So.
Ich hatte es euch schon vor langer Zeit mal angedroht, und diesmal mache ich meine Drohung auch wahr: Ein "How to review" (Oder auch "Review for dummies", wie ich es gern nenne).
Um eins gleich klarzustellen, dies hier soll kein Aufsatz werden; es ist viel eher ein Steckbrief, an den ihr euch halten könnt/solltet, wenn ihr eure Meinung zu den Werken der Künstler hier abgeben wollt.
Denn einem Künstler bringt es nichts, wenn eure Meinungen keine gescheite Kritik enthält (und viele Leute vergessen, dass Kritik auch durchaus positiv sein kann!)
Deswegen also hier das, was man beim Kommentieren beachten sollte.
PS: Ich weise darauf hin, dass sich dieses Review auf alles Geschriebene bezieht, weniger auf Bilder.
How to review
1.) Das Gesamte
- Schildert euren ersten Eindruck. Besonders wichtig dabei sind Fragen, die sich beim Lesen stellen (besonders bei Prosa ist das gern gesehen, da der Autor es immer auf ein bestimmtes Bild anlegt, das der Leser haben soll!) und Ungereimtheiten im Textfluss. Auf grammatikalische und stilistische Fehler nebst Tipp- und Rechtschreibfehlern und den in der Literatur gefüchteten Schachtelsätze sollte man ebenfalls hinweisen, da diese den "berufblinden" Autor irgendwann selbst nicht mehr auffallen.
- Ein dem Autor gegenüber höfliches Extra ist, zu bemerken, was die "best lines", die besten Ausdrücke/Formulierungen, im Absatz waren.
- Anfänge gehören zum Schwersten einer Geschichte. Sie müssen den Leser sofort fesseln und dazu bringen, weiterzulesen -- und im Idealfall das vorliegende Buch zu kaufen.* Das geht in einem Board natürlich schlecht. Trotzdem brauchen Anfänge immer die meiste Kritik. Makelt an allem herum, was euch auffällt.
Und vor allen Dingen müsst ihr euch ein paar Fragen stellen: "Würde ich die Geschichte weiterlesen wollen? Ist der Anfang mitreißend, macht er Appetit auf mehr? Oder ist er zwar ganz hübsch geschrieben, aber kaum mitreißend?"
2.) Die Charaktere
- Die meisten Autoren haben ihre Charaktere bildlich vor Augen. Es ist nun ihre Aufgabe, dieses Bild an den Leser zu vermitteln, aber das kann alles andere als einfach sein.
Es sei dem Autor überlassen, ob er eine ellenlange physische Beschreibung seiner Pro- und Antagonisten abgibt, oder es dem Leser überlässt, sich ein Bild zu machen und mit Beschreibungen eher zurückhaltend bleibt. Beides hat seine Vor- und Nachteile. **
Wie dem auch sei, die Charaktere sollen lebendig und realistisch rüberkommen. Ob sie das tun, steht auf einem anderen Blatt. Dementsprechend ist ein Review des Lesers diesbezüglich unabdingbar. Die Fragen, die man sich über die Charaktere stellen muss, sind simpel:
"Ist der Charakter logisch aufgebaut? Wirkt er menschlich? Was für einen Eindruck macht er? Ist er sympathisch? Warum; warum nicht?" usw.
Viele dieser Fragen muss sich der Autor natürlich selbst stellen. Dennoch ist man als Autor ohne die Hilfe einiger "Testleser" (auch "Betaleser" genannt, wenn es offiziell klingen soll) mehr oder weniger aufgeschmissen wegen der oben schon erwähnten Berufsblindheit. ***
* Schlechtes Beispiel wäre hier zum Beispiel Dan Brown, der siebzig Seiten braucht, bis die Story mal losgeht. Bis dahin hat doch echt jeder das Buch weggeworfen!
** Das beste Beispiel für nonphysische Charakterbeschreibungen dürfte Terry Pratchett sein, der seine Charaktere so gut wie nie physisch beschreibt und die trotzdem jeder Leser auf der Straße wiedererkennen würde, würde man ihnen begegnen. Das beschriebene Bild ist einfach eindeutig.
*** Für Autoren: Zur Eigenkontrolle der Güte der eigenen Charaktere kann ich nur auf den
Mary Sue-Test hinweisen, der auch mir schon so manches Mal die Augen geöffnet und mir geholfen hat.
Was mary Sues sind? Wikipedia weiß alles: Ein kurzer Abschnitt über die Mary Sue im Fan-Fiction-Eintrag und der eigentliche Eintrag der Mary Sue im en.wikipedia.
~~~~
Das war's für's Erste. Momentan fällt mir nicht mehr ein, ich werde aber, wenn es Hinweise und Anregungen und Kommentare gibt, gerne noch editieren.
Und wenn jetzt einer der S-Mods oder Maeuschen so nett wäre, das vielleicht noch zu toppen, wäre ich überglücklich. xD
Übrigens: Mancher Autor regiert empfindlicher auf Kritik als ein anderer. Wer sie aber nicht akzeptiert, kann das Schreiben gleich aufgeben.
Stets zu Diensten,
your friendly neighborhood mod,
FoWo
"Scribo ergo sum."
