Ich musste wiedermal eine Geschichte in der Schule für Deutsch schreiben, ist sehr gut geworden findet meine Schwester, deshalb zeig ich sie euch mal!
Sie ist 11825 Zeichen lang!
Ist bis jetzt übrigens meine Längste! :]
Also los!
Es war einmal vor langer Zeit, da gingen in Serivo, einem kleinen Bergdorf, seltsame Dinge vor. Alles begann in einer kalten Winternacht. Über dem Gletscher, der sich mächtig über dem Dorf erhob, wütete ein heftiger Schneesturm, der selbst über Serivo herzog. Die Menschen verbarrikadierten sich in ihren Hütten und beteten, dass der Sturm ihre Häuser verschonen möge. Grausame Stimmen waren zu hören und niemand war sich sicher, ob dies die Schreie der Toten waren oder nur das Weinen des Windes.
Doch auch diese Nacht ging vorüber und am Morgen öffneten die Menschen wie immer ihre Türen um die ersten Sonnenstrahlen zu begrüßen. Trotzdem sollte die vergangene Nacht nicht in Vergessenheit geraten: Eine junge Frau lief verzweifelt durch die Gassen des Dorfes bis auf den Versammlungsplatz, wo sie lauthals um Hilfe rief: „Cathan, wo bist du? Hat jemand meinen Mann gesehen? Er ist heute Nacht spurlos verschwunden! Bitte helft mir doch!“ Ihr Mann wurde nicht wieder gefunden. Überall hatte sie ihn gesucht und selbst im Wirtshaus, wo er sich öfters aufhielt, konnte ihr niemand Auskunft über seinen Verbleib geben.
Nach diesem Vorfall versammelten sich alle Männer von Serivo und besprachen den Ernst der Lage. Niemand konnte sich vorstellen, dass der verschwundene Mann in jener Sturmnacht einfach in die Kälte hinausgegangen sei und seine Frau und Kinder verlassen hätte, da er seine Familie über alles geliebt hat. Es musste einen anderen Grund für sein Verschwinden geben. Die Versammlung wurde, ohne eine plausible Erklärung gefunden zu haben, wieder aufgelöst.
Doch das Geschehene wurde nicht vergessen. Von jenem Tag an mussten die Menschen des Dorfes in Angst und Schrecken leben, da dies kein Einzelfall blieb. Nacht für Nacht verschwanden weitere Männer aus dem Dorf. Es wurden zwar Spuren im Schnee gesucht, aber man fand keine. Dies lag vielleicht daran, dass es in jenen Nächte unaufhörlich stürmte.
Seltsamerweise hatten die Männer, die verschwanden, eins gemeinsam: sie bildeten die wohlhabende Schicht von Serivo.
Die Frauen des Dorfes verzweifelten über den Verlust ihrer Männer. Ein junger Mann, ca. 17 Jahre alt, fühlte sich von diesem Leid betroffen, auch wollte er dem rätselhaften Geschehen auf den Grund gehen. Sein Name war Raven. Er beschloss die Nächte im Freien zu verbringen, wie er es schon von seinen langen Reisen gewohnt war. Er hüllte sich in warme Gewänder, um in den Schneestürmen nicht den Tod zu finden und trug ein Schwert auf seinem Rücken. Um nicht gesehen zu werden, versteckte er sich. Schon die erste Nacht brachte im des Rätsels Lösung. Als die Nacht ihre volle Schwärze hervorbrachte begann der Sturm zu wüten. Es forderte Ravens ganze Kraft, sich nicht in die Knie zwingen zu lassen. Plötzlich erkannte er, von der Dunkelheit und den Schneeflocken umhüllt, eine Gestalt auf dem Rücken eines Pferdes, das durch das Dorf galoppierte. Der Reiter stieß Furcht einflößende Schreie aus, die Raven das Blut in den Adern gefrieren ließ. Schon hielt der Reiter sein Ross fest an den Zügeln und brachte es vor einer Tür zu stehen. Wie durch einen Zauber geführt, öffnete der Bewohner der Hütte die Tür, trat hervor und schloss sie leise wieder.
