Schwule Rollenspiele an Berliner Schulen - Wie weit darf Toleranz gehen?

    • Einmal abseits von allen Diskussionen um Einwanderung, Politik und "Diskriminierungskeulen", nur zum Aufreißer, dem Rollenspiel:

      Ich würde mich auch jener Fraktion hier anschließen, die dies für vollkommen überzogen, ja bereits lächerlich hält.
      Homosexualität ist ein relativ verbreitetes Phänomen und muss daher beachtet werden - jedoch frage ich mich, ob ein Rollenspiel wirklich das richtige Mittel dafür ist. Diskussionen und gezielte Arbeit zum Thema sind da meiner bescheidenen Meinung nach um ein mehrfaches sinnvoller.
      Allerdings ist das deutsche Schulsystem - und darin ganz besonders der Deutschunterricht - in meinen Augen generell ein vollkommen weltfremdes System, dass sich lieber auf merkwürdig-abstrakte Lehren und Werke bezieht als auf realitätsnahe Inhalte(man sehe sich nur den vollkommen überzogenen Bereich zur Gedichtsanalyse an - kein Mensch braucht Paul Celan!).

      EDIT: Das Thema Toleranz bringt mich noch auf eine andere Sache: Ist hier jemand unter uns, der zu Scientology gehört?

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    • Original von Flaid
      Wieso bezieht sich eigentlich keiner auf den zweiten Teil von meinem obigen Post? Zum Thema politische Alternativen/Berücksichtigung des Volkes. Die Problematik ist nunmal da. Hans Herbert von Arnim, Professor für öffentliches Recht und Verwaltungslehre in Speyer, hat es passend ausgedrückt:

      Jeder Deutsche hat die Freiheit, Gesetzen zu gehorchen, denen er niemals zugestimmt hat; er darf die Erhabenheit des Grundgesetzes bewundern, dessen Geltung er nie legitimiert hat; er ist frei, Politikern zu huldigen, die kein Bürger je gewählt hat, und sie üppig zu versorgen - mit seinen Steuergeldern, über deren Verwendung er niemals befragt wurde. Insgesamt sind Staat und Politik in einem Zustand, von dem nur noch Berufsoptimisten oder Heuchler behaupten können, er sei aus dem Willen der Bürger hervorgegangen.


      Zumindest in meinem Umfeld ist das einer der Gründe, wieso Politik niemanden mehr interessiert.

      Du tust mir wirklich unglaublich, unglaublich leid...
      Mit soviel Pessimisum und schlecht reden wunderts mich mittlerweile gar nicht mehr, dass du alles überdramatisierst und dich aufbuschelst wie ein Pfau, sobald dir was nicht passt...
      Sie dir Amerika an. Sieh dir England an. Sieh dir Japan an. Sieh dir......den Rest der Welt?...an?
      ÜBERALL auf der Welt gibt es einen Rat von gewählten Leuten, die sagen "das wird ab jetzt so gemacht"
      Natürlich hat irgendwer die gewählt (wobei diese "irgendwer" in Deutschland zusehends weniger werden), natürlich wollen auch viele die gar nicht unter den Regierenden sehen, aber das ist nunmal demokratisches Wahlverfahren.
      Mehrheit gewinnt.
      Die Parteien suchen sich Leute aus, die in die Politik gehen. Die Parteien überlegen sich, wie sie die Regelungen regeln (höhere Benzinpreise, Steuersenkung, Studiergeld ja oder nein) und dann nehmen alle Parteien zusammen den Publikumsjoker, wo das Volk dann aussuchen darf, was ihm am ehesten Recht wäre. Wenn das, was du gern gehabt hättest, nicht dabei ist und du damit nicht leben willst, dann wander aus, vielleicht hast du ja in Belgien oder Amerika Glück (ich mein, Bush ist da Präsident, nichts ist unmöglich).
      Ich mein, von den Bundeskanzlern, die bisher zur Wahl gestanden hatten, hätte ich keinen gewählt. Ich darf aber nicht sagen "Hendrik Schneider soll das werden", sondern ich muss aussuchen aus dem, was angeboten wird, wie beim Einkaufen. Meine Marke ist nicht dabei, zu dumm, kauf ich entweder gar nichts oder was ähnliches.
      Das einzige, was man tun kann, um mitzuwirken, ist selbst einer Partei beizutreten und sich hochzuarbeiten.
      Und du meinst schließlich schon die ganze Zeit so schön, dass wir doch mal was ändern sollen, was ein Ottonormalbürger im Normalfall nicht schafft, dazu muss er entweder in die Politik gehen oder es schaffen, dass genügend Massen an Leuten demonstrieren.
      Und ersteres ist da einfacher und da du ja die ganze Zeit so schön sagst "Wir müssen etwas tun, wir müssen etwas ändern!", dann kannst du ja gleich damit anfangen.
      Ich zumindest sehe keine Partei momentan als gut an, insofern intressiert es mich einen Scheißdreck, dennoch finde ich die Gesetze gut (bis auf diese Schnapsideen von wegen "Killerspiele verbieten" oder das geplante Verbot in Polen bezüglich den Informationsorten für Homosexuelle in der Thematik Geschlechtskrankheiten)
    • Original von Gastredner
      Allerdings ist das deutsche Schulsystem - und darin ganz besonders der Deutschunterricht - in meinen Augen generell ein vollkommen weltfremdes System, dass sich lieber auf merkwürdig-abstrakte Lehren und Werke bezieht als auf realitätsnahe Inhalte(man sehe sich nur den vollkommen überzogenen Bereich zur Gedichtsanalyse an - kein Mensch braucht Paul Celan!).



      Genau. Und den Musikunterricht schaffen wir auch ab. Und BK, braucht doch keine Sau, um Geld zu verdienen.
      Und ihr beklagt den Zerfall der Werte? Lächerlich.
    • Original von Acrobat reader
      Genau. Und den Musikunterricht schaffen wir auch ab. Und BK, braucht doch keine Sau, um Geld zu verdienen.
      Und ihr beklagt den Zerfall der Werte? Lächerlich.

      Zwei Dinge:
      1) Was soll BK sein? Ich komme einfach nicht drauf...
      2) Es geht nicht nur ums Geldverdienen. Sieh dir doch mal den Deutschunterricht an:
      Wir hätten eigentlich in der 11 Redeanalyse durchnehmen sollen. Da wir uns aber unbedingt mit Gedichten und Dramen beschäftigen mussten, kam das vollkommen zu kurz und wurde in nur ein oder zwei Stunden durch Lesen von zwei oder drei Texten durchgenommen. Mehr nicht.
      Jetzt, in der 12, sollten wir eigentlich Rhetorik durchnehmen. Da wir allerdings eine Zeit lang am "Vorleser" festhingen(unsere Lehrerin hat wohl eine abartige Vorliebe dafür), kam das Thema natürlich wieder zu kurz - oder besser gesagt: Gar nicht. Stattdessen gab es hermetische und konkrete Poesie. Jemals das Zeug gelesen? Ich hätte gut und gerne darauf verzichten können. Vielleicht mal als kleine Geschmacksprobe: "Sprachgitter" von Paul Celan

      Augenrund zwischen den Stäben.

