Stardust Ocean

    • Stardust Ocean

      Gegebenenfalls eine unerwartete Geschichte, gegebenenfalls über Kriminalität. Gegebenenfalls was schon tausendmal da war, gegebenenfalls mit einem Hauch Poesie.
      Gegebenenfalls keine Kriminalgeschichte in der klassischen Hinsicht.
      Hier wird nichts aufgeklärt.
      Wir gehen nichtmal auf die Versuche ein.
      Es ist die Geschichte von ein paar Menschen deren Leben anders verlief, als sie es geplant hatten.

      Soll es zumindest werden.
      Und ich hätte schrecklich gerne eure Meinung zum Anfang, wie man sich denken kann, aus der ich dann entscheide, ob ich das Vieh sterben lasse oder weiterschreibe.
      _______________________

      Stardust Ocean

      This was meant to be a lovesong.
      To lure you into sleep.

      Mommy's wonderboys talk here.
      We wanted to tell the napalmists that we loved their play.
      The suggestive character had really much influence on our works.


      Jede Geschichte hat einen vielversprechenden Anfang,
      auch wenn er manchmal uninnovativ und langweilig scheint.
      In jedem einzelnen Anfang schmeckt man den zarten Hauch einer tiefgreifenden Entwicklung, die ihn zu einem unverwechselbaren Part des Szenarios macht.
      Im Endeffekt ist das Leben also eine Geschichte- Die Geburt ist die Überschrift, sie kann alles über den Rest der Handlung in sich zusammenfassen, aber auch im Endeffekt ganz unpassend scheinen.
      Das erste Kapitel ist die Kindheit, in der sich die Tendenzen zum Genre der Geschichte entwickeln- Die Tafel wird langsam beschrieben, mit jedem Schritt ein neues Wort.
      Und der ganze Rest?
      Grob gesagt der Hauptteil unseres Buches; Das eigenständige Leben.
      Sterbe oder lebe, fülle das Buch zur Saga oder beende es als Pflichtlektüre, mach' einen billigen Schundroman daraus oder stech' dir mit der Pfeder das Herz aus.
      Dein Buch, dein Leben. Schreibe ein Drama von Liebe und Tod in die Sterne, über Akzeptanz, Verwirrung, Angst; Lebe eine Komödie lustig bis zum Brechreiz, ergieße dich über die Tränen eines Epos und umschmücke es alles mit dem Wichtigsten, das du hast.
      Das Leben dieser jungen Männer hätte am Anfang sicherlich schrecklich schlechte Bücher abgegeben. Sie würden unrealistisch erscheinen, eine riesige, wubbelige Masse Drama.
      Aber es hielt sie nicht davon ab, ihre Geschichte nicht als kleine Schundheftchen enden zu lassen, wie sie jeder schon kannte.
      Es ist diese Sache mit manchen Menschen, dass sie in einer geschmacklosen Poesie den Exzess leben, sich über alle Regeln hinwegsetzen und einfach abartig verworren in Klischees wie Drogen und Orgien eine Existenz führen, die doch auf ihre eigene unwichtige Art und Weise etwas ganz besonders wird. Unerklärlicherweise ist sie für den Zuhörer etwa so schön wie ein Supermarktkaktus für den Botaniker, aber für den tatsächlichen Zeugen, wie sie selber berichteten, abstruserweise unerklärlich aufregend auf diese bestimmte Art und Weise, die einen irgendwie glücklich macht. Eine gewisse Eleganz lag diesen jungen Männern im Blute; Ein gewisser beseelter Charme, der den Menschen verbot, sie länger als nötig zu verabscheuen.
      Man begann sich für sie zu interessieren und sympathisierte mit ihnen, man verlor sich in ihren nicht unüblichen Leben, denn man hatte bei ihnen noch das Gefühl, etwas ganz besonderes zu sein.


