Sarrazins Aussage - rassistisch oder nicht?

    • Sarrazins Aussage - rassistisch oder nicht?

      "Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert."


      Thilo Sarrazin

      Was haltet ihr von der Aussage, die sich der Vorstand der Bundesbank, Thilo Sarrazin geleistet hat?

      Zum nachlesen auch nochmal hier.

      Gleich rassitisch, oder nur die harte Wahrheit?

      Jonas
      :ugly:
    • Ich finde schon, dass es rassistisch ist. Ok, es stimmt, dass es sehr viele z.B. Türken (es sind ja auch andere) gibt, die in keiner Weise bereit sind sich anzupassen, und den deutschen Staat dann auch noch schlecht machen. Aber es gibt auch viele, die sich 'normal' verhalten und den Staat respektieren. Und diesen Leute gegenüber finde ich es nicht fair, wenn so etwas gesagt wird, wie es Sarrazin getan hat.
      Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
      - Albert Einstein -
    • Schwierig.

      Ich denke zumindest nicht, dass es als rassistische Äußerung gemeint war - die Ausdrucksweise Sarrazins ist natürlich, nunja, ich nenne es mal "unglücklich".
      Ihn mit Nazi-"Größen" wie Hitler und Goebbels zu vergleichen ist allerdings haltlos übertrieben. Für mich ist dieser Ausspruch eher ein verzweifelter Aufruf zur Integration, auch wenn er dafür wirklich gewähltere Worte hätte nutzen können.

      Jemand, "der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt" - ok, das klingt im ersten Moment vielleicht rassistisch. Aber wenn man einen Moment darüber nachdenkt, glaube ich, dass Sarrazin damit lediglich all jene meinte, die arbeitslos sind, aber eben auch keinen Wert darauf legen, sich zu integrieren. Es gibt ja mittlerweile genug Bezirke in Großstädten, in denen fast ausschließlich Menschen bestimmter Emigranten-Gruppen leben - sie schotten sich von der Außenwelt vollständig ab, sie leben in diesen Bezirken ihre eigene Kultur, Sprache und Traditionen aus und haben für die Welt um sie herum weder Augen noch Ohren.

      Jemand, der "für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt"...
      Gut, daran kann man sich aufhängen, wenn man will und den Mann einen oberflächlichen Kapital-Anhänger schimpfen oder wwi, was da passen würde.
      Tatsache ist, dass Kinder unsere Zukunft sind - diese Aussage lässt sich aber ebensogut auf alle Rabeneltern in Deutschland ausweiten.
      (Ich pauschalisiere jetzt mal, obwohl ich weiß, dass viele einfach unfreiwilligerweise keine Möglichkeit haben, Sorge für ihre Kinder zu tragen)

      Ich denke, wenn der Zusatz "und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert" nicht gewesen wäre, gäbe es nun keinen Grund, sich auf den Mann einzuschießen.
      Doch auch dieser Ausspruch hat irgendwo seine Berechtigung, wie ich finde und ich halte ihn in keinster Weise für rassistisch - inhaltlich, wohlgemerkt. Oberflächlich gesehen klingt das natürlich nach einem Bilderbuch-Rechten, der seinen Mist irgendwie loswerden muss.
      Aber wieder ist es so: Wenn ich mir Zeit nehme, den Hintergrund dieser Äußerung zu überdenken, lande ich wieder bei der Diskussion der Emigranten-Integration und der Art und Weise, wie noch immer viel zu viele Frauen aufgrund ihrer heimatlichen Kultur benachteiligt werden.
      Wenn ich auf Arbeit (bin Telefon-Interviewerin bei einem Meinungsforschungsinstitut) in manche Haushalte telefoniere, rollen sich mir manchmal auch die Fußnägel hoch.
      Es ist keine Seltenheit, dass ich eine Frau am anderen Ende habe, die unsere Sprache nur rudimentär oder gar nicht beherrscht, auf ihren Mann verweist und schnell auflegt - wtf?
      Diese Frauen haben doch keine Chance, sich hier zu integrieren, und das nur, weil ihre Männer es vielleicht nicht gutheißen, weil es eben Frauen sind - dahingehend ist es jedenfalls bittere Wahrheit, dass viele Frauen aus anderen Kulturkreisen nicht einmal hier in Deutschland eine Möglichkeit auf Arbeit haben - oder ihre neue Heimat irgendwie anzuerkennen, wie denn auch? Das finde ich traurig.

