Wem gehört die Story eines Spiels - den Fans oder den Machern?

    • Wem gehört die Story eines Spiels - den Fans oder den Machern?

      Auch wenn der Auslöser dieses Threads nun konkret der massive Online Shitstorm ist, der nach ca. einer Woche nach Release über das Ende von Mass Effect 3 hereingebrochen ist, würde ich dieses Thema gerne ein wenig allgemeiner halten.

      Ohne spoilen zu wollen, kochen gerade ziemlich die Emotionen hoch, weil eigentlich alles, was bezüglich des Endes versprochen wurde, nicht gehalten wurde. Mass Effect ist ein Spiel, das anders als beispielsweise Final Fantasy, von den Entscheidungen des Spielers lebt und diese Entscheidungen werden dem Spieler in den letzten 10 Minuten nicht nur abgenommen, nein, alles was er davor erarbeitet hat, spielt absolut keine Rolle mehr. Noch dazu werden einige, je nach Spielweise dazu gezwungen, etwas zu tun, das Out of character für die Spielfigur wäre, weil sie sonst den Gameover Screen sehen. Das bedeutet, in den letzten zehn Minuten zerstört das Spiel das ungeschriebene Gesetz zwischen Spieler und Gamedesigner, das über 3 Spiele etabliert wurde.
      Ein anderes Beispiel dafür ist das Ziegenrätsel aus Baphomets Fluch. Wiki sagt dazu:

      Besondere Bekanntheit erlangte das sogenannte Ziegenrätsel, dessen Lösung für den Spieler nicht ersichtlich war. Im gesamten Spiel gab es exakt eine einzige Stelle, an der George rennen konnte und musste. Da dies nirgendwo beschrieben und für den Spieler aus dem Spielverlauf nicht ersichtlich war, konnten viele Spieler das Rätsel aus eigener Kraft nicht lösen. Das Ziegenrätsel steht seitdem synonym für diese Art von Designfehler.


      Die Forderung, das Ende nachträglich zu ändern, steht im Raum und momentan sind viele frustriert, sauer und enttäuscht. Ein Zitat, das ich gelesen habe, war: "Wenn es möglich ist, Code zu patchen, dann kann man auch die Story patchen."

      Viele Fans argumentieren sachlich, andere werden aggressiv und sofort kommt die Gegenseite, die sagt, es wären alles Whiner und man hätte nicht das Recht, nachträglich so etwas zu fordern. Das würde ein Kunstwerk zerstören und die Story gehöre Bioware/EA.

      Daher meine Frage:
      Haben die Fans recht, so etwas zu verlangen? Erlangen sie als zahlende Konsumenten ein gewisser Mitspracherecht, vor allem bei Spielen, die Wert auf Handlungsfreiheit legen? Oder sind das überzogene Forderungen und sie haben sich mit dem zu begnügen, was sie bekommen?

      Ich muss sagen, ich bin gespalten. Wenn dieser Move nicht eine sehr geschickte PR Aktion von Bioware/EA war, dann stecken sie grade tief in der Sch***e. Sie haben mit einem Schlag Tausende von Fans entfremdet und verägert, deren Argumente eigentlich nachvollziehbar sind. (Ich zähle mich auch zu dieser Gruppe.) Da sie in erster Linie wegen dem Geld dabei sind und erst in zweiter Linie wegen der Kunst, wäre es vermutlich weise, sich diese Kritik anzuhören und darauf zu reagieren, wenn sie weiter Geschäfte machen wollen. Da bspw. die meisten sagen dass sie sich keinerlei DLC dazu kaufen werden, wenn es eh am Ende sinnlos ist.
      Computerspiele sind Ware und ich denke es ist Teil des digitalen Zeitalters, dass Macher und Spieler gemeinsam arbeiten um das bestmögliche Spiel für alle zu machen. Dazu gehört dann auch, auf die Kritik der Spieler zu hören und nachträglich Fehler einzugestehen. Natürlich kann man es niemals allen Recht machen, aber eine breite Masse zu entfremden kann auch nicht sinnvoll sein.
    • Die Story gehört den Entwicklern. Leider. Ein besseres Ende zu verlangen ist genauso schwachsinnig, wie wenn ich mir von Joel Schuhmacher wünschen würde, er solle Batman & Robin nochmal neu verfilmen und zwar diesmal ordentlich.
      Wenn sich das Studio für ein schlechtes Ende entschieden hat, ist das deren Sache und wenn sie damit die Fans vor den Kopf gestoßen haben, ist es deren Fehler und es liegt in ihrem eigenen Ermessen, diesen Fehler wieder gutzumachen. Ich kenn mich mit Biowares Marekting-Strategie nicht aus, aber ich könnte mir vorstellen, dass ein besseres Ende, falls es kommt, als kostenpflichtiger DLC nachgeliefert wird.

