Drei kloore Gedichte

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    • Drei kloore Gedichte

      Ich habe mir auch überlegt, hier mal wieder meinen Unrat abzuladen. Unrat in Form dreier Gedichte, von denen aus einem der Pathos trieft, das ich selbst aber mag. Die anderen Gedichte sind Spaßgedichte. Eines entstand im Musikunterricht, als wir die Vertonung von Goethes Erlkönig hörten, das andere am Montag in der Volkshochschule, als der Kursleiter auf eine Lesung des saarländischen Krimiautors Walter Wolter hinwies. Ich fand und finde diesen Namen genial.

      Nummer eins:

      Die Ballade vom Alchemisten

      Der Alchemist im fahlen Licht
      Erblickt im Kessel all' sein Sehnen.
      Entwestes Lächeln im Gesicht
      Und eine Nadel in den Venen.
      Ein Stich – und Soma kollabiert!,
      Weil Todeshauch liegt in der Luft.
      Er legt sich völlig ungeniert
      Ins Bett mitsamt der Tageskluft.

      Durch bunte Welten, weite Sphären
      Hüpft er feixend Nacht für Nacht.
      Illusion ist sein Begehren,
      Er wünscht sich, dass er nie erwacht.
      Der Morgen graut, ein Engel singt
      Und Todeshauch liegt in der Luft
      Er fühlt die Gier, die in ihn dringt,
      Hört, wie ihn sanft Tarnissa ruft.

      Eine fest verkorkte Flasche
      Nimmt er vom Tisch der Alchemie
      Steckt sie in seine Manteltasche
      Und verlässt die Szenerie.
      Ein trister Himmel, Nebelsuppe
      Und Todeshauch liegt in der Luft
      Als er geht zur Hügelkuppe
      Wo drängend ihn Tarnissa ruft.

      Wo die toten Körper liegen
      Wo Blut vergolten wird mit Blut,
      Wo Körpersäfte rasch versiegen,
      Wo Wahnsinn neben Unschuld ruht,
      Wo ein gebrochenes Genick,
      Wenn Todeshauch liegt in der Luft,
      Der Schlüssel ist zu seinem Glück,
      Nach dem Tarnissa in ihm ruft.

      Er rammt den Spaten in die Erde
      Im Schweiße seines Angesichts
      Fördert er verfaulte Särge
      Und zerrt sie hoch ans trübe Licht.
      Er zapft die Säfte der Gehenkten;
      Ein Todeshauch lag in der Luft
      Als sie ihm erstmals Frieden schenkten,
      Und geifernd ihn Tarnissa ruft.

      Ein Potpourri von Trankessenzen!
      Ein Mastermind der Alchemie
      Mit Ambitionen zu kredenzen
      Den Cocktail reiner Blasphemie!
      Er füllt die Spritze - hastig, schnelle
      Als Todeshauch liegt in der Luft
      Mit besagter Lebensquelle
      Und engelsgleich Tarnissa ruft.

      Durch bunte Welten, weite Sphären
      Schwebt er wieder heute Nacht
      Fliegt zu den Sternen, nur zu Ehren
      Tarnissas, die ihn glücklich macht.
      Es ist wie immer – dann, am Morgen,
      Wenn Todeshauch liegt in der Luft,
      Schießt er sich frei von allen Sorgen:
      Er hasst sich, weil Tarnissa ruft.


      Nummer zwei:

      Der Erltürke

      Wer knattert so spät durch Nacht und Wind?
      Es isn Türke auf Moped mit Kind.
      Der Kind hält Tute von Aldi in Arm,
      da drin isn Döner, mit Scharf und noch warm.
      Doch plötzlich den Kind steht die Angst im Gesicht:
      "Siehst, Vater, dort drüben die Glatzen du nicht?
      Den Skinheadtrupp mit Schnaps und Bier?
      Geschwind, Vater, lasse uns fliehen von hier!"
      Da brabbelt der Vater den Kinde ins Ohr:
      "Alder, sag an, hassu Panik davor?
      Jetz komm ma klar unn krieg dich ein,
      Das ist doch konkret nur der Kegelverein!"


      Nummer drei (man muss es rappen, nur so entfaltet es seine ganze Pracht!):

      Walter Wolter erwirbt Jupp Derwall von einem Falter und wird beschissen.

