Leseprobe

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    • Wow... Seid ich hier das letzte Mal etwas online gestellt habe, ist viel Zeit vergangen. Mehr als ein Jahr, möchte ich behaupten.

      Jedenfalls habe ich mich seit langer Zeit endlich einmal wieder daran gewagt, eine Zelda-Fanfiction zu beginnen. Bisher stehen zwei Prologe, die ich hier online stellen möchte, damit ihr sie euch ansehen und sie bewerten könnt. Je nachdem, wie viel Anklang sie hier finden, entscheide ich, ob ich weiterschreiben werde, oder nicht. (Was nicht bedeutet, dass ihr sie alle ums Verrecken gut bewerten müsst, das wäre nicht in meinem Sinne. Wem etwas nicht gefällt, soll es bitte sagen! xD) Es könnte sein, dass noch einige Tippfehler drin sind. Ich habe eigentlich schon jemanden querlesen lassen um Derartiges auszumisten, allerdings war die betreffende Person sich teils selbst nicht ganz sicher.

      Wie dem auch sei, langer Rede kurzer Sinn, hier sind die Texte:



      Der vergessene Prolog


      Irgendwo, an einem Ort, der außerhalb von Raum und Zeit existierte, an einem Ort, der jedem sterblichen Wesen bekannt war, doch den niemals jemand erreichen würde, standen sich zwei ungleiche Männer gegenüber und kämpften. Es war ein ewiger Kampf. Sein Beginn lag Äonen von Jahren zurück, er reichte hinein bis in den Ursprung der Erde, des Himmels und der Sterne. Er dauerte auch jetzt noch an, und er würde weitergehen, endlos, bis zu dem Tag, an dem die Sterne entfliehen und die Erde den Himmel verschlingen würde. Die beiden Männer wussten, dass ihr Krieg endlos war, dennoch bereiteten sie sich darauf vor, ihn nun zu beenden. Mit wütenden Kampfschreien, die in der Unendlichkeit niemand hören würde, stürmten sie mit gezogenen Schwertern aufeinander zu, holten aus, und stachen zu. Der jüngere der beiden war schneller, flinker als sein Gegner, seine Klinge blitzte im trüben Licht dieses wunderlichen Ortes, dann durchstach sie die Brust seines Gegners, ließ ihn laut aufschreien, seinen ganzen Zorn herausbrüllen, bis sein Ruf schließlich verhallte und er wieder zur Ruhe kam. Der Schlag hatte ihn durchbohrt, doch nicht getötet. Dazu hatte er zu viel Finsternis in seinen Körper hineingesogen. Doch seine Existenz, sein Leben, oder sein Tod, lagen nun in einer einzigen Handbewegung seines jungen Gegners. Schwer wie der Odem der Zeitgöttin, die mit jedem Atemzug das Universum in Bewegung setzt, hallte sein Röcheln von den zerklüfteten Felswänden rings umher wieder.
      „Und… Was wirst du nun mit mir tun?“, fragte er: „Vernichtest du mich oder… Rettest du mein Leben… Held.“ Der junge Mann atmete schwer, seine letzte Attacke hatte ihn sehr mitgenommen. Mit leerem Blick, die Augen stur auf seine Klinge gerichtet, an der nun langsam das Blut seines Gegners herabsickerte, Tropfen für Tropfen, meinte er nur: „Ich wollte nie… ein Held sein.“ „Und doch bist du es!“, fuhr ihn der alte Mann an: „Auserwählt von den Göttern, ausgestattet mit einer gesegneten Klinge, mich, ja, mich! – Zu töten!“ „Nicht töten… besiegen!“, unterbrach ihn der Held. Sein Gegner zögerte, schwieg einige Sekunden, in denen er sein junges Gegenüber fest ins Auge fasste, dann entgegnete er: „Obwohl ich ein Kind der Götter bin… Ich diene ihnen... Bin ich nicht ihr Untertan! Ich werde mein Ziel verfolgen, so lange ich lebe…“ „Dann musst du sterben!“, brach der Junge heraus „Stoß also endlich zu!“, fuhr ihn der Alte hitzig an, der junge Held ergriff feste sein Schwert, schickte sich an, seinen Feind nun vollends zu durchbohren, sein wütendes Knirschen hallte von den Wänden wieder, doch plötzlich, ganz plötzlich, hielt er inne, und seufzte. „Nein.“, antwortete er: „…Niemals. Ich kann nicht…darüber entscheiden.“ „Dann bist du schwach.“ Der alte Mann war inzwischen in sich zusammen gesunken, nur seine rechte Hand, mit der er sich fest an der Klinge der gegnerischen Waffe festklammerte, die ihn durchbohrte, hielt ihn auf den Beinen. „Hätte ich gesiegt… Hätte ich dich niemals am Leben gelassen.“ „Ich weiß“, seufzte der junge Held: „Das ist der Unterschied zwischen uns beiden.“ „Was wirst du also tun…?“, fragte der Alte, und das Gespräch war seinem Anfang angelangt. Für eine Sekunde blickte der junge Mann zu Boden. Eine dicke, tiefrote Blutlache hatte sich dort ausgebreitet. Sie berührte bereits seine Stiefel. „Du hast Recht, ich…“, der junge Mann blickte auf, genau ins Gesicht seines Feindes: „…bin schwach. Ich kann nur dein Schicksal aus meinen Händen legen. Und warten. Bis die Zeit… eine Entscheidung bringt.“

      Und mit diesen Worten zog er die Klinge aus dem Leib seines Gegners, der zu Boden sackte. Und der junge Recke nutzte die Macht seines Schwertes, er rief die Götter herbei, seinen Gegner fest zu bannen, an diesem Ort der außerhalb von Raum und Zeit existierte, an diesem Ort, der jedem sterblichen Wesen bekannt, doch den niemals jemand erreichen würde.

      Und seine Geschichte sollte weitergereicht werden, von Generation zu Generation, sein Feind würde zu dem Teufel aus der Wüste werden, und ihn selbst sollte man zum Herrn der Zeit erklären.




      Der erste Prolog


      Mit festem Schritt, ihren Körper in einen dicken Mantel und ihr Baby in eine warme Decke eingehüllt, stapfte die junge Frau durch den tiefen, kalten Schnee. Mit jedem Schritt hinterließ sie mit ihren dicken und unförmigen Pelzstiefeln neue Fußabdrücke in der tiefen Schneeschicht, während die herabrieselnden Flocken ihre Spur langsam aber sicher verwischten. Sie befand sich in der Nähe des Hibernia, des höchsten Berges der Welt, der sich turmgleich und von frostigen Gletschern umhüllt über der Erde erhob. Diese Gegend war bewaldet, doch in ewiger Kälte gefangen. Tagsüber umsäumten riesige Wolkenberge die Spitze des Hibernia, doch nun war es Nacht, und alle Wolken hatten sich verzogen, um einem ganz besonderen Schauspiel der Natur Platz zu machen. Dem nördlichen Licht. Wie ein Regenbogen aus blau, grün und violett, wie ein gefangener Strahl aus buntem Mondlicht, flimmerte der Streifen am Himmel und umspielte die Spitze des Hibernia. Es hieß, der Ursprung des nördlichen Lichtes läge irgendwo auf dem Gipfel des Berges. Es hieß, dort befände eine einzelne, blaue Blume, inmitten des Schnees, die nur nachts blühte, und ihr Blütenstaub, der vom kühlen Wind in den Himmel getragen wurde, ließ das nördliche Licht entstehen. Doch niemand hatte es je geschafft, den Gipfel des Hibernia zu erklimmen, um nachzusehen… Für einen Moment hatte die junge Frau innegehalten, all die Kälte und den Wind vergessen, und nur verträumt das schummrige Farbenspiel am Himmel betrachtet. Dann hörte sie in der Ferne einen Wolf heulen, ihr Kind begann in seiner Decke unruhig zu strampeln, und sie wurde aus ihren Gedanken gerissen. „Still… still.“, beruhigte sie den Säugling, wiegte ihn ein paar Mal in ihren Armen hin und her, und starrte ein letztes Mal ängstlich über ihre Schulter in den Wald hinein, um sicher zu gehen, dass sich dort auch tatsächlich kein Wolf versteckte. „Ich muss weiter!“ schoss es ihr durch den Kopf und so setzte sie sich entschlossen wieder in Bewegung. Während sie weiter durch lief, schien sich um sie herum das Wetter zu verändern, der sanfte Schneefall wurde immer heftiger, und ein pfeifender Wind sauste zwischen den Bäumen hin und her. Ihre Wangen waren von dem heftigen Sturm schon längst blau gefroren und schmerzten, und langsam begann auch, das Gefühl aus ihren Füßen zu verschwinden. Dennoch stapfte sie weiter durch den immer tiefer werdenden Schnee, eine andere Möglichkeit hatte sie nun ohnehin nicht mehr. Zum Umkehren war es nun zu spät und hier in der Kälte bleiben konnte sie auch nicht, das einzige, was für sie noch offen war, war weiter zu gehen, und ihren Bestimmungsort zu erreichen. „Bald… Bald sind wir da.“ Hauchte sie ihrem Baby entgegen und drückte es noch etwas mehr an sich, meinte aber eigentlich nur sich selbst. Dichter weißer Nebel stieß aus ihrem Mund hervor während sie sprach, hing für kaum eine Sekunde vor ihr in der Luft und wurde dann stürmisch von den wilden Winden in alle Himmelsrichtungen verweht. Entschlossen setzte sie erneut einen Fuß vor den anderen, sackte jedoch augenblicklich zusammen, nur um direkt wieder aufzustehen und weiter zu marschieren. „Bald sind wir da!“, hauchte sie nochmals, stapfte weiter… einen Schritt… zwei Schritte… Dann brach sie zusammen. Mit einem letzten Atemzug hauchte sie all ihre Kraft aus ihrem Körper und starrte zur Seite, wo ihr Kleinkind neben ihr im tiefen Schnee lag, immer noch in seine Decke gehüllt. „Bald…“ murmelte sie ein letztes Mal und schloss die Augen. Dann fiel sie in Ohnmacht.