      Flimmertier Lid
      rudert nach oben,
      gibt einen Blick frei.

      Iris, Schwimmerin, traumlos und trüb:
      der Himmel, herzgrau, muss nah sein.

      Schräg, in der eisernen Tülle,
      der blanke Span.
      Am Lichtsinn
      errätst du die Seele.

      (Wär ich wie du. Wärst du wie ich.
      Standen wir nicht
      unter einem Passat?
      Wir sind Fremde.)

      Die Fliesen. Darauf,
      dicht beieinandner, die beiden
      hergrau Lachen:
      zwei
      Mundvoll Schweigen.

      Alle Hervorhebungen, Satzzeichen und Zeilenlängen wie im Original.
      Anstatt uns mit etwas Nützlichem wie der Rhetorik zu beschäftigen, saßen wir lustige 5 Schulstunden an der Analyse und Interpretation dieses Gedichts, nur um am Ende heraus zu bekommen, dasss sich dieses Gedicht nicht interpretieren lässt. Höchstens Autobiographisch - Celan war der Meinung, er stünde "auf einer anderen Ebene des Seins" als seine Leser.
      Die Klausur handelte übrigens auch von diesem Thema. Nach nur sieben oder acht Stunden Vorbereitung. Ist nicht so besonders rosig ausgefallen.
      Und jetzt, verrate mir doch mal bitte: Wozu? Hat mir dieses Unding von Textwerk irgendetwas gegeben? Höchstens Halsschmerzen vom andauernden Kopfschütteln. Wozu lernt man jahrelang Grammatikregeln - wenn man später erfährt, dass diese anscheinend bei den Poeten als "erstarrte Vorurteile und Unwahrheiten"(aus einem Buchtext) gelten?
      Der eigentliche Deutschunterricht ist eigentlich schon mehrere Klassen vorher abgeschlossen - also der Unterricht, in dem man Deutsch zu lesen und schreiben erlernt. Danach kommen nur noch Bücher, die für die meisten Leute keinen Sinn ergeben, oder halt Gedichte. Ich habe noch niemals in der Schule ein Buch gelesen(Grundschule einmal ausgenommen), dass mich irgendwie interessiert hätte. Wieso nimmt man im Deutschunterricht immer nur langweilige oder unverständliche Bücher durch, deren Thema entweder die NS-Zeit oder verdrehte, zwischenmenschliche Beziehungen sind? Wieso kann man nciht einmal z. B. den Unterschied im Aufbau verschiedener Romangattungen(z. B. Fantasy - Krimi) durchnehmen, den Aufbau künstlicher Welten, der Einsatz der Sprache als Genußmittel. Nein, man analysiert Gedichte. Das kann man gerne mal machen - aber nicht andauernd, jedes Jahr wieder.
      Der Deutschunterricht benötigt meiner Meinung nach - und der Meinung sämtlicher anderer Schüler in meiner Klasse und Stufe - dringed eine Reform. Man könnte ihn nicht nur für den Unterricht in der deutschen Sprache nutzen, sondern auch dessen, was sich "deutsche Kultur" nennt. Also z. B. die Lehren der großen deutschen Philosophen einmal streifen(und dabei auch vielleicht verschiedene Arten zu Schreiben analysieren, z. B. ein Vergleich eines modernen Werkes zu Nietzsches Zarathustra). Oder Unterschiede zwischen Werken deutscher und ausländischer Autoren suchen(Z. B. Unterschiede zwischen, sagen wir, Hohlbein und King). Es gäbe genug Dinge, die man in den Deutschunterricht einfließen lassen könnte. Das Vorführen freier und geplanter Reden, gezielte Rhetorik, diverse Argumentationsstrategien vergleichen,...
      Alles vermutlich nützlicher als die andauernde Interpreattion von Gedichten. Ich meine: Wer, wer in Drei-Teufels-Namen, hat dies jemals benötigt? Ich habe mir sagen lassen, dass selbst Germanistik-Studenten dies nicht oder nur sehr eingeschränkt benötigen. Also: Wozu das alles?

      Den Musikunterricht empfinde ich übrigens als recht sinnvoll. Natürlich gibt es auch dort Elemente, die eher überflüssig erscheinen(wozu bitte als normaler Mensch Fugen analysieren?) - aber der Grundstoff vor der Oberstufe ist durchaus daseinsberechtigt. Und in der Oberstufe kann dann ja jeder wählen, ob er sich lieber mit Musik oder Literatur beschäftigt.

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    • Ich steig jetzt einfach mal so ein ...



      Was soll BK sein? Ich komme einfach nicht drauf...

      Bildende Kunst


      Allerdings ist das deutsche Schulsystem - und darin ganz besonders der Deutschunterricht - in meinen Augen generell ein vollkommen weltfremdes System, dass sich lieber auf merkwürdig-abstrakte Lehren und Werke bezieht als auf realitätsnahe Inhalte(man sehe sich nur den vollkommen überzogenen Bereich zur Gedichtsanalyse an - kein Mensch braucht Paul Celan!).


      Hast du dir schon mal Gedanken gemacht wieso das so sein könnte?
      Meiner Meinung nach soll es selbstständiges denken fördern, was wichtiger ist als alles andere.

      Man könnte ihn nicht nur für den Unterricht in der deutschen Sprache nutzen, sondern auch dessen, was sich "deutsche Kultur" nennt. Also z. B. die Lehren der großen deutschen Philosophen einmal streifen(und dabei auch vielleicht verschiedene Arten zu Schreiben analysieren, z. B. ein Vergleich eines modernen Werkes zu Nietzsches Zarathustra). Oder Unterschiede zwischen Werken deutscher und ausländischer Autoren suchen(Z. B. Unterschiede zwischen, sagen wir, Hohlbein und King). Es gäbe genug Dinge, die man in den Deutschunterricht einfließen lassen könnte. Das Vorführen freier und geplanter Reden, gezielte Rhetorik, diverse Argumentationsstrategien vergleichen,...


      Das erachte ich allerdings für recht Sinnlos.
      Wieso willst du vergleichen? Was bringt dir das?

      Im Übrigen: Ob von "Deutscher Kultur" viel oder wenig in den Deutschunterricht einfließt hängt immer vom entsprechendem Lehrer ab.
      KillerB4President.

