Neo-Nazis, Rechtsextreme, NPD & Co. und warum euch das alle etwas angeht!

  • Neo-Nazis, Rechtsextreme, NPD & Co. und warum euch das alle etwas angeht!

    Wie ihr wisst, gewinnt zurzeit die rechtsextreme Nazi-Partei NPD stark an Zuspruch, vor allem in strukturschwachen Gegenden mit hoher Arbeitslosigkeit, aber durchaus auch in ländlich abgelegenen Gegenden und bei Jugendlichen, denen ihr mit Sicherheit noch nicht entgangen seid.

    Dieser Beitrag ist ein Versuch mehrerer Boarduser, die sich freiwillig dazu erklärt haben, euch vor den Gefahren zu warnen, die im Moment in unserem Land kursieren und mit Hitler begonnen haben. Wer nun also der Einstellung ist „Dies ist ein ödes Politik-Topic, betrifft und interessiert mich nicht“, verschließt seine Augen, da jeder aufgefordert ist, etwas gegen die rechte Gewalt zu tun, bzw. sie nicht zu verharmlosen und sich immer wieder bewusst zu werden, was passiert ist und heute grausamerweise noch verharmlost wird.

    Damit fordere ich alle auf, auch die 11-13jährigen, sich dies hier bitte durchzulesen und auf sich wirken zu lassen.

    In diesem Board ist festzustellen, dass, vielleicht auch wegen des Altersdurchschnitts von 15/16, die Ziele und damit die Gefährlichkeit der NPD sowie der Vorgängerpartei NSDAP, die unter Hitler bestialisch Menschen jüdischer Herkunft vergasten, um die „arische Rasse“ durchzusetzen [Blond, blauäugig, kräftig – alle anderen, z.B. dunkelhaarige Menschen, genossen in dieser Zeit nicht gerade hohes Ansehen und waren nach Hitlers kranker Ideologie auch weniger wert!] gar nicht kennen.
    Weitere Personengruppen, die Hitler und die Nazis unter grausamsten Umständen ermorden ließen, waren:
    - Behinderte [auch Linkshänder gehörten zu dieser Zeit dazu!]
    - Homosexuelle
    - Ausländer, vor allem allerdings in den slawisch-östlichen Gebieten [Rumänien, Türkei, usw.]

    Diese Menschen wurden nach dem Einfall der Nazis in anderen Ländern aus dem EIGENEN Heimatland deportiert und in Viehwagons wie die Tiere in so genannte KZs [Konzentrationslager] gebracht, wo sie sich entweder zu Tode schufteten oder systematisch ermordet wurden.

    Das bekannteste Vernichtungslager war Auschwitz-Birkenau, das von den Nazis in Polen errichtet wurde und heute als Erinnerung an die Gräueltaten der Nazis zu besichtigen ist.

    Die Ankunft der Männer und Frauen, die nichts verbrochen hatten sondern sterben mussten, weil sie vom Aussehen und der Religion her nicht in Hitlers Idealbild der Welt passten, lief folgendermaßen ab:

    Nachdem die Menschen aus den Zügen stiegen, wurde zunächst ,,aussortiert“. Kinder unter 15 Jahren und Babies sowie alte Menschen und Kranke wurden umgehend in die Gaskammer gebracht und dort getötet. Die Leichen wurden im Anschluss verbrannt. Die anderen Menschen wurden im KZ untergebracht, mussten in ekelhaften Baracken übernachten

    und sinnlose Arbeiten verrichten, z.B. einen Haufen Steine bilden und ihn dann woanders aufbauen. Die meisten Menschen in den KZs starben an Überarbeitung und am Hungertod, aber auch die willkürlichen Erschießungen und Ermordungen der Nazi-Aufseher trugen ihren Teil dazu bei.

    Grausame Beispiele sind da z.B. der Arzt Joseph Mengele, der ein großes Interesse an KZ-Kindern hatte. Er lockte sie mit Süßigkeiten und im Anschluss nähte er sie am Rücken zusammen, schnitt ihnen beim lebendigen Leibe die Organe heraus, infizierte sie mit Viren oder steckte die Kinder in Vakuen.

    Silber-Wolf und Rattenkönig gehen später auf das Thema Nationalsozialismus im Hitler-Deutschland genauer ein.

