Als ich diese Thematik mal im Rumgemecker-Thread(Ein netter Thread, wo man darüber meckert, dass so viel gemeckert wird ;)) zur Sprache brachte, um zu zeigen das neben all dem Gemecker auch Lösungen existieren, die nur leider von den Nutzniesern unserer heutigen Probleme verschwiegen werden, fand ich doch bemerkenswert viel Resonanz und deswegen widme diesem Thema mal einen eigenen Thread.
Dies hier ist ein schöner Artikel, der sehr gut die heutigen Probleme und die Lösungen beschreibt.
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Geld: Der Systemfehler des Kapitalismus.
"Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten!" - so locken die Banken deine hart erarbeiteten Moneten in ihren Tempel. Wenn du zu denen gehörst, die Geld niemals arbeiten sahen, könnte dieser Text für dich interessant sein. Wenn du Geld schonmal hast arbeiten sehen: Uns würde ein Foto davon interessieren...
Geld: Der heilige Mammon, dem wir alle hinterher rennen. Wir gehen "Geld verdienen" und nicht etwa "Urlaub verdienen" oder "Essen verdienen". Geld muß es schon sein. Aber unser Geld bringt ein "klitzekleines" Problem mit sich. Ein unscheinbares Problem, was immer größer wird, was aber oft übersehen wird: Der Zins.
Jeder von uns kennt die Freude, die um sich greift, wenn man sich vorstellt, man sei Millionär. 1.000.000 Euro auf dem Konto und läppische 5% Zinsen (bei Millionären sind die Banken weit weniger geizig als beim Kleinsparer!): Also "verdient" man ohne einen Finger krumm zu machen 50.000 Euro im Jahr. Soviel kriegen die wenigsten Menschen mit harter Arbeit!
Doch stellt sich die Frage: Woher kommen die Zinsen? Geld arbeitet nicht wirklich selbst, jemand borgt es sich und zahlt Zinsen. Die 50.000 die wir als Millionäre also kriegen würden, muß jemand anders bezahlen. Woher nimmt er diese Zinsen? Er kauft mit unserer Million Maschinen, bezahlt Leute und schlägt unsere Zinsen auf die Preise für die Produkte drauf, die er verkauft. Also: Nicht unser Geld erarbeitet mehr Geld, sondern die Menschen, die die Produkte kaufen bezahlen von ihrem Arbeitslohn unsere Zinsen. Obwohl sie also nicht einmal Schulden haben müssen, bezahlen sie die Zinsen der Millionäre. Und die Leute, die sich die Million geborgt haben, treten indirekt als Zinseintreiber auf.
Ein Beispiel: Die Deutsche Telekom zahlt 7,5% Zinsen auf ihre 64 Mrd. Euro Schulden. Das berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Leider hören die MDR-Leute dann auf mit rechnen, also machen wir hier mal ihren Job.
Die Telekom zahlt also ca. 4,8 Mrd. Euro Zinsen pro Jahr, wenn sie mit dem Schuldenabbau nicht hinterherkommt. Und in der aktuellen Situation fällt das der Telekom nicht so leicht. Die Telekom macht 40 Mrd. Euro Umsatz, das heißt, sie nimmt von ihren Kunden also 40 Mrd. Euro pro Jahr ein. Von diesem Umsatz muß sie die Zinsen bezahlen. 4,8 Mrd. Euro von 40 Mrd. Euro sind etwa 12%, was nichts anderes heißt, als daß jeder Telekom-Kunde 12% Zinsen auf den Betrag seiner Telekom-Rechnung bezahlt, obwohl er gar keine Schulden haben muß. Nun kann jeder mal seine Telefonrechnungen rauskramen und zusammenrechnen. Wenn jemand z.B. 100 Euro im Monat Telefonkosten hat, (bei Familien oder Internet-Nutzern kein Problem!) sind das im Jahr 1.200 Euro, 12% davon, also 144 Euro sind davon Zinsen. Um kein "Verlierer in diesem Zins-Spiel" zu sein, muß die Person also mindestens 144 Euro pro Jahr an Zinsen erhalten. Bei einem Zinssatz von 5% muß man dazu mindestens 2880 Euro angelegt haben, wer weniger hat, gehört also zu den Verlierern des Zinsspieles. Auf welcher Seite stehst du in diesem Spiel?