      Seine Worte spiegeln imo jedenfalls die bittere Wahrheit wider - hätte er eine gefälligere Ausdrucksweise gewählt, würde es jetzt nicht zur Diskussion stehen. Ich glaube also, dass Sarrazin bewusst provozieren und polarisieren wollte, damit die Frage der Integration wieder neu aufgeworfen wird.
      Aber rassistisch? Irgendwie nicht so richtig, denke ich.

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    • Ich kann mich bereth nur anschließen. Deutschland ist und wird auch denke ich, in Zukunft für solche Aussagen egal, ob sie stimmen oder nicht schnell kritisiert werden und gibt neuen Stoff für Diskussionen, was in Deutschland doch für Rassisten leben.
      Zumal ich mich frage, wieviele Emigranten bei der Aussage gefragt wurden, deren Meinung dann natürlich klar ist...

      Jonas
      :ugly:
    • In meinen Augen ist diese Frage nicht im geringsten schwer zu beantworten.
      Die wichtigste benötigte Information dafür ist, wen er damit meinte.
      Da in der News nicht gesagt wird, dass er es auf jemand bestimmtes bezieht, liegt es nahe, dass er pauschalisierend alle Immigranten aus Ländern mit überwiegend muslimischer Religionszugehörigkeit meint.
      Ja, das IST rassistisch. Da gibt es keinen Zweifel.
      Auch falls es auf einen Großteil der angesprochenen Gruppe zutrifft, gibt es immer Ausnahmen. Sobald man sowas über jemanden nur wegen seiner Herkunft sagt, ist es nun mal rassistisch.
      Aber sowas scheint bei den Wählern ja gut anzukommen. Rüttgers hält sich damit ja auch in seiner Position als Ministerpräsident NRWs.

      Für mich sind solche Aussagen ein Zeugnis geistiger Armut. Wer in einem Menschen nur die Nationalität sieht, sollte sich erst mal um die Ausbildung seiner eigenen Intelligenz kümmern, bevor er sich Gedanken über die andrer Leute Kinder macht.
    • Original von Shadow mirror
      Hätte er das Wörtchen Kopftuchkinder unterlassen, wäre alles politisch korrekt gewesen...

      Das aber auch nur, wenn man den Satz in der Form unabhängig vom Zusammenhang betrachtet.
      Ist es seine generelle Meinung über Ausländer, die er damit zum Besten gibt, wäre es auch ohne diesen Zusatz rassistisch, da er damit allen Immigranten eine solche Einstellung unterstellt.
    • Sarrazin hat mit dem, was er gesagt hat, eigentlich nur zusammengefasst, was im Integrationsbericht der Bundesregierung steht, auch wenn die Ausdrucksweise ein bisschen unflätig war. Von daher hatte er mit dem, was er gesagt hat, absolut Recht. Sämtliche Aussagen, wegen denen man ihn jetzt diffamiert sind aus dem Kontext gerissen.
    • Original von Crowbar
      Sarrazin hat mit dem, was er gesagt hat, eigentlich nur zusammengefasst, was im Integrationsbericht der Bundesregierung steht, auch wenn die Ausdrucksweise ein bisschen unflätig war. Von daher hatte er mit dem, was er gesagt hat, absolut Recht. Sämtliche Aussagen, wegen denen man ihn jetzt diffamiert sind aus dem Kontext gerissen.

      Der Ton macht die Musik. Und wer sich so ungeschickt ausdrückt, hat eigentlich im vornerherein vollkommen Unrecht, egal wie viel Wahrheit in seinen Worten steckt.
    • Ich gebe Dark Link hier vollkommen recht.

      Und @Crowbar: Selbst wenn das im Integrationsbericht der Bundesregierung steht, ist es kein Grund, alle Türken zu beleidigen, denn Berichte, die ja eigentlich nur Zusammenfassungen sind, haben im Endeffekt für den einzelne nicht viel zu bedeuten. Wo kämen wir denn da hin, wenn jetzt alle so eine einstellung über Türken hätten, nur weil im Integrationsbericht der Bundesregierung steht, dass Türken sich nicht anpassen. OK, selbst wenn das auf 90% der in Deutschland lebenden Türken zutreffen sollte, wäre es jedoch einfach absolut ungerecht für die restlichen 10%
      Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
      - Albert Einstein -
    • Interessant finde ich übrigens, dass hier langsam angefangen wird wieder nur von Türken zu reden.

