Nur ein toter Ork ist ein guter Ork

    • Nur mal so: Du solltest vielleicht beim Schreiben auch mehr bei der Sache sein und auch über das nachdenken, was du schreibst.

      Ein Beispiel:
      weiter in einer dunklen Höhle, vom Lavaschein hell erleuchtet


      Wie kann eine dunkle Höhle hell sein?

      Du könntest schreiben, dass die Höhle für gewöhnlich stockfinster ist aber in dem Moment gerade von der Lava beleuchtet wird. Andererseits wird die Lava ja nicht von einem aufs andere Mal urplötzlich da auftauchen sondern schon länger da sein, wodurch die Höhle nie dunkel sein kann.

      Ich hab jetzt nur das gelesen, aber da hats mir auch schon gereicht.

      Desweiteren kann ich dir auch nur einen Tipp geben, und zwar: Hör auf meine Vorredner ;)
      Yeah? Well, you know, that's just like ... your opinion, man!
    • Original von Clemo
      Wenn sich Cursor beratungsresistent gibt, dann ist das sein Bier. Solange er nicht ausfällig wird in seiner Wortwahl? Wenn jemand keine Hilfe annehmen will, gut, aber dafür kann man ihn doch nicht "bestrafen", oder? Wenn er glaubt mit diesem Stil viele Leser anlocken zu können und sich der Kritik verschließt dann müssen die anderen User damit leben, aber wie weit er damit kommt und ob seine weiteren Machwerke kommentiert werden, ist fraglich.
      Sprich: Er wird schon noch selbst sehen, was er davon hat. Aber Unkooperativität ist für mich immer noch kein Schließungsgrund, eher ein Grund den Thread in Zukunft getrost zu ignorieren.



      In diesem Falle muss ich Clemo echt mal zustimmen. Er mag ganz gern hin und wieder mit Fowo kollidieren, das ist mir auch durch was auch immer im Gedächtnis. Aber in diesem Thread finde ich die meisten Reaktionen auch zu harsch. Wenn er Kritik nicht nicht annehmen will, sein Ding, dass er dadurch dann schirftstellerisch nicht weiter kommt, auch sein Ding. Es ist seine Kunst, wenn man so will, die er uns hier vorstellt, und damit auch sein Thread. Solange er keine Regeln explizit bricht, lasst ihn doch. Wenn er keine Hilfe will, lasst ihn doch. Aber dass sich mehrere talentierte Menschen so provozieren lassen, nur weil da einer n bisschen großmäulig ist und meint, keine Hilfe zu brauchen, wundert mcih doch ein wenig. Und ein Schließungsgrund ist das bisher imo auch nicht. :/


      Zum Text an sich:

      Also, Cursor, auch wenn ich Trolling-Vorwürfe nicht ganz nachvollziehen kann [edit: das gilt nur für diesen Thread], so kann ich mich der Kritik meiner Vorredner auch nur anschließen.

      Das Problem sehe ich nicht mal direkt bei den Lautumschreibungen, ich finds auch nicht besonders schlimm, das mal einzubauen, auch wenns eleganter ist, ein Pfummn-Pfummn zu vermeiden. Aber dennoch bringt das, in geeigneter Situatuion und anderen präzisen Formulierungen, mehr Geschwindigkeit in den Text. Aber es ist gleichzeitig ein Stilmittel, das man, wenn überhaupt, nur wirklich selten verwenden darf, und nicht so inflationär wie du. Denn nach spätestens (!) zwei Absätzen ist die Luft raus, der Leser langweilt sich extrem. Du schreibst, du willst ne Actionszene darstellen, wie im Film. Aber Herrgott, findest du das spannend, das so zu lesen? Im Film kann man sich ob der trainierten Körper der Darsteller, ob der Kampfchoreographie, ob der Spezialeffekte erfreuen. Das ist es ja, was Actionkino ausmacht. Aber beim Lesen wirkt das nicht. Es spielt sich dann nicht automatisch ein Film, wo du das genau so und genauso cool wie im Kino hinter deinem geistigen Auge siehst, ab. Es ist einfach nur ermüdend, weils detailarm ist und man sichs nicht umständlich noch eigens im Kopf aufbauscht. Außerdem hat mans dann auch begriffen. Es tobt ein Gemetzel, yays. Aber es fehlt doch alles, das Warum zum Beispiel. Wenn man weiß, warum der Protagonist so und so kämpft, um das und das zu erreichen, und nicht, um ne Blutorgie abzufeiern, interessiert man sich nunmal eher dafür. Außerdem ist es weitaus spannender, wenn man mehr von Schwierigkeiten, Fähigkeiten und so weiter erfährt, es dem Protagonisten es schwerer macht. Und nicht nur wahrnimmt "Aha. Kopf fällt. Aha. noch einer. Soso. OH, und nun die Eingeweide. Super. Ich geh mir mal n Tee aufsetzen und les vielleicht in ner Stunde weiter. Oder morgen. Oder gar nicht.".
      Weiß nicht, ob ich gerade alles adäquat umrissen habe, was ich da meine, aber eigtl ists eh überflüssig, weil die Leute vor mir ja schon viel Kritik gegeben haben.

