Pornographie ist Gewalt?

    • RE: Pornographie ist Gewalt?

      Original von CAMIR
      Mir geht es um die, leider in den letzten Jahren immer mehr zunehmende Darstellung von Gewalt gegen Frauen in pornographischen Medien (Vergewaltigung, Gang Bang, Frau als Sexobjekt) - eben all jene ungleichberechtigten Darstellungen, in denen Frauen erniedrigt werden und es ihnen noch gefallen soll.


      Hier muss ich an erster Stelle einfach mal sagen: Das beruht alles auf Gegenseitigkeit. Es finden sich bedauerlicherweise genug Frauen, die bei solchen Filmchen mitmachen.

      Diesen Sachverhalt außer Acht lassend, kann mich das Thema nicht allzu sehr aufregen. Wer allen Ernstes so dumm ist, in Filmen dargestellte Handlungen mit der Realität zu verwechseln, dem ist ohnehin nicht zu helfen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hyrule ()

    • @ AstartusSavall: Das ist natürlich richtig... Dennoch habe ich das Gefühl, dass die Frauen für den Konsumenten das eigentlich wichtige sind.
      Gut heiße ich die Degradierung zu Sexobjekten allerdings bei keinem Geschlecht.

      @ Hyrule: Jaja, die Frauen haben es sich ausgesucht. Ihr Pech! Ganz so einfach ist es nicht, wie z.B. der Fall der US Pornodarstellerin Linda Lovelace beweist... Sie wurde von ihrem Freund dazu gezwungen.
      Viele der Darstellerinnen und möglicherweise auch Darsteller sind da so reingeraten. Es gibt sicher bessere Jobs als seine Körper zu verkaufen und ich denke es gibt da kaum jemanden der den Job aus Überzeugung macht...
    • Original von CAMIR
      Es gibt sicher bessere Jobs als seine Körper zu verkaufen und ich denke es gibt da kaum jemanden der den Job aus Überzeugung macht...

      Ach was, dazu reicht ein bisschen mehr sexuelles Bedürfnis, etwas mehr Testosteron als sonst und das Selbstbewusstsein über den eigenen Körper.
      Sex macht Spaß, man kann es sogar als Leistungssport sehen, sich selbst für das Errungene faszinieren und sich messen. Warum sollte man nicht tun, was man mag und dabei kräftig Geld absahnen?

      Nun rationalisiert:
      Körper verkaufen? Eine Putzfrau verkauft ihre Hände, eine Prostituierte ihr unteres Gebiet, ein Sportler seine Freizeit, weil er dauernd trainieren muss. Es sind Organe. Das eine weiter oben, das andere etwas tiefer sitzend. Solange man nicht mit Messern hantiert, soll es Frau doch tun, wenn es ihr gefällt.
      Prostitution wird immer als so schmutzig angesehen. Dabei ist es das Zusammentreffen zweier Organe. Ein Masseur massiert den oberen Bereich, eine Prostituierte die nervenempfindlichen Stellen weiter unten.

      Man sollte nicht pauschalisieren. Manche Frauen stehen beim Sex auf Unterwürfigkeit und etwas Schmerz (das Gefühl, dass jemand die Oberhand über einen hat), manche sind gerne Domina. Je nach Geschmack.
      Es gibt viele Männer (auch die stärksten), die auch zu Dominas gehen, um das Gefühl erleben zu dürfen, dass die Frau die Oberhand hat und sie sich unterwerfen müssen – und dafür zahlen sie Geld.

      Die Frage, warum gerade Frauen im Filmchen mehr gequält werden als Männer, ist eigentlich simpel zu beantworten. Testosteron lenkt das Bedürfnis nach Sex und Gewalt. Männer haben mehr davon, also sind sie eine größere Kundschaft, was Pornographie angeht. Entsprechend wollen sie alle möglichen Varianten von Geschlechtsverkehr sehen, da jeder sein eigenes Belieben hat. Blümchengeschlechtsverkehr bis Hardcore. Der Bevölkerungsteil mit dem meisten Testosteron sind nun mal Männer und da viel Testosteron einen stärker, rechtherrscherischer, kampfstrebender und sexorientierter macht, ist die obere Grenze offen, was Gewalt beim Sex anbelangt. Frauen sind in der Mehrheit die sensibleren Menschen, die durch Gewalt in diesem Bereich auch ein Trauma erleiden können.
      In der Pornoindustrie trifft man hauptsächlich auf die wenigen Frauen der Gesellschaft, die „männlich“ genug sind (und nein, man muss dafür nicht aussehen wie ein Mann, da die äußerlichen Rezeptoren auf das Testosteron nicht reagieren müssen), sich so gerne darstellen zu wollen. Sex gilt bei Männern meist als Errungenschaft, wer sagt denn, dass es keine Frauen gibt, die es ebenso sehen?

