Zuletzt gekaufte CDs

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    • Tom Waits - Bad as me

      Ich glaub ich hab mich noch nie so sehr auf ein Album gefreut wie auf dieses. Und die Erwartungen, die höher nicht sein konnten wurden noch übertroffen. Was mich noch nicht mal erstaunt. :D Song für Song spannend und intensiv.
      Erst fühlt man sich, als müsse man sofort aufbrechen, schnell zum Bahnhof, schnell weg von hier in eine andere Stadt. Dann ist man auf einmal in einer Bar in Twin Peaks, geht mit Elvis saufen, fühlt sich verbunden mit der verschrobenen Art von Captain Beefheart. Man ist traurig, romantisch, wütend, zuversichtlich, übermütig, rastlos, verliebt, gespannt, melancholisch und hoffnungsvoll.
      Tollerweise ist Herr Marc Ribot, für mich einer der interessantesten Gitarristen überhaupt, wieder dabei. Waits & Ribot, das ist einfach das Traumpaar schlechthin. Und auch der gute alte Keith Richards hat im Studio vorbeigeschaut. Und sang mit dem Waits ein Altherren-Duett. Wunderbar! :dance:

      No good you say? Haha, well... That's good enough for me.



      Mike Patton - Solitude Of Prime Numbers

      Abgesehen davon, dass Mike halt toll ist und es sich hier um einen Soundtrack handelt, kann ich noch nicht viel zum Album sagen, da ich erst die Bestellung hinter mir hab. Freu Freu :)
    • Meine letzten Besorgungen:

      Mike Patton - Mondo Cane
      Skurril. Man muss es mögen. Zugegeben, ich würd's mir nicht jeden Tag geben, aber Mike Patton macht's halt durch seine persönliche Note wie gesagt skurril und besonders. ;)

      Steven Wilson - Grace For Drowning
      Bin noch recht skeptisch was das Album angeht. Vielleicht brauch' ich noch mehrere Durchläufe, aber im Vergleich zu Porcupine Tree Alben erscheinen mir sowohl die Musik, als auch die Texte (!) recht dünn gehalten. Vielleicht war das sein Ziel, aber mir fehlt irgendwie das Volumen und die dramaturgischen Höhepunkte. Klar, es sind coole Stellen dabei, wie z.B.: das Klarinettensolo, aber das kennt man doch schon von irgendwo... Ich möcht's jetzt aber nicht schlecht reden, Steven Wilson bleibt ein Genie. Aber sein Meisterschaffen hat er imo bei Porcupine Tree erreicht. Irgendwie werd' ich das Gefühl nicht los, dass das Album ein Abklatsch ist.
    • Original von Ocarina of Time

      Mike Patton - Mondo Cane
      Skurril. Man muss es mögen. Zugegeben, ich würd's mir nicht jeden Tag geben, aber Mike Patton macht's halt durch seine persönliche Note wie gesagt skurril und besonders. ;)


      Och, die Scheibe find ich toll! :)
      Ich hab die Mondo Cane Geschichte letztes Jahr live gesehen. DAS war skurril! Ein umweftendes Orchester, alle schick gekleidet, auf einer vornehmen Theaterbühne, Puplikum teilweise in Anzug und Abendkleider, alles Sitzplätze.
      Herr Patton (ebenfalls im Anzug) schreit ins Mikro, wirft den Notenständer um, spuckt auf den Boden und flirtet die Damen in der vordersten Reihe (auf extrem plumpe und schleimige Art) an :ugly:
      Hach, es war umwerfend! :D
    • Carnivore - Retaliation
      Auf Empfehlung eines Freundes von mir. Richtig geiler Thrash Metal mit herrlich offensiven Texten, besonders geil finde ich Jesus Hitler und Five Billion Dead. Und ich hätte sie wahnsinnig gerne mal live gesehen. PETER STEELE, Y U DEAD?

