Schwangerschaftsabbruch: seid ihr dafür oder dagegen?

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    • Schwangerschaftsabbruch: seid ihr dafür oder dagegen?

      (Ich hoffe mal, das Thema gab's noch nicht, war etwas schwierig danach zu suchen, weil die SuFu Wörter mit mehr als 20 Zeichen nicht zulässt…)

      Jedem_jeder, der_die sexuellen Kontakt zum anderen Geschlecht hat, kann in eine solche Situation kommen: vielleicht vernebelte die Aufregung die Sinne und die notwendigen Verhütungsmittel wurden vergessen, vielleicht klappte auch etwas bei der Einnahme der Antibabypille nicht und die Wirkung wurde durch Erbrechen/Durchfall aufgehoben, vielleicht lief es auch ganz blöd und es war Alkohol im Spiel … Was immer die Gründe dafür waren, dass es passieren konnte: die Menstruation bleibt aus, man_frau wartet vier, fünf, sechs Tage oder noch länger, entscheidet sich schließlich für einen Schwangerschaftstest… und dieser zeigt positiv an.
      Und was nun?


      Eure Meinung zu diesem kontroversen, gleichzeitig aber auch sehr facettenreichen Thema interessiert mich! :)
      Ein paar kleine Fragen zur Denk- und Schreibanregung:

      - Die Basisfrage dieses Themas: Was spricht aus eurer persönlichen Sicht für oder gegen eine Abtreibung? Standet ihr selbst schon einmal "am Scheideweg"?
      - Könntet ihr in einer solchen Situation Unterstützung von euren Eltern oder von anderen Verwandten erwarten?
      - Was haltet ihr von "Mittelwegen" wie Adoptionen, anonymisiert oder nicht?


      Bitte schreibt auch dazu, welchem (biologischen) Geschlecht ihr angehört und wie alt ihr seid - denn mit 15 befindet man sich (höchstwahrscheinlich) in einer doch sehr anderen Lebenssituation als mit 26, was wohl nicht wenig Einfluss ausübt auf die eigenen Ansichten und die Entscheidungen, die man treffen würde.
      Ach ja: Eine Draufdrück-Umfrage gibt es mit voller, widerwärtiger Absicht hier nicht - ich möchte nämlich, dass ihr schreibt ;)
    • Ich gehöre zu denen, die sagen, dass der Körper der Schwangeren noch immer ihr gehört und sie damit machen darf/soll, was sie für richtig hält. Wenn eine Frau aus Versehen schwanger wird und sie weiß, dass sie das Kind noch großziehen kann oder will, soll sie abtreiben, ich finde das legitim. Immerhin verändert sich durch so ein Kind auch für die Mutter das Leben für immer. Und ob man das Kind nun abtreibt oder es später, weil man damit nicht zurechtkommt, mental zerstört, dann doch lieber gar nicht erst leiden lassen.

      Wenn sich das mit der Moral der Schwangeren nicht deckt und sie es nicht verantworten will, das kleine Ding (liebevoll gemeint), das da in ihr heranwächst, großzuziehen, finde ich Adoption sehr sinnvoll. Es gibt so viele Paare, die sich Kinder wünschen und keine kriegen können.

      Ich glaube, für mich gesprochen, nicht, dass ich selber abtreiben könnte. Wenn das Kind nicht Ergebnis einer Vergewaltigung wäre und ich mit Sicherheit sagen würde, dass ich das Kind niemals lieben würde, würde ich das vielleicht in betracht ziehen und mir das Austragen sparen.
      Sollte mir das jemals passieren, und ich hoffe, ich werde das niemals erfahren müssen, könnte ich mich zum Glück auf Hilfe meiner Eltern bzw. meines Bruders verlassen, sodass ich glaube, dass ich auch eine von den unglücklichen "Mutter und Studentin"-Mischling werden könnte und das Kind schon irgendwie so großziehen könnte, dass es keinen großen Schaden davonträgt.

      Aber wie gesagt: Was andere Frauen machen, ist ihre Sache. Und wenn eine Frau vernünftig und mutig genug ist, um sich einzugestehen, dass sie nicht die Kraft und Erfahung hat, ein Kind auszutragen und großzuziehen, ist es ihr gutes Recht, sich dagegen zu entscheiden.


      Ach ja, wenn's nicht klar wurde: Weiblich, 22. xD
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Weiblich, 21

      Ich bin für den Schwangerschaftsabbruch.
      Aus vielen Gründen.