      Alter, toll, der
      Walter Wolter
      wollt Derwall für
      Gold erhalten.

      Sollt der Falter,
      bald gescholten,
      Walter Wolters
      Gold behalten?

      Halt! Der Wolter
      lallt verscholdet:
      "Alter Falter! Rollt der
      Rubel", schalt der Wolter,
      "sollt der Trubel bald
      erkalten, galt der Deal."

      "Bald." Der Falter wollt
      halt Walter Wolters
      Gold behalten. Der zahlt viel.

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    • wenn das erste von dir ist mein respekt 8|
      unglaubliche ballade, wortreich und sauberes reimschema, volkommen glattgeschliffen :ugly:, nur an ein zwei stellen etwas holprig aber ansonsten genial

      die andren sind ganz lustig, aber ich halt nicht so viel von verarschen, auch wenn der erltürke ganz lustig war
      Es gibt genau 6 Wahrheiten in deinem Leben:
      1. Du kannst nicht alle deine Zähne mit deiner Zunge berühren.
      2. Du bist ein Idiot, weil du wahrheit 1 auf die probe gestellt hast.
      3. Wahrheit 1 ist eine Lüge.
      4. Jetzt lächelst du, weil du wahrscheinlich unterbelichtet bist.
      5. Du wirst den Spruch in deine Signatur kopieren
      6. Du bist ein Trottel, weil du dir jetz denkst "Nein, das werde ich nicht!"
    • RE: Drei kloore Gedichte

      Spontan heute nachmittag gedichtet:

      Sommer wird's, der Wald erwacht
      Und schaut sich nach den Tierchen um:
      Die Grillen zirpen in der Nacht,
      Sogleich es auch der Schuhu tut,
      Nur zirpt er nicht, sondern schuhut,
      Der fette Fritz liegt dumm herum.

      Oh Ewigkeit! Oh du Äone!
      Vom Anbeginn zum lezten Tag,
      Vanitas und sei es drum!
      Der Fritz liegt lieber dumm herum.
      Und furzt, weil er es eben mag,
      Ihn int'ressiert das nicht die Bohne.
      Doch Interesse zeigt der Willi,
      er sagt, die Bohn' entstammt dem Chili.

      Und Äste streben rauf zum Himmel,
      Bei Gott, gen hehres Firmament
      Und schweigen, Himmel, schweigen stumm!,
      Der fette Fritze dreht sich um,
      Er kratzt voll Wonne permanent
      Sich mit der linken Hand am Pimmel.
      ________________________________________________________

      Drei Fische tauchen durch den Teich,
      Der Hans, der Paul und die Marie.
      Sie plappern, blubbern, doch sogleich,
      Unverhofft! Mit Energie!
      Haut der Hans dem Paul aufs Maul.
      Der Paul schreit auf: "Du blödes Vieh!"
      Doch die Marie sagt: "Bitte, Paul,
      Du weißt, der Hans, der kanns net lassen!"
      Paul schreit: "Willst du eine fassen?!"
      Dann haut der Paul dem Hans aufs Maul.
      Mariechen fleht: "Oh Gott, erbarme,
      Bitte, bitte, sag warum
      Ist der Dichter nur so dumm?!
      Fische ham doch keine Arme!"
      Der Dichter denkt: "Hast du Komplexe?!
      Keine Arme - keine Kekse!"

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    • RE: Drei kloore Gedichte

      Original von Acrobat reader
      Ich habe mir auch überlegt, hier mal wieder meinen Unrat abzuladen. Unrat in Form dreier Gedichte, von denen aus einem der Pathos trieft, das ich selbst aber mag. Die anderen Gedichte sind Spaßgedichte. Eines entstand im Musikunterricht, als wir die Vertonung von Goethes Erlkönig hörten, das andere am Montag in der Volkshochschule, als der Kursleiter auf eine Lesung des saarländischen Krimiautors Walter Wolter hinwies. Ich fand und finde diesen Namen genial.

      Nummer eins:

      Die Ballade vom Alchemisten

      Der Alchemist im fahlen Licht
      Erblickt im Kessel all' sein Sehnen.
      Entwestes Lächeln im Gesicht
      Und eine Nadel in den Venen.
      Ein Stich – und Soma kollabiert!,
      Weil Todeshauch liegt in der Luft.
      Er legt sich völlig ungeniert
      Ins Bett mitsamt der Tageskluft.