    Bei den unvorstellbaren Erbarmungslosigkeiten der damaligen Nazis sei gesagt, dass es heute eine Partei gibt, die die inoffiziellen Nachfolger der damaligen Nazis sind. Sie fordern, dass einige Nazigrößen von damals als Helden ernannt werden und werben mit Plakaten wie diesem bekannten Beispiel:

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    Und ihre Spitzen sind teilweise die Kinder von Nazis, die damals überlegt haben.
    Diese Partei ist die NPD, die Nationaldemokratische Partei Deutschlands.

    Was ist die NPD eigentlich?
    Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands, kurz NPD, ist der geistige Nachfolger der NSDAP, der Partei Hitlers. Sie rekrutiert sich vor allem aus jungen Männern, aber es finden sich dort durchaus auch Geschäftsleute. Man sollte ich von dem Bild der „Glatzen“ lösen, denn zwischenzeitlich gibt sich die NPD gutbürgerlich und will von dem Schläger-Image wegkommen, was sie umso gefährlicher macht


    Was sind die Ziele der NPD?
    Die grundsätzlichen Ziele der NPD kennt jeder: Deutschland soll nationaler werden und Ausländer sollen optimalerweise alle das Land verlassen, „uns Deutschen doch nicht die Arbeitsplätze wegnehmen“ und der Einfluss der Juden soll laut NPD auch gemindert werden. Natürlich fordert die NPD auch die alten Gebiete Deutschlands in Polen, im Elsass und anderen Ländern zurück.
    Kurz gesagt sind die Ziele:

    - Die Vertreibung der nichtdeutschen Bevölkerung
    - Deutschland soll stark abgegrenzt werden
    - Wiedereinführung einer nationalen Währung
    - Das Asylrecht muss ganz abgeschafft werden.
    - Volksgemeinschaft im Sinne von Nationalismus
    - Abschaffung des Rechtsstaates [heißt: Ihr könnt ohne Gerichtsverhandlung für den kleinsten Mist hingerichtet werden!]
    - Einführung der Todesstrafe
    - Austritt aus der EU und NATO


    An wen richtet sich die NPD? Wer wählt sie?
    Hauptsächlich Menschen aus ländlichen Gegenden, die von Politik nicht allzu stark berührt sind, Arbeitslose und, wie in letzter Zeit auch beobachtet, Jugendliche. Für diese Volksgruppen ist es natürlich ideal, einen Sündenbock für die momentane Lage in Deutschland zu finden. Ausländer erscheinen da für Neo-Nazis optimal. NPD-Anhänger sind der Ansicht, dass Ausländer hier den Sozialstaat ausnutzen und sich von uns bezahlen lassen, uns die Arbeitsplätze wegnehmen, in dem sie für eine Handvoll Reis irgendwelche Kleinjobs annehmen.

    Nach neuen Statistiken, die ihr in Nachrichtenmagazinen wie z.B. der Tagesschau mitverfolgen könnt, hat sich herausgestellt, dass ein beachtlicher Prozentsatz an NPD-Anhängern und Funktionären keinen Schulabschluss und damit/oder keinen Ausbildungsplatz haben, geschweige denn eine Lehre absolviert haben. Die engstirnigen Argumente dieser Partei sind also nicht schwer zu entkräften, aber mit großer Vorsicht zu betrachten!

    „Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg“, ist ein ziemlich stumpfsinniges Argument. Es handelt sich dabei um einen Regierungs-Trugschluss, also quasi noch Missbrauch an der Arbeitsmoral von Ausländern: Sie werden in Jobs gesteckt, für die sie wesentlich weniger Geld erhalten, es aber auch nicht versteuern und damit nicht ins Sozialsystem einzahlen. Dabei sind dies Jobs, für die sich viele Deutsche ja nun doch etwas zu schade sind – Kloputzer/Putzjobs generell, Stallausmister und Abfallaufsammler sind keine Jobs, um die Deutsche sich reißen würden, denn unsere Arbeitsmoral stinkt bekanntlich zum Himmel. Abgesehen davon zahlen wiederum viele Ausländer durch ihre Arbeit anständig in das deutsche Sozialsystem ein, sorgen also auch dafür, dass IHR euere 150 € Kindergeld pro Monat zugeschossen bekommt.

    Ach ja: Wer der NPD noch Wahlstimmen schenkt, sind die deutschen Ignoranten bzw. Feiglinge, die denken, sie seien schlau, in dem sie nicht mitwählen, obwohl das eigentlich die DEMOKRATISCHE PFLICHT eines jeden Wählers ist, egal in welchem Land, in dem es freie Wahlen gibt. Wer nichts wählen will, der macht zum Beispiel seinen Stimmzettel ungültig. Dann werden die Stimmen auch nicht auf Rechte verteilt.