Nun kommt das Problem dazu, daß die Telekom ja selbst auch wieder Produkte kauft, in denen Zinsen enthalten sind. Wenn die Telekom sich von einer Elektronik-Firma ihre Vermittlungsanlagen kauft, so sind auch darin Zinsen enthalten. Die tauchen aber nicht in der obigen Rechnung auf, kommen also noch hinzu. Und da auch diese Zulieferer wieder Zulieferer haben, kann sich das ganz schön zusammenläppern.
Doch selbst dann sind wir noch nicht fertig! Denn auch der deutsche Staat zahlt Zinsen, inzwischen etwa 20 Prozent seiner sämtlichen Einnahmen! Einnahmen hat der Staat vor allem über Steuern. Und Steuern sind auch in der Rechnung der Telekom enthalten. Da ist die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer), die in jeder Rechnung ausgewiesen ist, aber unsichtbar sind z.B. die Lohnsteuern, die die Angestellten der Telekom an den Staat entrichten müssen. Diese Lohnsteuern müssen ja aber auch von der Telekom erarbeitet werden, also sind sie ebenfalls in den Preisen versteckt. Und in allen diesen Steuern sind wiederrum ca. 20% Zinsen enthalten.
Wenn du also Kunde bei der Telekom bist, zahlst du eine ganz ansehnliche Menge an Zinsen - auch wenn du gar keine Schulden hast. Und auf der Rechnung der Telekom steht leider nicht "Warnung: Diese Rechnung enthält soundsoviel Prozent Zinsen".
Nun könnte man meinen, die Telekom sein ein Ausnahmefall und vielleicht bist du ja auch gar kein Kunde der Deutschen Telekom. Doch leider ist die ganze deutsche Wirtschaft mit über 3 Billionen Euro verschuldet. Entsprechend werden die Zinsen für diese Schulden auf die Preise umgelegt. Wir alle zahlen die Schulden, die die Unternehmen haben und die Zinsen, die sie darauf zahlen müssen.
Und wir alle sind Zins-Verlierer, so lange wir nicht mindestens ebensoviele Zinsen auf unser Vermögen bei der Bank erhalten, wie wir auf diesem unsichtbaren Wege bezahlen.
Wie viel Geld müssen wir also besitzen, um kein Zins-Verlierer zu sein? Dazu müssen wir erstmal wissen, wie viele Zinsen tatsächlich in den Preisen stecken. Helmut Creutz hat sich hierzu Gedanken gemacht und kommt auf einen durchschnittlichen Zinsanteil von 30%-40%. UNGLAUBLICH?
Ein weiteres Beispiel soll zeigen, daß diese Zahlen durchaus real sind. Nehmen wir uns die Miete vor. Jemand kauft eine Wohnung um sie zu vermieten. Im Internet gibt es viele Immobilienbörsen, du kannst dir also bei Gelegenheit ein Bild machen, was Wohnungen so kosten. Wir rechnen hier einfach mal mit 150.000 Euro. Wenn jemand soviel Geld übrig hat, so hat er 2 Möglichkeiten: Entweder bringt er es zur Bank und kassiert Zinsen oder er kauft dafür etwas, was ihm Gewinn abwirft. Aber er wäre dumm, wenn das, was er kauft, nicht mindestens ebenso viel abwirft, wie die risikoarme Geldanlage auf der Bank. Wenn er also auf der Bank 5% Zinsen erhalten würde, so muß seine Investition ebenso mindestens 5% abwerfen - als Zinsersatz sozusagen.
Wenn du also 150.000 Euro übrig hättest und dafür eine Wohnung zum Vermieten kaufen willst, so muß diese Miete für deine Investition mindestens 5% Zinsen abwerfen - sonst hast du das mit dem Kapitalismus noch nicht richtig verstanden. 5% auf 150.000 Euro sind 7.500 Euro - im Jahr versteht sich. Diese Geld kommt natürlich vom Mieter, der über die Miete diesen Zins bezahlt. Mieten werden meist monatlich bezahlt, also teilen wir die 7.500 Euro durch 12 Monate und kommen auf 625 Euro pro Monat. ZINSKOSTEN. Natürlich bekommt man für 150.000 Euro eine recht schicke und große Wohnung und die kostet bestimmt mehr als 625 Euro Miete, aber selbst wenn sie "nur" 800 Euro kostet, so entsprechen die 625 Euro einem Zinsanteil von fast 80%!
Circa 80% unserer Miete, die die vielen Millionen Mieter nicht nur in Deutschland sondern weltweit zahlen, sind Zinsen. Und sie fließen denen zu, die eigentlich schon genug haben. Wer jetzt sagt "das ist doch unrealistisch, das kann man doch nicht so rechnen", der sei erneut gefragt: Würdest du dein Geld in eine Investition stecken, die weniger abwirft, als du auf der Bank bekommst?