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    • @Gastredner

      BK= Bildene Kunst

      bin zwar gut drin, aber von Klasse zu klasse wird das immer abartiger (ich sag nur Konstruktionszeichnungen :mpf:)

      Ja der Deutschunterricht bei uns geht das noch so, ich finde Charakterisierungen noch ganz gut, usw. und wir machen auch manchmal was sinnvolles, allerdings stimm eich dir zu, das Gedichtsinterpretationen mist sind, weils echt kein Mensch braucht.
      Bei Lektüren ist das so eine Sache. Letztes Halbjahr haben wir "die letzten Kinder von Schewenborn" gelesen usw. und das war auch echt interessant usw. Da ging es nicht nur um INterpretieren und den Mist sondern um viel mehr, wir haben uns teilweise ziemlich mit Atomkraft Vor und Nachteile und alls beschäftigt. (ein Mitschüler glaubt die Deutschlehrerin würde ihm nachtragen das er im Punkto Atomkraft anderer Meinung gewesen wär als sie und sie ihm deswegen schlechtere Noten geben würde XD)

      Es wäre schön, wenn die Lehrer es mal schaffen würden ihre Fächer INTERESSANT zu vermitteln. (in Englisch zB. mit Rollenspielen, was mit manchma machen)
    • Original von lupina
      Hast du dir schon mal Gedanken gemacht wieso das so sein könnte?
      Meiner Meinung nach soll es selbstständiges denken fördern, was wichtiger ist als alles andere.

      Ehrlich gesagt schaffe ich den Sprung von Celan(oder jedem anderen Autor) zu "Selbststädniges Denken" nicht.
      Natürlich: Gedichte sollen(habe ich zumindest gehört) Leute, die sie interpretieren wollen(worauf ich gut verzichten kann), zum Nachdenken über den Inhalt des Gedichtes anregen.
      Aber, seien wir doch mal ehrlich: Es ist doch wohl zehnmal sinnvoller, verständlicher und vor allem anregender, einen gut geschriebenen Text über ein Thema zu lesen, der Ansätze und Vorlagen zu Diskussionen und selbststädnigem Denken liefert, als ein Gedicht, dass von jedem anders interpretiert werden kann. Natürlich köntne man jetzt sagen, dass eben jenes Interpretieren das selbstständige Denken fördert - jedoch denke ich, dass es viel bessere Wege gibt, dies zu tun. Und produktivere, wo man über wirklich sinnvolle Dinge nachdenkt, ohne sie dem Autor vorher erst in mühseliger und äußerst zeitaufreibender Kleinarbeit aus der Nase, pardon, der Schrift ziehen zu müssen.

      Das erachte ich allerdings für recht Sinnlos.
      Wieso willst du vergleichen? Was bringt dir das?

      Was bringt mir Gedichtinterpretation?
      Das alles waren nur kleine Vorschläge. Mit ein wenig gutem Willen und Zeit ließen sich vermutlich noch sehr viel mehr finden.
      Sinn der Sache wäre die konstruktive Beschäftigung mit der deutschen Sprache und inhaltlichen Themen. Die meisten Menschen lesen lieber Romane als irgendwelche Sachbücher - warum also nicht dies als "Sprungbrett" nutzen, um die jungen Schüler überhaupt erst einmal ans Lesen zu bringen? Später können dann noch andere Themen nachfolgen, ob es nun philosophische, sozialwissenschaftliche oder was-weiß-ich-denn-für-welche sind. Man kann den Schwierigkeitsgrad langsam steigern, die Schüler an auch kompliziertere Texte heranführen, sodass sie auch durch das Lesen hoffentlich in der Lage sind, sich in gutem und auch interessantem Deutsch auszudrücken, ohne dabei stundenlang im Duden nachblättern zu müssen.
      Die von Lady Malon angesprochenen Charakterisierungen sind auch interessant - schließlich kann man dies auch auf reale Personen anwenden, Lehren aus ihrem Leben und Verhalten ziehen.
      Außerdem wäre dies für jene Leute interessant, die selber schreiben wollen, vielleicht sogar eine Karriere als Autor für möglich halten. Die Germanistikstudenten würden vermutlich auch davon profitieren. Eigentlich jeder - oder hat einem von euch jemals gutes Deutsch geschadet?
      Dazu kommt, dass man auch Zeit für komplexere und weiter gefächerte Inhalte hätte. Man könnte praktisch alles in diese Fach einsetzen! Ein Instrument der Allgemeinbildung! Was wäre wünschenswerter?

      Im Übrigen: Ob von "Deutscher Kultur" viel oder wenig in den Deutschunterricht einfließt hängt immer vom entsprechendem Lehrer ab.

      Ja, aber auch diese sind teilweise stark beschränkt. Wir mussten diese verdammte hermetische Lyrik durchnehmen, weil irgendeine Kommission der Meinung war, dies sollte ein mögliches Thema im Zentralabi sein. So ein Quatsch - als Abituraufgabe! Allein bei dem Gedanken wird mir schlecht...
    • @xell:
      Schön, dass meine Worte so verzerrt werden. Ich sagte nicht,k dass der Mensch defekt ist, sondern das Sexualverhalten, da so eine Fortpflanzung ausgeschlossen ist. Ob das nun genetisch veranlagt ist (eine mir bekannte Lesbe sagte einmal, sie halte die Homosexualität für eine Antwort auf die Überbevölkerung XD), oder eher wie ein Fetisch psychoologisch zu begründen ist, ist völlig egal. Es macht den Menschen zu keinem anderen, doch in dieser Hinsicht ist es einfach ein Defekt. Und eben weil es einer ist, sollte es auch wie einer behandelt werden. Das äußert sich nicht im direkten Kontakt mit Menschen, sondern in der Einstellung. Es ist verdammt nochmal NICHT normal, aber der Mensch ist dadurch kein anderer; also geht es hier eher um Themen wie die "Homo-Ehe".
    • Ehrlich gesagt schaffe ich den Sprung von Celan(oder jedem anderen Autor) zu "Selbststädniges Denken" nicht.

      Es geht nicht um den Autor, sondern um die Sache an sich.
      Für eine Interpretation muss man sein Köpfchen anstrengen, es gibt kein "Richtig" oder "Falsch", wie in der Mathematik.
      Insofern: Hier ist selbstdtändiges denken nicht nur gefragt, man muss es auch anwenden.



      Es ist doch wohl zehnmal sinnvoller, verständlicher und vor allem anregender, einen gut geschriebenen Text über ein Thema zu lesen, der Ansätze und Vorlagen zu Diskussionen und selbststädnigem Denken liefert, als ein Gedicht, dass von jedem anders interpretiert werden kann.


      Wie subjektiv!
      Gut geschriebene Texte über ein Thema, ja, Andorra z.B. (ich bin mir sicher das du das kennst) ließ es, interpretiere es und staune über das Ergebnis.
      Meinst du nicht das DAS genug "Vorlage" ist?

