Liebe -- ein klassenabhängiges Kriterium?

    • Liebe -- ein klassenabhängiges Kriterium?

      *räusper*
      Keine der folgenden Thesen ist meine, ich gebe nur inhaltlich die NEON und deren neuen Hauptartikel "Passen wir zusammen?" wieder und will ein paar Meinungen hören.

      These des Artikels ist es, dass wir uns unsere Partner klassenabhängig aussuchen.
      Will heißen, wenn meine Eltern studiert sind, werde ich höchstwahrscheinlich selber auch studieren und mir einen studierenden/studierten Partner suchen.
      Wenn meine Eltern aber arbeitslos sind, ich nur einen Hauptschulabschluss habe, suche ich mir wahrscheinlich einen Partner, bei dem das ähnlich sind.

      Klar gibt es auch klassenübergreifende Beziehungen, aber die halten oft nicht (lange), weil man sich intellektuell mit "gleichwertigen" Menschen umgibt -- natürlich aufgrund auch der Interessen. Niemand behauptet, Hobbys spielten keine Rolle. (Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich als Philosophiestudentin lieber Kant lese als eine Friseuse, ist einfach größer. :>)

      Aufgeführt werden vom Autor unter anderem auch, dass jemand aus der Mittelschicht kaum damit klarkäme, der aus der Oberschicht kommt und für den es normal ist, Fünf-Gänge-Menüs zum Abendessen kredenzt zu bekommen oder der mit einem Privatjet in den urlaub fliegt.
      Genauso ist es aber, dass jemand aus der Unterschicht wohl nie verstehen wird, dass in der Mittelschicht Geld als kein Thema ansieht, da es einfach vorhanden ist. Und so weiter und so fort, ich denke ihr versteht das Perinzip.

      Also, wie denkt ihr darüber?
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Ich glaube schon, dass etwas an der These dran ist.

      Gerade das letzte Beispiel mit den 5 Gängen erinnert mich immer etwas an meinen Alltag. (Nein ich kriege nicht regelmäßig 5 gänge Menüs!).. Wenn ich mit Freundinnen über Urlaub oder so rede dann... naja gibt es da den UNterschied. Für mich ist es nichts besonderes bzw. sehr normal in 5 Sterne Hotels zu übernachten und Menüs mit viel zu vielen Gängen zu essen von deren umständlicher Beschreibung ich mal absehe.
      Und ich kann eigentlich nie erwarten dass mir meine Freundinnen in etwas, was solche Hotels betrifft zustimmen oder widersprechen, weil sie das höchstwahrscheinlich nicht kennen.

      Ich war ein einziges Mal zusammen mit meiner Freundin im Urlaub und für sie war das Hotel etwas ganz anderes als für mich. FÜr mich war das Zimmer, der Pool etc. das Essen das war normal und für sie war es etwas besonderes...

      Naja ich glaube ich würde mir auch nicht unbedingt einen Partner wünschen der die Intelligenz einer Ameise hat und dessen Interessengebiet aus Fußball und Biertrinken besteht.
      Dementsprechend hat der Artikel irgendwo recht.
    • Mumpitz. Zumindest in der Theorie.

      Wieso sollte man sich jemand in jemanden verlieben, nur weil er einen ähnlichen "Stand" hat?
      Nur, ... wann können zwei miteinander reagieren? Wenn sie auf engem Raum beeinander sind. Soll heißen, je mehr man miteinander zu tun hat, je besser kennt man sich, bzw. die Chance sich ineinander zu vergucken.
      Und jemand, der jetzt nun nicht an der Medizinischen herumtreibt, sondern vielleicht in einen Ikeafachhandel betreibt... wie oft treffen die sich?
      Man könnte auch die lieben von der Maschbau erwähnen.
      Studienpartys... Naja, die sprüche kennt wohl jeder :'P
    • Ich denke auch, dass da was dran ist. Nicht nur wegen den ähnlichen Hobbys und Interessen, die meiner Meinung nach in einer Beziehung sehr wichtig sind, sondern denke ich, dass es auch einfacher ist, jemanden kennenzulernen, der auf dem gleichen, oder zumindestens einem ähnlichen Niveau wie man selbst ist. Das liegt einfach daran, dass man in der Schule schon nach Leistungen sortiert wird (zb. Hauptschule/Gymnasium) und somit die Chance höher ist, jemanden mit der gleichen Bildung kennezulernen. Genauso ist es auch auf der Uni, denke ich: Man lernt die Leute kennen, die gleiche Interessen haben (daher das Gleiche studieren) und ungefähr die gleiche Bildung haben, wie man selbst.

      Allerdings denke ich, dass man sich in jeden verlieben kann, wenn man nur die Chance dazu hat. Das sieht wohl aber nicht jeder so. Mir fällt da ein Beispiel von einer Freundin ein: Sie ist einmal nicht mit jemanden zusammengekommen, weil er sein Studium abgebrochen hat. Ich fand das total erschreckend. Seht ihr das ähnlich oder setze ich den Begriff "Liebe" bzw "Beziehung" zu hoch an?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Tetra ()

