Uni-Warteliste = Kein Kindergeld? O__o

    • Gelöst

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    • Uni-Warteliste = Kein Kindergeld? O__o

      Ich, oder besser, meine Mutter hat ganz dickes Problem.
      Und zwar habe ich jetzt schon seit 1 1/2 Jahren versucht, mit der ZVS an eine Uni zu kommen, bisher erfolglos.
      Jetzt ist es so, dass ich ja nächstes Jahr 21 werde (das Endalter, für das man ohne Job oder Ausbildung Kindergeld bekommt) und die wollen jetzt halt den Nachweis, dass ich jene Ausbildung habe.
      Habe ich aber nicht. Vielleicht im Januar, vielleicht im Juni, aber jetzt habe ich nichts ausser einen Account bei der ZVS. Weder bei jener, noch bei der Arbeitsagentur für Arbeit, noch beim Jugendamt, noch auf ner beliebigen Forumsseite steht in diesem Zusammenhang irgendwas anderes als "Wenn sie studieren und Kinder haben, dann".
      Mir kommt es zwar immer so vor, als wenn jeder hier, der studieren will, es auch direkt tut, aber ich frag mal dennoch.
      Hat IRGENDWER hier ne Ahnung, wie ich nachweisen kann, dass ich mich für eine Ausbildung einsetze? Bzw wird das überhaupt akzeptiert?

      Weil meine Mutter braucht jeden Cent, den ihr der Staat und mein Vater geben, sie macht sich da riesige Sorgen...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MangaEngel ()


    • (2) Ein Kind, das das 18. Lebensjahr vollendet hat, wird berücksichtigt, wenn es
      (...)
      2. noch nicht das 25. Lebensjahr vollendet hat und
      (...)
      c) eine Berufsausbildung mangels Ausbildungsplatzes nicht beginnen oder fortsetzen kann oder

      Und das dürfte auch fürs Studium gelten. Also ZVS-Bewerbung und Ablehnungsbescheid hinschicken als Nachweis, dass du dich um einen Platz bemüht hast.
    • Ich kann mich nicht woanders bewerben, da meines Wissens nach Lehramt Grundschule Deutsch nur über ZVS bekommbar ist und das ist halt Pflicht, wenn man Grundschullehrer werden will.
      Aber den Hinweis mit den Belegen werd ich mal ausprobieren, ich glaub, ich ruf da nachher mal an und frag, ob das wohl funktionieren würde :3
    • Die ZVS vergibt in der Regel keine Lehramts-Studienplätze meines Wissens nach. Für Grundschullehramt Deutsch scheint dies nur an 4 Unis in Deutschland der Fall zu sein:
      009 Duisburg-Essen U, Campus Essen
      111 Köln U
      012 Paderborn U
      013 Siegen U
      (www2.zvs.de/fileadmin/download…enplatzangebot-WS2008.pdf)

      Die restlichen Unis vergeben die Plätze nach eigenem Auswahlverfahren. Vielleicht findest du also noch eine, wo der Studiengang nicht zulassungsbeschränkt ist.
    • Aber meine Wunschunis sind Köln und Duisburg xD"
      AUsserdem geht es ja nicht um meinen Studienplatz, sondern darum, dass die Familienkasse gern was sehen will.
      Aber offenbar reichen die Ablehnungsbescheide tatsächlich, hab vorhin nach Oberhausen telefoniert ^^
      Ich soll es einfach Montag in den Briefkasten tu, zusammen mit dem Formular und alles ist gegessen. Kann meine Mutter also doch ruhig schlafen xD
    • Aber wenn man schon 3 Semester nicht angenommen wir,d sollte man dann nicht langsam mal in den sauren Apfel beißen und auf eigenen Beinen stehen?

      Aber ist auch Wumpe, cool dass es diesmal so einfach geht. Der Papierkram als ich Bafög beantragte war echt... fang zwei bis drei Monate vor Studienbeginn damit an, sonst wird das nichts.
    • @ Manga Engel, ich kann da nur den Leuten die vor mir gepostet haben zustimmen.. Generell giltet das man bis zum 25. Lebensjahr Anspruch hat auf das Kindergeld, sofern man noch nicht ausgelernt ist..

