn fahle Anblick der Aussichtslosigkeit, die sich in den Klumpen des Haferschleimes in den Kochtöpfen widerspiegelte. „Ein Leben des Verzichts, wahrlich keine Perspektive des modernen Stadtmenschen". Arrogant schnippte er in hastiger Bewegung Ferros Brief zu Boden, mit der er den Dorfbewohnern eine gewisse Werthaltung ihnen gegenüber vermittelte. „In einem Monat bereite ich das Dorf wieder, wie gehabt. Auf bald!". So ritt er gen Westen und verschwand nach wenigen Augenblicken am Horizont.
Im darauf folgenden Monat hat sich die überhebliche Manier des Boten auf ein schlimmeres zugespitzt, als die Dürre im Dorf noch immer ihren Atem anhielt. Ein weiterer Monat verging und der anhaltende Ertragsausfall zeigte sich bereits an den hängenden Gesichtern der Dorfbewohner. Die Vorräte waren noch dazu nicht endlos. Die Bewohner verstanden es sparsam damit umzugehen und den inneren Schrei nach Hunger zu unterdrücken.
Es vergingen Monate und die Dankbarkeit und Zufriedenheit der Bewohner verwischte sich mit Aussichtslosigkeit, Angst und Furcht. Es gleichte Ironie, dass sich der wohl genährte Leib des Briefbotens ebenfalls mit jedem Besuch schmälerte. Er gab einen Hinweis darauf, dass das gesamte Land aufgrund Fruchtlosigkeit und Dürre mit Hungersnot geplagt war.
Zwei weitere Monate vergingen seit dem letzten Besuch des Boten, als er plötzlich mit panischer Miene in die Mitte des Dorfes ritt, um mit einem Ruf durch ein großes, bedrohliches Horn die Bewohner zusammenzurufen. Ferro war sofort klar, dass dieses Mal kein Brief von Pano wartete. Das aggressive Erscheinen des Boten erweckte viel mehr den Eindruck, dass etwas Großes, Schlimmes zu verkünden sei.
„So hört, ihr Bewohner, ich zitiere den König! 'Unser Land steht unter Beschuss, Krieg ist eingekehrt! Das Land ist pleite, kein Geld, kein Essen. Hiermit fordere ich euch auf den gesamten Vorrat an Nahrungsmittel an die Hauptstadt zu übermitteln, dass Soldaten gestärkt und guten Mutes in die Schlacht ziehen können.'"
Die Bewohner verstummten und warfen sich inhaltslose Blicke zu. Kurz darauf durchbrach Ferro forsch die Stille, indem er dem Boten empörte Wörter zuwarf. „Nach all der Missgunst, der gelebten Völlerei und der denunzierenden Haltung, die Ihr uns entgegengeschleudert habt, erwartet Ihr allen Ernstes, dass wir ohne Widerstand unsere gesamten Vorräte dem König übergeben? Kein einziges Korn verlässt dieses Dorf und wandert in die Stadt der Selbstsucht!" Ferros Worte entfachten ein Feuer der blinden Wut und ließen die Stimmen der Bewohner lauter werden. „Niemand wird uns ausbeuten!" oder „Hinfort mit dir und komm nie wieder" ertönte es vereinzelt in der tobenden Menge.
Es war beschlossen. Das Dorf spendete kein Korn an den König und an seine Elend bringenden Kriegsvorhaben. Warum sollte auch der König das Dorf mit in die Verantwortung ziehen, obwohl es autark lebte und kein Fünkchen Schuld am Krieg und der Hungersnot im Lande hatte? Eine Woge der Aggression zog sich durch ein jedes Gesicht und ließ die Gemüter in Zustände verfallen, die das Dorf noch nie erlebt hatte. Der Bote ergriff nach seiner Rede die Flucht, als die ersten Bewohner anfingen Werkzeug in die Hand zu nehmen und auf ihn einzuschlagen.
Nach der Verkündung des Briefbotens war die Angst vor einem gewaltvollen Übergriff königlicher Abgesandte groß. Das Dorf begann stets mit einem offenen Auge zu schlafen. Sie schliffen Waffen, um den Gegner in die Flucht zu schlagen, wenn er versuchen sollte ein einziges Korn aus dem Speicher zu entwenden.