      Einmal ist es, wie FoWo schon schreibt, der Körper der Schwangeren.
      Egal, ob diese schwanger durch ne Vergewaltigung oder nen Unfall ist, ob sie wegen dem Kind oder das Kind wegen ihr sterben würde. Die Frau hat, meiner Meinung nach, das Recht, zu entscheiden, wie ihr Leben zu verlaufen hat. Und wenn sie sich gegen ein Kind entscheidet, dann ist dem so.
      Ich mein, vor allem wenn die Frau sonst immer verhütet und es dann halt warum auch immer schief geht, kann man ihr doch nichts vorhalten. Sie hat ihr möglichstes getan, um kein kind zu kriegen, hat es dann leider doch und jetzt soll sie es ausbaden wie ne Frau, die zu dumm ist, wenigstens ein dämliches Kondom zu kaufen?

      Dann Punkt 2, ein mir persönlicher:
      Gerade junge oder alte Frauen sollten diese Wahl bekommen können, da sie massiv ihr Leben beeinflussen werden.
      Alte Frauen (im biologischem Sinne, sprich ab 40) riskieren mit jedem weiterem Jahr die Tatsache, dass das Kind leicht bis schwer behindert sein wird. Ich mein, mit 45 steht die Chance 50:50, ein Kind mit Downsyndrom zu kriegen. Sowas kann eine Frau sehr belasten.
      Die jungen Frauen dafür müssten unendlich viel aufgeben, je jünger sie sind.
      Ein Mädchen aus meiner Parallelklasse hatte z.B. mit 16 ein Kind bekommen. Sie wurde zwei Klassen zurückversetzt, weil sie so lange gefehlt hatte, hatte den schlechtesten Abschluss und hat es vor zwei Jahren mit Ach und Krach geschafft, nen Ausbildungsplatz zu kriegen.
      Oder ich selbst, ich hab gerade angefangen zu studieren. Meine Uni ist zwar sehr Mutter-freundlich und Bafög unterstützt es auch, aber es würde schlicht meine Studienzeit verlängern.
      Ganz zu Schweigen davon, dass ich weder vor vier Jahren, noch jetzt noch in den nächsten drei Jahen Punkt 3 erfüllen kann.

      Punkt 3:
      Das Kind hat zwar das Recht auf Leben, ich aber forder den Anspruch auf ein kindgerechtes Leben.
      Würde ich jetzt ein Kind kriegen, was könnte ich ihm bieten?
      Ich würde 100€ mehr von Bafög kriegen, 180€ Kindergeld. Damit kann ich Essen, Trinken und ein paar Klamotten besorgen. Aber keine Spielsachen, kein eigenes Zimmer, schon gar nicht sowas wie nen Kindergartenplatz. Ich habe hier niemanden, den ich kenne, der auf es babysitten könnte, weil meine Familie 260 km weit weg wohnt.
      Ausserdem ist dort auch der Vater, mein Freund, der jetzt Zivi beginnt und insofern schlicht keine Zeit hat und auch nicht mal eben hierhin kann.
      In vier oder fünf Jahren werde ich Geld verdienen, mein Freund auch, wenn wir dann noch zusammen sind, könnten wir zusammenziehen in ne größere Wohnung, dem Kind ein eigenes Zimmer, schönes Spielzeug und alles geben.

      Deshalb, ich habe erst letztens wegen nem Unfall die Pille danach nehmen dürfen, wär sie zu spät gewesen, würd ich keine Sekunde zögern, die "Todespille" zu schlucken.
      Ich liebe Kinder und wünschte, jedes Kind hätte ein wundervolles Leben. Haben aber unendlich viele nicht. Also werd ich jedes Kind in mir "töten", bis ich in der Lage bin, einem von ihnen die Möglichkeit zu geben, ein wundervolles Leben zu haben.
      Und, um Missverständnisse zu vermeiden, ich hab noch nie abgetrieben, ich tue alles, damit ich diesen Schritt gar nicht erst machen muss.
    • Bevor sich die Frau und gegebenfalls der Mann für eine Abtreibung entscheiden, sollen sie ausführlichst über alle Möglichkeiten nach der Geburt informiert werden. Das betrifft nicht nur formelle Angelegeheiten, es muss auch gute Arbeit mit Familie, Freunden usw. geleistet werden, die, wenn die Mutter das Kind beispielsweise aus finanziellen oder aus Altersgründen etc. nicht großziehen kann, ein stärkeres Bewusstsein für die zukünftige Situation der Mutter (und auch des Vaters) entwickeln sollen. Das Ergebnis ist eine bewusstere und kräftige Unterstützung der angehenden Mutter, die das Kind alleine wahrscheinlich nicht aufziehen kann.

