Die Rückkehr des Bösen

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    • *Hüpf* *freu*

      Naboru meldet sich mal wieder :dance:
      Egal wie unbeutend die Fehler, Verbesserungsvorschläge oder was weiß ich sind sind, bitte nennt sie mir. Ich will mich weiterhin verbessern und da brauch ich viel Kritik :D
      Das mit Renordan is so ne Sache. Der gute ist noch ein bisschen abnormaler als manch einer denkt (jaaa, das geht! :ugly: ). Ich will hier jetzt noch nix spoilern, daher wartet bitte mit der Aufklärung was zur Hölle da im Moment eigentlich alles abgeht. ;) Ansonsten freut's mich, dass ihr nach all der zeit das ganze noch lest, hatte die Befürchtung das keiner mehr Lust haben könnte. *Erleichtertausatmet*
    • *aus der versenkung geschlichen kommt*
      Huhu, ich lebe auch noch XD
      Irgendwie hab ich das Gefühl, was verpasst zu haben...naja fast^^"" XD
      Puh...da hat man mal Ferien und findet trotzdem keine Zeit *seufz*
      Naja, ich warte aber immer auf was Neues von dir *breit grins* :3
      *sich hinsetz und wart*
      Geprüftes Mitglied der Oi-GmbH

      [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v445/Shiekah/TehCloudZombeh.jpg]
      Hiermit grüße ich: C.Q., Darky, The_Kokiri, Extremcool, DekuBaba, Nela², Kathryn, Melee-Master, Veria und natürlich alle anderen im Board
    • M.-M. betritt den verlassenen Raum in dem seit Urzeiten niemand wer gewesen ist. Verbittert und enttäuscht mustert er die Spinnweben und die Tonnen an Staub die sich überall festgesetzt haben. Dieser Platz muss in Vergessenheit geraten sein.
      So fühl ich mich derzeit. ;) Ich zweifel wirklich dran ob es noch irgendwen gibt der das hier weiter liest, ist ja mal wieder ordentlich zeit Vergangen. Das Kapitel hab ich übrigens drei Mal neuschreiben müssen weil meine Festplatte zwei mal den Geist aufgebenen hat. Mit dem Ergebnis wie immer unzufrieden. Viel Kritik daher erwünscht.

      Kapitel 57: Der Neuankömmling


      Blinzelnd trat der junge Hylianer in das grelle Sonnenlicht, dass ihn mit sanfter Wärme begrüßte. An dem Sonnenstand erkannte er sofort, dass er verschlafen hatte und schloss leise fluchend die Tür zu seinem Haus. Arminia würde ihn umbringen!
      Wenn die Gerudo eines hasste, dann war es wenn Link versuchte sich vor seinem Training zu drücken. Sie war der Meinung das man ihn nur genug fordern müsse, dann würde er ein hervorragender Schwertkämpfer werden. Jedoch hieß „fordern“ bei ihr, dass Link erst eine Pause einlegen durfte, wenn er sich gerade noch mit den Fingerspitzen über den Boden schleifen konnte. Seit Wochen plagte ihn ein Muskelkater, der jede einzelne Faser seines Körpers zu durchdringen schien und es war kein Ende in Sicht. Jedes mal wenn er dachte, die Gerudo würde ihn endlich Loben und vielleicht einmal wenigstens eine kleine Pause einlegen, demonstrierte sie ohne Gnade eine neue Kombination von Hieben an seinem ohnehin schon geschundenen Körper. Und das schlimmste war, dass es ihr auch noch Spaß zu machen schien.
      Langsam drehte er den Kopf um seinen verspannten Nacken etwas zu lockern und schloss ein paar Mal die Augen um sich auf die veränderten Lichtverhältnisse einzustellen - im Moment ließ die Helligkeit alles leicht verzerrt aussehen.
      Das nächste was er bemerkte, ließ ihn stutzen. Sicher, es war schon fast Mittag, jedoch erklärte auch nicht die fortgeschrittene Tageszeit die große Menschentraube die sich am Eingang von Kakariko gebildet hatte. Derzeit sah man normalerweise nur wenig Menschen innerhalb des Dorfes, viele waren damit beschäftigt die Stadt wieder aufzubauen, was mehr als genug Arbeit darstellte. Sie hatten inzwischen zwar Hilfe bekommen aus Gegenden in Hyrule von denen Link nicht einmal wusste das es sie gab, trotzdem dauerte es eine Ewigkeit. Jetzt jedoch schien sich jeder Einzelne so nah wie möglich zum Tor begeben zu wollen, warum auch immer. Verwirrt sah Link sich um und suchte nach einem Zeichen von seinem riesigen gepanzertem Leibwächter der sich niemals mehr als ein paar Meter von ihm entfernte. Obwohl er ihn nicht entdecken konnte, war der Hylianer sich sicher das Gorg ganz in seiner Nähe war. Es war ihm immer noch ein Rätsel wie der Koloss sich nahezu geräuschlos in seiner massiven Rüstung bewegen konnte.
      „Gorg.“ Er sprach niemanden an, ließ diesen Namen einfach über seine Lippen kommen. Er wusste, das der Eisenprinz ihn hören konnte. Augenblicklich folgte die Reaktion . Die mehr als zwei Meter große, schwerst gepanzerte Gestalt des Eisenprinzen schob sich um die Ecke von Links Haus und vollführte eine knappe Verbeugung, was den Hylianer dazu brachte entnervt die Augen zu verdrehen. Er konnte es so oft betonen wie er wollte, Gorg hörte nicht auf Link als seinen Meister zu verehren.
      „Meister?“ Der Hylianer ignorierte diese Anrede.
      „Gorg, was im Namen der drei Göttinnen soll das da vorne? Ich bin schon eine Weile in Kakariko und es waren nicht auch nur im Ansatz so viele Leute versammelt wie jetzt. Ist Ganondorf aufgetaucht und will die Stadt zerstören oder was ist los?“ Der Eisenprinz zuckte mit den Schultern.
      „Es ist wohl irgendein hoher hylianischer General zurückgekehrt, zumindest sprechen alle von ihm nur voller Ehrfurcht. Warum das allerdings so eine Aufruhr verursacht, weiß Gorg nicht, Meister.“ Ein General? Es musste etwas sehr wichtiges sein, ansonsten wäre nicht ganz Kakariko auf den Beinen. Woher kam er, dass er Informationen besitzen könnte, die so eine Aufruhr verursachten?
      „Und du hast sie nicht gefragt was los ist Gorg?“, fragte Link skeptisch. Der Angesprochene stieß ein spöttisches Schnauben aus.
      „Meister, seid ihr einmal ein Eisenprinz und versucht mit einem Hylianer ein Gespräch zu führen, bei dem er nicht bei jedem zweiten Wort stottert. Gorg glaubt sie denken das Gorg sie fressen will.“ Link lachte leise.
      „Wann isst du eigentlich Gorg?“, fragte er plötzlich. Der Eisenprinz hatte ihn auf eine Frage gebracht die ihm schon eine Weile durch den Kopf ging. Er hatte den Koloss noch nie ohne seine Panzerung gesehen. Wie nahm er seine Nahrung zu sich? Er konnte ja schlecht nichts oder seine eigene Rüstung verspeisen. Der Gigant räusperte sich.
      „Nun Meister, wir Eisenprinzen...“ Gorg brach mitten im Satz ab und legte den Kopf lauschend auf die Seite. Grollendes Lachen drang aus der Rüstung hervor was einen irritierten Gesichtsausdruck bei Link hervorrief.
      „Meister, ihr solltet euch lieber umdrehen.“ Links verwirrtes „Was“ kam ihm gerade noch über die Lippen als er sich wieder in Richtung der Menge wandte bevor ein entsetztes Aufstöhnen seiner Kehle entwich. Grinsend rannte die braungebrannte Gerudo auf ihn zu. Ihr vergnügter Gesichtsausdruck ließ den Hylianer das Schlimmste befürchten. Ohne stehen zu bleiben zückte sie ihre beiden Säbel und stürzte sich mit einem freudigen Funkeln in den Augen auf den jungen Mann der so aussah als würde er am liebsten im Boden versinken.
      Missmutig zog er sein Schwert, jedoch schnell genug um sich verteidigen zu können. Klirrend trafen ihre Klingen auf seine eigene, jedoch wurde er durch ihren Anlauf an die Hauswand zurückgedrängt. Arminia gab sich damit zufrieden ihn an die Hauswand zu drücken und ihn dabei tadelnd anzusehen.
      „Du hättest ausweichen sollen, Kleiner“ Zitternd hielt er beidhändig sein eigentlich einhändiges Schwert und konzentrierte sich darauf dem Druck ihrer beiden Säbel standzuhalten. Sie waren zwar genauso wie seine eigene Waffe abgestumpft, schmerzhafte Blutergüsse verursachten sie trotzdem. Das hatte er dank Arminias fehlender Zimperlichkeit schnell gelernt.
      „Arminia, ihr werdet euch nicht amüsieren wenn ihr ihn gar nicht erst zum Zug kommen lasst.“, meinte Gorg trocken. Die Gerudo fing an zu lachen.
      „Kann sein, aber ich werde es ihm sicher nicht zu leicht machen. Unser Kleiner soll sich ja verbessern.“ Die Zähne des Hylianers malten aufeinander und mit einem ruckartigen Stoß gelang es ihm die Gerudo ein Stück zurückzudrängen. Hoffnung keimte in ihm auf, dieses mal könnte er gewinnen! Link holte weit aus um das ganze mit einem einzigen Hieb zu beenden.
      Mit einem überraschten Aufschrei hielt er sich sein Handgelenk als die Gerudo ihm plötzlich einen ihrer abgestumpften Säbel gegen seine Waffenhand schlug und ihm damit das Schwert aus der Hand fiel. Fluchend rieb er sich die schmerzende Stelle während ihn die braun gebrannte Frau enttäuscht ansah.
      „Ich hatte eigentlich gehofft du hättest es langsam begriffen. Versuche es niemals mit langsamen kräftigen Schlägen. Jeder Vollidiot kann ahnen was du vorhast und wird einfach schneller sein als du. Das nächste mal werde ich nicht so rücksichtsvoll sein Kleiner.“
      Rücksichtsvoll. Link verzog gequält das Gesicht. Die Gerudo musste wahnsinnig sein. Irgendwann würde sie ihm noch den Arm brechen.
      „Eigentlich müssten wir ja weitermachen, aber du brennst sicherlich darauf zu erfahren was der ganze Trubel da vorne soll.“ Link nickte leicht. Arminia würde niemals ihr Training frühzeitig beenden, sie hatte irgendetwas vor. Allein der Gedanke was die Gerudo aushecken könnte rief bei ihm Magenkrämpfe hervor.
      „Du bist sonst auch nicht so schweigsam.“, meinte sie mit einem spöttischen Funkeln in den Augen.
      „Ich bin gerade erst aufgestanden, habe keine Ahnung was eigentlich los ist und plötzlich stürzt sich eine halb wahnsinnige Gerudo auf mich und versucht mich umzubringen, wie gesprächig soll ich da in euren Augen bitte sein Armina?“ Bei ihrem Grinsen wurde ihm schlecht.
      „Halb wahnsinnig, hm? Ich hatte eigentlich gedacht du würdest mich für vollkommen verrückt halten, aber in dem Fall gehe ich wohl doch zu leicht mit dir um. Das nächste mal doppelt so lang wie sonst, Kleiner.“ Link verspürte das Bedürfnis seinen Kopf solange gegen eine Wand zu rammen bis er aus diesem Alptraum erwachte. Er hatte noch ungefähr einen Tag zu Leben bis die Gerudo ihn auffressen würde.
      „Und nun verschwinde endlich und finde heraus was du sowieso schon die ganze Zeit wissen willst, du bist für jetzt entlassen.“ Misstrauisch musterte er die Gerudo.
      „Und ihr werdet mich nicht hinterrücks treten, angreifen, gegen eine Mauer stoßen oder euch sonst irgendetwas ausdenken um mich fertig zu machen?“ Arminia setzte eine Unschuldsmiene auf.
      „Ich doch nicht.“ Links finsterer Gesichtsausdruck lies sie auflachen.
      „Ich schwöre hiermit feierlich dass ich dich jetzt gehen lasse ohne dir wie sonst das Leben zur Hölle zu machen wenn du dich umdrehst. In Ordnung?“ Bevor die durchgedrehte Gerudo es sich anders überlegen konnte, sammelte der Hylianer hastig sein Schwert ein und sprintete so schnell er konnte in Richtung der Menschenmenge.
      „Arminia, was habt ihr vor?“ Grinsend drehte sich die Gerudo zu dem Eisenprinzen um der sie mit schief gelegtem Kopf ansah, erwiderte jedoch nichts.
      „Gorg kennt euch, ihr werdet ihn nicht einfach so sein Training unterbrechen lassen ohne ihn dafür irgendwie noch härter üben zu lassen. Was also plant ihr, halb wahnsinnige Gerudo?“
      „Nichts besonderes.“ Ihr Lächeln wurde breiter, bösartiger.
      „Er wird nur doppelt so lange beim nächsten Mal üben müssen, um genau sein, wenn er zurück ist.“
      „Ihr habt ihm doch schon angedroht immer eure Trainingsstunde zu verdoppeln?“ Sie nickte lachend.
      „Daher viermal so lange.“ Gorgs grollendes Gelächter stimmte in ihres mit ein.

