Alle Lehrer, oder was?

    • Oh Gott... dieser Job ist viel zu unattraktiv für mich.
      Mickriges Gehalt (wenn man nicht gerade Direktor ist), extrem wenig Aufstiegschancen, im Verhältnis zum Gehalt viel zu viel Arbeit, schlechte Ausstattung, wenig Mittel, man hat mit den nervigsten und unreifsten Menschen in der Gesellschaft zu tun, Stress, Ärger, man ist unflexibel, kaum Entfaltungsmöglichkeiten, langweilige, repetive Arbeit, psychosomatische Beschwerden.... Never, never, never! Not! Not! Nein!


      Original von bereth15
      Mhm, was die Bezahlung angeht - ich glaube, die Lehrer hier im Osten verdienen nur so um die 1800 im Monat, wenn ich mich nicht täusche. An sich 'ne nette Stange Geld, aber für den Aufwand, der teilweise mit unmotivierten Kids betrieben werden muss, ganz schön wenig imo.


      Das ist hoffentlich netto?!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Colt ()

    • Original von socos
      Oh Gott... dieser Job ist viel zu unattraktiv für mich.
      Mickriges Gehalt (wenn man nicht gerade Direktor ist), [...]Aufstiegschancen, im Verhältnis zum Gehalt viel zu viel Arbeit,


      Also wenn ich unsere Nachbarn sehe (beide Lehrer), die sich jede Ferien einen Urlaub leisten können... Sie ist auch "bloß" Grundschullehrerin. Die haben schon genug Geld.
      Viel Arbeit, das mag sein, aber dafür umso mehr Freizeit, immerhin haben Lehrer ja nicht wie andere Leute eine bestimmte Anzahl an Urlaubstagen, sondern die kompletten Schulferien :x
    • Original von socos

      Original von bereth15
      Mhm, was die Bezahlung angeht - ich glaube, die Lehrer hier im Osten verdienen nur so um die 1800 im Monat, wenn ich mich nicht täusche. An sich 'ne nette Stange Geld, aber für den Aufwand, der teilweise mit unmotivierten Kids betrieben werden muss, ganz schön wenig imo.


      Das ist hoffentlich netto?!

      Hm, kA, wirklich. Ich bin mir mit der Angabe ohnehin nichtmal wirklich sicher, hab' das nur mal so aufgeschnappt - ich denke aber schon, dass das der Netto-Wert ist - sicher bin ich mir nicht. Weiß das irgendjemand 100%ig?

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Also, wer als Gymnasiallehrer/in mit SekII (-> Studienrat) einsteigt, arbeitet glaub ich, zumindest in den meisten Bundesländern (zB Niedersachsen, daher komm ich urspr), erstmal ein, zwei Jahre als Angestellter. Wie sich die Bezahlung da genau gestaltet, weiß ich nicht. Sollte man verbeamtet werden, und die Chancen stehen wohl noch ganz gut, steigt man dann mit einer A13-Besoldung ein, was laut Bundesbesoldungstabelle ein Einstiegsgehalt von 3106,43 Euro bedeuten würde. Was da noch für Abzüge berücksichtigt werden müssen, weiß ich nicht. Wird die Besoldung versteuert? Eigtl wäre das ja Schwachsinn, oder? Jedenfalls siehts so um den Dreh aus. Laut Wikipedia gehören Realschullehrer auch zur Besoldungsgruppe A13. Für genauere Infos bin ich gerade zu faul zum Recherchieren.
      edit2: Für angestellte Lehrer im Land Berlin sinds, jetzt aufn Studienrat bezogen, übrigens rund 600-700 Euro weniger, die sie effektiv verdienen.

      Jeedenfalls... ich streb das Studienrats-Dasein an, studiere also auf Lehramt (derzeit Bachelor of Arts mit Lehramtsoption, danach folgt Master of Education :rolleyes: ) und komme nun ins 5. Semester. Bei der Berufswahl war mir die etwaige Bezahlung aber ehrlich gesagt völlig schnuppe. Ich will später mir das Leben einigermaßen leisten können, alles weitere ist schön, aber nicht notwendig. Ich werd kein Millionär und hab wohl auch keine Chancen in diesem Beruf das zu werden, aber... wie gesagt, das mir kackegal. Und wer seinen Berufswunsch lediglich nach den Gewinnchancen ausrechnet, den bedauere ich ein bisschen.