In diesem Moment jedoch schien er zu erwachen, doch es war zu spät: Der in schwarze Gewänder gehüllte Reiter packte ihn, zog ihn auf sein Tier und ritt mit ihm hinfort, ohne die verzweifelten Schreie des Gefangenen zu beachten. Als Raven das sah, entschloss er mutig, dem reitenden Unheil zu folgen. Sein Pferd, welches er hinter dem Gebäude, in dessen Schutz er sich aufgehalten hatte, abgestellt hatte, trug ihn so schnell es konnte hinterher.
So schnell er auch ritt, er verlor das Phantom aus den Augen. Schließlich kam er an einer Stelle an, er wusste nicht, wie weit er bereits vom Dorf entfernt war, da lag eine Gestalt im Schnee. Da sich der Schneesturm etwas gelegt hatte, erkannte er darin einen Mann aus dem Dorf, wahrscheinlich jener, der eben entführt worden war. Raven stieg von seinem Ross, bückte sich zu dem Mann hinab, der sich gerade von seinem Schock erholte und fragte ihn: „In welche Richtung ist dieser schwarze Reiter geflüchtet?“ Der Mann setzte sich auf: „Ich weiß es nicht, er hat mich einfach abgeworfen!“ Raven sagte entschlossen: „Ich muss ihm unbedingt hinterher!“ Er wollte seinem Pferd schon die Sporen geben, da hielt ihn der Mann plötzlich auf: „Warte! Es hat keinen Sinn ihm zu folgen! Er wird dich töten!“ Raven machte einen verbissenen Gesichtsausdruck. Er dachte kurz nach aber erkannte dann doch, dass der Mann Recht hatte. Er ritt mit ihm zurück ins Dorf.
Am nächsten Morgen erzählte er den Ältesten von Serivo von dem Vorfall, der sich in der Nacht ereignet hatte. Einer der weisesten wusste von etwas zu berichten, was mit dem schwarzen Reiter, der angeblich nur noch als Phantom diese Gegend bewohnte, und seinem Vorgehen zu tun haben könnte.
Vor hundert Jahren lebte in Serivo ein junger Mann, Dearan genannt, der sich in Doire, die Tochter des Bürgermeisters verliebt hatte. Auch sie liebte ihn sehr, doch durfte niemand von ihren Treffen erfahren, da ihr Vater wollte, dass sie einen wohlhabenden Mann heiratete und nicht irgendeinen Mann minderer Herkunft. Doch Dearan hatte einen Plan. Er wollte das Dorf mit seiner Geliebten verlassen. Aber so ganz ohne Pferd wären sie nicht weit gekommen. Deshalb weihte er einen Bekannten in seinen Plan ein, damit er ihm ein Pferd zur Verfügung stellte. Damit war dieser zwar einverstanden, doch er verriet das Paar. Er erzählte alles dem Bürgermeister, da er sich eine Belohnung erhoffte. Als nun die Nacht der Flucht gekommen war, schien alles noch unbemerkt und sicher zu sein, also stieg Dearan mit der Tochter des Bürgermeisters auf das schwarze Pferd. Kaum waren sie einige Meter vom Dorf entfernt, ertönte ein lauter Knall und das Pferd ging, tödlich getroffen, zu Boden. Die beiden stiegen geschockt von dem leblosen Körper des Pferdes und sahen sich erstmals um. Doch schon ertönte der zweite Knall. Der Schuss traf Dearan direkt ins Knie, der dann vor Schmerz zu Boden sank. Die blutende Wunde hinterließ im Schnee einen roten Fleck. Vier kräftige Männer kamen zu ihnen herüber gerannt und zerrten sie ins Dorf zurück. Dort erwartete sie der Bürgermeister. Er packte Doire am Arm, damit sie ihm nicht entkommen konnte. Einer der Männer, die Dearan festhielten, stieß ihm in die Seite und zog dann die Aufmerksamkeit des Bürgermeisters auf sich: „Sir, was sollen wir mit ihm anstellen?“ Dieser drehte sich kurz um: „Verjagt ihn aus dem Dorf, er soll seine Strafe durch einen langsamen und qualvollen Tod in der gnadenlosen Eiseskälte des Berges finden.“ Die Männer nickten. Sie wollten schon gehen doch er unterbrach sie ein letztes mal: „Ach ja, noch was. Sollte er zurückkommen… erschießt ihn!“ Der Bürgermeister stieß einen Fluch auf Dearan aus, der ihm niemals die ewige Ruhe geben sollte. Einen Tag später wurde Dearan aus dem Dorf vertrieben und wurde nie wieder gesehen. Entweder starb er in der Kälte oder an seiner Verletzung.