      Ungeduldig drängte sich Link durch die Menschentraube, nicht darauf warten könnend den Unbekannten zu Gesicht zu bekommen. Die Hylianer tuschelten über denjenigen, der im Moment Links ganze Aufmerksamkeit genoss. Während er sich zielstrebig seinen Weg bahnte, trug ihm das von allen Seiten erklingende Gemurmel mehr Informationen zu dem Ankömmling zu.
      Es schien als wären die Dorfbewohner mehr als überrascht, dass ausgerechnet er, der Kommandant über sämtlichen hylianischen Streitkräfte noch am Leben war. Ganondorf hatte jeden Hylianer den er gefunden hatte zu Asche verbrannt, wo also war er gewesen als Hyrule am Abgrund stand? Hatte er sich feige versteckt und somit die Königsfamilie verraten? Oder hatte er auf seine eigene Art und Weise versucht etwas zu znternehmen? Die Gerüchte gingen in komplett unterschiedliche Richtungen, trotzdem wusste Link nun immerhin warum so eine Aufruhr herrschte. Jetzt musste er ihn nur noch finden damit er dieser bisher nebulösen Gestalt ein Gesicht zuordnen konnte.
      Das Vorankommen fiel ihm leichter als er gedacht hatte, die meisten Hylianer machten ehrfürchtig so gut es ging Platz, als sie erkannten wer sich nach vorne drängelte. Zeldas Vater versuchte zwar Links Rolle in dem Sieg gegen Ganondorf so weit wie möglich herunterzuspielen, jedoch ohne allzu großen Erfolg. Die Hylianer glaubten Link hätte sie alle vor dem Untergang bewahrt und er wurde teilweise verehrt. Ausnahmsweise wäre er glücklich gewesen wenn der König erfolgt gehabt hätte. Er hasste diese Bewunderung.
      Was war eine Heldentat daran in purer Verzweiflung einen übermächtigen Feind anzugreifen? Er und Zelda waren solche Narren gewesen als sie geglaubt hatten zusammen mit Ganondorfs Phantom den Gerudo vernichten zu können. Wenn er nicht durch Zufall das Triforce in sich erweckt hätte, würde Ganondorf inzwischen die Welt unter seine Kontrolle gebracht haben. Es war schlicht und einfach wahnsinnig und dumm von ihnen gewesen. Über ihre insgesamt dritte Konfrontation dachte er noch weniger gern nach. Er hatte vollkommen versagt.
      Zelda wäre ihm fast für immer entglitten, nur weil er zu langsam gewesen war. Wenn Link nur bei ihr geblieben wäre, dann hätte so etwas niemals passieren können. Mit Schaudern dachte er an den Hass der in ihm wie ein alles verschlingendes Feuer erwacht war und selbst den ehemaligen Großmeister des Bösen in die Knie zwang. Die Kraft die ihn damals durchströmt hatte war anders, düsterer als die des Triforce. Fast war er wie Ganondorf geworden...
      Gewaltsam beendete er diesen Gedankengang, Selbstmitleid würde ihm auch nicht weiterhelfen. Irgendwie hatten sie es geschafft die Katastrophe abzuwenden, die Gefahr war gebannt. Hyrule erholte sich langsam und alles deutete bisher darauf hin, das dem Land eine gute Zukunft bevorstand. Er sollte damit aufhören sich so viele Sorgen zu machen.
      Verwundert stellte er fest dass das Getuschel um ihn herum schlagartig verstummte. Der Grund dafür, war ein Schatten der sich plötzlich über den Hylianer legte und nur zu einem einzigen Wesen in Kakariko gehören konnte.
      „Du musst mir irgendwann zeigen wie du das machst Gorg.“, sagte der junge Hylianer grinsend.
      „Gorg glaubt eher er wird euch nachher vom Boden aufkratzen müssen, Meister.“ Der belustigte Tonfall des Eisenprinzen war eine Seltenheit und das ließ Link die Stirn runzeln. Als die restlichen Dorfbewohner begriffen, dass der Eisenprinz nicht gekommen war um sie alle bei lebendigem Leibe zu fressen, setzten auch die Gespräche wieder ein.
      „Könntest du mir vielleicht erklären was du damit meinst?“, fragte er verwirrt. Gorg gab ein undefinierbares Brummen von sich.
      „Das werdet ihr nachher sehen, Meister.“, sagte er geheimnisvoll. Als dem ehemaligen Helden der Zeit klar wurde, das Gorg noch etwas länger bei Arminia gewesen war, zog sich sein Magen zusammen.
      „Was plant diese Wahnsinnige?“, fragte er mit verzogenem Gesicht. Beiläufig registrierte er, dass Gorg die Hylianer allein durch seine Erscheinung auseinander trieb und es nicht mehr daran lag, dass sie Link respektierten. Das Schweigen des Giganten bestätigte seine Vermutung: Er war so gut wie tot.
      Endlich erreichte das ungleiche Duo das Ende der Menschentraube. Fast wäre Link in deprimierenden Gedanken versunken in die leere Gasse getreten, die die Hylianer gebildet hatten, doch eine kräftig zupackende Hand hielt ihn zurück und bewahrte ihn vor dieser Peinlichkeit.
      „Nicht so hastig Meister.“ Als der Eisenprinz sicher war das Link nicht nach vorne torkeln würde, ließ er ihn wieder los und verfiel wieder in die vollkommene Starre, die ihn immer überkam wenn er nichts zu tun hatte. Der Koloss ähnelte in diesen Momenten an eine leblose Statue.
      Link war Gorg zwar dankbar, aber im Moment war zu sehr damit beschäftigt die Prozession anzustarren, die sich vom Eingang des Dorfes aus auf sie zu bewegte.
      Umgeben von vier Soldaten, die in glänzende, silberne Rüstungen eingehüllt waren und durch das goldene Triforce auf ihrem Brustpanzer, kombiniert mit einer im Mittelpunkt sitzenden Krone, als Königsgarde ausgezeichnet wurden, befand sich derjenige der für all die Aufregung sorgte.
      Seine Kleidung war im Vergleich zu den strahlenden Kriegern um ihn herum mehr als erbärmlich. Ein verdreckter, teilweise mit Blut verkrusteter Lederpanzer war der einzige, leichte Schutz der ihn auf seiner Reise begleitet hatte. Seine restliche, unauffällige Kleidung war genauso schmutzig. Nur der silbrige Schwertgriff der an seiner Seite zu sehen war, schimmerte vollkommen rein.
      Das ergraute, kurz geschnittene Haar, dass ebenso wenig Pflege wie seine Kleidung erhalten hatte, passte perfekt zu dem strengen, falkenartigen Ausdruck den seine buschigen Augenbrauen erzeugten. Die klaren, blauen Augen waren geprägt von Sorge und schienen durch die sie umgebende Menge hindurch zusehen. Trotzdem spiegelte sich in ihnen nicht die Müdigkeit wieder, auf die die stark ausgeprägten Augenringe hindeuteten. Eine Narbe zog sich schräg von der rechten Augenbraue bis zum Haaransatz, was verdeutlichte, dass er nicht davor zurückschreckte auch selbst an Kämpfen teilzunehmen.
      Link war trotz des heruntergekommenen Äußeren beeindruckt von der natürlichen Autorität die der ältere Hylianer ausstrahlte. Er konnte sich selbst nicht erklären woher dieser Eindruck kam.
      Langsam näherte sich die hochrangige Gruppe dem jungen Hylianer und seinem riesigen Begleiter. Ohne besonderes Interesse musterte der erschöpfte Soldat die Gesichter die ihn anblickten. Neugier und Verwirrung sah ihn daraus an, unwissend davon was hinter ihm lag. Sein müder Blick streifte Link und Gorg.
      Sein gleichmäßiger, ruhiger Schritt geriet für einen Moment aus dem Takt und auf seinem Gesicht machte sich für einen Moment Bestürzung breit. Ohne den Blick von dem Eisenprinzen zu nehmen, flüsterte er etwas zu einem der Soldaten vor ihm, der murmelnd etwas zurückgab.
      „Was macht diese Bestie hier?“, ertönte leise die Stimme des Kolosses hinter ihm. Es dauerte einen Moment bis Link begriff, dass Gorg nicht mit ihm sprach sondern lediglich das Gespräch an seinen Meister weiterleitete, als würde er direkt daneben stehen. Das Gehör des Eisenprinzen war so stark ausgeprägt, das Link sich manchmal Fragte ob es Gorg vor kam als würden sich alle um ihn herum die ganze Zeit anbrüllen.
      „Das ist so etwas wie der Leibwächter vom Bezwinger Ganondorfs, das Ding ist harmlos solange er in der Nähe ist.“, sprach der Gigant weiter, passend zu den Lippenbewegungen des Leibwächters. Der Blick des schockierten Hylianers erfasste im selben Augenblick Link, dem der Ausdruck in dessen Augen gar nicht gefiel.
      „Bezwinger Ganondorfs?“ Fast kam es dem jungen Helden vor als würde er die Stimme des alten Mannes hören und nicht Gorgs. Links Gesichtsausdruck verfinsterte sich und er beschloss, dass den Kerl nicht leiden konnte. Das dieser nahezu Unbekannte daran zweifelte, das Link Ganondorf besiegt hatte, war ihm herzlich egal. Jedoch war er es Leid das jeder Gorg wie ein Monster behandelte. Der Eisenprinz war friedlicher als viele Menschen.
      Ein Lächeln das Link nicht einordnen konnte breitete sich auf dem Gesicht des Mannes aus, bevor er den Blick abwandte und weiterging. Das Gemurmel war verstummt. Jeder starrte Link, Gorg, oder den Neuankömmling an. Die erdrückende Stille behagte dem Helden der Zeit nicht.
      Er musste nicht einmal mehr hinsehen um zu wissen wohin die Prozession unterwegs war. Mit so einer Eskorte konnte es nur der König selbst sein. Es war erstaunlich wie solch ein erbärmlicher Narr eine Tochter wie Zelda haben konnte. Kopfschüttelnd wandte Link sich um. Hier würde nichts mehr passieren und die aufdringlichen Blicke störten ihn ohnehin nur.
      Der massige Eisenprinz ging mehrere Schritte zur Seite um seinem Meister Platz zu machen, was die Hylianer in seiner Nähe dazu brachte erschrocken wie ein Haufen Hühner auseinander zu rennen. Schmunzelnd über die panische Reaktion, setzte sich der gefeierte Held in Bewegung, obwohl ihm nicht wirklich nach Grinsen zu Mute war. Er wollte den bohrenden Blicken entgehen, sie gaben ihm das Gefühl wie ein Tier angestarrt zu werden. Als er den Stahlkoloss passierte, geschah etwas womit Link niemals gerechnet hätte:
      „Gorg kommt später nach.“ Diese vier einfachen Worte ließen seine Bewegung kurz stocken. Der Eisenprinz hatte sich bisher nur sehr selten von seinem Meister entfernt, er war ähnlich einfach abzuschütteln wie sein eigener Schatten. Und es war das erste Mal, dass er ohne ausdrücklichen Befehl den Hylianer alleine ließ. Was ging in seinem gepanzerten Schädel vor sich?
      Link nickte leicht während es in seinem Kopf arbeitete. Die ungewöhnliche Reaktion Gorgs konnte nur mit dem Neuankömmling zu tun haben. Aber was wollte er damit erreichen, wenn er einfach nur herumstand? Auch die Menschenmenge schien zu dem Schluss zu kommen, dass es vorerst nichts mehr zu bewundern gab, zumindest nachdem die Holztür laut in die Angeln gefallen war. Enttäuscht darüber, dass der hochrangige Offizier kein Wort über seine Reise verloren hatte, begann sich die Versammlung wie Nebel im Morgengrauen aufzulösen. Trotzdem blieb der zu einer Statue erstarrte Gigant stehen.
      Verwirrt ging Link weiter, zu dem Schluss kommend, dass er so nie herausfinden würde was in dem Koloss vorging. Vermutlich wäre es einfacher ihn später einfach zu fragen, bisher hatte er seinem Meister immer unterwürfig Auskunft erteilt. Sein Gedankengang wurde jäh unterbrochen.
      „Weiter geht’s, Kleiner!“ Link lief es eiskalt den Rücken runter als er die Stimme der Gerudo vernahm. Mehr aus Reflex als aus eigenem Willen zog er sein abgestumpftes Schwert und sah die auf ihn zu rennende Armina gequält an. Konnte diese Irre ihn nicht einmal in Ruhe lassen? Sie hatte es ihm schließlich versprochen!
      Metallisches Klirren hallte durch das Dorf. Link stemmte sich mit aller Kraft gegen die heftige Attacke der Gerudo, fest entschlossen ihr es dieses Mal nicht so einfach zu machen. Mit einem ruckartigen Stoß schaffte er es, seine Gegnerin zurückspringen zu lassen, und ihm einen anerkennenden Blick zu zuwerfen. Er funkelte finster zurück.
      „Ihr habt versprochen mich in Ruhe zu lassen!“, herrschte er sie entnervt an. Grinsend schüttelte sie den Kopf.
      „Ich habe nur gesagt, dass ich dich nicht gegen eine Mauer treten oder hinterrücks angreifen werde. Wie du siehst, war das eine frontale Attacke.“ Sie breitete die Arme aus und deutete mit den Säbeln in ihren Händen auf die Umgebung.
      „Weiterhin ist die nächste Wand ein gutes Stück entfernt. Insofern haben wir alle Zeit der Welt.“ Wütend darüber, dass die Gerudo ihn ausgetrickst hatte, preschte der Hylianer nach vorne. Seine Attacken waren kurz und heftig, kein weites, berechenbares Ausholen wie er zuvor getan hatte. Er würde Arminia in ihre Schranken weisen damit er endlich einmal Ruhe hatte!
      So war zumindest seine Absicht. Zwar ging Schlag um Schlag auf die Gerudo nieder, jedoch ließ sie jeden Schwertstreich so an ihren Säbeln herabgleiten, dass die größte Wucht verging. Link versuchte verzweifelt irgendeine Lücke in ihrer Verteidigung zu finden, jedoch erfolglos. So blieb ihm nicht anderes übrig, als sich an ihrer Defensive zu verausgaben.
      Irgendwann war es die Gerudo jedoch Leid schlicht jeden Hieb des wütenden Hylianers nur abzuwehren. Wieder parierte sie sein Schwert, diesmal jedoch stieß sie gleichzeitig ihre zweite Waffe nach vorne. Fluchend sprang Link zurück, was die Gerudo sofort ausnutze.
      Ihre Hiebe prasselten auf den vollkommen überraschten Hylianer ein, der mehr mit Glück als mit Können schmerzhaften Treffern entging. Die Gerudo hatte ihn in einem einzigen Augenblick in die Verteidigung gezwungen. Leider war er darin nicht so gut wie Arminia.
      Sein Zorn auf seine Gegnerin wurde durch Wut über seine eigene Unfähigkeit ersetzt. Blitzschnell zischte der nächste Säbel heran und Link brachte erneut sein Schwert in eine Position, dass er parieren könnte. Jedoch kam es anders. Im Streich ließ die Gerudo die Waffe fallen und packte das Handgelenk des jungen Helden. Perplex versuchte er seine Waffenhand zu befreien, als Arminias zweite Klinge auf ihn zu hielt.
      Ohne den heftigen Hieb irgendwie zu bremsen, ließ sie den kalten, abgestumpften Stahl gegen seine Rippen krachen. Link entfuhr ein schmerzhafter Aufschrei und die kampferprobte Frau lies ihn los. Seine Rippen brannten an der Stelle wo sie ihn erwischt hatte und er warf ihr einen gequälten Blick zu, den sie enttäuscht zur Kenntnis nahm.
      „Du bist wieder tot, Kleiner.“ Er hasste diesen Satz, den er inzwischen unzählige Male gehört hatte. Er wusste verdammt nochmal das er in einem richtigen Kampf jetzt gestorben wäre, daran musste ihn diese Gerudo nicht erinnern!
      „Nach deinen ersten Attacken hatte ich eigentlich gehofft du wärst dieses mal in der Lage mich Wenigstens einmal mit deinem Schwert zu berühren. Schade eigentlich.“ Schweiß lief ihm an der Stirn hinab und sein Atem ging schwer. Er hatte nicht härter oder schneller angreifen können - das war seine Grenze gewesen. Und die Gerudo wusste das.
      Leises, regelmäßiges Klatschen ertönte. Verwundert wandten beide den Kopf zur Quelle des Geräusches um. Der Anblick steigerte Links Stimmung nicht wirklich.
      Der abgerissen aussehende Hylianer stand einige Meter abseits und nickte Arminia zu, den jungen Helden dabei ignorierend. Link nahm weiterhin die Gestalt des Eisenprinzen war, die ein ganzes Stück hinter dem Zuschauer verharrte.
      „Sehr gut, junge Gerudo“, sagte er anerkennend, ehrlich. Trotz seines Alters klang seine Stimme kraftvoll und ließ nichts von der Erschöpfung ahnen die ihn zu übermächtigen drohte.
      „Dürfte ich euren Namen erfahren?“, fuhr er fort.
      „Arminia.“, antwortete die Gerudo misstrauisch, verwirrt durch das Lob eines Mannes den sie in keiner Weise wirklich kannte. Was wollte er von ihr?
      „Ein interessanter Zug den ihr da vollführt habt, Arminia. Aber erlaubt mir eine Frage:“ Er hielt kurz inne bevor sie langsam nickte.
      „Was hättet ihr gemacht wenn euer Gegner ernst zunehmender und kräftiger gewesen wäre? Er hätte euren Griff sprengen können und auf die kurze Distanz wäre es euch sehr schwer gefallen einem Stoß zu entgehen.“ Links Fingerknöchel knackten als er das Heft seines Schwertes voller Wut fester packte.
      „Falls das wirklich der Fall gewesen wäre, hätte ich mich so weit gedreht, das ein tödlicher Treffer vermieden worden wäre. Während sein Schwert vielleicht meine Rippen gestreift hätte, wäre er durch den Schwung einer solchen Bewegung gerade zu in meinen Säbel geflogen. Und dieser Treffer hätte ihn das Leben gekostet.“, antwortete sie in ruhigem Ton, als würde sie über Alltagserlebnisse sprechen. Ein nachdenkliches Nicken war die Antwort.
      „Ihr würdet also wirklich eine eigene Verletzung in Kauf nehmen und falls euer Gegner zu schnell wäre, sogar den eigenen Tod?“ Er klang sehr ernst.
      „Solange ich damit eine Chance habe ihn mit mir zu nehmen, ja.“, antwortete sie nicht minder entschlossen. Er verbeugte sich knapp.
      „Es freut mich, dass solch mutige Kriegerinnen Hyrule im Kampf gegen Ganondorf beigestanden haben. Ich hoffe ihr werdet uns auch in Zukunft euer Geschick leihen wenn wir es benötigen sollten.“ Sie nickte entschlossen. Hylianer und Gerudos würden einander beistehen, dass hatte sie sich geschworen.
      „Weiterhin wäre es mir eine Ehre später mit euch einen Übungskampf auszutragen, um zu sehen wie weit meine Schwertkünste durch mein Alter eingerostet sind.“ Sein Lächeln wurde von einem kampflustigen Funkeln in Arminias Augen begleitet.
      „Es scheint, als wärt ihr mit euren derzeitigen Gegnern leicht unterfordert.“ Jetzt musterten seine blauen Augen zum ersten Mal Link und wurden merklich kälter. Jetzt reichte es dem jungen Hylianer.
      „Hört zu, alter Mann!“, explodierte er.
      „Ich bin es Leid von oben herab angesehen zu werden nur weil ihr euch einbildet etwas besseres zu sein! Wo wart ihr, als Ganondorf Hyrule an den Rand des Abgrunds getrieben hat?“ Links Worte verließen seine Lippen impulsiv, bevor er über sie nachdenken konnte. Eine Finsternis, die sich nicht auf den mit dem Herzen redenden Hylianer bezog, huschte über das faltenreiches Gesicht des Veteranen.
      „Zeigt mir zuerst, dass ihr besser kämpfen könnt als ich selbst, bevor ihr es wagt meine Niederlage zu verspotten! Arminia würde euch mindestens genauso in Stücke reißen wie mich!“, fuhr der Held der Zeit energisch fort. Ein dünnes Lächeln breitete sich erneut auf dem Gesicht des alten Mannes aus, jedoch blieben seine Augen davon unbeeinflusst. Eine Maske die er Aufgrund der Höflichkeit aufsetzte, auch wenn seine Gedanken um weit dunklere Dinge kreisten.
      „Soll das eine Herausforderung sein?“, fragte er kühl, berechnend. Link nickte heftig. Er würde es diesem Kerl zeigen!
      „Nun gut, Held der Zeit.“ Er betonte den Titel mit einer solchen Arroganz, dass Link ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen hätte. „Ich akzeptiere deinen Wunsch. In zwei Tagen kannst du dein Duell haben.“ Er machte eine Pause. „Und enttäusche mich nicht, Junge.“ Link hielt den Griff seines Schwertes so fest umklammert, dass es schmerzte.
      Der erfahrene Veteran drehte sich ohne ein weiteres Wort herum und ging tiefer in das Dorf hinein.
      „Wie ist euer Name?“, rief Arminia ihm hinterher, die den Streit zwischen den beiden still verfolgt hatte. Langsam wandte er sich der Gerudo zu, die Kälte mit der er dem jungen Hylianer begegnet war, war verschwunden.
      „Garren. Und nun entschuldigt mich, ich muss mich erholen.“ Er setzte seinen ursprünglichen Weg fort und Link ließ es sich nicht nehmen ihn feindselig anzustarren bis er aus seinem Blickfeld verschwand.
      „Da hast du ja einen Freund gefunden.“, meinte Arminia sarkastisch.
      „Ich werde diesen Kerl fertig machen! Was glaubt er wer er ist?“, fuhr er sie an.
      „Derjenige der die Kontrolle über alle restlichen Streitkräfte Hyrules hat und damit vermutlich nach dem König die zweitmächtigste Person darstellt?“, antwortete sie trocken. Er schüttelte den Kopf.
      „Das meine ich nicht! Es mag ja sein, dass er bekannt ist und großen Einfluss besitzt, aber wieso verspottet er mich ohne jemals selbst gegen mich gekämpft zu haben? Dieser überhebliche...“ Die Gerudo unterbrach seinen Wutausbruch.
      „Kleiner, er mag zwar alt sein, aber du unterschätzt ihn besser nicht. Er hat noch nicht eine Phase erreicht wo sein Körper zu zerbrechen droht. Die vielleicht fehlende Kraft kann er vermutlich durch Erfahrung ausgleichen. Ich glaube nicht das du es gegen ihn viel leichter haben wirst als gegen mich.“ Diesmal fehlte der Humor in ihrer Stimme.
      „Ich lasse mich nicht länger demütigen.“, sagte er leise zu sich selbst und sah zu Boden. Seine Wut verrauchte nachdem er niemanden hatte an dem er sie auslassen konnte. Verwundert sah er auf, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Die Gerudo sah in aus nächster Nähe aufmunternd an, eine Seltenheit bei ihr.
      „Link.“, sagte sie fast sanft was seine Verwirrung noch weiter steigerte.
      „Ich möchte dir nur sagen, dass du dich verbesserst.“ Er schnaubte verächtlich.
      „Nicht genug um euch zu besiegen.“ Sie nickte.
      „Richtig. Aber wenn man das mit unserem ersten Kampf vergleicht, wo du dein Schwert nur vier Sekunden in der Hand gehalten hast...“ Sie machte eine Pause.
      „Du musst dich daran gewöhnen, dass es immer jemanden geben wird der besser ist als du. In meinem Fall liegt das daran, dass ich einfach schon länger das Kämpfen übe als du. Wenn unsere Rollen getauscht wären, würdest du mich genauso fertig machen.“ Als Link darauf nichts antwortete, bohrte sie ihm den Zeigefinger in die Stelle wo sie ihn mit dem Säbel erwischt hatte. Er stöhnte auf und schlug ihre Hand beiseite.
      „Ihr amüsiert euch anscheinend.“, ertönte die tiefe Stimme Gorgs. Grinsend drehte sich Arminia um.
      „Ich habe nur versucht unsern Kleinen etwas aufzuheitern, aber wohl ohne Erfolg.“ Link grummelte etwas vor sich hin, während er sich die schmerzende Stelle auf seinem Brustkorb rieb.
      „Wo warst du Gorg? Normalerweise lässt du Link ja nicht von deiner Seite weichen.“ Es dauerte einige Momente bis der Eisenprinz antwortete und der Tonfall alarmierte Link. Arminia und Garren mochten ja teilweise schon ernst gesprochen haben, aber Gorg klang so als würde ihr aller Leben davon abhängen.
      „Es gibt Probleme.“, sagte er vage.
      „Könntest du das vielleicht etwas genauer Ausdrücken?“, drängte Arminia weiter. Auch ihr war Gorgs Stimmlage nicht entgangen. Erneut vergingen Augenblicke bis erneut seine Stimme zu hören war.
      „Ihr erinnert euch ja sicher noch an Renordan?“ Beiden nickten gleichzeitig. Es war nicht möglich diesen unheimlichen Mann zu vergessen.
      „Er hat die Hylianer ja aufgesucht um Hilfe für sein Land zu erbitten, da sie von den Garinern angegriffen wurden.“ Erneutes Nicken.
      „Dieser Garren kommt eben aus Garin.“ Sowohl Link als auch Arminia befürchteten nun das Schlimmste als der Eisenprinz erneut seine Stimme erhob.
      „Wie es scheint, rüsten sie zu sehr ihre Armee auf, um nur so ein kleines Land wie Renarien zu erobern. Sie wollen mehr.“
      „Und was genau?“, fragte Link schaudernd als er daran dachte, dass Renordan vermutlich nicht mehr am Leben war. Der Schmerz der in seiner Brust tobte verblasste zur Bedeutungslosigkeit, seine gesamten Sinne konzentrierten sich auf den Eisenprinzen.
      „Hyrule.“, sagte Gorg mit einer Stimme die sich anhörte als gehörte sie einem Toten.