    • Ich denke es liegt mitunter am Arbeitsumfeld. Man hört ja recht oft, dass Sängerinnen sich in ihre Tänzer oder Paparezzi verlieben und Schauspieler in andere Schauspieler. Das Gehalt ähnelt sich entsprechend, wenn man in der gleichen Branche arbeitet. Man kommt somit mit anderen kaum in Berührung und bleibt daher in seiner "Klasse/Schicht".
      Außerdem decken sich Vorort in der gleichen Branche entsprechend die Interessen, Erwartungen und der Horizont, den man sich aufbaut.
      Ein Arbeiterkind hat meist komplett andere Ansichten als ein Doktorenkind (und entsprechend mehr oder weniger Ahnung von der Welt*). Die Erziehung und die Sicht sind daher anders. Man hat ein komplett anderes Erfahrungsrepertoire, sodass beide Parteien, wenn sie so unterschiedlich sind, sich sehr oft in die Haare kämen und den anderen für weltfremd halten könnten / ihn nicht nachvollziehen könnten.
      Da ist's natürlich angenehmer und befriedigender bei Gleichgesinnten zu bleiben.
      Ausnahmen bilden sich selten. Manche haben auch kein Problem damit, dass man in zwei völlig verschiedene Richtungen und Horizonte denkt. In der Regel ist es aber eine anstrengende Angelegenheit, dabei ständig Kompromisse zu finden. Bei Glück denkt der Arbeiter ähnlich wie das Doktorenmädchen und es klappt. Aber wie gesagt: Das ist eher eine Ausnahme.
      Außerdem übt das Umfeld auch starken Druck auf einen aus. Doktoreneltern würden es kaum gerne sehen, wenn ihr Kind Interesse an einem Kind aus einer unteren Schicht hätte. Sie würden es oft unterbinden und schlechtreden, damit ihr Kind in dieser (aus ihrem Augen) "besseren" Schicht verbleibt und dort die Kontakte aufbaut. Auch Mitarbeiter, Freunde und das Milieu, in dem man sich befindet, haben was zu sagen und beeinflussen die Beziehung. Und die tolerieren völlig anders Gesinnte eher selten. Es entstehen i.d.R. direkt Vorurteile gegen diese neue "Spezies" in der Gruppe. Der menschliche Außenseiterhass, der oft bestehen kann, ist keine neue Erfindung.



      *Beispiel:
      Ein Arbeiterkind wird kaum dem Wissensgrad eines Studierten nachkommen können. Das heißt nicht, dass ein Gelehrter besser dran ist. Ich zitier da immer gern die Frau Willy Brandts: "Rassismus?! Das gibt es in Deutschland doch gar nicht." (Sender ZDF oder ARD, das Interviews lief kurz nach der hessischen Landtagswahl 2009 (am gleichen Abend)). Da sieht man klar, was passiert, wenn man sich so isoliert ständig auf der Luxusebene befindet und nicht in diesen Vierteln gelebt hat.


      Kurz:
      - komplett andere Ansichten und Horizonte wg. der Erziehung und dem Milieu, in dem man unterwegs ist, können zu Spannungen und Unverständnis führen (man fühlt sich weniger zum anderen hingezogen, weil man ihn für weltfremd/irrational/dumm/überheblich/besserwisserisch/versnobt hält)
      - das Umfeld (Eltern, Freunde) übt Druck aus und toleriert Leute, die gar nicht in die Gruppe passen, eher selten - die Entscheidungsperson lässt sich davon beeinflussen, um ggf. das Umfeld nicht zu verlieren oder zu enttäuschen
      - man kommt gar nicht in den Kontakt mit den anderen Schichten, weil man ständig nur in der eigenen unterwegs ist (also keine Möglichkeit, eine solche Person erst kennenzulernen). Beispiele: Studentenpartys (selten mit Hauptschülern), Partys von anerkannten Leuten (Ärzte, Politiker, Anwälte usw.), Diskoabende (wo natürlich kein Doktor vorbeischaut), ...
      - man traut sich auch kaum in die andere Klasse aus Angst, man könnte dort nicht akzeptiert und gut aufgenommen werden und glaubt, man hätte viel zu viel Ärger damit

      Im gleichen Milieu zu bleiben fällt einem leichter, weil man den Gegenüber besser verstehen kann und im Einklang mit dem Umfeld ist.
      Wenn man älter wird, achtet man weniger aufs "Verliebtsein", sondern auf wirtschaftliche Interessen. Komme ich mit der Person im Alltag klar? Ein Arbeiter würde ungern ein verwöhntes Mädchen wollen, dass ihm nach dem schweren Arbeitstag nicht einmal was zu Essen macht, sondern nur mit dem schwererarbeiteten Geld shoppen war (das Vorstellungsvermögen über die Lage der anderen Schicht ist enorm wichtig). Genauso wäre eine aus der Elite wütend, wenn der Arbeiter auf einer wichtigen Eliteparty was politisch Inkorrektes sagen würde* (aus Unwissen natürlich), was die Elitefrau schwer in eine Erklärungsnotlage brächte und außerdem ihr das Gefühl gäbe, niemals eine geeignete Vertretung (in Sachen Haushaltsgelderführen, Kredite beachten etc.) darstellen zu können, wenn sie z.B. nicht da wäre.
      Beziehungen sind später i.d.R. immer eine Interessensache. Die süßliche "Liebe" der Jugend verkommt da sehr oft oder ist nur noch sehr selten vorzufinden. Die Frage heißt dann nicht mehr "In wen bin ich verliebt?", sondern "Mit wem kann ich möglichst gut klarkommen und möglichst problemlos leben?".
      Edit:
      Da fällt mir eine Sendung ein. Es wurde gezeigt wie ein wunderschönes Mädchen versucht hatte, ins Reichenmilieu zu gelangen. Die Männer fanden sie dort natürlich toll - aber nur für eine Sache natürlich...
      Heiraten? Das kam den großen Geschäftsleuten natürlich nicht in den Sinn. Die wollten sich nur durch den Anblick unterhalten. Ihre Ehefrauen waren nicht ansatzweise so schön, aber sie wussten haargenau, wie's in ihrem Milieu zugeht und wie man wirtschaftlich alles klar regeln kann - eine perfekte und zuverlässige Ergänzung für die Herren. Eine süße Puppe, in die man sich verlieben kann, interessierte sie nur für den Seitensprung.