    „Ich bin mir ja bewusst, dass die NPD Neo-Nazis sind und viel Mist verzapfen, aber ich wähle sie ja nur, weil ich mal Protest üben will!!“
    Ein bekanntes Argument, hinter dem sich viele Leute verstecken, die eigentlich doch mit der NPD sympathisieren. Und selbst wenn nicht: Wer sich bewusst ist, dass er sein Kreuz bei einer Neo-Nazi-Partei macht, darf hinterher nicht beleidigt sein, wenn man ihm selbst unterstellt, er sei ein Nazi.

    Eine Wahl ist NICHT dazu da, damit man kindischen Protest kundtut, davon habt ihr nämlich nichts. EURE INTERESSEN werden mit der Wahl durchgesetzt.

    Und wer es nicht lassen kann, weil er im Prinzip doch nur mal kurz grinsen will, wenn die Wahlergebnisse vorliegen, der kann auch die Tierschutzpartei oder die Grauen Panther wählen. Diese Parteien sind harmlos und beinhalten Ziele, die sich im demokratischen Rahmen bewegen.
  • Den Rest des FAQs führt The Madman 13h weiter:

    Gibt es noch weitere rechtsextreme Parteien?
    Neben der NPD gibt es noch die Deutsche Volksunion (DVU), die hauptsächlich aus reichen Altnazis besteht. Sie stand bisher in Konkurrenz zur NPD und tritt überall dort bei Wahlen auf, wo die NPD es nicht tu. Dritte im Bunde sind die Republikaner (REP), die aber über die Kommunalebene hinaus quasi bedeutungslos sind. Sie sitzen vereinzelt in Stadträten.

    Was genau kennzeichnet eine rechtsextreme Partei?
    Menschen, die von ihrer Lebenssituation enttäuscht sind, suchen sich manchmal Sündenböcke, die für ihr Leid verantwortlich sein sollen. Andere Menschen dagegen kommen, aus welchen Gründen auch immer, nicht mit unserer Gesellschaft klar. Diese Menschen haben dann manchmal radikalisierte Meinungen, entweder links- oder rechtsextrem. Parteien wie die NPD bieten ihnen eine Plattform.

    Was ist denn nun rechtsextrem?
    Rechtsextrem bezeichnet jede Gesinnung, die jenseits des demokratischen Spektrums liegt und dabei gewisse Merkmale aufweist. Man muss nicht immer das volle Programm vorfinden, manchmal reicht es, nur einen dieser Aspekte zu haben, dafür dann aber i.d.R. recht stark ausgeprägt. Rechtsextreme sind meist rückwärtsgewandt, also träumen von den besseren Zeiten „damals“, wünschen sich eine straffere Regierung, „damit mal jemand aufräumt“, sehen Sündenböcke in sozialen Gruppen wie Ausländern, Reichen, Politikern oder Nachbarländern. Sie halten oft sog. deutsche Werte und Traditionen hoch. Auch werden vergangene Verbrechen des Dritten Reiches oft verharmlost oder relativiert. Dabei bezeichnen sich Rechte aber oft als nationaldemokratisch oder schlicht konservativ und geben sich volksnah. Manche behaupten sogar, sie seien CDU-Wähler, um so ihre rechten Positionen salonfähig zu machen.



    Wie erkenne ich Rechtsextremismus?
    Zum einen ist es unter Rechtsextremen üblich, viel mit Symbolik zu arbeiten. Da viele die Bundesrepublik nicht anerkennen, tragen sie oft die Farben des kaiserreiches (schwarz-weiß-rot) oder Wehrmachtskreuze und Reichsadler. Dies ist außerdem nötig, da direkte NS-Symbole wie SS-Runen oder die Swastika (auch bekannt als Hakenkreuz) verboten sind. Rechtsextremismus fängt aber auch schon im sog. latenten Bereich an, also dort, wo Leute nicht offen polemisieren, sondern ihre Meinung, u.U. nicht einmal sehr stark ausgeprägt, zwischen den Zeilen deutlich werden lassen. So hört man dann Phrasen wie: „Ich habe nichts gegen Ausländer, aber unsere Sozialsystem sind überlastet.“ Oder: „Ich finde, wir haben genug im Büßerhemd um Vergebung gebeten. Andere haben auch Kriegsverbrechen begangen. Unsere tapferen Soldaten sind auch umgebracht worden. Sollen die das auch mal zugeben“ Man sieht also, dass nicht nur offenes Hetzen schon problematisch ist. Wer das Gefühl hat, dass sein Gegenüber eine rechte Meinung hat, sollte genau hinhören, denn oft wird es als harmlos getarnt. Man hört dann Floskeln wie: „Findest du es nicht auch ungerecht, wenn…“ oder „Es muss sich etwas ändern, also protestiere ich mit meinem Wahlzettel.“