      Die Bildzeitung (ja, ich weiß...) brachte mal einen Artikel über eine Frau raus, die in 24 Stunden mit 100 Männern (am Ende wurden es 89) schlafen wollte. Dafür bot sie einem jeden, der sie in ihrem Hotel besuchte, 50 Euro. Die Reaktion der Männer: „Endlich werde ich für meine Sexkünste auch mal belohnt.“
      (Die Zahlen können ganz leicht schwanken. Vielleicht waren es 86. Etwas in der Art.)

      Ein ganz anderes Bild herrschte hier. Männer wurden dabei nicht der Prostitution beschuldigt, es war völlig okay für sie und sie fanden es toll. Damit will ich darstellen, dass es eigentlich ein konservatives Bild ist, die Frau sei in der Pornobranche ein armes Geschöpf und eine Prostituierte arbeite dreckig. Man hat jene Form der zur Verfügungstellung der Frau als Unterwerfung gesehen, da man die Frau auch früher erniedrigen wollte, was hier ein guter Grund war, da man die Macht über jenes Geschlecht zeigen konnte. Allgemein hat es sich in den Köpfen festgesetzt, dass, wenn eine Frau sich anbietet, es schlimm sei. Beim Mann spricht man jedoch nicht davon, obwohl mindestens genauso viele Männer auch in diesen Filmchen rumturnen. Hier kommt kein „Die Armen, verdienen sich ihr Geld mit Sex...“
      Schon mal gemerkt?
      Bei der Frau schon, da für die Frau gilt, Sex sei unzüchtig und man müsse schon tief gefallen sein, wenn nicht sogar gezwungen sein, um so etwas tun zu müssen.
      Für den Mann ist es aber akzeptabel, die „Geilheit“ vor der Kamera auszuleben.
      Was ich damit sagen wollte: Ja, es gibt Ausnahmen, die unter schlechten Bedingungen dort reingeraten. Aber in pornografischen Filmen, die auch ein gutes Budget zur Verfügung haben und deshalb auch ansehnlich sind, treten eigentlich immer Frauen auf, die gern ein Schauspiel mit anderen Organen (das durch die liebe Nervenstimulation auch Spaß macht) für viel Geld vorführen. Auch bei Schmerz treten Endorphine auf. Die Qual kann sehr oft freiwillig vonstatten gehen, was sie im Zustand der sexuellen Manie und leichten Verbindung mit Gewalt (<- Testosteron, Gefühlslagedarstellung (man wollte schon immer erniedrigt werden) und Erfolg durch Kräftemessen) auch tut. Und letztendlich schrubbt man sich beim Tellerwaschen im Restaurant die Hände wund (für 8 Euro) (um diese Personen weint keiner) oder beim Sex an anderen Stellen (für 8.000 Euro). Solche Frauen müssen nicht gezwungen werden, sondern rational und sexfreudig sein sowie ein großes Interesse an Geld haben. Fakt ist aber: Wenn Mann es tut, sieht man sein Gesicht selten in der Kamera (die Filme werden ja auch hauptsächlich für heterosexuelle Männer produziert), wenn Frau darin vorkommt, ist sie schon gebrandmarkt. Für fast jedes gute Unternehmen wäre es Grund genug, die Frau nicht mehr einzustellen (Unternehmen -> soll sauber wirken; Sex = schmutzig). Das gilt nur, weil eben das Bild der Frau im Bereich Sex dieser Art als unterwürfig und hinabgefallen in der Gesellschaft gilt. Man folgt einer alten Wertevorstellung, weswegen man der Vernunft nach und mit dem Wunsch nach einer angesehenen Zukunft mitmacht und Sex (weil züchtig im Beruf = besser und Sex=zu instinktiv, also wie ein Tier) auch selbst ebenso runterstuft, um eine bessere Darstellung von sich selbst zu erreichen, weil man es selbst nicht tut. Daraus folgt dann ein Massenzwang (auch von weiblicher Seite) und Personen, die dann eben doch sich sexuell gerne für Geld hingeben, als arme Würstchen gesehen werden. Es ist die eigene Einstufung in ein System. Ähnlich wie bei dicken Kindern in der Grundschule: Ist einer dick und der Rest nicht, wird derjenige erniedrigt dargestellt, weil er zum System nicht dazugehört, oder aber bemitleidet, weil’s ihm doch so schlecht gehen müsste, wenn er so anders ist. Ob derjenige sich dabei in seiner Haut, genau so wie er ist, pudelwohl fühlt, wird weniger betrachtet. Meist ein Vorurteil eben, weil nur das Visuelle und in eigenen Augen selbst Nachvollziehbare („ich wäre ungern dick“ oder „ich würde ungern Schmerz empfinden“) in den Vordergrund zuerst tritt.