      *In der neuen Verfilmung der Buddenbrooks von Thomas Mann ist da eine echt passende Stelle. Thomas, der intelligente und wirtschaftliche Junge, ist eben in einem für Geschäfte wichtigen Milieu unterwegs. Sein Bruder Christian hingegen ist eher der Tagträumer, der ständig pleite ist. Auf dieser Feier spaßt Christian herum und meint, alle Geschäftsleute seien doch Betrüger. Thomas' Konkurrent sagt daraufhin: "Also ich bin keiner.". Damit wird klar: Christian muss Betrug bei Thomas mitbekommen haben, sonst hätte er es wohl kaum gesagt. Thomas ist daraufhin enorm wütend, weil er dadurch richtig schlecht bei den anderen Geschäftleuten dasteht, obwohl er nie betrogen hat. Christian konnte sich einfach keinen Deut in seine Lage hineinversetzen, da ihm solche Zwänge und Kleinigkeiten total egal waren und keine Beachtung für ihn wert waren (er kannte es aus seinem Alltag ja nicht). Für Thomas waren sie aber enorm wichtig. Der reiche Thomas kam entsprechend mit seinem armen Bruder kein bisschen klar.

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Ich denke, da ist was dran, aber man macht es nicht mit Absicht.
      Es liegt viel mehr daran, dass unsere Partner automatisch in dem Milleu sind, in dem man selbst ist.
      Wenn ich studiere und später in eine hohe Klasse komme, ist klar, dass ich eher wenig mit Hauptschülern und Hartz-4-Empfängern zu tun habe.
      Ebenso sind solche Leute eher selten in den "hohen" Gebieten.
      Studenten können sich gut in Bibliotheken aufhalten und dort mögliche Partner kennenlernen. Aber Hauptschüler sind nach dem Schulabschluss wahlweise arbeitslos oder arbeitend. Solche Menschen gehen eher selten in Bibliotheken.

      Ausserdem hat man unter Umständen eher Gemeinsamkeiten, wenn man auf dem selben "Stand" ist. Wenn man studiert, kann man über Professoren oder Fächer, über Studienwohnheime, Studiengebüren, etc sprechen und wissen, der Andere kennt die Problematik.
      Ich mein, wenn ich bei meinem Zustellerjob zum Schloss gehe (ein Hotel, wo jede Woche massig Wohlverdiener hingehen), ist es echt, als würden diese spanisch reden, wenn ich an diesen vorbeigehe. Ich verstehe kein Stück,wovon geredet wird, aber da weiß jeder Bescheid.

      Auch, wenn es heißt, dass Gegensätze sich anziehen, letztendlich wählt man seinen Partner dennoch so, dass er einem ein wenig ähnlich ist (man trifft sich da, wo man selbst auch gern ist, man ist in etwa gleich attraktiv ist und hat ähnliche Interessen). Da ergibt es sich halt, dass man meistens Partner der selben Schicht hat.
    • Original von MangaEngel
      Ich denke, da ist was dran, aber man macht es nicht mit Absicht.

      Ja, das, denke ich, ist dabei ziemlich wichtig. Man kann ja 1. nichts dafür, in wen man sich verliebt ("Wo die Liebe halt hinfällt") und 2. verliebt man sich ja nicht gezielt. Ich geh ja nicht raus und denke mir "Ich verliebe mich heute Abend in ein einen Arztsohn", nur weil ich eine Arzttochter bin.

      Wobei ich zu Salev kommen möchte...
      Wie gesagt, mein Vater ist Arzt. Abi, Studium, mit 25 die eigene Praxis.
      Meine Mutter allerdings durfte das Gymnasium nicht besuchen, weil mein Großvater ihr das verbot; damals ja nichts unübliches. Meine Mutter machte ihren Realschulabschluss, eine Schneiderlehre und eröffnete ihre eigene Boutique.
      Mein Großvater väterlicherseits hat meine Mutter bis zur Geburt meines ältesten Bruders nicht akzeptiert und das deutlich gezeigt. Mein Vater als Arzt und Beamtensohn soll die Tochter eines Konditors heiraten, die nicht mal Abitur hat? Undenkbar!

      Sie haben trotzdem geheiratet, drei Kinder bekommen und führen eine sehr glückliche Ehe. Ich kann mich mit studiertem Vater und zwei studierten Brüdern (der Älteste hat gerade seinen Magsiter mit 1,0 gemacht, um mal kurz das Niveau anzusprechen, der zweite studiert jetzt mit einem Abischnitt von 3 Komma irgendwas Zahnmedizin und ich selbst habe ein besseres Abi als mein Vater -- nichts ist unmöglich ;3) wohl ohne Bedenken als obere Mittelschicht bezeichnen.

      Trotzdem waren nicht alle meine Beziehungen auch aus dieser Klasse. Ich möchte nicht groß breittreten, was meine Eltern von meinem Exen gehalten haben, aber dass ich eine Beziehung zu jemanden aus der Arbeiterklasse hatte, war eigentlich nie ein Problem. Wurde eben hingenommen. Wo die Liebe hinfällt. Sie haben's ja nicht anders gemacht.

