Studium oder Ausbildung

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    • Nach den Sommerferien gehe ich in die 9. Klasse eines Gymnasiums. Ich möchte Abi machen und danach Geschichte und Pädagogik studieren. Denn ich ahbe den sinnlosesten Berufswunsch: Museumspädagogin.
      Eigentlich wollte ich Geschichts- und Englischlehrerin werden, aber ob ich wirklich mein Leben bis zur Rente in der Schule verbringen möchte, ist fraglich. ;)
      ...we could be more than just amazing

    • Als Kind einer Musikerfamilie habe ich wie so gut wie alle von uns zunächst eine Ausbildung gemacht und zwar im Betrieb meiner Eltern, beides Instrumentenbauer, das war quasi schon "vorbestimmt" zum einen, weil ich damit aufgewachsen bin, zum anderen hätte ich auch nicht direkt studieren können, da ich zur Realschule gegangen bin. Habe mein Abi während der Ausbildung an der Abendschule nachgeholt und mich danach an meiner Uni für ein Studium der Musikwissenschaft und Instrumentenbau eingeschrieben.

      Mir gefällt das Studium besser, weil ich selbstbestimmter agieren kann, die Ausbildung hat mir auch Spaß gemacht, fühle mich im Studium aber irgendwie freier und es fühlt sich eher so an, als ginge ich jetzt meinen eigenen Weg. Meine Eltern wollten mich aber zunächst "absichern", so dass ich, falls es mit dem Studium nichts wird, dann im elterlichen Geschäft mitarbeiten kann.

      Würde jedoch sagen das Studieren passt besser zu mir, weil ich so Vieles selbst entscheiden kann und nicht immer das Gefühl habe, meine Eltern schauen mir auf die Finger. Ich genieße die Unizeit sehr und bisher bin ich auch mit meinem Studium sehr zufrieden.
    • Evilitschi schrieb:

      Yeti schrieb:

      Habe mein Abi während der Ausbildung an der Abendschule nachgeholt und mich danach an meiner Uni für ein Studium der Musikwissenschaft und Instrumentenbau eingeschrieben.
      Klingt ziemlich interessant!
      Ist auf jeden Fall wie ich finde recht vielschichtig angelegt, man muss sich mit der historischen Entwicklung der Musik ebenso beschäftigen wie mit Musik und Instrumenten aus allen Teilen der Welt. Diesen Part finde ich am interessantesten, habe dadurch schon einiges an Instrumenten kennengelernt, von denen ich vorher noch nie gehört habe und da es bei uns zum Glück auch praxisbezogen ist, diese sogar angespielt und damit experimentiert. Der Instrumenten-Fundus an meiner Uni ist da recht groß. Gibt einige analytische Teilbereiche, die zu Beginn des Studiums recht trocken sind, weil eben sehr viel theoretisches Wissen zu Harmonie- oder Formlehre aufgebaut werden muss. Das wird in den späteren Semestern aber erträglicher, wenn diese Basis geschaffen ist und man die Methodik zur Anwendung dieses Wissens verinnerlicht hat.

      Man fühlt sich nur am Anfang total überflutet, weiß gar nicht, was man zuerst vertiefen soll. Durch meine Ausbildung hatte ich im Instrumentenbau bereits Vorwissen, das mir sehr geholfen hat in den ersten Semestern. Habe bei der Eignungsprüfung auf einer Geige vorgespielt, die ich selbst angefertigt habe, mein Glücksbringer, auf dem ich spielen werde, bis wirklich alles daran auseinander fällt *o*. Im nächsten Semester belege ich Musikpsychologie als Kurs mit dazu, bin ich recht neugierig drauf...

      Entschuldigung wenn ich zu sehr vom Thema abgekommen bin, ich achte in Zukunft darauf, nicht zu stark abzuschweifen.
    • Juandalyn schrieb:

      Keine Sorge, das ist meiner Meinung nach alles sehr themenrelevant :)
      Instrumente aus aller Welt anspielen klingt wirklich faszinierend. Was hat dir da am besten gefallen? Oder ist dir ein Instrument besonders in Erinnerung geblieben?
      Dann bin ich beruhigt : ) . Da wir uns momentan dem asiatischen Raum zuwenden, nehme ich mal zwei Beispiel von dort, alles würde wohl etwas den Rahmen sprengen.

      Als jemand, der sich den Saiten-und Tasteninstrumenten besonders zugetan fühlt, war ich von der Guzheng fasziniert, das ist eine traditionelle Zither aus China, die den Klang erzeugt, den viele als typisch für den asiatischen Raum ansehen würden. Hier ein Beispiel: Guzheng-Spiel
      Ich fand die Intensität beeindruckend, die den Raum füllte ohne aufdringlich zu sein und den unverkennbaren Klang.