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    • Ich zweifel wirklich dran ob es noch irgendwen gibt der das hier weiter liest, ist ja mal wieder ordentlich zeit Vergangen.


      *Aufzeig*
      Jo, ist wirklich eine Menge Zeit vergangen, doch irgendwie wusste ich auch dass es eines Tages weitergeht. Zum Glück wurde meine Hoffnung nicht enttäuscht :D

      Das Kapitel war meiner Meinung nach sehr gut gelungen, kann nicht verstehen, warum du damit nicht zufrieden bist ^^
      Alleine schon der Humor war köstlich.

      „Ich bin gerade erst aufgestanden, habe keine Ahnung was eigentlich los ist und plötzlich stürzt sich eine halb wahnsinnige Gerudo auf mich und versucht mich umzubringen, wie gesprächig soll ich da in euren Augen bitte sein Armina?“ Bei ihrem Grinsen wurde ihm schlecht.
      „Halb wahnsinnig, hm? Ich hatte eigentlich gedacht du würdest mich für vollkommen verrückt halten, aber in dem Fall gehe ich wohl doch zu leicht mit dir um. Das nächste mal doppelt so lang wie sonst, Kleiner.“ Link verspürte das Bedürfnis seinen Kopf solange gegen eine Wand zu rammen bis er aus diesem Alptraum erwachte. Er hatte noch ungefähr einen Tag zu Leben bis die Gerudo ihn auffressen würde.


      Göttlich! Ich lag am Boden vor Lachen. Diese Stelle war eindeutig eine der Besten in diesem Kapitel :D
      Tja, nun will Garin auch noch Hyrule erobern, bleibt also interessant.
      Bin ich eigentlich der einzige, der wissen will wie es mit Koume und Kotake weitergeht?
      Ich mag die alten Hexen irgendwie xD
      Alleine schon der geniale Abgang bei OoT :ugly:

      Fehler habe ich übrigens keine gefunden, was bei solch einer Menge Text recht beachtlich ist (Obwohl ich doch sicher wieder was übersehen habe, wär ja nicht das erste Mal xD).
      Mehr bleibt mir nicht mehr zu sagen.
      Hoffe, dass es bald weitergeht mit der Story ^^
      [Blockierte Grafik: http://eggmanempire.sonicworld.net/downloads/buddy/004.gif]

      Eggman for Brawl :ugly:

      Oblivion ist ein point&klick-horror-strategie-pferde-angel-sport-adventure-action-aufbau-ego-shooter-baller-rollenspiel xD

      >By Flush and me, entstanden während wir darüber diskutierten welche Genres zu Oblivion gehörten xD<
    • @ DEV: Ich bin so gut wie nie zufrieden. ;) Freut mich jedoch sehr, dass es dir zu gefallen scheint. Wenn du evtl noch irgendwelche Kritikpunkte hast, und seien diese noch so klein, nur her damit!
      Koume und Kotake werden vermutlich noch etwas warten müssen, bis sie wieder eine Rolle spielen, aber sie werden noch mehrmals vorkommen. Und nicht einmal so unwichtig *geheimnisvolltut*
      Ansonsten läufts jetzt erstmal recht flüssig mit dem Schreiben, aber ich werde nix versprechen, da ich das dann vermutlich eh nicht halten würde :rolleyes:

      @Rikku55:
      Die ersten 40 Kapitel sind doof! Ganz doll doooof! Ganz ehrlich, wenn ich den Anfang meiner eigenen Fanfiction zum ersten mal lesen würde, wäre mein einziges Kommentar ein "Omfg, Noob.", bevor ich das ganze schließen würde, weil's einfach so grauenhaft, endlos, schrecklich, unbeschreiblich Miserabel ist. Ansonsten, viel spaß :D (Trotzdem nen herzliches Willkommen meinerseits :) )

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    • Wenn du evtl noch irgendwelche Kritikpunkte hast, und seien diese noch so klein, nur her damit!


      Irgendwie hab ich in diesem Kapitel gar nichts zu kritisieren. War für mich alles in Ordnung soweit ^^
      Vielleicht kann dir ja ein anderer Leser helfen, noch irgendwelche Schönheitsfehler auszubessern, ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem Kapitel :)

      Der Teil hier hat mir übrigens auch ganz gut gefallen.

      „Arminia, was habt ihr vor?“ Grinsend drehte sich die Gerudo zu dem Eisenprinzen um der sie mit schief gelegtem Kopf ansah, erwiderte jedoch nichts.
      „Gorg kennt euch, ihr werdet ihn nicht einfach so sein Training unterbrechen lassen ohne ihn dafür irgendwie noch härter üben zu lassen. Was also plant ihr, halb wahnsinnige Gerudo?“
      „Nichts besonderes.“ Ihr Lächeln wurde breiter, bösartiger.
      „Er wird nur doppelt so lange beim nächsten Mal üben müssen, um genau sein, wenn er zurück ist.“
      „Ihr habt ihm doch schon angedroht immer eure Trainingsstunde zu verdoppeln?“ Sie nickte lachend.
      „Daher viermal so lange.“ Gorgs grollendes Gelächter stimmte in ihres mit ein.


      Auch eine Stelle, die ich regelrecht zum Brüllen fand :D
      Jo, wie schon gesagt, ich habe keinerlei Verbesserungsvorschläge mehr und hoffe nebenbei, dass es wieder bald weitergeht ^^
      [Blockierte Grafik: http://eggmanempire.sonicworld.net/downloads/buddy/004.gif]

      Eggman for Brawl :ugly:

      Oblivion ist ein point&klick-horror-strategie-pferde-angel-sport-adventure-action-aufbau-ego-shooter-baller-rollenspiel xD

      >By Flush and me, entstanden während wir darüber diskutierten welche Genres zu Oblivion gehörten xD<
    • Ding, ding, ding, der Lesercount hat sich um eins erhöht XD :D

      Bin zwar grad erst bei Kapitel 47 (schon? Ich hab heute morgen doch erst angefangen XD) , aber werd dann wahrscheinlich, noch meine Meinung zum neuesten Kap reineditieren. Hier erstmal was grobes bis zu den Anfängen:
      Wie du schon in den ersten Beitrag editiert hast, der Stil ist in den ersten 15 Kapiteln nicht so toll. Du hattest am Anfang auch öfters probleme mit Tod und tot (der Tod ist das Substantiv und tot das Adjektiv :P) auch irritiert hat mich, dass bei den Angaben, wie lange Link und Zelda im Hades waren, manchmal drei Wochen stand und manchmal eine Woche (Hyrulianischer Zeit).
      Ansonsten wars doch ganz schön, und wer das bisschen Gemetzel nich aushält, istn Weichei :P
    • Original von Bl4ck Link
      Ding, ding, ding, der Lesercount hat sich um eins erhöht XD :D

      Bin zwar grad erst bei Kapitel 47 (schon? Ich hab heute morgen doch erst angefangen XD) , aber werd dann wahrscheinlich, noch meine Meinung zum neuesten Kap reineditieren. Hier erstmal was grobes bis zu den Anfängen:
      Wie du schon in den ersten Beitrag editiert hast, der Stil ist in den ersten 15 Kapiteln nicht so toll. Du hattest am Anfang auch öfters probleme mit Tod und tot (der Tod ist das Substantiv und tot das Adjektiv :P) auch irritiert hat mich, dass bei den Angaben, wie lange Link und Zelda im Hades waren, manchmal drei Wochen stand und manchmal eine Woche (Hyrulianischer Zeit).
      Ansonsten wars doch ganz schön, und wer das bisschen Gemetzel nich aushält, istn Weichei :P


      *Verweisst grummelnd auf das Datum bei seinem ersten Post*

      27.11.2004 :D Und das ist nicht einmal das Datum wann das geschrieben wurde o_O Wie gesagt, ich will jedes mal meinen Kopf gegen die nächstbeste Wand hauen wenn ich mir das wieder einmal ansehe. Ich würde sogar die ersten... Hm.... 40 Kapitel in die Tonne kloppen und die danach noch einmal kräftig überarbeiten bis... 48/49. Ich ziehe derzeit eine Neufassung wirklich sehr in Betracht, da ich es eigentlich niemandem zumuten will sich durch diesen Haufen Mist zu quälen. Prolog wäre schon so weit fertig, aber sehen wir mal.
      Schreib in deinen editierten Post bitte auch noch wie dir die letzten Kapitel bisher gefallen. Da liegen zwar Monate zwischen aber das ist noch halbwegs "aktuell" *hust*
      Ansonsten, ich freu mich immer über neue Leser :D (Und Kritik!)