      Dass diese Beziehung allerdings scheiterte, lag durchaus an den verschiedenen moralischen und intelektuellen Ansichten, ersteren aber eher.
      Ich bin semi-konservativ aufgewachsen, und das in einer sehr intakten Familie. Treue ist für mich unglaublich wichtig, ebenso der Gedanke an einen Partner für's Leben -- obwohl ich von christlicher und standesamtlicher Eheschließung kein Fingerschnippen halte (wozu gibt es heutzutage Lebensgemeinschaften, die steuerrechtlich genauso gelten wie Ehen?).
      Bei meinem Ex-Partner war das offenbar anders. Generell fielen mir einige der klassischen Unterschiede oft bitter auf. Dinge, die für mich selbstverständlich sind (Führerschein, eigene Wohnung, Studium) waren für meinen Partner nicht so selbstverständlich und das hat schon Kluften gezogen. Es war auffällig, dass für mich ein Abendessen bei Subway oder McD's kein finanzielles Problem war, für meinen Partner aber schon. Und dass ich meine Klamotten neu gekauft habe, nicht bei eBay.
      Wie gesagt, von den moralischen Ansichten ganz zu schweigen. Ich hasse es ja, zu verallgemeinern... Aber Hauptschulniveau ist ganz einfach wirklich nichts, mit dem ich mich weiter abgeben möchte. Ich bin diesbezüglich aufgrund der doch negativen Erfahungen, die ich machen musste, sehr vorsichtig geworden.

      Es ist ja kein Geheimnis, dass ich mit Sirius (sehr glücklich) zusammen bin, und auch da gibt es Unterschiede, aber die sind lange nicht so krass wie in der Beziehung vorher. Der intelektuelle Aspekt ist gleichwertig, wir studieren zusammen etc. Das einzige, was bei uns klassentechnisch unterschiedlich ist, ist das Elternhaus und das ist dann auch der einzige Unterschied -- der manchmal enorme Auswirkungen annehmen kann.

      Dennoch denke ich, dass ich mit einem Akademier immer glücklicher werden würde als mit einem, äh, Gastarbeiter. ;3
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Man muss imho auch unterscheiden zwischen intellektueller und wirtschaftlicher Klasse, in einigen Fällen zumindest. Allgemein denke ich sicher, dass man mit "gleichgesinnten" auch eher glücklich wird, geschweige denn, dass man sie besser kennenlernt, aber ich bin da klassenmäßig so ziemlich uneinordnungsbar - finanziell muss ich neben dem Studium jobben, um von 120 bis 150 Euro im Monat leben zu können (und ja, das heißt, dass einmal zum Friseur gut und gerne bedeutet, dass man für drei Tage keine Nahrung kaufen kann - man muss verdammt gut buchhalten). Intellektuell würde ich mich jetzt allerdings nicht unbedingt als untere Unterschicht bezeichnen - wo ich mich genau einordnen würde, dazu kann ich mich selbst zu schlecht einschätzen, aber wenn man morgens beim Duschen die Zeit vergisst, weil man sich in einem neuen Fallbeispiel zum Thema philosophische Aspekte potentieller Zeitreisen und deren Bedeutung für die eigene Definition der Willensfreiheit verwickelt (mir heute passiert, hab fast meinen Studiotermin verpasst -.-), dann ist das sicherlich nicht typischer Unterschichts-Stoff.
      Von daher würde mich auch interessieren, wie die Aufsplittung zwischen intellektueller und wirtschaftlicher Klasse aussieht. Ich persönlich sehe die intellektuelle als viel wichtiger an - wenn meine Partnerin kein Problem damit hat, dass ich sie einfach nicht zum Essen einladen KANN, wenn ich nicht danach ne zweiwöchige Fastenzeit einlegen will, dann ist das problemlos, aber wenn wir einfach keine Interessen teilen oder ich über aktuelle Ereignisse in Politik oder Wissenschaft nicht reden kann, weil sie gerade ausschließlich Twilight im Kopf hat, dann ist das schwierig. Wie seht ihr das?
    • Joah, das Meiste wurde schon gesagt und ich kann da auch im Großen und Ganzen zustimmen. Ich merks ja an mir selbst - 'n Partner, der sich zu sehr von mir unterscheidet, wär unmöglich. Da kann sie noch so hübsch und lieb sein und was noch alles, wenn wir keinen gemeinsamen Nenner haben, würden wir uns innerhalb weniger Tage gegenseitig bloß noch auf die Nerven gehen. Ich mein, selbst wenn sie sonst absolut perfekt ist, was mach ich mit einer, die sich für Mode, Sport und Volkstanz interessiert?

      Soll jetzt nicht heißen, dass Partner immer völlig gleich sein müssen - im Gegenteil, Gegensätze können auch mal ganz interessant sein - aber irgendwas sollte man schon gemeinsam haben. Als Vertreter der "Gleich und Gleich gesellt sich gern"-Fraktion würd ich sogar sagen: je mehr desto besser.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • @FoWo
      Zum Aspekt "Wo die Liebe hinfällt":
      Verliebtsein hat was mit Faszination des Gegenübers zu tun. Die Richtwerte, um faszinierend zu wirken, sind erfahrungsgekoppelt und somit eine Frage des eigenen Horizonts. Der Horizont beinhaltet natürlich von Person und Schicht aus betrachtet unterschiedliche Anforderungen, um eine Person als faszinierend/ zum Verlieben anzusehen. Entsprechend einfacher fällt ein Arbeiter bei einer Doktorin durch, wenn diese zum Fasziniert-Werden unterbewusst ganz andere Faktoren beachtet. Das Muster der Anforderungen, damit's Klick macht, wird ja unterbewusst durch Erfahrung, was gut sei, aufgebaut. Die Doktorin kann natürlich auch einen innerlich abweichendes Muster von der eigenen Schicht besitzen - z.B. das Verliebtsein in einen dominanten Türken, weil man sich nach dem Muster der Herausforderung oder andersgesehen der Zärtlichkeit (also ganz sanftmütige Menschen) sehnt.
      In Afrika verliebt sich ein Mann in eine Frau mit riesigem Teller in der Lippe viel eher (Faszination durch z.B. in der Kindheit eingeprägte Muster, die erstrebenswert sind) als in eine Frau mit kleinem Teller. Das ist für uns kaum vorstellbar, aber Kultur macht trotz klaren Instinkten und Genprogrammen bei der Liebe richtig viel aus.
      Kurz: So ganz emanzipiert und von anderen Faktoren einflusslos ist der Liebesdrang immer also nicht - auch wenn er sehr oft danach wirkt (à la "die Liebe fällt einfach da hin" - das tut sie oft nicht ohne Grund). Aber die Gehirnwäsche der Eltern ist ja auch nicht perfekt. Da gibt's zu große Lücken, als dass man nicht plötzlich doch einen anderen Befriedigungsbereich als den vorgeschriebenen der Eltern finden könnte.