Raven schaute zu Boden: „Dann will er sich also am Dorf rächen und entführt aus diesem Grund gerade wohlhabende Männer.“ „So ist es!“ Raven suchte nach dem Gesicht des Weisen: „Aber womit soll ich ihn vernichten? Mit meinem Schwert kann ich nichts gegen einen Geist ausrichten!“ Der Weiße überlegte kurz, strich über seinen Bart und gab dann von sich: „Du hast Recht, aber ich hörte von einer Pflanze, die auf dem Berg Serivo, in der Ewigkeit des Frostes, wachsen soll. Sie soll aus einem edlen Material bestehen, das wie Eis aussieht, aber eine unglaubliche Wärme ausstrahlt. Ihre Wichtigkeit erhält diese Pflanze darin, dass sie einem Schwert eine heilige Macht verleiht, die böse Mächte bannt. Doch bisher hat noch nie ein Mensch so eine Pflanze gefunden.“ Raven sah keine andere Möglichkeit als diese Pflanze, um das reitende Unheil zu besiegen. Er ging nach draußen, sattelte sein Pferd und rüstete sich mit seinem verzierten Langschwert aus. Er schenkte dem Dorf einen letzten Blick und galoppierte dann den Berg Serivo hinauf.
Ein Mann kam zur Tür herein: „Warum habt ihr ihn gehen lassen? Er wird in den Schneestürmen umkommen!“ Der Weiße gab beruhigt zur Antwort: „Ich habe vollstes Vertrauen in ihm, er hat es als einziger geschafft, jemals das Phantom zu sehen und auch noch unversehrt zurückzukommen. Er ist sehr stark!“ Der Mann ging wieder zur Tür hinaus.
Bald kam Raven an einen Punkt, in dem er sein Pferd zurücklassen musste, da es zu steil wurde. Er kletterte eine felsige, mit Eis bedeckte Wand hinauf und kam schließlich völlig erschöpft unter dem Gipfel zum Halt, da er die wertvolle Eisblume von Weiten erblickte. Sie befand sich ein Stück über ihm, sodass er noch höher klettern musste. Raven versuchte an die Blume heranzukommen, er verletzte sich an dem spitzen Fels und schrie auf. Als er die wertvolle Pflanze pflücken wollte, verbrannte er sich an ihrer Hitze. Beinahe wäre er gestürzt, doch er hatte sich noch rechtzeitig an einem Stein festgeklammert. Nachdem er sie dann beim zweiten Versuch gepflückt hatte, steckte er sie schnell in einen Beutel, den er von einem der Dorfältesten bekommen hatte. Er stieg den Berg hinab, aber als er nur noch einige Meter vom Boden entfernt war, kamen plötzlich drei scharfkantige Steine den Berg herabgerollt. Raven reagierte schnell und wich ihnen aus, doch einer traf ihn am rechten Fuß. Er rutschte aus, fiel hinab und landete unsanft auf dem eisigen Boden. „Ich darf jetzt nur nicht aufgeben!“, flüsterte er sich zu und versuchte, aufzustehen. Raven rief sein Pferd durch einen Pfiff, der durch den Widerhall noch lauter zu hören war. Nach ein paar Sekunden hörte er es dann auch schon angaloppieren. Mit letzter Kraft schleppte er sich auf das Pferd und ritt ins Dorf zurück. Dort angekommen mussten seine Wunden versorgt werden. Danach ließ er die seltene Blume in sein Schwert einschmieden und wartete schließlich auf die nächste Nacht, in der das Phantom wieder zuschlagen würde.
