Dialekte - peinlich oder Kulturerbe?

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    • Dann informier du dich doch mal richtig. Es ist so gut wie unmöglich, völlig akzent- und dialektfrei zu sprechen... Sprachforscher können eigentlich immer einen bestimmten Dialekt raushören, auch wenn man von sich selber behauptet man spricht keinen. Vielleicht gibt es ja Menschen die reines Hochdeutsch sprechen, aber sicherlich nicht gleich 25 in diesem Board^^
    • Original von socos
      Wie viele wollen denn hier noch auftauchen, um irgendwelche Leute, die sie überhaupt nicht kennen, zu belehren, aber sonst nichts Gescheites zu berichten haben? Wenn ich mir manch einen Einzeiler ansehe, denke ich, dass sich einige schleunigst informieren sollten.

      guter socos,
      ich habe im rahmen meines (abgeschlossenen) germanistik-studiums alles an dialektologie belegt, was möglich war, um der linguistik bestmöglich aus dem weg zu gehen. ;)
      glaube mir, ich habe mich informiert. und glaube mir weiters, ich weiß, wovon ich spreche. zwar habe ich meine diplomarbeit im älteren fach verfasst, aber eine meiner beiden bakkalaureatsarbeiten befasste sich mit dialekten.
      dialekt bedeutet nicht nur, spezielle vokabeln zu benutzen. und wenn du dich jetzt noch so sehr bemühst, während einer tonaufnahme "hochdeutsch" zu sprechen, man würde mit ziemlicher sicherheit die ecke, aus der du kommst, heraushören. oder bist du ausgebildeter bühnenredner? und selbst die haben noch zu kämpfen.
      im übrigen, warum reagierst du so beleidigt? ist es peinlich, seine geschichte mit sprache auszudrücken?

      Original von Stan
      @Kathy

      Ich verstehe nicht warum du probierst hochdeutsch zu sprechen. Soviel ich weiß studierst du ja, oder? Ich denke alle Studenten verstehen dich wenn du Dialekt sprichst

      stan, so hab ich auch mal gedacht. :)
      ich bemühe mich ja auch nicht, hochdeutsch (anführungszeichen...) zu sprechen, sondern das passiert. wohl durch gewisse von mir verwendete metasprache, durch das viele lesen, durch den wissenschaftlichen diskurs usw.
      mittlerweile ist meine haus&hof-sprache dieses pseudohochdeutsch; ich lebe ja auch großteils hier. wenn ich nach ischl fahre, dann ist das mehr ein ausflug. und ich denke, ich spreche unbewusst dialekt, weil ich mir so das ewige nachfragen erspare.
      ganz massiv wird es übrigens, wenn ich mit jägerkollegen, omas freunden oder im armbrustschützenverein (da hab ich früher oft gearbeitet) spreche: ihr würdet mich wohl nimma verstehen. ^^"
      aber bei letzteren beispielen bemühe ich mich auch speziell um tiefdialektale umgangsformen. ich weiß nicht, das macht die ganze sache leichter...
    • Original von The Offspring
      Vielleicht gibt es ja Menschen die reines Hochdeutsch sprechen, aber sicherlich nicht gleich 25 in diesem Board^^


      Hat auch keiner behauptet, der Punkt heißt "keinen", also keinen bestimmten Dialekt, wie ich bei mir shcon erklärt hatte. Das ist nichts was ich als Dialekt bezeichnen würde. Das Hochdeutsch in dem Sinne spricht, wie ich sagte, wohl niemand so wirklich.
    • Original von Tetra
      Original von The Offspring
      Vielleicht gibt es ja Menschen die reines Hochdeutsch sprechen, aber sicherlich nicht gleich 25 in diesem Board^^


      Hat auch keiner behauptet, der Punkt heißt "keinen", also keinen bestimmten Dialekt, wie ich bei mir shcon erklärt hatte. Das ist nichts was ich als Dialekt bezeichnen würde. Das Hochdeutsch in dem Sinne spricht, wie ich sagte, wohl niemand so wirklich.

      gebe mich geschlagen; gutes argument. ;)
    • Es gibt auch in anderen Ländern ausser Deutschland Dialekte. Hier bei uns in der Schweiz geht man etwa von den verschiedenen Kanteonen die wir haben aus. Ich hab mir so n MischMasch Dialekt angewöhnt, den relativ viele hier sprechen. Soll heissen man nimmt sich die Wörter aus den Dialekten die einem gefallen :D

      Das Schweizerdeutsch (ja für mich ist das eine Sprache und nicht nur ein "Deutscher Dialekt") welches man als Hauptsprache bezeichnen könnte gibts bei uns eigentlich nicht wirklich hab ich manchmal das Gefühl. Viele sagen dass es der Berner Dialekt ist, der sehr deutlich und auch eher ein Bisschen langsam ausgesprochen wird. Das ist auch die Grundlage für meine Aussprache eigentlich.

