Zweierlei Maß?

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    • Zweierlei Maß?

      Seit heute morgen gibt es einen führenden Terroristen weniger auf der Welt: Scheich Jassin, den Gründer und Kopf der Hamas-Bewegung der Palästinenser. Israelis hatten ihn mit Raketen beschossen und dabei getötet.

      Ohne dass ich diese Aktion befürworten will, so stellt sich mir doch eine Frage: Natürlich wird Israel ein weiteres mal in der internationalen Kritik stehen wegen der Aktion wie auch schon wegen des Mauerbaus. Ich verstehe allerdings nicht, wie selbst ein britischer Außenminister diese Tat auf das Schärfste verurteilen kann. Erst einmal heißt es von Seiten der "Koalition der Willigen", also derjenigen, die Saddam aus dem Irak gebombt haben, immer, dass es eine gute Sache war, weil vom Irak eine internationale Gefahr ausging und dieses Regime u.a. wegen seiner Waffenprogramme beseitigt werden musste.

      Nun kann man aber einwenden, dass Israel ja sogar tagtäglich von Hamas und Arafats Terrorgruppe (sog. Al Aksa-Brigaden) bedroht und angegriffen werden, wogegen die Bedrohung durch den Irak ggü. den USA und anderen Ländern doch eine sehr indirekte war. Sowohl im Irakkrieg als auch durch den israelischen Angriff wurden Leute beseitigt, die eine Gefahr darstellten, also warum dann diese Rhetorik seitens eines Landes (GB), das selbst im Irak war? Man könnte jetzt einwenden, dass sie damals an die Existenz von MVW waren, aber schon damals haben die allermeisten Staaten den Krieg als völkerrechtswidrig missbilligt.

      Polens Außenminister (die Polen sind auch im Irak) meinte, das Bild eines an den Rollstuhl Gefesselten ,der von Raketen getroffen werde, sei problematisch. Ja nun, nur weil er im Rollstuhl sitzt, braucht ein Terrorist Mitleid? Wie viele hat der schon in den Rollstuhl gebracht, wenn auch nur indirekt durch seine Suizidbomber?

      Mir erscheint die Kritik an dem Angriff zumindest von einigen Leuten als doppelzüngig.
    • Ich denke, die meisten haben Mitleid gehabt, weil der Alte halb blind, halb taub und gelähmt war. Ihn dafür mit gleich drei Zielraketen hochgehen zu lassen, erscheint natürlich schon recht brutal.

      Ist schwer zu sagen, ob Terroristen Mitleid brauchen wo sie ja nichts anderes kennen [usw. ;)] IMHO brauchen sie keins, wo sie doch selbst sagen, dass sie im Gegensatz zu uns den Tod lieben.

      Interessant, dass sogar wieder Amerikaner und Verbündete als Mitschuldig dastehen, wo sie Israel ja immer unterstützt hätten.

      Wenn sie anfangen, uns deswegen hier oben zuzubomben, hoffe ich, dass sie ihr ein oder anderes Blaues Wunder erleben werden. Aber das ist wahrscheinlich vorerst eh Panikmache der Medien.

      Da unten toben Reibereien, so weit ich denken kann. Vielleicht ist es sogar an der Zeit, dass der ein oder andere Terroristenführer ebenfalls bald seinem Schöpfer begegnet.
    • Ich finde die Äusserungen gerade von GB sehr unpassend. Entweder wollen die dadurch von der Unterstützung der USA im Irakkrieg, der mit falschen Rechtfertigungen begründet und geführt wurde, ablenken oder die haben keinen Plan wovon die reden und zeigen nur wie inkompetent diese Poliziker sind. [gut unsere sind auch nicht gerade kompetenter - aber wenigstens halten die sich aus Kriegen raus so gut es geht]


      Naja ansonsten was soll man dazu gross sagen ?

      Juchu ein Terrorist weniger - aber man sollte die Terroristen nicht in ein so helles Licht rücken, denn Terror war schon immer da nur hat er seit dem 11. September 2001 eine andere Bedeutung weltweit.

