Bam. Peanut butter and jam.

    • Geschichten/Texte

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    • Original von Maybe
      ich war lange nicht mehr wirklich aktiv im forum und habe schlicht vergessen, dass es hier diesen kleinen aber feinen thread von dir gibt. habe eben nur den neusten teil gelesen und darf dir gratulieren: ich liebe deine schreibweise nach wie vor. ich finde, es ist ein dir eigener stil. deine art, saetze zu kreieren. kurz, kurz, lang, einfach, negativ, melancholisch, nuechtern. sehr viele facetten. das fesselt.
      vielleicht kommentieren nicht ganz so viele leute, weil man manchmal nach dem lesen nicht recht weiss, was man dazu sagen soll. das heisst in meinem fall nicht, dass es nichts zu sagen gaebe. es ist nur nicht ganz einfach. aber kunst soll ja auch nicht einfach sein, wie kafka uns lehrte.
      poste ruhig weiter, ich werde mitlesen. ich werde immer ganz ruhig, wenn ich die zeilen durchgehe. und fuehle mich wohl, obwohl die situationen, die beschrieben werden, nicht zwangslaeufig wohlige sind.

      einzige anmerkung:
      Original von Headshrinker
      In ihr vereinigten sich die schönsten Widersprüche und alles, was "Glück" bedeutet.
      Sommerregen und Sonnenschein, Erdbeerkuchen und Kakao, Schneefall und loderndes Kaminfeuer, wenn goldene Krähen die Vogelscheuche mit ihren Schnäbeln auseinander nehmen. Sie war ein Regenbogen aus Asche und verstorbenen Träumen.

      erdbeerkuchen und kakao. ich weiss nicht, in meinen ohren klang das einen tick zu kitschig und abgelutscht. hat ein bisschen mein empfinden von harmonie gestoert.

      immer weiter, ich liebe dein zeug! :D


      Danke. :)

      Die von dir angesprochene Stelle ist wirklich sehr kitschig, ich weiß. Aber genau so wollt ichs auch haben, mit dem Kitsch.
      Wärs weniger kitschig, würds mir selbst an der Stelle weniger gefallen und ich denke, dass das eigtl noch das wichtigste ist. Also, dass mir persönlich auch gefällt ,was da bei mir rauskommt.
      Don't smell the flowers
      They're an evil drug to make you lose your mind

      __________________

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    • Original von Headshrinker
      Danke. :)

      Die von dir angesprochene Stelle ist wirklich sehr kitschig, ich weiß. Aber genau so wollt ichs auch haben, mit dem Kitsch.
      Wärs weniger kitschig, würds mir selbst an der Stelle weniger gefallen und ich denke, dass das eigtl noch das wichtigste ist. Also, dass mir persönlich auch gefällt ,was da bei mir rauskommt.

      nun, wenn das genau so beabsichtigt war und von dir als so richtig empfunden wird, ist das befuehrwortenswert. man muss zu dem stehen, was man sagt.
      kudos! <3
      »Denn wir können, wenn wir nur die Entschlossenheit besitzen,
      die Hure Erinnerung und ihr ganzes Gelumpe und Gesindel aus dem Haus weisen.«

      - Virginia Woolf -
    • *Bump*

      Ich hatte die Geschichte schon längst fertig geschrieben. Doch bis grade eben hatte ich wenig Lust, sie auf dem PC ins Reine zu schreiben.
      naja. Hier ist es:

      megaupload.com/?d=QDLCKNA0

      Feedback wär ganz cool, schätze ich.
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    • 1/?
      Rosenquarz und Hexenstein