      @Ast
      Ich denke es ist immer eine Frage dessen, worauf man persönlich am meisten Wert legt. Manche wollen materielle Kontrolle, andere rasante Emotionsvulkane, wiederum andere geistliche Gespräche. Nach dem Muster, was einen innerlich (und die damit gehegten Sehnsüchte) befriedigen könnte. Damit sieht der Begriff "Liebe" für jeden individuell und ganz anders aus.
      Ist man nicht gerade ein Querulant und lässt sich gern von Eltern, vor denen man Ansehen hat, Werte stabil einbläuen, übernimmt man unterbewusst einfach ihre Vorstellung von "verliebenswert" und bleibt, weil man bei diesen Anforderungen gerade zumeist Menschen aus dem eigenen Milieu anvisiert, in seiner Schicht.
      Entwickelt man sich aber stur dagegen und setzt eigene, neue Wertvorstellungen ins Spiel (oder bekam nie welche vermittelt) verliebt man sich in die Menschen (oder kommt mit ihnen am besten klar), die einen am stärksten befriedigen können.
      Unüberlegt und unreflektiert übernimmt dann ohne Eltern der Fernseher das Verliebens-Bild - bestimmte Formen bei der Frau. Ist man nun nicht dazu erzogen oder hat nicht den Willen, eigene Werte aufzubauen, übernimmt man die Form und braucht keine geistliche Befriedigung, weil man eben keine geistliche Sehnsucht entwickelt hat.
      Dann denkt man sich schon bei einem Foto "Ich bin verliebt/süchtig". Oder aber man schaltet dieses Bedürfnis (z.B. das Tiefgründige) aus, weil das Simple an Begehrung überwiegt und urplötzlich stärker befriedigt. Dieses Simple kann natürlich wiederum ein Medienprodukt (bestimmte Körperformen), das sich zur Instinkaktivierung gekoppelt hat, sein, das sich durchgesetzt hat (manchmal auch nur Gene?) oder sogar einen anderen Punkt verstärkt und ergänzt.
      Kurz: Es ist eine Frage der Wertevorstellung, welche Faktoren für den Partner als erstrebenswert gelten sollten, und diese sind abhängig von der eigenen Einstellung (wie manipulatv oder autonom man ist). Daraus entwickeln sich dann die Bedürfnisse, die nach Befriedigung verlangen und einen glücklich/ggf. verliebt lassen werden können.

      In meiner Wertvorstellung ist mir z.B. Intellekt und Zuneigung wichtig, weil ich aus Erfahrung heraus bemerkt habe, dass gerade diese Dinge in mir ein Verlangen nach mehr auslösen. Kann sie mir der Partner geben, fasziniert er mich logischerweise umso mehr / wird begehrenswerter, da er damit meine mehr oder weniger unbewussten Wünsche automatisch ergänzen und befriedigen kann. So baut sich dann Attraktivität und die Antwort auf die Frage "Mit wem käme ich klar?" auf.
      Jetzt nur als Beispiel. Es gibt bestimmt noch mehr Faktoren.
      Ich glaube daher, es geht vielen Menschen wie Ast sehr ähnlich.


      Das Leben wie die Liebe (und Beziehung) könnten daher letztendlich als Befriedigungssuchen angesehen werden. Was man aber unter "richtiger" Befriedung versteht, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und auch an Erfahrung gekoppelt. Ähnliche Erfahrungen macht man in bestimmten Schichten und behält daher meist die gleichen Interessen und Bedürfnisse, die dort entstehen konnten, wenn man sich davon wie die meisten stark prägen oder manipulieren ließ, bei.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Was Ast schrieb, ist auf jeden Fall ein wichtiger Punkt: der Unterschied zwischen intellektueller und wirtschaftlicher Klasse, da diese beiden sich nicht in jedem Fall decken müsssen.

      Meine Mutter hat "nur" einen Hauptschulabschluss und arbeitet heute als Bürokauffrau, aber sie ist ziemlich clever und man kann gut mit ihr diskutieren. Sie achtete bei meiner Erziehung stets darauf, dass ich viel lese und lerne, möglichst breitgefächerte Interessen zu entwickeln - dafür bin ich ihr sehr dankbar. In wirtschaftlicher Hinsicht gehören wir aber eindeutig einer niedrigeren Kategorie an (welche das genau ist, mag ich mit meinen Wirtschaftskenntnissen da nicht beurteilen).