Das "klitzekleine Problem" genannt Zins, entwickelt sich also zu einem recht großen Problem, wenn man sich die Sache mal genauer anschaut. Es sorgt dafür, daß all jene indirekt über die Preise für Produkte oder Dienstleistungen (die Miete einer Wohnung ist in dem Fall eher eine Dienstleistung) mehr bezahlen, als sie bekommen, wenn sie nicht einige hunderttausend Euro zinsbringend angelegt haben - sei es auf der Bank oder als "Investition". Über 80% der Deutschen dürften somit Zinsverlierer sein.
Hast du gedacht, die Geschichte ist damit zuende? Denk nochmal!
Es ist also so, daß die meisten Menschen viel mehr Zinsen zahlen, als sie bekommen - auch wenn sie gar keine Schulden haben. Wie sagt man so schön: "Geld ist doch nie weg, es hat nur jemand anders". Wenn die einen zuviel zahlen, müssen die anderen zuviel kriegen. Wer kriegt also die ganzen Zinsen, die der Großteil der Bevölkerung zahlt? Natürlich der andere Teil der Bevölkerung, der kleinere. Die Leute, die schon genug haben. Denn nur WEIL sie genug haben kriegen sie eben mehr Zinsen als die, die nicht genug haben. Oder kurz zusammengefaßt: Die Reichen werden reicher, die Armen werden ärmer. Daß wir alle ärmer werden sehen wir z.B. daran, daß der Staat die Ausgaben für die Bildung kürzt oder die Arbeitslosenhilfe oder die Gesundheitsvorsorge. Der Staat - das sind wir alle, denn es sind unsere Steuern. Und da der Staat inzwischen 20% seiner Einnahmen gleich wieder für Zinsen ausgibt (wohlgemerkt: Direkte Zinsen! Die indirekten, die er selbst über die Preise mitbezahlt von dem, was er von Firmen einkauft, sind da noch gar nicht mitgerechnet!) - also da der Staat so viel für Zinsen an die ausgibt, die schon genug haben, muß also weniger für die bleiben, die es gebrauchen könnten. Und die, die schon genug haben, investieren ihr neues Geld natürlich wieder. Sie bringen es zur Bank oder sie stecken es in die Wirtschaft - wo es aber, wie am Beispiel der Wohnung gezeigt, mindestens soviel abwerfen muß wie auf der Bank. Und das Geld, was sie dann als Zinsen kriegen, stecken sie wieder in die Wirtschaft oder bringen es zur Bank und so weiter und so fort. Sie werden also reicher und reicher und ihr Reichtum wächst exponentiell.
Es gibt mehrere Arten von Wachstum. Das menschliche Gehirn meint meistens lineares Wachstum, wenn es von Wachstum redet und das sieht ungefähr so aus, daß man jedes mal die gleiche Summe dazubekommt, also z.B. jedes Jahr 50.000 Euro. Aber durch den Zinseszins, den man dadurch bekommt, daß man die erhaltenen Zinsen wieder investiert und somit Zinsen auf Zinsen erhält, wächst der Reichtum exponentiell. Wenn wir also Millionär wären, würden wir im ersten Jahr 5% auf eine Million, also 50.000 Euro erhalten, im Jahr darauf erhalten wir aber 5% auf 1.050.000 Euro, also 52.500 Euro. Im Dritten Jahr erhalten wir also 5% auf 1.102.500 Euro, also schon 55.125 Euro. Und so geht das weiter, wobei die Zinsen nicht konstant bleiben, sondern immer mehr werden. Und je mehr es werden, umso mehr werden sie. Exponentielles Wachstum eben. Es beschleunigt sich immer mehr, je weiter es fortgeschritten ist.
Das bedeutet aber nichts weiter, als daß die Reichen immer schneller noch reicher werden - und wir auf der anderen Seite immer schneller noch mehr zahlen müssen.
Geld wandert Dank Zins und Zinseszins also immer dahin, wo schon genug davon rumliegt. Und es wird immer stärker von denen genommen, die schon sehr wenig haben. Wundert es uns da noch, daß es auf der einen Seite trotz "Wirtschaftskrise"[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,252498,00.html] immer mehr Millionäre[/URL] gibt und auf der anderen Seite die Sozialsysteme immer mehr leiden müssen?
Dies hier ist ein schöner Artikel, der sehr gut die heutigen Probleme und die Lösungen beschreibt.
