Das Parfum-Die Geschichte eines Mörders

    • @ Sirius
      Ich glaube mich daran zu erinnern, dass Grenoille in der Höhle oder als er auf dem Berg war, Tränen in den Augen hatte (ja, ein Anflug von Glück, hieß es)... Tränen, da er Absolut von sich selbst überwältigt war und jetzt seine Ruhe hatte und keinen Menschen mehr riechen musste.
      Ich muss noch mal im Buch genau nachschauen aber ich denke, so etwas in der Richtung herausgelesen zu haben.

      Du hast recht, nach der Orgie gegen Ende war im klar, dass der Menschenpöbel nicht ihn, sondern seine Kreation anbetete... und seinen eigenen Geruch hat er auch nicht wirklich bekommen.

      Nein, das Ende hast du auch richtig verstanden und klar hast du ein fundierteres Wissen über das Buch, da ihr es im Deutschunterricht behandelte und dadurch noch viel Informationen bekommen und angeeignet habt, um das Buch und dessen Inhalt besser zu verstehen. Besser als ich jedenfalls (Beneidenswerterweise)... aber ich glaube immer noch, dass es vor der großen Orgie einen Satz im Buch gab, der Grenoilles "Glück" beschrieb. Glück heißt nicht gleich Glücklich sein. Es ist keine Gefühlseigenschaft, wenn man das so nenn darf, es ist ein Zustand und kann auch ein Zeck empfinden... eben auf seine Weise. :D
    • @ mojo: die einzige traene, die grenouille jemals vergossen hat, wird meines wissens in dem moment geweint, in dem grenouille glaubt, seinen meist geliebten duft (den der laure) verloren zu haben. als richis mit ihr in der nacht seine flucht vorgenommen hat und der zeck ihren geruch fuer verloren glaubt- hier laueft ihm eine traene ueber die wange.

      zum film: ich hab ihn noch nicht angeschaut und bin nach wie vor am ueberlegen, ob ich es tun soll. bis jetzt habe ich das buch dreimal gelesen und eine sehr detailreiches bild von den personen fuer mich selbst gezeichnet. sogar den duft hab ich irgendwie fuer mich entworfen. mir das alles zerstoeren zu lassen (wie einst bei harry potter *hust*), bin ich irgendwo nicht bereit. mal sehn...
      schade schade, ich haette den ersten thread zum film gerne wieder ausgegraben, aber das hat sich durch den jetztigen ja eruebrigt. dereinst wurde er meines wissens von fowo ins leben gerufen...

      EDIT @ mojo: schau mal auf seite 268/269 (ausgabe vom diogenes verlag) vorbei ^^
      »Denn wir können, wenn wir nur die Entschlossenheit besitzen,
      die Hure Erinnerung und ihr ganzes Gelumpe und Gesindel aus dem Haus weisen.«

      - Virginia Woolf -

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    • Original von Mojo
      Tränen, da er absolut von sich selbst überwältigt war und jetzt seine Ruhe hatte und keinen Menschen mehr riechen musste.

      In der Zeit, die Greonuille in der Höhle verbracht hat, hat er sich sein persönliches Utopia errichtet. Da blieb ihm meines Erachtens keine Zeit für Glücksduseleien, es galt schlicht und ergreifend, sich an allem zu laben, was vorhanden war - in Grenouilles Fall eine über viele Jahre gesammeltes Archiv an Düften. Genuss hat er dort stetig empfunden, aber imo kein direktes Glück. Wenn, dann höchstens Zufriedenheit.

      Original von Mojo
      [...] und klar hast du ein fundierteres Wissen über das Buch, da ihr es im Deutschunterricht behandelte und dadurch noch viel Informationen bekommen und angeeignet habt, um das Buch und dessen Inhalt besser zu verstehen.

      Bekommen haben wir Informationen - abgesehen von den langweiligen 08/15-Interpretationsansätzen, die sich jeder Laie aus den Fingern saugen kann - leider nur sehr selten, das meiste musste jeder für sich herausfinden. Insofern kann ich mein fundiertes Wissen wesentlich mehr auf meine eigenen Recherchen denn auf Schulstunden stützen. Ich finde es sowieso schade, dass Lektüren, die eine genaue Analyse verdient hätten, derart oberflächlich abgehandelt werden.

      Original von Mojo
      Glück heißt nicht gleich Glücklich sein. Es ist keine Gefühlseigenschaft, wenn man das so nenn darf, es ist ein Zustand und kann auch ein Zeck empfinden... eben auf seine Weise.

      Glück als keine Gefühlseigenschaft zu benennen und im gleichen Satz von "empfinden" zu sprechen, halte ich für widersprüchlich. Ich wüsste zumindest nicht, dass man Zustände empfinden kann. Sie werden durch Gefühle ausgelöst, richtig. Das, was du hier als Glück bezeichnest, würde ich Stolz nennen. Grenouille konnte stolz darauf sein, als das vermutlich am wenigsten erwünschte Wesen auf Erden es so weit gebracht zu haben. Verdammt stolz sogar. Allerdings schlägt das, was ich stets als ein Gefühl von Gottgleichheit (d.h. ein äußerst ausgeprägter Stolz) angesichts seiner Macht über die Menschen erlebt habe, schnell in bedingungslosen Hass um und somit hatte Grenouille im Grunde nie einen Grund dazu, Glück zu empfinden. Weder auf seine noch auf andere Art und Weise.

      Und man gönne mir zum Schluss noch einen letzten Satz, um dieses schlechte Wortspiel endlich einmal loszuwerden: Das Buch ist echt dufte.

      dead girls dry each others eyes
      and pretend for a while
      that we're still alive.


      ________

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    • okay, bin jetzt doch drinnen gewesen, weil ich eben mit sollte und ka was mich geritten hat. achtung spoiler
      ich bin ziemlich enttäuscht. als ich im kino saß, formten sich schon die worte 'maßlos enttaeuscht', aber das ende hat diese aussage noch etwas abgemildert. in der mitte war ich aber wirklich fast am toben. so viele dumme abaenderungen, unwahrheiten und mehr! angefangen beim mord des mirabellenmaedchens, ueber das alter aller personen zu bestimmten zeiten, madam gaillards tod... unverschaemt fand ich die mickrige szene, mit der grenouilles' zeit auf dem plomp du cantal abgespeist wurde! mehr als eine minuten war das nicht und noch dazu fuer leute, die das buch nicht gelesen haben, absolut unverstaendlich.
      die orgie auf dem marktplatz und letztendlich auch sein eigener tod waren dagegen wieder einigermaßen gelungen. pluspunkte gibts noch fuer den soundtrack- der war wirklich sehr schoen <3
      ich bleib beim buch. und den film wuerde ich auf keinen fall empfehlen.
      »Denn wir können, wenn wir nur die Entschlossenheit besitzen,
      die Hure Erinnerung und ihr ganzes Gelumpe und Gesindel aus dem Haus weisen.«

      - Virginia Woolf -