Tage vergingen. Aus dem Haferspeicher bröselten die letzten Körner aus den Fugen des bitteren Ernstes. Und ehe die klagenden Bewohner die letzten Vorräte mobiliserten und beteten das Elend bald überstanden zu haben, hörten sie in der Ferne ein bedrohliches Trampeln großer Reittiere. Es waren königliche Soldaten, zehn Stück, die gepanzert und bewaffnet ins Dorf einfielen. Sie schlugen ohne mit der Wimper zu zucken einer Hand voll Dorfbewohnern die Köpfe ab und lösten damit nichts anderes aus als die unstillbare Rache der Gemeinschaft. Sie griff nach den Waffen, um ihre letzen Körner und ihre letzte Ehre zu verteidigen. Ein blutüberströmtes Gefecht zerstörte die ewige Idylle des Dorfes und viele Menschen mussten sterben.
Das Dorf hatte große Verluste zu beklagen, aber es gelang ihm den Feind und die Gefahr der Ausbeutung abzuwehren. Aus den mittlerweile mageren Vorräten schöpften die begabtesten Köche reichlich Hafer, um den Überlebenden einen vollen Magen zu bescheren. Das Dorf war kraftlos und trauerte ihren Geliebten nach, die sie im Kampf verloren haben. Die tapfersten unter ihnen begannen die Leichen der königlichen Soldaten aufzulesen, um sie aus dem Dorf zu tragen.
Ferro, der um seinen im Kampf gefallenen Bauern trauerte, stärkte sich mit einer Schüssel Haferschleim. Er stand auf und half den anderen Männern die Leichen der Soldaten zu bergen. Es war ein furchteinflößender Gedanke gleich zu erfahren, dass sich hinter den Rüstungen normale Männer verbargen, die tapfer für ihre eigene gerechte Welt kämpften. Ferro versuchte den Helm der ersten Soldatenleiche zu entfernen, als es nach etlichen Dürremonaten endlich wieder zu regnen begann. Sein ganzer Körper erstarrte, als er den Helm hob: Der gefallene Soldat war sein Bruder Pano mit tiefen Augenhöhlen und dürrem Gesicht, schreiend nach einer Scheibe Brot, nach Geborgenheit und Anerkennung und all das lag so ungreifbar weit entfernt.
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[spoiler=pondos "schon lustig zu sehen, wie man weinend feiert"]
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der Oberbegriff war: Grauen
Kefka sagt dazu: Das Ding
HeyDay sagt dazu: Clowns
Senfsamen sagt dazu: ohne Ende
Xellas sagt dazu: Morgen
Clemo sagt dazu: irrational
Vas-y sagt dazu: Oliven
FoWo sagt dazu: Das Monster unter'm Bett
Kandis sagt dazu: Kindheit
CAMIR sagt dazu: Gänsehaut
Maybe sagt dazu: Der Schrei
Sirius sagt dazu: Kellertreppe
Hylia sagt dazu: Morgenröte
Crowbar sagt dazu: psychedelische Drogen
bereth sagt dazu: Illuminati
schon lustig zu sehen, wie man weinend feiert
Felix fühlte sich wohl, wie er so in seiner Stammkneipe saß, sich zu entspannen suchte und seine Gedanken an das Morgen Bier um Bier verdrängte. Um halb zehn des heutigen Abends war er doch noch vorbeigekommen, obwohl er urspünglich dem munteren Treiben abgesagt hatte. Zu Hause hatte er es jedoch einfach nicht mehr ausgehalten und jetzt, wo er hier war und seine Freunde gerade dabei beobachtete, wie sie die Tanzfläche stürmten, war er ruhiger. Er krauste die Stirn und strich sich die Haare nervös lächelnd aus dem Gesicht.