      Und produktivere, wo man über wirklich sinnvolle Dinge nachdenkt, ohne sie dem Autor vorher erst in mühseliger und äußerst zeitaufreibender Kleinarbeit aus der Nase, pardon, der Schrift ziehen zu müssen

      Produktivere?!
      Was ist in deinen Augen denn Sinvoll? *auf erklärung wart*
      Ich weiß nicht welche Erfahrungen du mit Interpretationen gemacht hast, aber meines erachtens gibt es viele viele Gedichte/Texte, wasauchimmer, die sich mit Themen befassen die IMMER aktuell sind.

      Die von Lady Malon angesprochenen Charakterisierungen sind auch interessant - schließlich kann man dies auch auf reale Personen anwenden, Lehren aus ihrem Leben und Verhalten ziehen.


      Und das kann man aus Gedichten und anderen Lyrischen Texten (ich muss immer wieder auf "Andorra" hinweisen) nicht?

      Außerdem wäre dies für jene Leute interessant, die selber schreiben wollen, vielleicht sogar eine Karriere als Autor für möglich halten.

      Mal davon abgesehen das dies Wiederum ein ganz anderes Blatt ist: (KARRIERE als Autor machst du nur, wenn sich ein Verlag dazu entschließt deinen Kram abzudrucke und der sich wirklich auch VERKAUFT! Und NUR DANN, sonst nicht ...)
      Glaubst du nicht, das dazu Texte bei denen man mehr Interpretieren, also mehr denken, muss viel geeigneter sind?

      ... falls ich deinen letzten Absatz nicht volkommen Missverstanden habe ...


      lg, lupina
      KillerB4President.
    • Original von Evilitschi
      Ich sagte nicht,k dass der Mensch defekt ist, sondern das Sexualverhalten, da so eine Fortpflanzung ausgeschlossen ist. Ob das nun genetisch veranlagt ist (eine mir bekannte Lesbe sagte einmal, sie halte die Homosexualität für eine Antwort auf die Überbevölkerung XD), oder eher wie ein Fetisch psychoologisch zu begründen ist, ist völlig egal. Es macht den Menschen zu keinem anderen, doch in dieser Hinsicht ist es einfach ein Defekt. Und eben weil es einer ist, sollte es auch wie einer behandelt werden. Das äußert sich nicht im direkten Kontakt mit Menschen, sondern in der Einstellung. Es ist verdammt nochmal NICHT normal, aber der Mensch ist dadurch kein anderer; also geht es hier eher um Themen wie die "Homo-Ehe".

      Also bin ich als bisexuelle "halb-defekt"?
      Klasse, gefällt mir :ugly:
      Verstehe aber dennoch nicht, wieso das Sexualverhalten ein Grund für Disskusionen über Heiraten oder nicht sein soll ôo
      Ich meine, SM ist auch ein Sexualverhalten, ein Fetisch, dennoch sagt man da nichts gegen, wenn solche Leute heiraten. und "Halb-defekten" bisexuellen sagt man auch nichts, es dürfen nur die Homosexuellen laut vielen nicht...
      Ich habe zum Beispiel mal im Lexikon unter Eheschließung geguckt...

      Eheschließung erfolgt durch freie Willensäußerung vor dem Standesbeamten u. zwei Trauzeugen; im allg. geht ein Aufgebot voraus; erforderl. ist Ehemündigkeit, die allg. mit der Volljährigkeit erlangt wird; es dürfen keine Ehehindernisse vorliegen (die da im Lexikon als folgende beschrieben werden: eine bestehende Ehe, nahe Verwandschaft oder Schwangerschaft der Brautleute), eine trotz Ehemängeln (im Lexikon: ausschließlich kirchlich oder bei vorliegenden Geisteskrankheiten) geschlossene Ehe ist nichtig od. ungültig.
      Die wichtigsten Ehewirkungen: Pflicht zur ehel. Gemeinschaft, gegenseitige Unterhaltspflicht, ehel. Güterrecht, gemeinsamer Ehename.
      Ehescheidung: richterl. Auflösung einer gültigen Ehe; in der BR Dtl. gilt das Zerrüttungsprinzip, d.h. eine Ehe kann dann geschieden werden, wenn die Ehegatten getrennt leben u. nicht erwartet werden kann, dass die Ehegatten die ehel. Gemeinschaft wieder herstellen; der nachehel. Unterhalt bestimmt sich nicht nach dem Schuldprinzip; für Anfechtung, Nichtigkeitserklärung u. Scheidung sind die Fam.gerichte zuständig.


      Unter Ehe steht durchaus was von Mann und Frau, aber das EheRECHT, dass, was vorraussetzt, dass eine Ehe abgehalten wird, was vorliegen muss und nicht erlaubt ist und wie sie getrennt wird...
      Also wenn man Homosexuelle nicht als Geisteskrank ansieht, dann sehe ich keinen Ehemangel und keine Ehehindernisse, die laut Definition eine Ehe verbieten sollten.
      Das so viele gegen das Adoptieren sind, finde ich zwar recht dumm, aber noch nachvollziehbar.
      Bloß ist mir absolut schleierhaft, warum man unbedingt eine Eheschließung verbieten will, die sich zwei erwachsene Menschen wünschen.
      Die Ehen in Indien zwischen Kindern= ok, hasse ich auch
      Eheschließungen zwischen Mensch und Tier = total bescheuert
      Ehe zwischen zwei Menschen = jahrelang hats geklappt und jetzt muss man es unbedingt einschränken, weil ein paar sich ein wenig mehr Gleichheit wünschen

      Viele hier sagen, sie sollen nicht richtige Familie spielen
      Wenn man sie lassen würde, dann würden sie es nicht spielen, sondern sein. Viele meinen, sie verstellen sich und übertreiben mit ihrem Getue. Das sie sich jetzt verstellen müssen, um keinen sozialen Tod zu erleiden und mit dem Gejammer aufhören würden, wenn man ihnen erträgliche Rechte (wegen denen weiß Gott keiner sterben würde) zusprechen würde, dass will aber keiner sehen, denn dann würde man sich selbst widersprechen... :argh:
    • @ME:
      Ehe ist im Sinne des GG eine Institution, welche der Familienbildung dient. Das dürfte bei Homosexuelen dezent schwierig ausfallen. Wenn nun eingewandt wird, dass es Menschen gibt, die sich von vornherein mit der Absicht, keinen Nachwuchs zu zeugen, verheiraten, so ist dem entgegen zu halten, dass sich solche entscheidungen mit dem Alter ändern können, was statistisch gesehen wohl auch recht oft passiert, und zum anderen regelmäßig nicht 110%ig ausgeschlossen werden kann, dass ein Kind "passiert." Auch diese beiden Punkte fallen negativ aus bezogen auf Homosexuelle.

