Ich bin durchaus der Meinung, dass man dazu mehr sagen kann, als dass man einen Menschen einfach nur gern hat. Das ist natürlich richtig, aber auch sehr allgemein gesagt, denn Liebe ist meiner Meinung nach eine facettenreiche Empfindung.
Ich persönlich betrachte sie als eine Art Motor für das Dasein, und meiner Meinung nach strebt jeder einzelne sie an, ob bewusst oder unbewusst. Indem man beispielsweise provoziert, will man Aufmerksamkeit. Wenn man Aufmerksamkeit hat, will man, dass seine Ansichten toleriert und akzeptiert werden. In Toleranz und Akzeptanz steckt nichts anderes als eine Form der Liebe, die Nächstenliebe zum Beispiel. Jeder, der in irgendeiner Weise mit seinem Talent besticht, sucht immer wieder auch die Anerkennung.

Auf Liebe baut Humanität erst auf. Wer dabei nicht fähig ist, sich selbst zu lieben (also sich mit seinen Schwächen und Talenten bereits akzeptiert hat), hat zwar ein Bedürfnis nach ihr, aber kann selbst schwer welche geben. Solche Personen, das habe ich selbst oft gesehen, zweifeln immer wieder an sich und anderen, sind ausgesprochen aggressiv, verschlossen, verlogen, erfolgssüchtig – aber vor allem das Neidmotiv kommt oft auf. Besonders lebensbejahenden Personen unterstellen sie somit oft fälschlicherweise Arroganz oder verfallen in Schwarz-Weiß-Denkerei. Lebensverneinende stoßen Lebensbejahende wie aus einen Instinkt heraus ab – indem sie ihnen zum Beispiel ständig unterstellen, auch bei ihnen gäbe es etwas wie Treue nicht und man wird sicher nur verletzt werden. Die Lebensverneinenden denken auch, dass sie das Leben aus einem weniger naiven Blickwinkel betrachten würden als ihre Gegenpole. Interessanterweise haben gerade solche Leute aber eine Heidenangst vorm Verletztwerden (Entzug von Liebe) und gehen keine tieferen Beziehungen ein, wie eine Sandkastenfreundin von mir, die nach Außen (zurecht) sehr selbstbewusst wirkt, es aber nicht ist, zum einen wegen ihrer Figur, zum anderen weil sie von ihrem Vater verlassen wurde und dieses Ereignis in der Kindheit sie geprägt hat. Sie hat sich ihre ,,Liebe“ woanders hergeholt, in der Liebe zum Essen – Süßigkeiten wie Schokolade, Gummibärchen, Kuchen etc. oder genauer gesagt natürlich deren Verzehr hat ihr das gegeben, was sie weder von Mutter noch Vater bekommen hat, nämlich ein ungemein wohliges Gefühl der Geborgenheit, was für alle anderen natürlich schwer nachvollziehbar ist. Und nach jeder gescheiterten Beziehung dasselbe, da ist sie dann der Ansicht, es gäbe keine Liebe.
Und übersieht, dass sie trotzdem gegenwärtig bleibt – die Liebe zu und von der Familie und den Freunden.

Viele Pessimisten behaupten wie gesagt, Liebe würde nicht existieren oder würde mit der Zeit sterben. Und doch wird geheult, wenn Freundschaften ersterben, wenn die Eltern auseinander gehen oder ein besonders nahe stehender Mensch stirbt. Liebe wird leider häufig mit Verliebtheit verwechselt und alleine auf Beziehungen reduziert und die wechseln wiederum nicht wenige heutzutage wie ihre Unterwäsche. Da ist es kein Wunder, dass sich solche grundfalschen Ansichten manifestieren.
Tränenlose Augen fühlen sich auch nicht dazu motiviert, anderen zu helfen.

Wer liebt, muss nicht hassen, er kann optimistischer in die Zukunft blicken und er kann sich bereits akzeptieren – mit all seinen Fehlern und Vorzügen, denn klar, er wird ja auch mit diesen geliebt, ist deswegen nicht minder liebenswert. Und da liegen Liebe und Glaube nah beieinander. Das Leben soll bejaht werden, auch alles Negative soll angenommen und bedacht werden. Viele sind sich aber ihrer Liebe zu/von den Eltern, zu ihren Kindern, ihrer Familie, Freunden oder Gott/an was oder wen man glaubt, nicht bewusst, bzw. denken nicht weiter darüber nach, weil sie es als Gegebenheit hinnehmen, der sie mit Nüchternheit gegenüberstehen. Irgendjemanden gibt es immer, von dem man Liebe empfängt. Selbst wenn es nicht die Eltern sind, dann die Großeltern, Erzieher, Nachbarn, Zimmergenossen oder sonst wem. Sie ist gegeben, wird aber oft nicht angenommen.