      EDIT: Ich hatte Recht! Bioware kündigt einen Post-Ending-DLC an!
    • Der Unterschied zwischen Filmen und Spielen ist aber eine gewisse Interaktion. Einen Film konsumiert man nur, ein Spiel beeinflusst man durch seine Spielweise, gerade eines das einem Entscheidungen überlässt. Grade auch Fanfiction und die Diskussion um Canon zeigen, dass die Grenzen da nicht mehr so fixiert sind (ok, das Argument lässt sich auch auf Filme und Bücher übertragen.) ABER: Modding Tools geben meist die Möglichkeit die Story nachträglich zu beeinflussen und die Tatsache, dass einige Entwickler diese Modding Tools bereitstellen, zeigt auch, dass sie auf einen gewissen Anspruch verzichten. Zudem zeigte das "Ende" von Fallout 3, dass sowas durchaus funktionieren kann, wenn die Leute nur genug motzen.
      Klar, das letzte Wort haben vmtl immer die Entwickler - aber gehört ihnen die Story deswegen wirklich? Oder hat sie sich nicht schon längst selbstständig gemacht?


      Ich kenn mich mit Biowares Marekting-Strategie nicht aus, aber ich könnte mir vorstellen, dass ein besseres Ende, falls es kommt, als kostenpflichtiger DLC nachgeliefert wird.

      Wie ich oben schrieb, ist es möglicherweise eine PR Aktion, aber die Frage ist, ob man die Leute damit nicht noch mehr verärgert, weil sie de facto ein unfertiges Spiel gekauft haben und für das richtige Ende nochmal bezahlen müssen. Besonders toll für alle Konsolenspieler, die kein Internet haben... Die Möglichkeit wird durchaus auch diskutiert, wirkt aber in jedem Fall half-assed und unverschämt.
    • Original von CAMIR
      Der Unterschied zwischen Filmen und Spielen ist aber eine gewisse Interaktion. Einen Film konsumiert man nur, ein Spiel beeinflusst man durch seine Spielweise, gerade eines das einem Entscheidungen überlässt. Grade auch Fanfiction und die Diskussion um Canon zeigen, dass die Grenzen da nicht mehr so fixiert sind (ok, das Argument lässt sich auch auf Filme und Bücher übertragen.) ABER: Modding Tools geben meist die Möglichkeit die Story nachträglich zu beeinflussen und die Tatsache, dass einige Entwickler diese Modding Tools bereitstellen, zeigt auch, dass sie auf einen gewissen Anspruch verzichten. Zudem zeigte das "Ende" von Fallout 3, dass sowas durchaus funktionieren kann, wenn die Leute nur genug motzen.
      Klar, das letzte Wort haben vmtl immer die Entwickler - aber gehört ihnen die Story deswegen wirklich? Oder hat sie sich nicht schon längst selbstständig gemacht?

      Die Story ist geistiges Eigentum von Bioware. So viel steht eindeutig fest. Kein Fan hat einen gewissen Anspruch auf irgendeine Änderung daran, nur weil er das Spiel gekauft hat.
      Mein Film-Vergleich war jedoch an dieser Stell unpassend. Da gebe ich dir Recht.

      Original von CAMIR
      Wie ich oben schrieb, ist es möglicherweise eine PR Aktion, aber die Frage ist, ob man die Leute damit nicht noch mehr verärgert, weil sie de facto ein unfertiges Spiel gekauft haben und für das richtige Ende nochmal bezahlen müssen. Besonders toll für alle Konsolenspieler, die kein Internet haben... Die Möglichkeit wird durchaus auch diskutiert, wirkt aber in jedem Fall half-assed und unverschämt.