      Aber ich würd fast sagen, dass es im Gegensatz zum deutschen Standartdeutsch nicht eine Standartschweizerdeutsch gibt.

      Dialekte wie das Rätoromanisch gehören definitiv zur Kultur der Schweiz. Und somit auch alle anderen Dialekte, die wir haben.

      Mögen mir andere Leute aus der Schweiz wiedersprechen, so ist es wie ich das Ganze sehe ;)
      mfg Tom

      (Neue Beiträge, seit Ihrem letzten Besuch: 06.12.2011 15:20 <-- oopsie, da ist es schon fast wieder ein Jahr her...)
    • Schweizerdeutsch ist ja auch keine Standardsprache, sondern ein deutscher Dialekt, da beißt die Maus keinen Faden ab. Nur, weil ihr in einem anderen Land wohnt, bedeutet das nicht, dass die Sprache direkt eigenständig ist.
      Der Amerikaner zB spricht ja nicht "American", sondern "American English" - das entscheidet sich vom "British English" ja auch in einigen Punkten, ist deshalb aber noch lange keine eigenständige Sprache.

      Auch das Schlesische ist ein deutscher Dialekt, das Jiddische, sogar das Pennsylvania-Deutsch, das von einigen Übriggebliebenen noch in Amerika gesprochen wird. Das Letzeburgische, also die luxemburgische Landessprache, hat witzigerweise sogar Ähnlichkeiten mit dem Mittelhochdeutschen, kann also auch als deutscher Dialekt gelten, hier aber afaik als Ausbausprache. Wenn ich falsch liege, bitte korrigieren.
      Zudem gibt bzw gab es zB das Böhmische, das sog. Prager Deutsch und auch ein paar Sprachinseln in Mähren, die zum deutschen Sprachraum gehören. Nicht zu vergessen Ostpreußisch oder Südtirol, das in Italien liegt. Staatsgrenzen sind keine Sprachbarrieren, zur Verdeutlichung diese Auflistung.

      Wir sehen: "deutsch" ist ein äußerst weitläufiger Begriff, den man keinesfalls aufs Standarddeutsche oder einige dem Standarddeutschen sehr ähnliche Dialekte beschränken darf.

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    • Original von Acrobat reader
      Schweizerdeutsch ist ja auch keine Standardsprache, sondern ein deutscher Dialekt, da beißt die Maus keinen Faden ab.


      Ja wie gesagt, ich geh nicht davon aus ;) Das Österreichisch ist ja auch eine Sprache für sich ^^ Unter der es wiederum mehrere Dialekte gibt. Und eine Sprache welche Dialekte hat wird von mir nicht als 100% Dialekt sondern eher als "Übersprache" angesehen :D
      mfg Tom

      (Neue Beiträge, seit Ihrem letzten Besuch: 06.12.2011 15:20 <-- oopsie, da ist es schon fast wieder ein Jahr her...)
    • Original von Stan
      Ich mag die Hochdeutsche Sprache nicht. Wenn ich zB auf Schiurlaub bin und ich sitze mit einigen Deutschen die eben Hochdeutsch reden im Lift bzw in der Gondel, dann muss ich mir einfach immer das lachen verkneifen, weil es sich so unglaublich dumm anhört. OK die meisten haben eine andere Ausprache wie jetzt richtig hochdeutsch, aber auch so dass jeder es versteht. (Verwenden keine sonderausdrücke wie zB Kiwara xD)

      Wenn ich sowas schon höre...
      Dialekte schön und gut, die muss man pflegen, aber man muss sich auch irgendwie verständigen. Wenn ich mit einem Ur-Österreicher sprechen müsste, würde ich wohl kein Wort (Wocht xD) verstehen, und das kann nicht Sinn der Sache sein. Eigentlich sprechen wir nämlich alle erst mal deutsch.

