Gedichte

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    • Huhu ich dachte man könnte hier mal ein Beitrag eröffnen in dem jeder seine Lieblingsgedichte veröffentlicht. Und bei möglichkeit immer nur ein Gedicht pro Tag.

      William Blake-Der Tiger

      Tiger, Tiger, glutentfacht,
      in den Urwäldern der Nacht,
      welch allmächtig Hand
      dein furchtbar Ebenmaß erfand?

      Welch Tiefen oder Höhn
      entstammen deiner Blicke Höllenflammen?
      Welcher Schwingen hoher Mut zu greifen wagte diese Glut?
      Welche Kraft und welches Wähnen straffen deines Herzens Sehnen?
      Dass reißend strömt dein siedend Blut.
      Welch Hand und Fuß voll grimmer Wut?
      Welcher Hammer? Welche Stirn?
      Welche Schmiede goss dein Hirn?
      Welcher Amboss ohne Grauen wagte sich an deine Klauen?

      Als Sterne ihre Speere senkten
      und den Himmel Tränen tränkten,
      war er zufrieden da mit sich?
      Schuf des Lammes Schöpfer dich?

      Tiger, Tiger, glutentfacht,
      in den Urwäldern der Nacht,
      welch allmächtig Aug und Hand
      ohne Furcht dein Ebenmaß erfand?
      (...)
      An uns, den Lebenden, ist es vielmehr, uns dem unvollendeten Werk zu weihen, das diese Männer so trefflich vorangetrieben haben. An uns ist es, uns der großen Aufgabe zu weihen, die noch vor uns liegt - und von diesen verehrten Toten zu lernen, uns noch stärker der Sache zu widmen, für die sie alles gegeben haben. Wir wollen hier den unerschütterlichen Beschluss fassen, dass ihr Tod nicht umsonst gewesen sein soll
      (...)
    • Anonym *smile*

      Der Tag beginnt.
      Es ist kalt,
      Dennoch scheint die Sonne.
      Die Menschen stehen dort
      Mit ihren unsichtbaren Messern
      Durchschneiden die Stille
      Und auch dich.
      ~Please treat my like a fallen angel...Cause I'm made out of a mirror's glass...~

      Die tausend und abertausend Messer ritzen
      Dir ein unverkennbares Mal auf deine Brust
      Der Schmerzensschrei zerreisst das Stimmengewirr
      Und doch...
      Ist es ein stummer Schrei
      Den nur du hoeren kannst
      Und du,Engel aus Glas,zerbrichst daran.
      ~Broken...~
      Fish 'n' chips baby
    • Weiss nich ob das nen Lieblingsgedicht von mir ist, aber auf jeden Fall eins dass in aus der Schulzeit hängen geblieben ist und im Gegensatz zu vielen anderen irgendwie beeindruckt hat. ^^


      Gottfried Benn - Schöne Jugend

      Der Mund eines Mädchens,
      das lange im Schilf gelegen hatte,
      sah so angeknabbert aus.
      Als man die Brust aufbrach,
      war die Speiseröhre so löcherig.
      Schließlich in einer Laube unter dem Zwerchfell
      fand man ein Nest von jungen Ratten.
      Ein kleines Schwesterchen lag tot.
      Die andern lebten von Leber und Niere,
      tranken das kalte Blut und hatten
      hier eine schöne Jugend verlebt.
      Und schön und schnell kam auch ihr Tod:
      Man warf sie allesamt ins Wasser.
      Ach, wie die kleinen Schnauzen quietschten!
    • hmm..ich hab eigentlich keine lieblingsgedichte,aber eins fällt mir ein das hab ich mal in der 3.klasse gelesen und ich kanns immer noch auswendig :D

      Dunkel wars

      Dunkel wars der Mond schien helle,
      Schnee lag auf der grünen Flur,
      als ein Wagen blitzeschnelle,
      langsam um die Ecke fuhr.

      Drinnen saßen stehend Leute,
      schweigend ins Gespräch vertieft,
      als ein totgeschoßner Hase,
      auf der Sandbank Schlittschuh lief.