      Das ist doch mittlerweile schon Standard, halbfertige Spiele zu bekommen. Ich erinnere nur an Assassin's Creed II, in der Mann zwei Kapiel kurz vor Ende der Story, "Die Schlacht um Forlí" und "Das Fegefeuer der Eitelkeiten" erst als DLC nachkaufen musste.
    • Mir geht es ehrlich gesagt weniger um Copyrightkram (der ist teilweise überzogen und kleinlich). Urheberrechtlich gehört die Geschichte in jedem Fall der Spielefirma, aber tut sie das auch philosophisch? In dem Zusammenhang würde ich ganz gerne das Konzept des Tod des Autors einwerfen.

      Ich hab bis heute den DLC nicht gespielt und hab nicht das Gefühl was vermisst zu haben. %D Aber nur weils Standard ist, muss es ja nicht richtig sein, oder?
    • Original von CAMIR
      Mir geht es ehrlich gesagt weniger um Copyrightkram (der ist teilweise überzogen und kleinlich). Urheberrechtlich gehört die Geschichte in jedem Fall der Spielefirma, aber tut sie das auch philosophisch? In dem Zusammenhang würde ich ganz gerne das Konzept des Tod des Autors einwerfen.

      Ach so, jetzt verstehe ich.
      Hier möchte ich gerne eine Gegenfrage stellen. Wem gehört King Kong? Wem gehört Star Wars? Wem gehört Herr der Ringe? Mir persönlich fällt es in jedem Fall sehr schwer diese Frage zu beantworten.

      Original von CAMIR
      Ich hab bis heute den DLC nicht gespielt und hab nicht das Gefühl was vermisst zu haben. %D

      Wenn du ihn gespielt hast und besonders, wenn du das Buch gelesen hast, merkst du, dass du was verpasst hast. Auch bei Brotherhood wurde sehr viel zwischen dem Erringen des Edenapfels und dem Ende weggelassen, worüber die kleinen Missionsfetzen, die man da gekriegt hat, nicht hinwegtäuschen konnte. Ich konnte im Roman lesen, wieviel UbiSoft da weggelassen hatte. Komischerweise folgte kein DLC, obwohl es wahrscheinlich geplant war.

      Original von CAMIR
      Aber nur weils Standard ist, muss es ja nicht richtig sein, oder?

      Natürlich nicht. Es ist auch nicht richtig.
    • Jetzt bin ich neugierig geworden, CAMIR. Ich las zwar schon mehrmals von sehr enttäuschten Fans, habe aber noch nicht nachgebohrt, was der Anlass für die Enttäuschung ist. Kannst du mir eventuell das Ende kompakt zusammenfassen (mit Spoilertag oder per PN)? Mich würde nämlich die Basis für deinen Thread interessieren.
    • @ Garo-Meister:
      Hier möchte ich gerne eine Gegenfrage stellen. Wem gehört King Kong? Wem gehört Star Wars? Wem gehört Herr der Ringe? Mir persönlich fällt es in jedem Fall sehr schwer diese Frage zu beantworten.

      Sicher, das können wir auch diskutieren, Mass Effect war nur der Anlass, aber das Thema ist definitiv komplexer, ich schrieb ja ich will den Thread allgemeiner halten.

      Kannst du den AC: DLC empfehlen?

      @ Vas-y: Ist es okay, wenn ich stattdessen auf diesen Artikel verlinke? Wenn nicht, beantworte ich es gerne über ICQ, aber ich will andere nicht vollspoilen. :)
    • (Allem voran: Top-Thread!)

      Rechtlich ist die Sache klar, aber in der Tat, wenn man da auf die Metaebene geht, sieht's schon ganz anders aus.