      Was ich aber auch ncoh mal erwähnen muss; und zwar das, was Flurry schon sagte: Der Held mag ungebildet oder barbarsich sein, aber nicht der Erzähler! Wenn man liest, hat man idR auch einen gewissen ästhetischen Anspruch an das Schriftbild. Wenns hier nicht so n Wirbel um deine Ergüsse gegeben hätte, hätte ich mir den Text nie und nimmer durchgelesen, weil ichs richtig richtig ätzend finde, wenn Sätze nicht richtig formuliert und Rechtschreibung nicht beachtet wurde. Es ist dann einfach nur noch anstrengend zu lesen und macht nicht im Mindesten mehr Spaß. Also lass mal von deiner Sturheit ab und hör auf die Leute, wenn du auhc nur irgendwie irgendwann was produzieren willst, was manch einer gerne liest.
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von pondo ()

    • Wenn ich mir das ganze mal so ein bisschen durchlese, liest es sich echt eher wie ein planloses Drehbuch, als wie eine Geschichte, da bei dir einfach nur passiert, aber keine genauen Angaben gemacht werden, was dem Ganzen aber leider auch die Spannung nimmt, da man sich schon selbst denken kann, wie es weiter geht.
      "Pfummn FLASCH -nächster Ork durchbohrt... Mac überwalzt ohne zu überlegen die Leiche und frägt sich, was er tun soll..."

      Nja, ich bin jedenfalls auch raus hier.
      Yeah? Well, you know, that's just like ... your opinion, man!
    • Original von Clemo
      @Acrobat reader
      Ich sagte ja nicht, dass es expressionistisch sei, sondern, dass es in gewisser Weise so wirkt. Eben durch die von dir genannten Attribute wie "chaotisch, übertrieben, wahnsinnig, völlig an der Realitaet vorbei und pathetisch bis zum Letzten". Natürlich fehlt dem Text der politische, gesellschaftskritische Hintergrund um im klassischen Sinne als expressionistisches Werk zu gelten, da geb' ich dir vollkommen recht, aber mir ging es eher darum, dass ein Text nur weil er sich nicht Standards unterordnet, noch lange nicht schlecht sein muss. Als Beispiel eben die Hinführung zum Expressionismus.
      Deiner Aussage nach, fehlt dem Text mindestens ein kluger Gedanke und somit kann er nicht expressionistisch sein. Ich habe in meiner Auffassung des Expressionismus auch die "Subströmung" des Dadaismus impliziert, die sich eben gerade durch den fehlenden "Sinn" auszeichnet.


      Okay, in diesem Sinne ein ziemliches D'accord. Leider hab ich immer ein paar persönliche Probleme, einen offensichtlich unliterarischen Text solchen, wie ich finde, ziemlich großartigen Strömungen zuzuordnen. Man verklärt ihn dadurch und gibt bzw. unterstellt ihm eine Substanz, die er de facto so nicht hat. Nebenbei wertet man die "echte" (natürlich subjektiv, was er für "echt" oder "wertvoll" hält, darf natürlich immer noch jeder selbst entscheiden!) Literatur dadurch entschieden ab. Man tut ihr damit ziemlich weh, finde ich, auch wenn sie eigentlich darüber erhaben sein sollte und freilich auch ist. Ich bin da vielleicht etwas empfindlich, aber ich find's ziemlich, nun ja, respektlos.

      Onomatopoesie ist eigentlich recht sympathisch, frisch & frech, aber, ganz nach pondo, sollte auch klug verwendet werden. Lautmalerisch schön ist zum Beispiel schon, wenn Pfeile "surren", "sirren" und Ähnliches; auch hier werden außersprachliche Geräusche nachempfunden, aber man kann dem Autor dann etwas Sprachgefühl attestieren: er erkennt den Klang, reflektiert, dass seine möglichst direkte Vermittlung den Text verfeinert/verbessert, sucht sich deswegen einen adäquaten Ausdruck oder erfindet einen (bestenfalls nach den Wortbildungsregeln der deutschen Sprache) und baut diesen ein und gibt dem Text mehr Anschaulichkeit, wodurch sich der Lesespaß wiederum steigert. Pfumn-Pfumn schafft dies nicht; es ist sogar empirisch belegbar (xD), da sich augenscheinlich jeder darüber beschwert. Einen Satz wie der, den Flurry vorschlug ("Mit lautem Pfeifen raste der Pfeil durch die Luft auf sein Ziel zu"), finde ich persönlich aber auch eher suboptimal, da er viel zu lange ist und das Pfeifen auch noch "laut" genannt wird, obwohl es nachweislich alles andere als laut ist, schließlich ist der Pfeil keine Silvesterrakete. Dass der Pfeil durch die Luft fliegt, ist auch obligatorisch, denn wodurch soll er sonst rasen (gut, durch Massen von Orklungen)?