Felix war ein schlaksiger Typ, mittelmäßig groß, braunes Haar, prokrastinatorisch veranlagt, an sich optimistisch und übertrieb es ab und zu mit den Drogen - kurz: er war ein durchschnittlicher Student, intelligent, aber faul. Sein ganzes Studium hinweg hatte er es sich gemütlich gemacht; so waren zwar keine hervorragenden Noten entstanden, aber dafür eine annehmbare Lebensqualität, die er zu schätzen wusste. Bis jetzt. Als Felix heute Morgen aber aufgewacht war, hatte ihn das Grauen gepackt, das ihn fortan nicht mehr losließ; weder auf dem Klo beim Urinieren oder Zähneputzen, noch beim Kochen, Joggen, Musikhören, selbst kaum beim Bieretrinken - und er war gut im Bieretrinken! Heute hatte er sich das eine oder andere genehmigt, um sich locker zu machen, aber nur ein paar!, wie er sagte, nur um die Freundschaft gebührend zu würdigen!, wie er immer noch hinzufügte. In Wirklichkeit war er aber schon ganz schön betrunken.
Bierselig besah er sich so seiner Uhr und erschrak, es war bereits viertel vor drei, dabei hatte er eigentlich spätestens um Mitternacht wieder zu Hause sein wollen!
Scheiße.
Es war dieses unbändige Verlangen, etwas erleben und seine Sehnsucht befrieden zu wollen, das ihn so oft antrieb und vergessen ließ, was für den Moment wichtig war. Missmutig starrte er auf die zwei Schnäpse, die noch vor ihm standen, verzog dann sein Gesicht und trank sie beide aus. Das letzte Glas knallte er beim Ausatmen auf den Tisch (das erste Ausatmen nach dem Trinken war stets am schlimmsten), dann rieb er sich die Augen und sah sich um, der von Kerzen erleuchtete und mit Holz ausgekleidete Schankraum drehte sich sachte.
Im Kerzenschein sah er seine besoffenen Freunde auf der Tanzfläche Arm in Arm Lieder gröhlen - just "Nur geträumt" von Nena, einen Klassiker! -, Edu der Barkeeper hockte grinsend hinterm Tresen, seine Liebe (die davon selbstverständlich nichts wusste) unterhielt sich angeregt mit irgendeinem Typen (so 'nem Schwein) und alles andere war eigentlich auch so wie immer. Nur dass er noch etwas zu erledigen hatte.
Felix seufzte, rieb sich noch einmal die Augen, stand auf und ging, ohne sich von den tanzenden Clowns zu verabschieden, weil er genau wusste, dass er sich eh nur dumme Kommentare würde anhören müssen. Also ging er an der Bar vorbei, winkte Edu noch einmal müde zu und verließ mit zermürbenden Gedanken die Kneipe; jetzt, wo er heimgehen musste, holte ihn sein Gewissen wieder ein. Draußen angelangt leuchteten ihm die Straßenlaternen an der großen Straße den Weg. Der Schnee knarzte unter seinen Füßen, doch sonst war nichts zu hören - der Schnee verschluckte sämtliche Geräusche, selbst den Lärm der spärlich vorbeifahrenden Autos. Zu sehen war auch nichts Ungewöhnliches, nur ein paar Druffies lungerten noch in der Nähe vom U-Bahnhof herum und schnorrten. Der Alkohol hatte natürlich auch bei ihm an diesem Abend seine Wirkung hinterlassen, doch nach ein paar Irrungen und Wirrungen fand Felix schließlich trotz des Schneetreibens nach Hause. Als er nach kurzer Fummelei mit dem Schlüssel (ihm war der Bund viermal aus der Hand gefallen) in seine Bude eintrat, verharrte er ruckartig eingangs der stillen Dunkelheit. Ihm stockte der Atem.
Wie er sich umsah, die Jacke in die Ecke schmiss, sich in seinem Sessel niederließ und auf den Schreibtisch blickte, bekam er Panik. Ein Kreischen, ein Poltern! Hier in der Stille bei sich zu Haus, mutterseelenallein, konfrontierten ihn unmittelbar seine herangezüchteten Ungeheuer. Die Dämonen blitzten vom Spiegel her, das Monster unter'm Bett grüßte ihn mit diabolischem Grinsen, der ekelerregend süßliche Duft der Verwesung von seinen Leichen im Keller zog ihm schwach, doch markant in die Nase.