      Als sie wieder zu sich kam, herrschte noch immer tiefste Nacht, um sie herum, jedoch hatten sich die zornigen Windböen in friedliche Stille verwandelt. Der Sturm war vorüber, alles war ruhig, und sogar der sanfte Hauch ihres eigenen Atems hallte in ihren Ohren und ließ ihren Brustkorb sanft auf und ab sinken. Es dauerte eine Weile, bis die junge Frau all ihre Sinne wiedererlangt hatte, dann jedoch sammelte sie all ihre hinterbliebenen Kräfte, stützte sich mit ihren Handschuhen fest im Schnee ab und stand auf. Ihr erster Blick fiel zum Himmel, wo noch immer das nördliche Licht glitzerte, zu dem sich nun der leuchtende Vollmond gesellt hatte. Ein Gefühl von Erlösung entflammte in ihrer Brust, als sie das Schauspiel betrachtete, es war als sei ein fester gordischer Knoten in ihrem Herzen endlich erschnitten worden. Der Sturm war vorbei. Tatsächlich vorbei. Und sie war… tatsächlich am Leben. Ohne umschweife sank sie zu Boden, verneigte sich vor dem Mond, wieder und immer wieder, und stammelte stumme Gebete vor sich hin. „Danke.“
      Dann hörte sie ein Krächzen.
      Aufgeschreckt von dem Laut erhob sie sich aus ihrer Verbeugung, sah sich wie verrückt um und erkannte endlich eine Krähe, die in der weißen Schneelandschaft wie ein schwarzer Ascheteufel aussah und wie wild um ein am Boden liegendes Bündel herumhüpfte. Erst verstand die Frau nicht, dann jedoch kehrte die Erinnerung zurück und sie sprang wild geworden auf, um den Raben von ihrem Säugling zu vertreiben. „Weg! Weg da!“, keifte sie laut und ruderte mit den Armen. Die Krähe flatterte augenblicklich aufgescheucht in die Höhe, schlug wild mit den Flügeln, so dass sie einige Federn verlor, ließ etwas aus ihrem Schnabel auf den Säugling herabfallen, und flog davon. Ohne zu zögern ergriff die Frau ihr Kind, hob es auf und drückte es fest an sich, lachte erleichtert, und vergoss noch ein paar Tränen. Erst als sie sich beruhigt, ihr Kind ein paar Male hin- und hergewiegt hatte, hielt sie den Kleinen von sich weg, lächelte erfreut und starrte ihn an. Dann jedoch erstarb ihr Lächeln, ein Staunen huschte über ihr Gesicht und ihre Augen weiteten sich, als sie erkannte, was der Vogel auf die Wange ihres Kindes hatte fallen lassen. „Ein blaues… Blütenblatt?“, murmelte sie verwirrt, nahm die winzige Blüte von der Backe ihres Sohnes und wandte sich erstaunt in alle Richtungen um, in der Hoffnung, den Raben noch irgendwo entdecken zu können. Doch zu spät, das Tier war verschwunden. Stumm blieb die junge Frau einige Sekunden lang inmitten der Schneebedeckten Lichtung stehen, starrte auf das Blütenblatt in ihrer Hand und drehte es nachdenklich immer wieder hin und her. Dann setzte sie sich in Bewegung. Bis zu ihrem Ziel konnte es nicht mehr weit sein…

      Ihr weiterer Weg war einfach. Fast wie ein richtiger Weg schlängelte sich ein Pfad vor ihr durch den verschneiten Wald, es schien fast, als öffnete die Natur ihr nun eine Pforte, nachdem sie sich ihr zuvor in den Weg gestellt hatte. Immer weiter lief die junge Frau durch den Wald, setzte einen Fuß vor den anderen, obwohl sie schon längst keine Kraft mehr dazu haben sollte. Irgendetwas trieb sie weiter, und sie wusste nicht, ob es ihre eigenen, verborgenen Kräfte waren oder nur die Gewissheit war, bald angekommen zu sein, doch was es auch war, es half ihr, nicht aufzugeben.
      Und wirklich, nach einiger Zeit hatte sie ihr Ziel erreicht.
      Zuerst sah sie nur den dichten grauen Rauch aufsteigen, der sich gegen den tiefblauen Nachthimmel abhob, dann sah sie das unförmige, überdimensionale Dach aus Stroh zwischen den Bäumen hervorstehen. Schließlich erkannte sie das gesamte Haus. Es wirkte seltsam unwirklich, wie aus einer anderen Zeit, nein, einer anderen Welt. Mit seiner niedrigen, aus dunklen, morschen alten Holzbrettern bestehenden Fassade, dem viel zu großen, deformierten Dach aus Stroh und Reisig und dem verkrüppelten Schornstein, aus dem dicker grauer Rauch emporstieg, wirkte es fast wie ein Hexenhaus, ein Ort aus einem Märchen, doch sicher nicht aus der Realität. „Kein Wunder…“, murmelte die junge Frau: „Immerhin wohnt darin…“
      Stockend brachte sie den Satz in Gedanken zu Ende. Ein leichter Schauer durchfuhr sie, als sie daran dachte, was sie in der Hütte erwarten würde, doch schließlich fasste sie sich ein Herz und stapfte hinüber zu dem wunderlichen Gebäude, das mit seiner dunkelbraunen Farbe im weißen Schnee ebenso fehl am Platz wirkte, wie der Rabe zuvor.
      Mit vorsichtigen Schritten näherte die junge Frau sich der Pforte des Hauses, sah sich ein letztes Mal zaghaft zu allen Seiten um, nahm dann jedoch all ihren Mut zusammen und klopfte an.
      „Wer ist da?!“