    Was ist denn so gefährlich an diesem latenten Rechtsextremismus?
    In einer Zeit, in der es den Leuten schlecht geht, wird eher darüber nachgedacht, warum das so ist. Dann kommen selbst unbescholtene Menschen auf Gedanken wie den, dass es doch seltsam ist, wenn es wenige Arbeitsplätze, aber viele Arbeitssuchende gibt, wen wir dann Ausländern Arbeit geben. Solcherlei Denken ist gefährlich, denn es ist oberflächlich (Ausländer sind meist viel stärker von der Arbeitslosigkeit betroffen und die, die arbeiten, zahlen anständig in unsere Sozialsysteme ein oder verrichten Jobs, die kein Deutscher haben wollte) und tut Menschen Unrecht, die sich weniger gut dagegen wehren können. Gefährlich ist es auch, zu relativieren, also z.B. zu sagen, dass es den Holocaust zwar gab, aber andere Länder auch einen Holocaust begangen haben. Solche Vergleiche sind unmoralisch (der Holocaust ist unvergleichbar und einmalig; die Bombenangriffe auf Dresden z.B. sind ein Kriegsverbrechen, aber waren letztlich eine Folge, um den Holocaust zu beenden; nie darf man versuchen, die eigene Schuld durch Vergleiche mit dem handeln anderer klein zu reden). Leute, die relativieren und verharmlosen, nennt man Revisionisten (es gibt „Wissenschaftler“, die den Holocaust bestreiten oder Vergleiche mit den Haftbedingungen bei den Alliierten anstellen, um zu verharmlosen) oder Revanchisten (das sind Leute wie z.B. die NPD-Abgeordneten, die nicht der Holocaust-Opfer gedenken wollten, aber ständig mit den Opfern in der deutschen Bevölkerung ankommen und dass wir doch auch entschädigt werden sollten).

    Warum verbietet man dann die NPD nicht?
    An ein Verbotsverfahren sind als Lehre aus unserer Geschichte sehr hohe Anforderungen gestellt. So müssen in allen Senaten des BVerfGs jeweils sechs von acht Richtern dafür stimmen. 2002 scheiterte das Verfahren daran, das die Regierung ihre V-Männer nicht aufgeben wollte. Im Moment wird diskutiert, ob es ein Dilemma gibt zwischen zwei Möglichkeiten:
    1. Die NPD wird verboten, geht in den Untergrund und/oder es bildet sich eine Nachfolgepartei. Dann könnte diese aber nicht kontrolliert werden, die Arbeit begänne von vorne.
    2. Die NPD wird nicht verboten, aber mithilfe der V-Leute und der Geheimdienste überwacht und so „klein gehalten“. Die Bundesregierung tendiert zu dieser Möglichkeit, weil sie dadurch die rechte Szene besser kontrollieren kann.

    Genug über Rechte: Was ist mit Linksextremen?
    Auch Linksextreme gibt es in Deutschland, doch sie sind i.d.R. unorganisiert. Darum sind sie im Moment auch keine Gefahr für die Gesellschaft, sondern bei Versammlungen von Autonomen wie an den sog. Chaostagen z.B. höchstens eine ärgerliche Randerscheinung. Die wichtigste linksextreme Partei ist die PDS, die Nachfolgerin der SED. Sie wird ebenfalls vom Verfassungsschutz beobachtet, vor allem wegen ihrer beiden Gruppierungen Kommunistische Plattform und Marxistische Plattform, die eine Umwälzung der Gesellschaft und Regierung anstreben. Die PDS ist definitiv nicht demokratisch, auch wenn sie sich so gibt, und sollte nicht unterschätzt werden. Daneben gibt es noch Parteien wie die Deutsche Kommunistische Partei (DKP), die aber nur eine Randerscheinung ist.

    Sind Linksextreme genauso schlimm wie die Rechten?
    Linksextreme neigen nicht in dem Maße zur Demagogie und Volksverhetzung wie die Rechten. Sie sind eher ideologische Träumer, nicht selten von der Realität entrückt. Die Autonomen unter ihnen neigen nicht weniger zu Gewalt als Skinheads, sind dabei jedoch in aller Regel unorganisiert und wenig professionell.