      Nuja, was hat zu meinem Wunschdenken geführt? Ich, als ziemlich sozial veranlagter Mensch, wollte einen Job, in dem ich viel mit Menschen zu tun habe, von dem ich leben kann, in dem ich mich mit meinen Interessen beschäftigen kann, in dem ich Eigenverantwortung trage, der möglichst einen gesellschaftlichen Nutzen hat, in dem ich viel reden kann ^^', und in dem mir ein gewisser kreativer Freiraum bleibt. Dann hab ich mich einmal im Kreis gedreht, bis mein Augenmerk auf Lehramt gefallen ist. Die Institution Schule hat mir schon zu Schulzeiten außerordentlich gefallen, und da hab ich dann festgestellt, dass ichs mir sehr gut vorstellen kann, den Rest meines Lebens darin zu verbringen.
      Erklären an sich und freies Reden liegt mir auch, und ich bilde mir ein, dass ein guter Lehrer durchaus noch Schüler positiv beeinflussen kann - bei mir war es so. Deshalb glaube ich insgesamt, dass mich von der Berufswahl auch nichts mehr abbringen wird, womit ich ob der sicheren Entscheidung ziemlich zufrieden bin.
      edit5: Was mir gerade nicht deutlich genug noch ist: Dass ich mich dabei auch stark an meinen alten Lehrern orientiert habe und natürlich noch immer orientiere, deren Unterricht mir viel Spaß gemacht hat und durch die auch viel gelernt habe. UND ich habe mit denen auch schon gut gefeiert, das stand keineswegs im Widerspruch. So ein Lehrer möchte ich dementsprechend auch werden, klar. Der perfekte Ausgleich zwischen Coolness und Strenge, das isses, es mangelt einfach an Lehrern, die Spaß am Lernen vermitteln. Und eine weitere Motivation ist noch, dass ichs besser machen will, als viele Arschgeigen, die mich so unterrichtet haben. Lehrer könnens echt verderben, da brauchts n entsprechenden Gegenpol. :]

      Mein erstes Praktikum (-> Orientierungspraktikum) hab ich nun auf Empfehlung unseres Dozenten der späteren Präferenz ungeachtet in einer Grundschule gemacht und dort danach auch als studentischer Vertretungslehrer (wobei ich sie offiziell freilich nur betreuen darf) einen Job angeboten bekommen. Das mach ich nun seit knapp einem Jahr einmal die Woche und hat mich in der Entscheidung noch bekräftigt, und andererseits auch gerichtet: Ich weiß, dass ich später nicht in einer Grundschule arbeiten will. :) Etwas mehr Inhalt und etwas weniger Erziehung entspricht da mehr meinem Interesse - ich will mit denen schon reden können. Deshalb schließ ich diesen Bereich, um mal formal auf Arks Fragen einzugehen, bewusst aus.

      Meine bisherigen Erwartungen sind, obwohls gerade in dieser Grundschule in Neukölln oft rau zugeht, hingegen erfüllt worden. Ich hätte nicht gedacht, dass es so befriedigend sein kann zu sehen, wenn investierte Arbeit fruchtet. Früher dacht ich immer, dass es dem Lehrer doch scheißegal sein kann, ob ichs gerafft hab oder nicht. Aber wenn man seine Lebensmüh in so ein Kind steckt und diesem dann tatsächlich geholfen wird, ist das schon ne große Befreiung. :)

      Zum tatsächlcihen Arbeitsaufwand kann ich nur sagen, dass dieser von einem großen Teil der Bevölkerung echt nicht genügend anerkannt wird. Ein guter Lehrer hat, neben den tatsächlichen Unterrichtsstunden, wirklich noch ne Menge Arbeit am Hacken; Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, Organisation, Problemschüler, Eltern, Fortbildungen, ... Wenn man dann noch Fächer mit viel Schreibaufwand unterrichtet, muss man noch mal extra Zeit einberechnen. Schon allein, wenn man Aufsätze korrigiert oder ähnliches. Gerade in den ersten Jahren hat man da arschviel zu tun, mittags nach Hause gehen und die Füße hochlegen is da nicht. Relativ viel Ferien hat man allerdings, klar.

      Öh.. hab ich was vergessen? Ach so, was meiner Meinung nach noch n wichtiges Kriterium ist für den Lehrberuf: Man muss genügend Selbstvertrauen und darf keine labile Psyche besitzen. Es muss einem wirklich egal sein können, was Schüler von einem denken. Ich geb mir in meiner wenigen Zeit in der Schule größte Mühe, fair zu sein, und das klappt auch soweit ganz gut. Die meisten Kids freuen sich, wenn ich zu denen komme, und grüßen allg ganz artig. Aber es darf einem auch nix ausmachen, wenn man mal hinterrücks beleidigt wird ("Herr B., haben wir Sie morgen wieder?!" - "Jep." - *drechtsichweg*"Scheiße!" ^^), man darf da echt nicht um Freundschaft mit den Schülern betteln und sowas persönlich nehmen. Na ja, sollte ja eigtl auch klar sein, und sofern man nach bestem Wissen und Gewissen handelt, sollte das einem ohnehin nichts ausmachen.