      Die Stimme erklang aus dem Inneren der Hütte und ließ die Frau fast augenblicklich zusammenzucken. War das die Stimme eines Menschen? Sie hatte sich eher angehört wie die einer Bestie. Die junge Frau zögerte. Sollte sie sich lieber erklären oder doch besser weglaufen? Noch ehe sie sich für eine der beiden Optionen entscheiden konnte, ließ die Stimme aus der Hütte sie erneut erschaudern. „Wer it da?“, schnarrte sie erneut, diesmal lauter, klarer, der Einwohner des Hauses schien sich offenbar der Türe genähert zu haben. „Ich bin… Ich brauche eure Hilfe!“, stammelte die Frau und ärgerte sich noch im selben Moment darüber, dass sie nicht reißaus genommen hatte. Schlurfende Schritte erklangen hinter der Pforte des Hauses, zuerst leise, dann immer lauter, bis sie schließlich inne hielten. Die junge Frau hörte mehrere Schlösser knicken, dann öffnete sich knarrend die Tür der Hütte und ihr Bewohner gab sich zu erkennen.
      Es war eine einfache, alte Frau. „Seid ihr… Impa?“, fragte die junge Frau an die Greisin gerichtet und starrte neugierig auf die Alte herab, die, genau wie ihr Haus, unwirklich, wie eine Figur aus einer Geschichte wirkte. Wie eine Märchenhexe. Sie war klein und bucklig, reichte der jungen Frau gerade einmal bis zur Schulter, ihr Gesicht war faltig und wirkte ausgetrocknet, als schien ihre Haut nur mehr von den Knochen ihres Schädels zu hängen. „Wer möchte das wissen?“ krächzte die Greisin sie an und verschränkte die Arme, wobei die junge Frau einen kurzen Blick auf ihre Hände werfen konnte. Sie waren knöchern, ihre Finger lang und ihre Fingernägel spitz und gekrümmt. Sie musste sie seit Jahren nicht mehr geschnitten haben. Zögernd starrte die junge Frau auf sie herab, blickte tief in ihr Gesicht mit seinen bösen Adleraugen und der krummen Hakennase, dann antwortete sie, ruhig und wahrheitsgemäß: „Mein Name ist... Amelia.“
      Für einige Sekunden musterte die Alte Amelia, fuhr mit ihren großen gelben runden Augen prüfend über die Gestalt der jungen Frau hinweg, blieb mit ihrem Blick an ihrem in ein Tuch gewickelten Säugling hängen, öffnete ihre Arme aus der Verschränkung und röchelte, nun etwas freundlicher: „Gut dann ist mein Name… tatsächlich Impa.“ Dann machte die Alte mitten auf dem Absatz kehrt, wobei ihre zerrissene schwarze Kutte und ihre fast bodenlangen grauen Haare um sie herumwirbelten wie die Federn eines alten Raubvogels, und setzte sich ins Innere ihres Hauses in Bewegung. „Komm herein!“, keifte sie Amelia entgegen, die keine Sekunde lang widersprach, sich bückte und geduckt durch die viel zu kleine Pforte des Hauses trat, Impa hinterher. Im Innern angekommen schloss sie zuerst die Tür hinter sich, dann blickte sie sich in der Hütte um. Sie schien keine Fenster zu besitzen, durch die Licht eindringen konnte, und dennoch schien es hier drin nicht dunkel zu sein. Stattdessen hing ein seltsamer, roter und blauer Dunst in der Luft, der in alle Ecken und Ritzen zu schweben und das Haus von innen heraus in ein schummeriges Leuchten zu hüllen schien. Verwundert sah Amelia sich nach Impa um, ließ ihren Blick über unzählige morsche Regale voller Gläser mit bunten Flüssigkeiten und einen großen runden Tisch aus bemaltem Holz fliegen, dann erkannte sie die Alte in einer entlegenen Ecke des Hauses, wo sie über einen wuchtigen alten Kupferkessel gebeugt stand. Mit ihrer knöchrigen, krallenartigen Hand ergriff sie eine große Schöpfkelle von einem Haken an der Wand, tauchte diese tief in den Kessel und schüttete den Inhalt schließlich in zwei schlichte runde Becher aus bunt bemaltem Ton. Dann hängte sie die Kelle vorsichtig zurück an ihren ursprünglichen Platz, ergriff mit einer schnellen Bewegung die beiden Trinkgefäße und humpelte damit eilig zurück zu Amelia. „Hier. Trink das. Und setz dich.“, murmelte sie und rümpfte ihre schnabelartige Nase. Amelia verzichtete auf den trank, setzte sich aber eilig an den Tisch und wartete neugierig auf die Alte, damit sie sich zu ihr hockte. „Trink das. Es wird dich wärmen.“, röchelte die Greisin nochmals, dann setzte sie sich der jungen Frau gegenüber und trank selbst einen kurzen Schluck aus ihrem Becher. „Nein danke.“, murmelte Amelia und starrte auf ihre Tasse herab, in der eine grüne, trübe Flüssigkeit langsam vor sich hin Dampfte und von der beißende Rauchwolken in die Höhe rollten um sich mit dem leuchtenden Nebel unter der Decke zu verwirbeln. „Trink es!“, murrte Impa nochmals, diesmal mit mehr Nachdruck. „Es ist bloß Tee, oder denkst du, ich möchte dich vergiften, Mädchen?“ und fast keifend fügte sie hinzu: „Wenn ich das gewollt hätte, wäre es schon längst geschehen, und zwar ohne dass du es bemerkt hättest!“
      Ein furchtsames Schauern fuhr über Amelias Rücken hinweg, während ihr Blick über die bunten Flüssigkeiten in den Regalen fuhr und schließlich auf der grünen Brühe in ihrem Becher landete. „Also gut.“, jammerte sie, ergriff die Tasse und nahm eilig einen Schluck. Der Trank schmeckte ebenso scheußlich wie er roch und aussah, dafür jedoch schickte er ein wohliges Gefühl in Amelias Hals, Brust und Bauch, und mit einem beruhigenden Seufzer musste die junge Frau feststellen, dass er tatsächlich wärmte. Zögerlich trank sie einen weiteren Schluck, dann stellte sie den Becher vor sich ab und starrte erwartungsvoll zu Impa herüber. „Sehr gut. Wirklich sehr gut.“, meinte die Alte, ergriff einen knorrigen Gehstock aus Holz, der an den Tisch gelehnt war, und erhob sich, unter einigen Anstrengungen. Dann setzte sie sich in Bewegung, schritt zu einem ihrer Regale hinüber, wandte sich von Amelia ab um die Gläser darin zu betrachten, umklammerte ihre Krücke zittrig mit beiden Händen und fragte, in einem besorgten Tonfall: „Also, mein Kind… Was stimmt mit deinem Sohn nicht, dass du, eine Soldatenfrau, ihn durch die ganze Kälte bis zu mir hinunter in meine Hütte schleppst?“ „Du kannst hellsehen!“, schoss es aus Amelia hervor. Ohne zu zögern, sprang sich von ihrem hölzernen Hocker auf, sodass dieser knallend unter ihr zu Boden fiel, und stellte sich der alten Impa mit festem, jedoch nicht anklagendem Blick gegenüber. Viel mehr zeigten ihre Augen Sicherheit. Sie war überzeugt von ihren Worten. „Ich?“, fragte Impa ungläubig: „Nein, ich kann nicht hellsehen. Ich bin nur alt genug. Erfahren genug um zu wissen, dass keine Mutter dieser Welt wahnsinnig genug währe mit ihrem Kind durch einen Schneesturm zu marschieren, wenn es nicht von äußerster Wichtigkeit für das Kind währe. Und dass die einzigen Menschen, die sich hier in einem Umkreis von zehn Meilen aufhalten, Soldaten und ihre Familien sind. Also sag schon deinen Willen, und verschwende nicht mehr meine Zeit. Ich habe nicht mehr viel davon.“ Der Blick in Amelias Augen veränderte sich, ihre Pupillen flackerten, tasteten das Gesicht der Alten ab. Irgendetwas zögerte in der jungen Frau. Sie zweifelte. War dies wirklich nur eine alte Heilkundlerin. Oder doch eine Wahrsagerin. Sie musste es herausfinden. „Die Soldaten sagten mir, du wärest eine Seherin!“, murmelte Amelia anklagend. Impa verfiel in ein röchelndes Lachen, schwang ihren knorrigen Gehstock und wandte sich zu der jungen Frau herum. „Ha. Haha. Soldaten. Soldaten sagen viel, wenn der Tag lang ist, besonders wenn sie es einem hübschen jungen Mädchen sagen können… Eine Seherin. Ich? Nun, vielleicht, ja, vielleicht bin ich eine Seherin, aber nur, weil ich viel gesehen habe, in meinem langen Leben. Du stiehlst mir meine Zeit, Kindchen!“ „Aber ihr wusstet dass ich seine Mutter bin!“, rief Amelia aufbrausend: „Woher wollt ihr nicht wissen, dass ich nur seine Ziehmutter, sein Kindermädchen, bin?“ „Seine Augen…“, murmelte die Alte, diesmal ruhig und gelassen, ja, fast betrübt, ganz im Gegensatz zur ungestümen Amelia, als wolle sie die junge Frau beruhigen. „Er hat die selben Augen wie du. Die Farbe. Und auch der Ausdruck.“ Mit humpelnden Schritten näherte sie sich ihr, starrte sie zuerst an, strich ihr über die Wange, und berührte dann das Gesicht des Kleinen, an der selben Stelle. Das Kind weinte nicht, obwohl die alte Frau so fürchterlich aussah. „Ja, ganz sicher. Dies ist dein Kind.“, murmelte sie. „Sein Name… ist Link.“, hauchte Amelia geistesabwesend, während sie die alte Frau betrachtete, die ihrem Sohn die Stirn streichelte. „Link…?“, wiederholte Impa und sah die junge Frau von unten herauf fragend ab: „Link…?“ „Ja…“, murmelte Amelia. „Ja!“, meinte Impa, wandte sich wieder dem kleinen zu und begann eifrig zu nicken. „Ja! Ja! Link. Natürlich. Ein guter Name. Ein alter Name, aber ein guter. Ja!“ Dann wandte sie sich wieder von der jungen Frau und ihrem Kind ab, humpelte einige Schritte durch das Zimmer, wobei ihre Krücke bei jedem Schritt ein pochendes Geräusch auf dem Boden erzeugte, und meinte schließlich, als sie stehen blieb: „Also gut. Ich werde sehen, was ich für ihn tun kann. Was fehlt ihm, er scheint nicht krank zu sein…“ „Nun ich… Ich glaube er…“ begann Amelia zögerlich, dann brach sie den Satz ab, schüttelte den Kopf und begann von neuem: „…Ihr seid sicher, dass ihr keine Seherin seid?“ „Eine Seherin. Eine Seherin.“, wiederholte Impa: „Mein Kind, wieso sollte eine Seherin deinem Kind helfen können?“ „Seht euch… Seht euch seine Hand an.“, erklärte Amelia erregt, schob die Decke ihres Sohnes ein wenig zurück, und nahm vorsichtig dessen kleinen Arm in die Hand. Verständnislos humpelte die Alte wieder auf die Frau und ihr Kind zu, starrte neugierig auf das Kind herab und kniff die Augen zusammen, um besser erkennen zu können was mit der Hand des Jungen nicht stimmte. Ein seltsames Muttermal zeigte sich auf seinem Handrücken, es schien unter seiner Haut hindurch zu schimmern. Ein Dreieck, unterteilt in drei weitere Dreiecke. „Das Triforce…“, stammelte Impa ungläubig. „Ein Symbol für die Götter.“, meinte Amelia überzeugt: „Und für Helden.“
      Für einige Momente schwieg Impa. Dann drehte sie sich ohne ein Wort um, erneut, um zurück zu ihren Regalen zu gehen, die vollgestopft mit Glasgefäßen waren. Das Gesicht der Alten spiegelte sich verzerrt in einer der bunten Flüssigkeiten, während sie mit leerem Blick darauf starrte und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Schließlich lachte sie kurz und emotionslos auf. „Was?“, fragte Amelia und wickelte ihr Kind wieder ein: „Was denkst du?“ „Dieses Zeichen…“, begann Impa und klopfte leicht mit ihrem Gehstock auf den Boden: „…Bedeutet Nichts.“ „Nichts?!“, unterbrach sie die junge Mutter, doch eine gebieterische Handbewegung der Alten brachte sie sofort zum Schweigen. „Nichts.“, wiederholte sie röchelnd und fügte hinzu: „…Es bedeutet Nichts. Das heißt, dieses Zeichen ist nichts weiter als ein Muttermal, eine Laune der Natur, und dein Sohn ist nur einer von vielen, einer von den tausend Menschen dort draußen in Hyrule. Er wird aufwachsen, sein Leben führen, eines Tages sterben, und niemand wird sich an ihn erinnern.“ Impa schwieg einen Moment, ebenso wie Amelia, dann holte die Alte erneut Luft, seufzte und meinte: „Oder… Dieses Zeichen bedeutet Alles. Dieses Zeichen auf der Hand deines Sohnes ist das heilige Triforce, er ist ein Auserwählter der Götter, er wird große Taten vollbringen, und alle Welt wird sich an seine Namen erinnern. Für immer.“ „Für immer…“, wiederholte Amelia und sah auf Link herab, der sie neugierig aus seinem Tuch heraus anblickte und sich an sie schmiegte. „Aber was denn nun?“, fragte die junge Frau ratlos und blickte zu Impa herüber, die immer noch mit leerem Blick auf ihr Regal starrte „Wird er ein Held oder nur einer von Vielen? Weißt du es wirklich nicht?“ Die Greisin seufzte einige Male, erhob ihre krallenartige Hand um nach einem kleinen Gefäß zu greifen, welches sie einige Male hin- und her wiegte, dann murmelte sie, während sie sich Amelia zuwandte: „Wer kann das schon sagen, mein Kind? Warum sollte ihn die Tatsache, dass es bloß ein gewöhnliches Muttermal ist, davon abhalten, Großes zu vollbringen? Warum sollte ihn ein Zeichen der Götter davor bewahren, dass seine Erinnerung ebenso wie sein Körper verblasst?“ Vorsichtig stellte sie das Gefäß zurück, setzte sich langsam in Bewegung und streichelte dann, als sie Mutter und Kind erreicht hatte, dem Kleinen die Wangen. „Die wirklich wichtige Frage ist doch…“, begann sie und sah zuerst den Jungen, dann Amelia an: „Würdest du ihn weniger lieben wenn er kein Auserwählter wäre?“