      Prinzipiell bin ich für Abtreibungen, diese sollte aber nur nach intensiver Betreuung der Betroffenen erfolgen können.

      Nachtrag: Männlich, 22
    • weiblich, 19

      Darüber habe ich auch schon öfter und sehr ausführlich nachgedacht, vor allem weil meine Mutter hin und wieder mit diesem Thema ankam. Ich bin hier der gleichen Ansicht wie Fo - der Körper der Schwangeren gehört ihr und es ist ihre Entscheidung, was sie damit macht. Moralvorstellung mögen relariv wichtig für unsere Gesellschaft sein, aber ich sehe an Abtreibung nichts verwerfliches, manchmal ist es nämlich eher eine Notwendigkeit. Treibt jemand ab, der durch Unvorsichtigkeit früh schwanger wurde (was bei jungen Leuten ja öfter der Fall ist), finde ich das zwar verabscheuungswürdig (wozu haben wir immerhin so viele Verhütungsmöglichkeiten?), aber es ist und bleibt deren Sache.
      Bei Vergewaltigungen kann ich eine solche Entscheidung auch voll und ganz nachvollziehen. Auch wenn das Kind keine Schuld daran trägt, so kann es einen möglicherweise trotzdem immer an diesen traumatisierenden Vorfall erinnern. Das dürfte die Mutter ziemlich fertig machen, immerhin ist das Kind nach der Geburt jahrzehntelang mit ihrem Leben verbunden. Ich stand zum Glück noch nie vor einer solchen Entscheidung, aber ich bin mir sicher, dass ich abtreiben würde. Ich bin nicht verantwortungsbewusst genug, um ein neues Leben groß zu ziehen, noch komme ich überhaupt selbst mit meinem eigenen Leben klar. Mal abgesehen davon kann ich Kinder nicht ausstehen. Außerdem habe ich persönlich zu viele schlechte Dinge, die ich dem Kind vererben würde, betrachtet man den biologischen Aspekt. Für mich zählen solche Gedanken auch zu Verantwortung. Besser kein Kind, als ein dauerkrankes, dessen Leben eine einzige Krankenhausroutine wäre.
      Natürlich ist Adoption eine gute Möglichkeit, aber ich persönlich würde mir nicht 9 Monate antun wollen, in denen ich wie eine überzüchtete Melone aussehe. Unterstützung würde ich in einem solchen Fall von meiner Mutter bekommen, das hat sie mir bereits mehrmals versichert. Ich war ja selbst ein "Abtreibungskandidat" (lief dann aber nicht so wie es gesollt hätte, naja) und ich kann diese Entscheidung meiner Mutter voll und ganz nachvollziehen. Es ist das gute Recht einer jeden Frau. Ich sehe es auch nicht als Mord an, wie manche. Immerhin kann man, soweit ich richtig informiert bin, bis zum 3. Monat abtreiben, weil das Ungeborene da noch nicht als "Mensch" gilt.

      Wie ME auch ansprach - ich könnte dem Kind nichts bieten. Ich habe keinen Abschluss, der mich befriedigen würde, keine Ausbildung, ein Job ist noch in weiter ferne, da ich ständig zwischen irgendwelchen Krankenhäusern pendle... da wäre das Leben schlimmer für das Kind als eine Abtreibung.
      Wer sich ausreichend mit dieser Frage beschäftigt und sich dafür entscheidet, dem sollten keine Steine in den Weg gelegt werden.
      Do you fear death, pup?
    • Wir befinden uns hier und jetzt im 21ten Jahrhundert. Einem aufgeklärten Zeitalter, das sich im Inbegriff befindet von der Religion Abstand zu nehmen. Der Alte Kontinent hat sich fast komplet gelöst, die Neue Welt ebenso und die Dritte Welt... naja... kommt auf die Länder an.