      Da die Meinung gegen Adoption durch Homosexuelle als "dumm, aber nachvollziehbar" abgestempelt wurde, möchte ich dennoch mal die in diesem Topic aufgeführten Argumente pro widerlegen. Es wird oftmals davon gesprochen, dass Ehen geschieden werden oder zerrüttet sind und die Kinder dort nicht glücklich aufwachsen. Dies ist kein Argument für oder wider Adoption, da es völlig am Thema vorbei geht! Wenn Kinder geboren werden, hat der Staat wenig Einfluss darauf; er kann nur bei der Erziehung selbst eingreifen, wenn Defizite zutage treten, aber der Rest, also die Familienplanung, ist Privatsache.

      Wenn schon, muss man vergleichbare Situationen nehmen, also Adoption durch heterosexuelle und homosexuelle Paare. ausgangsbasis sind also nicht "natürliche" Familien, wie hier fälschlich angenommen wurde, sondern die Situation von Paaren, die adoptieren wollen. Dort gibt es für heterosexuelle Paare klare Vorgaben, was Alter, finanzielle Situation und anderes betrifft. Nur hier kann der Staat in Familienbildung eingreifen, wie bereits oben gesagt, um Kindern ein möglichst vielversprechndes Aufwachsen zu gewährleisten. Eine wichtige Voraussetzung ist ein geordnetes Aufwachsen in einem klassischen Familienbild. Welches homosexuelle Paar kann dies schon gewährleisten? Schaut man sich dann noch an, dass in D-Land ein Kind auf zehn adoptionswillige Paare kommt, bin ich strikt dagegen, Homosexuelle vorzuziehen, im Gegenteil, da die potenziellen Nachteile deutlich schwerer wiegen, denn Vorteile gegenüber Heterosexuellen finden sich genau null.
    • Original von The Madman 13h
      Ehe ist im Sinne des GG eine Institution, welche der Familienbildung dient. Das dürfte bei Homosexuelen dezent schwierig ausfallen. Wenn nun eingewandt wird, dass es Menschen gibt, die sich von vornherein mit der Absicht, keinen Nachwuchs zu zeugen, verheiraten, so ist dem entgegen zu halten, dass sich solche entscheidungen mit dem Alter ändern können, was statistisch gesehen wohl auch recht oft passiert, und zum anderen regelmäßig nicht 110%ig ausgeschlossen werden kann, dass ein Kind "passiert." Auch diese beiden Punkte fallen negativ aus bezogen auf Homosexuelle.

      Also ist die Ehe im Grunde eine wirtschaftliche Sache.
      Sie muss dem Staat nützlich sein, damit er sie erlaubt (ok, dass Paar bekommt auch den ein oder anderen Bonus)
      Nya, unter dem Aspekt verstehe ich es, es störte mich nur massiv, da fast jeder unter Hochzeit immer den Aspekt "man liebt sich und will für immer zusammenbleiben" sieht. Und das fände ich einfach verdammt unfair gegenüber Homosexuellen, da deren Liebe schließlich nicht weniger wert ist als die von Anderen.
      Wirtschaftlich (also bezüglich dem Zeugen von neuen Steuernzahlern) will ich das ganze gerne einsehen, aber es ändert halt nichts an der überall vorhandenen Einstellung, dass die Ehe die Besieglung ist, dass man zusammenbleibt und sich liebt. Aus diesem und keinem anderen Grund bin ich für die Homoehe, denn ich sehe unter dem Aspekt keinen Unterschied und das genügend Leute das Ganze so hinstellen, ist nunmal das, was mich immer so dermaßen wütend macht.

      Eine wichtige Voraussetzung ist ein geordnetes Aufwachsen in einem klassischen Familienbild. Welches homosexuelle Paar kann dies schon gewährleisten? Schaut man sich dann noch an, dass in D-Land ein Kind auf zehn adoptionswillige Paare kommt, bin ich strikt dagegen, Homosexuelle vorzuziehen, im Gegenteil, da die potenziellen Nachteile deutlich schwerer wiegen, denn Vorteile gegenüber Heterosexuellen finden sich genau null.

      Auch da widerspreche ich dir von der Grundlage her nicht, natürlich hätte das Kind Defizite im Leben, da nunmal Homosexuelle trotz all der geheuchelten Akzeptanz und Toleranz nach wie vor ein Dorn in den Augen von vielen sind und das Kind so durch die Umwelt massiv geschädigt wird, egal, ob dafür das "Elternpaar" genauso gut wäre wie ein Hetersexuelles.
      Aber da hatte ich auch schon angesprochen, dass mich auch genau das stört.
      Ich weiß, dass ein kind dadurch geschädigt werden würde, dass seine Zieheltern einer heftigen Kritik unterliegen, aber ich wünsche mir auch keine Adoptionsmöglichkeit für Homosexuelle unter diesen Vorraussetzungen. Denn auch das Paar würde extrem darunter leiden, wenn das Kind wegen der Umwelt, den mitmenschen immer nur bemitleidet oder ausgelacht werden würde. Und das ist unmenschlich für Adoptiveltern und Kind.
      Was ich will, ist eine akzeptierende Umwelt, die es wenigstens mit Ignoranz sieht und nicht mit Abwertung. Wenn die Kritik an den Homosexuellen, wenn man die ganzen Klischees und Vorurteile beiseite schaffen könnte (vor allem den Unsinn, dass Kinder, die von Homosexuellen erzogen werden, auch homosexuell werden), dann würde es kein Problem geben, wenn auch Homosexuelle ein Kind aufziehen, denn ausser dem Unterschied, dass die Eltern beide dasselbe Geschlecht hätten, würde es die selben Möglichkeiten haben, aufzuwachsen.
      Mein Wunsch nach Homosexuellenehen und -adoptionen sind nicht einfach ne Laune, sondern ich sehe mit der Umsetzung eben dieser Genehmigungen, dass man endlich beginnt, Homosexuelle als Menschen und nicht als "was anderes" zu sehen.
      Aber da sich allein schon hier alle immer mit dem momentanen "Denk an das Kind, es wäre schrecklich" sofort ablehnend stellen und gar nicht darüber nachdenken "Was wäre, wenn genau die Umwelt, die das eigendliche Problem ist, sich bessert?", dann fürchte ich, wird es noch eine sehr lange Zeit dauern, bis es irgendwann mal Akzeptanz hier in Deutschland gibt (denn man kann in anderen Ländern sehen, dass es geht, in Belgien können Paare [nach langen eingehenden Verfahren über die private Situation] Kinder adoptieren und es gibt viele Länder, wo Homosexuelle heiraten können und es gab keine Probleme [denn wenn, dann wären sie als Skandal mindestens in der BILD], insofern bleib ich dabei, dass die Umwelt der große Störfaktor ist).
    • Zwei Dinge:
      Ich kann mich nicht entsinnen, beim Ehebegriff einen wirtschaftliuchen Aspekt auch nur angedeutet zu haben. Vielmehr ist es ein kultureller Begriff, gewachsen über Jahrtausende, der durch das GG eben geschützt wird. Und als kultureller Begriff umfasst die Ehe immer den Wunsch, eine Familie zu gründen.