Er hatte es so satt.
Ihm war schwindelig, die Welt war eine Drehscheibe. Wie konnte er sich wider besseres Wissen nur immer wieder so gehen lassen? Er sah hoch zur Decke, auf seine posterverzierten Wände und richtete den Blick dann abermals auf seinen Schreibtisch. In seinem jetzigen Zustand würde er nicht schlafen können und dort lag noch ein fertig gedrehter Joint. Na, dachte er sich, er war eh bereits angesoffen und wollte eigentlich nur gut schlafen, was machte es also aus...? Mit Gedanken der Selbstvorwürfe und scheinheiliger Rechtfertigung, die er doch selbst nicht glaubte, steckte er ihn an und sog den Rauch erleichtert in die Lungenflügel. Langsam atmete er aus und beobachtete den Mond, dessen mystisches Antlitz schwache Streifen bleichen Lichts in sein ansonsten dunkles Zimmer warf. Fasziniert saß er ein paar Minuten da und rauchte, dann auf einmal: Quietschen, Fiepen. Donnern. Krachen. Die Schrankgeister kamen hinter'm Schleier hervor und gingen langsam auf Felix zu, sie umkreisten ihn und lächelten ihn an. Sie rückten näher und sahen ihm mit einer Schwermut in die Augen, die er nicht ertragen konnte. Felix wandte den Blick ab und versuchte das flaue Gefühl in seiner Magengegend zu ignorieren, Panik wallte in ihm auf, er brach in Schweiß aus und riss die Augen auf.
Scheiße.
Ihm gingen viele Gedanken im Kopf herum, er hatte das Gefühl, die Welt drehte sich und drehte sich immer weiter und immer schneller, indes er einfach nutzlos liegen blieb wie ein benutztes Einweg-Wischtuch, das seinen beschissenen Dienst verrichtet hatte und weggeschmissen worden war. Doch er hatte seinen Dienst noch nicht verrichtet!, er konnte nicht weggeworfen liegen bleiben wie eine Bananenschale, deren Inneres gegessen und verbraucht war! Er stand auf und umkreiste nun selbst seinen Sessel, reihte sich ein, irgendetwas packte ihn bei den Hoden der Tatsachen. Er musste auf der Stelle etwas unternehmen, alles schrie nach Veränderung! Hatte er sich nicht schon oft vorgenommen, seinen Ängsten ins Gesicht zu sehen, sich seinen Problemen stellen? Dieses Mal durfte das keine Phrasendrescherei sein, dieses Mal würde er es ernst meinen!, und das bedeutete: seine Leichen zu bergen. Von diesen Gedanken beseelt, öffnete er die Tür und stieg die Kellertreppe hinab.
Es war feucht hier unten, überall stank es nach verschwitzter Verzweiflung. Dicke, klebrige Spinnennetze spannten sich von einer Wand zur anderen, sodass er sich langsam vortasten musste; sehen konnte er ohnehin nichts, da ihn bloß noch dichte Dunkelheit umgab, seit die Kellertür hinter ihm ins Schloss gefallen war. Das Licht funktionierte nicht und Felix hatte nur sein Feuerzeug. Er blinzelte ein paar Mal, dann begab er sich langsam auf die Suche, seine Schritte hallten vonden modrigen Wänden wider. Er leuchtete in den ersten Raum, der sich rechts von ihm bot und sah - nichts. Im nächsten Raum - nichts. In dem danach? Nichts. Er suchte Raum für Raum ab, doch fand er - nichts. Allerdings war er auch lange noch nicht fertig, zur Erkundung blieben ihm scheinbar Gänge und Verliese ohne Ende. Er ging beklommen weiter, sein flauer Magen bereitete ihm zwar Übelkeit, aber eine irrational wahnwitzige Leichtigkeit ergriff ihn auch. Er merkte, dass er seinen Weg nicht fortsetzte, weil er musste, sondern weil er wollte. Ein mächtiges, erhebendes Gefühl.
