Was denkt ihr gerade?

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    • Juandalyn schrieb:

      Und: Werde ich je wieder einen Tag haben, an dem ich wirklich "frei" bin?
      Erst wenn du dir bewusst einen Tag frei schaffst/nimmst. Automatisch wirst du nie wieder frei sein – zumindest fühlt es sich für mich manchmals so an.

      Kann man jemanden stark vermissen den man flüchtig bis überhaupt nicht kennt? Hmn...

      "Time passes, people move... Like a river's flow,it never ends... A childish mind will turn to noble ambition... Young love will become deep affection... The clear water's surfacereflects growth...
      Now listen to the Serenade of Water to reflect uponyourself...."


    • Was soll eigentlich der zeitgenössische Müll von Steven Wilson? '4 ½' als neues Album vermarkten, und dann sind neben (uninteressanten - dafür leg' ich meine Hand jetzt schon ins Feuer) B-sides von alten Solo-Alben original zwei neue Tracks drauf. Und eine Neuauflegung eines Porcupine Tree Klassikers, die auch schon bei Lazarus keiner gebraucht hat.

      Und wie uninspiriert ist bitte das Cover?
    • Und so beginnt die 16. Wie die Zeit vergeht.

      Ein paar Gedanken aus dem letzten Jahr.
      Nostalgie ist etwas vollkommen überbewertetes. Etwas darf kein Existenzrecht haben, nur weil es mit etwas aus der Vergangenheit im Zusammenhang steht. Und wenn ich so in die Film und Buchweltblicke, ist es voll davon. Neuauflagen von Filmen aus der passenden Demographie oder Referenzen aus den Jahrzenten. Die 90er haben viel Schund produziert, der Gehaltlos ohne Ende war, darüber nostalgisch zu werden ist mehr als fraglich.
      Aber gut, wir sprechen von einer Gesellschaft, die Medienrummel über Qualität setzt und so Sachen wie PSY in die Charts katapultiert.
      Im gleichen Gedankengang geblieben, man muss das Werk von dem Macher trennen. Nur weil jemand seinen Namen oder Unterschrift unter etwas packt, ist es noch lange nicht gut. Das wie vielte Parfum wird für teuer Geld verkauft, weil irgendeine Medienfrau ihren Namen draufgeklatscht hat? Genauso darf man aber ein Gutes Werk nicht durch den Autor ruinieren.

      Und wo wir einmal bei der Kreativität und der Arbeit sind. Wer hat sich eigentlich diesen Mist ausgedacht, dass jede Kunst, dadurch dass sie Kunst ist, gut ist? Ich hab das nun schon für Bücher, Comics, Bilder und Filme gesehen.
      Versteht mich nicht falsch, jeder soll seinen Erschaffungsdrang haben und ausleben, aber gleichzeitig zu vermitteln, dass es so gut ist, wie es erschaffen ist absolut tödlich für den Verbesserungsprozess. Wer auch immer solche Bewegungen gegründet hat, war wohl noch nie auf Seiten die Fanfic o.Ä. beinhalten. Diese "jeder ist gut so wie er ist" Mentalität ist paralysierend und falsch. Es gibt immer Möglichkeiten sich zu verbessern, es gibt immer die Option, dass man die Wertlosigkeit in Person repräsentiert. Wäre es nicht viel besser zu sagen, dass jeder die Möglichkeit hat besser zu werden, als er es gestern war?

      Und was ist eigentlich mit dem Zorn los? Ich meine nicht die aufflammende Wut über Sachen, die wieder abebbt sobald sie aus den Augen ist. Ich meine auch nicht das kindische "Der/die hat aber gesagt. WÄÄÄH".
      Ich meine wirklich ernst gemeinte Antipathie, die solange andauernd ist, bis das Problem aus der Welt geschaffen ist. Gibt es nichts mehr über das man sich aufregen sollte, oder fühlen wir uns einfach zu wohl? vielleicht ist der Strick der uns umgelegt wird seiden und wir empfinden ihn als schmucken Schal, bis wir nicht mehr aufschreien können. Sind wir noch mündig, wenn uns sowas nicht mehr auffällt und wir uns nicht mehr dagegen aufbegehren?
      (Wann ist das letzte mal, dass ihr ein Flugblatt in der Hand hattet? Auch Sachen wie "Smash the system" sind selten geworden.)
    • Ich habe um ehrlich zu sein keine Erfahrung damit.
      Aber viele die ich kenne, würden wollen, dass wenn sie nicht mehr sind, man nicht um sie trauert, weil sie nicht mehr da sind, sondern sie positiv in Erinnerung behält.
      Also, dass man sich daran erinnert, wie sie z.B. sich nicht unterkriegen ließen obwohl dies und das, dass man immer Spaß hatte wenn sie da waren oder falls sie einen etwas beibringen wollten, dass man ihre Lektionen nicht vergisst, auch wenn man sich nicht unbedingt nach ihnen richtet.
      Also einfach das, was die Person für einen ausmacht in Ehren hält.