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Geld: Der Systemfehler des Kapitalismus.
"Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten!" - so locken die Banken deine hart erarbeiteten Moneten in ihren Tempel. Wenn du zu denen gehörst, die Geld niemals arbeiten sahen, könnte dieser Text für dich interessant sein. Wenn du Geld schonmal hast arbeiten sehen: Uns würde ein Foto davon interessieren...
Geld: Der heilige Mammon, dem wir alle hinterher rennen. Wir gehen "Geld verdienen" und nicht etwa "Urlaub verdienen" oder "Essen verdienen". Geld muß es schon sein. Aber unser Geld bringt ein "klitzekleines" Problem mit sich. Ein unscheinbares Problem, was immer größer wird, was aber oft übersehen wird: Der Zins.
Jeder von uns kennt die Freude, die um sich greift, wenn man sich vorstellt, man sei Millionär. 1.000.000 Euro auf dem Konto und läppische 5% Zinsen (bei Millionären sind die Banken weit weniger geizig als beim Kleinsparer!): Also "verdient" man ohne einen Finger krumm zu machen 50.000 Euro im Jahr. Soviel kriegen die wenigsten Menschen mit harter Arbeit!
Doch stellt sich die Frage: Woher kommen die Zinsen? Geld arbeitet nicht wirklich selbst, jemand borgt es sich und zahlt Zinsen. Die 50.000 die wir als Millionäre also kriegen würden, muß jemand anders bezahlen. Woher nimmt er diese Zinsen? Er kauft mit unserer Million Maschinen, bezahlt Leute und schlägt unsere Zinsen auf die Preise für die Produkte drauf, die er verkauft. Also: Nicht unser Geld erarbeitet mehr Geld, sondern die Menschen, die die Produkte kaufen bezahlen von ihrem Arbeitslohn unsere Zinsen. Obwohl sie also nicht einmal Schulden haben müssen, bezahlen sie die Zinsen der Millionäre. Und die Leute, die sich die Million geborgt haben, treten indirekt als Zinseintreiber auf.
Ein Beispiel: Die Deutsche Telekom zahlt 7,5% Zinsen auf ihre 64 Mrd. Euro Schulden. Das berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Leider hören die MDR-Leute dann auf mit rechnen, also machen wir hier mal ihren Job.
Die Telekom zahlt also ca. 4,8 Mrd. Euro Zinsen pro Jahr, wenn sie mit dem Schuldenabbau nicht hinterherkommt. Und in der aktuellen Situation fällt das der Telekom nicht so leicht. Die Telekom macht 40 Mrd. Euro Umsatz, das heißt, sie nimmt von ihren Kunden also 40 Mrd. Euro pro Jahr ein. Von diesem Umsatz muß sie die Zinsen bezahlen. 4,8 Mrd. Euro von 40 Mrd. Euro sind etwa 12%, was nichts anderes heißt, als daß jeder Telekom-Kunde 12% Zinsen auf den Betrag seiner Telekom-Rechnung bezahlt, obwohl er gar keine Schulden haben muß. Nun kann jeder mal seine Telefonrechnungen rauskramen und zusammenrechnen. Wenn jemand z.B. 100 Euro im Monat Telefonkosten hat, (bei Familien oder Internet-Nutzern kein Problem!) sind das im Jahr 1.200 Euro, 12% davon, also 144 Euro sind davon Zinsen. Um kein "Verlierer in diesem Zins-Spiel" zu sein, muß die Person also mindestens 144 Euro pro Jahr an Zinsen erhalten. Bei einem Zinssatz von 5% muß man dazu mindestens 2880 Euro angelegt haben, wer weniger hat, gehört also zu den Verlierern des Zinsspieles. Auf welcher Seite stehst du in diesem Spiel?
Nun kommt das Problem dazu, daß die Telekom ja selbst auch wieder Produkte kauft, in denen Zinsen enthalten sind. Wenn die Telekom sich von einer Elektronik-Firma ihre Vermittlungsanlagen kauft, so sind auch darin Zinsen enthalten. Die tauchen aber nicht in der obigen Rechnung auf, kommen also noch hinzu. Und da auch diese Zulieferer wieder Zulieferer haben, kann sich das ganz schön zusammenläppern.