      Ämter möchten immer ALLESgerne schriftlich haben, also auch den Ablehnungsbescheid der ZVS (was ist das eigentlich für ne Abkürzung??)
    • ZentralVergabsStelle
      Zahnmedizin, Biologie Gymnasium, Psychologie und sowas muss man von denen kriegen, indem man sich da anmeldet und wartet o.o
      Und ich bin dank Warteliste ja schon aufgerückt, deshalb.
      Im Notfall mach ich ein soziales Jahr oder ein Halbjahrespraktikum, aber ich wüsste nicht, wieso ich mit 2.4 nicht einen Studiengang besuchen sollte, der 1.9 als Standart sieht. Ich bin zuversichtlich, dass ich nächstes Jahr dann spätestens dran bin.
      Und wie gesagt, es ging mir nicht darum, was ich studiere, sondern nur um Papierkram, was sich erledigt hat

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MangaEngel ()

    • Falls du dich doch noch umentscheiden solltes, die von dir genannten Sachen werden nurnoch zum Teil per ZVS vergeben, oft muss man sich dafür direkt bei der Universität bewerben. Macht ja auch in soweit mehr Sinn als dass du dann nicht wohin geschickt wirst wo du nich hin willst.

      Aber wenn du eben wirklich deine beiden favorisierenden Standorte hast und da unbedingt hin willst ists eh egal, dann brauchst du das nicht.

      Viel Glück jedenfalls.
    • ...ich weiß nicht, wie du dich beworben hast und wo die Informationen herkommen, aber auf Lehrämter und Biologie etc. bewirbt man sich auch bei den Universitäten

      Biologie (B.A.) (2-Fächer/Profil Lehramt)
      1. Fachsemester: zulassungsbeschränkt (Bewerbung bei der Universität)
      uni-goettingen.de/de/37249.html

      Gymnasiallehrer für Bio - in Hannover
      uni-hannover.de/de/studium/studienfuehrer/lehramt-gymnasien/
      ->drauf bewerben für Bio

      Psychologie - Bachelor of Science
      Bewerbung
      Deutsche Staatsangehörige mit deutschen Zeugnissen (Abitur) bewerben sich direkt bei der Universität Osnabrück. Gleiches gilt für internationale Bewerber mit deutschen Zeugnissen (Bildungsinländer).
      uni-osnabrueck.de/160_13508.html

      Deutsch
      Abschluss: Bachelor mit Ausrichtung auf fachübergreifende Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen: Studienschwerpunkt Grundschule
      "Das Fach ist zulassungsbeschränkt. [...] Zum Wintersemester 2010/11 müssen sich deutsche (und ihnen gleichgestellte) Bewerberinnen und Bewerber bis zum 15. Juli 2010 (Ausschlussfrist) direkt bei der Universität Münster bewerben [...]"
      zsb.uni-muenster.de/studienfuehrer/zeigefach.php?nr=513

      Universität Köln - mehr Deutsch-Lehramt geht nicht
      verwaltung.uni-koeln.de/abteil…_studium/d/index_ger.html

      Deutsch auf Lehramt in Duisburg scheint mir auf den ersten Blick etwas verworren, aber...
      uni-due.de/studienangebote/studienangebote_21742.shtml
      uni-due.de/studienangebote/studienangebote_06610.shtml


      Für Medizin wird gerne auf die ZVS verwiesen - aber sonst wird man um zahlreiche Bewerbungen bei zahlreichen Universitäten nicht drum rum kommen.
      So viele inkompetente Lehrer wie es gibt - und einige verraten sogar ihre Abi-Note - ist man mit 2,4 doch vermutlich ein gern genommener Kanditat.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Torpedobear ()

    • Original von Xellas
      Ämter möchten immer ALLESgerne schriftlich haben, also auch den Ablehnungsbescheid der ZVS (was ist das eigentlich für ne Abkürzung??)

      Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen.

      Original von socos
      Ein weiterer Beweis, dass der NC als Zulassungsbeschränkung Schrott ist. :argh:

      Wieso können die Unis den Zugang nicht über Aufnahmeprüfungen oder Leistungen während der ersten zwei Studiensemester reglementieren?

      Gibt's doch. TMS (Test für medizinische Studienplätze) z.B. bei Humanmedizin. Den NC finde ich dabei schon wichtig. Irgendwie muss man ja aussortieren, wenn man so enorm wenige Studienplätze im Vergleich zur Bewerberzahl hat (allgemein gelost wird zudem auch). Und wo der NC eben nicht passt, kann man ja belegen, dass man die Leistung dennoch erbringen kann (Test).
      In Medizin will man ja den NC in BW abschaffen. Ich finde das etwas hirnrissig, bei Ärztemangel einfach den NC abzuschaffen, wenn die Unis ohnehin überfüllt sind. Das ist keine Lösung, sondern ein Weg ins Chaos. Vielleicht mal neue Unigebäude bauen? Dann könnte man auch mehr Bewerber annehmen (und von jenen gibt es genug).
      Ob's die Tests bei den anderen ZVS-Studiengängen gibt, weiß ich aber nicht.