      Das Argument, man zerstöre ein Kunstwerk, halte ich eher für hinfällig. Denn das Erzählen einer guten und fesselnden bzw. überhaupt mal in sich schlüssigen Geschichte in einem in sich ebenso geschlossenen Universum hat mit Kunst nicht viel zu tun, sondern ist eine Form des schriftstellerischen bzw. filmwissenschaftlichen Handwerks. Und wenn jeman dieses Handwerk nicht gut genug beherrscht, dann tauchen eben Schwächen im Plot oder in der canon-ness des Franchises bzw. der Reihe auf. Für den Spieler ist es dementsprechend ärgerlich, wenn in diesen Belangen ganz offensichtlich gepfuscht wurde und somit einiges an Atmosphäre verloren geht. (Ich habe manchmal das Gefühl, dass dies gerade bei wichtigen Plotpoints sehr gern und häufig passiert. An jeden Kleinkram wird gedacht, aber DIE große Frage bleibt unbeantwortet. Ob das nun einfach nur die Nachlässigkeit der Storyschreiber ist oder doch ein subtiler Sequel Hook... sei mal dahingestellt. Vielleicht ist's auch erst das eine und dann das andere. Kann man ja variabel handhaben, je nachdem, ob die Verkaufszahlen einen oder mehrere Nachfolger rechtfertigen.
      Man muss schlechtes oder holpriges Storywriting als Fan also auf keinen Fall unkritisch hinnehmen. Die Frage "Haben die das jetzt mal irgendwie voll verkackt?" ist erlaubt und sollte im Zweifel auch so oft wie möglich gestellt werden.

      Fakt ist: Im Endeffekt kann der Urheber nur etwas zur Verfügung stellen und dann schauen, wie es sich bei den Fans entwickelt. Wie Garo-Meister schon einwarf, ziehen Kultreihen wie z.B. Star Trek einen riesigen Rattenschwanz an fanon hinter sich her, und ehrlich gesagt, das finde ich auch gut so. Klar, es gibt immer mal Auswüchse, die man lieber nie gesehen hätte (und das endet leider längst nicht bei gnadenlos miesen slash-fanfics oder ähnlichen Quacksalbereien), aber es gibt gerade im Zeitalter des Internets, wo Fans sich sehr leicht austauschen können, zu extrem vieles Franchises viele Theorien (man nehme nur mal ein Neon Genesis Evangelion, das kippte schon vor Jahren von "Fantheorien" zu "wild mass guessing"). Es freut mich aber auch, wenn die Leute ein Produkt aufmerksam und aktiv konsumieren, sich viel mit Details und Hintergründen befassen (sogar womöglich mehr, als es der Urheber tat?) und sich ihre eigenen Antworten auf gewisse Fragen innerhalb des jeweiligen fiktiven Universums suchen. Habe letztens erst ein interessantes Plot Theory-Kompendium zu einem meiner Lieblingsspiele gelesen und stieß dort neben vielen Sachen, auf die ich selbst schon mal gekommen bin, auch ganz neue und überraschend sinnvolle Ansätze. Da höre ich zwar schon die Unkenrufe, man solle aus dem Vorhandenen bloß nicht mehr machen, als es ist und nicht zu viel reininterpretieren, aber ich finde, das macht häufig auch gerade erst den Reiz aus. Im Idealfall sollte der Drang, sich näher mit der Materie zu beschäftigen, natürlich gezielt vom Autor provoziert worden sein (bewusst Dinge im Unklaren lassen bzw. sie dem Konsumenten nicht auf dem Silbertablett servieren) und nicht lediglich die Folge einer lückenhaften und unbeholfen geschriebenen Story sein.

      Grundsätzlich also: Voll pro Fan-Engagement. Zumal man manchmal auch echt kaum eine Wahl hat angesichts dessen, was die Produzenten mancher Franchises einem über kurz oder lang alles als "canon" verkaufen wollen.
      (In dieser Hinsicht eine Ehren-Erwähnung für Indiana Jones 4. Tut euch der Film auch immer noch so weh...?)

      dead girls dry each others eyes
      and pretend for a while
      that we're still alive.


