Dialekte - peinlich oder Kulturerbe?

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    • Original von Lüffel
      Wie kann es überhaupt sein, dass vor Urzeiten fast ganz Europa und noch mehr eine weitesgehend einheitliche Sprache gesprochen hat? Man möchte doch meinen, aufgrund der fehlenden Kommunikationsmittel in einer nicht-globalisierten Welt hätte damals jedes Dorf eine andere Sprache sprechen können.
      (Es wird dringend mal wieder Zeit für einen allgemeinen Linguistikthread.)


      Man darf ja nicht automatisch davon ausgehen, dass Indogermanisten das Urindogermanische als gesprochene Sprache in dem Sinn voraussetzen. Tatsächlich sind Indogermanisten ziemlich gespalten, was das angeht. Es gibt a) die Realisten, die grundsätzlich davon ausgehen, dass das Urindogermanische gesprochen wurde, und b) die Formalisten, die sie nur als mathematische Abstraktion sehen. Wenn man von letzterem überzeugt ist, kann es noch immer sinnvoll sein, trotzdem mit dem theoretischen Sprachkonstrukt zu arbeiten. Um Sprachenverwandtschaftsverhältnisse zu ergründen muss man zeitlich möglichst weit nach hinten gehen, da sie sich dort noch mehr ähneln als sonst (z.B.: bringt es nichts, das Deutsche mit dem Französischen zu vergleichen, das Althochdeutsche und das Altenglische aber z.B. schon, weil sich da schon eher Ähnlichkeiten finden lassen). Und gerade wenn man zeitlich zurückblickt, können Lautgesetze festgestellt werden, die omnipräsent sind und waren. Aus verschiedenen Gründen kann dann angenommen werden, dass solche auch vor den uns letzten schriftlich überliefernden Sprachen stattgefunden haben müssen. Und - tada! Man hat sein prototypisches Urindogermanisch. ;)

      @Topic:
      Es kann niemals im leben eine Einheitssprache geben, weil es komplett natürllich - oder eigentlich durch soziolinguistische Faktoren ausgelöst ist, dass es innerhalb einer Standardsprache mehrere Subsysteme gibt, die dann auch Varietäten genannt werden. Seien die auf geographischer Ebene (Dialekt) oder sozialer Ebene (Soziolekt) ist in dem Fall auch garnicht relevant. In a nutshell: Es gibt aber auch absolut garkeinen Menschen, der nicht irgendeine Form des Dialektes spricht. ;)
    • Original von Flush
      Mit Bayerisch und Schwäbisch (ist das dasselbe?) kann ich mal überhaupt nichts anfangen.


      hast du schon jemals jemanden diese Dialekte reden hören und dabei wirklich zugehört? XD Bei der Aussage denke ich wohl eher nicht^^

      Ich selber habe Hochdeutsch sprechen gelernt, spreche nun südbayrisch, aber kann ohne große Probleme (wenn ich Rücksicht nehmen muss) zwischen beiden switchen. (wobei...wenn ich mich wohl fühle, dann fall ich automatisch ins bayrische zurück)
      Allerdings muss ich sagen, dass ich sehr gerne süddeutsch rede. Es hat etwas heimeliges für mich. Mir fällt grade im süddeutschen Raum stark auf, dass der Dialekt unterschiedlich stark ausgeprägt ist (aber ich denke, dass ist nicht nur in Bayern so) Wenn ich von mir aus nach München fahre (nicht mal ne Stunde fahrt) sind da bereits WELTEN dazwischen. Anders ist es wieder, wenn ich von mir aus südlich, westlich oder östlich fahre...da ist es noch krasser und ab und an muss mit einem beherzten 'HA!?' dann nachfragen werden. Je nachdem wie weit ich nach Süden komm, muss ich halt dann fragen: "HA!? wos isn a paradeiser!" XD (und nein, dass muss mir jetzt niemand beantworten, da ichs schon mitbekommen hab :3)
      Wirklich uriges bayrisch stirbt aus, aber das ist der Lauf der Dinge...
      Geduld ist die Kunst,
      nur langsam wütend zu werden.

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    • Original von Ocarina of Time
      Original von Lüffel
      Wie kann es überhaupt sein, dass vor Urzeiten fast ganz Europa und noch mehr eine weitesgehend einheitliche Sprache gesprochen hat? Man möchte doch meinen, aufgrund der fehlenden Kommunikationsmittel in einer nicht-globalisierten Welt hätte damals jedes Dorf eine andere Sprache sprechen können.
      (Es wird dringend mal wieder Zeit für einen allgemeinen Linguistikthread.)