      Einige oder sogar viele Politiker sind teilweise auch Verbrecher [abgesehen davon das Schmiergelder fliessen] und man sollte vielmehr auf die ein Auge werfen ........
    • Naja,die Kritik von Großbritannien bzw. seinem Außenminister versteh ich irgendwie nicht.
      Ihr,meiner Meinung nach,von weit hergeholten Gründen,begonnender Krieg im Irak ist in Ordnung,eine "Beseitigung"(bessere Definition dafür viel mir nicht ein)von einem der größten Terrorchefs der Welt aber nicht.Sorry England,aber irgendwo ist da doch ein Fehler im System!
      Einerseits ist diese Aktion Israles wieder Fragwürdig und wird wahrscheinlich noch lange Top-Thema in den Nachrichten und Politik sein und wahrscheinlich noch mehrere Racheakte von Seiten der verscheidenen Terrororganisationen zur Folge haben,aber ist es nicht besser einen solchen Menschen zu töten,sei es auch noch so hinterhälitg wie einige meinen?!Rollstuhl hin oder her,wie du(Madman)schon sagtest,auch ein solcher Krüppel hat,wenn auch nicht körperlich,so doch in Sachen Einfluss noch genügend Macht andere Menschen zu verstümmeln, - krüppeln oder sontirgendwas.Und ein Rollstuhl ändert denk ich mal nichts daran,dass sie meinen,sie seien in Diensten von Allah geschickt,die "Ungläubigen" zu töten.
      Ein,eher im Gegenteil,sie empfinden es ja noch als Ehre sich für ihn zu opfern.
      Von Seiten Stauffenbergs und co. hat sich doch auch nie jemand gefragt, ob es nicht unehrenhaft sei,Hitler zu versuchen mit einer Bombe in einem Flugzeug,mit einem Revolver gegenüber oder durch sonstwas zu töten.
      Also Bitte warum bei einem solchem,in Sachen Grausamkeit und Tyrranei Hitler in nichts nachstehenden Menschen?
      Ich denke mal,eine Beschuldigung gegenüber den Israeliten,sie seien es selbst Schuld,würden sie von einer Bombe zerfetzt werden,da sie ja auch gut zu Hause hätten bleiben können oder sonstwas, kommt dieser Verurteilung gleich.
      Ist dieser Mensch denn mehr wert als die vielen unschuldigen Kinder und Erwachsenen die bei den Anschlägen ums Leben kommen?
      Ich glaube mal kaum!
      Für mich verliert der Mensch seine Würde und das Recht auf Leben(jedenfalls ein gerechtes),sobald er,in voller Absicht einen andeen Menschen das Leben nimmt.
    • Tja, was sagt man zu sowas.

      Eigentlich weiß ich inzwischen schon garnicht mehr, was ich sagen soll.

      Ich meine, dieser ganze Israel Konflikt.
      Seit den gescheiterten Friedensverhandlungen weiß ich echt nicht, wer von den beiden Parteien da unten mehr einen an der Klatsche hat.

      Einerseits ist es so, dass die Israelis ja eigentlich kein Anracht mehr auf das Land haben. Andererseits ist das kein Grund, unschuldige mit Suizidbomben in den Tod zu reissen.

      Was diese GB Sache betrifft ... kann man die weltpolitisch oder überhaupt egal in welcher Hinsicht noch ernst nehmen?
      So lange da noch die gleichen Leute an der Regierung hocken, fühle ich mich leider dazu gezwungen, die Stimme der englischen Politiker zu ignorieren, so wie sie die Volksstimme ignoriert haben.
      Bei Polen ist das eigentlich das Gleiche.

      Ich sehe keine Problematik darin, wenn ein alter, böser Mann in einem Rollstuhl von einer Rakete getroffen wird und ich verspüre da eigentlich auch keinerlei Mitleid, muss allerdings als überzeugter Christ sagen, dass das sicher nicht der richtige Weg ist, um diese Sache zu beenden. Ein Rezept würde mir allerdings auch nicht einfallen.
      Es ist einfach irgendwo ein Problem in der Bevölkerung da. Man muss diesen Leuten irgedwie klar machen, wie sie durch Propaganda und Manipulation gegeneinander aufgehetzt werden und Kriege führen, die mit einer vernünftigen Diplomatie und Kompromissbereitschaft nicht zustande gekommen wären.

      Aber an solche Leute kann man lag hinreden ....
      Wie gesagt, zu diesem Thema gehen mir langsam wirklich die Worte aus, weil es nicht viele möglichkeiten gibt, diesen Zustand zu ändern ....
    • Sehr schlimm an der Sache finde ich, dass jetzt viele so tun, als hätten sie einen Fortschritt im Thema Terrorismus gemacht. Das stimmt jedoch nicht.
      Die Terroristen sind in Zellen Organisiert. Von daher ist es egal, wenn sie Top-Terroristen schnappen oder töten. Es heizt den (überwiegend) Islamisten nur noch mehr ein. Die Opfer werden als Märtyrer (hoffentlich richtig geschrieben ;) ) dargestellt, und es werden mehr Terroristen ausgebildet.
    • Original von Sven
      Sehr schlimm an der Sache finde ich, dass jetzt viele so tun, als hätten sie einen Fortschritt im Thema Terrorismus gemacht. Das stimmt jedoch nicht.
      Die Terroristen sind in Zellen Organisiert. Von daher ist es egal, wenn sie Top-Terroristen schnappen oder töten. Es heizt den (überwiegend) Islamisten nur noch mehr ein. Die Opfer werden als Märtyrer (hoffentlich richtig geschrieben ;) ) dargestellt, und es werden mehr Terroristen ausgebildet.


      Ja, und abgesehen von den 50.000 Stellvertretern so gut wie unmachbar -sinnlos ;). Deswegen dauert es statistisch gesehen jahrzehnte, ein TErrornetzwerk zu zerschlagen.

      Übrigens, etwas Off-Topic aber auch sehr interessant ist die Stellungnahme von Jassin zu den Geschehnissen um Selbstmordattentätern und den Feind Israel in einem Interview, welches der Spiegel geführt hat. Wer will, kann sich das mal durchlesen, es stamt vom Dezember 2003, was makabererweise gar nicht so lange her ist:
      spiegel.de/spiegel/0,1518,277216,00.html