Ich war von diesem Phänomen schon seit jeher fasziniert und möchte ihm aus diesem Grund nun ein Thema widmen.
Das Harry und Sally Syndrom [Im Folgenden kurz HuSS]
Benannt nach dem gleichnamigen Kinofilm aus dem Jahre 1989:
"Harry und Sally"
Das HuSS behandelt im Grundsatz die Frage, ob Männer und Frauen wirklich eine reine Freundschaft unterhalten können, bzw. beschreibt es den Fall, wenn aus Freundschaft Liebe wird und sich 2 Freunde ineinander verlieben oder auch nur einer davon in den jeweils anderen.
Das Phänomen selbst, ist in unserer heutigen Zeit bei weitem keine Seltenheit mehr.
Und die Auswirkungen und Folgen für die betroffen sind nicht immer einfach. Wer verliebt sich denn schon gerne in seinen besten Freund oder seine beste Freundin? Die Folgen einer solchen Situation sind oft heikel und nur selten empfinden alle beiden Beteiligten mehr als nur Freundschaft.
Was ist nun aber der Hintergrund des Ganzen?
Vermutlich liegt der Ursprung des Problems darin, dass Mann und Frau seit jeher in ihrer ursprünglichen Zusammenkunft als Partner in einer Beziehung fungiert haben.
Männer und Frauen betrachten sich gegenseitig naturgemäß immer auch aus dem Blickwinkel einer möglichen Partnerschaft. Es ist in einer unserer ureigensten Instinkte, Menschen in unserem Umfeld auch auf diese Qualitäten zu prüfen.
Jedoch sind die sozialen Umstände, wie sie sich uns heute darstellen, noch nicht annähernd so lange in einer solchen Konstellation. In früheren Zeiten war es üblich, dass Jungen und Mädchen getrennt aufgewachsen sind, verschiedene Schulen besucht haben und unterschiedliche Berufe erlernten. Durch die zunehmende Emanzipation der letzten Jahrzehnte allerdings, wurde der Alltag der Frauen und Männer immer mehr ineinander verflochten. Mädchen und Jungen wachsen heute von Kindesbeinen an zusammen auf und Männer und Frauen begegnen sich kontinuierlich in Beruf und Alltag, wohingegen sie früher erst zur partnerschaftlichen Suche aufeinander trafen.
Diesem Umstand ist es wohl zu verdanken, dass in unserer Zeit immer mehr Freundschaften zwischen den Geschlechtern entstehen und das HuSS durchaus zu einem neuzeitlichen Phänomen geworden ist.
Doch wo liegt überhaupt die Grenze zwischen Freundschaft und Beziehung?
Ist es verwunderlich, dass sich in einer Freundschaft zwischen Mann und Frau eines Tages die Frage stellt, ob es wirklich nur Freundschaft ist? Vermutlich nicht, wenn man bedenkt, dass sich Beziehung und Freundschaft auf sehr ähnliche Werte stützen und sich hauptsächlich in ihrer Gewichtung unterscheiden.
Werte wie Vertrauen, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Zusammenhalt...
All diese und noch viele andere finden sich sowohl in einer Freundschaft als auch in einer Beziehung als fundamentale Basiswerte. Den Unterschied stellt nur die Gewichtung dieser Werte in der jeweiligen Konstellation dar. So ist absolute Ehrlichkeit für eine Freundschaft durchaus eine stärkende Eigenschaft, wohingegen in einer Beziehung zu viel Ehrlichkeit auch schädlich sein kann.
Um dies anhand eines Beispiels zu verdeutlichen: Während man einer guten Freundin auch einmal sagen kann, dass sie wohl ein paar Kilo zugenommen hat, wäre dies in einer Beziehung wohl weniger ratsam
Der Weg von Freundschaft zu Beziehung ist also grundsätzlich nicht weit. Ich persönlich wage sogar zu behaupten, dass eine Freundschaft zwischen Mann und Frau, in der sich keiner der beiden früher oder später einmal dieser Überlegung hingibt, nicht existiert. Und eine der grundlegenden Fragen ist ja bekanntlich, ob Männer und Frauen wirklich (nur) Freunde sein können.
Ich denke ja, das können sie, aber erst nachdem sie sich bereits einmal mit dieser Problematik auseinandergesetzt, ihre Grenzen definiert und diese auch akzeptiert haben.