      Man darf ja nicht automatisch davon ausgehen, dass Indogermanisten das Urindogermanische als gesprochene Sprache in dem Sinn voraussetzen. Tatsächlich sind Indogermanisten ziemlich gespalten, was das angeht. Es gibt a) die Realisten, die grundsätzlich davon ausgehen, dass das Urindogermanische gesprochen wurde, und b) die Formalisten, die sie nur als mathematische Abstraktion sehen. Wenn man von letzterem überzeugt ist, kann es noch immer sinnvoll sein, trotzdem mit dem theoretischen Sprachkonstrukt zu arbeiten. Um Sprachenverwandtschaftsverhältnisse zu ergründen muss man zeitlich möglichst weit nach hinten gehen, da sie sich dort noch mehr ähneln als sonst (z.B.: bringt es nichts, das Deutsche mit dem Französischen zu vergleichen, das Althochdeutsche und das Altenglische aber z.B. schon, weil sich da schon eher Ähnlichkeiten finden lassen). Und gerade wenn man zeitlich zurückblickt, können Lautgesetze festgestellt werden, die omnipräsent sind und waren. Aus verschiedenen Gründen kann dann angenommen werden, dass solche auch vor den uns letzten schriftlich überliefernden Sprachen stattgefunden haben müssen. Und - tada! Man hat sein prototypisches Urindogermanisch. ;)

      Ich möchte das nochmal genauer formulieren:
      Heute haben wir eine globalisierte Welt mit Massenkommunikation und kurzen Transportwegen. Trotzdem wird überall eine andere Sprache gesprochen.
      Damals herrschte kaum Kommunikation oder Austausch. Trotzdem soll ganz Europa und mehr eine einzige Sprache gesprochen haben. Wie ist dies möglich? Wie kann sich eine ganze Sprache ausbreiten (ohne dass ein Volk ganz Europa dominiert hat) und wieso sollte sie nicht wieder "zerfallen", bevor sie diesen Ausbreitungsgrad erreicht?

      Original von Tisiphone
      Original von Flush
      Mit Bayerisch und Schwäbisch (ist das dasselbe?) kann ich mal überhaupt nichts anfangen.


      hast du schon jemals jemanden diese Dialekte reden hören und dabei wirklich zugehört? XD Bei der Aussage denke ich wohl eher nicht^^

      Zur Verteidigung: Komplett fremde Sprachen lassen sich schwer auseinander halten, wenn man nicht mit der Materie vertraut ist, selbst wenn sie komplett unterschiedlich sind.
      Der ""Standarddeutsche"" möchte auch sagen: "Bayern, Österreich - ist doch alles eins." Nun frage aber mal einen Bayern oder einen Österreicher, ob sie denselben Dialekt sprechen. Oder frag sie untereinander, ob in Bayern und Österreich jeweils überall gleich gesprochen wird. Mit genug Übung ist der Unterschied natürlich zu hören; für die meisten klingt aber alles gleich fremd.
    • Original von Lüffel
      Ich möchte das nochmal genauer formulieren:
      Heute haben wir eine globalisierte Welt mit Massenkommunikation und kurzen Transportwegen. Trotzdem wird überall eine andere Sprache gesprochen.
      Damals herrschte kaum Kommunikation oder Austausch. Trotzdem soll ganz Europa und mehr eine einzige Sprache gesprochen haben. Wie ist dies möglich? Wie kann sich eine ganze Sprache ausbreiten (ohne dass ein Volk ganz Europa dominiert hat) und wieso sollte sie nicht wieder "zerfallen", bevor sie diesen Ausbreitungsgrad erreicht?


      Genau das ist auch mein Problem mit dieser Theorie. Aber genau das ist sie ja: eine Theorie. Es gibt definitiv Verbindungen zwischen den Sprachen und wenn man die Lautverschiebungen "zurückrechnet" dann kommt man bei dieser theoretischen Sprache raus und so kamen die Verbindungen erst zustande. Aber man wird es halt nie beweisen können, weil das prototypische Indogermanische keinerlei sichtbare Zeugnisse hinterließ.
      Es gibt einfach keine bessere Theorie.
    • Original von Lüffel

      Der ""Standarddeutsche"" möchte auch sagen: "Bayern, Österreich - ist doch alles eins." Nun frage aber mal einen Bayern oder einen Österreicher, ob sie denselben Dialekt sprechen. Oder frag sie untereinander, ob in Bayern und Österreich jeweils überall gleich gesprochen wird. Mit genug Übung ist der Unterschied natürlich zu hören; für die meisten klingt aber alles gleich fremd.