      @ DEV: Pfui, immernoch keine Kritik! Das neue Kapitel macht für meine Verhältnisse recht rasante Fortschritte, jedoch hätte ich gerne erst einmal mehr Leser auf dem selben Lesefortschritt damit auch gescheite Kritik kommen kann, will mich ja schließlich verbessern.
    • So, hab mir das neueste Kapitel jetz auch durchgelesen^^

      Hm...tja...was soll ich sagen...
      *grübel*
      also das erste was ich sagen muss, ist, dass sich der Schreibstil wirklich sehr verbessert hat. Ich finde, man kann sich nun mehr in die Gefühle oder Situationen hineinversetzen, weil es einfach wirklich besser beschrieben wird.
      Das merkt man, finde ich, auch an der Länge der Texte. Die waren vorher kürzer, meine ich *kopfkratz*

      Fehler konnte ich hier jetz auch net auf den ersten Blick finden, was doch auch sehr gut is^^

      Mir hat dieses Kapitel jedenfalls sehr gefallen und ich freue mich wie immer auf eine Fortsetzung^^
      Geprüftes Mitglied der Oi-GmbH

      [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v445/Shiekah/TehCloudZombeh.jpg]
      Hiermit grüße ich: C.Q., Darky, The_Kokiri, Extremcool, DekuBaba, Nela², Kathryn, Melee-Master, Veria und natürlich alle anderen im Board
    • Okay... Ich hätte nicht gedacht, dass ich mir das Ganze innerhalb von 24 Stunden antun könnte. Verdammt, es gibt zu wenig Fanfics auf der Welt :ugly:
      Ach, die paar vier Monate machn mir nix aus, es gibt ja schliesslich ne Fanfic, bei der ich schon seit fast 8 Monaten auf Fortsetzung warte *zu uly hinüberstarr, iris sich rot verfärbend* XD
      Und wie mir die letzten Kapitel gefallen haben? Beliebst du zu scherzen? Grandios ist nicht mal annähernd ein Wort, das dem nahe kommen könnte, wie sie mir gefallen [size=1]omg schmalz, trief, schleim XD[/size].
      Das mit dem Uberarbeiten würd ich dir auch empfehlen, das würde richtig gut werden :D
      Nun ja, Kapitel 53 war doch schon etwas sehr brutal, ich nehm meine Aussage zurück ^^

      [insert random gruß here]
    • Okay, ich habe das neue Kapitel nun erst auf Etappen gelesen. Aber ich habe es gelesen und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Gefällt mir sehr. Einerseits möchte ich dir daher ein Lob aussprechen, denn es gibt wirklich einige Passagen, welche meinem Empfinden nach einfach vollkommen stimmig sind, sowohl die Formulierungen, als auch der Inhalt - es wirkt sehr überzeugend. Dein Perfektionismus ist anscheinend nur gut für deine Geschichte. ;D

      Andererseits sind mir weiterhin beim Lesen einige, kleinere Makel aufgefallen, von denen ich im folgenden manche noch genauer auflisten werde. Darunter befinden sich generell gesagt solche Kleinigkeiten wie die falsche Verwendung von 'das' und 'dass' (gleich die ersten zwei Sätze des Kapitels), Zeichensetzungsfehler und sprachliche Ungenauigkeiten. Wobei letzteres nicht unbedingt sein muss - ich bin gelegentlich schwer von Begriff. XD

      Sein gleichmäßiger, ruhiger Schritt geriet für einen Moment aus dem Takt und auf seinem Gesicht machte sich für einen Moment Bestürzung breit. Ohne den Blick von dem Eisenprinzen zu nehmen, flüsterte er etwas zu einem der Soldaten vor ihm, der murmelnd etwas zurückgab.
      „Was macht diese Bestie hier?“, ertönte leise die Stimme des Kolosses hinter ihm.
      „Das ist so etwas wie der Leibwächter vom Bezwinger Ganondorfs, das Ding ist harmlos solange er in der Nähe ist.“ Der Blick des schockierten Hylianers erfasste Link, dem der Ausdruck in dessen Augen gar nicht gefiel.
      „Bezwinger Ganondorfs?“, fuhr Gorg hinter ihm tonlos fort, als würde ihn das Ganze in keiner Weise interessieren.


      Zum Beispiel hatte ich bei dieser Stelle Probleme, sogleich richtig zu verstehen, wer nun welche Aussage tätigt. Erst nachdem ich das Kapitel komplett gelesen habe, erscheint es mir offensichtlicher (vermutlich hätte es geholfen, die bisherige Geschichte besser in Erinnerung zu haben - leider habe ich mittlerweile manches Detail vergessen). Zumindest hoffe ich, dass ich es begriffen habe.

      Inhaltlich wirkten die Beschreibungen von Links Gedanken und Gefühlen bezüglich des Trainings mit Arminia an manchen Stellen ein wenig übertrieben und haben die Szenen zum Teil ins Lächerliche gezogen - ich schätze, das war natürlich beabsichtigt, mir hat es manchmal gleichwohl nicht ganz zugesagt. Dass ich dies so sehe, mag eventuell daran liegen, dass ich eine andere Vorstellung von Links Persönlichkeit habe. Demnach ist das nicht allzu relevant. ^^

      Der massige Eisenprinz ging mehrere Schritte zur Seite um seinem Meister Platz zu machen, was die Hylianer in seiner Nähe dazu brachte erschrocken wie ein Haufen Hühner auseinander zu rennen. Grinsend setzte sich der gefeierte Held in Bewegung um den bohrenden Blicken zu entgehen.


      Der letzte Satz reißt aus dem Lesefluss, da er unvermittelt zwei starke Antithesen zum vorherigen Geschehen beinhaltet (grinsend und gefeiert), wenngleich durch die Formulierung von Gorgs Wirkung auf die Hylianer die Ernsthaftigkeit von zuvor etwas geschwächt wird - du hättest diese zwei Sätze vielleicht mehr miteinander verbinden sollen. Ein 'darüber grinsend' oder ähnliches wäre wohl ausreichend.

      Selbst die Menschenmenge begann auseinander zu fallen, im selben Moment als Link hörte wie eine Holztür in die Angeln fiel.


      Es ist schön, mit solchen bildhaften Formulierungen zu arbeiten, doch eine auseinanderfallende Menschenmenge... ich weiß nicht recht, ich finde es nicht ganz passend.

      „Ich bin es Leid von oben herab angesehen zu werden nur weil ihr euch einbildet etwas besseres zu sein! Wo wart ihr, als Ganondorf Hyrule an den Rand des Abgrunds getrieben hat?“ Eine Finsternis, die sich nicht auf den impulsiv redenden Hylianer bezog, huschte über sein faltenreiches Gesicht.
      „Zeigt mir zuerst, dass ihr besser kämpfen könnt als ich selbst, bevor ihr es wagt meine Niederlage zu verspotten! Arminia würde euch mindestens genauso in Stücke reißen wie mich!“, fuhr er energisch fort. Ein dünnes Lächeln breitete sich erneut auf dem Gesicht des alten Mannes aus, jedoch blieben seine Augen davon unbeeinflusst.


      Hier gilt ähnliches wie bei der obigen Gesprächsszene. Es ist anfangs für mich nicht ganz eindeutig gewesen, dass Link alles sagt. Oder ich bin nun mal schlichtweg zu verpeilt. XD

      Wie gesagt, insgesamt ist dies trotz allem ebenso ein absolut gelungener Teil, weswegen ich immerhin keine allzu vernichtende Kritik anmerken kann. Nur wäre ich dir sehr verbunden, würdest du mein Gedächtnis etwas auffrischen - was ist eigentlich mit Zelda los? Na gut, ich gestehe ja, in Gedanken lechze ich natürlich wieder nach mehr Romantik und Kitsch. Ich hoffe, ich habe da nichts wichtiges vergessen (und sie ist nicht tot oder dergleichen) ...? :ugly:
    • *Thread aus der Versenkung hole*

      Melee-Master, deine Geschichte ist einfach nur fantastisch. Ich began deine Fanfic schon vor einigen Jahren an zu lesen und war von deinen Ideen sehr begeistert. Ich hätte mich schon damals registrieren sollen, aber zu dem Zeitpunkt war ich ein absoluter Noob gewesen und hatte von vielen Sachen keine Ahnung gehabt. Obwohl ich dir nie Komments schreiben konnte, ist es um so erfreulicher für mich es jetzt zu tun.
      Meine Lieblingscharaktere sind in dieser Fanfic Renordan, die Zelda-Version von Sephiroth und Ganondorf, der einen wirklichen tiefgründigeren Charakter besitzt und auch seine Beweggründe hatte Hyrule für sich zu beanspruchen.
      Diese Welten...
      Sie mögen anders aussehen bei genauer Betrachtung, aber letzten Endes tragen sie die gleichen Sünden, selbst bei unbeabsichtigten Taten. Mein Herz schmerzt es, dass sich die traurige Geschichte immer wieder wiederholt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Thanatos-Zero ()

    • Dieses Mal habe ich eine Entschuldigung!
      Es war Windo(hnoe)ws. -.- Es hat das eigentliche Kapitel gefressen, mit sich in den Tod gerissen, wie auch immer man's nennen will. Dank Naboru und Flush konnte ich Bruchstücke retten, aber das war leider nicht wirklich viel. >_> Also gings an's neuschreiben. Gott, wie hab ich das gehasst. Deswegen hat's leider etwas länger gedauert. Aber ich glaube das Kapitel ist der neue Rekord was Länge angeht, wobei ein paar Teile mehr als extrem schwächeln. Insofern bitte mindestens genauso viel Kritik. ;)