Nun ist es jedoch so, dass im Falle des Eintrittes, das HuSS die Betroffenen vor verschiedene Probleme stellt.
Während eine durchschnittliche Partnerschaftssuche von vornherein eben auf das Ziel der Partnerschaft ausgerichtet ist, hat eine Freundschaft einen anderen Stellenwert erreicht. Kommen 2 Menschen unter normalen Umständen zusammen, lernen sie sich kennen, wägen das Potential ab und entscheiden sich dann für oder gegen eine Beziehung. Klappt dies, so werden sie ein Paar, wenn nicht gehen sie wieder ihrer Wege.
Eine bereits vorhandene Freundschaft stellt die Beteiligten vor ganz andere Konsequenzen. In einer Freundschaft wurde ja bereits ein gewisses Maß an zwischenmenschlicher Beziehung erreich, wobei die Stärke und Standfestigkeit sowie der Wert der Freundschaft je nach Eigenheiten unterschiedlich ausgeprägt sein können. Auf dieses Fundament wird im Falle des HuSS jedoch zwangsweise eine andere Beziehung errichtet. Die Problematik hierbei stellt nun das Risiko dar, dass im Falle eines Scheiterns der Beziehung auch die Freundschaft leidet oder gar droht aufgelöst zu werden.
Dies ist allerdings ein Risiko, das die beiden Betroffenen gegen ihre Gefühle aufwiegen müssen.
Ungleich schlimmer ist jedoch die wohl weit häufigere Konstellation, in der sich nur einer der beiden in den jeweils anderen verliebt. In diesem Fall herrscht ein desaströses Ungleichgewicht, das beiden Beteiligten viel Kraft abverlangt.
Der/die Betroffene muss zunächst abwägen, ob er/sie die Freundschaft mit einem Geständnis ins wanken bringen will oder ob er/sie seine Gefühle zum Wohle der Freundschaft unterdrückt. Diese Gefühle zu unterdrücken hat jedoch ein hohes Maß an psychischer Belastung zur Folge, da weiterhin ein ungebrochener Kontakt zur geliebten Person besteht. Ist die Freundschaft etwas wert, werden jedoch beide einen Weg finden mit der Situation umzugehen. Zudem ist eine Freundschaft, in der Gefühle von einem für den anderen unterdrückt werden, offensichtlich auch nicht auf einem ehrlichen Fundament gegründet.
Sind klare Verhältnisse geschaffen, können die beiden versuchen die Situation zu lösen.
Dabei ist es wichtig, dass beide Verständnis für den anderen haben.
Jene Seite, die liebt wird von starken Gefühlen bewegt, die weder einfach unterbrochen noch ignoriert werden können. Und die Seite, welche keine Gefühle hat, muss auch respektiert werden, da man sie ja nicht zu Gefühlen zwingen kann.
Im Endeffekt herrscht in jedem Fall ein Ungleichgewicht, dass aber durchaus so viel Stabilität erreichen kann, dass die Freundschaft die Zeit bis zum Abbau der unerwiderten Gefühle überdauert und so am Ende wieder ein Gleichgewicht entsteht.
Die Folgen vom HuSS können allerdings durchaus noch weitreichendere Formen annehmen und Verknüpfungen zu anderen Symptomen herstellen. So ist eine Entwicklung zum „notorischen Freund“ oder auch „Nur Netter Freund“ in manchen Fällen nicht mehr weit, welche einen Menschen zu einem asexuellen Freund werden lassen, welcher nicht mehr als Vertreter seines eigenen Geschlechtes gesehen wird und beim anderen Geschlecht scheinbar nur noch den Stellenwert eines Freundes erreichen kann.
Dieser Thematik steht zu gegebener Zeit jedoch ein eigenes Thema zu, da es eine mindestens ebenso große Thematik darstellt, wie das Harry und Sally Syndrom.
Nun, was habt ihr an dieser Stelle dazu zu sagen? Habt ihr selbst schon eure Erfahrungen mit dieser Problematik gemacht? Als abgewieseneR? Oder vielleicht auch als der/die geliebte?
Was hat es für euch bedeutet? Welche Folgen und Konsequenzen hatte es?
Hat sich die Freundschaft wieder erholt oder seid ihr gar ein glückliches Paar geworden?
Und wenn ihr nicht betroffen seid, wäre es dennoch interessant zu hören, was ihr zu der Thematik im generellen zu sagen habt.