      Worauf ich damit hinau will ist, dass jede/r entscheiden kann, wie er/sie will, solange es niemand anderem oder sich selbst schadet.
      Ich denke Kaktustussi, dass diese Frage hier in diesem Forum eine rhetorische Frage darstellt. Es gibt lediglich 1 Seite die strikt gegen Abtreibung ist und das sind die Hardliner des Christentums und da ich mir zu 100% sicher bin, dass sich hier keiner aufhält, wird jede/r hier nur der Pro-Seite zustimmen.


      Jedenfalls stand ich noch nie am genannten Scheideweg, worüber ich auch froh bin, weil das bestimmt eine heikle Situation wäre, zudem könnte ich stets mit der Unterstützung meiner Mutter rechnen. Und die Mittelwege sindauch echt toll, um sich Gewissensbisse wegen einer Abtreibung ersparen zu können und gleichzeitig um dem Kind eine bessere Zukunft zu bieten, als die Person/en es selbst eventuell könnte/n. Auf Grund von finanziellen Problemen oder Studium oder zartes Alter.

      Männlich, 19 xD
    • Vielen Dank für die bisher eingegangenen Antworten :)
      Dieses Threadthema kommt natürlich nicht von ungefähr, muss ich zugeben ^^

      Vor einigen Monaten war ich in einer ähnlichen Situation wie MangaEngel und nahm die Pille danach, um sicherzugehen, dass es nicht zu einer Schwangerschaft kommen würde (was dann zum Glück auch nicht eintrat). Nun nehme ich zwar wieder die Antibabypille und fühle mich dahingehend sicherer, aber just in diesem Monatszyklus kam es zu Unregelmäßigkeiten und die Menstruation blieb für einige Tage aus, obwohl ich normalerweise (sogar ohne Pille!) einen sehr regelmäßigen Zyklus habe und sich da höchst selten einmal etwas verschiebt. Dann auch noch überempfindliche Brustwarzen, erhöhte Reizbarkeit, Übelkeit am Morgen… Da ging mir schon ziemlich die Düse. Mittlerweile habe ich zwar meine Tage bekommen, aber so richtig verschwunden ist das unsichere Gefühl dann doch noch nicht :/

      Ich persönlich denke ebenfalls, dass die Möglichkeit zur Abtreibung eine gute Sache ist, sie jedoch unbedingt verantwortungsvoll genutzt werden sollte und sie logischerweise kein ordentliches Verhütungsmittel ersetzt. Rein vom Verstand her würde ich ebenfalls eine Abtreibung an mir vornehmen lassen, denn es ist ja bloß ein Zellhaufen. Da liegt jedoch das Problem: "rein logisch" kann man die Sache wohl kaum angehen. Wenn sich dann die emotional-verklärte Brille vor die Augen schiebt, die mich Dinge denken lässt wie "Dieses Kind ist einzigartig zwischen ihm und dir, kein anderes, das danach kommt, wird genau so sein" und "Vielleicht wird es seine Augenfarbe haben… <3", ist es mit der rationalen Handlungsfähigkeit leider vorbei ._.
    • Schwangerschaftsabbruch kann ich nicht vertreten (nette Umschreibung für "Schwangerschaftsabbruch ist Mord") und ich sehe eigentlich kaum Möglichkeiten, von diesem Standpunkt abzuweichen. Ich kann natürlich verstehen, dass diese Möglichkeit perfekt zu "unserem" dekadenten, westlichen Lebensstil passt. So fickt es sich einfach noch leichter durch die einzelnen Diskotheken, Bars und Partys. Ich denke jedoch, dass es auch hier zivilisiertere Mittel und Wege gibt, mit dieser "Problematik" - wenn man ein Kind denn so nennen möchte - umzugehen*.

      Männlich, Mittzwanziger.

      *Das gilt auch für die "Millionen von Frauen", die jedes Jahr vergewaltigt werden. Nur für den Fall... :)
    • Ich finde es immer toll, wenn sowas gerade von Männern kommt, die ja bekanntlich leicht ihr Stachelchen überall reinstecken können, ohne größere Konsequenzen befürchten müssen, von diversen Krankheiten vielleicht mal abgesehen. :3
      Dass Geschlechtsverkehr nichts ist, mit dem man hausieren gehen sollte, ist doch wohl hoffentlich allen klar. Und ehrlich gesagt—wenn irgendwer einfach wild durch die gegend vögelt und krank wird oder eben schwanger, ist es auch echt eigene Doofheit.

      Und trotzdem finde ich, dass man als Frau die Wahl haben sollte. Einfach, weil es denen, die verantwortungsbewusst sind, nicht wegen denen, die zu doof für Verhütungsmittel sind, schlecht gehen sollte.