      -1 MEETING OF SORTS-

      Noch vor ein paar Stunden war Rodriguez' größte Sorge seine mögliche Kündigung.
      Er war wie jeden Morgen um sieben in die Küche getrottet, lustlos und müde, und hatte seiner Verlobten einen vielsagenden Blick zugeworfen.
      Sie war eine junge Dame aus Oxford, etwas ganz hochbetuchtes, wie er sagte eigentlich viel zu gut für ihn.
      Man musste zugeben dass es schon paradox war ihr dabei zuzusehen, wie sie den Speck für den kleinen, rundlichen Mann auf eien Teller fallen ließ, wohlwissend, dass er ihn nicht anrühren würde. "Wie geht es dir heute?," hatte sie eingeworfen, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Zu so früher Stunde war sie meistens auf ihre ganz eigene Art und Weise unausstehlich, was sich aber für gewöhnlich noch vor dem Mittagessen legte.
      Er kam nicht umhin, ein ehrliches "Schrecklich," von sich zu geben, denn dieser Morgen war tatsächlich noch um einiges schlimmer als die Vorherigen.
      "Sie wollen Leute entlassen. 'Jung und sympathisch', das muss der Betrieb sein." Mit einem schmerzhaften Seufzen hatte er sich zum Schrank begeben und sich eine Packung 'Mr. Myer's Müsliflakes' genommen, um sie lustlos in irgendeine Schüssel zu kippen.
      "Und du hast Angst, dass sie dich feuern könnten?," warf sie ein, sich äußerst interessiert das Spülbecken besehend. "Schließlich," und hier wurde ihr Ton beinahe höhnisch,"arbeitest du für die ja schon geschlagene zehn Jahre und stehst in Berufserfahrung deinem Chef in nichts nach."
      Sein rechter Mundwinkel begann zu Zucken; Allerdings hatte er sich nicht davon abbringen lassen, diese ekelhafte H-Milch zu seinem mehr oder weniger nahrhaften Frühstück zu geben.. "Wenn die das bloß so sehen würden."
      Und, in der Tat, sein Vorgesetzter, ein ebenso alter wie unausstehlicher Mann, würde Rodriguez Ansicht vermutlich nicht im Geringsten teilen.
      Es handelte sich bei ihm un den klassischen Chef, der bei jeder seiner Handlungen nur an das eigene Wohl und den Umsatz dachte und auch schonmal von den Angestellten 'alter Gorilla' oder auch 'Feldmarschall' genannt wurde. Sein stures und steifes Auftreten gaben seiner gefühlskalten und immer schlechtgelaunten Art noch die letzte Prise Salz, die ihn zum absoluten Ekelpaket machte. Aber, nichtsdestotrotz, war er eine schrecklich autoritäre Persönlichkeit, bei der 'selbst John Wayne Angst hätte, ins Wort zu fallen' . Seine militärische Disziplin und sein stolzer Schritt flößten den Arbeitern wie Arsen den nötigen Respekt ein, der das Beschweren unabdingbar verhindern sollte. Schon oft waren einzelne, meist waren sie noch Küken die gerade aus dem Schoß der Universität in die harte Erwachsenenwelt kamen, mit ihren Beschwerden über die 'psychologisch kaum tragbaren' Arbeitsbedingungen bis zu seinem Büro vorgedrungen- Doch immer, wenn sie nun wirklich vor ihm standen, er sein überlegenes Lächeln anschaltete und ihnen eine Zigarre anbot, kam nichts bis auf ein verängstigtes Stottern aus ihren halbmutigen Mündern. Und in dieses Büro musste Rodriguez, und sich mit dem Löwen höchst persönlich anlegen. Falls es denn so weit kommen sollte, wie er befürchtete.
      Aber ein andermal, nicht diesen Morgen.
      Dieser Morgen sollte ein völlig unerwartetes Kapitel werden.
      Kaum zehn Minuten nach dem Eintreffen der meisten Mitarbeiter waren die großen Glasflügeltüren aufgesprungen wie durch einen Orkanstoß ins Innere der Bank. In den ersten paar Sekunden darauf herrschte kaum Interesse bis stille Verwunderung, denn niemand, nichtmal das Sicherheitspersonal, hatte damit gerechnet, was in den nächsten zwei Stunden passieren sollte.
      Mit dem kalten Straßenwind kamen Schritte in ihrer absurden Gelassenheit langsamer als jedes Nachdenken des Sicherheitspersonals, aber trotzdem gerade schnell genug, um vor jeder Reaktion von außen eine Welle mechanischen Lärms zu erzeugen, die sich gleißend hell für ein paar Sekunden im Raum hielt.
      Mit dem verstummten des Knatterns eines automatischen Uhrwerks und dem Wiedereintreten des duffen Beamtengraus der Wände und des Fußbodens fielen nur kurz nach kleinen, silberglänzenden Patronenhülsen mehr als zehn Männer mit einem dumpfen Aufprall zu Boden.
      Für einen Schrei war das Entsetzen zu groß.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Citizen Insane ()