      Ich stand unmittelbar neben ihm, als S. die Beherrschung verlor.
      Der Lachs, den wir, als Teil des Proviants, mitgebracht hatten, schlug hart in mein Gesicht und brach mir beinahe die Nase.
      Seit zwei Tagen suchten wir bereits den Eingang in das Höhlensystem des Gebirges. Die Anspannung und der Zeitdruck brachte uns fast um den Verstand. Doch dann, als ich mich von den anderen kurzzeitig abwand, und meine getroffene Nase rieb, entdeckte ich in meinem Augenwinkel einen schmalen Bachlauf. Dort, wo Wasser fließt, wird sich auch eine Quelle finden lassen.
      Ich ignorierte den losgebrochenen Streit und begann, den Bachlauf entlang zu wandern. Nach einem kurzen Augenblick bemerkten die anderen, dass ich etwas gefunden hatte und liefen mir nach.
      Nach wenigen Minuten konnten wir bereits ausmachen, wo der Bach entsprang – allen Anschein nach inmitten des Berges. Wir hatten doch noch das Tor zum Stollenlabyrinth entdecken können.
      Mit unseren Spitzhacken vergrößerten wir den schmalen Eingang – hinter ihm begann direkt das Tunnelsystem des Berges.

      Doch ich denke, dass es nun erst mal an der Zeit ist, euch zu erklären, weshalb wir den Abstieg in die dunklen Stollen wagten.


      2/?
      Meine Freunde und ich lebten in einem kleinen Dorf nördlich einer gewaltigen Bergkette.
      Natürlich konnten wir nicht mit Bestimmtheit sagen, wie gewaltig sie wirklich war, war sie doch das einzige Gebirge, welches wir je zu Gesicht bekamen.
      Doch in unseren Augen war sie das größte Bauwerk der Natur, die Krone der Schöpfung.
      Unserem Gebirge wurde im Laufe der Zeit viele Namen gegeben. Ironischerweise wurde „Hexenhügel“ zum geläufigsten.
      Das Dorf, in dem wir lebten, war von einem stabilen Palisadenzaun umgeben – ein Überbleibsel aus weniger friedlichen Zeiten.
      Einige Männer des Dorfes, darunter Schwäger und Onkel meiner Freunde und mir, hatten eine Blockhütte im Wald, direkt am Fuße des Hexenhügels, bezogen. Sie fällten Bäume und hackten Holz für unser Dorf. Wir, ihre Verwandtschaft, füllten ihnen in schöner Regelmäßigkeit ihre Vorräte auf.

      Es war einer dieser Sommertage. Die Luft war dick und die Mücken hungrig wie die Holzfäller.
      Meine Freunde, aus Diskretion werde ich ihre Namen nur abkürzen, und ich hatten das Dorf verlassen, um ihnen ihren Proviant vorbei zu bringen.
      Schon als wir den Wald betraten, spürten wir, obwohl nichts auffällig war, die Veränderung die dort vor sich gegangen war. Wir bewegten uns immer vorsichtiger durch das Gehölz, bis wir sehen konnten, was im Forst vor sich ging.
      Von den Holzfällern war keine Spur. Nur ihre Äxte lagen auf dem Boden oder steckten in angeschlagenen Bäumen fest.
      Dann bewegte sich der erste. Einige der dünneren, unteren Äste einer Birke ergriffen die Axt, die noch in ihm steckte und zogen sie hinaus. Er hob die Axt um sich selbst zu fällen.
      Als er nach wenigen Schlägen auf dem Boden aufprallte, schlug er weiter auf seinen hölzernen Körper ein.
      Mit beängstigender Präzision und Geschwindigkeit erschuf er aus sich selbst eine mannsgroße, hölzerne Puppe. Mit knackenden Holzgelenken erhob sich diese Kreatur.
      Sie schlug auf weitere Birken ein und baute auch aus ihnen Puppen, bis sich schließlich ein gutes Dutzend von ihnen vom Waldboden erhob. Und sie blickten in unsere Richtung.
      Schnell versteckten wir uns, als die hölzerne Division auf uns zumarschierte.
      Als sie endlich außer Sicht war, trauten wir uns, näher an die Hütte der Holzfäller heranzutreten. Ein bestialischer Gestank ging von ihr aus.

      Die pure Neugier brachte uns dazu, mit schwer schlagendem Herzen und aufgestellten Nackenhaaren, die Hütte zu betreten.