Schließlich kam die Stunde der Entscheidung. Die Dorfleute hatten sich in einem Halbkreis um Raven versamelt. Der Geist von Dearan kam angeritten und stieg ab, als er den Held sichtete. Raven erhob seine Stimme und rief: „Dearan! Ich kenne deine Geschichte. Trotzdem hast du kein Recht Rache an Unschuldigen zu üben! Ich fordere dich zum Kampf!“
Er zog sein Schwert, das in der Dunkelheit in einem goldenen Licht erstrahlte. Dearan schrak zurück, als er von dem heiligen Schwert geblendet wurde. Doch er kam Raven bedrohlich näher. Er wollte den Kampf mit ihm aufnehmen. Dearan zog sein Schwert, das von einer dunklen Aura umgeben war und schlug auf Raven ein. Dieser wehrte den Schlag mit seiner Waffe ab und versuchte einen Schwertstreich anzubringen. Doch vergebens. Der Geist hatte den Hieb ebenfalls abgewehrt, war aber schnell genug, um Raven am linken Arm zu verletzen. Raven zuckte ein Auge zu und hielt sich auf die schmerzende Wunde. Er ging nach die-ser Lektion mehr in die Defensive, während Dearan in die Offensive wechselte. Doch das war ein Fehler. Raven sprang geschickt hinter das Phantom und stach ihm das goldene Schwert in den Rücken.
Er stach er zu mit den Worten: „Hiermit befreie ich dich!“ Dearans Geist löste sich langsam im Nichts auf. Raven atmete erleichtert auf und setzte sich dann auf den Boden um sich auszuruhen. Die Leute kamen zu ihm gerannt und jubelten ihrem Helden zu, der ihnen dann ein freundliches Lächeln schenkte. Das Böse war besiegt, mit ihm hörte der ewige Schneesturm über dem Berg Serivo auf. Die Menschen konnten von nun an wieder in Frieden leben. Des-halb veranstalteten sie ein großes Fest, als Feier, für den Sieg gegen das Reitende Unheil der Schneestürme.
Sie ist 11825 Zeichen lang!
Ist bis jetzt übrigens meine Längste! :]
Also los!
Das reitende Unheil der Schneestürme
Es war einmal vor langer Zeit, da gingen in Serivo, einem kleinen Bergdorf, seltsame Dinge vor. Alles begann in einer kalten Winternacht. Über dem Gletscher, der sich mächtig über dem Dorf erhob, wütete ein heftiger Schneesturm, der selbst über Serivo herzog. Die Menschen verbarrikadierten sich in ihren Hütten und beteten, dass der Sturm ihre Häuser verschonen möge. Grausame Stimmen waren zu hören und niemand war sich sicher, ob dies die Schreie der Toten waren oder nur das Weinen des Windes.
Doch auch diese Nacht ging vorüber und am Morgen öffneten die Menschen wie immer ihre Türen um die ersten Sonnenstrahlen zu begrüßen. Trotzdem sollte die vergangene Nacht nicht in Vergessenheit geraten: Eine junge Frau lief verzweifelt durch die Gassen des Dorfes bis auf den Versammlungsplatz, wo sie lauthals um Hilfe rief: „Cathan, wo bist du? Hat jemand meinen Mann gesehen? Er ist heute Nacht spurlos verschwunden! Bitte helft mir doch!“ Ihr Mann wurde nicht wieder gefunden. Überall hatte sie ihn gesucht und selbst im Wirtshaus, wo er sich öfters aufhielt, konnte ihr niemand Auskunft über seinen Verbleib geben.
Nach diesem Vorfall versammelten sich alle Männer von Serivo und besprachen den Ernst der Lage. Niemand konnte sich vorstellen, dass der verschwundene Mann in jener Sturmnacht einfach in die Kälte hinausgegangen sei und seine Frau und Kinder verlassen hätte, da er seine Familie über alles geliebt hat. Es musste einen anderen Grund für sein Verschwinden geben. Die Versammlung wurde, ohne eine plausible Erklärung gefunden zu haben, wieder aufgelöst.