      „Nein.“, antwortete die junge Frau geistesabwesend. Sie hatte verstanden. Ja, wirklich. Mit einer zarten Bewegung drückte sie den Kleinen an sich, nickte Impa zu und meinte: „Dankeschön. Vielen Dank.“ „Nicht zu danken, mein Kind.“, murmelte die Alte und tätschelte dem Baby noch einige Male die Stirn, während sie sich umdrehte und zu ihrem Kessel zurück schlurfte. Plötzlich wirkte sie sehr übermüdet und gebrechlich, ganz im Gegensatz zu ihrem vorherigen, herrischen Auftreten. „Du gehst jetzt besser. Sieh zu, dass du gut nach Hause kommst. Und dass deinem Sohn nichts passiert, er ist ein hübsches Kind. Und sorge dafür, dass er das Zeichen verbirgt, gleich welche Bedeutung es hat. Menschen werden davon sehr schnell beunruhigt, wie du dir sicher denken kannst…“ „Jawohl.“, meinte Amelia und wandte sich ab. Langsamen Schrittes näherte sie sich der Pforte, um zu gehen. Dann erkannte sie das Symbol, das in die Innenseite der Tür geritzt war. „Das allsehende, tränende Auge. Das Symbol der Shiekah.“, dachte sie und wandte sich noch ein Mal zu Impa um, die sie zu ignorieren schien und sich wieder ihrem Kessel widmete. Es kitzelte sie in ihrer Brust, die alte Frau noch einmal zu fragen. Doch sie tat es nicht. Stattdessen öffnete sie die Tür, schritt hinaus in den kalten Wald, schloss die Pforte wieder hinter sich, und setzte sich in Bewegung. Sie lief zurück durch die verschneite Gegend des Hibernia, von dem es hieß, dass auf seinem Gipfel nachts eine blaue Blume blühe, deren Blütenstaub das nördliche Licht entstehen lässt, doch dessen Gipfel noch nie jemand erklommen hatte, um nachzusehen. Sie lief den ganzen Weg zurück bis in das Feldlager der Soldaten, zu denen auch ihm Mann gehörte. Jene Soldaten, die hier, an der nördlichsten Grenze Hyrules, Krieg gegen die Bestienhorden der Moblins führten. Jene Soldaten, die behaupteten, dass die alte Impa eine Seherin war. Nun, war sie es? Vielleicht war sie nur eine alte Frau, die schon Viel gesehen hatte. Aber reichte das nicht? Musste sie eine Wahrsagerin sein, damit Amelia ihrem Urteil vertrauen konnte? Musste ihr Sohn ein Held sein, damit sie ihn liebte? Musste das nördliche Licht einer blauen Blume entstammen, um schön zu sein? Nein, natürlich nicht. Und dennoch. Amelia hatte das allsehende Auge an der Türe gesehen. Und das Zeichen auf der Hand ihres Sohnes. Und die blaue Blüte…



      So, das waren so weit die Prologe. Man mag es seltsam finden dass ich gleich zwei davon an den Anfang einer Geschichte stellen möchte, allerdings erschien es mir als folgerichtig, da beide zwei wichtige Ereignisse vor Beginn der Geschichte beschreiben, die allerdings von einander getrennt sind. Vielleicht kann es sein, dass man aus den Prologen noch keine Rückschlüsse auf die spätere, richtige FF ziehen kann, daher möchte ich auch ein paar Worte dazu sagen.