Doch selbst dann sind wir noch nicht fertig! Denn auch der deutsche Staat zahlt Zinsen, inzwischen etwa 20 Prozent seiner sämtlichen Einnahmen! Einnahmen hat der Staat vor allem über Steuern. Und Steuern sind auch in der Rechnung der Telekom enthalten. Da ist die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer), die in jeder Rechnung ausgewiesen ist, aber unsichtbar sind z.B. die Lohnsteuern, die die Angestellten der Telekom an den Staat entrichten müssen. Diese Lohnsteuern müssen ja aber auch von der Telekom erarbeitet werden, also sind sie ebenfalls in den Preisen versteckt. Und in allen diesen Steuern sind wiederrum ca. 20% Zinsen enthalten.
Wenn du also Kunde bei der Telekom bist, zahlst du eine ganz ansehnliche Menge an Zinsen - auch wenn du gar keine Schulden hast. Und auf der Rechnung der Telekom steht leider nicht "Warnung: Diese Rechnung enthält soundsoviel Prozent Zinsen".
Nun könnte man meinen, die Telekom sein ein Ausnahmefall und vielleicht bist du ja auch gar kein Kunde der Deutschen Telekom. Doch leider ist die ganze deutsche Wirtschaft mit über 3 Billionen Euro verschuldet. Entsprechend werden die Zinsen für diese Schulden auf die Preise umgelegt. Wir alle zahlen die Schulden, die die Unternehmen haben und die Zinsen, die sie darauf zahlen müssen.
Und wir alle sind Zins-Verlierer, so lange wir nicht mindestens ebensoviele Zinsen auf unser Vermögen bei der Bank erhalten, wie wir auf diesem unsichtbaren Wege bezahlen.
Wie viel Geld müssen wir also besitzen, um kein Zins-Verlierer zu sein? Dazu müssen wir erstmal wissen, wie viele Zinsen tatsächlich in den Preisen stecken. Helmut Creutz hat sich hierzu Gedanken gemacht und kommt auf einen durchschnittlichen Zinsanteil von 30%-40%. UNGLAUBLICH?
Ein weiteres Beispiel soll zeigen, daß diese Zahlen durchaus real sind. Nehmen wir uns die Miete vor. Jemand kauft eine Wohnung um sie zu vermieten. Im Internet gibt es viele Immobilienbörsen, du kannst dir also bei Gelegenheit ein Bild machen, was Wohnungen so kosten. Wir rechnen hier einfach mal mit 150.000 Euro. Wenn jemand soviel Geld übrig hat, so hat er 2 Möglichkeiten: Entweder bringt er es zur Bank und kassiert Zinsen oder er kauft dafür etwas, was ihm Gewinn abwirft. Aber er wäre dumm, wenn das, was er kauft, nicht mindestens ebenso viel abwirft, wie die risikoarme Geldanlage auf der Bank. Wenn er also auf der Bank 5% Zinsen erhalten würde, so muß seine Investition ebenso mindestens 5% abwerfen - als Zinsersatz sozusagen.
Wenn du also 150.000 Euro übrig hättest und dafür eine Wohnung zum Vermieten kaufen willst, so muß diese Miete für deine Investition mindestens 5% Zinsen abwerfen - sonst hast du das mit dem Kapitalismus noch nicht richtig verstanden. 5% auf 150.000 Euro sind 7.500 Euro - im Jahr versteht sich. Diese Geld kommt natürlich vom Mieter, der über die Miete diesen Zins bezahlt. Mieten werden meist monatlich bezahlt, also teilen wir die 7.500 Euro durch 12 Monate und kommen auf 625 Euro pro Monat. ZINSKOSTEN. Natürlich bekommt man für 150.000 Euro eine recht schicke und große Wohnung und die kostet bestimmt mehr als 625 Euro Miete, aber selbst wenn sie "nur" 800 Euro kostet, so entsprechen die 625 Euro einem Zinsanteil von fast 80%!
Circa 80% unserer Miete, die die vielen Millionen Mieter nicht nur in Deutschland sondern weltweit zahlen, sind Zinsen. Und sie fließen denen zu, die eigentlich schon genug haben. Wer jetzt sagt "das ist doch unrealistisch, das kann man doch nicht so rechnen", der sei erneut gefragt: Würdest du dein Geld in eine Investition stecken, die weniger abwirft, als du auf der Bank bekommst?
Das "klitzekleine Problem" genannt Zins, entwickelt sich also zu einem recht großen Problem, wenn man sich die Sache mal genauer anschaut. Es sorgt dafür, daß all jene indirekt über die Preise für Produkte oder Dienstleistungen (die Miete einer Wohnung ist in dem Fall eher eine Dienstleistung) mehr bezahlen, als sie bekommen, wenn sie nicht einige hunderttausend Euro zinsbringend angelegt haben - sei es auf der Bank oder als "Investition". Über 80% der Deutschen dürften somit Zinsverlierer sein.