      Johnny Cash - American IV
      Bin gerade noch am anhören, aber alleine wegen The Man Comes Around lohnt sich die Scheibe auf jeden Fall.
    • Original von Ocarina of Time
      Steven Wilson - Grace For Drowning
      Bin noch recht skeptisch was das Album angeht. Vielleicht brauch' ich noch mehrere Durchläufe, aber im Vergleich zu Porcupine Tree Alben erscheinen mir sowohl die Musik, als auch die Texte (!) recht dünn gehalten. Vielleicht war das sein Ziel, aber mir fehlt irgendwie das Volumen und die dramaturgischen Höhepunkte. Klar, es sind coole Stellen dabei, wie z.B.: das Klarinettensolo, aber das kennt man doch schon von irgendwo... Ich möcht's jetzt aber nicht schlecht reden, Steven Wilson bleibt ein Genie. Aber sein Meisterschaffen hat er imo bei Porcupine Tree erreicht. Irgendwie werd' ich das Gefühl nicht los, dass das Album ein Abklatsch ist.


      Irgendwie höre ich sehr geteilte Meinungen. Sei es über das Talent von Steven Wilson oder über dieses Album.

      Ich hab selbst nur so ein bisschen auf Grooveshark reingehört bisher und muss sagen, es gefällt mir sehr gut, sogar besser als viel PT-Zeugs. Vorallem nach "The Incident" freuen sich meine Ohren darüber. Kommt sehr wahrscheinlich als Nächstes ins Haus.


      Ansonsten:

      Vor einer gefühlten Ewigkeit Dream Theater - A Dramatic Turn of Events geholt.
      Ich will gar nicht davon sprechen. Hätte ich das Album nicht nur 3 Mal gehört, würde ich es wohl jetzt zerreißen. Einziger Song, der für mich was her macht, ist "Breaking all Illusions". Der Rest ist irgendwie... D: Ich will nicht daran denken... und es tut mir irgendwie leid, dass ich mir immer wieder vornehme, das Album intensiver zu hören, aber es einfach nicht über den ersten Song hinaus schaffe. DT´s Tiefpunkt? Meines Erachtens sind sie nahe dran. D:

      Dann noch Haken - Visions

      Klasse Band, die viele Stile vereint. Ich bin begeistert vom neuen Album, aber dank Zeitmangel noch nicht dazu gekommen, es vertieft zu hören. Auf den ersten Eindruck kommt es aber scheinbar gegen seinen Vorgänger "Aquarius" nicht an.

      EDIT:
      Vor Ewigkeiten auch YES - Fly From Here geholt.
      Tja, viel lässt sich zu diesem Album auch nicht sagen. Es ist nicht wirklich schlecht, aber sonderlich gut... Na ja. Ohrwurmcharakter hat es, aber wenig Tiefe. Seien es Text oder Musik, es fehlt viel, was Yes ausmacht. Wo Anderson-Ersatz Benoit David live noch ein wirklich guter Ausnahmesänger ist, so merkt man doch vorallem bei der Studioaufnahme, dass seine Stimme in keiner Weise mit Anderson vergleichbar ist.
      Teilweise wirkt das Album ziemlich poppig, gleichzeitig aber irgendwie auch wieder "progressiv" gezwungen. Also nicht wirklich progressiv, sondern einfach fail. D: Ich frage mich wirklich, ob das u.a. Trevor Horns Werk ist, der Yes in diese Richtung "presste". Es geht stilistisch schon sehr nah an "Drama" aus dem Jahre 1980, bei dem Horn m.E. das erste mal mitwirkte (liege ich falsch, so möge man mich korrigieren), kann aber nicht mal halb so viel.
      Ein paar nette Momente hat das Album ja. Viele Stellen hätten wirklich Potenzial für ein tolles Album geboten... Raus kam jedoch leider nicht viel.

      Fish and plankton and sea greens and protein from the sea.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Floyd ()

    • @Floyd:
      Oder pauschal gesprochen: Was habt ihr alle gegen 'The Incident'? Ist doch imo ein geniales Album, das in Time Flies und I Drive The Hearse seinen Höhepunkt findet. Klar, es ist definitiv poppiger ausgefallen, als die alten Alben, aber gerade deswegen definitely underrated.