      Genau das. Ich war mal auf einem Fest am Klo (nein die Geschichte geht nicht so weiter ^^). Und da hat einer vier Wörter gesagt. Ich direkt zu ihm "Du kommst aus Bayern!". Und er ist wirklich aus Bayern gekommen. Als Dialektsprecher kennt man solche feinen Unterschiede Relativ schnell. Ich glaub er hat gesagt "De Bar hot offa" (Die Bar hat offen). Bei uns würde man sagen "De Bar hot offn"
      James
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      Team Rocket - so schnell wie das Licht,
      gebt lieber auf und bekämpft uns nicht!

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    • Original von Lüffel
      Ich möchte das nochmal genauer formulieren:
      Heute haben wir eine globalisierte Welt mit Massenkommunikation und kurzen Transportwegen. Trotzdem wird überall eine andere Sprache gesprochen.
      Damals herrschte kaum Kommunikation oder Austausch. Trotzdem soll ganz Europa und mehr eine einzige Sprache gesprochen haben. Wie ist dies möglich? Wie kann sich eine ganze Sprache ausbreiten (ohne dass ein Volk ganz Europa dominiert hat) und wieso sollte sie nicht wieder "zerfallen", bevor sie diesen Ausbreitungsgrad erreicht?


      Nochmal: Das Urindogermanische ist tatsächlich für die Formalisten nur ein Mittel zum Zweck, als das tatsächliche Ziel der Forschung.
      Dass eine große gemeinsame Sprache gesprochen wurde ist de facto logisch anzunehmen, da Sprachen früher ähnlicher waren als sie es heute sind und nur "moderne" Sprachen wie das Englische, Deutsche und Französische tatsächlich auf den ersten Blick nichts mehr zu tun haben. Lässt man die Lautverschiebungen weg, bemerkt man schnell, dass alle Sprachen im indoeuropäischen Raum ähnlich sind. Ob sie einer einzigen Sprache, oder mehren abstammen, werden wir aber nie erfahren, weil einfach die tatsächlichen Übermittlungsquellen fehlen.
    • Original von CAMIR
      Genau das ist auch mein Problem mit dieser Theorie. Aber genau das ist sie ja: eine Theorie. Es gibt definitiv Verbindungen zwischen den Sprachen und wenn man die Lautverschiebungen "zurückrechnet" dann kommt man bei dieser theoretischen Sprache raus und so kamen die Verbindungen erst zustande. Aber man wird es halt nie beweisen können, weil das prototypische Indogermanische keinerlei sichtbare Zeugnisse hinterließ.
      Es gibt einfach keine bessere Theorie.


      Original von Ocarina of Time
      Nochmal: Das Urindogermanische ist tatsächlich für die Formalisten nur ein Mittel zum Zweck, als das tatsächliche Ziel der Forschung.
      Dass eine große gemeinsame Sprache gesprochen wurde ist de facto logisch anzunehmen, da Sprachen früher ähnlicher waren als sie es heute sind und nur "moderne" Sprachen wie das Englische, Deutsche und Französische tatsächlich auf den ersten Blick nichts mehr zu tun haben. Lässt man die Lautverschiebungen weg, bemerkt man schnell, dass alle Sprachen im indoeuropäischen Raum ähnlich sind. Ob sie einer einzigen Sprache, oder mehren abstammen, werden wir aber nie erfahren, weil einfach die tatsächlichen Übermittlungsquellen fehlen.


      Wie einig wir uns sind. XD
    • Original von Ocarina of Time
      Oh sorry! Vorige Posts zu lesen ist eben auch eine Kunst für sich. :D


      Da es eh zu wenige Linguisten gibt, sei dir verziehen. :D Aber lesen ist halt leider(?) Teil des Jobs...