      Und ein blondgelockter Jüngling
      mit kohlrabenschwarzen Haar
      saß auf einer blauen Kiste
      die rot angestrichen war.

      So kenn ichs .aber grade hab ich im web ne seite gefunden die andere versionen davon hat.forums9.ch/sprachen/buch/druckversion.htm
    • Heinrich Heine-Die schlesischen Weber

      Im düstern Auge keine Träne
      Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:

      Deutschland, wir weben dein Leichentuch,

      Wir weben hinein den dreifachen Fluch -

      Wir weben, wir weben!

      Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten

      In Winterskälte und Hungersnöten;

      Wir haben vergebens gehofft und geharrt -

      Er hat uns geäfft, gefoppt und genarrt -

      Wir weben, wir weben!

      Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,

      Den unser Elend nicht konnte erweichen

      Der den letzten Groschen von uns erpreßt

      Und uns wie Hunde erschiessen läßt -

      Wir weben, wir weben!

      Ein Fluch dem falschen Vaterlande,

      Wir nur gedeihen Schmach und Schande,

      Wo jede Blume früh geknickt,

      Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt -

      Wir weben, wir weben!

      Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,

      Wir weben emsig Tag und Nacht -

      Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,

      Wir weben hinein den dreifachen Fluch,

      Wir weben, wir weben!
      (...)
      An uns, den Lebenden, ist es vielmehr, uns dem unvollendeten Werk zu weihen, das diese Männer so trefflich vorangetrieben haben. An uns ist es, uns der großen Aufgabe zu weihen, die noch vor uns liegt - und von diesen verehrten Toten zu lernen, uns noch stärker der Sache zu widmen, für die sie alles gegeben haben. Wir wollen hier den unerschütterlichen Beschluss fassen, dass ihr Tod nicht umsonst gewesen sein soll
      (...)
    • @ChildOfDawn
      *smile* Das wollte ich auch nehmen... Heine war schon ein genialer Mensch, noch dazu ein Romantiker mit besonderer Stellung.. Ich liebe Romantiker.


      Naya.. Dann eines von mir~

      Verlassen by Skog

      Verlassen von des Lebens Wonne,
      streift sie durch die dunkle Einsamkeit.
      Kein Freund steht ihr bei,
      nichts als die Angst verfolgt sie,
      und sie rennt davon auf der Suche
      nach einer Loesung.
      Doch keine Antwort soll sie finden,
      des Lebens Hass zu groß, sie zu allein.
      Sie traf viele ihresgleichen.
      Sind sie ihr Freund? Kann sie vertrauen?
      So stuerzt sie sich einsam in den Tod.
      Einsam. Ohne Freund und Feind.
      Ohne Loesung. Ohne Leben.

      07-10-2003


      Wenn ich mich dazu noch kurz aeußern darf.. Die Themen, die in meine Gedichte einfließen, fließen genauso durch meinen Kopf, entspringen aus mir. Meist schreib ich sie in einer stillen Stunde nieder.. Und ich habe jemanden, dem sie gefallen *Torsten ansmile*..
    • XD Ich hab mal eins selbst gedichtet, ist aber schon länger her....:

      Heimlich geht sie leisen Schrittes
      Durch des Schlundes Korridor
      und das dumpfe Tappen ihres Schrittes
      Hallt wie Schläge zum Gewölb empor

      Grauen schlägt auf ihre Seele
      Als sie hört des Geisters Chor
      Bein und Fuß verweigern ihr Befehle
      Was sie brächte weiter vor

      Doch sie sieht des Flures Ende
      Das ihr Mut gibt und die Kraft
      So kommt vielleicht doch noch hier die Wende
      Schritt um Schritt, dann hätt sie`s ja geschafft

      Doch da! Achje! Es ist vorbei
      Die Schattenwelt - sie hat sie wieder
      Laut erklingt nochmal ihr KLageschrei
      In der Totengeister Lieder

      Mir gefällt immer noch ganz gut,außer auf die vorletzte Strophe, wo des Metrum net so stimmt ^-^"


      ENDE
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    • Original von Ulyaoth
      Ach was, das sind Kleinigkeiten, das Gedicht ist trotzdem gut....ganz ehrlich selbst gedichtet????