      ________

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    • Ich bin zwar auch der Meinung, dass die Entwickler in einigen Bereichen etwas mehr auf die Fans hören sollten oder diese mit einbeziehen.
      Allerdings kann es nicht sein, dass die Story wegen ein paar Fans geändert werden muss. Das wäre ähnlich wie wenn Nintendo nun das ein oder andere Zelda ändern müsste, nur weil es mit der aktuellen Timeline nicht genau übereinstimmt.
      Es wird immer irgendwelche Fans geben, denen das ein oder andere nicht gefällt.
    • Hartes Thema, prinzipiell bin ich Pro-Künstler, allerdings ist das nicht so einfach, weil der Einfluss nicht nur von Fans, sondern auch von Chefetagen bzw. Geld kommt. Und das ganze ist ja bei weitem keine Sache, die sich nur auf Videospiele bezieht. Deswegen:
      Der Schreiber muss von seiner Geschichte vollkommen überzeugt sein und darf keine Verbesserungsmöglichkeit mehr sehen.

      Er hat also das vollkommene Recht auf Selbstbestimmung seiner Geschichte, ohne Einfluss der Fans, in der Entwicklungsphase. Idealfall ist natürlich auch, dass die Chefs akzeptieren, was für eine Geschichte er da abliefert und ihm nie nie nie reinreden. Ich glaube, nur so können auch wirklich großartie Geschichten wie in Metal Gear Solid 2 entfaltet werden.

      Schwierig wird das ganze bei Sequels, wo die Fans davor spekulieren, was passiert (wie bei ME3) und sich daraus dann noch konkreter ableiten lassen kann, was sich verkauft und was nicht.

      Mein kleiner geheimer Traum ist, dass eine Story einer Serie schon wirklich zu Beginn der Serie durchdacht ist und nur noch höchstens Details geändert werden, ansonsten diese Story aber in den Spielen genauso aussieht wie in den ersten Entwürfen. Dass es meist anders aussieht, ist mir klar, da man bei einem ersten Teil die Verkaufszahlen kaum abschätzen kann und somit nicht weiß, ob es sich überhaupt lohnt, weiter zu planen. Oder das andere Extrem, bei solchen Sachen wie z.B. Assassin's Creed, wo's so erfolgreich, dass es doch deutlich mehr Story-Content geben muss, als angenommen. Wenn ich mal abschweifen darf, ist hier wohl das Beispiel des Endlos-Manga besser, wo One Piece, Naruto oder sonstwas dann eben doch 90 Bände statt den geplanten 20 bekommt, weil es sich gut verkauft.

      Diese spielinterne Geschichte ist dann aber nicht in Stein gemeißelt zum Release. Wenn sie wegen Zeitdruck einige Teile der gedachten Story auslässt, ist es legitim, nachzubessern. Mit Add-Ons, Patches, von mir aus auch mit DLCs. Außerdem, wenn Fans Kritik üben und der Schreiber selbst (!) durch diese Kritik zur Einsicht kommt, dass er Storypunkte überarbeiten muss, ist das auch okay.

      Letztendlich steht und fällt für mich die Legitimation einer Story(änderung) mit der Überzeugung des Schreibers von selbiger.
      Egal, wie gut oder schlecht die Story ist, der Autor muss davon überzeugt sein. Nichts anderes zählt im Prinzip. Und trotzdem ist Kritik natürlich legitim, allerdings sollte man deswegen keine Änderungen erwarten.
      Top 4™ Agathe
      Oder: Who the fuck is Team Rocket?
    • Nicht für's Protokoll:

      Mal eine technische Frage am Rande:

      Habe jetzt mal in zwei Minuten diverse Artikel zu Mass Effect 3 überflogen. Können savesgames aus ME1 und ME2 (egal welche Plattform) die Storyline von ME3 beeinflussen (Je nach durch Entscheidungen des Spielers bedingten Story-Verlauf in den Teilen 1 und 2)?

      On the record:

      Ich bin da ganz bei den Entwicklern/Storywritern. Spieleindustrie ist srs business. Zumindest wenn's ganz groß aufgezogen ist: Mit Millionenbudget für Entwicklung und Publishing. George Lucas quatscht auch kein Anfänger aus einem Internetforum rein. Dafür gibt es ja schließlich Mods. Bei crowd funding kann man eine andere Meinung vertreten.
    • Habe jetzt mal in zwei Minuten diverse Artikel zu Mass Effect 3 überflogen. Können savesgames aus ME1 und ME2 (egal welche Plattform) die Storyline von ME3 beeinflussen (Je nach durch Entscheidungen des Spielers bedingten Story-Verlauf in den Teilen 1 und 2)?