      Aber es sind definitiv nicht nur unterschiedliche intellektuelle oder finanzielle Niveaux, die eine Beziehung zum Scheitern oder zumindest in arge Bedrängnis bringen können:
      Mein Partner Kafei und ich gingen mehrere Jahre gemeinsam auf dieselbe Schule (gymnasialer Zweig einer Gesamtschule). Während dieser Zeit entwickelten wir zunächst eine Freundschaft zueinander, da wir ähnliche Interessen haben und auch intellektuell gesehen gleichwertig sind. Aus persönlichen Gründen brach Kafei nach der neunten Klasse die Schule ab und verließ die Schule mit einem Hauptschulabschluss, während ich auf die gymnasiale Oberstufe wechselte. Wenige Zeit später kamen wir dann zusammen, doch es war nicht gerade einfach für uns, uns zu treffen, da ich viel Arbeit mit der Schule hatte, er hingegen arbeitslos war. Auch die Entfernung setzte unserer Beziehung zu; hier kommt auch wieder der finanzielle Aspekt hinzu, da oft keiner von uns beiden das Geld hatte den anderen zu besuchen. Seit letztem Herbst studiere ich und bin darum aus meinem alten Wohnort weggezogen und nun wohne ich knapp 100 km von Kafei entfernt, der mittlerweile die Abendschule besucht, um den Realschulabschluss nachzuholen, was unsere Beziehung zu etwa 98 Prozent auf das Telefonieren beschränkt.

      Wäre damals alles "glatt" gegangen, hätte Kafei mit mir zusammen Abitur gemacht und würde nun wohl mit mir gemeinsam in derselben Stadt studieren - wir hätten den gleichen Weg beschritten. Doch dieser eine Ausrutscher war genug, um unsere Wege derart auseinanderzureißen. So ist es, denke ich, kein Wunder, dass auch andernorts kaum Beziehungen auf einer solchen Basis entstehen, da die berufliche Zukunft einer Person einfach so in Stein gemeißelt ist, dass daran später nur schwerlich noch etwas zu ändern ist.
    • Da ist natürlich etwas daran, ganz klar. Früher war es wichtig und gesellschaftlich alleinig möglich, innerhalb seines Standes zu heiraten. Stände gibt es zwar heute nicht mehr, aber die neue soziale Unterteilung in Klassen/Schichten ändert nichts daran, dass man sich eher seinesgleichen sucht.

      Das hat mehrere Ursachen. Zum einen fängt es damit an, dass das reiche Millionärstöchterlein wohl kaum dieselben Etablissements aufsuchen wird wie der Arbeiterjunge. So können sie sich schon mal gar nicht kennenlernen.
      Sollte es doch klappen und sie treffen und verlieben sich, prallen die beiden gegensätzlichen Welten aufeinander, wie anhand des 5-Gänge-Menus bereits gesagt worden ist.

      Drittens gibt es noch Menschen (glücklicherweise sind sie in der Unterzahl) die tatsächlich aus gesellschaftlichen Gründen darauf achten, nur klassengemäß zu heiraten. Auf gut deutsch: Die Anwaltsfamilie will außerhalb des Gerichtssaals nichts mit dem Pöbel zu tun haben. Und die Arbeiterfamilie hält nichts von den ausbeuterischen Kapitalisten. ;) Ja, solche Leute gibt's noch immer, wenn sie auch in der Unterzahl sind.

      Alles in allem: Ja, Liebe ist zum großen Teil klassenabhängig.
    • Zu dem Thema würde ich gerne noch eine weitere These in den Raum werfen, denn Evolutionsforscher meinen zu glauben, dass Frauen ihren Partner nach der Größe des Geldbeutels (oder zumindestens des potenziellen Geldbeutels) aussuchen. Hat also jemand nur einen Hauptabschluss und verdient seinen Unterhalt als Bäcker, ist er nicht so attraktiv wie ein Arzt, da die Frau sich bei Mann 1 Gedanken über die eigene Existenz, aber auch die ihrer zukünftigen Kinder, macht.

      Und, zumindestens bei den weiblichen Usern, die hier im Thread gepostet haben, scheinen diese These auch zu bestätigen. Egal ob man von vorneherein sagt, dass man keinen Partner mit Dumpinglohn haben will oder seinen Freund motiviert sich weiterzubilden, alle wollen einen Partner mit Zukunftsexistenz, bzw. einen Partner, in dem sie das Potenzial dazu sehen, wobei wir hier wieder bei der intellektuellen Klasse wären, die Artartus schon ansprach.

      Vielleicht werden wir Frauen also einfach nur ganz unbewusst von unseren biologischen Trieben gesteuert?
    • Die Differenzierung zwischen wirtschaftlichem und intellektuellem Klasseneinteilen ist an sich ein guter Einwurf ôo
      Denn ich denke, dass durchaus mehrere Studierende Probleme mit dem Geld haben, auch, wenn angeblich reiche Familien meistens bei solchen Ausbildungen (also z.B. der Statistik für Abitur) bevorzugt werden. Ich sehe mich intellektuell ziemlich hoch, ich weiß viel und mag es, auch über etwas ungewöhnliche Dinge zu diskutieren. Finanziell dagegen bin ich knapp an Hartz-4 vorbei. Meine Mutter ist unterste Steuerklasse mit einem jämmerlichen Verdienst, mein Vater derzeit arbeitslos. Und dennoch werde ich studieren. Und damit die Wahrscheinlichkeit auf einen allhemeinen Klassenanstieg erhöhen.
      Doch ich denke, dass die "höheren" Menschen eh immer eingeteilt werden können. Die einen sehen den wirtschaftlichen Zweck als primär. Wenn ich nicht eine Gucci-Tasche habe, dann bin ich zu schlecht für diese. Anderen dagegen ist vielleicht wichtig, dass ich weiß, wieso der Himmel blau ist, obwohl das Weltall schwarz wahrgenommen wird. Der Trend setzt sich ja sogar bis in die untersten Schichten durch. Entweder sieht man so aus, wie die Anderen oder man denkt/redet wie die Anderen. Menschen bevorzugen meistens eines von beidem: entweder soll der Partner einem äußerlich ähnlich sein oder intellektuell.