      Jeder, der den Lord of the RIngs mal gelesen und sich ein bisschen mehr mit Mittelerde und Co. befasst hat, weiß, dass Tolkien es so gehandelt hat, dass zwar jedes Volk/jede Region ihre eigene Sprache hatte, dass es aber trotzdem eine Sprache für alle gab, damit auch Menschen und Elben oder Orks zur Not miteinander kommunizieren können.
      Wie ich schon sagte, keiner von euch spricht reines, richtiges Hochdeutsch, das geht einfach nicht.
      Aber jeder sollte in der Lage sein, jemanden, der nicht weiß, was ein Krebbel ist (ich zum Beispiel, heißt das so? xD;; ), zu erklären, was er meint. Und wenn man sich nicht darauf einlässt, so wie du, Stan, enden wir wie die Leute zu Babel. ;3

      ETA: Einfach um ein persönliches Beispiel anzubringen, ich kann wohl von keinem, wwi, Berliner erwarten, dass er weiß, was eines meiner Lieblingsgerichte ist (schlimmstenfalls, was es heißt): Himml un Ääd.
      Relativ regionale Sache hier so um Köln rum (kriegt man auch in jedem Restaurant mit urkölschen Mahlzeiten) und meiner Meinung etwas, das jeder Mal probiert haben sollte. Aber wenn nun jemand nicht weiß, was es ist, hab ich wohl keine andere Wahl, als ihm das zu erklären. Wenn ich mich dann stur setlle und sage: "Pöh, Pech gehabt, bleibt halt mehr für mich!" ist den interkulturellen Differenzen auch nicht geholfen.

      Es handelt sich bei "Himmel und Erde" übrigens um ein Gericht aus Kartoffelpüree mit gebratenen Zwiebeln, Bratäpfel und Pannas bzw. Blutwurst. Ich sterbe dafür. xDb
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Original von Acrobat reader
      Original von Daishi
      Original von Acrobat reader
      Bitte die Alternative "Saarländisch" in die Liste einfügen!


      Saarländisch = Mosel- bzw. Rheinfränkisch (je nach Ort im Saarland)


      Nein.

      [...]

      Diese Dialekte mögen allgemein dem Mosel- oder Rheinfränkischen zugeordnet werden, forscht man aber genauer, erkennt man, dass sie erhebliche Unterschiede aufweisen.


      Deine ausführungen sind natürlich richtig.
      Aber 1. ist dies in anderen Gebieten zum Teil genauso - soll man jetzt für jedes Kaff einen eigene Dialektbezeichnung einführen? Das es Unterschiede gibt, ist klar, und wird auch jedem auffallen, der sich damit beschäftigt, für eine grobe Übersicht wäre das wohl eher hinderlich.

      2. Hattest du doch im Ursprongsposting gefordert, "Saarländisch" als Auswahlmöglichkeit hinzuzufügen - und somit eher noch mehr als ich verschiedene Dialekte in einen Topf geworfen.
      Krieg ist Frieden
      Freiheit ist Sklaverei
      Ignoranz ist Stärke
    • Original von Stan
      Ich verstehe nicht warum du probierst hochdeutsch zu sprechen. Soviel ich weiß studierst du ja, oder? Ich denke alle Studenten verstehen dich wenn du Dialekt sprichst.
      Also ich würde mir extrem dumm vorkommen (soll dich jetzt nicht beleidigen) wenn ich hochdeutsch sprechen würde. OK ich komm vom Land, da wird man gleich mal als Piefke bezeichnet wenn man hochdeutsch redent xD, aber trotzdem.
      Ich mag die Hochdeutsche Sprache nicht. Wenn ich zB auf Schiurlaub bin und ich sitze mit einigen Deutschen die eben Hochdeutsch reden im Lift bzw in der Gondel, dann muss ich mir einfach immer das lachen verkneifen, weil es sich so unglaublich dumm anhört. OK die meisten haben eine andere Ausprache wie jetzt richtig hochdeutsch, aber auch so dass jeder es versteht. (Verwenden keine sonderausdrücke wie zB Kiwara xD)