      „Ach, N., es ist mir ein rechtes Gräuel, dass ihr uns so zu Gesicht bekommt.“
      N., der als erster die Hütte betrat, erbleichte sofort. Vor ihm saß sein Onkel auf einem Schaukelstuhl.
      Seine Beine waren, von den Knien abwärts, abgeschlagen worden. Sein linkes Auge fehlte, Blut floss in seinen Mund, in dem er schmatzend zwischen seinen Backenzähnen sein fehlendes Auge zermalmte. Im Raum verteilt lagen die anderen Holzfäller. Keiner von ihnen lebte und der Zustand ihrer Körper spottete jeder Beschreibung.
      „Ich weiß, was ihr denkt, Jungs. Eine ziemliche Sauerei.“ Ns Onkel lachte auf. „Aber eins würde ich euch noch gerne erklären. Wenn man, wie wir, lange Zeit im Wald lebt, bekommt man ein Gespür dafür, was hier vor sich geht. Und in letzter Zeit kam etwas aus dem Berg hinaus.
      Wir konnten es nicht sehen, doch wir spürten es. Verdammt, es kroch in unsere Körper als wir schliefen. Es fraß sich durch bis in unsere Schädel.“
      Noch immer waren wir sprachlos und wagten es nicht, seine Ansprache zu unterbrechen.
      „Jetzt könnt ihr ja sehen, was es uns zwang zu tun. Der Anblick ist nicht schön, aber selten, nicht wahr.“
      Er lachte erneut laut auf und verschluckte sich dabei fast an seinem Auge.
      „Aber wie auch immer. Ihr wisst doch, wie man den Berg nennt. Hexenhügel. Passender Name. In den letzten Stunden, bevor ihr kamt, hab ich ein bisschen nachgedacht.
      Es kann nur einen Grund geben. Die Hexe ist aufgewacht. Oder zumindest dabei zu erwachen.“

      S. fand als erstes den Mut, etwas zu sagen.
      „Aber es gibt doch keine Hexen, das sind alles nur Geschichten. Irgendjemand hat sich den Dreck mal ausgedacht und mehr nicht.“

      „Ach, Junge!“ wurde ihm harsch erwidert. „Das heißt es doch immer. Aber was sollte es denn sonst sein? Ihre finsteren Gedanken dringen durch die steinernen Wände. Noch sind sie zu schwach um größeres Unheil anzurichten.
      Ihr werdet sicher die Birkenmänner gesehen haben. Ich habe sie durch das Fenster beobachtet. Sie machen sich auf um das Dorf einzunehmen. Aber keine Sorge, sie sind schwach. Der Zaun wird sie abhalten. Wird die Hexe jedoch wieder zu Kräften kommen, könnte es da schon ganz anders aussehen.
      Hinter dem Haus stehen einige unserer Werkzeuge. Spitzhacken, Hämmer. Damit dürftet ihr zu ihr durchdringen um sie umzubringen.
      Sofern ihr denn daran interessiert seid, nicht wahr.“
      Er grinste uns an. Wir überblickten noch einmal das Blutbad und entschieden uns unausgesprochen. Wir wollten hinabsteigen.
      „Dann macht jetzt aber, dass ihr hier rauskommt. Und nehmt euren Dreck bloß mit. Ich will allein gelassen werden, der Hunger wächst wieder.“

      Wir knallten die Tür hinter uns zu, als wir die Waldhütte wieder verließen. Keiner von uns sprach ein Wort, als wir die Spitzhacken und Hämmer aufnahmen und uns in Richtung des Berges aufmachten.

      Und so sitzen wir hier nun, am Eingang in das Tunnellabyrinth und erste Zweifel machen sich breit. War es nicht vielleicht nur die Einsamkeit, die ihre Köpfe verdrehte?
      Doch jetzt konnten wir auch nicht mehr umkehren. Selbst wenn wir auf unserer vielleicht sinnlosen Suche nach der Hexe umkommen sollten – wenigstens erginge es uns dann besser als den Bewohnern der Hütte im Wald.
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