      Im Großen und Ganzen soll es eine "solide" Zelda-FF werden, das bedeutet, eine eher schlichte Rahmenhandlung in Anlehnung an die Spielereihe. Rückkehr Ganondorfs, Links Weg zum Helden usw. Allerdings möchte ich die Rahmenhandlung benutzen um einige Themen abzuhandel, die mir interessant erschienen.

      -Revolutionen (Umwälzungen in einer Gesellschaft, Herrschaftsformen usw)
      -Helden/Heldentum
      -Legenden und ihr wahrer Kern
      -Ideale bzw das Eintreten für sie, bzw ihr Konflikt (zB Freiheit vs Sicherheit).

      So, das wars erst einmal, mehr habe ich nicht zu sagen (es gibt auch ohnehin schon viel zu viel zu lesen xD). Ich warte gespannt und freue mich auf eure Meinungen/Bewertungen...
      Look what I just did...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Shino ()

    • Naja, mir sind zwar Amelias Beweggründe für einen derartigen leichtsinnigen Todesmarsch auch recht schleierhaft aber der Rest gefällt mir gut, vor allem auch die sehr gut ausgeführten Beschreibungen der Umgebungen, bei so Stellen wie "wie ein gefangener Strahl aus buntem Mondlicht" dachte ich einfach nur wow... xD

      Ich werd die Story weiterverfolgen, ich bin auch gespannt auf den versprochenen Freiheit vs. Sicherheit - Teil :)

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Irrlicht ()

    • Original von Irrlicht
      Naja, mir sind zwar Amelias Beweggründe für einen derartigen leichtsinnigen Todesmarsch auch recht schleierhaft aber der Rest gefällt mir gut, vor allem auch die sehr gut ausgeführten Beschreibungen der Umgebungen, bei so Stellen wie "wie ein gefangener Strahl aus buntem Mondlicht" dachte ich einfach nur wow... xD

      Ich werd die Story weiterverfolgen, ich bin auch gespannt auf den versprochenen Freiheit vs. Sicherheit - Teil :)


      Zunächst mal: Danke. Du bist von dem Dutzend Personen, die sich diesen Thread angeguckt haben, der einzige, der ne Antwort geschrieben hat! ^^ (Und vielleicht auch der einzige ders ganz durchgelesen hat, aber naja, is vielleicht bisschen viel. XD)

      Jedenfalls, danke für die Konstruktive Kritik, damit konnte ich wirklich viel anfangen. ^^
      Eigentlich dachte ich, dass es offensichtlich ist, dass Amelia loszieht um herauszufinden was für eine Bewanntnis es mit Links Muttermal auf sich hat, aber wie das so oft ist, als Autor: Man selbst kennt alle Einzelheiten und vergisst daher manchmal, sie für den Leser deutlich zu machen.^

      Ich werde das also definitiv noch einbauen, nochmals vielen Dank. ^^

      So und jetzt werde ich erstmal auf weiter Kritik warten. xD
      Look what I just did...
    • Also naja, ich weiss nicht in wieweit man bei meinen Posts von konstruktiver Kritik sprechen kann, meist reicht es mit etwas Glück grade mal so für nen einigermassen verständlichen Kommentar aber Dankeschön xD

      Aber nochmal zu dem Punkt mit Amelias Reise, du hast durchaus offensichtlich dargestellt weshalb Amelia die Reise unternimmt, es schien mir blos unlogisch das sie Link nur wegen irgendeiner Prophezeiung in solche Gefahr bringt, schliesslich hat man ja seine Kinder so oder so lieb, wie Impa ja auch sagte...

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    • Original von Irrlicht
      Also naja, ich weiss nicht in wieweit man bei meinen Posts von konstruktiver Kritik sprechen kann, meist reicht es mit etwas Glück grade mal so für nen einigermassen verständlichen Kommentar aber Dankeschön xD

      Aber nochmal zu dem Punkt mit Amelias Reise, du hast durchaus offensichtlich dargestellt weshalb Amelia die Reise unternimmt, es schien mir blos unlogisch das sie Link nur wegen irgendeiner Prophezeiung in solche Gefahr bringt, schliesslich hat man ja seine Kinder so oder so lieb, wie Impa ja auch sagte...


      Naja sagen wir es so, für mich ist mittlerweile alles konstruktiv was nicht nur aus dem Satz "Ich find das Kapitel echt toll/total scheisse!" besteht. Das bei vielen Leuten meist auch nicht darüber hinausgeht, zumindest "dort wo ich herkomme", lol. xD Aber egal, zurück zu deinem Punkt:

      Natürlich stimmt es, dass, wenn man die letzte Moral des Prologs bedenkt, Amelias "Reise" (obwohl es eigentlich mehr nur eine Wanderung war xD), vollkommen ohne Bedeutung ist, da sie eingesehen hat, dass es für sie persönlich keinen Unterschied macht. Die Sache ist nur, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, musste sie es sich ja erst einmal von Impa "erklären" lassen, ergo, zu ihr gelangen. Zu Beginn war es für sie eben doch von Wichtigkeit, welche Bedeutung sich hinter dem Muttermal versteckt. Am Schluss bleibt ihr aber eben nur die Resignation, es nicht herausgefunden zu haben, bzw die Einsicht, dass es für sie selbt im Grunde bedetungslos ist.

      Abgesehen davon sind einige Details, die im Prolog erwähnt werden, auch noch wichtig für spätere Kapitel, zu denen ich allerdings jetzt noch nichts verraten möchte. xD
      Look what I just did...
    • Also ich muss sagen, dafür, dass es eine FF war, war sie erstaunlich gut ^^
      Sehr schöne Beschreibungen, zu der Story lässt sich jetzt noch nicht viel sagen, die Prologe waren aber doch recht geheimnissvoll.

      Hin und wieder einen Tippfehler gibt es schon noch, vor allem bei Pronomen hab ich desöfteren welche entdeckt (ihm statt ihr z.B.).

      Also, von mir aus kannst du gerne weiter schreiben, du hats meine Erlaubnis. XD


      Top 4™ Bruno
      Think original.

    • So, das erste Kapitel ist endlich abgeschlossen (und ich hab mich wirklich verdammt schwer damit getan, ganz ehrlich o_ô!) und somit stelle ich es online und den Kritikern, die die Gnade haben, es zu lesen, zur Verfügung. ^^