      Wieso soll man in einer Bildungseinrichtung, in der die Standartsprache Hochdeutsch sein sollte, Dialekt sprechen?
      Hochdeutsch ist und bleibt die einzige Form von Kommunikation zwischen Deutschen, Österreichern und Schweizer, um sich zu verstehen. Damit das Hochdeutsch nicht einrostet, muss man es auch öfters einmal sprechen.
      Es ist wirklich sehr intolerant, dass Hochdeutsch bei euch so ignoriert wird. Und wenn Du selbst öfters Hochdeutsch redest, hört es sich nach wenigen Tagen auch nicht mehr so komisch an.
    • Original von Daishi
      Deine ausführungen sind natürlich richtig.
      Aber 1. ist dies in anderen Gebieten zum Teil genauso - soll man jetzt für jedes Kaff einen eigene Dialektbezeichnung einführen? Das es Unterschiede gibt, ist klar, und wird auch jedem auffallen, der sich damit beschäftigt, für eine grobe Übersicht wäre das wohl eher hinderlich.

      2. Hattest du doch im Ursprongsposting gefordert, "Saarländisch" als Auswahlmöglichkeit hinzuzufügen - und somit eher noch mehr als ich verschiedene Dialekte in einen Topf geworfen.



      Das mit dem Mosel/Rheinfränkischen ist okay, ja. Linguistisch isses okay, jedoch würd niemand sagen, er spreche ebensolches. Der Saarländer meint, er spreche saarländisch, "Saarländisch" als Terminus hat sich völlig etabliert, in Saarbrücken werden Seminare zum Saarländischen abgehalten. Vermutlich steckt man hier zu tief drinne, vllt isses auch ähnlich wie bei dem Freund, der Schweizerdeutsch als Standardsprache sehen möchte.

      Ach, Stan, das ist derbster Müll, den du da laberst, merkst du das? xD
      Nimmst du dich selbst eigentlich ernst bei den Dingen, die du da redest? Du würdest dir extrem dumm vorkommen, wenigstens eine Standardsprache zu beherrschen, mit der du vielleicht auch mit anderen Leuten als denen von deinem Stamm kommunizieren könntest? Bist doch ein Braunauer Bub. Andere dortige waren verzückt von Deutschland und dachten international, ich versteh nicht, warum gerade ein Braunauer so lokalpatriotisch sein muss.

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    • Original von Maeuschen
      Original von Stan
      Ich verstehe nicht warum du probierst hochdeutsch zu sprechen. Soviel ich weiß studierst du ja, oder? Ich denke alle Studenten verstehen dich wenn du Dialekt sprichst.
      Also ich würde mir extrem dumm vorkommen (soll dich jetzt nicht beleidigen) wenn ich hochdeutsch sprechen würde. OK ich komm vom Land, da wird man gleich mal als Piefke bezeichnet wenn man hochdeutsch redent xD, aber trotzdem.
      Ich mag die Hochdeutsche Sprache nicht. Wenn ich zB auf Schiurlaub bin und ich sitze mit einigen Deutschen die eben Hochdeutsch reden im Lift bzw in der Gondel, dann muss ich mir einfach immer das lachen verkneifen, weil es sich so unglaublich dumm anhört. OK die meisten haben eine andere Ausprache wie jetzt richtig hochdeutsch, aber auch so dass jeder es versteht. (Verwenden keine sonderausdrücke wie zB Kiwara xD)

      Wieso soll man in einer Bildungseinrichtung, in der die Standartsprache Hochdeutsch sein sollte, Dialekt sprechen?
      Hochdeutsch ist und bleibt die einzige Form von Kommunikation zwischen Deutschen, Österreichern und Schweizer, um sich zu verstehen. Damit das Hochdeutsch nicht einrostet, muss man es auch öfters einmal sprechen.
      Es ist wirklich sehr intolerant, dass Hochdeutsch bei euch so ignoriert wird. Und wenn Du selbst öfters Hochdeutsch redest, hört es sich nach wenigen Tagen auch nicht mehr so komisch an.