      Btt:
      An meiner Meinung zu Dialekten hat sich seither nichts geändert. Ich habe nur ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass wenn man in einem Sprachgebiet nicht heimisch ist, man Probleme hat, die Feinheiten zu erkennen. In dem Fall Irland. Ich höre schon ab und an Unterschiede, könnte die aber nie im Leben zuordnen.
    • Mir fällt vor allem in meinem derzeitigen Wohnort Wien auf, wie sich die Sprache auf mich auswirkt. Ich bin etwas über 200 Kilometer von Wien und dementsprechend mit einem anderen Dialekt als dort aufgewachsen. Ich sehe mich daher gerne mit sprachlichen Differenzen konfrontiert und habe begonnen mich mit einer Auflösung dieser Differenzen zu beschäftigen. Interessanterweise habe ich mir seither viele verschiedene „Sprachen" angeeignet, die je nach Herkunft meines Gegenübers variieren. Meinem guten Freund aus Luxemburg bombardiere ich nicht mit meinen regionalen Eigenheiten, während ich mir bei Oberösterreichern keine Barrieren in den Kopf setze.
    • Hmm... ist Mecklenburg- Vorpommersch direkt ein Dialekt? ^^
      Ist damit eher Plattgemeint oder diese Angewohnheit aus "-er" immer ein "-ä" zu machen ^^

      Ansonsten gibts hier ja keinen wirklichen Dialekt... Also würde ich sagen, ich spreche schon Hochdeutsch nur manchmal wird aus Busfahrer schonmal "Busfahräh"... Aber ob man das schon wirklich als Dialekt bezeichnen kann... hmm

      Platt kann ich nur ein bisschen... und nur einzelne Wörter wie "isenbahnopundolldreier" ^^
    • Original von Hellinheaven
      Hmm... ist Mecklenburg- Vorpommersch direkt ein Dialekt? ^^
      Ist damit eher Plattgemeint oder diese Angewohnheit aus "-er" immer ein "-ä" zu machen ^^

      Ansonsten gibts hier ja keinen wirklichen Dialekt... Also würde ich sagen, ich spreche schon Hochdeutsch nur manchmal wird aus Busfahrer schonmal "Busfahräh"... Aber ob man das schon wirklich als Dialekt bezeichnen kann... hmm

      Platt kann ich nur ein bisschen... und nur einzelne Wörter wie "isenbahnopundolldreier" ^^

      Wenn man nie aus seiner Heimatregion herauskommt, ist es auch kaum möglich, den eigenen Dialekt einzuschätzen. Bei stetigen Kontakt mit Nicht-Mecklenburgern dürften dir aber zunehmend Unterschiede auffallen. Und aus eigenen Erfahrung durch Mecklenburg-Aufenthalte kann ich sagen: So ganz hochdeutsch klingt ihr auch nicht, selbst ohne reinstes Plattdeutsch ;)

      Eine gewisse regionale Färbung seitens gewisser Begriffe oder Betonungen gibt es wohl immer. Selbst im Fernsehen ist bei stetigen Vertretern der Medienbranche noch etwas durchzuhören, etwa der "rch"-Laut der Bayern. Ich selbst habe auch nie wahrgenommen, dass ich die "-ig"-Endung anders ausspreche, als viele Deutschsprachige. So sind mir "vierzich", "Könich", "Honich" geläufiger als das andere Extrem: "vierziek", "Köniek", "Honiek".

      ---

      Sehr amüsant finde ich an Österreich ja, dass oft andere Begriffe verwendet werden, die zwar verständlich sein, aber dennoch fremd wirken können. Beispiele: Maulkorb->Beißkorb, Fußgänger->Fußgeher, Schrank->Kasten, Geldautomat->Bankomat
    • Gleich mal vorweg: Ein sehr interessantes Thema!

      Ich persönlich würde meinen dass ich mehrer Dialekte spreche... ^^
      Grundsätzlich einmal den "allgemein Österreichischen" - mMn ist der Dialekt einfach die Landessprache der Österreicher an sich
      und somit die eigene Sprache eines mehr oder weniger selbstständigen Staates,
      aber dennoch ein Dialekt aus den Deutschen.
      Wobei meines Wissens nach das Deutsche wiederum ein Dialekt aus dem Holländischen ist.
      (Habe ich zumindest einmal gehört)

      Und nun nochmal näher zu meinen "Sprachschwierigkeiten":
      Mein Vater = Burgenländer
      Meine Mutter = Wienerin
      Zwei sehr weit auseinander liegende Dialekte in meiner Person verschmolzen.. ^^
      Das birgt im Alltag so seine Schwierigkeiten,
      aber mittlerweile habe ich gelernt mich anzupassen und spreche je nach Gesellschaft die dazugehörige Mundart fast automatisch.
      (Glück das ich in eine Burgenländische Schule gehe...)