      .......
      Falls ich was vergessen hab, editier ichs nach oder so.


      edit: ach so, was ich, glaub ich, noch nicht erwähnt hatte: Ich will später, bzw werdens dann später die Fächer Deutsch, Geschichte und Darstellendes Spiel bei mir.
      edit3: Smiley geändert...
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von pondo ()

    • Ich hoffe auf einen Studienplatz für die Grundschullehrerausbildung.
      Wieso...
      Naja, um ehrlich zu sein, wollte ich eigentlich für die Oberstufe Lehrer werden, sollte ich allerdings mit meiner Kunstmappe wieder und wieder nicht überzeugen können, ständen meine Chancen miserabel, nach dem Studium einen Arbeitsplatz zu finden. Grundschullehrer dagegen haben gute Aussichten.
      Aber das ist natürlich nicht alles ^^
      Ich will einen Beruf haben, in dem ich nicht "die doofe Lehrerin" bin, sondern wo die Schüler lernen wollen. Deshalb Oberstufe und Grundschule. In der Oberstufe sind die Meisten so erwachsen und reif, um vernünftig zu sein, zumal sie fürs Abitur lernen MÜSSEN und sich dadurch automatisch mehr oder minder zusammenreißen. Und bei Grundschülern ist dieses "Ich will lernen!", das habe ich schon erlebt, als ich mal ein kindergartenpraktikum gemacht hatte, alle wollten sie unbedingt so schnell wie möglich in die Grundschule und freuen sich darauf.
      Ausserdem liebe ich Kinder ^^

      Meine Fächerwahl ist natürlich auch entsprechend orientiert, ich liebe das Zeichnen und Malen und ich interessiere mich sehr für so gut wie alles. Daher Kunst und Sachkunde. Und als Pflichtfach Deutsch (einmal, da ich Mathe nichtmal auf Grundschulnieveau beherrsche und sonst, weil ich immer Klassenbeste in Rechtschreibung und Diktaten war :3).

      Was ich NIEMALS tun würde, wäre Lehrer für Mittelstufe und Sonderschule.
      Ich konnte noch nie mit Aggressivität umgehen oder mit Aufmüpfigkeit der extremen Art. Und leider sind diese Jahrgänge die mit den pubertären Störkindern. Nicht alle, aber ich war ja selbst mal in einer neunten Klasse und habe bis vor kurzem auch noch die aktuelle Neunte meiner Ex-Schule gesehen und wirklich was geändert hat sich nicht. Auch Sonderschüler habe ich häufiger durch meine damals beste Freundin gesehen. Naja...

      Was evtl. noch für mich mal in Frage gekommen war, waren Schulen für Behinderte. Allerdings nur Blinde oder Taube, denn Geistigbehinderte und mein Ekel vor Körperflüssigkeiten passen nicht zusammen. Und diese "Behinderungen" wie ADS und so, da ist halt wieder diese Aggressivitätssache. Aber Blinde oder Taube hatte ich auch ne Weile überlegt. Aber ich hab mich dann dagegen entschieden, ich denke, ich kann mich für so einen Beruf nicht gut reinversetzen, ich habe zwar schon ab und zu mit Blinden und Tauben was zu tun gehabt, aber ich denke, es reicht lange nicht aus, um jenen so entgegenzukommen, dass sie sich nicht wirklich behindert und bemitleidet vorkommen .__.

      Und ob Erwartungen erfüllt wurden?
      Wie denn, ich warte ja noch xDD
    • Hm, ich sollte dann vielleicht auch einmal dazu äußern, oder?! ^^

      Nach ein paar Referaten meinten vor allem die Älteren in meiner Klasse, ich würde als Professor an eine Uni gehören. Das wurde mir schon in der 7. Klasse gesagt, und erst kürzlich (also etwa 9 Jahre später) wurde es einmal mehr unabhängig bestätigt! xD

      Nun, ich bin dieser Vorstellung gewiss nicht grundsätzlich abgeneigt, jedoch kenne ich mich nicht so wirklich im "Berufsbild" des Professors aus. Ich meine, von den Lehrern auf dem Gymnasium habe ich auch nur gesehen, wie sie unterrichten müssen, aber sie haben sicherlich noch viel mehr zu tun.

      Auf der anderen Seite kann ich mir jedoch auch vorstellen, die Schüler eines Gymnasium mit meiner Gegenwart zu beglücken. (Den Doktortitel muss ich mir aber so oder so holen. Irgendwo. :D) Es kommt aber nur die Oberstufe für mich in Frage, schließlich möchte ich vor allem Schüler haben, die tatsächlich etwas lernen wollen.

      Ark