      Zur neuen Steven Wilson Scheibe: Finde sie momentan sehr gut, es hat tatsächlich nur ein paar mehr Durchläufe gebraucht. Pastcard ist wunderschön! Aber was sollen die Growls bei Raider II? ;)

      @Topic:
      Vorher MTV Unplugged - Katy Perry und Animals As Leaders - Weightless bestellt. Bericht folgt, sobald die Bestellung ankommt. :)
    • Original von Ocarina of Time
      Steven Wilson - Grace For Drowning
      Bin noch recht skeptisch was das Album angeht. Vielleicht brauch' ich noch mehrere Durchläufe, aber im Vergleich zu Porcupine Tree Alben erscheinen mir sowohl die Musik, als auch die Texte (!) recht dünn gehalten. Vielleicht war das sein Ziel, aber mir fehlt irgendwie das Volumen und die dramaturgischen Höhepunkte. Klar, es sind coole Stellen dabei, wie z.B.: das Klarinettensolo, aber das kennt man doch schon von irgendwo... Ich möcht's jetzt aber nicht schlecht reden, Steven Wilson bleibt ein Genie. Aber sein Meisterschaffen hat er imo bei Porcupine Tree erreicht. Irgendwie werd' ich das Gefühl nicht los, dass das Album ein Abklatsch ist.


      Inwiefern klingt das Album denn irgendwie nach Porcupine Tree...?
      Es darauf zu reduzieren, nur weil es SW ist ist definitiv nicht Sinn der Sache.
      Einen deutlich fundierteren Vorwurf hätte man da schon Insurgentes machen können.
      Das Ding (wunderschöne Bilder und Motive im Buch, btw) lag jetzt fast nen Monat bei mir ungehört rum weil ich nicht die Zeit hatte, mich damit zu beschäftigen. Und ich bin auch erst beim ersten Hördurchgang aber schon jetzt sehe ich wenige bis garkeine Parallelen zu PT.
      Wäre ja auch nicht das erste Mal, dass ein Sideproject von ihm als 'PT Light' abgetan wird, obwohl die Intention dahinter (von der Musik garnicht zu sprechen) doch eine ganz andere ist.

      Original von Ocarina of Time
      @Floyd:
      Oder pauschal gesprochen: Was habt ihr alle gegen 'The Incident'? Ist doch imo ein geniales Album, das in Time Flies und I Drive The Hearse seinen Höhepunkt findet. Klar, es ist definitiv poppiger ausgefallen, als die alten Alben, aber gerade deswegen definitely underrated.


      'The Incident' leidet imho in erster Linie daran, dass es sich stilistisch von 'Fear Of A Blank Planet' kaum bis garnicht unterscheidet. Mal abgesehen davon, dass einfach Höhepunkte fehlen und das Ding über einen großen Teil der Spielzeit einfach nur so vor sich her dümpelt. (Ich hab' die 5.1 DVD-A Version hier rumliegen, noch ungehört. Aus Erfahrung kann ich sagen dass Alben durch den Genuss von SWs 5.1-Produktionen gewinnen, diese Meinung könnte sich also durchaus noch ein wenig zum positiven ändern.)
      Es ist zwar schön, dass er dicke Gitarrenwände für sich entdeckt hat (um es nicht 'Meshuggah-Worshipping' zu nennen) aber seitdem steht die Entwicklung auch irgendwie; wie gesagt sehr gut hörbar wenn man FoaBP und TI direkt miteinander vergleicht, und weniger offensichtlich aber auch hörbar zwischen In Absentia und Deadwing. (Nicht, dass ich Deadwing jetzt schlechtreden wollen würde, war es doch damals [size=7](vor über 6 Jahren, Notiz: ich bin alt.) mein PT Einstieg und ist nach wie vor eines meiner Lieblingsalben von ihm.)[/size]
      Und der Vorwurf an The Incident, zu poppig zu sein ist irgendwie sinnfrei, wenn man sich z. B. Stupid Dream oder Lightbulb Sun als Vergleich hernimmt, oder? ;)

      Speaking of which, mir fehlt mittlerweile einfach manchmal die Leichtigkeit in SWs Musik. Alles ist düster und/oder melancholischer Prog Rock/Metal... sonstwas. Bin vor kurzem zufällig wieder über das Video zu Piano Lessons gestolpert und fand's richtig schön, SW in einer Zeit zu sehen wo noch keine darüberliegende Message den Genuss der Musik getrübt hat weil dies ist scheiße und das ist scheiße und unsere Jugend ist apathisch, alle sind Zombies und iPods sind scheiße und so weiter und so fort. Besonders weil er ja alles andere als... subtil vorgeht. Wenn man sich nur mal Texte, Artworks und eventuell auch die Videos dazu ansieht.