      Original von Carcharoth
      Der Papierkram als ich Bafög beantragte war echt... fang zwei bis drei Monate vor Studienbeginn damit an, sonst wird das nichts.

      Magst du mir erklären, wieso? Wie lange braucht denn eine Antwort auf den Antrag? Sich für Bafög 2-3 Monate früher zu bewerben, wenn man erst weniger als 3 Wochen vor Studienbeginn überhaupt weiß, ob man genommen wurde? Oder geht's ums Vorbereiten (Papierkram für Nachweise sammeln)?
      Das würd' mich jetzt interessieren.


      @MangaEngel
      Bewirb dich dennoch überall. Statt Wartesemester zu machen, ist's sinnvoller irgendwo einen Platz zu kriegen und ihn dann per ZVS-Opfer und freie-studienplaetze.de zum Lieblingsort zu tauschen. Im Notfall später zurücktauschen und eben ein Semester woanders verbringen.
      Spätestens am 23. September dürftest du aber ohnehin eine Zu-/Absage von der ZVS kriegen. Also nächste Woche. Die kann man ja noch entbehren (falls es sonst nicht geklappt hätte). ;)
    • Original von Salev
      In Medizin will man ja den NC in BW abschaffen. Ich finde das etwas hirnrissig, bei Ärztemangel einfach den NC abzuschaffen, wenn die Unis ohnehin überfüllt sind. Das ist keine Lösung, sondern ein Weg ins Chaos. Vielleicht mal neue Unigebäude bauen? Dann könnte man auch mehr Bewerber annehmen (und von jenen gibt es genug).
      Ob's die Tests bei den anderen ZVS-Studiengängen gibt, weiß ich aber nicht.



      Da ich selbst betroffen war vor 4 Jahren, kann ich dazu etwas sagen. Das Problem bei der Medizin ist, dass viele Idioten mit einem Abitur von 1,0 - 1,5 sich überlegen: "Hm.... studiere ich mal Medizin... Vielleicht aber doch lieber Wirtschaftspsychologie? Ne! Ich bleib bei Medizin.", dann aber im entscheidenden Augenblick versagen, irgendeine Prüfung endgültig nicht bestehen oder vorher schon das Handtuch werfen, weil sie im Gegensatz zu jenen, die wie ich voran gekommen sind, nicht wirklich hinter ihrer Entscheidung standen, Medizin zu studieren. Daher das Paradoxon: Viele Bewerber auf extrem wenig Plätze einerseits und Ärztemangel andererseits. Reglementierung ist schön und gut, aber die Zulassung zum Studium in Abhängigkeit von der Gesamtabiturnote oder einzelnen Noten ist idiotisch und obsolet. Jemandem mit herausragenden schulischen Leistungen in Biologie, Mathe oder Physik können diese Noten nicht bescheinigen, für eine universitäre Ausbildung in Medizin, Mathematik oder Physik geeignet zu sein. Die Gründe dafür sind offensichtlich und brauchen nicht weiter erörtert werden. In jedem anderen Land der Welt geht man bei der Aussortierung viel cleverer vor: entweder müssen die Bewerber harte Aufnahmetests auf Uni-Niveau absolvieren, sich also schon viele Monate im Vorraus darüber im Klaren sein, was sie studieren wollen und sich entsprechend vorbereiten (Siehe bswp. Japan) und die Abbrecherquote geht gegen 0, oder die Studenten müssen sich zu Beginn des Studiums durch Erbringen von guten Leistungen beweisen (siehe Niederlande). Beide Verfahren funktionieren einwandfrei und sind gegenüber der NC-Variante vorzuziehen, da die Schüler nicht ihre Zeit damit verschwenden müssen, in möglichst vielen Fächern auf 15 NP zu stehen, sondern können sich mit Beginn der Oberstufenphase auf ihr Studienziel konzentrieren und effizient darauf hinarbeiten.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Colt ()

    • Original von Salev
      Original von Carcharoth
      Der Papierkram als ich Bafög beantragte war echt... fang zwei bis drei Monate vor Studienbeginn damit an, sonst wird das nichts.

      Magst du mir erklären, wieso? Wie lange braucht denn eine Antwort auf den Antrag? Sich für Bafög 2-3 Monate früher zu bewerben, wenn man erst weniger als 3 Wochen vor Studienbeginn überhaupt weiß, ob man genommen wurde? Oder geht's ums Vorbereiten (Papierkram für Nachweise sammeln)?
      Das würd' mich jetzt interessieren.