Doch das Geschehene wurde nicht vergessen. Von jenem Tag an mussten die Menschen des Dorfes in Angst und Schrecken leben, da dies kein Einzelfall blieb. Nacht für Nacht verschwanden weitere Männer aus dem Dorf. Es wurden zwar Spuren im Schnee gesucht, aber man fand keine. Dies lag vielleicht daran, dass es in jenen Nächte unaufhörlich stürmte.
Seltsamerweise hatten die Männer, die verschwanden, eins gemeinsam: sie bildeten die wohlhabende Schicht von Serivo.
Die Frauen des Dorfes verzweifelten über den Verlust ihrer Männer. Ein junger Mann, ca. 17 Jahre alt, fühlte sich von diesem Leid betroffen, auch wollte er dem rätselhaften Geschehen auf den Grund gehen. Sein Name war Raven. Er beschloss die Nächte im Freien zu verbringen, wie er es schon von seinen langen Reisen gewohnt war. Er hüllte sich in warme Gewänder, um in den Schneestürmen nicht den Tod zu finden und trug ein Schwert auf seinem Rücken. Um nicht gesehen zu werden, versteckte er sich. Schon die erste Nacht brachte im des Rätsels Lösung. Als die Nacht ihre volle Schwärze hervorbrachte begann der Sturm zu wüten. Es forderte Ravens ganze Kraft, sich nicht in die Knie zwingen zu lassen. Plötzlich erkannte er, von der Dunkelheit und den Schneeflocken umhüllt, eine Gestalt auf dem Rücken eines Pferdes, das durch das Dorf galoppierte. Der Reiter stieß Furcht einflößende Schreie aus, die Raven das Blut in den Adern gefrieren ließ. Schon hielt der Reiter sein Ross fest an den Zügeln und brachte es vor einer Tür zu stehen. Wie durch einen Zauber geführt, öffnete der Bewohner der Hütte die Tür, trat hervor und schloss sie leise wieder.
In diesem Moment jedoch schien er zu erwachen, doch es war zu spät: Der in schwarze Gewänder gehüllte Reiter packte ihn, zog ihn auf sein Tier und ritt mit ihm hinfort, ohne die verzweifelten Schreie des Gefangenen zu beachten. Als Raven das sah, entschloss er mutig, dem reitenden Unheil zu folgen. Sein Pferd, welches er hinter dem Gebäude, in dessen Schutz er sich aufgehalten hatte, abgestellt hatte, trug ihn so schnell es konnte hinterher.
So schnell er auch ritt, er verlor das Phantom aus den Augen. Schließlich kam er an einer Stelle an, er wusste nicht, wie weit er bereits vom Dorf entfernt war, da lag eine Gestalt im Schnee. Da sich der Schneesturm etwas gelegt hatte, erkannte er darin einen Mann aus dem Dorf, wahrscheinlich jener, der eben entführt worden war. Raven stieg von seinem Ross, bückte sich zu dem Mann hinab, der sich gerade von seinem Schock erholte und fragte ihn: „In welche Richtung ist dieser schwarze Reiter geflüchtet?“ Der Mann setzte sich auf: „Ich weiß es nicht, er hat mich einfach abgeworfen!“ Raven sagte entschlossen: „Ich muss ihm unbedingt hinterher!“ Er wollte seinem Pferd schon die Sporen geben, da hielt ihn der Mann plötzlich auf: „Warte! Es hat keinen Sinn ihm zu folgen! Er wird dich töten!“ Raven machte einen verbissenen Gesichtsausdruck. Er dachte kurz nach aber erkannte dann doch, dass der Mann Recht hatte. Er ritt mit ihm zurück ins Dorf.
Am nächsten Morgen erzählte er den Ältesten von Serivo von dem Vorfall, der sich in der Nacht ereignet hatte. Einer der weisesten wusste von etwas zu berichten, was mit dem schwarzen Reiter, der angeblich nur noch als Phantom diese Gegend bewohnte, und seinem Vorgehen zu tun haben könnte.