Hast du gedacht, die Geschichte ist damit zuende? Denk nochmal!
Es ist also so, daß die meisten Menschen viel mehr Zinsen zahlen, als sie bekommen - auch wenn sie gar keine Schulden haben. Wie sagt man so schön: "Geld ist doch nie weg, es hat nur jemand anders". Wenn die einen zuviel zahlen, müssen die anderen zuviel kriegen. Wer kriegt also die ganzen Zinsen, die der Großteil der Bevölkerung zahlt? Natürlich der andere Teil der Bevölkerung, der kleinere. Die Leute, die schon genug haben. Denn nur WEIL sie genug haben kriegen sie eben mehr Zinsen als die, die nicht genug haben. Oder kurz zusammengefaßt: Die Reichen werden reicher, die Armen werden ärmer. Daß wir alle ärmer werden sehen wir z.B. daran, daß der Staat die Ausgaben für die Bildung kürzt oder die Arbeitslosenhilfe oder die Gesundheitsvorsorge. Der Staat - das sind wir alle, denn es sind unsere Steuern. Und da der Staat inzwischen 20% seiner Einnahmen gleich wieder für Zinsen ausgibt (wohlgemerkt: Direkte Zinsen! Die indirekten, die er selbst über die Preise mitbezahlt von dem, was er von Firmen einkauft, sind da noch gar nicht mitgerechnet!) - also da der Staat so viel für Zinsen an die ausgibt, die schon genug haben, muß also weniger für die bleiben, die es gebrauchen könnten. Und die, die schon genug haben, investieren ihr neues Geld natürlich wieder. Sie bringen es zur Bank oder sie stecken es in die Wirtschaft - wo es aber, wie am Beispiel der Wohnung gezeigt, mindestens soviel abwerfen muß wie auf der Bank. Und das Geld, was sie dann als Zinsen kriegen, stecken sie wieder in die Wirtschaft oder bringen es zur Bank und so weiter und so fort. Sie werden also reicher und reicher und ihr Reichtum wächst exponentiell.
Es gibt mehrere Arten von Wachstum. Das menschliche Gehirn meint meistens lineares Wachstum, wenn es von Wachstum redet und das sieht ungefähr so aus, daß man jedes mal die gleiche Summe dazubekommt, also z.B. jedes Jahr 50.000 Euro. Aber durch den Zinseszins, den man dadurch bekommt, daß man die erhaltenen Zinsen wieder investiert und somit Zinsen auf Zinsen erhält, wächst der Reichtum exponentiell. Wenn wir also Millionär wären, würden wir im ersten Jahr 5% auf eine Million, also 50.000 Euro erhalten, im Jahr darauf erhalten wir aber 5% auf 1.050.000 Euro, also 52.500 Euro. Im Dritten Jahr erhalten wir also 5% auf 1.102.500 Euro, also schon 55.125 Euro. Und so geht das weiter, wobei die Zinsen nicht konstant bleiben, sondern immer mehr werden. Und je mehr es werden, umso mehr werden sie. Exponentielles Wachstum eben. Es beschleunigt sich immer mehr, je weiter es fortgeschritten ist.
Das bedeutet aber nichts weiter, als daß die Reichen immer schneller noch reicher werden - und wir auf der anderen Seite immer schneller noch mehr zahlen müssen.
Geld wandert Dank Zins und Zinseszins also immer dahin, wo schon genug davon rumliegt. Und es wird immer stärker von denen genommen, die schon sehr wenig haben. Wundert es uns da noch, daß es auf der einen Seite trotz "Wirtschaftskrise"[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,252498,00.html] immer mehr Millionäre[/URL] gibt und auf der anderen Seite die Sozialsysteme immer mehr leiden müssen?
Vom Fachmann für Kenner:
Book: Terry Pratchett – Voll im Bilde
Music: KMfdM - Tohuvabohu
Game: Pac Man
Politician: Evo Morales
Zitate für die Welt:
Not anyone turns into the same as his parents. I mean, look at me. My parents were honest hard working people.
Fry, Futurama
Book: Terry Pratchett – Voll im Bilde
Music: KMfdM - Tohuvabohu
Game: Pac Man
Politician: Evo Morales
Zitate für die Welt:
Not anyone turns into the same as his parents. I mean, look at me. My parents were honest hard working people.
Fry, Futurama