      Wie es nunmal auf Ämtern ist - einen Großteil der Zeit verbringt man mit Warten. Schließlich ersticken die Studentenwerke im Bewerbungszeitraum in Bafög-Anträgen. Dann kommt es noch vor, dass sie irgendwelche Belege nachgereicht haben wollen und so zieht es sich halt in die Länge.
      Wenn man also gleich ab Oktober Geld haben will, wird es empfohlen, den Antrag frühzeitig rauszuschicken. Wenn nicht, kommt das Geld halt eventuell erst ein paar Monate später (aber natürlich mit Nachzahlung ab Beginn des Bewilligungszeitraums).
    • @socos
      Ich weiß nicht wirklich, wo das Problem ist. Man fährt bei Medizin mehrspurig. Man muss keinen Noten nacheifern. Wer meint, beim Zeugnis ungerecht behandelt worden zu sein, macht einfach den Test.
      Wer per schöne Noten reinkam, muss spätestens beim knallharten Physikum nach 2 Jahren beweisen, dass er sie verteidigen kann.
      Und bei Medizin gilt auch: Wer zuvor eine medizinische Berufsrichtung eingeschlagen hat (Sanitätsdienst, Pfleger, etc.), bekommt Extra-Punkte, um genommen zu werden. Wer freiwillige Dienste im Medizinbereich machte (ein freiwilliges soziales Jahr im Pflagedienst z.B. usw.), bekommt das ebenso anerkannt. So einspurig, wie du das darstellst, läuft das hier nicht ab.

      @Lüffel
      Ah, super. Alles wichtige erwähnt. Vielen Dank fürs Erklären.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Original von Salev
      @socos
      Ich weiß nicht wirklich, wo das Problem ist. Man fährt bei Medizin zweispurig. Man muss keinen Noten nacheifern. Wer meint, beim Zeugnis ungerecht behandelt worden zu sein, macht einfach den Test.
      Wer per schöne Noten reinkam, muss spätestens beim knallharten Physikum nach 2 Jahren beweisen, dass er sie verteidigen kann.


      Den Test bei Medizin gibt es noch nicht so lange und im Bezug auf andere zulassungsbeschränkte Fächer gibt es nur an sehr, sehr wenigen Unis und Hochschulen Aufnahmeprüfungen.
      Das Physikum mag zwar aussortieren, gibt aber ambitionierten Leuten mit 2,4-Abitur trotzdem keine Chance, Medizin oder ein anderes zulassungsbeschränktes Fach (ohne Test als Ersatz) zu studieren. Mit dem in den Niederlanden praktizierten Modell hat das nichts zu tun.
      Und leider gibt es in Deutschland keine privaten Universitäten (nur private FHs), wo das einzige Filterkriterium der Geldbeutel ist.
      Im OECD-Vergleich schneidet Deutschland sehr schlecht ab, wenn es darum geht, pro Jahrgang möglichst viele Uniabsolventen zu produzieren. Leider kann man die Größe sämtlicher Hörsäle nicht einfach verdoppeln, also muss man die Zahl der Studienabbrecher verringern. Und anderem kann dies dadurch geschehen, dass man die Studierfähigkeit für ein bestimmtes Fach nicht anhand der Abiturnoten "feststellt".

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Colt ()

    • Original von socos
      Den Test bei Medizin gibt es noch nicht so lange und im Bezug auf andere zulassungsbeschränkte Fächer gibt es nur an sehr, sehr wenigen Unis und Hochschulen Aufnahmeprüfungen.

      Es ist doch ernsthaft kein Problem, sich in den Zug zu setzen, den Test zu machen, per Post das Ergebnis zu kriegen und das an die ZVS zu schicken, die entsprechende Unis wählt. Die Prüfungen müssen nicht überall angeboten werden, sondern überall anerkannt werden.

      Das Physikum mag zwar aussortieren, gibt aber ambitionierten Leuten mit 2,4-Abitur trotzdem keine Chance, Medizin oder ein anderes zulassungsbeschränktes Fach (ohne Test als Ersatz) zu studieren.

      Ja eben doch. Wie vorhin gesagt: Nachweis, dass man sich zuvor mit Medizin auseinander gesetzt hat (eine Freundin hat z.B. ihre Sanitäterausbildung während der Schulzeit gemacht).
      Und den Test für alle visierst du ja ohnehin an. Warum beschwerst du dich dann, wenn einzelne ihn dann als Ersatz machen müssen?
      Wenn du andere Fächer meinst: Korrekt. Da fehlt die Testalternative und sollte eingeführt werden.

      Und leider gibt es in Deutschland keine privaten Universitäten (nur private FHs), wo das einzige Filterkriterium der Geldbeutel ist.
      Ich weiß jetzt nicht, ob es ironisch war. Vorsichtshalber werfe ich ein, dass es genug private Unis (für Medizin noch nicht stark verbreitet, aber auch) gibt. Und für die muss man dicke blechen.