      Kapitel 58: Eine ungleiche Gruppe

      Es war ein Wunder.
      Das sagte sich Ganondorf immer wieder. Er war gestorben, hineingetaucht in die unendliche Schwärze in der kein lebendes Wesen existieren konnte. Und er war daraus zurückgekehrt. Inmitten der tiefsten Finsternis, in der es weder Wärme noch Kälte gab, war ein weißes Licht entflammt, kräftiger als er es je zuvor gesehen hatte. Es hatte ihm den Weg durch die endlose Leere gezeigt, wie ein leuchtender Stern in der Nacht. Eine vertraute Aura war von ihm ausgegangen, die er damals nicht hatte einordnen können. Inzwischen wusste er, dass es Renordans Lebenskraft gewesen war, die er dort gesehen hatte. Der Renarier hatte sich selbst auf die Schwelle zum Tod begeben um ihn zu retten, sein Leben fast für das seines Freundes geopfert. Und das hatte deutliche Spuren hinterlassen.
      Ganondorf blickte unruhig auf seinen reglosen Freund herab, der mit geschlossenen Augen da lag. Zum ersten Mal seit langem war auf seinem Gesicht keine Sorge, kein Hass zu sehen, die ihn immer zu überwältigen drohten. In diesem unfreiwilligem Schlaf hatte er, zumindest vorerst, Ruhe gefunden, ein Schutz vor den qualvollen Erinnerungen die ihn plagten.
      Sie hatten ihn auf eine Decke aus ihrem Gepäck gebettet und mit ihrer dünneren, inzwischen unnützen Kleidung versucht so etwas wie ein Polster zwischen ihn und den felsigen Boden der Höhle zu bringen, in der sie seit mehreren Tagen Unterschlupf fanden. Es war vermutlich alles andere als bequem, jedoch war es das Beste was sie hatten erreichen können.
      Ganondorf hatte zu Beginn gedacht Renordan würde es nicht durchstehen. Sein Gesicht war von unzähligen Schnitten gezeichnet gewesen, und nachdem der Gerudo die blutdurchtränkte Lederrüstung entfernt hatte, wusste er, dass sich diese Verwundungen über Renordans ganzen Körper zogen. Ganondorf konnte sich nicht erklären woher sie stammten, ein Schwert hätte die Kleidung dafür in Fetzen reißen müssen. Ein Loch war vorne und hinten in die Rüstung gebohrt worden und Ganondorf hätte schwören können, dass es von einer Klinge stammen musste, die Renordan durchdrungen hatte. Doch wo war die tödliche Wunde die dafür in Frage kommen könnte? Die Schnitte an Renordans Körper waren zwar sehr zahlreich, aber nicht sehr groß. Es war, als wäre sein Freund an einem stürmischen Herbstmorgen in einen Wald voller rasiermesserscharfer Blätter gelaufen.
      Noch mehr schockierten den Gerudo die abgebrochenen Pfeilschäfte, die aus dem Rücken des Renariers geragt hatten. So vorsichtig wie möglich hatte er die Geschosse entfernt, sich nicht der Illusion hingebend dass seine Tat irgendetwas an dem Tod seines Freundes ändern würde. Mindestens einer der Pfeile war bis zur Lunge vorgedrungen und hatte auf seinem Weg Fleisch wie eine Klinge zerteilt. Kein Mensch konnte diese immensen Verletzungen überleben. Die darauffolgenden Ereignisse sollten den Glauben des Gerudos erschüttern.
      Ganondorf hatte sehen können, wie die Wunden mit übernatürlicher Schnelligkeit verheilten. Was normalerweise mindestens eine Woche hätte dauern müssen, verbunden mit unzähligen Narben, vollzog sich innerhalb von einer einzigen Stunde. Nichts deutete mehr daraufhin, wie nahe Renordan dem Tod gewesen war. Es gab nicht einmal einen Hinweis darauf, ob er jemals eine Verwundung davon getragen hatte. Obwohl Ganondorf wusste, wie viele Kämpfe Renordan hinter sich haben musste, zeugte kein einziges Wundmal von ihnen. Nachdem der Gerudo es geschafft hatte, sich von dieser Überraschung zu erholen, war es noch lange nicht vorbei: Dieses Mysterium war nur die Spitze des Eisbergs gewesen.
      Die vor Blut triefende Kleidung des Renariers hatte ihr einstiges, reines Weiß komplett verloren. Vom Lebenssaft seiner Feinde dermaßen durchtränkt, dass man glauben konnte, sie wäre schon immer rot gefärbt gewesen. Dazu kamen die Löcher, die von den Pfeilen und Klingen wie von hungrigen Wölfen hinein gerissen worden waren. Man konnte zumindest den Lederpanzer nicht mehr als vernünftigen Schutz verwenden, der Rest stellte im besten Fall Ersatzkleidung dar. Dachte er zumindest.
      Zuerst hatte Ganondorf es für Einbildung gehalten, eine Täuschung hervorgerufen durch die Strapazen der letzten Tage, den mangelnden Schlaf. Irgendwann war er zu dem Schluss gekommen, dass es wirklich so war, wie er sich gedacht hatte. Die Kleidung Renordans hatte den selben, unnatürlichen Prozess hinter sich gebracht wie sein Körper. Das Blut war immer mehr verblasst und die Löcher hatten sich immer weiter verkleinert, als würde der Strom der Zeit seine Richtung ändern. Inzwischen sah sie wie nie benutzt aus. Den Gerudo durchlief ein Schauern. Die Welt schien in der Gegenwart seines Freundes verrückt zu spielen.
      Weitere Rätsel gab der genesene Körper des mysteriösen Schwertkämpfers auf. Er war durchaus muskulös und einen Kampf mit ihm sollte man im Bestfall allein deswegen vermeiden. Jedoch war auch Ganondorf alles andere als schmächtig, ein Hüne von einem Mann mit dazugehörenden Muskeln. Trotzdem hatte Renordan ihn wie ein kleines Kind überwältigt. Woher hatte der jetzt Ohnmächtige diese Kraft genommen? Diese Frage war dem Rothaarigen schon länger durch den Kopf gegangen, bisher war es ihm gelungen sie bisher erfolgreich auf irgendeine Art und Weise mit Renordans Vergangenheit zu erklären. Jetzt genügte das nicht mehr.
      Über das, was ihn am meisten beunruhigte, wollte er am liebsten nicht mehr nachdenken. Aber es war aussichtslos, seine Gedanken verselbstständigten sich, erfanden mit zu viel Phantasie eine schreckliche Idee nach der anderen. Als Ganondorf begonnen hatte, den Weißhaarigen zu entkleiden um sich um dessen Wunden zu kümmern, hatte er ihm auch die Lederhandschuhe abgestreift. Er war mitten in der Bewegung erstarrt, als er den rechten Handschuh soweit bewegt hatte, dass er den Handrücken des Renariers hatte sehen können. Zuerst hatte er an Einbildung geglaubt und als das nichts mehr brachte, hatte er sich eingeredet, dass es eine Kunsttätowierung sein könnte. Vielleicht war das hier auch nur eine weitere der unzähligen Schreckensvisionen die ihn in letzter Zeit heimsuchten? Diese Lösungen waren zu leicht, zu gewöhnlich um wahr zu sein. Er hatte schmerzhaft gelernt, dass es in der Nähe des Todesbringers nichts gab, dass man als normal bezeichnen könnte. Verzweifelt hatte er versucht eine Erklärung zu finden, die keine Furcht in seinem Herz keimen ließ, nicht noch mehr allumfassende Angst zu der in der Finsternis versinkenden Gestalt des Weißhaarigen hinzufügte.
      Aber wieso im Namen der Göttinnen, war auf Renordans rechtem Handrücken ein schwarzes Triforce abgebildet? Wieso befand sich in dessen inneren ein Auge, dass einen Bluttropfen zu weinen schien? Schockiert hatte Ganondorf es Minutenlang einfach nur anstarren können, unfähig zu sprechen oder sich zu rühren. Eisige Kälte war wie lähmendes Gift in seinem Körper empor gekrochen und hatte sich wie eine kalte, eiserne Faust um sein panisch schlagendes Herz geschlossen. So viel Leid, so viel Tod, so viel schreckliche Erinnerungen kamen in ihm auf als er dieses Zeichen erblickte.
      Es erinnerte auf unheimliche Weise an die Triforce Symbole die einst Zelda, Link und er selbst getragen hatten, ein Zeichen für die Kraft die in ihnen schlummerte. Golden hatten sie aufgeglüht, wenn sich ihre Besitzer ihre Macht zunutze gemacht hatten. Er hatte sich einen Kampf auf Leben und Tod geliefert um in ihren Besitz zu kommen, verloren im Rausch der Rache. Es war für gewöhnliche Menschen nicht zu begreifen, wie viel einem allein ein einziges Fragment ermöglichte, wie viel verführerische Macht von ihnen ausging. Ganondorf selbst hatte eigenhändig fast ein ganzes Königreich an den Rand des Abgrunds getrieben, einem unaufhaltbarem Feuersturm gleich, der über das Land zog und jeden verzehrte der sich ihm in den Weg stellte.
      Was bedeutete jedoch das Zeichen Renordans? Der damals nach Rache strebende Gerudo hatte sich alles Wissen über die Macht der Göttinnen verschafft, dass er hatte finden können, vollkommen besessen vom Streben nach Allmächtigkeit. Nirgendwo war auch nur etwas ähnliches erwähnt worden. In seinen Gedanken schwebte immer noch das unerklärliche Symbol, dass aus einem so tiefen Schwarz bestand, dass es Licht förmlich aufzusaugen schien. Er konnte spüren das es mehr als nur Verzierung war. Das Auge schien ihn anzustarren als besitze es ein Eigenleben, eine lauernde Intelligenz die nach seinem Leben trachtete, ihn zerbrechen, ihn in Stücke reißen wollte. Er musste es nur ansehen und ihm lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. War es etwa die Quelle von Renordans Überlegenheit? War es etwas, dass noch niemals jemand vor ihm gesehen und überlebt hatte - existierte deswegen kein Wissen darüber? War die Wahrheit darüber so schrecklich, dass es einem den Verstand raubte wenn man sie erfuhr? Woher es auch stammen mochte, kein sterbliches Wesen wäre in der Lage einen Gegenstand zu erschaffen der solche Kräfte verlieh, wie er sie bei Renordan gesehen hatte, niemand könnte auch nur im Entferntesten etwas auf das Antlitz der Erde holen, dass solch eine Bösartigkeit verströmte.
      „Kein sterbliches Wesen.“, wiederholte er den Gedankengang. War es etwa ein weiteres Werk der Göttinnen? Der misslungene Versuch, etwas zu erschaffen, dass dem Triforce vielleicht sogar überlegen war, jetzt jedoch nichts als Hass in sich barg? Oder diente es einem vollkommenen anderen Sinn, unvorstellbar weit entfernt von dem was er gerade dachte? Waren Renordan und er nicht mehr als gelangweilte Versuche um herauszufinden wie Menschen mit einer solchen Macht umgingen? Wollte man sie daran zerbrechen lassen, ihre Seele für alle Zeit verdammen?
      Kopfschmerzen machten sich bei ihm bemerkbar, zu sehr konzentrierte er seine Gedanken auf eine Erklärung die es nicht gab. Zähneknirschend musste Ganondorf sich eingestehen, dass er so niemals hinter das Geheimnis kommen würde, welches Renordan wie ein Schleier umhüllte. Er musste einen anderen Weg finden.
      Ein schmerzerfülltes Stöhnen riss Ganondorf aus seinen kräftezehrenden Gedankengängen und es dauerte einen Moment bis er begriff woher dieses Geräusch kommen musste. Der Kopf des Gerudo ruckte zu dem Renarier herum, der sich unruhig herumwälzte und der Rothaarige starrte ihn für einige Augenblicke einfach nur ungläubig an. Zu früh. Es war viel zu früh, vollkommen ausgeschlossen das er bereits jetzt aus seiner Erschöpfung erwachen würde. Zu Nahe hatte er an der Grenze zum Tod gestanden, nur einen Schritt von der ewigen Finsternis entfernt die ihn zu verschlingen drohte. Das schien ihn jetzt nicht zu kümmern.
      Nervös ließ Ganondorf sich neben Renordan nieder und legte vorsichtig seine kräftige Hand auf dessen Schulter. Unverständliche, gemurmelte Worte drangen aus der Kehle des Weißgekleideten und Schweißperlen begannen sich auf seiner Stirn abzuzeichnen. Nicht wissend ob es sich nur um einen Alptraum oder etwas schlimmeres handelte, schüttelte der Rothaarige ihn und rief Renordans Namen. Die Reaktion erfolgte ebenso unvorhersehbar wie heftig.
      Perplex spürte Ganondorf wie sich etwas mit schraubstockartigem Griff um seine Kehle schloss. Nur langsam sickerte in seinen Verstand, dass es die Hand seines Freundes war die ihn gepackt hatte und drohte ihm die Luft abzudrücken. Er rührte sich nicht, teils weil er seinen Freund nicht verletzen wollte, teils weil er wusste das er keine Chance hatte.
      Der Todesbringer war von einem Moment auf den anderen in eine eiskalte Ruhe verfallen und öffnete erst jetzt langsam die Augen. Seine kristallklaren, berechnenden Iris fanden den geweiteten Blick Ganondorfs und Unverständnis mischte sich in den tödlichen Glanz der sie beherrschte. Stirnrunzelnd folgten sie seinem ausgestreckten Arm und erfassten seine eigenen Finger, die sich gnadenlos um den Hals des Gerudos krallten. Die Erkenntnis was er hier gerade tat, fuhr wie der Hammerschlag eines Titanen auf ihn herab.
      Mit einem schockierten Keuchen löste er den erbamunglosen Griff und zog seinen Arm so hastig zurück als würde sein Leben davon abhängen. Erleichtert seufzte der Gerudo auf als er die kühle Luft in seine Lungen sog, die angefangen hatten schmerzhaft zu brennen. Als hätte dieses Geräusch etwas ausgelöst, sank Renordan kraftlos in sich zusammen und schloss die Augen. Stille breitete sich wie ein erdrückendes Leichentuch aus.
      Dieses mordlüsterne Funkeln in Renordans Blick erinnerte Ganondorf zu sehr an den Wahnsinn der sich auf der Lichtung vor einigen Tagen abgespielt hatte. Es war nicht sein Freund gewesen der gerade eben erwacht war. Es war dieses kalte, unmenschliche Etwas das ihn fast das Leben gekostet hätte. Unsicher wie weit der Renarier wieder zur Besinnung gekommen war, wagte Ganondorf es nicht ihn erneut zu berühren, die Konsequenzen waren in keiner Art und Weise abzuschätzen und könnten zweifelsohne sein Ende bedeuten. So beließ er es bei einer Frage, deren Sinnlosigkeit ihm wohl bewusst war, doch wollte er das Schweigen brechen.
      „Renordan, wie geht es dir?“ Für einen Moment stockte die Atmung des Angesprochenen und es war nur mehr das Luftholen des Gerudos das überhaupt einen Laut verursachte. Er war sich nicht einmal sicher ob der Renarier antworten würde. Wie sollte er sich schon fühlen? Seine Heimat lag in Schutt und Asche, seine Geliebte war getötet worden und er gab sich an alldem die Schuld. Entgegen aller Erwartungen folgte eine Antwort.
      „Du hättest mich töten sollen.“ Es war kaum mehr als ein Flüstern gewesen, ein gewisperter Hauch der Renordans Lippen verließ. Es hätte keine größere Wirkung entfalten können wenn er diesen Satz hinausgebrüllt hätte. Eisige Kälte kroch in Ganondorf hoch als er realisierte mit welchem Ernst sein Freund die Worte ausgesprochen hatte.
      „Das kannst du nicht ernst meinen!“, rief er erschüttert, sich gegen die Erkenntnis sträubend die er soeben gewonnen hatte, das Wissen mit welcher Geringschätzung sein Freund sein eigenes Leben betrachtete. Ein verbittertes Lächeln verzog Renordans Gesicht zu einer Grimasse der jegliche Freude fehlte.
      „Dann sag mir wozu ich noch lebe, Ganondorf. Nenne mir einen einzigen Grund der meine Existenz rechtfertigt.“ Er schlug bei diesen Worten weder die Augen auf noch legte er irgendwelche Emotionen in seine Stimme. Er fühlte sich ausgebrannt, leer, die Hülle eines Menschen ohne dessen Herz.
      „Du hast mich gerettet, verdammt nochmal! Ohne dich wäre ich jetzt tot!“ Ein krächzendes Lachen quälte sich aus der Kehle des Todesbringers und ließ den Rothaarigen erschaudern. Wie tief hatte sich der Wahnsinn in seinen Freund hinein gefressen das er sein eigenes Leben als wertlos betrachtete?
      „Ich habe dich gerettet? Denk nach! Wegen wem war es überhaupt nötig dich zu retten ? Ich war es der dich überhaupt erst aufgeschlitzt hat, Ganondorf! Also erzähl mir nicht, dass ich dich gerettet habe!“ Der Gerudo wollte etwas erwidern, doch blieben ihm die Worte in der Kehle stecken. So sehr er sich auch dagegen sträubte, Renordan hatte Recht. Aber er konnte ihn nicht in diesem Zustand lassen! Schon einmal hatte der Renarier versucht sich selbst das Leben zu nehmen und Ganondorf hatte ihn nur knapp aufhalten können. Er musste etwas unternehmen und zwar jetzt!
      „Ohne dich wäre Sera nicht mehr am Leben. Du kannst sagen was du willst Renordan, ohne deine Hilfe wäre sie damals für alle Zeit verloren gewesen. Du warst es dank dem wir überhaupt erst in der Lage waren den Ansturm der Banditen zu überstehen. Ohne dich würden wir beide in der Wüste liegen und verrotten. Du bist niemand der den Tod verdient hätte. Wenn dem so wäre, müsste ich hundert Tode sterben für das was ich in meiner Vergangenheit getan habe.“ Er hatte mit verschiedenen Szenarien gerechnet, angefangen von nachdenklichem Schweigen bis hin zu dem Punkt wo Renordan ihn komplett ignorierte. Keines davon traf zu.
      Ohne das Ganondorf auch nur sehen konnte wie es geschah, stand Renordan plötzlich vor ihm. Seine Brust hob und senkte sich hektisch und sein wirr zerzaustes Haar gab ihm ein wildes Aussehen. In seinen eisblauen Augen funkelte Zorn der von einem Moment auf den anderen durch seine Adern pulsierte, geweckt von der Unwissenheit des Gerudos. Seine Hände waren zu Klauen verkrampft und Bedrohlichkeit ging wie eine zermürbende Aura von ihm aus.
      „Ich bin niemand der den Tod verdient hätte? Du willst schrecklichere Dinge getan haben als ich, Ganondorf?“ Obwohl der Gerudo Renordan um einiges überragte, schien der Renarier auf ihn herabzusehen.
      „Du weißt nichts . In deinem ganzen Leben wirst du nicht einmal in die Nähe dessen kommen was ich angerichtet und durchlitten habe! Die Gariner liegen mit dem Namen den sie mir gegeben haben wesentlich richtiger als sie selbst ahnen! Ich habe mehr Menschen dahingerafft als sie oder du jemals glauben würden. Ich habe mehr Menschen verloren als...“ Seine Stimme brach ab. Die Augen Renordans nahmen einen gequälten Ausdruck an und er schien in sich zusammen zu sinken. Seine zitternden Beine waren ein Zeichen für die Erschöpfung die ihn immer noch plagte, sein Wutanfall war nicht mehr als ein verzweifeltes Aufbäumen gewesen das von seinen spärlichen Kraftreserven zehrte. Der Gerudo ahnte nicht, dass das erst der Anfang war.
      Gerade als Ganondorf seinem Freund mitfühlende Worte mit auf den Weg geben wollte, ging eine erneute Wandlung durch den Todesbringer. Die Trauer in seinem Blick wich etwas anderem, etwas das den vorher in ihnen herrschenden Zorn wie eine spärliche Kerzenflamme im Vergleich zu einem tosenden Inferno aussehen ließ. Uralter, vollkommener Hass. Schockiert wich Ganondorf ein paar Schritte zurück, doch das kümmerte Renordan nicht. Wortlos fuhr er herum und ließ seinen rötlich schmimmernden Blick nach dem Objekt seiner Begierde suchen. Ein in kaltes Grinsen zierte sein Gesicht als der es entdeckte. Vor Schwäche wankend mühte er sich Schritt für Schritt nach vorne, nicht auf das Schreien seines nach Erholung bettelnden Körpers hörend. Fast zärtlich schlossen sich seine schlanken Finger um den schwarzen Griff seines Schwertes, der sich perfekt an seine Hand schmiegte. Nicht in der Lage die Klinge anzuheben, wandte er sich dem Ausgang zu und torkelte los. Der unvergleichliche Stahl hinterließ eine feine Rille im Felsgestein obwohl er nicht einmal Kraft aufwendete. Er ging an dem Gerudo vorbei ohne ihn überhaupt wahrzunehmen. Seine Gedanken kreisten um die Menschen die er verloren hatte. Jeden einzelnen durch seine Feinde oder... Er brachte diesen Gedankengang nicht zuende. Trauer war nicht das was er brauchte. Er fokussierte seinen Geist auf die Schlächter seiner Geliebten. Diejenigen, die Nola kaltblütig dahingeschlachtet hatten ohne jemals provoziert worden zu sein. Der Abschaum der sich selbst als Gariner bezeichnete.
      Sein malträtierter Körper erreichte die freie Fläche vor dem schützenden Unterschlupf. Der selbe, sich niemals veränderte Anblick von Renarien bot sich ihm. Schnee bedeckte den Boden und natürlich auch den Wald der sich vor ihm erstreckte Jeder Reisende der zufällig bei ihnen vorbeigekommen war hatte sich über die immer währende Kälte beschwert. So unangenehm sie manchmal das Leben hier machen mochte, sie war ein besserer Schutz als eine dicke Mauer. Jeder der versucht hatte sie zu erobern war nicht auf diesen Feind gefasst gewesen, gegen den kein Schwert half. Der Frost fraß sich durch die Kettenhemden, ließ Klingen in der Scheide festfrieren und machte das Vorankommen mühsam. Die Verluste ihrer Feinde durch den Frost waren so hoch gewesen das sie sich bisher entweder zurückzogen hatten oder gestorben waren. Bis heute.