      Edit:
      Ein Beispiel mit Affen, die eben nicht mit konservativer Wertevorstellung konfrontiert sind:
      Forscher gaben den Männchen eine Art Geld (Plastikplättchen), die sie bei den Forschern gegen Früchte eintauschen konnten. Die Weibchen bekamen keine.
      Hatte nun ein Männchen das Bedürfnis nach Geschlechtsverkehr, so haben die Weibchen diesen fast ausschließlich nur noch im Tausch gegen die Plastikplättchen zugelassen.
      So handelten (fast) alle Weibchen.

      Das Bedürfnis ist kein Zwang. Sondern das Ziehen des Nutzen aus der vorteilhaften Lage (Männer mögen instinktiv Sex und greifen tief in die Tasche) oder eben der eigene Spaß für Geld. Die vorteilhafte Lage besteht problemlos, weil die bei Vorurteillosigkeit im Themengebiet Sex-Verkauf (da keine böse Vorgeschichte bei den Affen besteht) vorhanden ist. Hier ist keine Scham, sondern der clevere Verkauf eines Tätigkeitsbereichs und Gebrauch der Tatsache, dass die Männchen durch ihre Hormone vom Sex ja abhängig waren.
      Ein bisschen wie bei Adam und Eva. Mal’ die Schwäche des Mannes ausnutzen.
      Man sieht: Man kann den Spieß sehr gut umdrehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Erstmal vornweg: sorry, aber ich muss das Zitat einfach nochmal aufgreifen.

      Original von CAMIR
      Auf der anderen Seite... selbst wo keine Gewalt im Spiel ist, werden Frauen als Sexobjekte angesehen.

      Klar, die Frau ist das arme Sexobjekt, die kein Spaß an der Sache hat und vielleicht sogar dazu gezwungen wurde, während der Mann realistisch dargestellt wird, da ja alle Männer bekanntlich dauergeil sind und gern Frauen ausnutzen...

      Zum Ernst zurück: Dein Zitat zeigt mMn perfekt die Art von Emanzipation, wie einige sie popagieren: Alle Nachteile ablegen, aber alle Vorteile beibehalten. Was das mit Gleichberechtigung zu tun haben soll, bleibt fraglich.

      Nächster Punkt: Auch im Bereich Gewaltpornographie gilt das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Ich bezweifle sehr stark, dass der Konsum von solchem Material Langzeitfolgen hat. Es wird zum größten Teil bloß von Menschen geschaut, die sowieso schon die "richtige" Voreinstellung haben.
      Anderseits würde es langfristig nichts bringen, das Angebot zu verringern, in dem man diese Art von Pornographie (oder gar Pornos im Allgemeinen) verbietet. Dass die Nachfrage mit dieser Methode nicht sinkt, hat die Geschichte mehrfach gezeigt (Machtverlust von Adel und Kirche z.B., die die Mehrheit der Menschen beschränken wollten).

      Was bleibt von den Anfangsthesen jetzt noch übrig?
      Nun ja, z.B. ein Link zu EMMA.
      Die haben eine sehr, sehr merkwürdige Definition von Pornographie - ich denke, dass man sich selbst ins Aus katapultiert, wenn man sich aus Propagandagründen eien Definition für ein Wort erfindet, welches eigentlich recht klar definiert ist.
      Krieg ist Frieden
      Freiheit ist Sklaverei
      Ignoranz ist Stärke

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Daishi ()

    • @ Daishi: Schade dass du nur dass halbe Zitat aufgegriffen hast. ;) Aber ich schreib es gerne nochmals hin:

      Das ist natürlich richtig... Dennoch habe ich das Gefühl, dass die Frauen für den Konsumenten das eigentlich wichtige sind.
      Gut heiße ich die Degradierung zum Sexobjekt bei keinem Geschlecht..