      Im OECD-Vergleich schneidet Deutschland sehr schlecht ab, wenn es darum geht, pro Jahrgang möglichst viele Uniabsolventen zu produzieren. Leider kann man die Größe sämtlicher Hörsäle nicht einfach verdoppeln, also muss man die Zahl der Studienabbrecher verringern. Und anderem kann dies dadurch geschehen, dass man die Studierfähigkeit für ein bestimmtes Fach nicht anhand der Abiturnoten "feststellt".

      Aus meiner Sicht fehlt dann noch mehr Antrieb, wenn man dauernd erfährt, wie hammerhart gewisse Tests sein können (Japan). Und deutsche Schüler sind da nicht sonderlich motiviert. Zudem ist das Problem beim Test, dass man gewisse Fähigkeiten erst innerhalb des Studiums lernt und man davor eben jene Bereiche nicht gut genug kann oder zu wenig Zeit hatte, sich damit zu beschäftigen, das aber nichts darüber aussagen muss, ob man nicht doch ein guter Arzt wird. Ich finde die NC-Spur nicht verkehrt. Aber für besseres Filtern ist der Test durchaus sinnig. Fakt ist aber, dass man diesen Test nur einmal machen kann, man einen miesen Tag haben kann und schon ist Medizin weg. Hier sollte es mehrfach die Möglichkeit einer Wiederholung geben. Der NC verrät aber eines: Die Ausdauer beim Einpauken alles möglichen Zeugs, das man nicht braucht (und nicht nur einmal einen Glückstag beim Test zu haben oder ein Kurz-Pauker zu sein, der nur ab und zu den Hintern hochkriegt). Also genau das, womit man in Medizin bombardiert wird. Jede Menge Zeug, das man nach dem Physikum wieder vergessen darf. Helfen könnte vielleicht eine Bevorzugung des Tests. Aber ich kann da nur die Profs hier zitieren, was die Ausdauer anbelangt: "Erfahrungsgemäß sagt die Schulzeit letztendlich über den Erfolg im Studium viel aus. Denn, was man in 13 Jahren getan hat, können 2 Jahre unwahrscheinlich korrigieren."
      Es sind einzelne, die ihre Motivation fürs Studium komplett umkrempeln. Die meisten Studenten bleiben erfahrungsgemäß in Deutschland in ihrem Rhythmus. Und bei einem umfangreichen Fach macht es durchaus Sinn, die Entwicklung mehrerer dafür notwenidiger Fächer über Jahre hinweg einmal einzusehen. Denn so viele Jahre Pech bei der Lehrerwahl bei dermaßen vielen Fächern findet selten statt. Tests haben eben auch ihre Problemfelder (also nur messen von kurzzeitiger Motivation, Glücks- oder Pechtag). Die Entwicklung über Jahre ist nicht grundsätzlich verkehrt. Das Medizinstudium geht 6 Jahre lang. Das ist richtig viel. Da hilft Kurzmotivation fürs Einpauken wenig. Da muss man zeigen, dass man über Jahre, egal wie kakaoartige und langweilig die Brühe manchmal ist, diszipliniert weitermacht (und dass man sich für Medizin durch den Kakao ziehen lassen muss, kriegt man während der Schulzeit auch mit - das ist kein plötzliches, böses Erwachen. Das ausdauerhafte Pauken über die Schulzeit kann enorm viel aussagen; denn es ist nicht die Regel, Noten in den Hintern geschoben zu kriegen. Ja, es gibt Ausnahmen, aber die gibt's in jedem Bereich. Was du bei NC-Ungerechtigkeit-Ausbalancieren anvisierst, ist das Geradestellen von Ausnahmen, die eben zu Unrecht schlechter benotet wurden. Denn es ist nicht so, dass viele, die Medizin anvisieren, vorher alle Noten geschenkt bekamen. Beispiel Mathe: Hier gibt's i.d.R. selten anderes Auffassen. Entweder ist ein Ergebnis korrekt oder nicht. Im Zeugnis wirds entsprechend über Jahre unter verschiedenen Lehrern vermerkt (und so schlecht würde ich die Lehrerschaft nun wirklich nicht einschätzen), dann beim Studium eingesehen. Extrapunkte kriegt man daraufhin.).
      Wir sind nicht Japan, die Einstellung ist hier ganz anders. Dort sind Schüler meistens von ihren Eltern anders erzogen worden. Da wird erziehrisch schon trainiert, ausdauerhaft konsequent und diszipliniert zu sein. Viel mehr als in Deutschland. Und als ich aus Polen hierher kam, merkte ich den Unterschied der gesellschaftlichen Einstellung und Mentalität enorm (schon bei Polen..., da wird der Unterschied zu Japan noch größer sein). Hier läuft es ganz anders ab. Hier wäre ein Kurztest nicht das Alpha und Omega über die Ausdauer einer Person. Nur weil sonstwo ein System gut funktioniert, ist es keine Versicherung, dass es hier auch klappt. Die Verbreitung der Tests finde ich aber sinnvoll.