      Durch bunte Welten, weite Sphären
      Hüpft er feixend Nacht für Nacht.
      Illusion ist sein Begehren,
      Er wünscht sich, dass er nie erwacht.
      Der Morgen graut, ein Engel singt
      Und Todeshauch liegt in der Luft
      Er fühlt die Gier, die in ihn dringt,
      Hört, wie ihn sanft Tarnissa ruft.

      Eine fest verkorkte Flasche
      Nimmt er vom Tisch der Alchemie
      Steckt sie in seine Manteltasche
      Und verlässt die Szenerie.
      Ein trister Himmel, Nebelsuppe
      Und Todeshauch liegt in der Luft
      Als er geht zur Hügelkuppe
      Wo drängend ihn Tarnissa ruft.

      Wo die toten Körper liegen
      Wo Blut vergolten wird mit Blut,
      Wo Körpersäfte rasch versiegen,
      Wo Wahnsinn neben Unschuld ruht,
      Wo ein gebrochenes Genick,
      Wenn Todeshauch liegt in der Luft,
      Der Schlüssel ist zu seinem Glück,
      Nach dem Tarnissa in ihm ruft.

      Er rammt den Spaten in die Erde
      Im Schweiße seines Angesichts
      Fördert er verfaulte Särge
      Und zerrt sie hoch ans trübe Licht.
      Er zapft die Säfte der Gehenkten;
      Ein Todeshauch lag in der Luft
      Als sie ihm erstmals Frieden schenkten,
      Und geifernd ihn Tarnissa ruft.

      Ein Potpourri von Trankessenzen!
      Ein Mastermind der Alchemie
      Mit Ambitionen zu kredenzen
      Den Cocktail reiner Blasphemie!
      Er füllt die Spritze - hastig, schnelle
      Als Todeshauch liegt in der Luft
      Mit besagter Lebensquelle
      Und engelsgleich Tarnissa ruft.

      Durch bunte Welten, weite Sphären
      Schwebt er wieder heute Nacht
      Fliegt zu den Sternen, nur zu Ehren
      Tarnissas, die ihn glücklich macht.
      Es ist wie immer – dann, am Morgen,
      Wenn Todeshauch liegt in der Luft,
      Schießt er sich frei von allen Sorgen:
      Er hasst sich, weil Tarnissa ruft.


      8o
      Das ist wirklich verdammt gut! Ein Meisterstück der Poesie.
      Die Wochen, in denen du an dieser Ballade gefeilt hast, haben sich wirklich ausgezahlt. Respekt!


      Nummer zwei:

      Der Erltürke

      Wer knattert so spät durch Nacht und Wind?
      Es isn Türke auf Moped mit Kind.
      Der Kind hält Tute von Aldi in Arm,
      da drin isn Döner, mit Scharf und noch warm.
      Doch plötzlich den Kind steht die Angst im Gesicht:
      "Siehst, Vater, dort drüben die Glatzen du nicht?
      Den Skinheadtrupp mit Schnaps und Bier?
      Geschwind, Vater, lasse uns fliehen von hier!"
      Da brabbelt der Vater den Kinde ins Ohr:
      "Alder, sag an, hassu Panik davor?
      Jetz komm ma klar unn krieg dich ein,
      Das ist doch konkret nur der Kegelverein!"


      Eine ganz nette Parodie des Erlkönigs. Die Reime sind gut gelungen und das Metrum stimmt auch, soweit ich das jetzt erkennen kann.


      Nummer drei (man muss es rappen, nur so entfaltet es seine ganze Pracht!):

      Walter Wolter erwirbt Jupp Derwall von einem Falter und wird beschissen.

      Alter, toll, der
      Walter Wolter
      wollt Derwall für
      Gold erhalten.

      Sollt der Falter,
      bald gescholten,
      Walter Wolters
      Gold behalten?

      Halt! Der Wolter
      lallt verscholdet:
      "Alter Falter! Rollt der
      Rubel", schalt der Wolter,
      "sollt der Trubel bald
      erkalten, galt der Deal."

      "Bald." Der Falter wollt
      halt Walter Wolters
      Gold behalten. Der zahlt viel.