      Renordan hatte gesehen wie es diesem Abschaum möglich gewesen war sein Volk zu vernichten. Nicht durch bessere Kämpfer, eine überlegene Taktik oder eine hinterhältige Falle. Was war er für ein Narr gewesen. Wenn er etwas schneller gewesen wäre hätte er alles ändern können, dessen war er sich sicher. Nun war es zu spät. Zwar hatte er überlebt, trotzdem hatte sein Leben geendet als er Nolas reglosen Körper gefunden hatte. Er war ein wandelnder Toter dessen einziger Lebenszweck aus Rache bestand. Mit einem wahnsinnigen Grinsen setzte er den ersten Fuß in das blütenreine Weiß.
      In diesem Moment war sein Körper nicht mehr in der Lage seine Aufgabe zu erfüllen. Verblüfft spürte er wie seine Beine unter ihm wegknickten und er ungehemmt nach vorne fiel. Ohne zu begreifen was vor sich ging schlug er in dem kalten Schnee auf der ihn mit frostiger Umarmung willkommen hieß. Seine nackte Haut brannte an den Stellen wo sie das eisige Weiß berührte. Ein paar Momente lag er einfach nur da bevor er endlich Begriff was geschehen war. Wütend über seine eigene Schwäche gab er seinen Beinen den Befehl sich zu bewegen. Sie hätten ebenso gut nicht zu seinem Körper gehören können. Mit einem Knurren das mehr an ein Tier als einen Menschen erinnerte bewegte er die rechte, das Schwert haltende Hand und versuchte sich nach vorne zu ziehen. Mit der Klinge in seinem Griff bewegte er sich nur wenige Millimeter, ein nicht ins Gewicht fallender Erfolg angesichts der riesigen Distanz die er überbrücken musste. Das machte ihn bloß noch wütender.
      Unter Zuhilfenahme seines anderen Armes schaffte er es sich Stück um Stück weiter zuziehen. Die Kälte und der Schmerz drangen nur unwirklich zu ihm durch, zu besessen war er von dem Wunsch zu töten. Der Wille voranzukommen grenzte an Wahnsinn und ließ ihn jegliche Vernunft in den finsteren Kerker sperren in dem sonst sein Zorn gefangen war.
      Mit jeder Bewegung wurde er langsamer bis er schließlich nicht einmal mehr seine Arme spürte. Doch das hielt ihn nicht auf. Nicht ihn, den Todesbringer, der sich geschworen hatte jeden einzelnen Gariner hinzurichten. Mit zusammengebissenen Zähnen robbte er sich nur mehr mit dem Oberkörper durch die Schneemassen. Nach zwei Schrittlängen war er endgültig hilflos und schlug mit dem Gesicht voran auf. Sein wütender Schrei wurde vom eisigen Weiß erstickt und das einzige Ergebnis war das die Kälte in seine Kehle drang.
      So würde er nicht enden! Er würde die Bastarde auslöschen die ihm sein Leben geraubt hatten! Lachend würde er verfolgen wie jeder einzelne in seinem eigenen Blut ertrank! Er würde ihre Knochen brechen, ihre Kehlen aufschlitzen und ihre Heimat zu Asche verbrennen! Der Irrsinn den er gerade plante war ihm nur zu bewusst. Aber was machte das schon? Er war ein gottverdammtes Monster das kein Recht hatte zu Leben. Entweder man hasste oder fürchtete ihn. Richtige Freunde besaß er nicht mehr, würde sie niemals wieder besitzen. Er würde sich mit seinen Zähnen bis nach Garin ziehen und sie alle abschlachten! Er würde ihr Land in einem Fluss aus Blut vergehen lassen! Er würde...
      Verblüfft spürte er wie er hoch gehoben wurde. Die Erkenntnis um wen sich dabei handeln musste ließ einen Schrei aus seiner Kehle dringen. Stattdessen würgte er nur Schnee hervor der gedroht hatte ihn zu ersticken. Er wollte Ganondorf anbrüllen ihn los zulassen damit er seine Rache vollenden könnte. Er würde diesen Narren notfalls ebenso niederstrecken wie... Renordan erstarrte. Ganondorf umbringen? Was tat er hier gerade?
      „Ein gottverdammtes Monster...“ , sagte er sich selbst in Gedanken. Wehrlos musste er erleben wie der Gerudo ihn vorsichtig zurück auf sein Lager in der windgeschützten Höhle trug, bevor er Renordan das Schwert aus der Hand nahm. Er hatte es bis dahin immer noch umklammert gehalten, obwohl er kein Gefühl mehr in seinen Gliedmaßen hatte.
      Schweigend setzte sich Ganondorf wieder auf seinen aus einem Felsen bestehenden Sitzplatz und sah den Renarier betroffen an. Renordan starrte in die goldenen Augen des Gerudo. Aufrichtige Sorge um ihn war darin zu lesen, Angst davor das sein Freund ihm unter den Händen wegsterben würde. Wie konnte Ganondorf sich nach seinen letzten Erlebnissen noch um sein Wohl kümmern? Jeder andere hätte ihn im Schnee liegen und sterben lassen, ein Alptraum weniger der die Welt heimsuchte. Der Gerudo jedoch schien ihn mit seinem Leben verteidigen.
      Renordan begriff wie dumm er sich gerade eben verhalten hatte. Die sich deutlich abzeichnenden Augenringe auf dem Gesicht seines Beschützers waren ein weiteres Zeichen dafür, dass er Tag und Nacht über den Todesbringer gewacht hatte. Wer war Renordan, dass er es gewagt hatte, die gut gemeinte Hilfe von Ganondorf abzuweisen? Beschämt senkte er den Blick, seine lächerliche Ignoranz begreifend.
      „Ich habe mich gerade wie ein Idiot benommen, was?“, fragte er leise. Der Gerudo antwortete nicht. Wenn er seinem Freund widersprach würde er sich selbst nur als Narren dastehen lassen, Zustimmung würde eine Beleidigung bedeuten. So hüllte er sich in Schweigen.
      „Warum, Ganondorf?“, erklang erneut die leise Stimme. Verwirrt sah der Angesprochene Renordan an und verstand schlicht und einfach nicht was er von ihm wollte.
      „Warum hilfst du mir? Ich habe dich beinahe getötet, deine Hilfe zurückgewiesen und...“ Ganondorf bemerkte, dass der Renarier erst weiter sprechen wollte und es sich dann im letzten Moment anders überlegte. Es war etwas Wichtiges gewesen, dass er für sich behielt, dass konnte der Gerudo spüren. Aber er sprach den Weißhaarigen nicht darauf an sondern gab ihm die Antwort auf seine Frage.
      „Du hast mir das Wichtigste in meinem Leben gerettet, Renordan. Ich hatte nach der Ermordung meiner Eltern niemanden mehr. Das war der Beginn meines Hasses der für mich Jahrzehnte kontrollierte und all den Schrecken in Hyrule verursacht hat. Bis ich Sera getroffen habe. Ohne sie wäre ich vermutlich immer noch der verabscheungswürdige Bastard von damals. Solange sie weiterleben kann, bin ich glücklich.“
      „Dann hast wenigstens du noch einen Grund dich nicht umzubringen...“, flüsterte Renordan. Ganondorf schüttelte heftig den Kopf.
      „Sag so etwas nicht, verdammt nochmal! Ich weiß, ich kann nicht nachvollziehen wie du dich fühlst, aber du bist nicht allein! Sera und ich sind noch da! Du hast mitten in einer von Menschen verlassenen Wüste zwei Freunde gefunden! Du kannst mir nicht erzählen das dir das selbe in keinem Land, keiner Stadt, keinem Dorf auf der ganzen Welt gelingen wird!“
      Die Stimme Ganondorfs machte deutlich, dass er an seine Worte glaubte. Renordan lächelte verbittert über die Naivität die er gerade zu hören bekam.
      „Denkst du wirklich es wäre so einfach?“ Seine Stimme klang eisig.
      „Was denkst du, wie lange ich auf der Suche war, bis ich wenigstens ein paar Leute getroffen habe, mit denen ich zusammen leben konnte? Hast du gesehen was es ihnen gebracht hat? Sie sind alle tot! Nur weil ich verdammter Narr zu langsam gewesen bin!“ Er kochte jetzt vor Zorn auf sich selbst.
      „Glaubst du, es wird irgendetwas helfen, wenn du mitten in die garinische Armee rennst um so viele wie möglich mit dir in den Tod zu reißen? Willst du, dass in Hyrule das selbe geschieht wie hier? Willst du, dass zahllose Kinder ohne Väter aufwachsen müssen? Willst du dir ansehen, was Asrak Zelda antun wird?“ Unfähig etwas Sinnvolles zu erwidern, schwieg der Todesbringer und eine Grabesstille breitete sich aus.
      „Sera ist zusammen mit Gromdar unterwegs und sucht etwas zu essen.“, versuchte Ganondorf das Thema in andere, weniger niederschmetternde Bahnen zu lenken. Das bisherige Gespräch verursachte nur mehr Wut und Trauer, ließ sie sich zerstreiten, das genaue Gegenteil von dem was er erreichen wollte. Unverständnis sah ihm aus Renordans Gesicht entgegen, hervorgerufen durch den plötzlichen Wechsel und der Erwähnung eines ihm unbekannten Namens.
      „Zusammen mit wem ?“, fragte er verwirrt.
      „Gromdar, das ist der Gariner der...“, begann der Rothaarige seinen Satz bevor ihm der Rest im Hals stecken blieb. Die Unverständnis hatte sich in einem einzigen Moment in puren Hass gewandelt. Sein Gesicht wurde von dem selben, irren Gesichtsausdruck verzerrt wie vor ein paar Minuten.
      „Du willst mir ernsthaft erzählen das ihr einen Gariner bei euch habt?“ Nichts erinnerte mehr an die ruhige, freundliche Person die Ganondorf vor Wochen kennen gelernt hatte. Die bloße Erwähnung dieses Volkes verwandelte ihn in eine mordlüsterne Bestie die nicht wusste was Gnade bedeutete. Der Gerudo versuchte nervös seinen Freund zu beruhigen.
      „Hör mir zu, er ist anders als die restlichen...“ Renordan fuhr ihm mehr knurrend als sprechend dazwischen:
      „Wo?“ Dieses einzelne Wort sorgte dafür das Ganondorf erstarrte und eisige Kälte in ihm empor kroch. Furcht ließ sein Herz schneller schlagen und Schweiß trat ihm trotz der Kälte auf die Stirn. Wenn der Weißhaarige davor furchteinflößend gewesen war, dann fehlten ihm jetzt die Worte. Es war als hätten zwei Stimmen zu ihm gesprochen, so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Einerseits jene, die von Angesicht zu Angesicht in einem ernsten, aber keinesfalls bedrohlicher Tonfall erklang, andererseits war da noch eine Zweite, nicht greifbare die direkt in seiner Seele zu erschallen schien. Sie schnitt sich wie ein Messer in seinen Verstand, nichts als Wunden aus Angst und Schwärze zurücklassend. Es war das selbe Gefühl das ihn wie eine lähmende Krankheit befallen hatte als er das schwarze Triforce erblickt hatte. Ihr Klang der in seinem Kopf nach hallte, die jeden Mut zermalmende Austrahlung riefen ihm nur ein einziges Wort ins Gedächtnis. Ein einfaches Wort um seine Eindrücke ihres dämonischen Wesens zu beschreiben, ein Wort das alles aussagte und doch nicht in der Lage war seine Gefühle vollkommen zu erfassen: Böse.
      „Wo ist dieser Abschaum, Ganondorf?“ Es blieb nicht bei dem schwachen rötlichem Glanz den Renordan vorher besessen hatte. Rot wie all das Blut das er vergossen hatte glühten seine Iris und erinnerten den Gerudo auf erschreckende Art und Weise an den Wahnsinn der sich bei seinem Kampf mit Link abgespielt hatte. Er spürte wie er zu Zittern begann und es war als würde sich eine kalte Faust um seine Kehle klammern. Ohne das er es merkte, wanderten seine Hände zu seinen Schwertern. Das vor ihm stehende Etwas verzog seine Lippen zu einem abfälligen Grinsen und Ganondorf konnte sich nicht erinnern wann es aufgestanden war. Seine Gedanken waren von nackter Angst beherrscht wie er sie noch nie zuvor gespürt hatte. Sein Gegenüber kannte keine Gnade, kein Mitleid. Das es eigentlich Renordan war der vor ihm stand spielte keine Rolle mehr. Sein Freund war verschlungen worden, von einer Bestie die alles an Schrecken übertraf die er bisher erlebt hatte. Und es sollte noch schlimmer kommen.
      „Ganondorf, wir sind wieder...“ Der Schluss wollte nicht mehr die Kehle der jungen Gerudo verlassen, als hätte sie Angst davor mit auch nur einem einzigen weiteren Wort die Aufmerksamkeit des Alptraums, zu dem Renordan geworden war, auf sich zu lenken.Die spärlichen Vorräte die sie gefunden hatten fielen ihr und ihrem Begleiter aus den Händen und verteilten sich mit einem dumpfen Geräusch auf dem felsigem Boden. Gromdar klappte der Mund auf und er starrte den Todesbringer mit einer Mischung aus Unglauben und Entsetzen an. Dieser blickte mit einem unmenschlichem Grinsen zurück, das Rot steigerte sich zu einer Intensität, die den Anschein erweckte als würde in seinen Augen ein Feuer brennen.
      „Was...“, krächzte der Gariner. Als hätte der Renarier darauf gewartet, preschte er los. Die Furcht endlich überwindend brüllte Ganondorf irgendetwas das für Renordan zur Bedeutungslosigkeit verblasste, ebenso wie der angsterfüllte Schrei der Gerudo. Das einzige was für ihn noch existierte war Gromdar. Seine Beute.
      Wie in Zeitlupe konnte er verfolgen wie sein Hieb gegen das Brustbein sein Opfer von den Beinen riss und sich dessen Lippen zu einem Schrei verformten. Sera holte Luft um ihrer Angst freien lauf zu lassen und ihre roten Haare wurden von dem Luftzug durcheinander gewirbelt den er verursacht hatte. Wie langsam sie alle waren, nahezu lebende Standbilder...
      Gromdar rauschte aus der Höhle hinaus als hätte ihn ein Riese wie ein Spielzeug weggeworfen und schlug hart im Schnee auf. Keuchend rappelte er sich auf und ignorierte das schmerzhafte Brennen in seiner Brust so gut es ging. Panisch riss er die beiden Schwerter aus den Scheiden während dein Blick seinen wahnsinnigen Angreifer suchte.
      Renordans Ellbogen durchbrach die schwächliche Verteidigungshaltung in die der Gariner sich begeben hatte und schleuderte ihn erneut hilflos davon. Dieser erbärmliche Wicht hatte ihn nicht einmal kommen sehen. Er war in perfektes Beispiel für die Nutzlosigkeit der Menschen. Langsam, schwach, berechenbar. Und trotz alldem wagten sie es sich als die Krone der Schöpfung zu bezeichnen? Was für überhebliche Narren...
      Nahezu enttäuscht duckte er sich unter den beiden Klingen hindurch, die der Gariner voller Furcht nach ihm warf. Dachte er wirklich solch ein plumper Angriff könnte ihn, den Todesbringer, auch nur streifen? Der Laut der schlitternd im Schnee aufkommenden Schwerter drang an sein Ohr. Vielleicht sollte er ihn auch durch die Gegend rutschen lassen bevor er ihn tötete? Sich daran ergötzen wie er sich vor Leid wand? Er verwarf den Gedanken. Dieser Abschaum war es nicht wert mehr Zeit als nötig mit ihm zu verschwenden.
      Langsam, als hätte er alle Zeit der Welt, ging er auf sein Opfer zu. Seine weißen Lederstiefel verursachten bei jedem seiner Schritte knirschende Laute als die Eiskristalle unter ihnen zersplitterten. Keine noch so kleine Windböe erhob sich und auch kein Lebewesen wagte es die tödliche Stille zu brechen. Es gab nur ihn und seine am Boden liegende, zitternde Beute. Der Gestank von Angstschweiß verpestete die klare Luft und steigerte den Ekel des Todesbringers noch weiter. Die braunen Augen des Unwürdigen waren erfüllt von Furcht, genau wie er es erwartet hatte. Unzählige Male hatte er diesen Blick gesehen, der ihn stumm um Gnade anflehte. Wie oft hatte er mit einem kaltherzigen Lächeln das Leben dieser Narren beendet? Und erneut verzog sich sein Gesicht zu dieser furchteinflößenden Grimasse die unzählige Male das Letzte gewesen war was seine Opfer vor ihrer Reise in die ewige Finster erblickt hatten.
      Es bräuchte nur einen einzigen, gezielten Hieb und es wäre vorbei. Eine kurze Bewegung um alles zu beenden was das Dasein dieses Sterblichen ausmachte. Es gab so viele Unzulänglichkeiten bei diesen bemitleidenswerten Kreaturen, dass es ein Wunder war das sie überhaupt überleben konnten. Nun, zumindest würde er diesen Gariner von der Qual erlösen das Antlitz der Welt mit seiner minderwertigen Existenz zu beschmutzen. Die Knöchel seiner Hand gaben ein Knacken von sich als er sie zur Faust ballte. Ein ruckartiger Stoß, ein letztes Röcheln und dieser Wicht würde an seinem gebrochenen Kehlkopf zu Grunde gehen. Langsam hob er seinen Arm, zögerte das Ende hinaus, steigerte das berauschende Gefühl Herr über Leben und Tod zu sein.
      Der Lederstiefel traf ihn knapp unterhalb das Brustbeins, scheinbar aus dem Nichts kommend.Verwirrt torkelte er nach hinten während Schmerz in seine Gedanken strömte. Er begriff nicht was gerade geschehen war. Woher war dieser Angriff gekommen, wieso hatte er ihn nicht bemerkt? Seine flammenden Augen starrten den sich aufrichtenden Gariner an. Hatte dieses schwächliche Wesen es wirklich fertig gebracht ihn zu treffen, ihn zum zurückweichen gebracht? Das war vollkommen ausgeschlossen! Wütend machte er einen Schritt nach vorne...
      Und wäre fast zusammengebrochen. Unvorhersehbar, mit gnadenloser Härte brach die Schwäche über ihn herein, ein lähmender Parasit der ihn fast zu Boden rang. Knurrend schaffte er es das Gleichgewicht zu wahren, während ihm klar wurde was eigentlich gerade geschah, welchen Grund es für das Gelingen dieses erbärmlichen Angriffs gab.
      Dieser unvollkommene Körper war an seinen Grenzen angelangt, konnte die Kräfte mit denen er ihn zur Bewegung antrieb nicht mehr aushalten, drohte daran zu zerbrechen. Deswegen hatte er diese tölpelhafte Attacke nicht kommen sehen. Der Todesbringer verfluchte seine eigene Schwäche. Wenn er nicht auf der Stelle aufhörte seine sterbliche Hülle über ihr Äußerstes hinaus zu belasten könnte das sein Ende bedeuten. Dieses unwichtige Detail rückte in den Hintergrund.
      Wenn er starb, würde er diesen Abschaum mit sich in die Leere reißen!
      Sein Verstand hatte bereits den Plan gefasst, darauf lauernd das Lebenslicht Gromdars wie eine hungrige Bestie zu verschlingen um seine Gier nach Blut zu befriedigen. Während der Gariner ihn unsicher ansah und die Axt auf seinem Rücken zog, konzentrierte Renordan sich. Seine Arme fielen schlaff und kraftlos zu seinen Seiten herab, ein nutzloses, behinderndes Etwas das nicht zu einem Körper gehören zu schien. Die süße, durch seine Adern strömende Energie änderte ihren Fluss, folgte ihrem Lauf zu seinen Beinen, entfaltete ihre ganze Kraft dort wo sie gebraucht wurde. Er würde seine Reserven aufbrauchen müssen, hatte nur eine einzige Chance. Es würde nur einen winzigen Augenblick brauchen um die Entfernung zu überbrücken und seinem Opfer mit der Wucht seines Tritts mindestens das Genick zu brechen. Vielleicht würde es ihm sogar den Kopf vom Körper trennen und in seinem Geist tauchte das faszinierende Bild der Blutfontäne auf die dieser Anblick bieten würde. Einmal in Bewegung gekommen wäre nichts mehr in der Lage ihn aufzuhalten. Sein schmerzender Körper schrie ihn an als er die Muskeln in seinen Beinen anspannte, doch er ignorierte es. Sein Leben würde zusammen mit...
      Kräftige Arme schienen aus dem Nichts aufzutauchen und packten den überraschten Renarier mit festem, erbarmungslosem Griff. Ein wütender Schrei drang aus seiner Kehle als es ihm nicht mühelos gelang den Narren, der es wagte ihn aufzuhalten, abzuschütteln. Seine Konzentration brach durch diese Ablenkung zusammen und somit die durch ihn fließende Macht, seine Chance den Gariner nieder zumachen. Seine Muskeln erschlafften und ohne die Umklammerung wäre er zweifellos zusammengebrochen. Das durfte nicht sein! Das würde nicht sein! Er würde alle hinrichten!
      Sich mit seinen spärlichen Kräften windend versuchte er aus dem harten Griff zu entkommen, als plötzlich die Stimme Ganondorfs an sein Ohr drang, flüsternd, mit einem von Angst geprägtem Unterton, dennoch beruhigend. Der Todesbringer sog gerade die kalte Winterluft in seine Lunge um den Gerudo anzubrüllen, ihn für alle Zeit zu verdammen, als ihm seine Verwünschung im Hals stecken blieb.
      „Denkst du das hier ist was Nola gewollt hätte?“