      Zu den Abbrechern: Personen, die über Jahre hinweg wegen eines schlechten Schnitts gewartet haben, dabei den Medizinberufsweg nicht versucht haben und beim Test durchfielen, kommen per Wartesemester rein. Und manche Klagen sich den Studienplatz auch ein. Bei unserem Rechtsstaat geht das. Beispiel: Person A kriegt keinen Platz, weil sie zu schlecht war, verlangt dann ein Bewerbungsgespräch. Die Uni hat keine Zeit und lehnt ab. Person A klagt den Platz ein, weil sie keine Chance hatte beim Bewerbungsgespräch, "das viel verändern könnte", zu punkten. Die Uni muss begründen, warum sie Person A abglehnt hat. Kann sie nicht. Sie muss den Platz rausrücken. Gerade hier passiert es oft, dass man eben nicht per Leistung reinkam. Und genau hier kann die Abbrecherquote groß sein. Auf eine einzige Spur würde ich das Platzproblem nicht schieben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Original von Salev
      Original von socos
      Den Test bei Medizin gibt es noch nicht so lange und im Bezug auf andere zulassungsbeschränkte Fächer gibt es nur an sehr, sehr wenigen Unis und Hochschulen Aufnahmeprüfungen.

      Es ist doch ernsthaft kein Problem, sich in den Zug zu setzen, den Test zu machen, per Post das Ergebnis zu kriegen und das an die ZVS zu schicken, die entsprechende Unis wählt. Die Prüfungen müssen nicht überall angeboten werden, sondern überall anerkannt werden.


      Die meisten Studienfächer haben mit der ZVS garnichts zu tun, es gilt die individuelle Hochschulpolitik (was ich befürworte). Und da hast Du ja selbst auch erkannt, dass:

      Original von SalevWenn du andere Fächer meinst: Korrekt. Da fehlt die Testalternative und sollte eingeführt werden.


      Original von Salev
      Ich weiß jetzt nicht, ob es ironisch war.


      Keineswegs.


      Original von SalevVorsichtshalber werfe ich ein, dass es genug private Unis (für Medizin noch nicht stark verbreitet, aber auch) gibt. Und für die muss man dicke blechen.


      Ich kenne nur zwei bis drei echte private Universiäten. Alles andere sind Fachhochschulen. Ist auch egal. Würde sowieso nicht darauf warten, bis sich hierzulande private Unis etablieren. Würde dann lieber nach England, Frankreich oder Amerika zum studieren gehen.

      Original von SalevUnd deutsche Schüler sind da nicht sonderlich motiviert. [...]
      Wir sind nicht Japan, die Einstellung ist hier ganz anders. Dort sind Schüler meistens von ihren Eltern anders erzogen worden. Da wird erziehrisch schon darauf trainiert, ausdauerhaft konsequent und diszipliniert zu sein. Viel mehr als in Deutschland. Und als ich aus Polen hierher kam, merkte ich den Unterschied der gesellschaftlichen Einstellung und Mentalität enorm (schon bei Polen..., da wird der Unterschied zu Japan noch größer sein).


      Das ist alles eine Frage der Konditionierung. Leider hat man in den letzten Jahrzehnten verkannt, dass hierzulande viel zu viele Low Performer herangezüchtet werden. Wie es um die Situation in Polen steht, weiß ich nicht, aber Japan wäre - im Bezug auf Disziplin etc - schon ein Vorbild. :) Leider kann man ein Land nicht innerhalb weniger Jahre umkrempeln. Man muss sich damit abfinden, dass die meisten hier Minderleister sind.


      Original von SalevDer NC verrät aber eines: Die Ausdauer beim Einpauken alles möglichen Zeugs, das man nicht braucht (und nicht nur einmal einen Glückstag beim Test zu haben oder ein Kurz-Pauker zu sein, der nur ab und zu den Hintern hochkriegt). Also genau das, womit man in Medizin bombardiert wird. Jede Menge Zeug, das man nach dem Physikum wieder vergessen darf. Helfen könnte vielleicht eine Bevorzugung des Tests. Aber ich kann da nur die Profs hier zitieren, was die Ausdauer anbelangt: "Erfahrungsgemäß sagt die Schulzeit letztendlich über den Erfolg im Studium viel aus. Denn, was man in 13 Jahren getan hat, können 2 Jahre unwahrscheinlich korrigieren."