      Ich sag in keinster Weise, dass die Männer in den Pornofilmen realistisch dargestellt werden, aber darum geht es überhaupt nicht.
      Es geht um die Leute die sich das ansehen.
      Und da stand ja eben auch schon was im Stern zu:
      Es ist ein Fakt, dass ein Großteil der Männer Porno schaut und die harten Gewaltsachen davon erst recht. Und die schauen das bestimmt nicht wegen der männlichen Darsteller. Die sind nur da, damit die Darstellerin halt genommen werden kann, und daher meist nur mit Geschlechtsteil im Bild zu sehen... Und es geht dabei um die Auswirkungen auf die Konsumenten, welches Frauenbild die davon bekommen könnten (wenn sie es nicht eh schon haben, aber dadurch verstärkt bekommen...)

      ächster Punkt: Auch im Bereich Gewaltpornographie gilt das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Ich bezweifle sehr stark, dass der Konsum von solchem Material Langzeitfolgen hat. Es wird zum größten Teil bloß von Menschen geschaut, die sowieso schon die "richtige" Voreinstellung haben.

      Habe ich ebenfalls zweimal geschrieben... :rolleyes:

      Das mit den Verboten ist eine Sache... aber auf der anderen Seite... Filme in denen Schwarze oder Juden erniedrigt werden, sind ja auch nicht freigegeben. Hrm... Irgendwo sollten doch Grenzen gezogen werden.

      Zum Ernst zurück: Dein Zitat zeigt mMn perfekt die Art von Emanzipation, wie einige sie popagieren: Alle Nachteile ablegen, aber alle Vorteile beibehalten. Was das mit Gleichberechtigung zu tun haben soll, bleibt fraglich.


      Du hast leider gar nicht gelesen, was ich schrieb, nur hübsch die Bröckchen rausgefiltert hast, die das Bild der "bösen" Emanze geben, die dein Vorurteil so hübsch bestätigt. Aber ich hab dir ja mein 2. Zitat nochmal angehängt, damit du verstehst, was ich meine und was auch die EMMA meint.

      Die haben eine sehr, sehr merkwürdige Definition von Pornographie - ich denke, dass man sich selbst ins Aus katapultiert, wenn man sich aus Propagandagründen eien Definition für ein Wort erfindet, welches eigentlich recht klar definiert ist.


      Dazu aber noch kurz ein paar Worte.
      In der Soziologie ist eine "merkwürdige Definition" für Begriffe die gang und gäbe sind an der Tagesordnung. Gerade solche Sachen wie "Familie" bei denen auch jede/r meint zu wissen, was es bedeutet, werden dort ständig umdefiniert.
      Und als Sprachwissenschaftlerin kann ich dir ebenfalls sagen, dass nicht jeder die gleiche Sache mit einem sprachlichen Zeichen (in dem Fall das Wort "Pornographie") verknüpft. Für die einen sind schon Nackte Pornografie für die anderen die Darstellung von harten Sex. Von daher ist es gut zu klären, was man selbst damit meint. Allemal besser, als ein neues Wort zu erfinden, oder?

      @ Salev: Thx für den langen Beitrag.
      Ich stimme dir zu, Sex macht Spaß.
      Die Frage die ich mir stelle ist nur, macht er dann noch Spaß, wenn man in berufsmäßig betreibt. Das muss jede/r für sich beantworten.
      Und wer Spaß daran findet, dem sei es in Frieden gegönnt. So lange all das consensual geschieht, ist imho eh nix verboten.
      Das Problem liegt in dem Fall vielleicht tatsächlich weniger bei den Darsteller/innen als bei dem Bild das sie u.U. weitergeben, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass bei weitem die Meisten nicht wirklich froh mit dem sind, was sie machen... Aber das ist nur meine Vorstellung davon...
      Auf die Prostitution mag ich grad nicht eingehen, wegen zu arg OT, stimme aber mit dir überein, dass Sex nicht schmutzig ist.
      Das hab ich auch nirgends behauptet.
      Ich finde nur, man sollte Sex ein wenig von dieser unrealistischen Pornographiegeschichte lösen - nicht so wie die Kirche es tut von wegen Fortpflanzungsblablablubb... sondern einfach in das kollektive Bewusstsein zurückrufen, wie schön und zärtlich all das sein kann.
      Denn mir zumindest geht es auch schon so, dass wenn ich an Sex denke, ich erstmal eben ein eher pornographisches Bild im Kopf habe, als ein romantisches. Ist vielleicht ein Denkfehler meinerseits und es geht vielen nicht so, aber ich habe eben schon das Gefühl, dass diese Bildersprache unser Leben beherrscht und das ist doch ein wenig schade...
    • Letztendlich entscheidet die Frau noch, ob sie den Mann auch an sich ran lässt. Führt sich dieser also vollständig daneben auf, mit nur dem Bestreben schnellstmöglich zum Ziel zu kommen, dann weigert sich die Frau oft, denn sie erwartet auch Zärtlichkeit. Will heißen: Es kommt gar nicht erst zum Akt, wenn die Frau bei den pornografischen Fantasien des Mannes gar nicht mitmachen will. Geschlechtsverkehr ist ein Akt für zwei. Wenn einer nicht mitmacht, geht’s nicht.
      Im richtigen Leben wird sich der Mann die Mühe mit der Romantik machen müssen, wenn er auch seinen Spaß haben will. Daher schließt sich automatisch die untergeordnete und gewalttätige Situation aus, da sich die Frau ohne Zärtlichkeit wohl kaum drauf einlässt.