      @ C24:
      Um mich mal selbst zu zitieren:

      Die wichtigste benötigte Information dafür ist, wen er damit meinte.
      Da in der News nicht gesagt wird, dass er es auf jemand bestimmtes bezieht, liegt es nahe, dass er pauschalisierend alle Immigranten aus Ländern mit überwiegend muslimischer Religionszugehörigkeit meint.
      Ja, das IST rassistisch.

      Es wäre eben wichtig den Zusammenhang zu erfahren, in dem der Satz gesagt wurde. Wenn es wirklich nur um die Leute geht, die sich wirklich so verhalten, wie er es sagt - so interpretierst du es - gibt es daran nichts auszusetzen.
      Behauptet er allerdings, dass alle Immigranten aus dem Raum sich so verhalten würden - und so interpretiere ich es - ist es Rassismus.
    • Ja, das IST rassistisch. Da gibt es keinen Zweifel. Auch falls es auf einen Großteil der angesprochenen Gruppe zutrifft, gibt es immer Ausnahmen. Sobald man sowas über jemanden nur wegen seiner Herkunft sagt, ist es nun mal rassistisch.


      Hat er das denn wirklich so gesagt? Ich denke, das was im Voraus kam, spezifisiert sich doch deutlich, dass er damit nicht alle Muslime meint.
      Es ist einfach so, dass soetwas aus dem Mund eines Deutschen doppelt rassistisch klingt... obwohl ich mir sicher bin, dass es 100%ig nicht so gemeint war.
      Er hätte, wie schon oft gesagt, vielleicht gewisse Stellen besser umschreiben können - das ja.
      Doch meiner Meinung nach, hat er recht, auch wenn er dabei unglücklicherweise vielleicht etwas direkt ist (nein, ich bin kein Rassist).

      Jonas
      :ugly:
    • Original von Jonas
      Hat er das denn wirklich so gesagt? Ich denke, das was im Voraus kam, spezifisiert sich doch deutlich, dass er damit nicht alle Muslime meint.
      Es ist einfach so, dass soetwas aus dem Mund eines Deutschen doppelt rassistisch klingt... obwohl ich mir sicher bin, dass es 100%ig nicht so gemeint war.


      Na ja, wenn er "kleine Kopftuchmädchen" sagt, dürfte relativ klar sein, dass er sich nicht auf Einwanderer aus Tibet oder China bezogen hat. Das war 'n ziemlich eindeutiger Seitenhieb auf Muslime, was, gelinde gesagt, saublöd und pauschalisierend war. Wen soll er da sonst gemeint haben? :/

      Ich mein, wenn jetzt da einer daherkommt und, um mal Sarrazins Wortwahl zu benutzen, vom Staat lebt ohne ihn anzuerkennen und für die Ausbildung seiner Kinder nicht sorgt - dass man diesem Menschen nicht auf die Schulter klopfen und ihn loben sollte, is natürlich klar. Aber dann gleich mal eine gesamte Glaubensgemeinschaft über den Kamm zu scheren is nicht wahnsinnig intelligent, wenn ich das mal so sagen darf.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Rassistisch? Hmmm... Schwierig.

      Wie schon erwähnt, er hat sich verdammt ungeschickt ausgedrückt, ok. Aber Grundsätzlich denke ich, dass es recht hat.

      Ausserdem: Er hat ja nicht alle Türken beleidigt, sondern klar eingeschränkt:

      "Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert."


      In der Schweiz gibt es nicht so viele Türken, die, die das sind, haben sich eigentlich mehr oder weniger gut integriegt, ich hatte jedenfalls noch nie ein Problem mit einem Türken. Aber wir haben dasselbe mit Immigranten aus Ex-Jugoslawien. Die, die vor dem Balkankrieg in die Schweiz gekommen sind, sind kein Problem, auch diese sind voll integriert, teilweise ja auch schon in der zweiten oder sogar dritten Generation. Das Problem sind die, die immer noch kommen, die scheinen zu denken, dass die Schweiz das Land ist, wo Milch und Honig fliesst. Wenn solche Leute dann das Land, in dem täglich viele Bürger sehr hart arbeiten, um den Standard zu erhalten oder gar zu haben, schamlos aussagen, dann Kann ich die oben beschriebene Aussage klar unterstützen.