      Hm, ich hatte da eine ganz andere Erfahrung. Als ich mit der Schule fertig war und mit dem Studium anfing, sind zwei völlig verschiedene Welten miteinander kollidiert. Mit dem harten Studium hatte das Hinarbeiten auf eine gute Abi-Note nichts zu tun. Zumal das Studium nicht nur aus sinnlosem Pauken besteht ...
      Anders kann ich mir nicht erklären, dass so viele 1er-Abiturienten aufhörten, weil sie die Masse nicht verarbeiten konnten, weil sie intellektuell überfordert waren, falsche Vorstellungen hatten etc pp. Und das trifft nicht nur auf Medizin zu, sondern auf beinahe alles, was man studieren kann. Schule und Studium sind zwei Paar Schuhe. Meine Profs hätten uns ausgelacht, wenn wir auch nur einen Vergleich gewagt hätten. Der NC ist nicht aus der Notwendigkeit heraus entstanden, zu prüfen, wie es um die Ausdauer der Bewerber steht, sondern um die Anzahl der Bewerber auf ein angemessenes Maß zu reduzieren, weil Studienplätze teuer sind und das deutsche Hochschulbildungswesen als Ergebnis dessen, dass Unis jahrzehntelang auf Gebühren verzichtet haben, kein Geld hat . Das eigentliche Filtern, nämlich das Prüfen der Studierfähigkeit, das übernehmen die Scheinklausuren und das Physikum/Vordiplom. Dummerweise hat man bis dahin allerdings schon zwei Jahre studiert. Dann lieber die Studenten exen, wenn innerhalb des ersten Jahres nicht angemessene Leistungen erbracht werden, wenn man schon nicht einzig und allein ein einziges Testergebnis heranziehen will.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Colt ()

    • Zum obigen Part kann ich dir ganz zustimmen. Das hier möchte ich noch kommentieren:

      Original von socos
      Hm, ich hatte da eine ganz andere Erfahrung. Als ich mit der Schule fertig war und mit dem Studium anfing, sind zwei völlig verschiedene Welten miteinander kollidiert. Mit dem harten Studium hatte das Hinarbeiten auf eine gute Abi-Note nichts zu tun. Zumal das Studium nicht nur aus sinnlosem Pauken besteht ...

      Wenn man also nicht einmal ausdauerhaft beim Abi für sein Wunschziel den Hintern hochkriegt (wenn man bereits weiß, dass es einen NC gibt), dann wird es im Studium schwer für einen. Das Abitur ist komplett anders, das stimmt. Aber die Art, sich für jeden Krempel so weit faszinieren oder motivieren zu können, um ausdauerhaft was dafür zu tun, die wird im Studium noch einmal um eine Stufe härter gebraucht. Und wenn sie 13 Jahre lang beim Wunschziel nicht vorhanden war, ist ein glücklicher letzter Drücker per Test nicht wirklich aussagekräftig.


      Anders kann ich mir nicht erklären, dass so viele 1er-Abiturienten aufhörten, weil sie die Masse nicht verarbeiten konnten, weil sie intellektuell überfordert waren, falsche Vorstellungen hatten etc pp.

      Das Studium ist noch einmal härter als die Schule, das stimmt. Aber in der Schule kriegt man auch nicht überall alles geschenkt. Wer die Noten sich wirklich verdient hat und mit Ambition hinter seinem Fach stand, der kommt auch gut im Studium voran. Die falschen Vorstellungen lernt man eben in der Schule. Wenn's nach mir ginge, müsste es ein Fach geben, dass einem etwas das Leben an sich vermittelt und zukunftsorientierend ist (oder eine freiwillige AG, aber etwas, das so etwas direkt in der Schule anbietet und Anlaufstellen liefert). Wie sieht die Lage auf dem Markt aus? Welche Rechte habe ich derzeit und nach der Schule? Wie viel Mühe brauch ich? Lohnt sich das Ackern? Wie sieht es steuerlich aus? Was darf ich verdienen? Etwas, das Schüler nach der Schulzeit einfach nicht irgendwo sitzenlässt. Denn wer sich in dem Bereich nicht selbst entwickelte, für den fuhr der Zug direkt ab, da hilft auch Spätmotivation nicht, nachdem man den Ernst der Lage (und worauf es ankommt für die eigenen Ziele, welche Ziele überhaupt erfolgversprechend sind usw) erst viel zu spät mitbekam. Eine kleine Anlaufstelle, die eben zeigt, dass es so etwas wie die Studentenwerke gibt, falls man studiert und überfragt ist, wo sich das Jugendamt befindet und für welche Fragen es offen ist, wie man sich auf dem Arbeitsmarkt zurechtfindet, wie Ausbildungsplätze vergeben werden usw. Eine Art Lebensfach. Und Schulfächer, die viel mehr mit der Realität verbunden werden können und die Lehrer sie entsprechend vermitteln. Es kommt ja oft vor, dass manche z.B. an Mathe das Interesse verlieren durch Fragen wie "Für was brauche ich eigentlich Polynomdivision?", weil der Realitätsbezug verloren ging und der Schüler die Sache als unwichtig ansieht.
      Die falschen Erwartungen kommen auch daher, dass man die Freizeit, die man hat, nicht nutzt. In meinen Sommerferien lief ich gerne zur Uni, besuchte Vorlesungen in verschiedenen Fächern, habe an Übungsstunden für Aufgaben teilgenommen usw., um eben einen Einblick zu erhalten und zu wissen, auf was ich mich da einlasse, was Alternativen sind etc. Und die Dozenten hatten eigentlich nie ein Problem damit, es hat sie sogar gefreut.
      In den Ferien gerade sollte es auch solche Orientierungsfächer, wie oben beschrieben, geben, damit die Schüler dort etwas über ihre Lage erfahren. Lernen, wo es Anlaufstellen gibt, um sich entsprechend vorzubereiten.