Als er die nächste Tür ertastete und diese unter Knarren öffnete, starrte er in undurchdringbare Düsternis, die ihm noch dichter als bisher erschien, da selbst der kläglich flackernde Schein seines Feuerzeuges keine Übersicht mehr zu schaffen vermochte. Vorsichtig versuchte er, sich den Raum zu erschließen, als plötzlich eine leise, heisere Männerstimme erklang. Felix zuckte erschrocken zusammen.
"Na mein Sohn, hast du dich verlaufen?", fragte die alte Stimme heiter.
"Nein, ich.. suche etwas", antwortete Felix mechanisch mit belegter Stimme, "Ich suche.. etwas.", sagte er noch einmal händeringend.
Mittlerweile war er der Stimme so nahe gekommen, dass er deren Besitzer eigentlich im Feuer sehen müsste, doch das tat er nicht.
"Ich bin hier drüben", krächzte sie, "komm' her. Was suchst du. Oliven zum Marinieren deiner Tiefkühlpizza, um dich mal abwechslungsreich zu ernähren? Vielleicht den Sinn des Strebens oder bloß deine dehydrierten Alkoholkadaver? Oder etwa die Liebe wie ein jeder Narr es tut?", sie lachte. "Weißt du Junge, der Himmel weiß nicht, ob das gut geht, mit dir, doch das finden wir noch raus. Das Leben ist wie eine Rolle Mülltüten... Es läuft immer schneller ab und mit dem Großteil unserer Zeit machen wir nur Scheiße."
Es ertönte erneut ein Lachen, ein leises Ploppen, dann ward es wieder ruhig.
"Nein, ich will - hallo?", doch ihm antwortete niemand, die mysteriöse alte Stimme war schon wieder verschwunden.
Was war das hier nur? Felix stand konsterniert da und wusste nicht, was soeben passiert war, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Er durchstreifte dieses alte Kellerverlies, ohne recht zu wissen, wohin es ging, während er nicht einmal geradeaus schauen konnte - er drehte sich schlichtweg im Kreis. Parlez-vous francais (natürlich nicht)? Seit seiner Kindheit war es für ihn selbstverständlich gewesen, wohin er gehen musste. Es ging zum Kindergarten, es ging zur Schule, es ging zur Universität. Nur wohin es dann ging, das hatte ihm noch keiner gesagt. Er hatte in dieser Richtung gedanklich auch noch nicht aus dem Vollen geschöpft; wieso auch, er hatte sich nie anstrengen müssen - alles war ihm irgendwie zugefallen, weil er geschickt und nicht auf den Kopf gefallen war und Kaffee trank (von diesem Teil seines Erfolgsrezepts war er einzig fest überzeugt) -, aber nun hatte er offenbar sein Ziel verloren. Was blieb, war eine Spur Zynismus und eine Prise Idealismus, völlig unzureichend und undefinierbar.
Er rotierte, als er so in dem schaurigen Gemäuer stand und nicht mehr wusste, wo es herein- und wo es herausging. Irgendwo tropfte es, langsam, das Echo des Aufschlagens der Tropfen hallte zu ihm hin. Er schauderte. Angst und Zweifel krochen an ihm wie ein Insektenschwarm hoch, bis er das Gefühl hatte, sich verbrannt zu haben - zu oft hatte er mit dem Feuer gespielt auf seinen Reisen und Feiern und Badegängen in den Seen voller Alkohol, inmitten dessen er jahrelang erneut ertrank. Je länger er wie gelähmt dastand und je mehr er nachdachte, desto größer schien sein Kopf zu werden, desto größer wurde sein Kopf tatsächlich. Er wusste nicht, wie ihm geschah; wie auch sein Körper wuchs und wuchs er, bis Felix nichts anderes mehr sehen konnte als sein gebogenes Selbst mit seiner widerwärtigen Scheißvisage; er drehte sich erneut im Kreis, physisch wie psychisch, sein Magen flatterte, oben und unten ergab keinen Sinn mehr, der Gestank dieser Gruft raubte ihm den Atem, Kotze stieg ihm im Hals empor, er glaubte zu ersticken -- da löste sich seine Lähmung, da stolperte er drauflos und versuchte, von diesem verseuchten Flecken fortzukommen. Blindlings floh er aus dem engen Raum, doch konnte er nicht entscheiden, welcher Weg ihn zum Ausgang führte. Die Panik machte sich in ihm breit, hilflos sah er sich um. Im Hintergrund nahm er neben dem Tropfen ein leises Ticken und Tacken wahr, das, jetzt, wo er darauf achtete, zu einer immer lauteren, donnernden Lautstärke anschwoll, die die Kellerwände erbeben ließ.