      Ach und übrigens: Männer, die sich um verhütung nicht scheren, find ich verabscheungswürdig.
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Deine Sicht ist durchaus nachvollziehbar, socos, aber der Umschlagpunkt ist, dass jeder vernunftbegabt und aufgeklärt ist. Wenn der Schwangerschaftsabbruch in deinen Augen die Möglichkeit bietet in noch exzessiveren Ekstasen Spaß und Lust zu empfinden, dann ist das eine Entmündung derer, die so Leben. Wenn eine Frau ungeschützten Sex aus Spaß hat und das immer und immer wieder und schon mehr als ein starkes dutzendmal hat abtreiben lassen (das ist kein Spaß, so eine Frau lag neben meiner Mutter,als sie mit mir schwanger war), dann ist das ihre Sache. Sie hat es sich so ausgesucht. Es ist ihr Leben. Hilfe und Rat und Empfehlung kann ihr jede/r geben, wann immer er/sie will, aber das letzte Wort liegt stets bei ihr.

      Und letztendlich ist es auch sinnlos bei dieser Meinung zu bleiben, weil sich der Trend einfach in die andere Richtung bewegt. Gegen die Masse ankämpfen kann ja schön und gut sein, aber in manchen Gebieten ist es einfach sinnvoller sich nicht zu sträuben und nur unnötige Magengeschwüre einzufangen.


      edit
      mensch fowo xD
    • Original von Theseus
      Deine Sicht ist durchaus nachvollziehbar, socos, aber der Umschlagpunkt ist, dass jeder vernunftbegabt und aufgeklärt ist. Wenn der Schwangerschaftsabbruch in deinen Augen die Möglichkeit bietet in noch exzessiveren Ekstasen Spaß und Lust zu empfinden, dann ist das eine Entmündung derer, die so Leben. Wenn eine Frau ungeschützten Sex aus Spaß hat und das immer und immer wieder und schon mehr als ein starkes dutzendmal hat abtreiben lassen (das ist kein Spaß, so eine Frau lag neben meiner Mutter,als sie mit mir schwanger war), dann ist das ihre Sache. Sie hat es sich so ausgesucht. Es ist ihr Leben. Hilfe und Rat und Empfehlung kann ihr jede/r geben, wann immer er/sie will, aber das letzte Wort liegt stets bei ihr.

      Natürlich ist es im Grunde ihre Sache, aber wenn du das entstandene entstehende Wesen bereits als ein vollwertiges schützenswertes Lebewesen betrachtest, dann ist das ein Problem der Mutter und des Kindes und eventuell der ethisch Andersdenkenden. Wenn eine Mutter ihr Kind im Sclaf erschlägt, dann ist das ja ihr Kind, die Frucht ihres Leibes und damit ihre Sache, was sie damit macht. Und um Argumenten vorzugreifen, dass dieses Kind im gegensatz zum Embryo empfindungsfähig ist: Kühe sind auch empfindungsfähig und sie werden umgebracht, manchmal auf eine Weise, dass ich lieber das Kind wäre, das erschlagen wird.

      Männlich, 21 Jahre
    • Im Grunde habe ich nichts dagegen, weiß aber ich nicht, ob ich es machen würde, wenn ich plötzlich schwanger werden würde. Ich habe nämlich garkeine Mittel um mich für ein Kind zu kümmern. Das würde viel zu kurz kommen momentan.
      In der Beziehung verhüte nur ich und achte sehr darauf, dass ich die Pille nicht vergesse. Man darf ja kein Durchfall haben, innerhalb drei Stunden, wenn man die Pille genommen hat, dadurch muss ich noch aufpassen, weil ich eine Darmerkrankung habe.
      Bisher war die Verhütung also sehr sicher.

      Übrigens gibt es auch Frauen die zu blöd zum Verhüten sind. Denen sollte schon aus dem Grund verboten werden, sich um ein Kind zu kümmern.
      forever alone
    • Original von socos
      Schwangerschaftsabbruch kann ich nicht vertreten (nette Umschreibung für "Schwangerschaftsabbruch ist Mord") und ich sehe eigentlich kaum Möglichkeiten, von diesem Standpunkt abzuweichen. Ich kann natürlich verstehen, dass diese Möglichkeit perfekt zu "unserem" dekadenten, westlichen Lebensstil passt. So fickt es sich einfach noch leichter durch die einzelnen Diskotheken, Bars und Partys. Ich denke jedoch, dass es auch hier zivilisiertere Mittel und Wege gibt, mit dieser "Problematik" - wenn man ein Kind denn so nennen möchte - umzugehen*.