      1. Akt, 1. Kapitel: Vom Untergang der Sonne


      Dieser Abend im Königreich Hyrule schien außerhalb der Zeit zu existieren. Die kühlen Winde, die sonst um diese Jahreszeit aus dem Norden, der Gegend des Hibernia, in das Tal, in dem die hylianische Steppe lag, hinabwehten, hatten ausgesetzt, während die rote Sonne langsam hinter den großen Klippen im Westen, wo Hyrule an die Gespensterwüste grenzte, verschwand, ja fast statisch dort am Horizont verweilte und alle Welt in ein oranges, unwirkliches Licht einhüllte. Das Einzige, das Link noch daran erinnerte, dass die Welt in Bewegung war, waren die zahllosen Menschen die sich in dem kleinen Tal direkt unter ihm, unter der Anhöhe, auf der er sich befand, zusammengefunden hatte. Jenes Tal lag direkt hinter der großen Burgstadt Hyrule, der Hauptstadt des Königreiches, in deren Zentrum sich auch das große Schloss der königlichen Familie befand. Und so saß Link fest im Sattel seines Pferdes, Epona, umfasste lose mit einer Hand die Zügel und starrte, mit gekrümmtem Rücken, doch gehobenem Blick, in die Tiefe hinab, wo sich eine kleine Menschenmenge versammelt hatte und ein großes hölzernes Podest, gleich einer Bühne, umringte. Obwohl Link jederzeit zu ihnen hinunter hätte reiten und sich ihnen anschließen hätte können, tat er es nicht. Stattdessen zog er es vor, sie aus sicherer Entfernung und aus dem Schatten einer großen und knorrigen alten Kiefer heraus zu beobachten. Die Dunkelheit unter ihrer Baumkrone, durch die nur hier und da ein dünner, kaum sichtbarer Lichtstrahl auf das Gras am Boden fiel, bot Link den nötigen Schutz, die nötige Sicherheit, die er brauchte. Oder zu brauchen glaubte. Etwas Seltsames hatte von ihm Besitz ergriffen. Es war das Gefühl der totalen Selbstauflösung, das eintrat, wenn man lange und schweigend beim Treiben anderer Leute zugesehen hatte. Irgendwann vergaß man, wer man war, man hörte auf, den Gedanken seines eigenen Kopfes zuzuhören, und das einzige, das einen noch im Inneren ausfüllte, war die Welt, die man betrachtete. Und so starrte Link, gedankenverloren, hinab in das Tal unter sich, und sah den Geschehnissen auf der großen hölzernen Bühne zu. Drei große, finstere Galgen waren dort errichtet worden, und von diesen Galgen baumelten die Leichen dreier toter Männer. Die Hinrichtung war bereits vorbei. Ein seltsames Gefühl schlich sich in Links Brustkorb hinein, als er die unzähligen Menschen um den Richtplatz sah, die langsam damit begannen, sich aufzuteilen, auseinander zu gehen und ihren Weg zurück in die Stadt anzutreten. Es war das Gefühl, dass all das ihm gar nichts mehr bedeutete, ihm gleichgültiger wurde, mit jedem neuen Tag, an dem er erwachte, und mit jeder neuen Hinrichtung, die er aus der Ferne mit betrachtete. Die ganzen Gefangennamen und Exekutionen. Es gab schon zu viele davon und zu häufig, als dass noch irgendjemand einen Zornesseufzer darüber hätte ausstoßen können. Sie schienen nun eine grausame, trübsinnige Tradition im Königreich geworden zu sein, und Traditionen auszurotten erschien so sinnlos wie der Versuch den Mond mit einem Pfeil vom Himmel herab zu schießen. „All dies… Geht schon viel zu lange so.“, schoss es Link durch den Kopf, und im gleichen Moment begriff er dass dies der erste wirkliche Gedanke war, den er seit langer Zeit gedacht hatte. Aber was hätte er denn tun sollen? Die Gewalt im Königreich von Hyrule, der unendliche Krieg des Königs gegen die Rebellen, schien sich schon so endlos lange hinzuziehen, dass ein baldiges Ende ganz unmöglich war. Und mit jedem Tage starben mehr auf beiden Seiten, sowohl Rebellen als auch die Soldaten und Ritter des Reiches. Sein Vater war wohl beides gewesen. Zunächst ein Ritter und danach ein Revolutionär. Link seufzte, und verdrängte den Gedanken wieder. „Im Grunde sind sie mir alle egal… Bis auf ihn.“, schoss es ihm durch den Kopf, während er mit einem starren, angestrengten Blick den größeren und kleineren Menschengruppen hinterher sah, die sich vom Richtplatz weg, zurück in ihre Stadt begaben. Die Einzigen, die noch blieben, waren die Henker, deren Auftrag die Ermordung gewesen war. Sie begannen nun damit, die Toten von den Galgen herunter zu nehmen und von dem Podest hinab zu tragen.
      Das Geräusch von nahem Hufgetrappel schreckte Link aus seinen Gedanken, und so streckte er sich eilig in seinem Sattel aus, machte seinen Rücken gerade und wandte sich nach hinten um, um über seine Schulter hinweg zu sehen, wer dort auf ihn zugeritten kam. Es waren zwei Reiter, die sich ihm aus Richtung der Stadt zu nähern schienen, während ihre schwarzen Silhouetten sich gegen den roten Abendhimmel erhoben. Beide Reiter waren sehr schnell, doch schien es bei dem einen freiwillig, dem anderen erzwungen zu sein. Ohne sich in irgendeiner Weise anstrengen zu müssen, erkannte Link in dem einen Pferd ein Schlachtenross. Es war leicht zu erkennen, wenn man auf die Statur, die Größte, und die Gangart achtete. Das Pferd, mit seinem silbergrauen Fell und der schneeweißen Mähne, wirkte schlank, und war doch kräftig. Es konnte sehr schnell laufen, ohne überhaupt in einen Galopp zu verfallen oder sich übermäßig anzustrengen. Schon von weitem erkannte er den Reiter des Pferdes, einen hochgewachsenen Mann mit wehend schwarzem Umhang und struppig rotbraunen Haaren. Es dauerte nicht lange, da war er unter der großen Kiefer, wo auch Link sich befand, angekommen, wies sein Ross mit einem schnellen Zug an den Zügeln an, langsamer zu werden und schließlich anzuhalten, um auf den zweiten Reiter zu warten, einen Jungen etwa in Links Alter, mit schulterlangen, schwarzen Haaren und einer dunklen Kutte, dessen weißes Pferd alle Mühe zu haben schien, hinter dem Schlachtenross herzukommen. „Hallo, Link!“, rief der Junge fröhlich, doch atemlos. Der schnelle Ritt schien auch ihn angestrengt zu haben. „Hallo… Kafei.“, murmelte Link, beachtete den Jungen aber kaum, sondern starrte stattdessen mit festen Blick den Mann an, der seinen weiten Umhang nun zurückgeschlagen hatte, sodass man das große Schwert erkennen konnte, das an seinem Gürtel hing. Ein goldener Ring mit dem Symbol des Triforce war an seinem Knauf befestigt. Es war das Schwert eines königlichen Ritters. „Wusste ich es doch, dass wir dich hier finden…“, murmelte der Mann lachend, doch seine Stimme klang sehr rauchig und wie das Bellen eines Hundes. Er wandte Link sein Gesicht zu, und das erste was dieser sehen konnte war die große, schwarze Augenklappe aus Leder, welche die rechte Gesichtshälfte des Mannes überdeckte, und in die mit feinen roten Linien das große Auge, das Symbol des Volkes der Shiekah, eingeritzt war. Ohne genau zu wissen, warum, neigte Link rasch und in verbeugender Weise seinen Kopf und begrüßte den Mann: „Willkommen, Mylord!“ Ob es das Schwert an seinem Gürtel oder das zerstörte Gesicht des Mannes war, konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen, doch irgendetwas an ihm flößte Link ein wenig Furcht, oder zumindest Respekt, ein. „Pfff… Mylord.“, knurrte der Ritter und starrte Link von oben herab mit seinem verbliebenen Auge zynisch an: „Wir sind hier unter uns. Du hast keinen Grund, diese monarchischen Floskeln zu verwenden!“ „Verzeihung!“, murmelte Link und nickte nochmals, meinte dann jedoch, als er seinen Kopf erhob und dem Ritter tief in sein dunkles Auge blickte: „…Ralph.“ „Schon besser.“, knurrte der Mann erfreut und verzerrte sein verwildertes Gesicht zu einem schiefen Grinsen. Dann lehnte er sich auf dem Rücken seines Pferdes nach vorne, stützte sich mit dem rechten Unterarm auf den Knauf seines Schwertes, und fragte Link, wie beiläufig, doch immer noch mit seiner tiefen, verrauchten Stimme: „Also… Was tust du hier?“ „Ich betrachte nur die Exekution.“, murrte Link verteidigend, bemühte sich jedoch darum, sich von Ralphs Gebaren nicht zu beeindruckt zu zeigen. „Nur! Haha!“, kläffte der Ritter und ließ Link damit zusammen zucken: „Nur eine Exekution. Du solltest dich selbst reden, hören. Ein 17 Jähriger Junge und er betrachtet nur eine Exekution!“ Link schwieg, und dachte darüber nach. Ja, wenn man sich dessen bewusst wurde, war es furchtbar, doch war es nicht genau das, was er schon zuvor verspürt hatte? Er hatte all das viel zu oft gesehen, und glaubte nun nicht mehr daran, dass es jemals besser werden würde. „Ja!“, murrte er und starrte hinab in das Tal, wo die Leichen inzwischen vollständig abgehängt, zu Boden gelegt und mit weißen Leintüchern bedeckt worden waren. „Aber was ist das für eine Welt? Eine Welt in der es uns nicht mehr bedrückt… So etwas zu sehen?“ „Schuld ist nur der König.“, knurrte Ralph sofort und neigte sich zurück: „Nur er alleine richtet diese Menschen hin, sein Befehl bedeutet ihren Tod.“ „Und doch gab es niemals mehr Exekutionen als in der Zeit, in der ihr mit eurer Revolte damals begonnen habt!“, keifte Link und starrte Ralph, indem er sich ihm mit einer schnellen Kopfbewegung entgegen wandte, von unten herab mit großen, anklagenden Augen an. Ohne zu zögern riss der Ritter nun sein langes Schwert aus der Scheide, kreiste damit wütend über seinen Kopf hinweg, und schwang es mit einer kräftigen Bewegung Link entgegen, nur um Millimeter vor dessen Kehle halt zu machen. „Sag das noch einmal!“, murmelte Ralph wütend und mit zusammengebissenen Zähnen: „Sag das noch ein einziges Mal, und ich schwöre dir, ich hacke dir den Schädel ab, Junge!“ „Warum? Warum denn?!“, keifte Link hitzig und zornentbrannt zurück, ohne seinen Kopf auch nur ein Wenig von der Klinge zu entfernen: „Weil ich die Wahrheit sage?“ Aus den Augenwinkeln konnte Link Kafei erkennen, der erschreckt und mit großen Augen zu den beiden anderen hinüberstarrte, unfähig, etwas zu sagen, geschweige denn, einzugreifen. „Weil du sie verdrehst!“, murmelte der Ritter, stierte Link für einen Moment lang mit seinem einzelnen Auge böse an, und ließ dann seine Waffe sinken, ohne sie jedoch in ihre Scheide zurück zu stecken. „Wir Revolutionäre… von denen auch dein Vater einer war… Kämpfen um diesem Land zu helfen. Um ihm die Freiheit zurück zu bringen, die es unter diesem König nicht mehr hat.“ „Wozu kämpfen, wenn ihr am Ende doch nur sterben könnt?“, entgegnete Link, doch nun versöhnlicher. Etwas Melancholisches lag in seiner Stimme, und die Hoffnungslosigkeit in seinem Kopf. Ralph schwieg lange und ließ seine Antwort auf sich warten, während er mit leerem Blick sein Schwert zurück in seine Scheide schob. „Du liegst von Grund auf falsch. Sterben werden wir unter diesem König so oder so. Oder besser: Es ist kein Leben, das man unter ihm führt. Warum also nicht kämpfen, wenn man schon längst den Mut des Untoten besitzt?“ „Weil…“, begann Link, unterbrach sich jedoch dann selbst. Er ordnete für einen Moment seine Gedanken, versuchte, etwas Sinnvolles, ja, Großes zu sagen, doch schließlich sagte er nur: „…Weil diese Kämpfe mit jedem Tag nur noch unnützer werden.“