      Ich kenn auch ein paar Gedichte, die ich mag...nur kann ich keins davon auswendig (verflixt und zugedreht) - und wenn ich selber eins dichte, dann sinds eher Scherzgedichte


      THX! *knu*
      Ja ist selbstgedichtet, da wir mal in Deutsch ein Gedicht aufsagen mussten!

      ENDE
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    • Hier mal was von mir:

      Der Grashalm

      Schwankend hin und her
      sich gar rankend der
      Grashalm auf der Stelle
      sich bewegt
      und gen Helle
      aufwärts strebt.

      Hoch hinaus möcht’ er empor
      und das ganz geschickt
      bis zum Falle – bis er knickt
      und ein neuer sprießt hervor.


      written by Wolfram Baldauf-Rümmler [06.11.2002]



      weils so schön war noch eins :>


      Der Kreis des Lebens

      Vergangen in der Gegenwart,
      gegenwärtig in der Zukunft
      und zukünftig in der Vergangenheit.


      written by Wolfram Baldauf-Rümmler [Datum unbekannt Jahr 2000]


      ach noch eins muss sein -.-



      Das Ende


      Oh Leben du bist eine Qual
      Und lässt mir keine andre Wahl
      Nun wie es auch so kommen mag
      Nacht um Nacht, Tag für Tag
      Es kommt –
      Und wenn es da ist nicht mehr geht

      Die Türe knarrt, der Luftzug mich erschaudert
      Kalt die Haut entlang
      Der Regen draußen prasselt leise nieder
      Es kommt – über mich
      Schon wieder

      Die Treppe schlendre ich herab
      Und eile in mein Zimmer
      Der Sessel schon bereit
      Und warte nur darauf
      Es kommt – die Zeit nimmt seinen Lauf

      Der Wahn mich treibt
      Bei Kerzenlicht, schon lange
      Doch ich will es nicht !
      Im Mondschein gar
      Die Uhr schlägt 12
      Das kalte Blut wie Zeit verrinnt
      Und doch – nun ist es da
      Der Atem stockt – Das Ende naht.


      [written by Wolfram Baldauf-Rümmler am 07.10.2000]


      Edit: Kritiken sind erwünscht X(
    • @ WoLLe: Wow, deine Gedichte sind sehr schön! Du hast irgendwie einen schönen Dichter-Stil :ugly:

      edit: Dieses Gedicht von Rainer Maria Rilke finde ich auch sehr schön und traurig....:

      Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
      so müde geworden, dass er nichts mehr hält.
      Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
      und hinter tausend Stäben keine Welt.

      Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
      der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
      ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
      in der betäubt ein grosser Wille steht.

      Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
      sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
      geht durch der Glieder angespannte Stille -
      und hört im Herzen auf zu sein.


      ENDE
      PHOENIX 8)
      [Blockierte Grafik: http://mitglied.lycos.de/phoenixluna1011/Ego-Augen2.jpg]

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    • @Phoenix: Ist auch eines unserer Lieblingsgedichte.
      Hier noch ein sehr schönes von Byron:

      Wahnsinn, der das Herz zerfrisst

      Was du auch seist
      Seel oder Leib,
      Ich bitt dich, geh nicht von mir! Bleib!

      Oder laß uns weiter fliehn,
      Als Winde wehn,
      Und Wolken ziehn.

      Es ist zu spät,
      Du warst, du bist
      Der teure Wahnsinn, der mein Herz zerfrisst!
      WIR WOLLEN KEINE ENGEL SEIN ! :P

      Hier geht's zum Institut zur Erforschung total interessanter Tatsachen.
      Die Experimente sind der Hammer.
    • Unendlich gelassen,
      die Augen geschlossen,
      nichts missend, nichts suchend,
      saugt der Atem sie auf
      wie den Geruch des Meeres
      und ich versinke
      und finde was ich nie gesucht habe:
      das Zuhause meiner Seele

      Meine Liebe zu Dir, die ist wie ein Baum,
      beständig und kräftig, verwurzelt mit Mut.
      Er bedarf keiner Stimme, keiner menschlichen Segnung,
      ich seh seinen Wachstum bei jeder Begegnung.