      @Mäuschen
      Das liegt wohl einfach daran, weil man zur heutigen Zeit nicht mehr Muskeln als Symbol für sichere Ernährung braucht. Früher musste der Mann arbeiten/jagen können, um das Geld zu verdienen. Aber heute kann man auch die Familie ernähren, wenn man stundenlang an einem Tisch sitzt und ab und zu mal was unterschreibt. Also muss man auf Kleidung (teuer?), Verhalten ("arrogant"?) und Umgebung (andere aus hohen Klassen) achten. Ich mein, am Besten ausgeprägt ist das ja in Russland und den USA. In Russland versucht jede Frau, die schön ist, einen reichen Mann zu bekommen, egal, wie dieser aussieht. Und diese Frauen wissen genau, wo reiche, ledige Männer sind und es geht ihnen auch nur um das Geld (und den Männern um die Schönheit der Frauen). Und in den USA ist das beste Beispiel der Playboy-Boss. Schon verdammt alt, aber immer umringt von bildschönen Frauen, einfach nur deshalb, weil er reich ist und sie berühmt machen kann.
      Dennoch denke ich, dass das nicht immer ausschlaggebend ist. Mein jetztiger Freund wird weniger verdienen als ich, wenn ich mein Studium fertig habe ôo
      Es ist EIN Kriterium. Wenn eine Frau mit guten Zukunftsaussichten da steht, würde sie mit aller Wahrscheinlichkeit niemals einen Arbeitslosen als Partner wählen. Reiche Frauen würden jemanden mit einem zumindest annähernd gleichem Einkommen bevorzugen (da sie wissen, er würde nicht unbedingt abhängig werden).
      Es kommt also auch darauf an, wieviel Frau selbstverdient. Wenn sie nichts verdient (oder verdienen will, wie die angeheirateten Russinnen), dann ist das Einkommen des Mannes oberste Priorität. Kommt eine Frau aber aus einem wohlhabendem Haus, dann muss der Mann da rankommen. Und im Mittelfeld sucht man vermutlich halt wieder Gleichgesinnte.
    • Ich denke schon, dass es so ist. Aber meine Familie zeigt das Gegenteil. Mein Vater hat kurzzeitig Jura studiert, dies aber aufgrund von lustlosigkeit abgebrochen und unterrichtet nun Deutsch und Religion, in der Oberstufe, einer Gesamtschule. Meine Mutter hatte einen Hauptschulabschluss.
      Naja.. mitlerweile sind sie nichtmehr zusammen. Aber das lag eher am Interessen Konflikt. Mein Vater arbeitet den ganzen Tag und meine Mutter wollte halt auchmal was raus. Bzw. wollte zuneigung von meinem Vater.

      Aber generell versteh ich was Fowo meint und kann das auch bestätigen. Ich bin auch lieber bei Leuten mit dennen man sich unterhalten kann über sonstwas, als mit so n Intelligenz-Vegetarier, der gedanklich nix auf die Reihe bekommt.

      auch auf einem finsteren weg,auf dem es nichts gibt,kann man zu zweit,vielleicht etwas schönes entdecken,wie den mond dort oben am himmel.
    • Original von MangaEngel
      Und in den USA ist das beste Beispiel der Playboy-Boss. Schon verdammt alt, aber immer umringt von bildschönen Frauen, einfach nur deshalb, weil er reich ist und sie berühmt machen kann.

      ...zum Thema "Schönheit" muss wohl nochmal ein weiterer Thread her... :ugly:

      Original von Maeuschen
      Vielleicht werden wir Frauen also einfach nur ganz unbewusst von unseren biologischen Trieben gesteuert?

      Was dachtest du denn? Dass Frauen höher entwickelt seien als Männer und über ihr schmäliches biologisches hinaus? :D


      Also erstmal kann ich in der Tat bei Ast so unterschreiben.
      Ist ferner nicht allerdings der Intellektuellen-Aspekt direkt mit dem Wirtschaftlichen-Aspekt verwandt? Schließlich ist der Intellekt schon ein entsprechender Ansatz.
      Ich denke, dass hier bei der Frage, wo es eigentlich wirklich die süße Liebe ist und wo es vielleicht wirklich eher um Klassenfragen und wirtschaftlichen Stand geht, mal wieder im Vordergrund steht, den Begriff "Liebe" klarer zu umreißen. Wenn ich nun trotz vieler gemeinsamer Hobbies und Interessen wie Musikstil, Instrument, Sportart, Kinofilme ebenso wie gleichen Moral-Vorstellungen und Zukunftsvisionen der Beziehung eine Absage erteile, weil der Stand nicht stimmt, erteile ich dann tatsächlich auch der Liebe eine Absage aus wirtschaftlichen und sozialen Interessen? Oder kommt trotz so nahezu perfekter Bedingungen nicht doch eher gar nicht erst Liebe im Sinne der Vorstellung, einem idealen Partner gegenüberzustehen, auf?
      Wenn man es ganz gerafft betrachtet: IST Liebe (wenigstens in Teilen) übereinstimmend mit wirtschaftlichen uns sozialen Interessen oder stellen diese Interessen partnersuchetechnisch eine Opposition zur Liebe dar?