      Ja und nein.
      Gab aber nen Bug, dass wenn man von ME1 durchgehend ohne Veränderung dasselbe Gesicht hatte, dass das nicht importiert werden konnte. Da ich in ME2 die Haare änderte hab ich davon nichts gemerkt.
      Spoiler
      Bis zum Ende hin werden verschiedene Dinge wieder aufgegriffen. Ob Wrex oder der Rat überleben hat schon Einfluss und wird auch thematisiert, weiter bin ich noch nicht. Aber ein Hauptaufreger ist, dass das Ende darauf null Rücksicht whatsoever nimmt. Es gibt bisher eigentlich nur ein Ende. Zwar drei "Entscheidungen" aber die enden alle in der selben, nicht sehr zufriedenstellenden Filmsequenz.


      Bei ME3 ist halt jetzt der Witz, dass es nicht irgendwelche Anfänger aus nem Internetforum sind oder irgendwelche Nitpicker, denen man es nicht recht machen kann, sondern die Mehrheit der Spieler. Wenn Bioware uns nicht alle im großen Stil trollt, haben sie echt übelst Ruf verloren.
    • Original von CAMIR
      Bei ME3 ist halt jetzt der Witz, dass es nicht irgendwelche Anfänger aus nem Internetforum sind oder irgendwelche Nitpicker, denen man es nicht recht machen kann, sondern die Mehrheit der Spieler.

      Ich hab da was anderes gehört. Ne repräsentative Umfrage ist da ja schwer zu machen und vielleicht sind die Unzufriedenen auch nur die, die am lautesten schreien (siehe dieser Thread).

      Der Verantwortliche (soweit ich das mitbekommen habe) hat gesagt, es sei Absicht, damit das Ende von ME nicht so schnell in Vergessenheit gerät. Mir scheint, das ist gelungen ;)


      Und Mods rauszubringen, die ein wenig in der Story schrauben, ist doch kein Problem. Dann sollen die Fans halt ihr eigenes Ende machen. Z.B. Portal Prelude fand ich auch ganz lieb - sollte halt eine inoffizielle Vorgeschichte sein und es wirkte ganz gut. Abgesehen davon, dass das Ende wirklich extrem ungerecht war, vom Schwierigkeitsgrad her.
    • Wo hast du was anderes gehört?
      Ich find 40.000 Stimmen in der Umfrage "Das Ende suckt" vs. 3.000 "Ich mags" schon recht aussagekräftig.
      Wie gut hast du dich mit der Materie schon auseinandergesetzt?

      Der Verantwortliche (soweit ich das mitbekommen habe) hat gesagt, es sei Absicht, damit das Ende von ME nicht so schnell in Vergessenheit gerät. Mir scheint, das ist gelungen ;)

      Dazu hab ich mehrfach den Satz gehört: "Wenn mir jemand in die Eier tritt, vergesse ich das auch nicht."
      Das Problem war halt, dass das momentane Ende alles bricht, was sie (genau der Typ den du da meinst!) den Leuten noch 2 Wochen vor Release versprochen haben.
      Obwohl ich ja immer noch abwarte und die "Bioware trollt uns alle" Theorie vertrete. Aber wenn das Ende bestehen bleibt ist es halt leider echt der größte Müll. Wenn da noch was kommt - worauf mehrere Andeutungen hinweisen - dann sind sie genial.

      Mass Effect ist leider in der Hinsicht nicht modbar.
    • Ich habe mich absolut nicht mit der Materie auseinandergesetzt, da ich mich nicht spoilern möchte. Aber auf der Seite, auf der ich dann auch den Kommentar des Entwicklers gesehen habe, bewerteten die Kommentatoren das Ende überwiegend positiv.

      Und wie oft wurde das Spiel verkauft? Wenn die Hardcore-Fanboys alle abstimmen, und die das Ende nicht gut finden, dann repräsentiert das trotzdem nicht alle Spieler.