      Wie Liebe bedarf er der ständigen Pflege
      Und nichts kann ihn halten auf seinem stetigen Wege
      Zur Sonne, zum Licht und der Wärme entgegen,
      so will ich mich kümmern um ihn und ihn hegen

      Er schützt mich vor Wind und vor Wetter und Regen
      Und bei Hitze kommt mir sein Schatten gelegen
      Ich will alles tun, Ich will alles geben
      Um mit seinen Wipfeln zum Himmel zu streben.

      sag mir liebst du mich?
      bin ich wirklich alles für dich?
      willst du wirklich bei mir sein?
      oder wärst du doch lieber allein?

      sag mir, wie fühlst du dich?
      drehen sich deine gedanken um mich?
      bin ich all das was du willst?
      oder kann es sein, daß du nur spielst?

      sag mir, vertraust du mir?
      bin ich immer geborgen bei dir?
      kann ich dir in die augen schaun?
      und dir grenzenlos vertraun?

      sag mir, wie lang kann es sein?
      daß du mir gehörst, ganz allein?
      muß ich denn mit der angst leben?
      es könnt bald eine andere geben?

      sag mir, liebst Du mich?
      du weißt, ich kann nicht mehr sein ohne dich!
      du bist das was ich zum leben brauch,
      und ich hoffe so sehr, du fühlst das auch!

      Für meine Seele bist Du das Licht,
      die Stimme die die Stille bricht,
      ich zähl die Tage bis wir uns sehn,
      die Tage die nicht vorüber gehn.
      Ich denk an Dich, Du bist mir nah,
      ich seh Dich vor mir und Du bist da,
      was ich fühl steht zwischen den Zeilen,
      ich möchte mein Leben mit Dir teilen.

      ...ich liebe Dich für immer und ewig!

      Man hat mir beigebracht,
      dass ein Tag 24 Stunden hat,
      eine Stunde 60 Minuten und eine Minute 60 Sekunden.
      Doch niemand hat mir je gesagt,
      dass eine Sekunde ohne Dich wie eine Ewigkeit ist!

      Morgens und Abends zu lesen
      Der, den ich liebe
      Hat mir gesagt
      Daß er mich braucht
      Darum
      Gebe ich auf mich acht
      Sehe auf meinen Weg und
      Fürchte von jedem Regentropfen
      Daß er mich erschlagen könnte.

      Es ist was es ist
      Es ist Unsinn, sagt die Vernunft
      Es ist was es ist, sagt die Liebe.
      Es ist Unglück, sagt die Berechnung,
      Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst,
      Es ist aussichtslos, sagt die Einsicht,
      Es ist was es ist, sagt die Liebe.
      Es ist lächerlich, sagt der Stolz,
      Es ist leichtsinnig, sagt die Vorsicht,
      Es ist unmöglich, sagt die Erfahrung,
      Es ist was es ist, sagt die Liebe.
      _________________________

      Kleine Blumen, kleine Blätter
      Streuen mir mit leichter Hand
      Gute junge Frühlingsgötter
      Tändelnd auf ein luftig Band.

      Zephir, nimm's auf deine Flügel,
      Schling´s um meiner Liebsten Kleid!
      Und so tritt sie vor den Spiegel
      All in ihrer Munterkeit.

      Sieht mit Rosen sich umgeben,
      Selbst wie eine Rose jung:
      Einen Blick, geliebtes Leben!
      Und ich bin belohnt genug.

      Fühle, was dies Herz empfindet,
      Reiche frei mir deine Hand,
      Und das Band, das uns verbindet,
      Sei kein schwaches Rosenband!

      Du bist mein Land,
      ich deine Flut,
      die sehnend dich ummeeret;
      du bist der Strand,
      dazu mein Blut
      ohn´ Ende wiederkehret.