Das Harry und Sally Syndrom [Im Folgenden kurz HuSS]
Benannt nach dem gleichnamigen Kinofilm aus dem Jahre 1989:
"Harry und Sally"
Das HuSS behandelt im Grundsatz die Frage, ob Männer und Frauen wirklich eine reine Freundschaft unterhalten können, bzw. beschreibt es den Fall, wenn aus Freundschaft Liebe wird und sich 2 Freunde ineinander verlieben oder auch nur einer davon in den jeweils anderen.
Das Phänomen selbst, ist in unserer heutigen Zeit bei weitem keine Seltenheit mehr.
Und die Auswirkungen und Folgen für die betroffen sind nicht immer einfach. Wer verliebt sich denn schon gerne in seinen besten Freund oder seine beste Freundin? Die Folgen einer solchen Situation sind oft heikel und nur selten empfinden alle beiden Beteiligten mehr als nur Freundschaft.
Was ist nun aber der Hintergrund des Ganzen?
Vermutlich liegt der Ursprung des Problems darin, dass Mann und Frau seit jeher in ihrer ursprünglichen Zusammenkunft als Partner in einer Beziehung fungiert haben.
Männer und Frauen betrachten sich gegenseitig naturgemäß immer auch aus dem Blickwinkel einer möglichen Partnerschaft. Es ist in einer unserer ureigensten Instinkte, Menschen in unserem Umfeld auch auf diese Qualitäten zu prüfen.
Jedoch sind die sozialen Umstände, wie sie sich uns heute darstellen, noch nicht annähernd so lange in einer solchen Konstellation. In früheren Zeiten war es üblich, dass Jungen und Mädchen getrennt aufgewachsen sind, verschiedene Schulen besucht haben und unterschiedliche Berufe erlernten. Durch die zunehmende Emanzipation der letzten Jahrzehnte allerdings, wurde der Alltag der Frauen und Männer immer mehr ineinander verflochten. Mädchen und Jungen wachsen heute von Kindesbeinen an zusammen auf und Männer und Frauen begegnen sich kontinuierlich in Beruf und Alltag, wohingegen sie früher erst zur partnerschaftlichen Suche aufeinander trafen.
Diesem Umstand ist es wohl zu verdanken, dass in unserer Zeit immer mehr Freundschaften zwischen den Geschlechtern entstehen und das HuSS durchaus zu einem neuzeitlichen Phänomen geworden ist.
Doch wo liegt überhaupt die Grenze zwischen Freundschaft und Beziehung?
Ist es verwunderlich, dass sich in einer Freundschaft zwischen Mann und Frau eines Tages die Frage stellt, ob es wirklich nur Freundschaft ist? Vermutlich nicht, wenn man bedenkt, dass sich Beziehung und Freundschaft auf sehr ähnliche Werte stützen und sich hauptsächlich in ihrer Gewichtung unterscheiden.
Werte wie Vertrauen, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Zusammenhalt...
All diese und noch viele andere finden sich sowohl in einer Freundschaft als auch in einer Beziehung als fundamentale Basiswerte. Den Unterschied stellt nur die Gewichtung dieser Werte in der jeweiligen Konstellation dar. So ist absolute Ehrlichkeit für eine Freundschaft durchaus eine stärkende Eigenschaft, wohingegen in einer Beziehung zu viel Ehrlichkeit auch schädlich sein kann.
Um dies anhand eines Beispiels zu verdeutlichen: Während man einer guten Freundin auch einmal sagen kann, dass sie wohl ein paar Kilo zugenommen hat, wäre dies in einer Beziehung wohl weniger ratsam

Der Weg von Freundschaft zu Beziehung ist also grundsätzlich nicht weit. Ich persönlich wage sogar zu behaupten, dass eine Freundschaft zwischen Mann und Frau, in der sich keiner der beiden früher oder später einmal dieser Überlegung hingibt, nicht existiert. Und eine der grundlegenden Fragen ist ja bekanntlich, ob Männer und Frauen wirklich (nur) Freunde sein können.
Ich denke ja, das können sie, aber erst nachdem sie sich bereits einmal mit dieser Problematik auseinandergesetzt, ihre Grenzen definiert und diese auch akzeptiert haben.
Nun ist es jedoch so, dass im Falle des Eintrittes, das HuSS die Betroffenen vor verschiedene Probleme stellt.