    Was kann ich also tun?
    Das Wichtigste: Wählen gehen. Es gibt vier demokratische Parteien: CDU, SPD, FDP und Die Grünen. Daneben gibt es noch vereinzelt kleine Parteien wie die grauen Panther, Pro Familie oder Zentrum. Wer keiner dieser Parteien seine Stimme geben will, aber trotzdem einen Wahlsieg der Extremen verhindern will, der sollte seinen Stimmzettel ungültig machen, indem er keines oder mehrere Kreuzchen macht. Nichtwähler dagegen geben ihre Stimme den Extremen, denn deren Wähler sind diszipliniert und gehen immer zur Wahl, im Gegensatz zu den anderen. So würde, bei steigendem Anteil an Nichtwählern, jede Stimme für die Extremen aufgewertet. Nichtwähler sind genauso schlimm wie Protestwähler, die glauben, dass sie den etablierten Parteien einen Dämpfer verpassen müssten. Fakt ist jedoch, dass sich nach einer Weile die Aufregung legt und die Politiker weiter machen wie bisher, dabei aber behindert werden von den Extremen in den Landtagen (jedes Land, in dem die PDS mitregiert, wurde in der Zeit herunter gewirtschaftet; das wäre unter einer NPD-Beteiligung an der Regierung nicht anders). Protest wählen führt nie zu einem Richtungswechsel, sondern beschädigt im Gegenteil nur das Ansehen Deutschlands. Also lieber den Stimmzettel ungültig machen, das tut am ehesten weh, schadet aber unserer System nicht so sehr.

    Des Weiteren kann man Menschen mit extremer Einstellung in Gesprächen Paroli bieten oder sie notfalls ignorieren, falls alles nichts hilft. Das ist immer noch besser, als ihnen Aufmerksamkeit zu schenken.

    Wichtig ist, dass man extremes Gedankengut erkennt und ihm standhaft begegnet. Dazu hilft am besten, wenn man sich mit den Gefahren beschäftigt und sich selbst ein bisschen Bildung anfrisst, um die Lügen und Täuschungen zu enttarnen, mit denen sie versuchen, normale Menschen zu umgarnen.
  • Der Beitrag von Silber-Wolf und Rattenkönig klärt euch noch weiter über die oben angesprochene NSDAP auf, die von der NPD ja verharmlost und teilweise auch verherrlicht wird:

    Um das, was damals geschehen ist, zu erklären fängt man am besten 1918 mit dem Ende des ersten Weltkrieges an. Damals wurde die Monarchie verabschiedet und in Weimar wurde eine neue Verfassung für das „deutsche Reich“ geschaffen, die die erste Demokratie in Deutschland schuf.
    Das erste mal, dass die NSDAP (Nationalsozialistische Arbeiter Partei Deutschland) für Aufsehen sorgte, war am 9. November 1923. Hitler und seine Anhänger planten von München bis nach Berlin zu marschieren und die dort ansässige Regierung zu Stürzen. Die NSDAP verlangte die Autoritäre Staatsform für Deutschland zurück. Dieser erste Putschversuch scheiterte jedoch noch vor dem Auszug aus München, da der Aufstand von der Reichsarmee zerschlagen wurde.
    Im späteren Verlauf der Weimarer Republik kam es dann dazu, dass die so genannte „Große Koalition“ auseinander brach. Weil sich keine parteiliche Mehrheit mehr im Reichstag bildete, wurde Reichspräsident von Hindenburg dazu veranlasst einen Reichskanzler zu bestimmen. Dieser stand dem Reichstag vor und stand für die Politik des Landes. Als seine ersten drei Reichskanzler bei dem Versuch die Arbeitslosenzahlen zu senken scheiterten, wurde der schon sehr alte von Hindenburg von den Großunternehmern des Landes dazu gedrängt – man kann schon fast sagen gezwungen – dass Hitler von ihm zum Reichskanzler ernannt wurde.
    In dieser Position bauten sich Hitler und die im Reichstag mittlerweile stark vertretene NSDAP einen großen Machtbereich auf. Kurze Zeit später erließ Hitler das so genannte Ermächtigungsgesetz, das alle Parteien in der Weimarer Republik verbot. Bis auf die SPD stimmten alle Parteien aus Angst um sich und ihre Familien zu. Dies ist nur ein Beispiel für die diktatorischen Ziele der NSDAP. Wie groß ihre Macht war, sah man auch daran, dass die NSDAP alle politischen Gegner einfach so ausschalteten konnte und niemand, nicht einmal die Polizei, etwas dagegen unternahm.
    Als 1933 Reichspräsident von Hindenburg verstarb nutze Hitler die Chance und anstatt dass ein neuer Reichspräsident gewählt wurde, vereinte Hitler entgegen dem Gesetz die Ämter von Reichskanzler und Reichspräsident in sich, machte sich kurz darauf zum obersten Richter und sich selbst damit zum Diktator. Man kann zurecht sagen, dass von der Weimarerverfassung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel existierte. Deutschland war keine Republik mehr.
    In den Folgenden Jahren gingen die Nazis immer brutaler vor. Hitler begann das Heer wieder aufzurüsten, was Deutschland am Ende des ersten Weltkrieges verboten worden war und holte Österreich ins Deutsche Reich zurück, was er ebenfalls nicht durfte. Immer wieder unternahm er Missetaten, wie zum Beispiel den Einfall in die Tschechoslowakei um die europäischen Mächte dazu zu zwingen, ihm den Krieg zu erklären und es gibt viele Quellen, die nachweisen, dass Hitler zu tiefst erbost gewesen sein soll, dass sich die europäischen Großmächten zurück hielten und ihn machen ließen.
    Das wohl brutalste Verbrechen, das die Nazis begangen haben, geschah in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. In dieser Nacht wurden in ganz Deutschland jüdischer Häuser und Geschäfte von Nazis angezündet und viele Juden grundlos verhaftet oder sogar umgebracht.
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    Hitler verfolgte eine strenge Rassenideologie. Nach dieser Ideologie war das deutsche Volk die perfekte Rasse und alle anderen Völker standen unter dieser. Am weitesten unten in seiner Ideologie standen die Juden. Nicht nur, dass das Judentum eine Religion ist und kein Volk, sie wurden von ihm brutal abgeschlachtet. So brutal sich das anhört, es war leider so. Über 6 Millionen (!!!) Juden, auch jüdische Frauen und Kinder, so wie Sinti und Roma als auch Geisteskranke und Homosexuelle, all jene, die die Nazis als minderwertig empfanden, starben während des zweiten Weltkrieges in den deutschen KZs und niemand unternahm etwas dagegen. Wer noch arbeiten konnte, wurde nahe den KZs zum Arbeiten gezwungen. Frauen, Kinder und diejenigen, die nicht mehr in der Lage waren zu Arbeiten, wurden einfach so umgebracht. Viele die in den KZs stattdessen arbeiten mussten, brachen alleine unter dem seelischen Druck zusammen, da viele, nachdem sie im KZ angekommen waren, wussten, was auf sie zu kam oder was ihren liebsten angetan worden war. Eine der brutalsten Vorgehensweisen bei der Ermordung von Kindern war, sie in einen Lastwagen zu sperren und die Abgase des Lasters in den Innenraum umzulenken. Dann fuhren die Nazis los und zwar so lange bis alle Insassen tot waren.
    Die Judenvernichtung durch die Nazis führte soweit, dass es heute noch in Städten, wie z.B. Hildesheim nur sehr wenige oder sogar keine Juden mehr gibt, weil diese vor über 60 Jahren aus der Stadt und aus Deutschland fliehen mussten.

    Hitler versuchte für den Krieg verbündete zu finden und bildete so die Achse Rom-Tokio-Berlin. Sowohl Japan und Italien als auch Deutschland wurden von einer faschistischen Regierung kontrolliert. Ebenfalls verbündete sich Hitler mit Stalin und der kommunistisch Udssr.
    Am 1.9.1939 erreichten Hitler und die Nazis ihr erstes Ziel. Mit einem selbst inszenierten und vorgetäuschten Angriff Polens auf die östlichen Grenze Deutschlands, gaben sie sich selbst den lange gesuchten Grund, Polen anzugreifen. Die Folge dessen war der zweite Weltkrieg, in dem rund 55 Millionen Menschen starben. Um diesen Krieg vor der deutschen Bevölkerung zu rechtfertigen, propagierte Hitler, dass Deutschland von den, nach seiner Rassenideologischen ganz weit unten stehenden, Völkern des Nahen Ostens bedroht werden würden.
    Neben dem Terror und der Angst den die Nazis in Deutschland verbreiteten, der Angst, die die Neonazis heute wieder langsam verbreiten, trifft die Nazis die Schuld am Tod von vielen Hunderttausend Menschen ... wenn man es genau nimmt, Lasten auf ihnen die Schuld an rund 55 Millionen Menschen, da sie ebenfalls die Schuld am zweiten Weltkrieg trifft, dem brutalsten und opferreichsten Krieg, den die Welt jemals erlebt hat.
  • Die NPD ist ja bekanntlich auch für eine Abschaffung des Rechtstaates und die Einführung einer Dikatur. Ulyaoth weiß, welche Vorteile unsere Demokratie gegenüber der erwünschten Diktatur hat:


    Demokratie und Diktatur - eine kleine Gegenüberstellung

    Jeder wird jetzt sofort aufschreien und sagen: "Nein, Halt, das weiß doch jeder! Na, die Demokratur ist die Form, bei der man wählen darf und bei der Diktatie darf man das nicht!"
    Nun, das mag grob gesagt zwar stimmen, doch gehen wir einmal mehr ins Detail und sehen uns mal die Vorteile einer "Demokratur" an:


    Die Demokratie

    Okay, da fast jeder in der Schule über Staatsformen gelernt hat, werde ich das Gewäsch über die Herkunft des Wortes "Demokratie" einmal beiseite lassen und einfach anmerken, dass es übersetzt ganz simpel "Volksherrschaft" bedeutet.
    Volksherrschaft. Klingt eigentlich seltsam. Das Volk herrscht. Nur, dass ein Volk aus einer Menge Leute besteht, was ein ziemliches Chaos ergeben kann, spätestens bei der Durchsetzung von Gesetzen. Und genau deshalb wählt man Volksvertreter.
    Peng! Da wären wir gleich beim ersten Vorteil einer Demokratie: Wahlen!

    In einer Demokratie darf jeder Staatsbürger ab einem gewissen Alter wählen gehen. Und zwar, ohne, dass hinter ihm ein Heini steht, der ihm seine Maschinenpistole ins Genick drückt - also freie Wahlen. Dazu kommt, der geneigte Wähler darf sich zum Wählen in ein kleines Kämmerchen zurückziehen wo ihn niemand beobachten darf - anonyme Wahlen.

    Hierbei gibt es natürlich von Staat zu Staat Unterschiede: In direkten Demokratien (die Schweiz ist ein gutes Beispiel dafür) wählt man die Vertreter seiner Interessen direkt und stimmt direkt über Gesetze ab - sonst würde es ja nicht "Direkte Demokratie" heißen.
    In indirekten Demokratien wählt man stattdessen eine Partei, die Volksvertreter kriegen mandatsmäßig Plätze zugeteilt.

    Viele werden jetzt natürlich fragen: Was, wenn der Freak, den ich gewählt habe, in Wirklichkeit ein mieser Möchtegern-Diktator ist? Nun, deshalb gibt es schließlich Opposition, die nicht zu fürchten braucht, gleich erschossen zu werden. Und selbst in präsidialen Demokratien wie Frankreich oder den USA, wo der Präsident sehr mächtig ist und nicht einfach so mir nichts dir nichts gestürzt werden kann, gibt es bei groben Verstößen gegen die Verfassung oder die Gesetze ein Amtsenthebungsverfahren. Theoretisch kann also nicht viel passieren.
    Zudem die drei Staatsgewalten nicht von nur einer Person verkörpert werden. Die drei Gewalten (gesetzgebende, rechtsprechende und ausführende Gewalt) sind entweder unabhängig oder verschränkt und kontrollieren sich gegenseitig. Polizei/Militär sitzen also eher selten im Parlament.

    Na gut, freie, anonyme Wahlen alleine machen noch keine Demokratie. Dazu kommt, dass eine Demokratie ein Rechts- und Sozialstaat ist - beziehungsweise, sein sollte.

    Das heißt im Klartext: Recht und Gerechtigkeit sollten als Grundprinzip gelten. Freiheit und Menschenrechte müssen gesichert sein, alle Bürger müssen vor dem Gesetz gleich sein - auch in Hinsicht auf Bildung und Wirtschaft. Also hat der Sohn eines Bankdirektors dieselben Chancen auf einen Platz in der Schule Sonst-Wo, wie der Sohn der Aushilfskraft bei Aldi. (Im Idealfall, wohlgemerkt)
    Chancengleichheit ist bitte nicht mit Chancengerechtigkeit zu verwechseln, in gewissen Fällen müssen Aufgaben natürlich den Individuen angepasst sein

    Damit haben wir gleich den nächsten Vorteil einer Demokratie: Individualismus, oder auf Deutsch: Einzelrecht.
    Eine Demokratie fordert vom Einzelnen Verantwortung, Gemeinschaftssinn und Toleranz. Nicht eins davon zum Aussuchen, sondern alle drei, dafür bietet die Demokratie im Gegenzug die größten Möglichkeiten für Freiheit und Würde des Menschen - es gibt Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit, Glaubens- und Religionsfreiheit (sofern man nicht unbedingt ein Satanist ist), man darf jederzeit selbst Parteien, Verbände, Vereine oder sonstige Gruppen bilden (immer vorausgesetzt, man bewegt sich im legalen Rahmen).
    Außerdem muss der Staat einen Rechenschaftsbericht über die Leistungen im Jahr ablegen. Theoretisch (ich wiederhole: theoretisch!!!) ist es einem Staat nicht möglich, ein Geheimprotokoll zu erstellen!