      Das Hochdeutsche liegt mir jedoch auch sehr.
      Bin eigentlich Hochdeutsch aufgewachsen, wie das nun wieder ging bei so viel Mundart um mich herum?
      Ich habe keine Ahnung... Weiß eben nur das ich als Kind fast nur hochdeutsch gesprochen habe und heute wende ich diese schöne,
      allgemein verständliche Sprache bei wichtigen Gesprächen mit Vorgesetzten/Lehrern/Beamten usw. gerne weiter an.

      Vom Verständnis her, tue ich mir bei den anderen österreichischen Mundarten auch nicht so schwer.
      Ich hatte "gott sei dank" noch nicht das Vergnügen mit einem waschechten Vorarlberger oder Tiroler zu sprechen,
      aber was die anderen Bundesländer und ihre Dialekte angeht,
      sollte ich zumidnest den Sinn der Sache in diversen Gesprächen kapieren! ^^

      Und grundsätzlich zu meiner Meinung zum Dialekt:
      Ich betrachte ihn als wichtigstes Sprach/Kulturgut überhaupt,
      er verbindet Völkergruppen miteinander und wenn wir jedem Volk mit seinem eigenen Dialekt ein eigenes Land zusprechen würden,
      hätten wir kA wie viele Tausende souveräne Staaten! ^^
      Solange die sprachlichen Differenzen nicht zu groß sind,
      finde ich es gut Völker auf ihrem derzeitigen Lebenraum so miteinander/untereinander weiterleben zulassen.
      Sollten die Differenzen doch zu groß sein regelt es sich meistens eh von ganz "alleine".
      (Siehe ehemalige Tschechoslovakei oder k.u.k. Monarchie)
    • Original von Lüffel
      Wenn man nie aus seiner Heimatregion herauskommt, ist es auch kaum möglich, den eigenen Dialekt einzuschätzen. Bei stetigen Kontakt mit Nicht-Mecklenburgern dürften dir aber zunehmend Unterschiede auffallen. Und aus eigenen Erfahrung durch Mecklenburg-Aufenthalte kann ich sagen: So ganz hochdeutsch klingt ihr auch nicht, selbst ohne reinstes Plattdeutsch ;)



      Hmm... Obwohl es tatsächlich darauf ankommt, WO du hier bist ;)
      Also die Ecke Pasewalk und so hat auch wieder ihren eigenen Dialekt.. das kann sich richtig schlimm anhören... hat n bissl was vom Berliner- Dialekt (nur dass sich der Berliner Dialekt noch ganz lustig anhört... dieses Pasewalker Misch-masch dagegen hört sich so richtig schlimm an)

      Wenn im NDR allerdings so ältere Leute von der Küste interviewt werden, hört man auch schon sehr diese "-äää"- Sachen raus ^^

      Und btw. komme ich auch öfter mal aus meiner Heimatregion raus ;)
      Nur bin ich dann meistens in Köln, Berlin oder in Sachsen- Anhalt... Aber da ist das Hochdeutsche auch net sooo vertreten ;)
    • Wie ich schon einmal schrieb, schäme ich mich meines Dialektes nicht. Warum sollte ich auch? Ich bin in der Lage, hochdeutsch zu schreiben und wenn nötig zu sprechen. Dafür wurde diese Sprache, „Hochdeutsch“, auch gemacht: zum Kommunizieren mit anderen Deutschen. Wenn ich aber unter meinesgleichen, den urwüchsigen und großartigen Bajuwaren bin, spreche ich Dialekt. Jeder deutsche Dialekt ist mindestens genauso richtiges und gutes Deutsch wie das, das seit dem 18. Jahrhundert „Hochdeutsch“ genannt wird.