      Sorry, konnte mich nicht kurz halten. Einen hab ich dennoch nachzusetzen:
      Es klingt da oben vielleicht recht negativ formuliert, aber ich möchte hier mal ausdrücklich sagen dass ich so ziemlich alles was der Mann bis inklusive Fear Of A Blank Planet (bzw. Nil Recurring) geleistet hat mag (um nicht das Wort 'liebe' für manche Releases in den Raum zu stellen); nur ist die Tendenz bei PT derzeit eher absteigend.
      Mit Ausnahme vielleicht von manchen 'out-there' Songs auf On The Sunday Of Life vielleicht; Linton Samuel Dawson, indeed.
      Top 4™ Siegfried

      established 2007

      Ich bin wirklich viel, aber nicht euer Freund.
    • Black Heaven - Dystopia

      Nachdem seit dem letzten Album nun drei Jahre vergangen sind, kann ich zum neuen Werk des zweiten Projekts von Mantus Kopf Martin Schindler nur sagen: die lange Wartezeit hat sich ausgezahlt.
      Zugegeben, die Idee hinter dem Album ist nichts Neues: der isolierte Mensch und das böse moderne Leben, die ganze Packung Gesellschaftskritik - schon so oft gehört, dass es an Reiz verloren hat. Die Texte schaffen es dennoch, mich zu überzeugen, denn sie sind sehr hübsch verpackt worden und sorgen zusammen mit den Synths für ein leidenschaftliches Hörerlebnis.
      Man merkt allen voran auch in Hinblick auf das Klangspektrum, dass Schindler hier den Anspruch hat, innerhalb des Albums für Abwechslung zu sorgen und nicht bloß bereits Aufgewärmtes wiederzuverwerten. Ihm gelingt das auf Dystopia sehr gut, so dass nach dem Anhören der 13 Tracks eigentlich keine Wünsche mehr offen bleiben. So muss elektronische Musik klingen.

      Favoriten:
      Das Tor zur Welt; Ich sehe; Schwarze Asche; Licht bricht Dunkelheit; Ich spielte dort am großen Teich


      Mantus - Sünder

      Nach dem tollen letzten Album habe ich mir prompt die EP, welche am Freitag herausgekommen ist, zugelegt und diesen Kauf sicher auch nicht bereut. Zum einen umfasst die EP stolze 9 Tracks und ist damit mal eben so umfangreich wie das aktuelle ASP-Album; zum anderen gibt’s in Sachen Qualität nicht viel zu bemängeln. 9 Tracks, die gehobene Mantus-Kost bieten und denen es, ganz im Stile des aktuellen Black Heaven Albums, sicher nicht an Abwechslung mangelt.
      Ausgezeichnet gefällt mir hier der Spagat zwischen der für die Band typischen verträumten Melancholie und rockigeren Passagen, der nie unpassend klingt und gut aufzeigt, dass sich die Band im Laufe der letzten Jahre musikalisch weiterentwickelt hat.
      Eine sehr gelungene EP, welche die Vorfreude auf das nächste Album steigert.

      Favoriten:
      Goldener Strand; Zweifel; Traumzauberwald; Das alte Haus
    • Morlocks - The Outlaw of Fives

      It is all coming back like a fist in your face.

      Erst einmal muss ich natürlich anführen, dass dieses kleine Review leichte Tendenz zur Lobhudelei haben wird. Man wartet halt nicht oft so lange auf ein Album, um dann beim Hören alle Erwartungen erfüllt zu sehen :D Aber nun zum Hauptprogramm.