      "Niveaux" ist übrigens kein edler Tropfen aus den sonnigen Süden Frankreichs... ;) (*Orthographieflamefail*)
    • Original von Kaktustussi
      Wäre damals alles "glatt" gegangen, hätte Kafei mit mir zusammen Abitur gemacht und würde nun wohl mit mir gemeinsam in derselben Stadt studieren - wir hätten den gleichen Weg beschritten.

      Einfach mal, weil es mit mir und Sirius anderherum ist (immer diese Forenpärchen! *kotz* ;D) -- wir kennen uns seit circa fünf Jahren, die Faszination war immer schon irgendwie da, nur ich arrogantes kleines Fo hab ihn nunmal warten lassen, bis einigermaßen sicher war, dass ich nicht NOCH mal 'ne Fernbeziehung eingehen musste. Vier Stunden plusminus Bahnfahren, nur um beieinander zu sein, ist nichts, was ich noch mal gebräucht hätte.
      Es war ein ziemlicher Hickhack, aber heute wohnen wir keine zwanzig Minuten (fünf Stadtbahnstationen) voneinander entfernt. Hurra! :D

      Und generell wollte ich das noch mal ansprechen: Heutzutage wird es leicht gemacht, Leute kennen zu lernen, die man sonst nie hätte kennenlernen können.
      Seht euch doch um. Wie viele Freunde habt ihr im ZFB gefunden, die euch sonst nie begegnet wären?
      Genau, Internet. Ich armes Internetkind hatte all meine Beziehungen durch Internetbekanntschaften, und bis auf diesen Eine Malheur in Richtung Arbeiterklasse waren das auch da immer mindesten Mittelschicht, zu der ich mich auch zählen kann.
      Wie gesagt, heutzutage kann die Millionärstochter den Türken von der Straße kennenlernen (ob sie sich ineinander verlieben, bleibt fraglich, aber rein hypothetisch).

      Und Uly sprach es ja schon an: Gleich und Gleich gesellt sich gern vs. Gegensätze ziehen sich an. ;3 Die Berühmte Ausnahme von der Regel eben.
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Jo, ok.
      Internet ôo
      Bietet Möglichkeiten.
      Aber auch da kann man sich dann "einteilen" in intellektuelle Klassen.
      Man merkt ja auch an Forenbeiträgen, wie manche Leute denken (und a, ich gehe gerade davon aus, dass Leute ehrlich sind im Internet, verrückt, was? xD). Ich mein, würde irgendwer ernsthaft glauben, dass Uly oder Ast 17-jährige Schulabgänger sind, die nun schon von Hartz-4 leben?
      Wer intellektuell ist, bleibt es meistens, auch im Netz. Klar kann man da etwas rumblödeln oder Quark schreiben, aber bei Themen, die einen ansprechen, sagt man das, was man auch sonst sagen würde. Und bei solchen Themen kann man dann ja auch überlegen, wie sehr einem die Person gefallen könnte.
      Der Vorteil, dass Äußere nicht sofort zu kennen (bzw Fotos auch einfach als schlecht bezeichnen zu können), ist dabei natürlich ebenfalls gut. Schließlich gibt es viele, die nur Fotos mit Posen reinstellen, wo ich spontan nur O__ô machen würde. Und dann trifft man sie in echt und erkennt die Person null wieder, da sie dann auch mal natürlich ist.
      Jedenfalls, um beim Thema zu bleiben. Natürlich KANN man vielleicht erkennen, ob eine Person eingebildet ist, wenn sich halt gewisse Themen anbieten zum Prahlen, von wem man nun wieder die 400€-Schuhe gekauft hat. Aber ebenso kann halt auch merken, wenn Leute was im Kopf haben.

      Merkt man, dass ich persönlich Partner kennenlernen über das Internet toll finde? xDDD
    • @Maus:
      Es stimmt zwar, dass ich möchte, dass mein Partner eine gute Ausbildung bekommt, aber das ist eher um seiner eigenen Entfaltung willen und nicht weil ich hoffe, dass er mich später mal finanziell aushalten kann (das möchte ich schon selbst können^^), denn er braucht den Realschulabschluss für die Ausbildung, die er anschließend machen will.

      Original von FoWo
      Gleich und Gleich gesellt sich gern vs. Gegensätze ziehen sich an.

      Ich glaube, die besten Ergebnisse erzielt man, wenn es eine Kombination aus beidem ist. Ich meine, dazu gäbe es sogar auch ein Sprichwort... ach ja, genau:
      "Gegensätze ziehen sich an, aber erst Gemeinsamkeiten verbinden."
      :)
    • Original von Kaktustussi
      "Gegensätze ziehen sich an, aber erst Gemeinsamkeiten verbinden."
      :)

      Das ist schön, das kannte ich noch gar nicht. :D Ich glaube, damit trifft man wirklich the nail on the head, sozusagen. xD Ich weiß zumindest, dass es bei mir und Sirius so ist -- wir haben neulich festgestellt, dass wir viele Gemeinsamkeiten haben, die aber unterschiedlich ausleben. Einfach, weil wir charakterlich doch sehr unterschiedlich sind. :3

      Bezüglich des Geldthemas:
      Ich will nicht abstreiten, dass Geld in einer Beziehung auch (!) Thema ist. Wenn man selbst gewöhnt ist, sich (und auch dem Partner) mal was zu gönnen, ist es manchmal auch befremdlich, wenn nichts zurückkommt.
      Klar ist es sehr edel, zu sagen, dass man auf Geld nichts gibt, aber so wirklich stimmt das wohl bei keinem. ;3 (Sonst würden wir ja alle wie Diogenes leben, ohne zu zögern, und ich denke, das wollen de wenigstens hier.)
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.