      Zu den nachteilen gehört bei homosexuellen Paaren noch ein weiterer Aspekt, wenn man mal gesellschaftliche Nachteile ausklammern will. Angenommen, zwei Schwule adoptieren ein Mächden. Dieses kommt in die Pubertät. Ich behaupte mal, dass es den Behörden, welche ein Kind einem Paar zusprechen, lieber ist, wenn das Kind einen Mann und eine Frau als Ansprechpartner hat als nur eins von beidem, vor allem in der von mir gebildeten Konstellation.
    • Original von The Madman 13h
      Ich kann mich nicht entsinnen, beim Ehebegriff einen wirtschaftliuchen Aspekt auch nur angedeutet zu haben. Vielmehr ist es ein kultureller Begriff, gewachsen über Jahrtausende, der durch das GG eben geschützt wird. Und als kultureller Begriff umfasst die Ehe immer den Wunsch, eine Familie zu gründen.

      Hm...
      Also ich sehe es kulturell eigendlich anders
      Heutzutage ist dieses Gedankengut sehr verbreitet, dass der WUNSCH nach Familie da ist, aber bekanntlich war es früher eigendlich mehr ein Zwang. Man heiratete, kriegte Kinder, aber mehr war da auch wieder nicht. Nicht umsonst hatten die Griechen die Frau zuhause und für die Lust einen Lustknaben oder eine Tempelprostituierte zur Hand. Der Begriff Ehe ändert sich kulturell gesehen immer. Und da einfach pauschal sagen, dass Homosexuelle da nicht drin sind, ist auch falsch, es sei denn, du machst es an Europa fest, da habe ich tatsächlich von keiner homosexuellen Ehelichung gehört, aber auf Inseln um Griechenland, in Bereichen Asiens, Afrikas und ein Aboriginiestamm hatten vor Jahren (vielleicht auch noch heute?) Kulturen, in denen der gleichgeschlechtliche Partner geehelicht wurde und sich Mann und Frau nur zum Kinder zeugen trafen und zu nichts anderem. Das haben auch heute noch ein paar Affenarten. Und es gab viele Stämme, die bisexuell leben, also wo kein fester Partner exestiert und man sich beider Geschlechter bedient.
      (Und das mit Griechenland stimmt, da gabs schließlich Mykonos (ich hoffe, es ist richtig geschrieben) für die Männer und eine Insel für die Frauen gab es auch, Artemis war nähmlich die Schutzgöttin von dieser, die angeblich in einem See in der Mitte mit Nymphen immer gebadet hat und jeden Mann tötete, der es wagte, die Insel zu betreten (vielleicht gibts die Inseln deshalb auch nimmer in dieser Art xD")

      Angenommen, zwei Schwule adoptieren ein Mächden. Dieses kommt in die Pubertät. Ich behaupte mal, dass es den Behörden, welche ein Kind einem Paar zusprechen, lieber ist, wenn das Kind einen Mann und eine Frau als Ansprechpartner hat als nur eins von beidem, vor allem in der von mir gebildeten Konstellation.

      Da könnte man bei Adoptionen aber problemlos eingreifen und den Paaren z.B. nur ein Kind des eigenen Geschlechts erlauben. Und wieso sollte es zwei Gesprächspartner haben?
      Viele Eltern sind da auch sonst sehr erklärfaul und bei "natürlichen" Kindern mit alleinerziehenden Eltern sind auch nie "Probleme" aufgetreten, ich denke daher nicht, dass es supernotwendig ist (ausser zum schön aussehen für die Behörden, damit diese sich besser fühlen), es gibt schließlich den Sexualkundeunterricht, bei mir exestiert ein sg. Elefon bei Sexualfragen und ich mein, jeder Mann und jede Frau kennt sich zumindest mit den gröbsten Grundlagen aus (oder willst du mir sagen, dass du, nur, weil du männlich bist, nicht weißt, was ein Mädchen machen muss, wenn es seine Periode bekommt?). Ausserdem bezweifel ich in deinem Fall, dass keiner der Männer nicht damit gerechnet hätte und sich informieren würde, um dem Kind bei den Fragen stand zu halten.
    • Unsere Verfassung ist, wie auch unsere kulturellen Werte, in Europa gewachsen, zuletzt besonders mit der Aufklärung. Damit kippen sämtliche Staaten ohne Aufklärung hinten rüber. Dann das Beispiel Griechenland: Dort gab es funktionierende Familien, wie wir sie heute kennen. Das, was du beschreibst, betrifft eine kleine Gruppe von Menschen, die sich solch ein Leben leisten konnte, berührte aber nicht die Familie an sich. Wenn heute Männer zu Dominas oder sonst wohin laufen, ist das zwar eine Sache zwischen ihnen und ohrer Frau, aber es tangiert die Familie nicht. Familie ist ja nicht nur die Ehe, sondern auch das Aufziehen von Kindern und u.U. sogar auch das familiäre Zusammenleben in eienr größeren Gemeinschaft, wenn noch Großeltern oder andere Verwandte im Haushalt sind.

      Original von MangaEngel
      Viele Eltern sind da auch sonst sehr erklärfaul und bei "natürlichen" Kindern mit alleinerziehenden Eltern sind auch nie "Probleme" aufgetreten, ich denke daher nicht, dass es supernotwendig ist


      Noch einmal: Vergleiche nicht immer reguläre Familien mit denen, wo Kinder adoptiert werden. Was in regulären Familien abläuft, hat der Staat nicht in der Hand. Soll er aber ein Kind einem Paar als Adoptivkind zuordnen, muss er zuallererst das Wohl des Kindes beachten, der Wunsch der Eltern ist erst einmal nachrangig. Und dass es dem Wohl des Kindes besser entspricht, wenn es vom eigenen und vom anderen Geschlecht Eltern hat als nur solche vom anderen, dürfte einleuchten. Nicht alles kann man sich mit Büchern anlesen, womit ich eben nicht Themen wie Periode meine.
    • Original von The Madman 13h
      Familie ist ja nicht nur die Ehe, sondern auch das Aufziehen von Kindern und u.U. sogar auch das familiäre Zusammenleben in eienr größeren Gemeinschaft, wenn noch Großeltern oder andere Verwandte im Haushalt sind.