      Ganze zehn Jahre nach dem umstrittenen Debütalbum ...for your pleasure? (dessen Frontcover ich immer noch für eines der besten seit immer halte) haben sie es endlich geschafft, ohne Label und auf eigene Faust ihre zweite Scheibe fertig zu stellen. Wie es klingt? Bombastisch! Man merkt The Outlaw Of Fives seine lange Entstehungszeit deutlich an, denn hier folgt ein Arschtritt auf den nächsten, textlich sowie stilistisch immer ein bisschen zwischen tongue in cheek und prophetischem Ernst. Morlocks eben.
      Yet Unnamed Intro und Midnight Report passen als Eröffnung zusammen wie die Faust aufs Auge. Man merkt schon früh, dass die orchestralen Elemente und die krachenden Synthesizer diesmal deutlich dominanter sind als noch auf dem Vorgänger und man diesmal dementsprechend auch wohl auf Ausflüge in mittelalterliche Gefilde verzichten muss (darf?), wie es noch bei Keeper Of The Wyvern's Garden und Ars Magica der Fall war. Auf der einen Seite schade, auf der anderen Seite macht diese Orientierung hin zu lupenreiner industrialgeschwängerter Rockmusik mit Hang zur überbordenden Opulenz das Album zu einem homogenen Paket, in dem alles so klingt, als sei es an seinem Platz und auch doch irgendwie nicht. Selbst den ruhigen Momenten wohnt eine Kraft inne, die ich so noch bei keiner anderen Band gehört habe und Frontmann J. Strauss versteht es meisterlich, verschiedenste Samples aus Filmen in seine Stücke zu integrieren, so dass man manchmal fast im Glauben ist, einem skurrilen Over the top-Muscial beizuwohnen.
      Ich fand zwar damals Preludium Ex Infernis als Intro noch ein Stücklein atmosphärischer, dafür spielt aber Midnight Report auf einer Stufe mit dem legendären The S.N.A.F.U. Principle (welches übrigens auch als 2010-Rework sehr zu empfehlen ist).
      Lover/Enemy nimmt das Tempo ein wenig zurück und kommt elektronischer und stakkatohafter daher, was ich nach den ersten beiden mind=blown-Songs fast schon etwas schade finde. Die clean vocals von Cavenus machen hier eine gute Figur und der Song enthält auch einige härtere Passagen bzw. gewinnt in seinem Verlauf generell an Durchschlagkraft. Die quasi ins Leere gesprochene Refrainzeile ist sehr atmosphärisch und auf den letzten eineinhalb Minuten dreht das Ding dann doch noch so richtig auf. Etwas spät zwar, aber insgesamt trotzdem recht gut Im Anschluss daran dudelt Non Trigger Man los: Ein Song, der bereits seit 2003 existiert und damals eine eigene Maxi-Single spendiert bekam, ist wohl das Poppigste, was hier aufgefahren wird. Eingängige Hooks, klare Songstruktur, melodiöser und cleaner Refrain-- man ist zunächst etwas erschrocken, doch der bandtypische Stil dreht die zunächst aufkeimende Radiotauglichkeit bereits im Keim erstickend durch den Fleischwolf und macht daraus etwas ganz Eigenes. Durch den ungewöhnlich klaren Aufbau allerdings einer der beiden Ausreißer des Albums.
      Das zweiteilige The Grand Dividing Theory bildet dann eines der Highlights und führt das mind=blown vom Anfang fort. Dramatische Synth-/Orchester-Soundkulisse trifft auf Trompete trifft auf rezitativ vorgetragenen Text. Spätestens hier spielt Strauss wieder exzessiv mit seiner Liebe zum Diskordianismus und schrieb einen großartigen, fast schon rituell anmutenden Text jenseits von Gut und Böse, dafür aber inmitten von Ordnung und Chaos. Womöglich DER Song des Albums.
      Das nächste Stück, Happy Day In Zombietown, ist der zweite Ausreißer, live großartig, aber im Kontext des Albums, gerade im Anschluss an den oben erwähnten Doppelschlag, fällt es durch die sehr straighte, rockige Attitüde und den Mitgröhl-Refrain tatsächlich etwas ab. Beileibe nicht schlecht, aber es ist ein harter Umschwung.
      Das kurze Interlude Man of God braucht zwar nicht wirklich jemand, aber es ist halt da und stört nicht weiter. Dafür begeistert Whistling In The Dark in den Strophen mit einer punkrockigen Bassline, um dann in einen epischen Refrain überzugehen, später ergänzt durch gesprochene Zwischenpassagen. In Sachen Songwriting vielleicht eine ihrer besten Nummern, hier passt einfach alles und es stellt sich trotz des relativ sanften und leichtfüßigen Sounds ein ganz eigenes, unwohl-klammes Gefühl beim Hören ein. Zumindest ging es mir so.
      The Conflict Synthesis ist dann ein sehr düsterer, elegischer Track mit einer Länge von gut neun Minuten und ein Festschmaus für alle Freunde von Songs, die sich langsam aufbauen. Mit dem Unterschied, dass dieses Ding hier zwar ständig so tut, als würde es gleich mit viel Wumms und Krach ausbrechen und losrocken, dies aber über seine ganze Länge nicht tut. Es gibt so einige Uptempo-Passagen, an denen ich mir dachte, wow, jetzt knallt's richtig los, aber nach einer Weile verschließt sich der Song dann wieder. Es nimmt in seinem Verlauf zwar generell an Fahrt auf, bleibt allerdings immer irgendwie wie eine unterschwellige Bedrohung, die sich nie zeigt. Der in vielen Morlocks-Songs vertretene Marschrhythmus ist auch hier wieder präsent und zeigt sich von seinen besten Seite. Diese Nummer empfinde ich als sehr, sehr stark und trotz ihrer gelegentlichen Verspieltheit wirkt sie sehr mächtig.
      Der letzte Song, Consecration, dürfte dann eines der besten Outros sein, die ich je gehört habe-- okay, eigentlich ist es schon aufgrund seiner Länge viel mehr als das. Ein langgezogener instrumentaler Track, der mit einem einfachen Beat, Geräuscheffekten und Sprachsamples (später etwas Gitarre) eine unnahbare Atmosphäre erzeugt und den Hörer langsam wieder zurück in die Realität holt... oder in das, was der Hörer dafür hält.