      Jedem muss seine Meinung überlassen werden, keine Frage, aber...


      *Das gilt auch für die "Millionen von Frauen", die jedes Jahr vergewaltigt werden. Nur für den Fall... :)

      ...hier bezweifle ich, dass Du auch nur ansatzweise emphatische Blicke für Frauen, die sich gerade in einer von Dir genannten Situation befinden, hast. Hättest Du diese, würdest Du keineswegs so rational denken und alles über einen Kamm scheren.
      Also wirklich *kopfschüttel*.

      Zur Partynation: Dass manche nicht verhüten...dafür habe ich auch kein Verständnis. Entweder ist man alt und reif genug für Sex und denkt an die Verhütung oder muss es eben bleiben lassen.
      Letztendlich gehören aber immer zwei dazu, die mitdenken müssen. Und nur weil der Mann eventuell "geschlampt" hat, sollte man der Frau kein Kind und die ganzen mit sich ziehenden Konsequenzen aufdrücken. Das gilt nicht nur beim One-Night-Stand, sondern auch in einer monogamen Beziehung.

      W, 21
    • Weiblich, 20

      [NUR persönliches Empfinden]
      Ich bin mir sicher, dass ich niemals abtreiben würde. Nicht nach einem "Unfall" und auch nicht nach einer Vergewaltigung.
      Es mag "rein logisch" betrachtet, wie du sagst KT, nur ein Zellhaufen sein. Aber dennoch. Ich kann es nicht rational erklären, warum ich nicht zu einer Abtreibung fähig wäre, es ist einfach so.
      Hängt vielleicht mit meinem unerschütterlichen Optimismus und dem Glauben ans Schicksal zusammen. (Auch, wenn dem meine skeptischen Ansichten gegenüberstehen, was die Sache komplizierter macht.)
      Ich stelle es mir mal vor:
      Ich verhüte nicht. Plötzlich werde ich schwanger. Soll ich dann das Leben (und sei es nur ein Zellhaufen), dass das Recht beansprucht zu leben, für diese Unachtsamkeit bestrafen? Niemals, ich würde mir den Rest meines Lebens Vorwürfe machen und darüber nachdenken, was hätte werden können, wenn ich das Kind behalten hätte. Wie ich mich dadurch verändert hätte. Welche Bahnen mein Leben eingeschlagen hätte.
      Ich werde vergewaltigt und bin schwanger. Wäre sicher 'ne fiese Angelegenheit, vor Augen zu haben, was geschehen ist. Aber diese Erinnerungen gehen auch ohne Kind nicht weg. Kämen dieselben Überlegungen hinzu wie oben.
      [/NUR persönliches Empfinden]

      An sich: Natürlich soll jede Frau am Ende selbst entscheiden können, was sie mit ihrem Körper und ihrem Leben macht. Jeder hat seine eigenen Wertvorstellungen und soll die auch bitte umsetzen, ich rede niemandem ein, wie er leben soll.
      Aber ich sage mir, wie ich lebe. Und wenn dazu ein Zufalls-Kind gehört, nehme ich das hin. Denn aus einem Zufall können Dinge entspringen, auf die man ohne im Leben nicht gekommen wäre. Und es geht immer irgendwie weiter.
      Erst recht mit einem Kind.

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Original von FoWo
      Ich finde es immer toll, wenn sowas gerade von Männern kommt, die ja bekanntlich leicht ihr Stachelchen überall reinstecken können,


      Deal with it. Oder muss ich mir erst mein Geschlechtsteil abschneiden, um eine Meinung haben zu dürfen?

      Original von FoWo
      ohne größere Konsequenzen befürchten müssen, von diversen Krankheiten vielleicht mal abgesehen. :3


      Monatliche Unterhaltszahlungen in Höhe von mehreren hundert Euro für mindestens drei Jahre und maximal bis zum 15. Lebensjahres des unehelichen Kindes, falls eine eheähnliche Lebensgemeinschaft ausgeschlossen wird, erachte ich als recht "groß".
    • Original von socos
      Monatliche Unterhaltszahlungen in Höhe von mehreren hundert Euro für mindestens drei Jahre und maximal bis zum 15. Lebensjahres des unehelichen Kindes, falls eine eheähnliche Lebensgemeinschaft ausgeschlossen wird, erachte ich als recht "groß".