      Familie ist Ehe, denn dass die Eltern sich binden, ist eine gute Vorraussetzung
      Warum kann man aber nicht dann auch ohne eine Familie eine Ehe haben?
      Wieso müssen diese immer von einander abhängig sein?!
      (In Päda hatten wir mal einen ähnlichen Vergleich: Erziehung ist Sozialisation, aber Sozialisation ist nicht ausschließlich Erziehung. So sehe ich es mit Familie auch, du zählst selbst auf, was alles da rein gehört und Ehe ist ein Teil davon, aber selbst bei einem impotenten (oder beiden) Teil des Paares wird die Ehe akzeptiert, also ist Ehe nicht zwingend Familie. und daher denke ich, gibts auch keinen zwingenden Grund, es Homosexuellen zu verbieten. Wenn es hier neben unserem heutigen (ausschließlich deutschem, denn jedes Land handelt da anders) kulturellem Bedenken auch um den Wirtschaftsaspekt geht, dann gibt es genau genommen wahnsinnig viele Schmarotzer, die ohne das Zeugen von Nachkommen die Bonuse des Staates einkassieren. Und das völlig legal, während Homosexuelle das ganze im Ausland und ohne jeden Bonus machen.

      Original von MangaEngel
      Soll er aber ein Kind einem Paar als Adoptivkind zuordnen, muss er zuallererst das Wohl des Kindes beachten, der Wunsch der Eltern ist erst einmal nachrangig. Und dass es dem Wohl des Kindes besser entspricht, wenn es vom eigenen und vom anderen Geschlecht Eltern hat als nur solche vom anderen, dürfte einleuchten. Nicht alles kann man sich mit Büchern anlesen, womit ich eben nicht Themen wie Periode meine.

      Ich denke, diesen Aspekt kann man auch mit natürlichen Paaren vergleichen. Wie wollen die rausbekommen, ob die Eltern z.B. in der Pubertät Frage und Antwort stehen? Vorher fragen? Große Klasse. Sowas kann man nicht absichern, nicht in einer natürlichen Familie und auch mit sonst was für Mühe nicht in einer Adoptivfamilie. Du hattest selbst geschrieben: sobald das Kind weg ist, kann man nichts mehr machen (ausser das Jugendamt bei Extremfällen). Welche Themen meinst du denn? Über welche Themen sollte ein kind fragen, die wirklich ausschließlich ein Geschlecht wa sagen kann. Oder besser gefragt, welche THEMEN könnte es aufbringen, für die es zwei verschiedene braucht. Man geht davon aus, dass Mama einem Mädchen besser erklären kann, wie die Brüste wachsen und überhaupt alles in der Pubertät. Da weiß Papa vielleicht auch nicht so viel drüber. Da wäre es vollkommen ok, wenn dann z.B. ein Mädchen von einem Lesbenpaar aufgezogen werden würde, denn beide kennen sich aus. Und worüber könnte ein Mädchen ihren Vater befragen? Wie man Jungs anmachen könnte...kann man die Mamas fragen. Was man Jungen schenkt...kann man auch die Mamas fragen. Ich verstehe wirklich nicht, was so absolut nur zwei verschiedene Geschlechter gemeinsam machen können? Ich denke, da ist einfach purer Idealismus des Staates am Werk, dass sie denken, eine ideale Mami und ein idealer Papi erziehen das Kind zum späteren guten Steuerzahler. Und das macht mich krank, denn der Staat geht einfach davon aus, dass es zwei verschiedene sein MÜSSEN, da das Kind es so haben will (wobei es, wenn nicht die Mobbinggefahr bestünde, nichtmal sicher wäre, da es wie gesagt in anderen Ländern problemlos klappt).
      Ich denke, dass du wieder mit etwas abgeänderten Argumenten kommst und ich ebenso mit leicht angepassten und wie so bis zum Absturz des Servers oder so hierüber och streiten könnten, da keiner nachgeben wird, da wir beide halt ne Meinung von Adoption und Ehe haben, die sich gegenseitig, wenn man so will, abstoßen -___-"
    • Dass man Ehe und Familie nicht getrennt sieht, liegt eben, wie gesagt, an der über Jahrtausende gewachsenen Begrifflichkeit. Schließlich ist die Ehe auch eine religiöse Angelegenheit, und da steht immer die Familie im Mittelpunkt. Das bedeutet nicht, dass es daneben nicht ähnliche Lebensgemeinschaften geben kann, aber die Familie wird durch die Verfassung im besonderen Maße geschützt. Warum sollte davon eine Kosntellation profitieren, von der von vornherein klar ist, dass sie diesen Schutz nicht verdient, da daraus nie eine Familie werden wird?

      Ich hörte mal, dass es in den USA möglich sei, sein Auto zu heiraten. Ob es stimmt, weiß ich nicht, aber nhemen wir dies einmal an. Findest du, eine solche Verbindung solle den Schutz des GG verdienen? Immerhin hast du argumentiert, dass es eben eine Sache der Liebe sei. Findest du, so jemand solle Kinder adoptieren dürfen? Nun mag man einwenden, dass dort der Begriff Familie noch weiter entfernt ist als bei einem homosexuelen Paar; nichts desto trotz taugt beides nicht, um den Begriff Familie sinnvoll ausfüllen zu können. Immerhin ist es auch vom Denken her irgendwie cerdreht: Da sind zwei Menschen, die von dem, was die Natur vorsieht, abweichen - ob nun genetisch oder aus welchem Grund auch immer, sei dahin gestellt - und die darum nie Kinder haben können. Gleichwohl wollen sie aber welche haben. Das passt irgendwie nicht zusammen, so als wolle ein Blinder Scharfschütze werden.
    • Original von The Madman 13h
      Das bedeutet nicht, dass es daneben nicht ähnliche Lebensgemeinschaften geben kann, aber die Familie wird durch die Verfassung im besonderen Maße geschützt. Warum sollte davon eine Kosntellation profitieren, von der von vornherein klar ist, dass sie diesen Schutz nicht verdient, da daraus nie eine Familie werden wird?

      Ja, aber du sagst es selbst, wir haben heute erst diese Begriffe unzerrtrennlich gemacht, obwohl sie eigendlich an sich nicht viel miteinander zu tun haben (ich kann schließlich auch unverheiratet eine Familie gründen oder heiraten, wenn ich unfruchtbar bin)

      Da sind zwei Menschen, die von dem, was die Natur vorsieht, abweichen - ob nun genetisch oder aus welchem Grund auch immer, sei dahin gestellt - und die darum nie Kinder haben können. Gleichwohl wollen sie aber welche haben. Das passt irgendwie nicht zusammen, so als wolle ein Blinder Scharfschütze werden.

