Hi! 
Was ganz Kurzes mal, bin gespannt, wie's ankommt!
Zeit: 14:31 Uhr, Ort: Würstchenbude. Sepp kommt angelatscht, vor ihm steht ein Alter und motzt und diskutiert mit der Annemarie, der Wurstfrau in der Franz-Joseph-Strauß-Gasse. Mensch, denkt Sepp, muss ich auch noch warten hier. „Tag, Annemarie.“ - „Morgen, Sepp. Wie immer?“ - „Jo, wie immer.“ - „Kommt auf deine Wurst noch was drauf?“ - „Wie immer halt.“ - „Alles klar.“
Doch der Alte, was für ein Kauz! Halbglatze, vorne spiegelblank, hinten türmt und wallt weißes Haar, ganz konfus sieht er aus mit seinem faltigen, ausgemerkelten Gesicht und dem kantigen Kinn. Augenringe und Fältchen unterwandern schwarze, fast böswillige Augen. Zwei Pudel tummeln sich zu seinen Füßen und gucken skeptisch zum Herrchen hinauf. Was da wirklich abgeht, entzieht sich völlig ihrer Vorstellung. Dümmlich wedeln sie mit ihren Schwänzen, finden's hier ganz famos – eine Wurstpelle springt immer für sie heraus! Herrchens Haar wabert durch die Luft. Der kleine Nimrod füllt seinen tetraverpackten Qualitätswein in einen blechernen Semipinter und beginnt in solcher Wildheit zu schlürfen, dass der Schund die Wände runterläuft: die Augen erstechen die Annemarie.
„Ich bin dran, ich war zuerst da!“, brüllt er und haut den Schoppen mit solcher Kraft auf den Tresen, woraufhin der Wein zu drei Vierteln das Zeitliche segnet.
„Arthur, brems dich mal.“, erschrickt die Annemarie. „Dein Pommes ist doch schon in der Frittöse. Guck mal, jetzt hast du hier alles versaut, muss ich nachher alles wischen. Der Pommes brauch noch, guck, wie's blubbert.“, schimpft sie und zeigt auf den Fettbottich. Und wahrlich: da blubbert's wie beim Spaghettikochen.
„Ich will aber!“, zetert der Alte wieder, nimmt seinen Becher, ext ihn und zweckentfremdet ihn zum Hammer und klopft wieder damit herum, als wollte er die Bude zertrümmern.
„Ach du großer Gott!“, entfährt es Annemarie. „Der kann mich mal kreuzweise.“, knurrt der Alte, feuert ihr ein paar Groschen hin und geht. „Arthur, dein Pommes!“ - „Ach, der schmeckt sowieso scheiße hier.“, grommelt er noch, zieht die Pudel hinter sich her. „Mephisto, Butz: Abmarsch!“
Annemarie und Sepp schauen ihm betröppelt nach. „Und kommt immer wieder her. Einer, der'n Pommes bestellt, den eh scheiße findet und dann drüber schimpft, ist doch wie'n kleines Kind, das den Stuhl schlägt, an dem es sich gestoßenen hat. Respektive meinen Tresen hier.“, meint Annemarie und wischt drüber. „Sepp, die Würstchen sind gut.“ - „Ja.“, sagt Sepp und greift nach der Plastktüte. „Was der für Vorstellungen hat!“ - „In der Tat. Keine Ahnung, was der will.“

Was ganz Kurzes mal, bin gespannt, wie's ankommt!
Eine philosophische Szene, stattfindend an einer Würstchenbude
Zeit: 14:31 Uhr, Ort: Würstchenbude. Sepp kommt angelatscht, vor ihm steht ein Alter und motzt und diskutiert mit der Annemarie, der Wurstfrau in der Franz-Joseph-Strauß-Gasse. Mensch, denkt Sepp, muss ich auch noch warten hier. „Tag, Annemarie.“ - „Morgen, Sepp. Wie immer?“ - „Jo, wie immer.“ - „Kommt auf deine Wurst noch was drauf?“ - „Wie immer halt.“ - „Alles klar.“
Doch der Alte, was für ein Kauz! Halbglatze, vorne spiegelblank, hinten türmt und wallt weißes Haar, ganz konfus sieht er aus mit seinem faltigen, ausgemerkelten Gesicht und dem kantigen Kinn. Augenringe und Fältchen unterwandern schwarze, fast böswillige Augen. Zwei Pudel tummeln sich zu seinen Füßen und gucken skeptisch zum Herrchen hinauf. Was da wirklich abgeht, entzieht sich völlig ihrer Vorstellung. Dümmlich wedeln sie mit ihren Schwänzen, finden's hier ganz famos – eine Wurstpelle springt immer für sie heraus! Herrchens Haar wabert durch die Luft. Der kleine Nimrod füllt seinen tetraverpackten Qualitätswein in einen blechernen Semipinter und beginnt in solcher Wildheit zu schlürfen, dass der Schund die Wände runterläuft: die Augen erstechen die Annemarie.
„Ich bin dran, ich war zuerst da!“, brüllt er und haut den Schoppen mit solcher Kraft auf den Tresen, woraufhin der Wein zu drei Vierteln das Zeitliche segnet.
„Arthur, brems dich mal.“, erschrickt die Annemarie. „Dein Pommes ist doch schon in der Frittöse. Guck mal, jetzt hast du hier alles versaut, muss ich nachher alles wischen. Der Pommes brauch noch, guck, wie's blubbert.“, schimpft sie und zeigt auf den Fettbottich. Und wahrlich: da blubbert's wie beim Spaghettikochen.
„Ich will aber!“, zetert der Alte wieder, nimmt seinen Becher, ext ihn und zweckentfremdet ihn zum Hammer und klopft wieder damit herum, als wollte er die Bude zertrümmern.
„Ach du großer Gott!“, entfährt es Annemarie. „Der kann mich mal kreuzweise.“, knurrt der Alte, feuert ihr ein paar Groschen hin und geht. „Arthur, dein Pommes!“ - „Ach, der schmeckt sowieso scheiße hier.“, grommelt er noch, zieht die Pudel hinter sich her. „Mephisto, Butz: Abmarsch!“
Annemarie und Sepp schauen ihm betröppelt nach. „Und kommt immer wieder her. Einer, der'n Pommes bestellt, den eh scheiße findet und dann drüber schimpft, ist doch wie'n kleines Kind, das den Stuhl schlägt, an dem es sich gestoßenen hat. Respektive meinen Tresen hier.“, meint Annemarie und wischt drüber. „Sepp, die Würstchen sind gut.“ - „Ja.“, sagt Sepp und greift nach der Plastktüte. „Was der für Vorstellungen hat!“ - „In der Tat. Keine Ahnung, was der will.“