Vor hundert Jahren lebte in Serivo ein junger Mann, Dearan genannt, der sich in Doire, die Tochter des Bürgermeisters verliebt hatte. Auch sie liebte ihn sehr, doch durfte niemand von ihren Treffen erfahren, da ihr Vater wollte, dass sie einen wohlhabenden Mann heiratete und nicht irgendeinen Mann minderer Herkunft. Doch Dearan hatte einen Plan. Er wollte das Dorf mit seiner Geliebten verlassen. Aber so ganz ohne Pferd wären sie nicht weit gekommen. Deshalb weihte er einen Bekannten in seinen Plan ein, damit er ihm ein Pferd zur Verfügung stellte. Damit war dieser zwar einverstanden, doch er verriet das Paar. Er erzählte alles dem Bürgermeister, da er sich eine Belohnung erhoffte. Als nun die Nacht der Flucht gekommen war, schien alles noch unbemerkt und sicher zu sein, also stieg Dearan mit der Tochter des Bürgermeisters auf das schwarze Pferd. Kaum waren sie einige Meter vom Dorf entfernt, ertönte ein lauter Knall und das Pferd ging, tödlich getroffen, zu Boden. Die beiden stiegen geschockt von dem leblosen Körper des Pferdes und sahen sich erstmals um. Doch schon ertönte der zweite Knall. Der Schuss traf Dearan direkt ins Knie, der dann vor Schmerz zu Boden sank. Die blutende Wunde hinterließ im Schnee einen roten Fleck. Vier kräftige Männer kamen zu ihnen herüber gerannt und zerrten sie ins Dorf zurück. Dort erwartete sie der Bürgermeister. Er packte Doire am Arm, damit sie ihm nicht entkommen konnte. Einer der Männer, die Dearan festhielten, stieß ihm in die Seite und zog dann die Aufmerksamkeit des Bürgermeisters auf sich: „Sir, was sollen wir mit ihm anstellen?“ Dieser drehte sich kurz um: „Verjagt ihn aus dem Dorf, er soll seine Strafe durch einen langsamen und qualvollen Tod in der gnadenlosen Eiseskälte des Berges finden.“ Die Männer nickten. Sie wollten schon gehen doch er unterbrach sie ein letztes mal: „Ach ja, noch was. Sollte er zurückkommen… erschießt ihn!“ Der Bürgermeister stieß einen Fluch auf Dearan aus, der ihm niemals die ewige Ruhe geben sollte. Einen Tag später wurde Dearan aus dem Dorf vertrieben und wurde nie wieder gesehen. Entweder starb er in der Kälte oder an seiner Verletzung.
Raven schaute zu Boden: „Dann will er sich also am Dorf rächen und entführt aus diesem Grund gerade wohlhabende Männer.“ „So ist es!“ Raven suchte nach dem Gesicht des Weisen: „Aber womit soll ich ihn vernichten? Mit meinem Schwert kann ich nichts gegen einen Geist ausrichten!“ Der Weiße überlegte kurz, strich über seinen Bart und gab dann von sich: „Du hast Recht, aber ich hörte von einer Pflanze, die auf dem Berg Serivo, in der Ewigkeit des Frostes, wachsen soll. Sie soll aus einem edlen Material bestehen, das wie Eis aussieht, aber eine unglaubliche Wärme ausstrahlt. Ihre Wichtigkeit erhält diese Pflanze darin, dass sie einem Schwert eine heilige Macht verleiht, die böse Mächte bannt. Doch bisher hat noch nie ein Mensch so eine Pflanze gefunden.“ Raven sah keine andere Möglichkeit als diese Pflanze, um das reitende Unheil zu besiegen. Er ging nach draußen, sattelte sein Pferd und rüstete sich mit seinem verzierten Langschwert aus. Er schenkte dem Dorf einen letzten Blick und galoppierte dann den Berg Serivo hinauf.
Ein Mann kam zur Tür herein: „Warum habt ihr ihn gehen lassen? Er wird in den Schneestürmen umkommen!“ Der Weiße gab beruhigt zur Antwort: „Ich habe vollstes Vertrauen in ihm, er hat es als einziger geschafft, jemals das Phantom zu sehen und auch noch unversehrt zurückzukommen. Er ist sehr stark!“ Der Mann ging wieder zur Tür hinaus.