      Falls es wirklich so beabsichtigt war, wie es jetzt ist, und nicht aus irgendwelchen nicht nachvollziehbaren Gründen geändert wurde, fände ich es eher schwach, wenn man dem Druck nachgibt und die Story umschreibt. Andernfalls wäre es natürlich schön zu sehen, dass Fans eine Sache trotz komischer Managemententscheidungen (?) wieder ins Positive lenken können.
    • Ausgeliefert wurde es bisher 3,5 Mio. Mal, verkauft vllt 1. Mio mal. Aber das Forum ist ja für alle da, daher denke ich schon, dass inzwischen 45.000 "Nein" Stimmen halbwegs repräsentativ sind. Das sind trotz allem keine Randtrolle, wie man sie sonst immer findet. An den Kritikpunkten ist was dran und ich bin sehr froh, dass ich mich gespoilt habe. Das Spiel liegt in der Ecke. Ich wills im Moment nicht weiterspielen, es würde mich nur deprimieren.
      Aber komm am besten selber Mal zum Ende.
      Der Link zu der Seite würd mich aber schon mal interessieren. Weil alle auf denen ich war, war die überwiegende Mehrheit negativ. Und das waren eigentlich keine von vornherein beeinflussten Seiten.
      Der Hauptkritikpunkt an dem Ende ist übrigens auch nicht, dass dieses besonders schlecht sei. Sondern dass es daseinzige ist und sämtliche Entscheidungen, die man traf nicht berücksichtigt werden, man geradezu gerailroadet wird. Wie oben geschrieben wird der Vertrag zwischen Spieler und Macher verletzt (Ziegenrätsel!) und das ärgert die Leute.
      (Und das, denke ich, kann ich sagen ohne zu spoilen.) Es wurden ja bis zu 16 verschiedene Enden versprochen. Es geht also weniger darum, das speziell zu ändern, als einfach Alternativen zu geben.
    • Ich habe jeden Teil von Mass Effect gemocht, auch den dritten. Aber dieses Ende...

      Spoiler
      etwas aus Deus Ex geklaut? Mir stoß das Ende zunächst sauer auf, nicht weil sich Shepard opferte, sondern weil es... an sich nicht passte. Weder zu Mass Effect, noch zur Story. Ich habe gedacht, da stimmt irgendwas nicht. 99% des Spieles waren gut, Entscheidungen wurden berücksichtigt und dann... Tor 1, 2 oder 3. Ich musste irgendwie an "In the End" von Linkin Park denken. :D

      Ich habe vielleicht zuviel reininterpretiert, aber meiner Meinung nach war Shep noch immer auf der Erde, bewusstlos und der Vorbote versucht ihn zu indoktrinieren. Ich schreib jetzt aber nicht alles hin, würde den Rahmen sprengen. :ugly: Außer, es wird verlangt.


      Klar, Story gehört dem Entwickler. Aber dennoch sollte auf die Fans in gewissen Maße gehört werden. Wobei ich hoffe, wenn es einen DLC gibt, dass dieser dann doch kostenlos ist.
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    • Original von Sharwen
      Ich habe jeden Teil von Mass Effect gemocht, auch den dritten. Aber dieses Ende...

      Spoiler
      etwas aus Deus Ex geklaut? Mir stoß das Ende zunächst sauer auf, nicht weil sich Shepard opferte, sondern weil es... an sich nicht passte. Weder zu Mass Effect, noch zur Story. Ich habe gedacht, da stimmt irgendwas nicht. 99% des Spieles waren gut, Entscheidungen wurden berücksichtigt und dann... Tor 1, 2 oder 3. Ich musste irgendwie an "In the End" von Linkin Park denken. :D

      Ich habe vielleicht zuviel reininterpretiert, aber meiner Meinung nach war Shep noch immer auf der Erde, bewusstlos und der Vorbote versucht ihn zu indoktrinieren. Ich schreib jetzt aber nicht alles hin, würde den Rahmen sprengen. :ugly: Außer, es wird verlangt.


      Klar, Story gehört dem Entwickler. Aber dennoch sollte auf die Fans in gewissen Maße gehört werden. Wobei ich hoffe, wenn es einen DLC gibt, dass dieser dann doch kostenlos ist.


      Sehe ich ähnlich. Aber wie es auch ausgeht, es wird ein interessanter Präzedenzfall den weder Fans noch Publisher so schnell vergessen werden.