      Ein langes Schweigen trat nun wieder ein, in dem niemand auch nur ein einziges Wort sprach. Link hatte seiner Meinung Kund getan. Und auch Ralph schien ihn nun nicht mehr überzeugen zu wollen. Link glaubte nicht, sich mit seinem Glauben durchgesetzt zu haben, doch immerhin schienen die Fronten nun geklärt. Stumm betrachteten die Drei das Tal unter ihnen, dann, nach einer Weile, es mussten schon mehrere Minuten vergangen sein, meldete sich Kafei endlich zu Wort. „Es ist traurig…“, seufzte er und senkte betrübt den Kopf: „Wenn man bedenkt dass nur ein einziger der Drei dort unten wirklich ein echter Rebell waren.“ Der Satz brachte Links Brustkorb kurz in Wallung, erschreckte ihn, wenn auch nur für einen Moment, und entgeistert starrte er den anderen Jungen an: „Nur einer von ihnen? Und die anderen beiden?“ „Waren bloß Tagelöhner…“, schaltete sich Ralph, emotionslos, in die Unterhaltung ein: „Zwei arme Kerle, zur falschen Zeit am falschen Ort.“ Mit großen Augen und ungläubig starrte Link zwischen den beiden hin und her. „Das kann nicht sein…“, murmelte er: „vollkommen unschuldig?“ „Zumindest waren sie keine Rebellen. Das wüsste ich.“, entgegnete der Ritter. „Zur falschen Zeit am falschen Ort…“, wiederholte Link mit leerem Blick und starrte wieder in die Tiefe die das Tal ihm bot, hinab. Das alles schien so unglaubwürdig… Und dennoch war es Realität. Und es entsprach genau dem, das Link in seinem Innersten fühlte. Diese Revolte dauerte schon zu lang. Und inzwischen starben in ihr nicht nur königliche Soldaten und Rebellen… Sondern auch das kleine Volk von Hyrule. Dies war kein Platz mehr auf der Erde, dies war die Tiefe einer Hölle. Und es gab kein Entrinnen aus der Hölle. Obwohl man es sich so sehnlichst wünschte, im Innern seines Herzens. Zurück blieb nur der Nebel in der eigenen Seele. Der ganze Wahnsinn dieses Bürgerkrieges entfaltete sich in Links innerem Auge, und er hauchte:„Wir sind alle… zur falschen Zeit am falschen Ort.“
      Er war sich sicher, nun etwas Wahres gesagt zu haben. Dann sah er zum ersten Mal die Flammen.
      Wie eine Explosion, eine überdimensionale Stichflamme, flackerte das große, rote Feuer vom Herzen des Tals herauf und schreckte Link aus seiner Abwesenheit. Die Flammen blendeten ihn, sodass er sich reflexartig den Arm vor die Augen hielt und diese noch zusammenkniff. Dann jedoch, nach einigen Sekunden, als das zittrige Knistern und das tiefe rollende Geräusch des Feuers ihm gezeigt hatte, dass ihm nichts geschehen konnte, senkte er den Arm und öffnete die Augen, um zu sehen, was sich zugetragen hatte. Inmitten des Tals war ein gewaltiges Feuer entfacht worden, das in großen, blutroten Flammen bis zum Himmel züngelte und sich in der Düsternis verlor. Link war erstaunt, wie dunkel es bereits war. Während all der Zeit war ihm überhaupt nicht aufgefallen, dass die Sonne untergegangen war. „Was ist da los…?“, fragte er verwirrt, beantworte sich, nach einem Blick in die Flammen, seine Frage jedoch selber: „Sie verbrennen den Galgen… Und die Toten! Wozu?“ „Sie räumen auf.“, hörte Link Ralph in düsterem Tonfall brummen. Er wandte sich dem wüsten Ritter zu, der seinen Blick ganz auf das Feuer gerichtet hatte, und hörte ihn erklären: „Für den Einzug von Lady Ambi.“ „Lady Ambi, die neue Braut des Königs…“, murmelte Link unverständlich zu sich selbst, dann jedoch wandte er sich nochmals an den Ritter, und brüllte, gegen das lauter werdende Geräusch der Flammen: „Aber wozu? Ich weiß, dass die Lady morgen aus Labrynna kommt doch… Wozu verbrennen sie den Galgen?“ Ralph lachte. Er lachte laut und bellend, und warf sich in seinem Sattel zurück, dann wandte er sich an Link und zeigte ihm sein wohl sarkastischstes Grinsen: „Warum wohl? Würdest du ihn nicht verbrennen, um deiner Geliebten seinen Anblick zu ersparen? Der König möchte ein sauberes Hyrule für seine Gattin!“ „Doch jeder weiß von diesem Bürgerkrieg! Das wäre eine Farce!“, brüllte Link nochmals. Das dumpfe rollende Geräusch des größer werdenden Feuers zwang ihn seine Stimme immer lauter zu erheben: „Der König muss verrückt sein!“ „Darum bekämpfen wir ihn!“, entgegnete Ralph laut, und von den Flammen sichtlich unberührt. Ängstlich betrachtete Link den Ritter, der mit seinen wilden Gesichtszügen und der Stimme eher einem Räuber glicht, und sah zu, wie die Flammen wüste Schatten auf sein Gesicht warfen, sodass er mal menschlich, mal mehr nach einer Bestie aussah. Dann wandte Link sich ab, starrte zurück in die tiefen roten Flammen, und erkannte endlich den Mönch, der vor ihnen Stellung bezogen hatte. „Was macht er da?“, fragte Link verwirrt und an Ralph gewandt, doch dieser hob nur eilig seinen Finger und mahnte ihn zur Ruhe. Ohne zu zögern holte der Mönch ein dickes grünes Buch, das Buch Mudora, jene Sammlung heiliger Texte Hyrules, aus seiner Kutte hervor, schlug es auf und begann mit lauter Stimme, gegen den Lärm des Feuer, daraus vorzulesen. Link verstand kein einziges Wort, was jedoch nicht an der Lautstärke, sondern an der Sprache lag, in der der Mönch sprach. „Das ist Althyrulisch… Was sagt er?“, rief Link verwirrt und sah erneut zu Ralph. Dieser schloss die Augen, lauschte den Worten des Priesters und wiederholte sie, ins neure Hyrulisch übersetzt: „Ihr Göttinnen. Wir senden euch die Seelen unserer gefallenen Kinder, in der Hoffnung, dass sie mit dem Licht der Flammen zu euch finden mögen…“ „Ein Gebet.“, unterbrach ihn Link und murmelte: „…Ein Gebet für verstorbene Rebellen?“ Ralph indessen übersetzte weiter, während der Mönch in seiner Anrufung immer lauter und lauter wurde und einen Schritt zurück getreten war, um dem Züngeln einer Flamme auszuweichen. „Die Erde bedeutet Leiden, der Himmel die Erlösung. Auf das die Flammen die Geister der Leidenden vom Schlechten in das Gute tragen.“
      Der Mönch hatte geendet, er bekreuzigte sich, indem er Stirn und beide Schultern berührte, in der Form des heiligen Triforce, schlug das Buch zu, und betrachtete nun erneut das Feuer. Wie auch Ralph, Kafei, und Link in einiger Entfernung. „Er spricht ein Gebet für die verstorbenen Rebellen.“, murmelte Kafei deprimiert: „Ein guter Mann.“ „Nein, ein trauriger.“, entgegnete Link, in Gedanken versunken. Und so starrten sie hinab in die lodernden Flammen, keiner sprach ein Wort, und erneut stellte sich bei Link das Gefühl ein, zu verschwinden, eigentlich gar nicht mehr da zu sein, nur noch zu existieren, um die Welt, die sich um ihn herum entfaltete, zu beobachten. Und er hasste das Gefühl, das wurde ihm jetzt immer klarer. Er glaubte nicht daran, dass die Welt jemals wieder besser werden würde, und dennoch versuchte er sich gegen diesen Unglauben zu wehren. Er musste es einfach, denn viel schlimmer, als das ganze Leid der Welt war der Gedanke, einfach vor ihm zu kapitulieren. Doch sich ihm entgegenstellen, bedeutete, sich einer der beiden kämpfenden Seiten anzuschließen. Link verabscheute den König, doch er vertraute auch nicht den Revolutionären. Link dachte nach und starrte geistesabwesend in die großen Flammen. Drei Leintücher schimmerten unter ihnen hervor, und Link versuchte, sich an die Gesichter der Männer darunter zu erinnern. Es gelang ihm nicht. Er erinnerte sich an keines der Gesichter, obwohl er jede einzelne Hinrichtung mit angesehen hatte. Dafür waren es einfach zu viele gewesen. Er erinnerte sich nur an ein Gesicht. Das seines Vaters. „Im Grunde sind sie mir alle egal… Bis auf ihn.“, wiederholte er seinen Gedanken von zuvor. Schließlich schloss er die Augen vor dem Feuer, starrte nur noch auf die Flammen in seinem Inneren, und meinte, mit fester Entschlossenheit in seiner Stimme: „Ralph. Gebt mir Gelegenheit, den König zu töten. Ich kann euch dabei helfen.“ „In Ordnung.“, murmelte der Ritter und heimliche Rebell gefühlskalt. Link schloss immer noch die Augen, er lauschte dem Geräusch des Feuers, dass in seinen Ohren dröhnte, und fügte dann hinzu: „Nicht, weil ich wirklich an euch glaube. Doch weil mein Vater es getan hat. Ich will nur die Gerechtigkeit wieder herstellen, und die Ungerechtigkeit, die mir angetan wurde, war seine Exekution. Ich will nur ihn rächen, danach habe ich nichts mehr mit euch zu tun. Dann habe ich, was ich will.“ „Wie du willst.“ Entgegnete Ralph gelassen: „Du sollst deine Chance bekommen. Wir haben nur noch wenige Tage Zeit.“