      Man sollte Hochdeutsch sprechen? Einige Professoren bemühen sich nicht gänzlich ihrem Dialekt zu verfallen, ja, aber der Großteil der Professoren und Studenten spricht nicht Hochdeutsch.
      Hochdeutsch wird bei „uns" nicht ignoriert, nur halten wir es nicht für notwendig Hochdeutsch zu sprechen. Viele Österreicher werden mit Dialekt geboren und nicht mit dem utopischen Hochdeutsch. Anders sehe ich die Sache bei Gesprächen mit Norddeutschen (auszuschließen ist eventuelle Baden-Württemberg und Bayern), denn da bringt es mir nichts mit meinem tiefsten Dialektgepflogenheiten zu jonglieren - ich möchte ja, dass mich mein Gegenüber auch versteht.
      Allerdings kann ich auch nicht verstehen, weshalb man über das Deutsch, vor Allem im nördlichen Teil Deutschlands, so lachen kann. Ich würde all jenen ja Naivität unterstellen, aber das tu ich jetzt nicht (Xenophobie?). Das wird wohl ewigst ein Phänomen bleiben, aber diese Unsympathie beruht leider auch auf Gegenseitigkeit. Oft wurde meine Sprache als Bauerndialekt beschrieben, aber das ist mir egal. Ich habe schon so viele Kontakte in Deutschland gepflegt, dass ich da wohl abgehärtet bin.
    • Ich muss sagen, dass ich auch nicht so ganz verstehen kann, wie man das alles so werten kann.
      Alle Dialekte haben ihre Daseinsberechtigung und sind auch eine Bereicherung für die Sprache imho.
      Hochdeutsch ist nur ein theoretisches Kommunikationskonstrukt, dass eine möglichst große Menge von Sprechern im deutschen Dialektraum zu erreichen sucht - niemand spricht so, wie es in den Büchern steht.
      (Ihr glaubt mir nicht? Dann lest den Text, den ich grade geschrieben laut, artikuliert ganz distinguiert jede Endung und jedes "Schwa" als e... So spricht keiner. Jeder hat eine leichte Dialektfärbung - auch ich. Nur reicht sie nicht um mich als Pfälzisch/ Rheinfränkisch-Sprecherin zu klassifizieren...)
      Vielleicht bin ich ein wenig zu sehr Linguistin, aber ich kann dieses "Dialekt xyz ist ja soo dooof" einfach nicht nachvollziehen - und dass es auch anders gehen, beweist Norwegen. Die kommen ohne ihr Äquivalent von "Hochdeutsch" aus. :D Aber das schrieb ich ja schomma...
    • Gerade nochmal zur Dialektfärbung an österreichischen und schweizerischen Universitäten - da ist das z.T. sogar gewollt. Es gibt an vielen Universitäten ausdrückliche Anweisungen ans Personal, möglichst starken Lokaldialekt zu sprechen, und teilweise sind auch die Aufnahmeprüfungen in extremem Dialekt gehalten. Grund? Deutsche Auslandsstudenten sollen davon abgehalten werden, den Einheimischen die Studienplätze wegzunehmen, wenn sie die Aufnahmeprüfung nicht verstehen, können sie sie auch nicht machen. Fair? Kann man drüber streiten. Zur interkulturellen Kommunikation beitragend? Na.
    • Original von Maeuschen
      Original von Stan
      Ich verstehe nicht warum du probierst hochdeutsch zu sprechen. Soviel ich weiß studierst du ja, oder? Ich denke alle Studenten verstehen dich wenn du Dialekt sprichst.
      Also ich würde mir extrem dumm vorkommen (soll dich jetzt nicht beleidigen) wenn ich hochdeutsch sprechen würde. OK ich komm vom Land, da wird man gleich mal als Piefke bezeichnet wenn man hochdeutsch redent xD, aber trotzdem.
      Ich mag die Hochdeutsche Sprache nicht. Wenn ich zB auf Schiurlaub bin und ich sitze mit einigen Deutschen die eben Hochdeutsch reden im Lift bzw in der Gondel, dann muss ich mir einfach immer das lachen verkneifen, weil es sich so unglaublich dumm anhört. OK die meisten haben eine andere Ausprache wie jetzt richtig hochdeutsch, aber auch so dass jeder es versteht. (Verwenden keine sonderausdrücke wie zB Kiwara xD)

      Wieso soll man in einer Bildungseinrichtung, in der die Standartsprache Hochdeutsch sein sollte, Dialekt sprechen?
      Hochdeutsch ist und bleibt die einzige Form von Kommunikation zwischen Deutschen, Österreichern und Schweizer, um sich zu verstehen. Damit das Hochdeutsch nicht einrostet, muss man es auch öfters einmal sprechen.
      Es ist wirklich sehr intolerant, dass Hochdeutsch bei euch so ignoriert wird. Und wenn Du selbst öfters Hochdeutsch redest, hört es sich nach wenigen Tagen auch nicht mehr so komisch an.