      Und das trifft nicht nur auf Medizin zu, sondern auf beinahe alles, was man studieren kann. Schule und Studium sind zwei Paar Schuhe. Meine Profs hätten uns ausgelacht, wenn wir auch nur einen Vergleich gewagt hätten. Der NC ist nicht aus der Notwendigkeit heraus entstanden, zu prüfen, wie es um die Ausdauer der Bewerber steht, sondern um die Anzahl der Bewerber auf ein angemessenes Maß zu reduzieren, weil Studienplätze teuer sind und das deutsche Hochschulbildungswesen als Ergebnis dessen, dass Unis jahrzehntelang auf Gebühren verzichtet haben, kein Geld hat . Das eigentliche Filtern, nämlich das Prüfen der Studierfähigkeit, das übernehmen die Scheinklausuren und das Physikum/Vordiplom. Dummerweise hat man bis dahin allerdings schon zwei Jahre studiert. Dann lieber die Studenten exen, wenn innerhalb des ersten Jahres nicht angemessene Leistungen erbracht werden, wenn man schon nicht einzig und allein ein einziges Testergebnis heranziehen will.

      Ja, zwei paar Schuhe, aber auch nicht ganz unbedeutend von einander zu trennen. Auch wenn der NC zum Aussortieren gedacht war: Für manche Fächer kann er gewiss was aussagen. Wer während der Schulzeit Dauer-6er in Mathe schrieb, wird im Mathestudium sicherlich nicht mit besseren Vorstellungen reingehen können und plötzlich alles begreifen. Noten verweisen schon etwas auf die Lage.
      Die Studenten vor den 2 Jahren exen? Das finde ich zu früh. 2 Jahre Einarbeitungszeit ist bei umfangreichen Fächern durchaus gerecht. 2 Jahre kann man auch entbehren (3 wären zu viel). Manche kriegen den Durchblick erst nach einem Jahr, weil sie davor schon genug andere Dinge hatten, die um die Ohren flogen (erstes Mal aus dem Elternhaus, Wohnung finden, WG-Probleme, Finanzierprobleme, Versicherungen, Arbeit, ...). Es ist die Zeit, wo gerade zu Beginn alles neu auf einen einfällt. Ein bisschen Zeit, um das geradezubiegen und sich einzuarbeiten, gegebenfalls zu wiederholen, finde ich wirklich in Ordnung. Man muss nicht komplett radikal mit früher Aussortierung sein (wobei das auch so schon zu Genüge passiert. Bei uns ist's in Physik der Fall, anderorts Chemie, und man braucht die Scheine, um im nächsten Semester fürs Physikum notwendige Fächer zu kriegen, ohne die man das Semester wiederholen muss). Die Situation im Studium ist schon schwer genug. Noch mehr Aussortierung und Auflagen würden enorm verschrecken. Man muss schon ein gutes Maß finden und möglichst früh mit der Vorbereitung beginnen.

      Ähnlich wars ja auch früher. Als ich nach Deutschland kam, gab es keine Sprachkurse für Auslandskinder wie mich. In die Vorschule durfte man erst ab dem 7. Lebensjahr, im Kindergarten wurde man allerliebst sprachlich ignoriert. Kein Wunder, dass eine ganze Generation gerade heranwächst, die enorm unvorbereitet ist, aufgrund von Sprachproblemen in der Schule zurückhink und heute wegen der verpassten Chance keine Ahnung hat, was man mit dem Leben anfangen sollte.

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