      Allerdings fand ich die Spielweise und Koordination beider Hände mit Fingerplektren sehr gewöhnungsbedürftig. Ich überlege aber mir selbst eine Guzheng zuzulegen und das Spiel zu erlernen.

      Das was mir von der Exotik aus dem chinesischen Raum aber am meisten im Gedächtnis blieb, ist die Kou Xian, ein Instrument, das ich vorher in der Form noch nicht kannte und das zu den Maultrommeln gehört. Daran fasziniert mich der Gedanke, dass der Mund als Resonanzraum fungiert und man labial wie guttural die Töne modulieren kann. Die ursprüngliche Form hat nur 3 Lamellen , wir hatten eines mit 5 Spielblättern und ohne Griff da, normalerweise laufen die Lamellen wie ein Fächer zusammen und man hält das Instrument an dem Ende. Hier ein Beispiel, modifiziert mit Griff: Kou Xian

      Der Rest interessiert mich natürlich auch, es ist nur so unglaublich viel, was man an neuen Eindrücken hinzu gewinnt, manchmal schaltet meine Aufnahmekapazität zwischendurch auch einfach ab : (.
    • Ok, darauf nicht zu reagieren, geht ja einfach mal nicht. Endlich (!) jemand, der Guzheng und Kouxian appreciatet! Guzheng zählt auch zu meinen absoluten Lieblingsinstrumenten und ich erinner mich immer wieder gern zurück an die eine Teezeremonie, als die Teemeisterin dann plötzlich ihre Guzheng unter einem Tuch zum Vorschein kommen ließ und uns alle mit ihrer Musik verzauberte (das machte die furchtbare Teezeremonie mehr als wett.) Dein Studium klingt wirklich richtig interessant.

      Und damit's nicht komplett off topic ist: Ich studiere Sinologie. :'D Daher wohl Kenntnis und Interesse von/an Guzheng und Konsorten. Zwischendurch war ich ja ein paar Mal kurz vorm Hinschmeißen und dachte, hätte ich doch bloß eine Ausbildung gemacht, weil das Prinzip des Studierens mir wirklich eigentlich einfach nur noch auf den Geist geht, aber seit ich wieder in China bin, weiß ich doch, dass ich alles richtig gemacht hab.
    • Die Instrumente klingen wirklich richtig interessant! Und Wons scheint auch begeistert zu sein :D Das spielen sieht so leichtfingrig aus, wie ein Tanz! Ich habe leider keine Ahnung von Zitern und ähnlichen Instrumenten, aber diese Technik wirkt wirklich sehr anmutig.
      Es ist faszinierend zu sehen wie unterschiedlich Instrumente sein können. Die meisten Menschen denken ja leider nur an Klavier, Geige, Gitarre und die typischen Blasinstrumente wie Trompete, Posaune, Flöten, etc., aber irgendwie fehlt die Diversität, die ja wirklich besteht.

      Oh, und um auch was zum Thema beizutragen:
      Ich bin demnächst... irgendwann? :'D ... mit meinem Geschichtsmaster fertig. Dieses Jahr werde ich die Masterarbeit auf jeden Fall noch anmelden, mal sehen wann genau. Aber was noch besser ist: Ich habe endlich einen Job am Lehrstuhl! Ab nächstem Semester arbeite ich als wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt eines Dozenten mit.
      >:3c
    • Wons schrieb:

      Ok, darauf nicht zu reagieren, geht ja einfach mal nicht. Endlich (!) jemand, der Guzheng und Kouxian appreciatet! Guzheng zählt auch zu meinen absoluten Lieblingsinstrumenten und ich erinner mich immer wieder gern zurück an die eine Teezeremonie, als die Teemeisterin dann plötzlich ihre Guzheng unter einem Tuch zum Vorschein kommen ließ und uns alle mit ihrer Musik verzauberte (das machte die furchtbare Teezeremonie mehr als wett.) Dein Studium klingt wirklich richtig interessant.
      Hätte nicht gedacht, dass sich noch jemand findet, der die Begeisterung teilt^^. Die meisten aus meinem Studiengang waren eher so, dass sie es zur Kenntnis nahmen, mäßig interessiert, dann aber auch fertig damit waren. Ich hingegen könnte mir das zur Entspannung stundenlang anhören und hätte nichts dagegen gehabt, noch mehr zu dem Instrument zu hören. Würde das auch mal gerne richtig in einer Teezeremonie erleben.