      Pornografie ist kein Liebesfilm, sondern nur mal schnell der Akt an sich, um den Druck für 2 Minütchen abzulassen. Daher kommt einmal die am heftigsten beeindruckende Stelle in der sexuellen Fertigkeit (eben oft auch die Härte, Schmerz auszuhalten; also sich neu gemessen zu haben) und danach ist gut.
      Es gibt eigentlich kaum Partnerschaften, die nach jenem Pornographie-Prinzip ablaufen. Denn die Frau wird es wohl kaum mitmachen, sodass der Mann, der eine Beziehung nach einem Porno führt, ohnehin ohne Partnerin verbleibt. Als Frau ist man schließlich zu Hause nicht gefesselt, sondern kann gehen.
    • @ Salev: Jetzt wir es zwar OT, aber ich glaub da will ich nochmal kurz drauf eingehen...
      Und zwar: Kann sie das?

      Ich nehme an, da du keine näheren Spezifikationen gemacht hast, dass du von einer normal funktionierenden Beziehung sprichst.

      Es kommt gar nicht erst zum Akt, wenn die Frau bei den pornografischen Fantasien des Mannes gar nicht mitmachen will.

      trifft auf eine Vergewaltigung nicht zu. Natürlich sind Vergewaltigungen heutzutage nicht die Norm bei uns (anders als z.B. im Krieg, wo diese Taktik eingesetzt wurde um den Gegner zu demoralisieren, und die auch immer noch eingesetzt wird...), aber sie kommt dennoch imho entschieden zu häufig vor. Man liest jeden Tag in der Zeitung von mindestens 1 Fall... Aber gut... in einer Beziehung ist sowas natürlich erstmal nicht gegeben.

      Dennoch gibt es auch in Beziehungen immer noch genug Männer, die ihre Frauen misshandeln. Wäre dem nicht so, wären die Frauenhäuser längst wieder abgeschafft. Und meist fällt es diesen Frauen sehr schwer sich emotional von diesen Mistkerlen zu lösen. Sie können eben "nicht jederzeit gehen".
      Natürlich kann man jetzt sagen, "ihr Pech", wenn sie nicht in der Lage sind, diesen Schritt zu gehen, aber oft hängen noch ganz andere Sachen mit an: er hat das Geld, sie nichts, gemeinsames Kind usw. Und dass die Unterhaltszahlungen schonmal ausbleiben bevor man sich entscheidet zu klagen ist in solchen Fällen auch keine Seltenheit.
      Ich habe gerade in der Nachbarschaft einen solchen Fall.
      Die Frau hatte sogar schon den Absprung geschafft und eine neue Wohnung und als er sie auf Knien anflehte ist sie zurück. Ich will über diese Handlungsweise nicht richten, aber ich glaube es geschah in ihrem Fall aus Angst, dass er sie umbringt oder so... Nunja...
      Genug OT...
    • Da muss ich dir Recht geben. Wenn Gewalt in diesem Bereich zur Norm wird, dann kann man eben unter der Begierde dermaßen leiden, dass man sich ein Opfer sucht, das man vergewaltigt. Ja, die Vergewaltigungsrate kann dadurch steigen.

      Ich bezog mich eher auf gesellschaftlich noch funktionierende Menschen (da sich dort so etwas kaum durchsetzen kann, da hier mit Einverständnis und Zulassen gehandelt wird). Die Extremen hingegen werden dadurch aber wirklich noch mehr getrimmt. Die eigenen Grenzen werden durch den neuen Blickwinkel, was alles möglich ist, verschoben.
      Wenn man sich als Mensch nicht unter Kontrolle hat und daher die pornografische Gewalt auf jüngere Opfer überträgt, da es im erwachsenen Kreis nicht geduldet wird, hat man sich wirklich von den Videos besessen machen lassen. Das Sortiment im Internet endet ja nicht, sodass man immer mehr Begierde schaffen kann.

      So gesehen ist es schlecht. Ja.
      Auf ohnehin Kranke kann es sich fatal auswirken.