POL&IS - Politik interaktiv lernen

POL&IS ist eine Simulation um Politik und Internationale Sicherheit. Es ist ein politisches, ökonomisches und ökologisches Plan- und Rollenspiel, das die Jugendoffiziere der Bundeswehr für Schulklassen ab Klassenstufe 10 anbieten.

Die Welt von POL&IS basiert auf der realen Welt und besteht aus 11 Regionen, die nach ihrer politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und geografischen Ähnlichkeit zusammengefasst sind. Aktuelle Datensätze sorgen dafür, dass sich mit Hilfe dieser Modellwirklichkeit Weltpolitik sehr realitätsnah simulieren lässt.

Jeder Mitspieler agiert im Interesse einer Region und versetzt sich in seine Rolle als Regierungschef, Oppositionsführer, Wirtschaftsminister oder Staatsminister. Zusätzlich gibt es noch die Rolle der Weltbank und der Presse. Als weltpolitische Akteure finden sich die Spielteilnehmer parallel in Verhandlungen zu zwischenstaatlichen Verträgen, Handelsabkommen und Militärbündnissen wieder, die sie im Interesse und zum Vorteil ihrer Region führen.

POL&IS-Seminare sind unter Schülern und Lehrern sehr beliebt, weil Schüler mit POL&IS Politik "erleben" können. Sie müssen sich in eine Rolle hineinversetzen und sich damit identifizieren. Auf dieser Grundlage treffen sie eigene Entscheidungen, die der Kritik der anderen Teilnehmer ausgesetzt sind. POL&IS erweitert zudem den Begriff der "Sicherheitspolitik" im Bewusstsein der Schüler. Sie lernen, dass die weit verbreitete Vorstellung "Sicherheitspolitik ist Militärpolitik" nicht zutrifft. Die Schüler werden gerade im affektiven Bereich stark gefordert. Diskussions-, Argumentations- und vor allem Kooperationsfähigkeit sind die grundlegenden Elemente um Erfolg zu haben.

POL&IS fördert die persönlichen Qualitäten der Schüler, so beispielsweise ihre Teamfähigkeit, denn im Vorfeld eines Spielzuges ist eine genaue Abstimmung der Spieler, die die gleiche Region vertreten, sehr wichtig. Nicht nur deshalb ist das Spiel besonders für Schüler der Sekundarstufe II geeignet. Sie lernen effektiv zu kommunizieren, rücksichtsvoll zu handeln und trotzdem ihre eigenen Interessen zu wahren. Durch die Vielzahl internationaler Verträge, die im Spiel zu berücksichtigen sind, erlangen die Schüler einen erheblichen Wissenszuwachs und Erfahrung speziell im kognitiven Bereich. Sie lernen komplexe Zusammenhänge zu verstehen und dieses Wissen sofort anzuwenden.Für viele Teilnehmer ist es das erste Mal überhaupt, sicherheitspolitische Meinungen und Haltungen vor mehr als 50 Personen in freier Rede darzustellen, zu diskutieren und zu verteidigen. POL&IS bietet damit Schülern kurz vor dem Abitur die Chance ihre Kompetenz im Handeln und Kommunizieren nachhaltig zu verbessern. Durch die entstehende Gruppendynamik wird POL&IS außerdem zum Gemeinschaftserlebnis, was die vermittelten Inhalte und Fähigkeiten im Bewusstsein der Schüler noch verstärkt.

POL&IS soll das sicherheitspolitische Bewusstsein der Schüler wecken und es erweitern helfen. Das Spiel wird im Normalfall von zwei Jugendoffizieren geleitet und funktioniert nach einem komplexen Regelwerk. Die Spielleitung nimmt zu Beginn die Rollenverteilung vor und orientiert sich dabei an den Wünschen der Teilnehmer. Die Jugendoffiziere der Bundeswehr spielen POL&IS bevorzugt mit Schülern ab der 10. Klasse. Etwa 14.000 Schülern pro Jahr erleben auf diese Weise in Schulen, Kasernen und Tagungsstätten, worauf es in internationaler Politik ankommt.

POL&IS ist weder Kriegsspiel noch Kriegssimulation. Die Teilnehmer gestalten das Spiel frei nach ihrem Belieben und entscheiden selbst über Krieg und Frieden, Embargo und freien Handel, Industrialisierung sowie Umweltschutz. POL&IS erhebt auch nicht den Anspruch, Schülern zu zeigen, wie die Welt in 10 oder 15 Jahren aussieht. Stattdessen geht es darum, den Schülern die Zusammenhänge des "erweiterten Sicherheitsbegriffes" näher zu bringen. Dazu benötigen die Teilnehmer keine besonderen Vorkenntnisse.