      Das Warten hat sich gelohnt. Klare Empfehlung für diesen Geniestreich.

      All hail Eris!

      dead girls dry each others eyes
      and pretend for a while
      that we're still alive.


      ________

      Twitter | DIE BASIS
    • Ich hab mir tatsächlich mal eine CD gekauft, die in meiner winzigen Sammlung stehen darf. Ich mach ja alles über PC, und da ist mir digital generell lieber, da hab ich auch die besseren Lautsprecher. Nämlich meine Einzigen.
      Trotzallem hab ich mir beim Monkeytown album release von Modeselektor das Album auch tatsächlich gekauft. Weil es absolut großartig ist und die voice-over bei der Promo ganz schön nerven können. (Und 50 Euro für ein T-shirt? Das ist mir etwas zu hart.)
    • Nachdem ich durch Zufall? drüber gestolpert bin, gehe ich die letzten Tage hart auf das Album Heartbroken & Homicidal von Twiztid ab. Schon allein das Lied Circles rechtfertigt den Kauf. Jeder, der dem Zeug aus dem Hause PsychopathicRecords nicht per se abgeneigt ist, sollte mal n Blick riskieren. (Luna? %D) Set by Example (!), Apple, P.S.A., All The Rest, Cyanide, ... - fettes Album. Und mit "Circles" stärkster Ohrwurm seit wirklich langer Zeit. Folge ist, dass ich gerade meine ganzen alten ICP/Twiztid-Scheiben auspacke und in Nostalgie und neuer (Vor)Freude schwelge. Für Fans solcherlei Musik uneingeschränkte Kaufempfehlung!

      Die zuvor gekaufte CD war die Remixscheibe "Käfer.Maden.Würmer.Spinnen" von Samsas Traum, mit der ich mich, auch wenn ich wusste, worauf ich mich einlasse, immer noch nicht so recht angefreundet habe. Zu der kann ich noch keine Meinung abgeben. Wie siehtsn da so bei den anderen SAT-zugeneigten Menschen hier aus?
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!
    • Oh, danke fuer den Tipp, pondo! Ich kriege bei denen irgendwie nie was mit, daher wusste ich auch nichts von dem Album. Muss definitiv mal reingehoert werden! :3

      Deine SAT-Unentschlossenheit bestaetigt mich darin, dass ich nicht mehr bei allem gleich auf Kaufen druecke, irgendwie wusste ich bei der Scheibe auch nicht so recht, ob mir das zusagen wuerde, daher hab ich sie bisher einfach ignoriert.
      それでも未来 吹いてい
      感じ 生命息吹 Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
    • Bad Religion - How Could Hell Be Any Worse?

      [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/417R6YS3QYL._SL500_AA300_.jpg]

      ich finde daß es geiler Punkrock ist, was Bad Religion immer noch macht. Dies ist das 2. Album von denen, und auf der CD ist die 1. EP und 2 andere EPs sind auch noch drauf.
      "Tain was head of the Obsidian Order for twenty years. If he can survive that, he can survive anything"

      Elim Garak

      Star Trek: Deep Space Nine: "In Purgatorys Shadow"