      Eleganter wäre da sogar schon: "Der Pfeil raste auf sein Ziel zu.", also komplett spartanisch. Allerdings muss ich eingestehen, dass mir momentan auch nichts Besseres einfällt, ich würde vermutlich ein "Pfeilabschuss: -> Sirren; der Orkfall wirbelte geringfügig Staub auf." Da ist alles drin - die Onomatopoesie, der Perspektivwechsel (wodurch's interessanter wird), die Metapher ("Staub aufwirbeln") und gleichzeitig versteht der Leser sofort, was passiert ist.

      Die andere Verbesserung Flurrys ist zwar berechtigt, aber nicht sonderlich sinnvoller. Ich erklär mal, warum: "Tief verärgert über diese Schmach und den harten Schmerz in seinen Gliedern...(körnige Steine überall in seinen Wunden...) steht er wackelnd und tief knurrend auf..."

      Die Originalversion. "Tief verärgert": braucht das (sperrige und viel besser lösbare) Adjektiv wirklich noch ein weiteres? "Tief"? "Tief verärgert"? Ich kenne "tief gekränkt", aber "tief verärgert" klingt imo unbeholfen hoch dreiundfuffzich. "Schmach"? Himmelherrgott. Wenn wer verärgert ist, nennt man besser den wirklichen Grund dafür, denn dann noch "diese Schmach" zu schreiben, ist viel zu unkonkret und dauert - schon wieder - viel zu lange, was durch die beiden(!) Adjektive noch ad absurdum geführt wird. Dass es keinen "harten" Schmerz gibt, dürfte auch klar sein. Schon wieder ein nerviges Adjektiv(!), das zudem überhaupt nicht zu seinem Nomen passt. "Hart" raus, aber sofort! Und für "Schmerz" gibt's wahrlich bessere Wörter: du hast doch schon die körnigen Steine in seinen Wunden - jedem ist klar, dass das saumäßig wehtut! Den "harten Schmerz" kannst du daher getrost streichen.
      Mit "wackelnd" und "knurrend" sind 2 No-Gos mit von der Partie: Partizipien Präsens höchst(!) sparsam (= nur mit fundiertem Grund!) und am besten gar nicht verwenden! Sie sind sooo statisch - und "knurren" und "wackeln" sind beileibe keine statischen Wörter. Klingt, schon wieder, extrem unbeholfen. Im Grunde setzen diese beiden Todsünden dem ganzen Satz noch die Narrenkappe auf.


      Version 2.0:
      "Die körnigen Steine in seinen Wunden brannten unangenehm. Verärgert über den Schmerz stieß er ein tiefes Knurren aus, und erhob sich wankend."

      Schon etwas besser. Aber auch hier muss kräftig entschlackt werden. "Die körnigen Steine in seinen Wunden brannten unangenehm." Wie bitte? Können körnige Steine in Fleischwunden wirklich angenehm brennen? Eher nicht, also das "unangenehm" raus, das ist geschenkt, das weiß eh jeder. Außerdem schleppt es zu sehr - der Satz könnte fertig sein, warum eine absolute Redundanz anhängen?
      Im nächsten Satz taucht der Schmerz schon wieder auf - unnötigerweise, denn es gibt genug Koheränzmittel, um den Zusammenhang "körnige Steine - Ärger" geschickter herzustellen. Ein "darüber" wäre sehr naheliegend, aber es gibt sicher noch Anderes. So geht's jedenfalls nicht. Dann das Knurren. Muss es wirklich "tief" sein? Das Adjektiv kann man auch streichen, außerdem ist die Verbalphrase mal wieder viel zu lang und überladen. "Er knurrte" ist zum Beispiel schon (wieder die allereinfachste Möglichkeit) viel besser; du hast dich des "Ausstoßens" entledigt - "knurren" ist alleine schon ein Verb, das verbales Handeln beschreibt, zudem erneut ein onomatopoetisches, was dem Text Anschaulichkeit gibt. Leider wurde auch in der Modifikation ein Partizip Präsens verwendet: "Wankend". "Wackelnd" ist da schon witziger, aber "wankend" ist ganz klar ein Zeichen sprachlicher Hilflosigkeit. Es gibt so viele schöne Möglichkeiten, dieses Aufraffen (auch ein nettes Wort, oder?) zu beschreiben, die Sprache bietet so viele Mittel. Warum immer wieder dieses verfluchte Partizip?!
      Ich würd ja gerne noch weiterschimpfen, aber mein Zug fährt gleich. Vielleicht kommt heut Abend noch was. Ich glaub, ich aber aber zeigen können, wo die Probleme beim Schreiben dieser Art liegen und was man beachten muss, wenn der Text ein guter werden soll: am Gegenstand bleiben, die Wörter sind an sich oft schon stark genug, dass der Autor dem Leser nicht eins nach dem anderen noch mitgeben muss. Substantive sind in der Regel aussagekräftig genug, um für sich alleine stehen zu können. Muss man sie attributieren wie der Teufel, sollte man sich besser ein anderes Wort überlegen. ;)

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