Bald kam Raven an einen Punkt, in dem er sein Pferd zurücklassen musste, da es zu steil wurde. Er kletterte eine felsige, mit Eis bedeckte Wand hinauf und kam schließlich völlig erschöpft unter dem Gipfel zum Halt, da er die wertvolle Eisblume von Weiten erblickte. Sie befand sich ein Stück über ihm, sodass er noch höher klettern musste. Raven versuchte an die Blume heranzukommen, er verletzte sich an dem spitzen Fels und schrie auf. Als er die wertvolle Pflanze pflücken wollte, verbrannte er sich an ihrer Hitze. Beinahe wäre er gestürzt, doch er hatte sich noch rechtzeitig an einem Stein festgeklammert. Nachdem er sie dann beim zweiten Versuch gepflückt hatte, steckte er sie schnell in einen Beutel, den er von einem der Dorfältesten bekommen hatte. Er stieg den Berg hinab, aber als er nur noch einige Meter vom Boden entfernt war, kamen plötzlich drei scharfkantige Steine den Berg herabgerollt. Raven reagierte schnell und wich ihnen aus, doch einer traf ihn am rechten Fuß. Er rutschte aus, fiel hinab und landete unsanft auf dem eisigen Boden. „Ich darf jetzt nur nicht aufgeben!“, flüsterte er sich zu und versuchte, aufzustehen. Raven rief sein Pferd durch einen Pfiff, der durch den Widerhall noch lauter zu hören war. Nach ein paar Sekunden hörte er es dann auch schon angaloppieren. Mit letzter Kraft schleppte er sich auf das Pferd und ritt ins Dorf zurück. Dort angekommen mussten seine Wunden versorgt werden. Danach ließ er die seltene Blume in sein Schwert einschmieden und wartete schließlich auf die nächste Nacht, in der das Phantom wieder zuschlagen würde.
Schließlich kam die Stunde der Entscheidung. Die Dorfleute hatten sich in einem Halbkreis um Raven versamelt. Der Geist von Dearan kam angeritten und stieg ab, als er den Held sichtete. Raven erhob seine Stimme und rief: „Dearan! Ich kenne deine Geschichte. Trotzdem hast du kein Recht Rache an Unschuldigen zu üben! Ich fordere dich zum Kampf!“
Er zog sein Schwert, das in der Dunkelheit in einem goldenen Licht erstrahlte. Dearan schrak zurück, als er von dem heiligen Schwert geblendet wurde. Doch er kam Raven bedrohlich näher. Er wollte den Kampf mit ihm aufnehmen. Dearan zog sein Schwert, das von einer dunklen Aura umgeben war und schlug auf Raven ein. Dieser wehrte den Schlag mit seiner Waffe ab und versuchte einen Schwertstreich anzubringen. Doch vergebens. Der Geist hatte den Hieb ebenfalls abgewehrt, war aber schnell genug, um Raven am linken Arm zu verletzen. Raven zuckte ein Auge zu und hielt sich auf die schmerzende Wunde. Er ging nach die-ser Lektion mehr in die Defensive, während Dearan in die Offensive wechselte. Doch das war ein Fehler. Raven sprang geschickt hinter das Phantom und stach ihm das goldene Schwert in den Rücken.
Er stach er zu mit den Worten: „Hiermit befreie ich dich!“ Dearans Geist löste sich langsam im Nichts auf. Raven atmete erleichtert auf und setzte sich dann auf den Boden um sich auszuruhen. Die Leute kamen zu ihm gerannt und jubelten ihrem Helden zu, der ihnen dann ein freundliches Lächeln schenkte. Das Böse war besiegt, mit ihm hörte der ewige Schneesturm über dem Berg Serivo auf. Die Menschen konnten von nun an wieder in Frieden leben. Des-halb veranstalteten sie ein großes Fest, als Feier, für den Sieg gegen das Reitende Unheil der Schneestürme.
~The End~
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