Während eine durchschnittliche Partnerschaftssuche von vornherein eben auf das Ziel der Partnerschaft ausgerichtet ist, hat eine Freundschaft einen anderen Stellenwert erreicht. Kommen 2 Menschen unter normalen Umständen zusammen, lernen sie sich kennen, wägen das Potential ab und entscheiden sich dann für oder gegen eine Beziehung. Klappt dies, so werden sie ein Paar, wenn nicht gehen sie wieder ihrer Wege.
Eine bereits vorhandene Freundschaft stellt die Beteiligten vor ganz andere Konsequenzen. In einer Freundschaft wurde ja bereits ein gewisses Maß an zwischenmenschlicher Beziehung erreich, wobei die Stärke und Standfestigkeit sowie der Wert der Freundschaft je nach Eigenheiten unterschiedlich ausgeprägt sein können. Auf dieses Fundament wird im Falle des HuSS jedoch zwangsweise eine andere Beziehung errichtet. Die Problematik hierbei stellt nun das Risiko dar, dass im Falle eines Scheiterns der Beziehung auch die Freundschaft leidet oder gar droht aufgelöst zu werden.
Dies ist allerdings ein Risiko, das die beiden Betroffenen gegen ihre Gefühle aufwiegen müssen.
Ungleich schlimmer ist jedoch die wohl weit häufigere Konstellation, in der sich nur einer der beiden in den jeweils anderen verliebt. In diesem Fall herrscht ein desaströses Ungleichgewicht, das beiden Beteiligten viel Kraft abverlangt.
Der/die Betroffene muss zunächst abwägen, ob er/sie die Freundschaft mit einem Geständnis ins wanken bringen will oder ob er/sie seine Gefühle zum Wohle der Freundschaft unterdrückt. Diese Gefühle zu unterdrücken hat jedoch ein hohes Maß an psychischer Belastung zur Folge, da weiterhin ein ungebrochener Kontakt zur geliebten Person besteht. Ist die Freundschaft etwas wert, werden jedoch beide einen Weg finden mit der Situation umzugehen. Zudem ist eine Freundschaft, in der Gefühle von einem für den anderen unterdrückt werden, offensichtlich auch nicht auf einem ehrlichen Fundament gegründet.
Sind klare Verhältnisse geschaffen, können die beiden versuchen die Situation zu lösen.
Dabei ist es wichtig, dass beide Verständnis für den anderen haben.
Jene Seite, die liebt wird von starken Gefühlen bewegt, die weder einfach unterbrochen noch ignoriert werden können. Und die Seite, welche keine Gefühle hat, muss auch respektiert werden, da man sie ja nicht zu Gefühlen zwingen kann.
Im Endeffekt herrscht in jedem Fall ein Ungleichgewicht, dass aber durchaus so viel Stabilität erreichen kann, dass die Freundschaft die Zeit bis zum Abbau der unerwiderten Gefühle überdauert und so am Ende wieder ein Gleichgewicht entsteht.
Die Folgen vom HuSS können allerdings durchaus noch weitreichendere Formen annehmen und Verknüpfungen zu anderen Symptomen herstellen. So ist eine Entwicklung zum „notorischen Freund“ oder auch „Nur Netter Freund“ in manchen Fällen nicht mehr weit, welche einen Menschen zu einem asexuellen Freund werden lassen, welcher nicht mehr als Vertreter seines eigenen Geschlechtes gesehen wird und beim anderen Geschlecht scheinbar nur noch den Stellenwert eines Freundes erreichen kann.
Dieser Thematik steht zu gegebener Zeit jedoch ein eigenes Thema zu, da es eine mindestens ebenso große Thematik darstellt, wie das Harry und Sally Syndrom.
Nun, was habt ihr an dieser Stelle dazu zu sagen? Habt ihr selbst schon eure Erfahrungen mit dieser Problematik gemacht? Als abgewieseneR? Oder vielleicht auch als der/die geliebte?
Was hat es für euch bedeutet? Welche Folgen und Konsequenzen hatte es?
Hat sich die Freundschaft wieder erholt oder seid ihr gar ein glückliches Paar geworden?
Und wenn ihr nicht betroffen seid, wäre es dennoch interessant zu hören, was ihr zu der Thematik im generellen zu sagen habt.
There is nothing left to say.