      Och, mein Vater kam ja gut drumherum, auch wenn es nicht unehelich war :3. Kenn da noch so einige.

      Abgesehen davon stimme ich Maus und FoWo zu. Insgesamt sehe ich es wie MangaEngel und Kaktustussi.

      Weiblich, 19
    • Original von socos
      Original von FoWo
      Ich finde es immer toll, wenn sowas gerade von Männern kommt, die ja bekanntlich leicht ihr Stachelchen überall reinstecken können,


      Deal with it. Oder muss ich mir erst mein Geschlechtsteil abschneiden, um eine Meinung haben zu dürfen?

      Natürlich nicht. Ich glaube nur einfach nicht, dass man als Mann jemals wirklich verstehen wird, wie es ist, schwanger zu sein. Das kann ja ich kaum, und ich BIN eine Frau. Ich weiß aber wohl, wie es ist, nachts vor Angst vor einer Schwangerschaft nicht schlafen zu können, mit Übelkeit aufzuwachen und als allererstes zur Drogerie zu rennen, Schwangerschaftstests zu kaufen und dann auf dem Badezimmerboden zu sitzen und zu heulen vor Erleichterung, weil man wieder einmal heil davongekommen ist.
      Männer können ja nicht mal nachvollziehen, wie's ist, ein mal im Monat zu bluten wie ein Schwein und dabei ggf. furchtbare Schmerzen ertragen zu müssen. Ich weiß, es gibt Frauen, die haben keine Schmerzen bei der Periode, ich gehöre leider nicht zu den Glücklichen. Und glaubt mir, das durchzustehen ist ziemlich heftig. Man freut isch wirklich drei Wochen lang drauf, bis es wieder anfängt.

      Monatliche Unterhaltszahlungen in Höhe von mehreren hundert Euro für mindestens drei Jahre und maximal bis zum 15. Lebensjahres des unehelichen Kindes, falls eine eheähnliche Lebensgemeinschaft ausgeschlossen wird, erachte ich als recht "groß".

      Gut möglich. Ist auch das mindeste, um das "wieder gutzumachen". Gibt außerdem genug, die darauf verzichten.
      Und ich glaube, es ist eine weitaus bedeutendere Lebenserfahrung, neun Monate lang einen neuen Menschen in deinem Bauch heranwachsen zu lassen.
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    • Original von Tetra
      Och, mein Vater kam ja gut drumherum, auch wenn es nicht unehelich war :3. Kenn da noch so einige.


      Ich möchte hier keine Ferndiagnosen irgendwelche familiäre Situationen betreffend stellen. An dieser Stelle ist es sowieso ratsam, einen Fachmann zu konsultieren. Ich will hier auch nicht Mad 2.0 spielen, ich bin ja nicht einmal vom Fach. Dennoch sind Unterhaltszahlungen Konsequenzen, mit denen sich ein Mann auseinandersetzen muss. Ich wollte lediglich das Argument entkräften, dass die Frau "alle Leiden der Welt" auf sich nehmen muss, während der Mann munter von Bett zu Bett hüpft. Natürlich denkt kein Schwein (auch kein Mann) in dieser Situation an Unterhaltszahlungen. Und möglicherweise kennt auch nicht jede Frau ihre Rechte oder vermag diese durchzusetzen, dennoch ändert dies nichts an deren Existenz.
    • Dann schreib ich als Jüngste bisher (17) auch mal was dazu..