      Wons schrieb:

      Und damit's nicht komplett off topic ist: Ich studiere Sinologie. :'D Daher wohl Kenntnis und Interesse von/an Guzheng und Konsorten. Zwischendurch war ich ja ein paar Mal kurz vorm Hinschmeißen und dachte, hätte ich doch bloß eine Ausbildung gemacht, weil das Prinzip des Studierens mir wirklich eigentlich einfach nur noch auf den Geist geht, aber seit ich wieder in China bin, weiß ich doch, dass ich alles richtig gemacht hab.
      Finde ich auch sehr interessant und stelle ich mir recht anspruchsvoll vor. Ist ja cool, dass Du sogar in China lebst, wie kam es dazu? Sry wenns zu sehr Offtopic ist und Du das schon tausend Mal gefragt wurdest. Welche Ausbildung hast Du denn gemacht? Tage, an denen mich das Studieren nervt habe ich auch. Die kommen bei mir vor allem auf, wenn ich das Gefühl habe, mit dem Lernen und Vorbereiten von Vorträgen oder Gruppenarbeiten nicht mehr hinterher komme. Liegt an der ganzen Masse, vom Stoff her finde ich es nicht schwer, es ist bloß einfach viel.

      Juandalyn schrieb:

      Die Instrumente klingen wirklich richtig interessant! Und Wons scheint auch begeistert zu sein Das spielen sieht so leichtfingrig aus, wie ein Tanz! Ich habe leider keine Ahnung von Zitern und ähnlichen Instrumenten, aber diese Technik wirkt wirklich sehr anmutig.
      Es ist faszinierend zu sehen wie unterschiedlich Instrumente sein können. Die meisten Menschen denken ja leider nur an Klavier, Geige, Gitarre und die typischen Blasinstrumente wie Trompete, Posaune, Flöten, etc., aber irgendwie fehlt die Diversität, die ja wirklich besteht.
      Genau das finde ich auch^^. Die klassische Zither ist ja eher verpönt, gilt als ein Instrument der Volksmusik, ist auch im bayrischen Raum recht beliebt, dementsprechend verbinden viele damit etwas Biederes, Altbackenes. Wird auch oft etwas in meine Richtung gestichelt, wenn ich mein Interesse bekunde. Finds immer schade, wenn man davon ausgeht, weil ein Instrument durch eine bestimmte Musikrichtung sehr bekannt ist, sei es auch nur dafür geeignet. Gut, mein Opa beherrscht das Zitherspiel und spielt auch eher Volksweisen aber ich wäre auch daran interessiert, anderes auszuprobieren.

      Juandalyn schrieb:

      Oh, und um auch was zum Thema beizutragen:
      Ich bin demnächst... irgendwann? :'D ... mit meinem Geschichtsmaster fertig. Dieses Jahr werde ich die Masterarbeit auf jeden Fall noch anmelden, mal sehen wann genau. Aber was noch besser ist: Ich habe endlich einen Job am Lehrstuhl! Ab nächstem Semester arbeite ich als wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt eines Dozenten mit.
      Glückwunsch, dass es geklappt hat^^.
      Das möchte ich auch machen, würde am liebsten auch mit an der Uni verbleiben oder an einem Institut hier in der Nähe.
    • Ich habe Zithern bis jetzt zwar auch nur im Zusammenhang mit "Volksmusik" gehört, aber ich finde den Klang auch an sich schön. Ich wette sie ist viel vielseitiger als manche Leute denken ;)
      Und danke! Ja, das war auch meine große Hoffnung, die ich schon fast aufgegeben hatte. Also viel Erfolg und Glück für dich und nicht aufgeben :)
      >:3c
    • Also, im Rahmen meines Bachelorstudiums "musste" ich ein Auslandsjahr in China machen; es war zwar keine Pflicht, aber stark empfohlen, und wie wir nach unserer Rückkehr in den Kursen feststellten, hingen die, die kein Auslandsjahr gemacht haben, dann auch ziemlich heftig zurück. Und als ich zurück nach Deutschland kam, hatte ich halt einen recht üblen Re-Entry-Schock und wusste gar nichts mehr wirklich mit mir anzufangen, also dachte ich mir, wenn ich nicht bald zurück nach China kann, drehe ich komplett am Rad. Also bin ich im Jahr drauf zu einem Sommercamp in Xiamen gefahren und habe da den Entschluss gefasst: Ok, ich muss für den Master noch mal zurück nach China. Hab mich dann dafür beworben und wurde nach einem katastrophalen Bewerbungsgespräch sehr zu meiner Überraschung genommen, ja, und jetzt bin ich hier. =)
      Eine Ausbildung habe ich nie gemacht; es gab nur Momente, in denen ich mir gewünscht hätte, dass ich das getan hätte, damit ich halt irgendwas in der Hand hab, weil mir das Studium zwischenzeitlich so auf die Nerven ging (so sehr ich China auch liebe, aber nach zwei Semestern Zhuangzi übersetzen hat glaub ich niemand mehr Lust drauf), dass ich daran gezweifelt habe, es jemals abschließen zu können. Aber mittlerweile bin ich wieder halbwegs zufrieden (obwohl mir das wissenschaftliche Arbeiten immer noch nicht abgeht) und allein für das Privileg, hier leben zu dürfen, hat es sich schon mehr als gelohnt. =)