      Leider sterben die Dialekte aber aus, woran man nichts ändern kann. Das liegt zum einen an den Medien wie Fernsehen und dem Internet, und zum anderen an dem stärkeren Kontakt mit anderen Deutschen und Ausländern. Heute war ich in der Stadt und saß auf einer Bank neben einer Grundschulklasse. Von den Kindern sprachen ungefähr 40% Hochdeutsch, und von den übrigen 60% sprachen allesamt ein Mischmasch aus Bairisch und Hochdeutsch. Da gab es z.B. den Satz: „I mog Tauben.“ Der Satz als solcher ist zwar Bairisch, aber das Nomen ist Hochdeutsch. Auf Bairisch hieße es in etwa „Daum“. Das ist bei sehr, sehr vielen „bairisch“sprechenden Kindern und Jugendlichen zu beobachten. Schon meine Generation benutzt weniger bairische und mehr hochdeutsche Wörter als die meiner Mutter. Zum Beispiel kenne ich erst seit einigen Jahren die Wörter „Troad“ (Getreide) und „Hene“ (Honig), während ich bis dahin die hochdeutschen Wörter benutzt hatte, was sich bescheiden anhört, da die hochdeutsche Aussprache einfach nicht in einen bairischen Satz passt.

      Diese Entwicklung ist sehr traurig, denn mein Dialekt ist für mich Heimat, und wenn der Dialekt stirbt, verliere ich diese Heimat.

      Es lebe das Boarische! :)
    • Ich finde Dialekte sehr spannend und ich finds auch toll, wenn ich in einem anderen Teil des Landes jemanden einen Dialekt sprechen höre. Bei mir kommt es immer drauf an ob ich hochdeutsch oder "hessisch" rede (obwohls ja eigentlich kein hessisch gibt), z.B wenn ich mit meinem Vater oder mit Verwandten rede, falle ich oft in den Dialekt. Wenn ich mit Leuten zu tun habe, die den Dialekt nicht, oder nur sehr wenig ausgeprägt sprechen, spreche ich ihn auch nicht. Ich glaube dass ist bei vielen Leuten so... In der jüngeren Generation ist es auch nicht mehr so ausgeprägt, einerseits schade, aber ändern kann man es sowieso nicht, weil Sprache ja immer im Wandel ist...
    • Original von Lüffel

      Original von Tisiphone
      Original von Flush
      Mit Bayerisch und Schwäbisch (ist das dasselbe?) kann ich mal überhaupt nichts anfangen.


      hast du schon jemals jemanden diese Dialekte reden hören und dabei wirklich zugehört? XD Bei der Aussage denke ich wohl eher nicht^^

      Zur Verteidigung: Komplett fremde Sprachen lassen sich schwer auseinander halten, wenn man nicht mit der Materie vertraut ist, selbst wenn sie komplett unterschiedlich sind.
      Der ""Standarddeutsche"" möchte auch sagen: "Bayern, Österreich - ist doch alles eins." Nun frage aber mal einen Bayern oder einen Österreicher, ob sie denselben Dialekt sprechen. Oder frag sie untereinander, ob in Bayern und Österreich jeweils überall gleich gesprochen wird. Mit genug Übung ist der Unterschied natürlich zu hören; für die meisten klingt aber alles gleich fremd.


      da muss ich dir voll und ganz zustimmen. Für jemanden, der sich nicht viel mit dialekten befasst, ist es sicherlich schwer. Doch a Schwob und a Bayer...
      Wer sich nur MINIMAL jeden einzeln für sich ANHÖRT, der weiß, dass das wirklich große Unterschiede sind. Manche Leute können dich sogar nach deinen Dialekt in eine Region einteilen XD Ich finde das überaus beeindruckend, wenn ich ehrlich bin.

      Na ja...wenn man keine Dialekte mag (also andere, die man nicht spricht o.ä.), der braucht sich wahrhaftig auch nicht damit auseinander setzen^^ Jedem das seine.

      Für mich ist mein Dialekt nicht nur ein Teil meiner Spache, sondern auch Teil der Kultur und in gewisser Weise auch ein wenig Nationalstolz (das hört sich komisch an, aber die Tatsache, dass es sich für mich komisch anhört, das so zu sagen, ist sehr traurig)

      Ich finde sogar...generell Deutsch wird zu sehr verschandelt. Viel zu viele englische Wortersetzungen, wo z.B. die Franzosen nie drauf kommen würden XD
      Geduld ist die Kunst,
      nur langsam wütend zu werden.

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    • Ich bin ja nach Österreich gezogen und die finden mein Dialekt voll schön, teilweise kam von denen sogar selber "Du kommst aus Bayern, stimmts?"
      Ich selber erkenne allerdings wenig unterschied, ein paar Wörter die anders ausgesprochend werden oder sogar völlich andere, die fallen mir schon auf xD da haben wir in der arbeit immer was zum lachen.
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      ♥ Wer zuerst kommt malt zuerst, wer danach kommt malt drüber ♥