      So habe ich das zumindest aufgefasst, was wirklich passt kann ich nicht sagen, tut mir Leid.
    • Kann ich verstehen, ich setze mich gelegentlich mit dem Thema "Vergänglichkeit" außeinander und mir graut es einfach nur davor, aber die Menschen schaffen es dennoch die Erinnerung wach zu halten.
      Zum Beispiel kannte ich meinen Opa kaum, aber meine Ma erzählt mir ab und an Geschichten über ihn und nun finde ich es schade, nicht wirklich mit ihm zu tun gehabt zu haben, aber so lebt die Erinnerung an ihn durch mich weiter~

      Tut mir Leid, falls ich besser schweigen sollte^^'
    • Ok, kann aber wirr werden, wenn ich länger am Stück schreibe :D

      Also mein Vater verstarb plötzlich 2009 an einer zu spät erkannten Hirnblutung. Meine Eltern warn zu dem Zeitpunkt geschieden und er hatte keine neue Freundin oder Frau und auch keine wirklichen Freunde. Er hatte nur ein zwei Jahre davor eine Frau kennengelernt, die er ab und zu für bestimmte Dinge traf und Kontakt zu einer alten Schulkollegin aufgenommen.

      Papa war nicht der hellste und wurde von der Familie immer nur belächelt und zu seinen Eltern und Geschwistern(sein Bruder verstarb in den Neunzigern und seine Schwester lebt noch irgendwo in meiner Heimatstadt) brach er den Kontakt schon Jahre ab. Meine Oma war lieb zu ihm und behandelte ihn wie ihren eigenen Sohn. Meine Tanten und Onkel fanden ihn offensichtlich zu dumm.
      Er war Hausmeister an einer Schule.

      Zurück zu 2009. Er lag schon Tage krank im Bett und war wenig ansprechbar, da er immer wieder einschlief. In wachen Momenten zündete er sich immer eine Zigarette an. Man, war das gefährlich. Er schaffte ja nie sie zu rauchen. Er konnte sich nicht mehr um die Schule kümmern, obwohl er sonst nie krank machte. So hab ich das wichtigste gemacht, wie die Schule aufschließen, Turnhalle durchwischen,..
      Mein Bruder und ich wussten nicht mehr was wir tun sollen. Wir wollten unsere Mutter nicht damit belästigen, weil sie sich ja getrennt hatten. Mein Bruder rief dann aber doch Mama an und sie kam direkt vorbei und rief den Krankenwagen, weil sie immerhin den ernst der Lage gesehen hat, dass irgendwas im Argen ist.
      Papa wurde dann im Krankenhaus stationär behandelt wegen einer Lungenentzündung. Zu diesem Zeitpunkt hatte er aber schon ein ganz ganz schlechtes Kurzzeitgedächtnis. (Wusste weder was am Vortag war, noch was 10 Minuten vorher war) Nur an Zigaretten und Heftchen konnte er sich wohl erinnern. Ein paar Tage später fiel er dann auf dem Krankenhausflur um. Endlich entdeckte man die Hirnblutung und er wurde in einem anderen Krankenhaus notoperiert. Zu dieser Zeit ging in seiner Schule natürlich gar nichts mehr und ich wurde ständig von der Sekretärin genervt, dass sie diverse Schlüssel bräuchten für den Ersatzhausmeister und das Diensthandy, welches ihm anscheinend im Krankenhaus gestohlen wurde(ich wurde so oft wegen diesem blöden Handy genervt, dass ich es echt nicht mehr vergessen kann).

      Nach der Not-OP lag er im Koma. Das war der schlimmste Anblick für mich, aber ich bin sehr froh, ihn dort einmal besucht zu haben, weil er eine Woche später Hirntod war.

      Am Tag der Beerdigung kam niemand aus seiner Familie. Nur höflicherweise die Familie meiner Mutter und einige Lehrer und sogar Schüler. In der Kapelle durften wir seine Lieblingsband Queen spielen.

      Ich wurde nur noch nach seinem blöden Diensthandy und tausenden Schlüsseln belästigt. Drei Monate konnten mein Bruder und ich dann noch in der Dienstwohnung leben. Wir mussten dann mit Hilfe unserer Mutter den ganzen Saustall ausräumen. Das war einfach nur schlimm. Sein Schlafzimmer war zugemüllt mit Dreck den ich niemandem zumuten will und das Wohnzimmer war voller VHS-Erwachsenenfilmen.
      Man möge mir verzeihen, dass ich sowas preisgebe, aber das ärgert mich einfach immer noch.


      In der Zeit nach der Trennung war ich, glaube ich, seine Bezugsperson. Er unternimm alles mit mir und erzählte mir alles. Dabei bin ich doch nur die Tochter und nicht sein Kumpel. Über meinen Bruder schimpfte er immer nur.
      Keiner mochte ihn und das hat er nicht verdient.

      Danke, dass ich mal alles rauslassen durfte. Ich finde das einfach so furchtbar und muss wieder weinen.
      forever alone
    • In Zeiten von geistigem Unfrieden, mangelnder Einsamkeit grübel ich doch tatsächlich über die seltsamsten Dinge.

      Die gängigen Sprachen dieser Welt die mir geläufig sind, haben keinerlei Problematik, das Aussehen, die Schönheit, auch in Bewegung einer Person darzustellen, unabhängig davon, wie die jeweilige Schönheitsdefinition ist.
      Wohlgeformt, fließend, strahlend, voll.
      Und doch ist es doch so, wie Danton es sagte, Ich kann nur vor deine Stirn schauen, obwohl das was ich liebe dahinter liegt. Doch die Begrenzung zieht sich noch weiter, da unsere Sprache uns zur Beschreibung des inneren Schönheit mit Adjektiven für das Äußere zwingt. Ohne große Metaphern sind die besten Beschreibungen der Persönlichkeit pathologisch.

      (Hoffe doch mal, dass mich hiesige Linguisten eines Besseren Belehren)

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