      An dich geschmiegt,
      mein Spiegel wiegt
      das Licht der tausend Sterne;
      und leist rollt
      dein Muschelgold
      in meine Meeresgrundferne.

      Es ist Nacht,
      und mein herz kommt zu dir,
      hält's nicht aus,
      hält's nicht aus mehr bei mir.

      Legt sich dir auf die Brust,
      wie ein Stein,
      sinkt hinein,
      zu dem deinen hinein.

      Dort erst,
      dort erst kommt es zur Ruh,
      liegt am Grund
      seines ewigen Du.

      Gestorben war ich
      Vor Liebeswonne;
      Begraben lag ich
      In ihren Armen;
      Erweckt ward ich
      Von ihren Küssen;
      Den Himmel sah ich
      In ihren Augen.
    • Johann Wolfgang Goethe - Erlkönig

      Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
      Es ist der Vater mit seinem Kind;
      Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
      Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.


      Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? -
      Siehst Vater, du den Erlkönig nicht?
      Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? -
      Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. -


      »Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
      Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
      Manch bunte Blumen sind an dem Strand,
      Meine Mutter hat manch gülden Gewand.«


      Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
      Was Erlenkönig mir leise verspricht? -
      Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
      In dürren Blättern säuselt der Wind. -


      »Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
      Meine Töchter sollen dich warten schön;
      Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
      Und wiegen und tanzen und singen dich ein.«


      Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
      Erlkönigs Töchter am düstern Ort? -
      Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
      Es scheinen die alten Weiden so grau. -


      »Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
      Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.«
      Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
      Erlkönig hat mir ein Leids getan! -


      Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,
      Er hält in den Armen das ächzende Kind,
      Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
      In seinen Armen das Kind war tot.
      (...)
      An uns, den Lebenden, ist es vielmehr, uns dem unvollendeten Werk zu weihen, das diese Männer so trefflich vorangetrieben haben. An uns ist es, uns der großen Aufgabe zu weihen, die noch vor uns liegt - und von diesen verehrten Toten zu lernen, uns noch stärker der Sache zu widmen, für die sie alles gegeben haben. Wir wollen hier den unerschütterlichen Beschluss fassen, dass ihr Tod nicht umsonst gewesen sein soll
      (...)
    • thx Phoenix -.-

      Hier ist noch ein neueres von mir:


      Erinnerung an einen Sommertag


      Abendrot
      wie Glut entfacht,
      brennt die Sonne
      eine Schneise sich.

      Wolken
      gar in Flammen stehn’
      lodernd sich das Licht
      dem Dunkel neigt.

      Dämmerung
      Bricht heran und
      verschlucken tut
      das Feuer.

      Wind
      traurig mir entgegen weht
      mit Tränen,
      die der Himmel weint.

      Bäume
      mir zurufen
      doch ich kein Ton versteh’
      und weiter starre gen hellen, zuckenden Schlangen.

      Peitschend es niederprasselt
      und wie Nebel das Auge entschärft
      grollend es vibriert
      und wie Strahlen der Donner blendet.

      Zeit
      stehen zu bleiben scheint
      in vollster Bewegung
      der Geist
      die Regung
      wahrzunehmen
      und in sich vereint.


      [written by WBR [10/06/2003]


      Edit eins geht noch :>

      Jungbrunnen

      Ich spiel im Geiste auf der Wiese
      bewahr das Kind auf diese Weise
      der Geist fürwahr ein Riese
      klar mit Kinderaugen auf der Reise


      Written by WBR [16/06/2003]


      nächstes mal mehr -.-
    • Mein Lieblingsgedicht hat 'ne Freundin mal für mich geschrieben.... ^^
      Hat damals wirklich perfekt alles beschrieben, was in mir vorging...