Scheißegal!, dachte Felix jetzt und rannte in die nächstbeste Richtung, als das Gemäuer zu rumoren begann. Mörtel und Gestein lösten sich und fielen unter Getöse bereits auf ihn herab, als er tatsächlich den Ausgang erblickte, erreichte, hektisch durchquerte, hinausrannte und dem fragilen Gebäude entfloh; draußen stürzte er dankbar in den eisigen Schnee. Fassungslos blickte er zurück auf das einstürzende Gebäude, das doch sein Zuhause war, die Zuflucht seines Seins, das Exil seiner Existenz.
Doch obwohl er es nach draußen geschafft hatte, war ihm keine Erholung vergönnt. Das Ticken dröhnte noch lauter in seinen Ohren. Zitternd richtete er sich wieder auf, sah sich um und stellte fest, dass er plötzlich nicht mehr wusste, wo er war. Er war zwar betrunken und verwirrt, aber doch trotz allem hier heimisch?! Dennoch konnte er nur mutmaßen, was für eine Winterlandschaft ihn nun umgab. Schnell richtete er sich auf und ging auf die Suche nach einer bekannten Straßenecke, immer noch verfolgt von dem abgehackten Geräusch irrte er umher.
Nach einer kurzen Weile Wahnsinns rieb er sich schlotternd seinen Körper, der anscheinend einzig aus Gänsehaut bestand - hätte er doch seine Jacke angezogen! Die Häuser und das laternene Leuchten der Straße waren längst hinter ihm zurückgeblieben. Rings um ihn herum traten riesige, wilde Bäume hervor, aus deren dickem Geäst ihn leuchtende Augen anstarrten. Tausende Füße trippelten und trappelten um ihn herum, es knispelte und raschelte, ohne, dass er jemanden - oder etwas - ausmachen konnte. Krampfhaft leise atmend horchte er in diesen Wald hinein, bis er wieder dieses mittlerweile markerschütternde Ticken hörte! Felix fuhr heftig zusammen und stolperte zurück, das dröhnende Donnern tönte von weit her und gleichzeitig von verdammt nah, es erfüllte die Luft und raubte ihm fast den Verstand. Gleichmäßig drosch dieser Lärm auf ihn ein, das Ticken und Tacken jagte ihm wie repititive Hammerschläge durchs Trommelfell ins Hirn hinein und wieder hinaus, es zerriss nahezu seine Trommelfelle und auf jeden Fall seine Nerven. Nur langsam und unter größter Anstrengung erlangte er die Kontrolle über seinen Körper zurück, nur allmählich gewöhnte er sich daran und konnte erkennen, dass es tatsächlich ein gleichmäßiges Uhrenticken zu sein schien, das von irgendwoher erklang, auch wenn er es nicht weiter zuordnen konnte.
Felix drehte sich weiter im Kreis und sah sich immer hektischer um, um zu verorten, wo er zum Teufel noch mal war. Doch er konnte außer den langgezogenen Schatten der vom lachenden Mond beschienenen Bäume zum Verrecken nichts erkennen. War das der Volkspark um die Ecke? Nein, der sah anders aus. Im Garten des Nachbarn? Keineswegs, viel zu groß. Narnia? So ein Blödsinn.