      Es gibt viele Menschen, die Abtreibung ethisch als Problem ansehen, weil das Ganze ihrer Meinung nach mit Mord gleichzusetzen ist. Das ist Ansichtssache; für mich ist das, was da in den ersten paar Wochen und Monaten heranwächst, noch kein menschliches Leben.
      Und Leute, die Abtreibung grundsätzlich ablehnen, denken wohl nicht wirklich darüber nach, finde ich jedenfalls. Einige gute Gründe dafür wurden hier ja schon genannt; vor allem, wenn durch die Geburt die Mutter sterben würde - mit diesem Wissen ein Kind zu gebären, finde ich verantwortungslos; meine Familie kannte da mal eine Frau, die 5 Kinder und das sechste Neugeborene mit dem Mann allein zurückgelassen hat, obwohl sie vorher wusste, dass sie bei der Geburt sterben würde. Manche bezeichnen mich als herzlos, aber ich finde das wirklich idiotisch und verantwortungslos.
      Natürlich sollte Abtreibung nicht als 'Verhütungsmittel' 'missbraucht' werden - das ist, denke ich, klar, und muss eigentlich gar nicht weiter diskutiert werden.
      Das ist jedenfalls aber nur meine Meinung; womöglich weiß niemand so genau, wie er denn tatsächlich handeln würde, wenn er in einer solchen Situation wäre; die emotionalen Aspekte wurden ja auch schon erwähnt (auch wenn ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann, bei sowas gefühlsduselig zu sein; aber das sag ich jetzt einfach mal so~).
      Soll jeder machen, wie er es für richtig hält; jedenfalls finde ich solche Protestaktionen mit Schildern von wegen 'Du Mörderin, du tötest dein Kind' etc. dreist und lächerlich; wer keine Ahnung von der jeweiligen Situation hat und einfach grundsätzlich dagegen ist, sollte sich raushalten.

      Fazit: Abtreibung prinzipiell ja, allerdings nicht unüberlegt (sollte aber klar sein)
    • @socos
      Aber es ist nunmal so, das 80% an der Mutter hängen bleiben.
      Mein Vater hat sich wie Tets wunderbar um alles herumgewurschtelt.
      Er zahlt mir seit stolzen 2 Jahren erst Kindergeld, weil er jetzt als Rentner überhaupt sowas wie Geld besitzt (zumindest offiziell, bei den Karren, die der hatte, bezweifel ich das er vorher keins hatte), er hat mich und meine Schwester seit der Scheidung insgesamt an Tagen nichtmal ein Jahr gesehen, vor der Scheidung kaufte unsere Mutter die Spielsachen und ich hab EINMAL dafür was von meinem Vater bekommen (irgendwas billiges aus Plastik).
      Wer hatte also Kosten, Verantwortung und Aufopferungsbereitschaft für zwei Kinder zu tragen? Meine Mutter.

      Es gibt Männer, die wollen sich um ihr Kind kümmern, etc.
      Denen tut es mir dann auch irgendwo leid, wenn die Frau abtreibt (aber es gibt auch genug Fälle, wo die Mutter das doch geborene Kind dem Vater schlicht vorenthält, sprich gleiches Ergebnis)
      Aber die Frau wird IMMER die sein, die die stärkste Bindung und die meiste Verantwortung hat (ausser, sie ist irgendwie psychisch gestört). Diese Verantwortung aufnehmen zu müssen ohne es zu wollen (weil Abtreibung verboten ist) könnte problemlos zum berühmten Kindsmord führen, der schon in Faust behandelt wurde.
      Oder zum Selbstmord der Mutter und einem weiteren Waisenkind fürs Heim, wenn der Vater nicht auffindbar ist.
      SOWAS willst du also theoretisch Kindern antun?

      Hier gehts mir nichtmal nur um die Mutter, ich will mir gar nicht vorstellen, was aus mir geworden wäre, wenn meine Mutter mich nicht gewollt hätte und dann von meinem Vater verlassen worden wäre.
      Wenn sie mich nicht geliebt, nicht umsorgt, nicht gewollt hätte, dann wär ich niemals so geworden wie ich bin, mit tiefem Respekt für humanes Leben. Mit Betonung auf human statt Leben.


      Und zum Thema "Abtreibung als Verhütung".
      Schade, dass es nicht ne Kartei gibt, in der lebenslang alle Abtreibungen aufgezeichnet werden. Ein, vielleicht zwei Abtreibungen im Leben können schon passieren. Aber alles darüber ist schlicht Dummheit und sollte bestraft werden. Allerdings nicht mit trotzdem schwanger werden lassen, das wär nur ne Strafe fürs Kind statt die Mutter.
      Ich bin viel mehr für die Zwangssterilisation oder Zwangsspirale.
      Dann muss man sich keinen Kopf mehr darüber machen.
      Vor allem eine Sache find ich ja zu komisch:
      Manche Leute haben offenbar nicht 5€ zur Hand für ne Packung dämlicher Kondome.
      Aber offenbar 460€ (ambulant) bzw 360€ (medikamentös) für die Abtreibung. Ich mein, für das Geld kann man sich auch einfach ne Spirale holen und fünf Jahre drauf scheißen, was man mit wem macht.