      Nachtroter Stern

      Die Gitter war'n um ihn seit jeher
      Der kleine Vogel am Fenster
      Nur Splitter von Freiheit noch im Geist
      Erinnerung lang schon zu schwer

      Längst war er seiner Federn beraubt
      Der weißen erst, dann der roten
      Bis nur noch schwarze übrig war'n
      An Farben hat er nie geglaubt

      Doch eines Nachts zwischen den Stäben
      Schillert so rotschwarz und bunt
      Unnahbar, ein strahlender Stern
      Im Glanz fühlt der Vogel das Leben

      Er atmet, badet des Sternes Licht
      Dadurch erträgt er den Tag
      Der Stern dunkelrot in der Ferne
      Er ahnt diese Sehnsucht nicht

      Eng die Brust an das Eisen gepresst
      Harrt nun der Vogel der Nächte
      Breitet die Flügel zum Firmament
      Doch zu eng sind die Gitter, zu fest

      Er blickt auf den Stern hoch da droben
      Wie blutrote Rosen die Träne
      Hilflose Wut und lautloser Schrei
      Im Käfig vergebliches Toben

      Zu fern ist der Stern für die Schwingen
      Kralle zaust blutig die Federn
      Hielt ihn auch nicht das Gitter
      Dennoch würd' es ihm nie gelingen

      Denn gestutzt sind die Flügel, was hoffen?
      Sie trugen ihn niemals hinauf!
      Doch kämpfen will er, breitet sie aus
      Und die Tür des Käfigs -- steht offen...

      (c) Lexi - September '03
    • *wieder mal in Thread reinkrabbel*

      Farbenspiel
      Ewiges Grau spielt mit meinem Schwarz,
      das Braun kaempft mit dem Gruen,
      um stets zu wissen, wer gewinnt.
      Das Bunt faucht das Schwarz an,
      versucht gegen triste Gedanken anzukommen.
      Trist?
      Wohl eher gegen den Strom,
      damit Schwarz wieder Bunt wird,
      und doch gegen Bunt ist.
      Ein fahles Gelb strahlt das Schwarz, Bunt und gegen Bunt an,
      versucht vergeblich, es Rot zu faerben.
      Doch nur das Leben ist grau,
      der Tod ist schwarz.
      Nun, was ist bunt?
      Schwarz ist gegen Bunt!
      Und Schwarz bleibt fortwaehrend Schwarz,
      ob bunt oder nicht.
      Schwarz umstroemt mein Rot,
      eisiges Blau umstroemt mein Schwarz
      und Grau mein Braun.
      Ist nun das Leben doch voller Farben,
      auch wenn es grau und schwarz mir erscheint ?!

      (C) Bianca D.


      Ich liebe es irgendwie total.. Und ich liebe den Ort, an dem es entstanden ist.. Der Wind.. Der Baum.. Die Blaetter......
    • Ein Gedicht von Nelly Sachs:

      Wie leicht
      wird Erde sein
      nur eine Wolke Abendliebe
      wenn als Musik erlöst
      der Stein in Landsflucht zieht

      und Felsen die
      als Alp gehockt
      auf Menschenbrust
      Schwermutgewichte
      aus den Adern sprengen

      Wie leicht
      wird Erde sein
      nur eine Wolke Abendliebe
      wenn schwarzgeheizte Rache
      vom Todesengel magnetisch
      angezogen
      an seinem Schneerock
      kalt und still verendet

      Wie leicht
      wird Erde sein
      nur eine Wolke Abendliebe
      wenn Sternenhaftes schwand
      mit einem Rosenkuss
      aus Nichts-

      Edit: nochmal ordentlich die Zeilen so gesetzt wie's dastand (Schriebs war lange Zeit unter anderem Zeugs begraben) und n paar kleine Fehler ausgebügelt (mein Gedächtnis is eben doch nix, wo man Gedichte aufbewahren sollte XD)
      WIR WOLLEN KEINE ENGEL SEIN ! :P

      Hier geht's zum Institut zur Erforschung total interessanter Tatsachen.
      Die Experimente sind der Hammer.
    • Doch kein Traum

      Wenn ich meine Augen schließe
      und meinen Traum genieße,
      dann geht’s in jeder Traumsekunde
      nur um dich,
      denn dich, dich liebe ich!

      Doch ist es wirklich nur ein Traum?
      Nein, ich glaub es kaum!
      Es ist die reale Wirklichkeit,
      denn du bist gar nicht weit.