Felix hielt seinen Kopf mit beiden Händen fest; er hatte das Gefühl, sein Kopf explodiere (ticktack). Wimmernd stolperte er vorwärts. Wie - zur Fotze Odins verfluchter Oma - war er in diese Situation geraten? Das fragte er sich noch, als er nicht merkte, wie eine kleine Zecke sich neckisch auf seinem Nacken niederließ und ihn biss, er merkte nur, wie er ein wenig schläfrig wurde (ticktackticktack). Aber es war keine angenehme Schläfrigkeit, es war ein müdes Unwohlsein, ein unruhiges Rauschen, das von ihm Besitz ergriff, ihn fahrig werden und seine - wohlwollend ausgedrückt - unmittelbar problematische Situation verdrängen und fast vergessen ließ. Das kam ihm doch bekannt vor.
Schöne Wolke...
Etwas Hartes traf ihn ohne Vorwarnung wuchtig am Kopf (TICKtackTICKtack) - Felix schrie, stürzte zu Boden und stieß sich seinen Kopf krachend an einem tiefhängenden Ast an. Auf allen vieren sah er schleierhaft Blut auf den Schnee tropfen, er fluchte! und presste schmerzverzerrt die Zähen aufeinander. Aber Moment, er traute seinen Augen nicht! Etwas, das vor ihm im Schnee lag, hopste langsam, fast unscheinbar, von ihm fort. Er schüttelte seinen Kopf, sein Blick wurde einigermaßen klar - aber: Das Ding, das da vor ihm floh, war ein großes, plötzlich laut kicherndes Geldstück auf der Flucht! Sowie er der Münze nachsah, schossen weitere harte Metallstücke und zu Pfeilen zusammengerollte Scheine nach ihm, deren andauernde aufprallende Wucht ihn windelweich prügelte (TICKTACKTICKTACK). Mit gekrümmtem Leib, blutigem Gesicht und schlaffen Lidern sah er das jovial giggelnde Geld noch abziehen, doch weil er bräsig dalag und kaum noch bei Besinnung war, bemerkte er den riesigen, drachenähnlichen Kuckuck hingegen nicht mehr... der sich mit halsbrecherischer Geschwindigkeit und funkelnden Augen auf ihn stürzte, ein ohrenbetäubendes Triumphgeheul von sich gab und ---
Felix schreckte auf. Er fand sich keuchend und sabbernd mit schmerzender Stirn und auf dem Bauch liegend auf dem Parkettfußboden seines Zimmers wieder. Im Appartement nebenan klopfte jemand wild an die Wand. Ihm wurde bewusst, dass er geträumt hatte und der Schrei des Vogels trotzdem die Nachbarn geweckt haben musste.. - oder hatte er so laut gekreischt? Er drehte sich zur Seite und murmelte "Jaja.." und blickte verschwommen aus dem Fenster, die Morgenröte über dem Menschenfeind, der in besten Zeiten größte Freiheit und in schlechtesten Zeiten größte Einsamkeit versprach, begann gerade zu verblassen. Es musste noch recht früh sein.
Felix stemmte sich vom Boden hoch und rieb sich den pochenden Schädel. Scheiße, was für ein Traum. Dabei wusste er doch, was psychedelische Drogen in Verbindung mit Alkohol mit ihm anstellten. Er hatte Mühe, sich richtig an den Traum zu erinnern, nur dass er fast von einem Vogel verspeist worden war, das wusste er noch sicher. Und er wusste sicher, dass er sich ganz schön beschissen fühlte, was nicht unbedingt eine gute Voraussetzung für den Tag war. Heute galt es, den letzten Tag vor der Abgabe seiner Bachelorarbeit zu bestreiten. Genau genommen war es eine beschissene Voraussetzung. Wenn er heute nicht abgab, dann wäre es das wohl mit seinem Hochschulstudium.
Aber das würde er nicht zulassen, dachte Felix grimmig, ging zu Kamilla, seiner Kaffeemaschine, und setzte zehn Tassen auf. Diese letzte Chance würde er nicht verstreichen lassen, dieses Mal nicht! Er würde nur flugs Brötchen holen, kurz das Nötigste einkaufen gehen und sich anschließend direkt an die Arbeit machen.
Dann mal los.
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I wasn't playing baseball, no!
I wasn't playing football, no!
I wasn't playing basketball, noo!
I was playing Class War!
I wasn't playing football, no!
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