    Gut, fassen wir mal zusammen:
    Ein demokratischer Staat braucht:
    1) Verfassung und Staatsgrundgesetz
    2) Wahlrecht
    3) Parteien (und zwar mehrere verschiedene, die offiziell gemeldet sind)
    4) Das Mehrheitsprinzip (Die Mehrheit entscheidet, aber die Minderheit/Opposition muss sich äußern dürfen)
    5) Öffentlichkeit ("Rechenschaftsschuldigkeit", ein Monsterwort)
    6) und natürlich die Gewaltenteilung bzw. die Gewaltenverschränkung

    Klingt geschwollen? Sehen wir uns mal die Diktatur an:

    Die Diktatur

    Vergesst Gewaltenteilung, vergesst Menschenrechte und vergesst das Wahlrecht.
    In einer Diktatur herrscht quasi ein Einzelner (Ein Diktator, ein Führer *Überraschung*, ein General oder gar ein Imperator), beziehungsweise eine kleine Gruppe (Eine Partei, ein Clan, eine Klasse oder das Militär!) mehr oder weniger unumschränkt über den kompletten Staat.

    Die Menschenrechte werden über den Haufen geworfen (oder sind nur eingeschränkt vorhanden). Statt Einzelrecht gibt es nur noch Kollektivismus à la Borg - alles ordnet sich dem Führer/der Partei unter. Wer aus irgendeinem Grund nicht dazugehört oder gar eine eigene Meinung hat, wird im Idealfall eingebuchtet. Wenn nicht auf der Stelle umgelegt.
    Wahlrecht gibt es auch keins - obwohl manche Diktaturen sehr stolz drauf sind, ihre Bürger zur Wahl gehen zu lassen. Nur gibt es halt eben nur eine einzige Partei, die Staatspartei, und wenn man Glück hat, eine Falsche Opposition (die "Scheinopposition", nur eine Unterpartei der Staatspartei), die nur da ist um sich selbst zu belügen.
    Ergebnis: 99,9% stimmten für die Staatspartei, alles ist schön, alle lieben uns, alle sind zufrieden! Und guckt mal da, da ist einer, der gegen uns ist und wir haben ihn nicht mal erschossen!

    Pressefreiheit? Was ist das? Medien und Presse werden staatlich gelenkt und zensuriert, die Menschen werden bespitzelt, haben kaum Privatleben und statt Religionen gibt es "Ersatzreligionen" - also die jeweilige Ideologie des Staates. Der (An-)Führer wird hierbei als gottgleiches Wesen oder als gütiger Vater dargestellt. (Dass der gütige Vater alles abmurksen lässt, was gegen ihn ist, wird nicht erwähnt - siehe Zweiter Weltkrieg)

    Dass die Staatspartei alle drei Gewalten selbst kontrolliert, ist selbstverständlich. Genauso wie die Erziehung und alle Organisationen.
    Ob jetzt Linksdiktaturen (Kommunismus) oder Rechtsdiktaturen (Faschismus) im Endeffekt Jacke wie Hose ist - Freiheit ist quasi nicht vorhanden. Auch wenn keine Diktatur sich als Diktatur bezeichnet (sondern zum Beispiel als "Volksrepublik"), das Diktat herrscht vor. Und wird mit Hilfe von Polizei- und Militärgewalt (man denke an Gestapo oder den KGB) effektiv durchgesetzt.


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    Links und Quellen (vielen Dank an Tanja)
    NSDAP
    NPD
    Rechts
    Rechtsextremismus

    Bilderserie:
    KZ-Aufseher schaffen die Vergasten weg
    KZ-Kinder, abgemagert bis auf die Knochen
    Massengrab in Auschwitz
    Grab von Margot und Anne Frank in Bergen-Belsen
    Holger Apfel, der NPD Chef in Sachsen



    Ich bedanke mich bei allen, die an dem FAQ mitgewirkt haben.
    The Madman 13h, Silber-Wolf, Rattenkönig, Ulyaoth.