      Dann frage ich mich, um nochmal auf die Unfruchtbaren zuzugreifen, wieso solche Menschen dann adoptieren dürfen oder geht es hier um das Prinzip?
      Alle, die Kinder haben könnten aber nicht können, dürfen Kinder adoptieren.
      Dann wäre es aber wieder widersprüchlich, denn Homosexuelle können durchaus Kinder kriegen, sie sind schließlich nicht unfruchtbar. Lesben können mithilfe einer Samenspende problemlos ihr persönliches kleines Glück bekommen, die Schwulen diesbezüglich zwar nicht, aber viele deutsche Schwule greifen mittlerweile schon auf Leihmütter zurück, die für sie gebären (in der Zeit von dem Paar versorgt werden) und dann das Kind bekommen (das Prinzip nurtzen auch Paare, wo die Frau keine Kinder bekommen konnte).
      Insofern gibt es theoretisch gesehen zwei Blinde, die schießen wollen, aber nur die einen dürfen es, die, die es vom Körper aus nicht können. Die, die (warum auch immer, da ist man sich ja immer noch nicht sicher, wie Homosexualität entsteht) eher emotional bedingt unfähig sind, Kinder zu zeugen, die dagegen dürfen nicht. Und ich denke, es wäre wirklich zuviel verlangt, Homosexuelle zu zwingen, mit dem anderen Geschlecht zu verkehren nur deshalb (denn ich kenne ein paar Homosexuelle, die zwar das Andere Geschlecht gut leiden können, aber sich niemals mit diesen Sex vorstellen können [wie viele Heteros mit dem selben Geschlecht auch])
      Allerdings erlaubt man es ihnen dennoch nicht.
      Mal angenommen, die Theorie mit dem Genetikfehler (wie auch immer das gehen soll) wäre richtig, dann wären alle Homosexuelle aufgund eines "Defekts", wie es Evilitschi so schön nannte, dazu gezwungen, unfruchtbar zu sein, ähnlich den Impotenten. Dann sagt der Staat aber einfach nur "Nein", weil diese wegen diesem "Fehler" nicht in ihre Vorstellung einer Familie passen. (und selbst bei der aktuellen Theorie, dass es mit den Mengen an Östrogenen und Testosteron zusammenhängt, wären die Homosexuellen zumindest im Adoptions- und Zeugungsaspekt Opfer der Natur, da sie es schließlich nicht beeinflussen können [egal, ob sie es wollen oder nicht])
      Man behandelt also diesbezüglich "Kranke" (sorry an alle für diesen Begriff ^^") unfair miteinander, weil die eine Krankheit dem Staat besser gefällt als die Andere
    • Kaum ist man ne Woche weg, schon verpasst man alles. :/

      Gut, ich will jetzt aber nicht wiederkäuen, was eh schon hundertmal hier durchgenommen wurde, ich gebe nur kurz mal meine Meinung kund - und zwar, dass ich finde, dass das Rollenspiel da vielleicht gut gemeint ist, aber übers Ziel hinausschießt. xD (Ich meine, ich als Schüler wäre höchstens genervt, anstatt Verständnis zu entwickeln. oO) Es gibt sicher andere Methoden.

      Trotzdem, Homosexualität als "Defekt" oder Ähnliches zu bezeichnen, finde ich immer noch falsch. Ein Defekt liegt dann vor, wenn etwas nicht richtig funktioniert. Asthma ist z.B. ein Defekt. Aber die Homosexuellen, die ich kenne, funktionieren eigentlich ganz gut. :tongue:


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Hm, habe lange mit mir selbst gekämpft, ob ich mich zu diesem Thema äußern sollte oder nicht. Ich schließe mich Uly an, ich werd jetzt auch nicht alles nochmal wiederholen, was andere schon gesagt haben. Stadtdessen werde ich mich nur kurz zu meiner Meinung über dieses Rollenspiel äußern, statt mich jetzt mehr oder weniger ausführlich über die Aktzeptanz (ob vorhanden oder nicht, sei dahingestellt) von Homosexuellen in unserer...wie bitte, was? Stimmt ja, "Gesellschaft" ist ein unglaublich schwammiger Begriff, sagen wir lieber, die Aktzeptanz hier in...Deutschland? Egal, ich schweife ab.

      Die Leute stehen auf Rollenspiele? Okay, betreiben wir ein kleines Rollenspiel.
      Versetzt euch mal in die Zeit zurück, als IHR in der 9. Klasse wart...hättet ihr den Lehrer ernstgenommen, wenn er euch als Aufgabenstellung aufgegeben hätte, eine Szene in einer Schwulenbar nachzuspielen?

      Ganz ehrlich? Leute, nennt mich unreif, aber ich kann mich noch ziemlich gut dran erinnern, wie ich damals in solchen Rollenspielen aufgeblüht bin - ich habe mich jedesmal köstlich darüber amüsiert, wenn wir uns in irgendwelche Stereotypen reinfühlen sollten, und das, was dabei rauskam, war jedesmal absolut karrikativ und überzogen. Egal, ob wir in Musik ein Musical über Bandenkriege abhandeln und ich mich in die Rolle der Bordsteinschwalbe Latoya "Isch hatte heut 30 Kerls vorm Frühstück" Bratislava reinversetzen sollte oder wir in Ethik über die traditionelle Rollenverteilung in der Familie reden und ich einen absolut charakterschwachen, selbstmitleidigen Ehemann gespielt habe...für mich waren solche Rollenspiele - von ihrem pädagogischen Wert - immer absoluter Nonsense, weil wir eher auf Vorurteilen zurückgegriffen haben, statt sie abzubauen.
      Und wenn ich ehrlich bin - auch bei diesen Schwulen Rollenspielen wäre das nicht anders abgelaufen, auch wenn es ja eigentlich ein Thema ist, das mich direkt betrifft. Ja, wahrscheinlich wäre ich wie eine Tuppertunte in einer lila-flauschigen Duftwolke durch den Raum getänzelt, die hinter jedem Typ herwäre, und wir alle hätten uns - wie immer eigentlich - vor Lachen weggehauen. (Oh Gott, ich erinnere mich gerade an eine Diskussion zum Thema Ethnische Minderheiten im Englisch-Kurs, und an das fröhlich-schwuffige Friseusen-Pärchen Bill+ Andy, die in einem Schauspiel aufgetaucht sind...)

      Klar, das trifft jetzt natürlich nicht auf alle Schüler zu. Einige haben sich echt Mühe gegeben, sich in die Lage der Beteiligten hineinzuversetzen, aber von einem Großteil der Leute denke ich einfach, dass sie ein solches Rollenspiel nicht mit dem nötigen Ernst angehen würden.
      Das hat jetzt nichts mit der Sinnhaftigkeit solcher pädagogischer Methoden zu tun, aber ich glaube einfach, wir sind durch Eltern, Erziehung, Umfeld, aber vor allem durch Medien so vorbelastet mit Vorurteilen, dass eine Auseinandersetzung mit Homosexualität in der 9. Klasse bestenfalls eine Schadensbegrenzung, aber niemals eine Möglichkeit zur Unterbindung von Vorurteilen sein - der Schritt müsste meiner Meinung nach schon viel, viel eher gesetzt werden.

      Let's get out of here while there's still time to walk. Running for your life is SO geeky.
      [Blockierte Grafik: http://img851.imageshack.us/img851/9964/bannerfashionclub.png]
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