      Nola. Dieser Name zerbrach etwas in ihm, spaltete die beiden Wesen die zu einem verschmolzen waren. Der von Erinnerungen überwältigte Renordan und die blutgeifernde, schreiende Finsternis die sich seiner bemächtigt hatte. Rasend versuchte sie erneut an die Oberfläche zu dringen, ihr grausiges Werk zu vollenden, sperrte sich gegen die Ketten die sie erneut umschlungen. Der Zorn wurde von der Flut aus Erinnerungen hinfortgespült, gelöscht als wäre er nicht mehr als eine flackernde Kerze. Das Brüllen in seinem Kopf fand ebenso abrupt ein Ende wie sein Widerstand. Er erschlaffte in Ganondorfs Umklammerung. Sein Gesicht schien in sich zusammen zufallen und das Rot in seinen Augen klärte sich zu einem erschöpften Blau. Die Welt um ihn herum verblasste zu einem weißen Nichts, in dem nichts weiter als seine Erinnerungen existierten. Sein gesamtes Denken ruhte bei seiner Geliebten. Nicht bei ihren Schlächtern, bei ihr. All die schönen Momente die er mit ihr erlebt hatten zogen mit einer überwältigenden Klarheit vor seinem inneren Auge vorbei, ließ ihn alles noch einmal erleben.
      Behutsam ließ Ganondorf ihn los, bereit ihn Notfalls zu stützen. Es war nicht nötig, der Renarier stand, keinesfalls sicher, aber aus eigener Kraft. Das Bedrohliche war aus der Erscheinung seines Freundes gewichen als hätte es niemals existiert. Zurück blieb ein in Gedanken verlorener, geschwächter Renordan. Kühl fühlte sich der Schweiß auf Ganondorfs Haut an, ein Zeichen der Angst die ihn vorher hatte verzagen lassen. Er verdammte sich selbst weil er gezögert hatte. Nur einen Moment länger und es wäre das Ende Gromdars gewesen, dessen war er sich sicher. Was auch immer von Renordan Besitz ergriffen hatte, trotz seines geschwächten Zustands hätte es sie alle umbringen können. Wenn nicht sogar schlimmeres.
      „Was im Namen der Göttinnen war das ?“, erklang die von Akzent und Angst geprägte Stimme des Gariners. Unsicher hielt er immer noch seine Streitaxt in beiden Händen und ließ den Todesbringer nicht aus den Augen. Wer garantierte ihm, dass er nicht erneut durchdrehen würde?
      „Ich würde es euch zu gerne beantworten, leider ich habe keine Ahnung.“, antwortete der Gerudo während er sich vergewisserte das sein Freund wirklich in der Lage war aufrecht zu stehen. „Und ich bin mir nicht einmal sicher ob ich es wirklich wissen will.“, fügte er leiser hinzu. Gromdar kam keinen einzigen Schritt näher und zog mürrisch die Augenbrauen zusammen.
      „Woher weiß ich das er das nicht alles nur spielt und mir die Kehle ausreißt wenn ich ihm zu Nahe komme?“ Stirnrunzelnd sah Ganondorf ihn an und konnte nicht fassen das sein Gegenüber so blind war.
      „Und ihr glaubt wirklich, dass der Mann, der hier vor euch steht, der selbe ist der gerade noch versucht hat euch umzubringen? Habt ihr keine Augen im Kopf?“ Selbst dem Gariner musste der Unterschied auffallen. Die Iris, die Stimme, die ganze Ausstrahlung unterschied sich wie Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit. Wobei selbst ein Blinder den Unterschied spüren könnte.
      „Und wieso seid ihr euch so sicher das es nicht so ist?“ Sein Tonfall war misstrauisch. Irgendetwas stimmte überhaupt nicht. Sein Angriff war pure Verzweiflung gewesen, er hatte gewusst wie aussichtslos ein solches Unterfangen eigentlich war, vor weniger als ein paar Tagen hatte er sich in einer ähnlichen Situation befunden. Dennoch hatte es funktioniert. War dieser Mann wirklich der Todesbringer? Dessen Blick schien in weite Ferne gerichtet zu sein und es war fragwürdig ob er überhaupt merkte was um ihn herum geschah. War das eine Falle?
      „Wärt ihr noch am Leben wenn es so wäre?“ Gromdar stutze. Der Gerudo hatte recht. Es war unnötig auf eine Täuschung zurückzugreifen wenn man seinen Gegnern weit überlegen war. Und das dies der Fall gewesen war, konnte der Gariner trotz all seiner Kampferfahrung nicht bestreiten. Das änderte nichts an der Frage, wieso er es geschafft hatte diesen Wahnsinnigen zurückzudrängen. Oder ob es diesem unmenschlichem Feind nicht eine perverse Art von Befriedigung verschaffte seine Gegner in falscher Sicherheit zu wiegen. Ihm gefiel das alles nicht.
      Widerstrebend, die Axt fest umklammert, kam er langsam näher, kein Risiko eingehend. Der Todesbringer übertraf die Geschichten die er gehört hatte bei weitem, egal wie absurd sie gewesen sein mochten. Anstatt nur davon zu hören war er jetzt selbst Teil von ihnen und das machte alles wesentlich erschreckender. Auf der Lichtung und vor wenigen Augenblicken war Renordan nicht mehr als ein zum Leben erwachter Alptraum gewesen, emporgestiegen aus der tiefsten Finsternis. Ob er starb wenn man seinen Schädel spaltete? Früher hätte Gromdar jemanden der eine solche Frage stellte als Narren bezeichnet. Kein Mensch konnte einen solchen Treffer überleben. Doch seitdem er gesehen hatte, wie der Todesbringer ein Schwert aus seinem eigenen Herzen gezogen hatte, war sein Glaube an die Sterblichkeit von Menschen verblasst. Zumindest wenn er Renordan noch zu seinesgleichen zählte.
      Sein Griff lockerte sich erst etwas, als er den Weißhaarigen unbeschadet passiert hatte, jedoch hielt er seine Waffe trotzdem nicht so entspannt das er nicht zur Not zuschlagen konnte. Sein Ziel waren die beiden Schwerter die er nach seinem übermächtigen Gegner geschleudert hatte, eine weitere von vielen Verzweiflungstaten die er in letzter begangen hatte. Gromdar hasste es seine Waffen zu verlieren. Er fühlte sich trotz seiner Größe hilflos ohne den Stahl an seiner Seite. Zähneknirschend gestand er sich ein, dass auch das ihm nicht weitergeholfen hatte. So tödlich ein Schwert auch sein mochte, es war nutzlos solange man seine Feinde nicht treffen konnte. Mit einer eingeübten Bewegung befestigte er seine Streitaxt an seinem über den Rücken geschnallten Waffengurt bevor er die beiden Klingen aufhob und den Schnee von ihnen wischte. Während er sich herumdrehte, rammte er sie in die Lederscheiden, ein Zeichen seines Unmuts.
      Zögernd trat er zu Ganondorf, dessen Augen den Todesbringer besorgt musterten, welcher sich immer noch nicht bewegt hatte.
      „Was ist mit dem Kerl los?“, sprach er seine Gedanken frei heraus. Der Gerudo schüttelte den Kopf.
      „Ich bin mir nicht sicher. Er hat die Augen geöffnet, scheint aber nichts wahrzunehmen, obwohl er sogar steht. Das ganze ist fast wie eine Ohnmacht, so sinnlos das auch klingen mag. Eigentlich dürfte er nicht einmal in der Lage sein sich auf den Beinen zu halten sondern müsste sich schonen und ausruhen.“ Der Gariner schnaubte verächtlich.
      „Das hättet ihr ihm vielleicht sagen sollen bevor er mir den Schädel zertrümmern wollte.“ Sein Blick wanderte zum Höhleneingang und wieder zur Renordan zurück bevor er die Stirn runzelte.
      „Sollten wir ihn nicht reinbringen?“
      „Ich wage es nicht ihn anzufassen. Wir wissen nicht ob er erneut in einen Blutrausch verfällt wenn er das Bewusstsein wiedererlangt. Oder wollt ihr ihm wirklich eine zweite Chance geben euren Schädel zertrümmern?“ Leichter Spott schwang in der Stimme Ganondorfs mit, ohne jedoch beleidigend zu klingen. Gromdar musste gegen seinen Willen grinsen. Die Art des Gerudo gefiel ihm. Obwohl er als Fremder zu ihnen gestoßen war, hatten die beiden Wüstenbewohner ihn respektvoll behandelt, trotz ihrer verständlichen Abneigung gegen Gariner. Er hatte ihnen sein Wissen offenbart, alles erzählt was er über die möglichen Ziele Asraks wusste. Und er teilte ihre Bedenken was einen Angriff auf Hyrule betraf. Wenn das Land wirklich so geschwächt sein sollte wie sie es ihm erklärten, würde Asrak sich darauf stürzen wie ein hungriger Wolf auf einen Brocken Fleisch, dass vermutlich über ähnliche Verteidigungsmöglichkeiten verfügte wie Hyrule. Er brach diesen Gedankengang ab. Es brachte nichts über das Problem nachzudenken, die Lösung erforderte seine Aufmerksamkeit.
      So dringend dies auch sein mochte, zu dieser Schwierigkeit gesellte sich eine andere, neuere, die sie wesentlich direkter betraf. Der Zwischenfall mit dem Todesbringer hatte sein Gespräch mit Ganondorf nur verzögert, ihn wertvolle, vielleicht lebenswichtige Zeit geraubt. Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte er sich das Serana nicht in Hörweite war, er wollte zuerst die Reaktion des braun gebrannten Mannes sehen.
      „Ganondorf, wir müssen reden.“, begann er ein Gespräch, dessen Grund ihn fast noch nervöser machte als der wahnsinnige Renarier. Aber nur fast. Zeitgleich mit diesen Worten schwand sein Grinsen und die Augen des Gerudo nahmen einen ernsten Zug an als er das bemerkte. Er ersparte seinem Gegenüber die Frage weshalb sie ausgerechnet jetzt miteinander sprechen mussten und fuhr fort.
      „Wie ihr wisst waren wir in den Ruinen um etwas zu essen zu besorgen.“ Seitdem sie hier lagerten brachen er und die junge Gerudo immer wieder dorthin auf und begaben sich auf Nahrungssuche. Brot, getrocknetes Fleisch, all das was nicht verdorben war. Es erfüllte ihn mit Abscheu durch die zerstörten Überreste der ehemaligen Stadt zu wandern. Die Vernichtung die seine eigenen Landsleute angerichtet hatten. Mit welchem Wahn hatte Asrak ihre Köpfe gefüllt? Er kannte sein Volk. Sie waren keine Unmenschen, nur ihr Stolz ging manchmal etwas zu weit. Welche Lügen waren in der Lage sie zu solchen Grausamkeiten zu bewegen?
      „Wir haben dort Fußspuren entdeckt. Frische Fußspuren.“ Die Augenbrauen Ganondorfs wanderten überrascht nach oben.
      „Etwa Überlebende?“ Hoffnung schwang in seiner Stimme mit. Selbst wenn es nur ein paar wenige gab die entkommen waren, dieses Wissen würde Renordans Schmerz zumindest etwas lindern, wenn auch nicht auslöschen. Gromdar zerstörte diese Illusion mit einem heftigen Kopfschütteln.
      „Sehr unwahrscheinlich. Die ganze Gegend ist mit Schnee bedeckt, jeder der hier durchkommt hinterlässt Fußspuren.“ Er deutete auf das Gewühl das Renordan, Ganondorf und er selbst im Eis hinterlassen hatten.
      „Die Tiefe und das Profil sagen einiges über denjenigen aus der sie hinterlassen hat.“ Er machte eine Pause welche die Spannung weiter steigerte. „Das müssen Soldaten gewesen sein. Kettenhemden, Schilde, einige mit Lederstiefeln wie wir, andere sogar in Panzerstiefeln oder zu Pferd.“ Ganondorf unterbrach ihn mit seinem Seufzen:
      „Das war leider zu Erwarten. Wir sind öfter auf Gariner getroffen, kleine Trupps auf der Suche nach Überlebenden oder Wanderern die zufällig hier vorbei kommen.“ Der ehemalige General schüttelte erneut sein Haupt.
      „Das ist es ja gerade nicht. Das war keine handvoll Soldaten. Ich spreche von mindestens drei Dutzend Männern mit Kavallerie. Einige davon sind sogar gepanzert, habt ihr mir nicht zugehört? Versucht einmal damit Wochenlang durch Schnee und Eis zu laufen, durch unwegsames, vereistes Gelände ohne euch den Hals zu brechen.“ Seine Stimme nahm ohne das er es wollte an Schärfe zu, da der Gerudo offensichtlich nicht verstand.
      „Und was genau wollt ihr mir nun damit sagen? Ich habe mein Leben in der Wüste verbracht, ich habe keine Ahnung was an einer größeren Truppe ungewöhnlich sein soll. Die Gerudos ziehen auch durch die Wüste, sogar mehr gleichzeitig. Was ist also los, Gromdar?“ Im Gegensatz zu diesem klang Ganondorf zwar auch beunruhigt, aber keinesfalls aggressiv, er hatte sich wesentlich besser unter Kontrolle was seine Gefühle betraf.
      „Ihr Gerudos kennt euer Land, seid darin aufgewachsen, die Widrigkeiten gewohnt. Garin ist von mildem Klima beherrscht, eine solche extreme Kälte wie hier gibt es nicht, nicht einmal im tiefsten Winter. Ein solcher Trupp wäre auf sich gestellt niemals in der Lage hier länger als ein paar Tage zu überleben.“ Eine düstere Vorahnung machte sich in Ganondorf breit als er realisierte worauf Gromdar anspielte.
      „Ein Lager?“, verlieh er seinen Gedanken Ausdruck. Er erntete ein Nicken seines Gegenübers.
      „Und zwar vermutlich genau diejenigen die dieses... dieses Massaker angerichtet haben.“ Der Gariner erschauerte kurz. „Und bevor ihr fragt, ich habe keine Ahnung um wie viele es sich handeln könnte.“ Ganondorf starrte ihn zweifelnd an.
      „Ihr wollt der Herrführer über alle garinischen Truppen gewesen sein und könnt nicht einmal schätzen ?“ Zorn flammte in Gromdars Augen auf, wenn er etwas nicht duldete, dann Kritik von Menschen die nicht wussten worüber sie sprachen.
      „Ich bin mir vollkommen sicher das Asrak ohne meine Kenntnis weitere Truppen hier her entsendet hat. Die paar hundert Soldaten von denen ich weiß hätten niemals die Renarier überrennen können. Nicht auf unbekanntem Gebiet, nicht mit all den Hinterhalten in die sie garantiert geraten sind. Also, nun sagt mir, wie ich ich diese Zahlen schätzen soll, Gerudo?“ Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass das kurz für Ruhe sorgen würde, allerdings kam die Antwort nahezu sofort:
      „Laut euch ist Asrak vollkommen von dem Wunsch beseelt zu erobern, zerstören und zu versklaven. Wie viele Soldaten hat er, wenn er jeden einzelnen zur Verfügung stehenden, ausgebildeten Mann nimmt und ihn in einem Gewaltmarsch hier her schickt? Dazu vielleicht ein paar Rekruten von denen ihr nichts wisst? Vergesst die Palastwache und die Grenzwächter, er wird keine Invasion riskieren.“ Auch in seinem Ton schwang nun Wut mit. Nicht auf Gromdar, sondern auf seine Unwissenheit. Ohne diese Entdeckung würden sie sich zu sicher fühlen, nicht ahnend das ganz in der Nähe diese Mörder ihr Unwesen trieben. Aber er musste wissen wie viele es ungefähr waren bevor er entscheiden konnte wie sie handeln würden. Es konnte nicht mehr lange dauern bis die Eisenprinzen hier eintrafen die Khartar auf seinen Befehl losgeschickt hatte. Wenn es sich nur um ein paar hundert Männer handelte könnten sie den heraufziehenden Krieg wenigstens verzögern. Normale Soldaten waren keine Herausforderung für die massiven Kolosse die fast nur aus Stahl bestehen zu schienen. Selbst wenn sie zahlenmäßig um das Vielfache überlegen waren.
      „Ganondorf, nicht einmal Asrak wäre so...“, warf der massige General ein.
      „Wie viele?“ , fuhr ihm der Gerudo energisch dazwischen, was Gromdar überrascht zusammen zucken ließ. Seine Stirn runzelte sich nachdenklich während er in Gedanken Zahlen zusammenrechnete. Das Ergebnis ließ sein gebräuntes Gesicht blasser erscheinen, als ihm das Blut aus dem Kopf wich.
      „Asrak würde niemals...“, flüsterte er zu sich selbst bevor seine Stimme verstummte. Wie hatte er so ignorant sein können? Asrak war so irrsinnig im Notfall alles zu riskieren. Sein Blick fand den des Gerudo bevor sich Worte aus seiner Kehle bahnten, die die schlimmsten Befürchtungen des Schwarz gekleideten, muskelbepackten Mannes in den Schatten stellten.
      „Tausende. Tausende von Soldaten. Wenn er wirklich alles daransetzt, kann er mehr als fünftausend Männer versammeln, davon eintausend beritten. Und das ist nur das was in der Lage ist schnell hier her zu gelangen. Wenn er mehr Zeit hätte, dann könnte er ein Herr aufstellen das...“ Er musste nicht weiter sprechen, jeder noch so große Narr hätte sich den Rest ausmalen können.
      Fünftausend Soldaten gegen zwei erschöpfte Männer, einen Ohnmächtigen und ein Mädchen. Ganondorf hätte vor Bitterkeit fast angefangen zu Lachen als er den Irrsinn begriff in dem sie sich befanden. Wenn man sie entdeckte...
      „Wir müssen hier weg.“, sagte er nur. Seine Stimme klang schwach, von einem Moment auf den andern gebrochen von der Erkenntnis ihrer nahezu aussichtslosen Lage. In seinem Geist wimmelte der Wald bereits voller rot gekleideter Gestalten die auf der Suche nach denen waren, die ihre Erkundungstrupps getötet hatten.
      „Oh, wirklich? Ich hatte eigentlich vor einen gemütlichen Plausch mit diesen verblendeten Narren zu halten. Ich war nur noch nicht sicher ob vor oder nachdem sie mir den Kopf abgeschlagen haben!Vielleicht werden sie ja meine besten Freunde seitdem sie glauben das ich unseren König ermordet habe.“ Gromdar versuchte seine innere Unruhe mit finsterem Humor zu überspielen, bevor er es einfach nicht mehr aushielt und wutentbrannt lospolterte: „Seid ihr schwer von Begriff? Natürlich müssen wir hier weg! Aber...“ Plötzlich wurde er von einem dumpfen Geräusch unterbrochen. Sofort zuckte sein Blick zum Ursprung dieser Ablenkung und er stieß einen leisen Fluch aus.
      „Renordan!“, entfuhr es Ganondorf entsetzt. In einer fließenden Bewegung ließ er sich neben seinen Freund nieder. Ohne Vorwarnung war dieser vornüber in den Schnee gefallen, die weißen Haare verdeckten seinen Kopf vollständig. Panisch wälzte der Gerudo seinen Freund herum und entdeckte das...
      „Er... schläft?“ Gromdar glotze den friedlich daliegenden Renarier ungläubig an, war einfach nicht in der Lage zu verstehen wie dieser Mann ausgerechnet jetzt einschlafen konnte.
      „Das ist die Erschöpfung.“, erwiderte der Rothaarige abwesend während er dabei war Renordan hochzuheben um ihn erneut in die geschützte Höhle zu tragen.
      „Aber... aber wir müssen hier verschwinden! Mit jeder Minute die verstreicht steigt die Chance das man uns findet! Ich muss euch wohl kaum sagen was dann mit uns passieren wird!“ Gromdar zwang sich mühsam wenigstens halbwegs ruhig zu klingen, auch wenn es in seinem Inneren brodelte wie in einem Kessel. Mit keinem sonderlich großen Erfolg, was die Beherrschung Ganondorfs überstrapazierte.
      „Ich bin kein Idiot! Wie wollt ihr das anstellen? Ihn die ganze Zeit tragen? Ohne zu wissen was genau mit ihm los ist? Selbst abwechselnd würde das unsere Kräfte übersteigen. Mal abgesehen davon wie langsam wir dadurch werden würden!“ Da hatte Ganondorf Recht, doch kaum das er fertig gesprochen hatte, zuckte ein Gedanke wie ein Blitz durch den Geist des Gariners und verließ seine Lippen bevor er richtig darüber nachgedacht hatte.
      „Wir könnten ihn hier zurück...“ Der harte Blick des Gerudo ließ ihn auf der Stelle verstummen.
      „Bringt diesen Satz zu Ende und ihr könnt entscheiden ob ihr durch die Schwerter eurer Landsleute oder durch meines sterben wollt.“ Kurz schimmerte seine frühere, kalte Persönlichkeit durch, der überlegene Gerudokönig der keinen Widerspruch duldete, zusammen mit einer Stimme die bei den Angesprochenen Schweißausbrüche verursachen konnte. Gromdar schluckte schwer.
      „Wie lange wird er brauchen?“, fragte er nachdem Ganondorf seine durchdringenden Iris von ihm abgewandt hatte. Der Gariner wusste, dass er die Hilfe der Gerudos benötigen würde. Alleine mit all den ihn jagenden Soldaten hier zu überleben wäre ein Wunder. Wenn er sich diesen Mann zum Feind machte wäre er verloren und niemand würde den wahnsinnigen neuen König Garins aufhalten können.
      „Mindestens zwei weitere Tage. Vielleicht drei. Er hat seine Grenzen heute bei weitem überschritten.“ Der Gerudo sprach mit ihm ohne ihn überhaupt eines Blickes zu würdigen. Das Gromdar auch nur daran gedacht hatte seinen Freund zurück zulassen ließ Zorn siedend heiß durch seine Adern strömen. Aber ein Wutausbruch wäre sinnlos, würde ihn höchstens zu einer Raserei verleiten, so unterdrückte seine Rage.
      „Und was machen wir wenn sie uns finden?“, fragte der Gariner trotzdem, sich nicht vollkommen stumm seinem Schicksal ergebend. Still machte er sich Hoffnungen Ganondorf trotzdem noch umstimmen zu können. Doch dessen Antwort überzeugte ihn davon, dass der Gerudo ebenso wie Renordan den Verstand verloren hatte:
      „Ihr könnt die erledigen die ich euch übrig lasse.“