      Bist du auch fern von hier,
      trage ich dich doch immer
      im Herzen bei mir.

      Ich liebe dich!
      Du bist alles für mich!
    • Hohoho....


      Kurzfassung des "Erlkönigs" von Goethe
      (Anonym)

      Vadder un' Kind
      Reiten im Wind
      Kommt 'n Mann,
      Quatscht se an
      Ob der Kleene nicht mitkomm'n kann
      Vadder: Nee, nee
      Kind: Weh, weh
      Ab nach Haus
      Kind tot, aus.

      Ich liebe dieses Gedicht. *g* leider habe ich es erst gefunden, nachdem wir den König Erl in Deutsch durchgenommen haben. *ggg* :D


      Of course, Galadriels massage to Legolas Greenleaf
      (J.R.R. Tolkien)

      Legolas Greenleaf long under tree
      In joy thou hast lived. Beware of the sea!
      If thou hearest the cry of the gull on the shore
      Thy heart shall then rest in the forest no more


      Auch sehr schön. *schnurr*

      Mehrere gedichte
      (Robert Gernhard, der Meister. :D)

      Auszüge aus Tierwelt – Wunderwelt:
      Der HABICHT fraß die WANDERRATTE,
      nachdem er sie geschändet hatte.

      Das SCHNABELTIER, das SCHNABELTIER
      Vollzieht den Schritt vom Ich zum Wir.
      Es spricht nicht mehr nur noch von sich,
      es sagt nicht mehr: „Dies Bier will ich!“
      Es sagt: „Dies Bier,
      das wollen wir!
      Wir wollen es, das SCHNABELTIER!“


      Ein Abschied:
      „Vater, lieber Vater mein,
      willst du meine Mutter sein?“
      Verlegen fährt sich
      Der Bub durch den Schopf
      Und schaut auf den Vater,
      doch der schüttelt den Kopf,
      blickt ins Licht,
      das im Fenster sich bricht,
      und spricht:
      „Mein Kind, was du da von dir gibst
      klingt im Detail war allerliebst,
      jedoch im großen Ganzen-“

      Musik erklingt,
      der Knabe winkt:
      „Komm Vater, lass uns tanzen!“

      Vier stunden Später. Leer ist der Saal.
      Der Vater hat müde zum hohen Portal
      Die Schritte gelenkt
      Und denkt,
      den Blick auf den schlafenden Buben gesenkt:
      „Ich hab’s erwogen, hab geschwankt,
      hätt’ gern erfüllt, was er verlangt,
      es war nicht drin.
      Was er wahrscheinlich erst begreift,
      wenn er vom Knaben zum Weibe gereift,
      leb wohl, Katrin!“

      Und behutsam setzt er das Kind in den Schnee
      Und geht in die Nacht,
      die hereinbrechende…


      Ich sprach…:
      Ich sprach nachts: es werde Licht!
      Aber heller wurd es nicht.
      Ich sprach: Wasser, werde Wein!
      Doch das Wasser ließ dies sein.
      Ich sprach: Lahmer, du kannst gehn!
      Doch er blieb auf Krücken stehn.
      Da ward auch dem Dümmsten klar,
      dass ich nicht der Heiland war.


      Ein Gast:
      Das Alter klopft an meine Tür:
      „Du bist da drin, ick spüre dir!“

      Ich mach nicht auf und flüstre schwach:
      „Lern du zuerst mal deutscher Sprach!“

      Worauf der Gast zu gehen beruht.
      - Ey Alter! Das ging noch mal gut.



      Alles über den Künstler:
      Der Künstler geht auf dünnem Eis.
      Erschafft er Kunst? Baut er nur Scheiß?

      Der Künstler läuft auf dunkler Bahn.
      Trägt sie zu Ruhm? Führt sie zum Wahn?

      Der Künstler stürzt in freiem Fall.
      Als Stein ins Nichts? Als Stern ins All?



      *gggg* Der Mann ist Gott. Zumindest, wenn's um's Dichten geht.
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.