Ich hatte es euch schon vor langer Zeit mal angedroht, und diesmal mache ich meine Drohung auch wahr: Ein "How to review" (Oder auch "Review for dummies", wie ich es gern nenne).
Um eins gleich klarzustellen, dies hier soll kein Aufsatz werden; es ist viel eher ein Steckbrief, an den ihr euch halten könnt/solltet, wenn ihr eure Meinung zu den Werken der Künstler hier abgeben wollt.
Denn einem Künstler bringt es nichts, wenn eure Meinungen keine gescheite Kritik enthält (und viele Leute vergessen, dass Kritik auch durchaus positiv sein kann!)
Deswegen also hier das, was man beim Kommentieren beachten sollte.
PS: Ich weise darauf hin, dass sich dieses Review auf alles Geschriebene bezieht, weniger auf Bilder.
How to review
1.) Das Gesamte
- Schildert euren ersten Eindruck. Besonders wichtig dabei sind Fragen, die sich beim Lesen stellen (besonders bei Prosa ist das gern gesehen, da der Autor es immer auf ein bestimmtes Bild anlegt, das der Leser haben soll!) und Ungereimtheiten im Textfluss. Auf grammatikalische und stilistische Fehler nebst Tipp- und Rechtschreibfehlern und den in der Literatur gefüchteten Schachtelsätze sollte man ebenfalls hinweisen, da diese den "berufblinden" Autor irgendwann selbst nicht mehr auffallen.
- Ein dem Autor gegenüber höfliches Extra ist, zu bemerken, was die "best lines", die besten Ausdrücke/Formulierungen, im Absatz waren.
- Anfänge gehören zum Schwersten einer Geschichte. Sie müssen den Leser sofort fesseln und dazu bringen, weiterzulesen -- und im Idealfall das vorliegende Buch zu kaufen.* Das geht in einem Board natürlich schlecht. Trotzdem brauchen Anfänge immer die meiste Kritik. Makelt an allem herum, was euch auffällt.
Und vor allen Dingen müsst ihr euch ein paar Fragen stellen: "Würde ich die Geschichte weiterlesen wollen? Ist der Anfang mitreißend, macht er Appetit auf mehr? Oder ist er zwar ganz hübsch geschrieben, aber kaum mitreißend?"
2.) Die Charaktere
- Die meisten Autoren haben ihre Charaktere bildlich vor Augen. Es ist nun ihre Aufgabe, dieses Bild an den Leser zu vermitteln, aber das kann alles andere als einfach sein.
Es sei dem Autor überlassen, ob er eine ellenlange physische Beschreibung seiner Pro- und Antagonisten abgibt, oder es dem Leser überlässt, sich ein Bild zu machen und mit Beschreibungen eher zurückhaltend bleibt. Beides hat seine Vor- und Nachteile. **
Wie dem auch sei, die Charaktere sollen lebendig und realistisch rüberkommen. Ob sie das tun, steht auf einem anderen Blatt. Dementsprechend ist ein Review des Lesers diesbezüglich unabdingbar. Die Fragen, die man sich über die Charaktere stellen muss, sind simpel:
"Ist der Charakter logisch aufgebaut? Wirkt er menschlich? Was für einen Eindruck macht er? Ist er sympathisch? Warum; warum nicht?" usw.
Viele dieser Fragen muss sich der Autor natürlich selbst stellen. Dennoch ist man als Autor ohne die Hilfe einiger "Testleser" (auch "Betaleser" genannt, wenn es offiziell klingen soll) mehr oder weniger aufgeschmissen wegen der oben schon erwähnten Berufsblindheit. ***
* Schlechtes Beispiel wäre hier zum Beispiel Dan Brown, der siebzig Seiten braucht, bis die Story mal losgeht. Bis dahin hat doch echt jeder das Buch weggeworfen!
** Das beste Beispiel für nonphysische Charakterbeschreibungen dürfte Terry Pratchett sein, der seine Charaktere so gut wie nie physisch beschreibt und die trotzdem jeder Leser auf der Straße wiedererkennen würde, würde man ihnen begegnen. Das beschriebene Bild ist einfach eindeutig.
*** Für Autoren: Zur Eigenkontrolle der Güte der eigenen Charaktere kann ich nur auf den
Mary Sue-Test hinweisen, der auch mir schon so manches Mal die Augen geöffnet und mir geholfen hat.
Was mary Sues sind? Wikipedia weiß alles: Ein kurzer Abschnitt über die Mary Sue im Fan-Fiction-Eintrag und der eigentliche Eintrag der Mary Sue im en.wikipedia.
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Das war's für's Erste. Momentan fällt mir nicht mehr ein, ich werde aber, wenn es Hinweise und Anregungen und Kommentare gibt, gerne noch editieren.
Und wenn jetzt einer der S-Mods oder Maeuschen so nett wäre, das vielleicht noch zu toppen, wäre ich überglücklich. xD
Übrigens: Mancher Autor regiert empfindlicher auf Kritik als ein anderer. Wer sie aber nicht akzeptiert, kann das Schreiben gleich aufgeben.
Stets zu Diensten,
your friendly neighborhood mod,
FoWo
"Scribo ergo sum."
⁂ Næhmachinery
Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
The world in a cyclone, pouring out.
No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
The world in a cyclone, pouring out.
No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.