      Aber, wie gesagt: Der Ausdruck "Kopftuchmädchen" ist nicht so ganz sauber...

      edit: Das habe ich gerade auf Wikipedia gefunden, auch ein Zitat von Sarrazin: „Jeder, der bei uns etwas kann und anstrebt, ist willkommen; der Rest sollte woanders hingehen.“ Tut mir leid, aber ich gebe dem Mann recht.
      [Blockierte Grafik: https://www.plejadium.de/images/zelda/zeldapanorama.jpg]
      Nostalgie...
      Missing the old times... Phoenix, Fabbl, Nirvana, Bejita, BMX... want them back.

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    • Original von Vegeta

      edit: Das habe ich gerade auf Wikipedia gefunden, auch ein Zitat von Sarrazin: „Jeder, der bei uns etwas kann und anstrebt, ist willkommen; der Rest sollte woanders hingehen.“ Tut mir leid, aber ich gebe dem Mann recht.

      Jepp.
      Und kaum, dass man als Deutscher etwas in diese Richtung sagt, ist man gleich rassisstisch. Er hat wie gesagt nicht die feine englische Art, ums mal so auszudrücken, aber stellt euch mal folgendes Szenario vor:

      Es ist Krieg in Mitteleuropa.
      Ihr müsst fliehen und habt keine andere Wahl, als Europa Richtung Osten oder Süden zu verlassen, USA ist keine Alternative, weil die kräftig mitmischen. Mal angenommen.
      So, und jetzt mal weitergesponnen: Ihr landet in, wwi, der Demokr. Republik Kongo oder im Iran oder ähnlichem.
      In desen Ländern herrschen gänzlich andere Bedingungen und Traditionen.
      Die Menschen sprechen natürlich eine andere Sprache.
      Und was würdet iht jetzt machen?
      Würdet ihr:
      a) euch einen Dreck scheren, was die Sitten und Bräuche des Landes angeht, dass euch in eurer Not aufgenommen hat, und in abgesonderten Stadtvierteln mit anderen Deutschen rumhängen,
      b) die fremden Traditionen vielleicht sogar noch beleidigen und als Frauen (in vorwiegend dem Islam angehörenden Ländern) keine Kopftücher tragen, obwohl ihr da bei strenggläubigen Muslimen ganz schöne Probleme bekämt (mal abgesehen davon, dass es im Sommer nur von Vorteil ist gegen die Sonne und im Winter wärmt)
      c) die fremden Sitten achten und versuchen, euch zu integrieren, was das Lernen der Sprache mit beinhaltet?
      Also, ich für meinen Teil würde doch c vorziehen.
      Wenn ich in ein anderes Land auswandere, kann ich schonmal so nett sein und mich mit dessen Konventionen vertraut machen. Alles andere ist in meinen Augen ganz schön frech und ignorant.

      Als Deutscher hab ich allerdings immer das Gefühl, so etwas zu sagen, sei streng verpönt - aber wir sind doch nicht alle kleine Hitlers (mal ganz davon abgesehen, dass der sowenig Deutsch war wie ich ein Teletubbie, aber das wissen wir ja alle).
      *seufz*
      Sarrazin hätte sich durchaus gewählter ausdrücken können, aber damit hätte er die Wirkung verfehlt, die er zweifelsohne erzielen wollte: eine Diskussion zu entfachen.

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    • Ich glaub nicht, dass das jemand angezweifelt hat.

      Aber nehmen wir mal an, er hätte gesagt:

      "Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und nichts anderes tut, als Videospiele zu spielen."