      Das Einzige, worum ich mir nun so langsam mal Gedanken machen sollte, ist ein guter Titel. Ich habe versucht mich mit einigen wunderlichen englischen Titeln rumzuschlagen, doch die wollten mir alle nicht gefallen. Ich denke, ich werde die Story schlussendlich einfach "ZELDA" nennen... :D
      Look what I just did...

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Shino ()

    • Original von Irrlicht
      Eigentlich hab ich nicht viel zu sagen, auch das neue Kapitel ist wunderbar beschrieben, die Story an sich verwirrt mich zwar im Moment noch ein wenig, aber ich nehme an, das wird sich noch legen xD
      Höchstens ein paar Absätze hin und wieder für die Lesbarkeit, ansonsten Daumen hoch 8)


      Zu der Sache mit den Absätzen: Die hat es, in dem Word-Dokument, in dem ich sie schreibe! xD kA warums die nicht richtig übernimmt... aber egal beim nächsten Mal kommen sie rein.

      Naja, wenn du sagst, was du an der Story nicht verstehst, versuche ich, Klarheit rein zu bringen! XD
      Vielleicht liegt es daran dass ich etwas wenig Hintergrund-Informationen zu der Situation in Hyrule gegeben habe, das kommt aber wsl noch in einem der nächsten Kapitel. Die Sache ist, ich hätte es dumm gefunden einfach einen Tatsachenbericht abzuliefern ala "Es herrschte Bürgerkrieg in Hyrule..." usw.

      Jedenfalls, hoffen wir dass noch mehr Leute ihre Meinung sagen! xD
      Look what I just did...

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    • Original von Shino
      Jedenfalls, hoffen wir dass noch mehr Leute ihre Meinung sagen! xD


      Sagen wir so... Ich würde gerne xD'
      Aber mir ist das irgendwie viel zu viel Text auf einmal ^^''

      Kannst du mich evt in ICQ anschreiben und mir das Dokument schicken? Dann kann ich das da einmal komplett durchkommentieren und hier auch noch was schreiben xD'
      Da kann ich mir das besser einteilen als hier, weißt du?

      Ich hab bisher nur "Der vergessene Prolog" gelesen, weil der so schön kurz ist xD Klingt nicht übel.

      Also dann. Ich geh dann mal warten xD'
      Meld dich einfach xD'
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Original von Shiek-kun
      Original von Shino
      Jedenfalls, hoffen wir dass noch mehr Leute ihre Meinung sagen! xD


      Sagen wir so... Ich würde gerne xD'
      Aber mir ist das irgendwie viel zu viel Text auf einmal ^^''

      Kannst du mich evt in ICQ anschreiben und mir das Dokument schicken? Dann kann ich das da einmal komplett durchkommentieren und hier auch noch was schreiben xD'
      Da kann ich mir das besser einteilen als hier, weißt du?

      Ich hab bisher nur "Der vergessene Prolog" gelesen, weil der so schön kurz ist xD Klingt nicht übel.

      Also dann. Ich geh dann mal warten xD'
      Meld dich einfach xD'


      Okay, habe dich in ICQ geadded, musst mich nurnoch in die Kontaktliste aufnehmen dann schick ich dir das Dokument zu.
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