      Es geht ja nicht um die Uni selber, sondern um den Lebensraum um die Uni.
      Das es die einzige kommunikationsmethode zwischen Ö, D und Ch ist, ist mri schon klar, aber warum sollte ich mit den leuten die mich auch im Dialekt wirklich ohne probleme verstehen, hochdeutsch reden?
      Ich tu mir leichter im Dialekt und ich werde nicht für völlig verrückt erklärt.

      Aber mal ehrlich:
      Wenn man sich ein bisschen anstrengt, versteht auch ein "Hochdeutscher" den Österreichischen Dialekt (ok Vorarlberger vll nicht). Ich spiele mit leuten aus NRW in einem Clan und ich rede im Teamspeak auch nicht hochdeutsch und ich bin bis jetzt problemlos verstanden worden.
      James
      [Blockierte Grafik: http://dl.dropbox.com/u/24753690/stuff/forenlinks/rocketsign.png]
      Team Rocket - so schnell wie das Licht,
      gebt lieber auf und bekämpft uns nicht!

      join #teamrocket @iz-smart.net
    • Original von Acrobat reader
      Der Saarländer meint, er spreche saarländisch


      Wie meinst du das jetzt? Also zumindest im Saarpfalz-Kreis ist man als Saarländer der Meinung, man würde "platt" sprechen.

      Sagst du zu deinem Dialekt wirklich "saarländisch", wenn du mit anderen Saarländern darüber sprichst, oder hast du jetzt nur "saarländisch" geschrieben, weil "platt" ja sehr missverständlich ist bzw. man damit als Nicht-Saarländer etwas anderes meint?
      Krieg ist Frieden
      Freiheit ist Sklaverei
      Ignoranz ist Stärke
    • Sie ist mir nicht fremd, aber wir (= meine übliche familiäre / schulische etc. Umgebgung) bezeichnen unseren Dialekt normalerweise als Platt. Das man im hochdeutschen Saarländisch nicht Platt nennt, sondern damit einen anderen Dialekt meint, ist mir schon klar...
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      Ignoranz ist Stärke
    • Ich komme ursprünglich aus einem etwas größeren Dorf in Mittelhessen, wo man "Gemingener Platt" spricht, welches - zumindest für mein Ohr - ganz anders als das Hessisch klingt, das ich sonst so kenne. Diese Art von Plattdeutsch bekam ich in meiner Familie hauptsächlich durch meine Oma vermittelt, die mich jedoch (zu ihrem Bedauern) nie dazu bringen konnte es selbst zu sprechen.

      Dass ich perfektes Standarddeutsch spreche, mag ich nicht behaupten, da ich so einige Merkmale habe, was meine Aussprache angeht (ist wieder die Frage, ob das dann als Dialekt gilt etc., wurde ja alles schon gesagt). Am stärksten merkt man meinen persönlichen Dialekt in Sätzen wie:

      "Ich habe sie gesehen." --> "Ich hab se gesehn." (se mit stummem e)
      "Ich sage nichts." --> "Ich sach nix/nichts."
      "Das sage ich." --> "Das sarrich."

      Außerdem habe ich einige Vokabeln aus jenem Dialekt überbehalten, wie z. B. Kolter für eine dicke Stoffdecke (nicht Bettdecke).


      Dialekte sind im Grunde etwas Schönes, weil sie eine Sprache bereichern können, vor allem durch eine andere Verwendungsweise bestimmter Wörter (Sprudel ist für mich übrigens nur Mineralwasser mit Kohlensäure und nichts anderes) oder gar eine völlige Neukreation von Wörtern, die in der Standardsprache nicht existieren. Das ist eine sehr spannende Sache, die ich immer wieder mit Freude erlebe.
      Nicht anfreunden kann ich mich hingegen mit Veränderungen in der Grammatik. Ich bin ein Freund des Genitivs und ein Feind von Formulierungen, die auf Teufel komm raus mit dem Plusquamperfekt konstruiert werden wie "Wir waren gestern im Zoo gewesen." *schüttel* Oft werden solche Sätze dann eben auch noch mit einem Dialekt wie Sächsisch gesagt und schon sortiere ich die Leute ähnlich wie Senfsamen in Schubladen ein, was ich selbst nicht in Ordnung finde, dass ich das tue, aber ich erwische mich doch immer wieder dabei.