      Ich glaub, der Nerd Rage wäre endlos. :|




      Ich greif mal bereth15s Beispiel auf, weil das imho auch ne nette Parallele ist:

      Okay, ich bin jetzt also ein deutscher Einwanderer in... kA, der Türkei. Den USA. Frankreich. kA, sucht's euch aus.
      Ich geh da also hin, natürlich mit lauter guten Vorsätzen - Sprache lernen, Arbeit finden, Kultur studieren, wwi. Kaum bin ich dort, schreien schon die ersten, ich solle mich verpissen. Egal, die paar Leute stören ja keinen. Bei der Wohnungssuche ist's dann aber nicht ganz einfach und ich ende dann in einem der ärmeren Stadtbezirke; wo schon hunderte andere Deutsche wohnen. Schon mal nix mit Sprache lernen, hier reden ja alle deutsch - was einen persönlich wahrscheinlich gar nicht so sehr stört, es is viel einfacher und man fühlt sich irgendwie schneller zuhause.
      Dafür schreien dann alle, man solle sich gefälligst anpassen und die Sprache lernen - ja wie denn, wenn nur Deutsche um mich rum sind?

      Dann kommen ein paar Deutsche auf die Idee, sie könnten anfangen, Läden zu überfallen. Andere fangen an, mit Drogen zu handeln, um an Geld zu kommen. Wieder andere beginnen, Leute zu verprügeln, die sie falsch anschauen. Ich hab nix damit zu tun, aber ich rede deutsch, weshalb mir keiner Arbeit gibt - ich könnte ja einer dieser bösen Irren sein.


      Das is natürlich ein sehr konstruiertes Beispiel, aber sowas passiert in ähnlicher Weise ständig. Es liegt nicht nur an den bösen Sozialschmarotzern und Einwanderern; Einwanderungspolitik und Ghettoisierung spielen da sehr groß mit.
      Und wenn dann einer im Fernsehen oder wo auch immer dann großkotzig meint, die ganzen Kopftuchträger müsste er nicht akzeptieren, weil die sich ja eh nicht anpassen, die Barbaren - dann hilft das wirklich nicht weiter. Ganz im Gegenteil.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Original von Ulyaoth
      Und wenn dann einer im Fernsehen oder wo auch immer dann großkotzig meint, die ganzen Kopftuchträger müsste er nicht akzeptieren, weil die sich ja eh nicht anpassen, die Barbaren - dann hilft das wirklich nicht weiter. Ganz im Gegenteil.


      Aber das sagt er nicht. Er hat es eventuell ungeschickt formuliert, aber dann ist es genauso die Schuld der anderen, wenn diese es nicht richtig verstehen wollen.
      Genau deshalb wäre mir eine Aussage wie die mit den Videospielen vollkommen egal.
      Und ohne Signaturtrennstriche!
    • Original von Ulyaoth

      Das is natürlich ein sehr konstruiertes Beispiel, aber sowas passiert in ähnlicher Weise ständig. Es liegt nicht nur an den bösen Sozialschmarotzern und Einwanderern; Einwanderungspolitik und Ghettoisierung spielen da sehr groß mit.
      Und wenn dann einer im Fernsehen oder wo auch immer dann großkotzig meint, die ganzen Kopftuchträger müsste er nicht akzeptieren, weil die sich ja eh nicht anpassen, die Barbaren - dann hilft das wirklich nicht weiter. Ganz im Gegenteil.

      Hmm...
      Du sprichst einen Punkt an, den ich so noch nicht überdacht habe, der aber leider auch nur zu wahr ist.
      Wobei das für mich Menschen sind, die Sarrazin mit seiner Aussage nicht eingeschlossen hat - imo greift er niemanden an, der unverschuldet in eine solche Situation geraten ist.
      Ich gebe C24 in diesem Punkt also absolut Recht.

      Das einzige, was eben wirklich helfen würde, wäre ein aktiveres Eingreifen der Politik in die Integration von Emigranten. Wobei ich da nicht auf das Lockern der Einreisebedingungen gehen würde - denn das würde Tor und Tür für die weitere Ghettoisierung öffnen.
      Eher müsste die Eineise erschwert werden, in Sachen Sprachkenntnisse (nicht dieser dämliche Bogen, der kursiert, der ist sowas von absurd...). Aber es ist dermaßen kompliziert, die Sache richtig anzupacken, dass scheinbar alle Angst haben, überhaupt etwas zu unternehmen - insofern kann ich Sarrazins Stellungnahme nur unterstützen, vielleicht rüttelt sie ja die Politik etwas wach.
      Andererseits - schwarz-gelb... Was soll da schon bei rumkommen?

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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Bereth ()