      Das ist auch nicht schlecht, wenn auch ein bisschen sinnfrei. Aber immerhin soll es das auch sein ;)


      Sommer wird's, der Wald erwacht
      Und schaut sich nach den Tierchen um:
      Die Grillen zirpen in der Nacht,
      Sogleich es auch der Schuhu tut,
      Nur zirpt er nicht, sondern schuhut,
      Der fette Fritz liegt dumm herum.

      Oh Ewigkeit! Oh du Äone!
      Vom Anbeginn zum lezten Tag,
      Das Leben stirbt und sei es drum,
      Der Fritz liegt weiter dumm herum.
      Und furzt, weil er es eben mag,
      Ihn int'ressiert das nicht die Bohne.
      Doch Interesse zeigt der Willi,
      er sagt, die Bohn' entstammt dem Chili.

      Und Äste streben rauf zum Himmel,
      Bei Gott, gen hehres Firmament
      Und schweigen, Himmel, schweigen stumm!,
      Der fette Fritze dreht sich um,
      Er kratzt voll Wonne permanent
      Sich mit der linken Hand am Pimmel.
      ________________________________________________________

      Drei Fische tauchen durch den Teich,
      Der Hans, der Paul und die Marie.
      Sie plappern, blubbern, doch sogleich,
      Unverhofft! Mit Energie!
      Haut der Hans dem Paul aufs Maul.
      Der Paul schreit auf: "Du blödes Vieh!"
      Doch die Marie sagt: "Bitte, Paul,
      Du weißt, der Hans, der kanns net lassen!"
      Paul schreit: "Willst du eine fassen?!"
      Dann haut der Paul dem Hans aufs Maul.
      Mariechen fleht: "Oh Gott, erbarme,
      Bitte, bitte, sag warum
      Ist der Dichter nur so dumm?!
      Fische ham doch keine Arme!"
      Der Dichter denkt: "Hast du Komplexe?!
      Keine Arme - keine Kekse!"


      Naja, das ist in etwa durchschnittlich. Ich verstehe nicht wirklich, worum es geht... Für einen spontanen Einfall ganz nett, aber mir geällt's nicht so. Der Reim am Ende ist ein bisschen unglücklich.


      Fazit:
      Du solltest dich weiter mit diesem Pfad befassen, du hast Talent. ;)
      ~A dimwitted fool,~
      ~vested with power and trust~
      ~is still just a fool.~


      Behold the self-fulfilling prophecy! :ugly:
    • Grad noch was gemacht:

      Das Geheimnis

      Auf und nieder, auf und nieder!
      Kindchen, Kindchen, sitze still!
      Auf und nieder, immer wieder!
      Weil ich dir was sagen will...
      Auf und nieder, auf und nieder!
      Kindchen, alle deiner Sippe...
      Auf und nieder, immer... SCHEIßE!!!
      Fielen schon von dieser Wippe...


      Und noch was. Wird immer niveauloser. Das muss ich abstellen.

      Thomas und der Opa

      Der kleine Thomas guckt verblüfft
      Weil Opa in die Ecke schifft.
      Er lugt vorbei am Po des Opas
      Und sieht den größten Piep Europas.
      "Opi, bist du'n Elefant?"
      "Bub, sag, biste noch ganz dicht?!
      Störe mich beim Pinkeln nicht!"
      "Du hastn Rüssel in der Hand..."


      Familienprobleme

      Der Marsmensch sagt zu seiner Frau:
      "Asrfaisvb, Liebling, Süße, schau:
      Unser Sohn, der gute T+pojdvnasb
      Trifft sich mit der ollen Ü#khdfhka,
      Du weißt schon, die von nebenan.
      Die ich so gar nicht leiden kann."
      Da sagt die Frau: "Ach Gdüpkgbsükjn,
      Sie werden heute schon nicht Jü#oküpan..."



      Geisterfahrer

      Der greise alte Poltergeist,
      Der in des Kerkers Höhle haust,
      Sieht, wie ein Moped megadreist
      Die Kellertreppe runtersaust.

      Er poltert: "Junge, sag mal, weißt
      Du, dass im Keller 30 ist?
      Ihr Jungen geht mir auf den Geist!
      Zu meiner Zeit.... ach, alles Mist!"

      Der Junge grinst voll Hohn und fährt
      Durch des Kerkers grausen Schauer
      Mit Passion und unbeschwert
      Mit hundert an die Kerkermauer

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