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von Melee-Master ()

    • Wiedermal ein großartiges Kapitel, aber ein paar Fehler sind mir aufgefallen.

      Kräfte Arme schienen aus dem Nichts aufzutauchen und packten den überraschten Renarier mit festem Griff.

      Kräftige Arme, nicht kräfte Arme.

      „Er... schläft?“ Gromdar glotze den friedlich daliegenden Gariner ungläubig an.

      Seit wann ist Renordan ein Gariner? *g*

      Das Gromdar auch nur daran gedacht hatte seinen Freund zurück zulassen ließ Zorn siedend heiß durch seine Adern strömen. Doch ein Wutausbruch wäre sinnlos, würde nur noch mehr Zorn hervorbringen, so unterdrückte seine Rage.

      Es ist nicht Gromdar, es ist unser Ganondorf der zornig ist.

      Nun, ich empfehle dir auf einer Website all deine Daten aufzuschreiben. Wie ich sehe gibt es im Zeldaforum leider keine Stelle, wo man seinen Beitrag vorerst hinschreiben und bearbeiten kann um diesen dann irgendwann irgendwo hinzuposten.
      Diese Welten...
      Sie mögen anders aussehen bei genauer Betrachtung, aber letzten Endes tragen sie die gleichen Sünden, selbst bei unbeabsichtigten Taten. Mein Herz schmerzt es, dass sich die traurige Geschichte immer wieder wiederholt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Thanatos-Zero ()

    • Einfach nur genial ^^
      Hab mir das ganze Kapitel durchgelesen und bin einfach nur begeistert.
      Renordans Stimmungsschwankungen sind ausgezeichnet dargestellt und
      ich bin gespannt, was es mit dem schwarzen Triforce auf sich hat. Die Länge war auch sehr angenehm,
      Fehler habe ich keine gefunden und auch nichts zu kritisieren (Bitte nicht hauen :ugly: ). Für mich war das Kapitel perfekt :D

      Original von Thanatos-Zero
      Es ist nicht Gromdar, es ist unser Ganondorf der zornig ist.


      Ich glaube dieser Teil ist eigenlich in Ordnung. Man könnte es auch so schreiben: "Das Gromdar auch nur daran gedacht hatte Ganondorfs Freund zurück zulassen ließ Zorn siedend heiß durch Ganondorfs Adern strömen. Doch ein Wutausbruch wäre sinnlos, würde nur noch mehr Zorn hervorbringen, so unterdrückte seine Rage."
      Vielleicht ein bisschen unglücklich formuliert, aber sonst in Ordnung, denke ich ;)

      Ich hoffe, das nächste Kapitel wird auch so gut wie dieses hier ^^
      [Blockierte Grafik: http://eggmanempire.sonicworld.net/downloads/buddy/004.gif]

      Eggman for Brawl :ugly:

      Oblivion ist ein point&klick-horror-strategie-pferde-angel-sport-adventure-action-aufbau-ego-shooter-baller-rollenspiel xD

      >By Flush and me, entstanden während wir darüber diskutierten welche Genres zu Oblivion gehörten xD<

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DEV ()

    • Oha, kaum editiert man die ersten Fehler raus, schon nen 2. Breitrag O_o

      @Thanatos-Zero:

      Die Fehler hab ich allesamt ausgemerzt, vor allem als ich dank dir das mit "Gariner - Renarier" gesehen hab, ist in meinem Kopf ein dickes "Wtf" aufgetaucht. Wie verplant war ich da Oo
      Du meinst ich sollte die Datei irgendwo hochladen, oder? Also quasi ne Sicherheitskopie? Nun, ich mach davon eigentlich welche, doch bei dem Kapitel wollte ich noch auf die Korrektur durch Betaleser warten bevor ich das "rette". Aber der pöse Windows war schneller. :argh:

      @DEV:

      Wer keine Kritik gibt wird doch nicht geschlagen, nein. Treten is mir viel lieber.
      Ne, Spaß bei Seite, freue mich über jegliche Arten von Kritik, egal ob gut oder negativ. Das Lustige ist, dass ich gerade beim rausarbeiten des Fehlers genau das eingesetzt habe was bei dir da steht, jedoch existierte dein Post da noch nicht. :X
      Und nein, das nächste Kapitel wird wohl leider nicht so gut >_>