Weiterhin fällt mir auf, dass bewusste Liebende im Leben positiver herüber kommen – sie sind höflicher, freundlicher und haben eine positive Aura um sich.

Die Liebe zum Partner ist dieselbe, die zwei starke Freunde füreinander aufbringen und fühlt sich beim Erhalten ähnlich an wie die Liebe von Eltern – das Gefühl „Ich bin immer da“ geht einher mit dem Eindruck „Wir können zusammen alles durchstehen“, „Wir meistern das Leben gemeinsam“ und/oder „Wir übernehmen zusammen die Aufgabe, gemeinsam alt zu werden und das Leben gemeinsam zu meistern.“ Miteinander alt werden heißt auch, miteinander faltig und gräulich zu werden. Die partnerschaftliche Liebe ist die am schwersten erklärbare. Der Partner ist aber indes auch der Mensch, dem man als einzigem so nah wie keinem werden kann (wie, muss ich hoffentlich nicht erklären ) Affären, Sex-Beziehungen und rasanter Wechsel unter den Laken gehören für mich nicht zu Liebe, sondern zu einem besonders kläglichen und auch falschem Versuch, sich Anerkennung und Selbstliebe zu verschaffen, die ich nicht gutheiße und stark ablehne.

Letztlich ist Liebe also eine Sache von Selbstakzeptanz, Charakter, wie viel ich selbst bereit bin zu geben und wie sehr ich dem Nihilismus trotzen kann.

Das ist meine Ansicht von Liebe.

hm,also man sieht immer wieder Threads zu Beziehungsfragen...aber so einen hätte ich jetzt auch nicht gefunden ehrlich gesagt =). ist doch ein nettes Thema...jeder gibt seine Definition ab und Ende. Macht doch einfach mit!

Das Wichtigste ist die Liebe
1. Ohne Liebe bin ich nichts. Selbst wenn ich in allen Sprachen der Welt, ja mit Engelszungen reden könnte, aber ich hätte keine Liebe, so wären alle meine Worte hohl und leer, ohne jeden Klang, wie dröhnendes Eisen oder ein dumpfer Paukenschlag.
2. Könnte ich aus göttlicher Eingebung reden, wüßte alle Geheimnisse Gottes, könnte seine Gedanken erkennen und hätte einen Glauben, der Berge versetzt, aber mir würde die Liebe fehlen, so wäre das alles nichts.
3. Selbst wenn ich all meinen Besitz an die Armen verschenken und für meinen Glauben das Leben opfern würde, hätte aber keine Liebe, dann wäre alles umsonst.
4. Liebe ist geduldig und freundlich. Sie kennt keinen Neid, keine Selbstsucht, sie prahlt nicht und ist nicht überheblich.
5. Liebe ist weder verletzend noch auf sich selbst bedacht, weder reizbar noch nachtragend.
6. Sie freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt.
7. Diese Liebe erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles und hält allem stand.
8. Einmal werden keine Propheten mehr zu uns sprechen, das Beten in anderen Sprachen wird aufhören, die Erkenntnis der Absichten Gottes mit uns wird nicht mehr nötig sein. Nur eins wird bleiben: die Liebe.
9. Denn unsere Erkenntnis ist bruchstückhaft, ebenso wie unser prophetisches Reden.
10. Wenn aber das Vollkommene - Gottes Reich - da ist, wird alles Vorläufige vergangen sein.
11. Als Kind redete, dachte und urteilte ich wie ein Kind. Jetzt bin ich ein Mann und habe das kindliche Wesen abgelegt.
12. Noch ist uns bei aller prophetischen Schau vieles unklar und rätselhaft. Einmal aber werden wir Gott sehen, wie er ist. Jetzt erkenne ich nur Bruchstücke, doch einmal werde ich alles klar erkennen, so deutlich, wie Gott mich jetzt schon kennt.
13. Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe. Die Liebe aber ist das Größte. =)